doktor faust

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DOKTOR FAUST
Ferruccio Busoni
Uraufführung: Dresden 1925
Doktor Faust – Bariton; Wagner, sein Famulus, später Rektor der Universität – Bariton;
Mephistopheles – Tenor; Der Bruder des jungen Mädchens – Bariton; Drei Studenten aus Krakau –
Tenor, Bass, Bass; Ein Jurist, ein Theologe und ein Naturgelehrter – Bass, Bass, Bariton; Der Herzog
von Parma, Tenor; Die Herzogin von Parma, seine Gattin – Sopran; Zeremonienmeister des Herzogs
– Bass; Ein Leutnant – Tenor; Vier Wittenberger Studenten – Tenor; Gravis, Levis, Asmodus,
Belzebub und Megärus – Bass, Bass, Bariton, Tenor, Tenor; Hofstaat, Studenten und Schüler,
Soldaten, Volk.
Wittenberg und Parma, 16. Jahrhundert.
Vorspiel: Faust sitzt in seinem Studierzimmer in Wittenberg bei alchimistischen Versuchen, als sein
Gehilfe Wagner drei Studenten aus Krakau meldet, die ihm ein seltenes Buch und einen Schlüssel
dafür überbringen und sich dann wieder empfehlen. Als Wagner Faust fragt, wo die drei Studenten,
die sich anscheinend in Luft aufgelöst haben, geblieben sind, weiss der Gelehrte, wer ihn besucht hat.
Um Mitternacht beschwört Faust mit Hilfe des Zauberbuchs Mephisto und seine Helfer. Doch nur
Mephisto kann Fausts Fragen befriedigen, der ihm schliesslich für die Erfüllung aller Wünsche ewig
dienen will und den Pakt mit seinem Blut unterzeichnet.
Zwischenspiel: Ein junger Soldat bittet in der Kirche zu Gott, den Verführer seiner Schwester strafen
zu dürfen. Unbemerkt neben ihm kniet Mephisto, der plötzlich Bewaffnete erscheinen lässt, die den
jungen Soldaten töten, weil er angeblich ihren Hauptmann erschlagen hat.
1. Bild: Der Herzog von Parma hat gerade eine wunderschöne Frau geheiratet, als der
Zeremonienmeister die Ankunft des berühmten Magiers Dr. Faust ankündigt, der von Mephisto und
verkleideten Mönchen begleitet wird. Während die Herzogin und das Volk begeistert sind, ahnt der
Herzog Böses. Faust erfüllt der Herzogin ihre Wünsche und lässt Salomo und die Königin von Saba,
Samson und Dalila sowie Salomo und Jochanaan erscheinen. Dem Herzog fällt die erstaunliche
Ähnlichkeit der Erscheinungen mit Faust und seiner Gattin auf, er will den Spuk beenden und lädt alle
zum Mahl. Die Herzogin ist von Faust fasziniert, glaubt, dass er sie liebt und lässt sich von ihm
entführen. Mephisto rät dem wütenden Herzog, auf seine Frau zu verzichten und die Prinzessin von
Parma zu heiraten.
2. Bild: Faust ist wieder in Wittenberg und erzählt den mit ihm zechenden Studenten seine
Liebesabenteuer. Plötzlich bringt Mephisto ein Neugeborenes als Andenken für die eben verstorbene
Herzogin; die entsetzten Studenten fliehen.
Nachdem Faust in einer Vision Helena gesehen hat, kommen unversehens die drei Krakauer
Studenten wieder und fordern Buch und Schlüssel zurück. Faust weiss, dass seine Zeit abgelaufen ist.
3. Bild: Es ist Winter in Wittenberg geworden, Mephisto, als Nachtwächter verkleidet, kündet die
zehnte Stunde. Studenten gratulieren Wagner zu seiner ersten Rede als Rektor der Universität und
Nachfolger Fausts. Dieser geht durch die Strassen und sieht Wagners Haus, das einst ihm gehörte.
Eine Bettlerin mit einem Kind im Arm, in der Faust die Herzogin erkennt, kreuzt seinen Weg und
verschwindet wieder. Faust versucht, die Kirche zu betreten, woran ihn der junge Soldat hindern will.
Schliesslich gelangt er in eine Seitenkapelle und betet, doch der Nachtwächter verwandelt das Kruzifix
in Helenas Gestalt. Faust verlässt die Kirche, legt seinen magischen Gürtel ab und stirbt, nachdem er
um Vergebung seiner Sünden gefleht hat. Aus seinem Körper erhebt sich ein Jüngling, der in die
Stadt hineingeht, während Mephisto den Leichnam wegschleppt.
Auszug aus „Das grosse Handbuch der Oper“ von Heinz Wagner.
ACS-Reisen AG, Bern
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