Sicherheit für Haustiere Feiertagsgefahren für Haustiere Eigentlich sind die Feiertage recht festlich, aber leider oft nicht wirklich friedlich. Während wir durch die Tage hetzen, einkaufen gehen und alles feierlich gestalten, sind unsere Haustiere oft alleine und unbeaufsichtigt und dadurch vermehrt dem Risiko ernsthafter Probleme ausgesetzt. Trotz aller möglichen Vorkehrungen können Unfälle jederzeit passieren. Hier sind einige der am häufigsten auftretenden Gefahren und einige Tipps, wie man mit der Situation umgehen kann, wenn etwas passieren sollte. Gefährliche Pflanzen Zur Weihnachtszeit wird das Haus gerne mit Pflanzen dekoriert. Giftige Pflanzen sollten dabei unbedingt vermieden werden: Weihnachtsstern, Mistelzweige, einige immergrüne Pflanzen, Stechpalmen und Lilien. Außerdem sollte auf das Besprühen mit künstlichem Schnee oder Gold- und Silberspray unbedingt verzichtet werden. Tiere sollten nicht von dem Wasser trinken, in dem der Weihnachtsbaum oder andere Pflanzen stehen und frisch gehalten werden. Gefährliche Lebensmittel Schokolade ist für Hunde und Katzen giftig, wobei dunkle Schokolade immer giftiger ist als Milchschokolade oder weiße Schokolade. Außerdem ist natürlich die Menge der aufgenommenen Schokolade im Verhältnis zum Körpergewicht des Tieres ausschlaggebend. Wenn also Ihr 50 kg schwerer Labrador ein kleines Stückchen Weihnachtspraline erwischt, müssen Sie sich keine Sorgen machen, wenn aber Ihr 2 kg Zwergpudel einen Riegel Block- oder Bitterschokolade nascht, rufen Sie bitte unverzüglich in der Praxis, beim tierärztlichen Notruf oder der Giftnotruf-Zentrale München, unter 089/19240 an, wo man Ihnen gerne weiterhilft. Andere potentiell gefährliche Feiertags-Nahrungsmittel sind Bonbons oder Kaugummi ohne Zucker (enthalten evtl. den Zuckerersatzstoff Xylitol), Rosinen, Makadamia Nüsse (oft in Nussmischungen oder Keksen enthalten), Weintrauben, Rosinen, Kaffee und Alkohol. Gewöhnliche Nahrungsmittel Auch ganz gewöhnliche Nahrungsmittel wie Hühnchen, Truthahn, Fleisch und Schinken und andere Nahrungsmittel (besonders solche, die mit Zwiebeln und Knoblauch gewürzt wurden) können Verdauungsstörungen verursachen. Schon kleinere Mengen fettes Fleisch können beim Hund eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hervorrufen, die lebensgefährlich werden kann. Verwöhnen Sie Ihr Tier lieber mit geeigneten Leckerli. Neue Leckereien und Spielsachen Auch Leckereien, die speziell zum Kauen für Haustiere hergestellt werden (wie z.B. Kauknochen oder Dörrfleisch) können unter Umständen Magenverstimmungen bei Ihrem Tier hervorrufen, wenn das Tier noch nicht daran gewöhnt ist oder zu große Mengen/Stücke verschlingt. Gefüllte Weihnachtssocken für Ihr Tier sind nett gemeint, aber Sie sollten die Überraschungen immer einzeln und unter Aufsicht geben. Wenn Durchfall oder Erbrechen länger als einen Tag anhalten oder von Müdigkeit oder Teilnahmslosigkeit begleitet werden oder Anzeichen von Schmerzen zu erkennen sind, sollten Sie unbedingt bei uns um Rat fragen. Neue Spielzeuge sollten vorher auf kleine Teilchen untersucht werden, die abbrechen oder abgekaut und verschluckt werden könnten; auch scharfe Kanten sind potentielle Risiken. Dekorationen Lametta, Engelshaar, Baumschmuck, Schleifen, Bänder, Girlanden und andere Dekorationen sind für Haustiere oft unwiderstehlich, aber extrem gefährlich. Sie können zu Darmverschlüssen führen, die operativ behoben werden müssen. Wenn Sie diese Dinge nicht aus dem Haus verbannen können, müssen Sie die Tiere unbedingt von Ihnen fern halten, besonders wenn sie unbeaufsichtigt sind. Lichterketten und Kerzen können so heiß werden, dass die Tiere sich daran verbrennen, deshalb sollten auch diese für die Tiere nicht erreichbar sein. Elektrokabel und Steckdosen Wenn Haustiere an einem Kabel kauen, können sie einen elektrischen Schlag erleiden oder sich schwere Verbrennungen zuziehen. Kabel sollten immer versteckt und unbenutzte Steckdosen immer abgedeckt sein. Beheizte Oberflächen und offene Flammen Feuerstellen, Holzöfen, transportierbare Heizapparate und Kerzen sind nur einige Risiken, vor denen Sie Ihr Tier schützen müssen. Sie sollten Tiere nie unbeaufsichtigt in deren Nähe lassen. Nicht nur die Tiere können sich dabei verbrennen, Kerzen oder Heizapparate können durch ein spielendes Tier umgestoßen werden und ein Feuer verursachen. Vergessen Sie nicht, Ihre Feuermelder zu überprüfen! Feiertagdekorationen im Außenbereich Verlängerungskabel, Lichter (die oft sehr heiß werden können), Dekorationen, die niedrig genug hängen, dass die Tiere daran nagen können, oder Dekorationen, die herunterfallen oder umgeweht werden können, sind nur einige der Risiken, die während der Feiertage draußen auf die Tiere warten. Vergessen Sie nicht die essbaren Dekorationen wie Kürbis oder Maiskolben, manche Tiere fressen diese auch nachdem sie bereits angefangen haben zu verrotten. Maiskolbenstrünke sind eine sehr häufige Ursache für Darmverschlüsse beim Hund. Frostschutzmittel Frostschutzmittel (Ethylenglycol) ist wohl das bekannteste und gefährlichste Gift für Haustiere im Winter. Die Tiere werden oft durch den süßlichen Geruch und Geschmack angelockt. Sobald ein Tier das Frostschutzmittel getrunken hat, wird das Gift vom Körper aufgenommen und kann binnen einer Stunde Erbrechen und Verlust der Koordinationsfähigkeit verursachen. Die Nieren werden am meisten geschädigt und häufig tritt ein akutes Nierenversagen zwischen 24 und 36 Stunden nach der Aufnahme von Frostschutzmittel auf. Deshalb ist es umso wichtiger, Ihr Tier so schnell wie möglich zum Tierarzt zu bringen. Selbst wenn Sie nur den Verdacht haben, dass es an Frostschutzmittel geraten sein könnte. Salz und chemische Enteiser Haustiere, die auf enteisten Gehwegen gehen, leiden oft unter rissigen, trockenen, schmerzenden Pfoten. Nachdem speziell Katzen ihre Pfoten oft ablecken, ist das Gift für sie noch gefährlicher. Es ist sehr wichtig, die Pfoten Ihrer Tiere immer mit warmem Wasser und einem Tuch abzuwaschen, wenn es von draußen kommt. Für Hunde gibt es spezielle Pfotenschutzsalben. Was tun, wenn etwas passiert ist Wenn Ihr Tier etwas Falsches gefressen oder getrunken hat, sollten Sie auf jeden Fall die Ruhe bewahren. Wenn Sie uns um Rat fragen möchten, benötigen wir so viele Angaben wie möglich, um Ihnen weiter helfen zu können: z.B. wie viel das Tier zu sich genommen hat, wann es passiert ist und was das Tier wahrscheinlich gefressen oder getrunken hat. Sie sollten bereits beim ersten Verdacht um Hilfe bitten und nicht warten, bis Ihr Tier erste Symptome einer Vergiftung zeigt. Selbst wenn Sie nicht ganz sicher sind, ob oder was Ihr Tier gefressen oder getrunken hat, ist es immer besser, auf Nummer Sicher zu gehen und anzurufen. Wenn Ihr Tier Vergiftungsanzeichen zeigt, sind oft schon irreparable Gesundheitsschäden entstanden. Auch die Giftnotruf-Zentrale München, 089/19240 kann hilfreich sein. Die Feiertage können hektisch und erschöpfend sein, aber Sie sollten in all dem Stress Ihre Tiere nicht ganz vergessen und sich täglich kümmern. Vergewissern Sie sich, dass das Tier trinkt und frisst und falls möglich beobachten Sie, ob sich das Tier wie gewohnt bewegt, uriniert und Kot absetzt, sodass Durchfall oder irgendeine Veränderung schnellstmöglich bemerkt werden. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen von Krankheit, auch Appetitverlust, Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit oder Unwohlsein erkennen, sollten Sie uns bitte anrufen! Silvester Auf manche Vierbeiner kann die Knallerei an Silvester sehr verstörend wirken. Diesen Tieren sollte man ein Extra an Sicherheit und Geborgenheit gönnen. Am besten gibt man ihnen die Möglichkeit, sich in einem ruhigen Raum, den man mit Rollos und Türen licht- und möglichst geräuschdicht verschließen kann, zurück zu ziehen. Etwas Musik kann zusätzlich helfen, dass die Knallerei nicht als beängstigend empfunden wird. Über die Feiertage können auch beruhigende Pheromone als Spray, Halsband oder Zerstäuber bzw. wahlweise Futterergänzungsmittel mit beruhigender Wirkung eingesetzt werden. Bei Hunden, die sehr panisch während der Feiertage reagieren, beraten wir Sie zu Medikamenten, die evtl. eingesetzt werden können. Die Notdienste über die Feiertage finden Sie unter „Termine“ und unter „Notdienst“.