Aktueller Futtertipp

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+++ Aktueller Futtertipp - Rinder +++
Giftpflanzen auf der Weide
Katrin Trauboth
Die Weidehaltung von Jungrindern und tragenden Färsen ist eine kostengünstige Alternative, die in Thüringen,
besonders in Gebieten mit viel extensivem Grünland, weit verbreitet ist. Dabei birgt die Artenvielfalt der Pflanzen ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko für Weidetiere durch die Aufnahme von Giftpflanzen. Die wichtigsten Vertreter sind das Jakobskreuzkraut, das Johanniskraut, der Steinklee, die Herbstzeitlose sowie auf
nassen Standorten und in Ufernähe der Schierling. Besonders Jungtiere laufen Gefahr durch die Aufnahme
von Giftpflanzen Schaden zu nehmen. Die schädigende Wirkung kann sofort bzw. mit zeitlicher Verzögerung
auftreten. Teilweise wirken die Gifte kumulativ, d.h. es erfolgt eine Anreicherung im Körper über einen längeren Zeitraum. Hierbei kommt es erst mit einer erneuten Aufnahme des Giftes zu einer klinischen Erkrankung.
Einen Zusammenhang zur Fütterung zu finden wird angesichts der vielen verschiedenen Symptome schwierig. Bei manchen Pflanzen, wie dem Steinklee, findet man zu Beginn kaum äußerliche Zeichen einer Vergiftung. Erst mit zunehmender Toxinmenge treten Blutgefäßschäden und Lähmungen der Rückenmuskulatur
auf. Eine Vergiftung mit Schierling (letal: 4,0 kg FM) zeigt sich mit Speicheln, Glotzen, Fressunlust Aussetzen
des Wiederkauens sowie einer aufsteigenden Lähmung die zum Tode führt. Vergiftungen mit Jakobskreuzkraut gehen mit vollständiger Futterverweigerung, rapiden Gewichtsverlust, sowie reduzierter Milchleistung
und einem abnorm gefüllten Pansen aufgrund fehlender Pansenmotorik einher. Weitere typische Symptome
sind blutiger Durchfall, Lethargie und plötzliche Aufregung mit starkem Vorwärtsdrang. Schon bei geringer
Aufnahme (140 g FM/kg LM) führt Jakobskreuzkraut zum Tode. Vergiftungen mit Herbstzeitlose (letal: 1,5 bis
2,5 kg FM) äußern sich durch Futterverweigerung, fehlendes Wiederkauen, Speichelfluß, Schweißausbrüche,
Koliken und blutigen Durchfall. Das Johanniskraut, eine Aufnahme von 0,5 bis 0,6 % der LM führen beim Rind
zur Vergiftung, ist als ganze Pflanze zwar nur wenig giftig, der in ihr enthalten Stoff Hypericin wirkt im Zusammenhang mit Licht aber fototoxisch. Besonders relevant ist hier die Photodermatitis. Nach kurzer Zeit treten
Rötungen, Schwellungen und Hautverkrustungen auf. Die Tiere zeigen Unruhe, krampfartige Zuckungen, Abstumpfung, Benommenheit sowie vollständige Futterverweigerung. Zum Schutz der Tiere bedarf es einer regelmäßigen Kontrolle der Weideflächen auf die am häufigsten vorkommenden Giftpflanzen.
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