L`Heure espagnoLe THe Wandering scHoLar

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Maurice Ravel
L’Heure Espagnole
Yo u n
o p e r ag
C o m pa
nY
Gustav Holst
The Wandering Scholar
Eine Opernkriminalgroteske im Doppelpack
youngoperacompany.de
ewerk-freiburg.de
Yo u n g
opera
C o m pa
nY
Maurice Ravel (1875 – 1937)
L’Heure espagnole
Comédie musicale in einem Akt (1907)
Libretto von Franc-Nohain
Kammerensemblefassung von Klaus Simon
(2013, Uraufführung)
Gustav Holst (1874 – 1934)
The Wandering Scholar
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Oper in einem Akt, op. 50 (1929/30)
Libretto von Clifford Bax
Kammerensemblefassung von Benjamin Britten
(1951, Deutsche Erstaufführung)
Musikalische Leitung: Klaus Simon
Regie: Joachim Rathke
Ausstattung: Heike Mondschein
Dramaturgie: Cornelius Bauer
Concepcion/Alison: Sibylle Fischer (Sopran)
Ramiro/Louis: Florian Rosskopp (Bariton)
Gonzalve/Pierre: Ewandro Stenzowski (Tenor)
Don Inigo Gomez/Father Philippe: Michael MacKinnon (Bassbuffo)
Torquemada: Nando Zickgraf (Tenor)
Holst-Sinfonietta:
Flöte: Caroline Wisser
Oboe: Selen Schaper
Klarinette: Julien Laffaire
Fagott: Annette Winker
Horn: Delphine Gauthier-Guiche
Trompete: Jens Bracher
Schlagzeug: Cesar Masano/Nagissa Shibata (9., 12.10), Johannes Fressle
Harfe: Nell Kura
Akkordeon: Jörg Reinhardt
Klavier/Celesta: Hans Fuhlbom
Violine: Sylvia Oelkrug, Kirsten Harms
Viola: Anna Pommerening
Violoncello: Philipp Schiemenz
Kontrabass: Guillermo Sanchez-Lluch
Musikalische Assistenz: Marie-Luise Klein
Regieassistenz und Abendspielleitung: Marlene Behrmann
Produktionsleitung: Victoria Münnich
Bühnenbau: Lars Laskowski
Technik: Georg Hallmann und Albi
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Christine Eyssel
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Premiere: Donnerstag 12.9.2013 // 20.00 Uhr
E-Werk Freiburg, Eschholzstr. 77
Weitere Aufführungen: Fr. 13.9. // Sa 14.9. // Fr. 11.10. // Sa 12.10.2013
jeweils 20.00 Uhr im E-Werk Freiburg
Mittwoch, 9.10.2013 // 20.00 Uhr im Kulturzentrum franz.K
Unter den Linden 23, Reutlingen
Gastspiel im Rahmen der Reihe »musica nova«
Werkeinführung mit Cornelius Bauer jeweils 19.15 Uhr
In Kooperation mit dem
E-Werk Freiburg und der Reihe musica nova Reutlingen
Mit freundlicher Unterstützung von
Kulturamt der Stadt Freiburg
Landesverband Freier Theater
Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau
Aufführungsrechte:
Schott Music Mainz (Ravel/Simon), Faber Music (Holst/Britten)
Danke:
Unseren Partnern in Reutlingen: Veit Erdmann-Abele (»Musica Nova«),
Andrea Offenhäusser (Kulturamt der Stadt Reutlingen)
Für Unterkünfte: Gerlinde Birmelin, Familie Blass, Familie Dreher, Gerda Höhn,
Renate und Günther Kiefer, Cornelia Miranda, Andrea Simon
Für Instrumentenleihe: Philharmonisches Orchester Freiburg,
Hochschule für Musik Freiburg, Musikhaus Gillhaus, Trachtenkapelle Oberried
Für technische Unterstützung beim Arrangement Ravel: Sven Hinz
Für Metronomleihe: Anne McGuire, Cordula Sauter, Thomas Kiefer
Für organisatorische Unterstützung: Holger Schmidt
Crowdfunding-Unterstützer:
Dr. Thomas Winker, Götz Fabry, Ludwig Wenzler, Michael Auer
(Stand 2.9.2013, alle Unterstützer siehe Webseite)
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Impressum:
Herausgeber: Young Opera Company e. V., Gerberau 24, 79098 Freiburg
Redaktion: Cornelius Bauer
Anzeigenakquise: Victoria Münnich
Grafik und Satz: Felix Dreher
Soweit nicht anders angegeben, sind alle Textbeiträge Originaltexte oder
Übersetzungen von Cornelius Bauer für dieses Programmheft.
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zum Inszenierungskonzept
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Zwei Stücke einfach nebeneinander zu stellen, weil ihre Grundthematik sehr ähnlich
ist, reicht dem Inszenierungsteam Joachim Rathke und Heike Mondschein diesmal
nicht: Es gilt, die beiden Geschichten zu einer zu verknüpfen; die Figuren der einen
Oper zu denen auch der anderen zu machen, um so eine stringente und dramaturgisch schlüssige Handlung zu erzählen. Es ist durchaus ein Experiment, freier als üblich mit einem Stoff, mit zwei Werken der Opernliteratur umzugehen – das eine recht
bekannt, das andere komplett im »Fundus der unentdeckten Stücke« verschwunden.
Konkret heißt das, dass mit einer Oper (Scholar) angefangen wird, dann der größere Teil der anderen »hineingeschnitten« wird, man wieder zurückspringt in die erste,
um mit dem abschließenden Teil der zweiten – dem grandiosen Quintett am Ende
von L’Heure espagnole – zu enden. Idee und Umsetzung haben durchaus etwas Filmisches; es wird dabei auch mit Zeitsprüngen gespielt.
Liebe und sexuelles Begehren sind die Triebkräfte beider Werke; jegliches Handeln
kreist um nichts anderes. Die Groteske als stilistisches Mittel findet in beiden Stücken Anwendung; hinzukomponiert werden im Freiburger Doppel­abend das Motiv
des Mordes, des durchaus komischen Kriminalstückes.
Joachim Rathke und Heike Mondschein arbeiten seit mehreren Jahren zusammen;
bei der YOC kam bereits 2011 ihre Deutung der Kleist Oper Kein Ort. Nirgends zur
Aufführung. Zuletzt hatte am 22. Mai 2013 ihre Götterdämmerung bei den RichardWagner-Festtagen der Stadt Leipzig vielbeachtete Premiere. Ein Grundmovens beider Zusammenarbeit liegt in dem Willen, neue Wege der dramaturgischen Deutung
durchaus auch altbekannter Werke zu finden.
Joachim Rathke
Synopsis
Beginn (Holst: The Wandering Scholar I)
Louis und Alison leben in ärmlichen Verhältnissen in Südfrankreich. Louis macht sich
eben zur Arbeit fertig, und Alison kann es kaum erwarten, dass er endlich geht, denn:
Sie erwartet ihren Liebhaber, Father Philippe, den sie wie gewöhnlich mit Essen, Trinken und Liebe verwöhnt. Louis geht, Philippe erscheint und überzeugt Alison mit
scheinheiligem Gerede davon, es doch mit ihrer Treue zu Louis nicht gar so genau zu
nehmen. Da werden die beiden gestört: Ein fahrender Schüler erscheint und bittet
gegen Gesang um etwas zu essen. Als Alison ihn erblickt, werden Erinnerungen in
ihr wach …
Rückblende (Ravel: L’Heure espagnole)
Früher hieß sie Concepcion und lebte mit ihrem Ehemann, dem Uhrmacher Torquemada, in Toledo. Doch hatten sich die beiden längst auseinandergelebt, und Concepcion hatte schon damals einen Liebhaber, den jungen Dichter Gonzalve. Eines Tages
kommt der junge, kräftige Ramiro in Torquemadas Laden, um eine Uhr reparieren zu
lassen. Torquemada muss jedoch zum Rathaus eilen, um dort die Uhren aufzuziehen,
und so bleibt Ramiro allein mit Concepcion im Laden zurück. Diese ist wenig erfreut
über die Anwesenheit des Kunden, erwartet sie doch Gonzalve, der die regelmäßigen
Abwesenheiten Torquemadas stets zu einem Rendezvous nutzt. Um Ramiro aus dem
Weg zu schaffen, beauftragt sie ihn, eine der großen Standuhren in ihr Schlafzimmer
zu tragen, was dieser, hilfsbereit wie er ist, auch gerne tut. Den pünktlich eintreffenden Gonzalve versteckt sie rasch in einer zweiten Uhr und lässt dann Ramiro die erste
Uhr wieder herunter-, dafür die zweite Uhr (mit Gonzalve darin) hinauf ins Schlafzimmer befördern. Ramiro ist vom Charme Concepcions so hingerissen, dass er all diese
Aufträge bereitwillig ausführt und es dabei auch nicht versäumt, auf seine gehörigen
Muskelkräfte hinzuweisen.
Just in diesem Moment tritt Don Inigo in den Uhrmacherladen. Auch er möchte
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Concepcion verführen, wird jedoch nicht weiter beachtet. Anstatt sich vernünftigerweise geschlagen zu geben, verfällt Don Inigo auf die glorreiche Idee, sich ebenfalls
in einer Uhr zu verstecken, um so vielleicht später noch Gelegenheit zu haben, seine
Verführungskünste spielen zu lassen. Unterdessen ist Concepcion von den dichterischen Ergüssen Gonzalves so genervt, dass sie das Tête-à-tête abbricht und Ramiro
die Uhr samt darin eingesperrtem Gonzalve wieder hinuntertragen lässt. Stattdessen
wird nun Don Inigo, den sie in der anderen Uhr bemerkt hat, ins Schlafzimmer befördert, sehr zu dessen Entzücken. Doch auch dieser Versuch scheitert – der beleibte
Don Inigo kommt nicht einmal aus dem Uhrkasten heraus – und so kommt die Uhr
wieder in den Laden zurück. Fast will Concepcion schon verzweifeln – gibt es denn
gar keine richtigen Männer mehr in Spanien? – bis sie auf das Nächstliegende verfällt: Ramiro … Zurück bleiben die verschmähten Möchtegern-Liebhaber Gonzalve
und Don Inigo. Prompt kehrt Torquemada von seiner Mission zurück und findet die
beiden in seinem Laden vor, die er für potentielle Kunden hält. Am Ende ist es der
siegreiche Ramiro, der allein dank seiner Muskelkraft den eingeklemmten Don Inigo
aus der Uhr zu befreien vermag.
Was dann geschah…
Concepcion bringt – mehr aus Versehen denn aus Absicht – ihren Ehemann Torquemada um. Gonzalve wird des Mordes verdächtigt und verhaftet. Ramiro und Concepcion fliehen nach Südfrankreich, nehmen falsche Namen an (Louis bzw. Alison) und
versuchen, ein neues Leben anzufangen. Don Inigo jedoch kennt die Wahrheit, spürt
die beiden auf und erpresst Concepcion/Alison, ihn nun doch zu ihrem Liebhaber zu
machen. Notgedrungen geht sie darauf ein, bis …
Fortsetzung (The Wandering Scholar II)
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… der aus dem Gefängnis entlassene Gonzalve als angeblicher fahrender Schüler bei
Alison auftaucht und dort auch Don Inigo/Father Philippe vorfindet. Doch obwohl
alle Beteiligten sich gegenseitig erkennen, bleibt er in seiner Rolle und singt pflichtschuldig sein Lied, bis ihn Father Philippe erbost hinauswirft. Alison will schon das
Essen auftischen, als sie Louis zurückkehren hören; schnell wird Philippe samt den
aufgetischten Leckereien versteckt. Louis tritt ein, mit dem Schüler im Schlepptau,
der nun unbedingt eine Geschichte erzählen will. Doch dient diese nur dazu, Stück
für Stück erst den Wein, dann das Essen und schließlich den Liebhaber selbst aufzuspüren. Um Philippe und sein Ränkespiel ist es geschehen, Ramiro/Louis ist ein
weiteres Mal siegreich im Kampf um Concepcion/Alison – doch was geschieht nun
mit Gonzalve?
Entstehung
L’Heure espagnole ist Ravels erstes Bühnenwerk. Die Komposition fällt in das Jahr
1907, doch bereits 1904 hatte Ravel das zu Grunde liegende Theaterstück gleichen
Namens von Franc-Nohain (eigentlich Maurice-Étienne Legrand) im Pariser Théatre
de l’Odéon gesehen. Schon geraume Zeit war Ravel auf der Suche nach einem geeigneten Opernstoff gewesen, bis auf die Shéhérazade-Ouverture war aber aus diesen Versuchen nichts geworden. Das Stück von Frank-Nohain dagegen reizte Ravel
gleich aus mehreren Gründen: Zum einen kam ihm das spanische Kolorit des Stücks
(von dem freilich im eigentlichen Text wenig zu merken ist) sehr entgegen, beschäftigte Ravel sich doch in dieser Zeit auch anderweitig mit spanischen Einflüssen (man
denke etwa an die Rhapsodie espagnole aus dem gleichen Jahr). Des weiteren gefiel
ihm der konversationshafte Ton des Stücks, der in angenehmem Gegesatz zu den
oft pathetischen, überspannten Operntexten seiner Zeitgenossen stand; gerade in
einem heiter-ironischen Werk wie diesem suchte Ravel nach ungezwungener Natürlichkeit des Ausdrucks, den erst die Musik in eine feine Ironie spinnt. Schließlich regte der Schauplatz, ein Uhrmacherladen, die Phantasie des Komponisten an, der sich
gleich eine Menge von interessanten und amüsanten Geräuscheffekten vorstellen
konnte.
Franc-Nohain war von Ravels Vertonungsabsicht eher überrascht, hatte er doch
zur Oper eigentlich keine besondere Affinität. Ravels Musik blieb ihm denn auch
ziemlich fremd; als Ravel ihm die fertige Oper auf dem Klavier vorspielte, wusste er
außer »56 Minuten« – der Aufführungsdauer – nicht viel zu sagen. So hatte es wohl
auch mehr geschäftliche als künstlerische Gründe, dass Franc-Nohain Ravel später zu
weiteren Vertonungen seiner Stücke anregen wollte, woraus allerdings nichts wurde.
Im Oktober 1907 stellte Ravel die Particellfassung der einaktigen Oper fertig und
bot sie Anfang 1908 dem Direktor der Opéra-Comique, Albert Carré, zur Aufführung an, welcher sie trotz einiger Bedenken auch annahm. Jedoch sollte sich die Uraufführung bis zum 19. Mai 1911 verzögern, und auch diese kam nur auf Druck von
Jean Cruppi, einer Ministergattin und Widmungsträgerin des Stücks, zu Stande. Da
war der Klavierauszug längst im Druck erschienen (1908 bei Durand) und die Orchestrierung abgeschlossen (1909), eine Arbeit, die Komponisten in der Regel nur
bei bevorstehenden Aufführungen auf sich nahmen. So verhalten die Reaktion von
Publikum und Kritik in Paris auch war, so sollte dies doch dem Siegeszug des Einakters durch die Opernhäuser der Welt nicht im Wege stehen.
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The Wandering Scholar (ursprünglich The Tale of the Wandering Scholar) ist Holsts
letzte Oper, die Komposition fällt in die Jahre 1929/30. Ein besonderer Komposi­
tions­anlass ist nicht bekannt; Imogen Holst vermutet in ihrer Biographie ihres Vaters, er habe das Medium einer komischen Oper genutzt, um einige kompositorische
und ästhetische Probleme leichter lösen zu können, die ihn in dieser Zeit umtrieben.
Das Libretto basiert auf der Geschichte Le pauvre clerc aus dem Buch The Wandering
Scholars von Helen Waddell, das der Komponist sehr schätzte. Holst hatte diesen
Stoff selbst ausgesucht und bat seinen Freund Clifford Bax, ein geeignetes Libretto zu erstellen. Im Laufe der gemeinsamen Arbeit an diesem Projekt lernte er auch
Helen Waddell persönlich kennen und war (laut Bax) sehr beeindruckt und bezaubert von der Eloquenz der Autorin. Bax verfasste das gesamte Libretto in jambischen
Versen und Paarreimen, was wohl Holsts ausdrücklichem Wunsch und seiner Kompositionsweise entsprach. Der Ton ist dementsprechend nahe am Volksliedhaften
gehalten und kommt damit Holsts Stil, der ebenfalls vom Volkslied beeinflusst ist,
sehr entgegen. So entstand eine kompakte, kaum halbstündige Oper in einem Akt,
ohne Ouvertüre und Bravourarien und mit einem Ende, dessen Abruptheit immer
wieder erstaunt.
Erst in Holsts Todesjahr, am 31. Januar 1934, wurde The Wandering Scholar im David
Lewis Theatre in Liverpool von der University of Liverpool Music Society unter der
Leitung von J. E. Wallace uraufgeführt. Holst war bereits zu krank, um der Aufführung beizuwohnen, sandte nur Grüße und ließ sich von Produzent Frederick Wilkinson über den Erfolg der Produktion berichten. Die Oper brachte es nie zu besonderer Bekanntheit, das Werk wurde und wird eher selten aufgeführt. Holst selbst war
möglicherweise mit einigen Einzelheiten der Partitur nicht ganz zufrieden; jedenfalls
finden sich in seinem Manuskript Eintragungen wie »Mehr Harmonie?«, »Länger?«
oder »Tempo?«, die auf eine Revisionsabsicht schließen lassen. Zu einer solchen Revision kam es durch Holsts Tod am 25. Mai 1934 jedoch nicht mehr.
1951 erstellte kein Geringerer als Benjamin Britten für seine English Opera Group
eine kammermusikalische Fassung, was sich angesichts von Holsts luzider, jede Überfrachtung scheuender Musik sehr anbot. Interessanterweise komponierte Britten einen Harfen- und einen Schlagzeugpart hinzu, wohl um die Besetzung dem Standard­
ensemble der English Opera Group anzupassen. In dieser Fassung erklang das Werk
beim Cheltenham Music Festival des gleichen Jahres. Eine von Britten und Imogen
Holst edierte Partitur der Originalfassung erschien erst 1968.
Zur Musik
Ravels L’Heure espagnole vereint in ihrer musikalischen Gestaltung drei wesentliche
Elemente, die Ravel sein ganzes Schaffen hindurch immer wieder beschäftigten: die
französische Sprache, die spanische Folklore und die Schweizer Uhr.
Sprache ist auch Musik – auf diese Behauptung lässt sich Ravels Verhältnis zur
Sprache, namentlich zur französischen, zurückführen. Die Eigenheiten der Sprachmelodie, ihre »Akzente« und »musikalischen Biegungen« (so Ravel in einem Brief an
den Figaro aus dem Jahre 1911), bildeten für Ravel schon den Ausgangspunkt ihrer
Vertonung, die letztlich nichts anderes sein sollte als die Übersetzung der Sprachmelodie in eine Tonfolge. Deshalb kam Ravel der Text von Franc-Nohain in seiner
lockeren, natürlichen Art gerade recht: Ohne ihn zu verändern oder poetisch zu
»musikalisieren«, übernimmt er diesen Text, vertont ihn sehr sprachnah in einer Art
ständigen Parlando, ähnlich dem traditionellen Rezitativ, jedoch ohne dessen Künstlichkeit und musikalische Armut. Vielmehr ist Ravels Musik von außergewöhnlichem
Reichtum und melodischer wie rhythmischer Rafinesse, all dies jedoch nicht entgegen der Sprache, sondern aus ihr heraus entwickelt.
Das Thema »Spanien« prägt Ravels Musik schon wegen seiner Herkunft – seine
Mutter war Spanierin, er selbst wuchs im Baskenland nahe der spanischen Grenze
auf. So sind denn Elemente der spanischen Folklore immer wieder in Ravels ansonsten sehr französischen Stil integriert, seien es bestimmte Tanzrhythmen wie Bolero
oder Habanera, seien es bestimmte Klangfarben, die zwar nicht direkt der spanischen
Musik entstammen, jedoch entsprechende Assoziationen nahelegen. In dieser Oper
setzt Ravel das spanische Element ganz bewusst ein: Einerseits zur Kennzeichnung
des Spielorts, oft aber auch, um Ironie und Leichtigkeit zu erzeugen, etwa wenn der
Schwärmgeist Gonzalve mit einem sehr an Bizets Carmen erinnernden Lied auftritt
oder das philosophisch betrachtende Finalquintett als Habanera komponiert wird.
Und die Schweizer Uhr? Strawinsky, durchaus ein Freund Ravels, nannte ihn einmal
einen »Schweizer Uhrmacher«, was angesichts der impressionistischen Musik Ravels
doch etwas erstaunt. Doch tatsächlich war Ravel ein überaus genauer und pedantischer Komponist, dem Präzision und Klarheit über alles ging (entgegen dem Vorurteil
über den Impressionismus als nur »rauschende« Musik). Das Ergebnis dieser Präzision
ist eine besonders feinsinnige, feingliedrige, feinnervige Musik, was sich gerade in
den Details offenbart. Dass L’Heure espagnole ausgerechnet in einem Uhrmacherladen spielt, wirkt in diesem Zusammenhang besonders ironisch. Ravel hatte ein Faible
für mechanische Spieluhren und Automaten, und so ließ er es sich nicht nehmen,
zu Beginn des Vorspiels das Ticken und Spielen der Uhren musikalisch umzusetzen.
Wenigen Komponisten ist es je gelungen, Musik zu schreiben, die so realistisch und
präzise und dabei so zauberhaft und geheimnisvoll zugleich ist.
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Holsts The Wandering Scholar ist ein typischer Vertreter von Holsts Spätstil, der in
gewisser Weise eine Synthese aller vorherigen Phasen darstellt, und wird zugleich
von Holsts Liebe zum englischen Volkslied und zur englischen Sprache geprägt.
Wer von Holst nur sein bekanntestes Werk The Planets kennt, wird Holst umstandslos in die Riege englischer Spätromantiker der Nach-Wagner-Ära einordnen, neben
Edward Elgar, Ralph Vaughan Williams und Frederick Delius, um nur die Bekannteren zu nennen. Doch schon in diesem Werk sind typische Merkmale auszumachen,
die Holst von der Spätromantik unterscheiden: So fehlt seiner Musik alles Schwärmerische und Rauschhafte, die Charaktere werden zwar fein und überzeugend gezeichnet, dabei hält die Musik aber immer etwas Distanz und versucht anders als bei
Wagner oder Strauss nie, den Hörer zu überwältigen. In der Folgezeit, namentlich
in den 1920er Jahren, sollte sich diese Grundeigenschaft seiner Musik weiter verstärken: Das emotionale Moment wird immer weiter zurückgestellt zu Gunsten von
Klarheit, Sachlichkeit und Ironie, verbunden mit einem ausgesprochenen Sinn für
Kontrapunkt. Erst um 1929 – dem Entstehungsjahr des Wandering Scholar – bemüht
sich Holst wieder, seiner Musik etwas emotionale Wärme einzuhauchen, freilich ohne
seine kontrapunktische Kunst und seinen Sinn für Ironie zu verleugnen.
Letzteres wäre gerade in einer so komischen und hochgradig ironischen Oper wie
dem Wandering Scholar völlig fehl am Platze gewesen. Holst versteht es meisterhaft,
seine Figuren schon mit wenigen Tönen eindeutig zu beschreiben und gleichzeitig zu
karikieren, etwa den fetten, lüsternen Father Philippe durch ein behäbig rumpelndes
Terzmotiv oder den braven Louis durch eine simple volksliedhafte Melodie. Die Musik
weiß alles, sie ist Spiegel der Figuren und Handlungen und zeichnet mit motivischen
und kontrapunktischen Mitteln ein recht genaues Bild des Geschehens – ähnlich wie
schon bei Wagner, jedoch in einem lakonischen, distanziert-ironischen Stil, dem jede
überflüssige Note fremd ist.
Diese Lakonie zieht Holst nicht zuletzt aus der englischen Sprache. Obwohl er anders als Ravel keine Umgangssprache, sondern gereimte Verse vertont, wirkt der
Duktus des Englischen ausgesprochen prosaisch auf die Musik, nimmt ihr jegliches
Pathos und verleitet wie keine andere zu ironischen und komischen Effekten. Diese Tendenzen sind bereits in der englischen Tradition, etwa im Volkslied, angelegt
und im Prinzip bei den meisten englischen Komponisten zu beobachten, bei Holst
allerdings besonders ausgeprägt. Das besondere Flair der englischen Volkslieder mit
ihren teils noch kirchentonalen Wendungen schlägt immer wieder auf Holsts Melodik durch, was für das mitteleuropäische Ohr an manchen Stellen fremdartig und
moderner klingen mag, als es eigentlich ist. Auch Holsts besondere Vorliebe für den
6/8-Takt stammt aus der englischen Folklore und ist im Wandering Scholar dermaßen
ausgeprägt, dass sein Kollege und Freund Vaughan Williams sich zu der Bemerkung
hinreißen ließ, ob es nicht »ein bisschen zu viel 6/8 in der Oper« gebe.
So findet der späte Holst zu einer glücklichen Balance aus volksliedhafter Natürlichkeit und kompositorischer Kunstfertigkeit, aus lakonischer Sachlichkeit und, in
Maßen, romantischer Emotionalität.
14
Maurice Ravel über seine Oper L’Heure espagnole
aus einem Brief an die Zeitung »Le Figaro« vom 17. Mai 1911,
zwei Tage vor der Uraufführung
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Was wollte ich erreichen, als ich L’Heure espagnole schrieb? Etwas ziemlich Ehrgeiziges: die italienische Opera buffa wiederbeleben, aber nur das Prinzip. Dieses Werk ist
nicht in der traditionellen Form konzipiert … L’Heure espagnole ist eine musikalische
Komödie … Vom Finalquintett abgesehen, gibt es hier nur ganz normale Deklamation. Die französische Sprache hat wie jede andere ihre Akzente, ihre musikalischen
Biegungen, und ich sehe nicht ein, warum man von diesen Eigenschaften nicht profitieren soll, um zu einer korrekten Sprachmelodie zu gelangen … Der Geist des Werks
ist unverhüllt humoristisch. Ich wollte Ironie ausdrücken, vor allem durch die Musik,
durch Harmonie, Rhythmus, Orchestrierung und nicht, wie in der Operette, durch
willkürliche und spaßhafte Anhäufung von Worten… Das moderne Orchester schien
mir gerade geeignet, komische Wirkungen zu unterstreichen und zu übertreiben.
Während ich Franc-Nohains L’Heure espagnole las, kam ich zu der Überzeugung, dass
diese spaßhafte Fantasie genau das war, was ich suchte. Viele Dinge faszinierten mich
daran, die Mischung aus vertrauter Konversation und absichtlich lächerlichem Lyrismus, die Atmosphäre ungewöhnlicher und amüsanter Geräusche, die die Personen
in diesem Uhrmacherladen umhüllt. Schließlich die Vorteile, die aus den malerischen
Rhythmen der spanischen Musik zu ziehen waren.
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Gustav Holst
über sein Verhältnis zur englischen Sprache
aus einem Brief an seinen Freund W.G. Whittaker von 1917
Ich denke, dass ich unbewusst schon seit Jahren die Tendenz habe, das (oder ein)
musikalisches Idiom der englischen Sprache zu entdecken. Da ich es nie geschafft
habe, eine Fremdsprache zu lernen, bedeuteten Lieder für mich immer, eine Melodie
an einem Haken aus Wörtern aufzuhängen. Das große Erwachen kam für mich, als ich
die Rezitative aus Purcells Dido und Aeneas hörte …
Clifford Bax
über die Entstehung von The Wandering Scholar
aus dem Artikel »Recollections of GH«
in der Zeitschrift Music & Letters von Januar 1939
17
Hin und wieder bestellte er mich zum Abendessen ins George Hotel in Hammersmith
Broadway, und hier hatte er einen Ecktisch, den er als sein Eigentum ansah, und sogar
einen eigenen Kellner, der sein dienstbarer Ganymed wurde. (…) Er trug nie einen
Hut, sein dünnes weißes Haar war Regen und Wind ausgesetzt; er hatte immer eine
uralte Musiktasche dabei, und beobachtete immer zweifelnd durch seine Vergrößerungsgläser (Brille) die sich nahenden Gäste. Durch eine Laune des Glücks hatte ich
die Bekanntschaft von Miss Waddell gemacht und war daher in der Lage, sie zu einem
unserer Treffen im George mitzubringen. Sie redete so brillant, dass Gustav regelrecht verzaubert von ihr war. Auch werde ich nie seine vollkommene Glückseligkeit
vergessen, als sie uns die lange und romantische Geschichte der Heiligen Pelagia
erzählte, die einst eine Kurtisane gewesen war.
18
Zum Arrangement von
Ravels L’Heure espagnole für Kammerorchester
Fragen an Klaus Simon
Ravels Oper L’Heure espagnole verlangt eigentlich eine große, ausdifferenzierte
Orchesterbesetzung. Nun hören wir ein Arrangement für gerade mal 16 Musiker.
Wie geht das überhaupt, und abgesehen von pragmatischen Überlegungen, warum
macht man so ein Arrangement?
Nun, nach dem Arrangement dreier Mahler-Sinfonien (1., 4. und 9. Sinfonie) sowie
weiteren Werken von Berg und Schönberg hat es sich ergeben, dass es nun diesmal
Ravel sein sollte. Als wir innerhalb der YOC überlegten Holsts Oper The Wandering
Scholar aufzuführen und dafür ein passendes Stück zum Kombinieren suchten, das
v. a. inhaltlich dazu passt, fiel uns Ravels erste Oper in die Hände. Es gibt davon ein
weithin unbekanntes Arrangement aus den 20er Jahren, das aber für uns zu groß
gewesen wäre. Das war ein ähnlicher Fall wie Steins Arrangement von Mahlers 4. Sinfonie, das mir damals nicht so recht gefiel. Deswegen machte ich ein eigenes, welches unglaublich erfolgreich ist und weltweit schon sicher 150 Mal aufgeführt wurde.
Ich habe das Arrangieren immer pragmatisch betrachtet. Kleinere Ensembles sollen
auch diese wunderbare Musik spielen können. Und das tun sie wirklich gern!
Du hast bisher hauptsächlich Werke von Gustav Mahler für Kammerensemble bearbeitet; nun also Ravel, der doch eine ganz andere Klangsprache pflegt. Wie unterscheidet sich denn das Arrangieren Ravelscher Musik von deiner bisherigen Arbeit?
Ich muss sagen, dass Ravel ganz anders als Mahler instrumentiert, viel raffinierter und
komplexer. Er kommt aus dem französischen Impressionismus, seine Klangfarben
sind vielfältiger als bei Mahler, obwohl der ja nicht wirklich langweilig instrumentiert.
Mahler steht durch und durch in einer anderen Tradition des Orchesterklangs. Ravel
zu arrangieren ist durchaus schwerer.
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Ravel gilt zu Recht als mit der größte Instrumentator bzw. Orchesterzauberer der
Musikgeschichte. Wie geht man beim Arrangieren mit so einem Anspruch um?
Tja, das muss man ganz schnell vergessen bzw. ausblenden, wenn man so ein Meisterwerk für nur 16 Musiker einrichtet. Ich habe im Laufe der Jahre (seit 2007) einfach wertvolle Erfahrungen gesammelt, wie ich knifflige Stellen lösen kann und ein
Tutti für 16 Musiker immer noch voll klingen kann. Da löst man die Probleme einfach
ganz praktisch durch die Kenntnis der Instrumente und ihrer klanglichen Möglichkeiten. Ich schrieb das Ravel-Arrangement für mein eigenes Ensemble, die wunderbare Holst-Sinfonietta, also mir ans Herz gewachsene Musiker, die ich seit Jahren
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kenne. Das ist ganz besonders schön zu wissen, dass die sich auf die Stimmen dann
schon vorher freuen, weil sie die Herausforderung gerne annehmen. Übrigens war
die Einbindung des Akkordeons in meinem Arrangement ein Segen! Ich habe es lieben gelernt, weil es im Gegensatz zum Harmonium viel dynamischer und präsenter
ist. Und außerdem gibt es ja in Frankreich die Tradition der Musette, in Paris spielt
ein Akkordeonist sie an jeder Ecke … Ich hoffe wirklich, Ravel hätte diese Klangfarbe
auch gefallen.
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Klaus Simon,
Künstlerische Leitung/
Arrangement
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Klaus Simon, geboren in Überlingen am Bodensee. Musik-, Germanistik- und Geographiestudium in Freiburg. Klavier bei Michael
Leuschner, Meisterkurse bei Aloys Kontarsky
(Klavier) sowie Hans 19.08.12
Zender und
Johannes
23:29
Kalitzke (Dirigieren). Gründer und Künstlerischer Leiter der Holst-Sinfonietta und der
Young Opera Company. Mit beiden Formationen widmet er sich vornehmlich der Musik
des 20. Jahrhunderts, ohne sich dabei als Neue-Musik-Spezialist zu begreifen. Streben nach stilistischer Variabilität und stringenter Logik der inneren Dramaturgie eines Programms zeichnen ein ehrgeiziges künstlerisches Profil beider Formationen.
Als Dirigent und Pianist seit 1999 diverse CD- und Rundfunkeinspielungen (Ars
Musici/Naxos/cpo/Spektral bzw. DRS2/SWR2/BR4). Zusammen mit dem SWR (CoProduzent) 2012 Aufnahme als Dirigent von Claude Viviers einziger Oper Kopernikus
in einer Studioproduktion.
Klaus Simon initiierte und leitet in Freiburg eine Liederabendreihe mit dem
Schwerpunkt Lied des 20. Jahrhunderts. Repertoireschwerpunkt seiner Tätigkeit als
Liedbegleiter ist die deutsche Spätromantik, wobei er sich besonders intensiv dem
Liedschaffen von Hans Pfitzner und Erich Wolfgang Korngold gewidmet hat. Für das
Label Naxos spielt er seit 2007 mit namhaften Sängerinnen und Sängern eine Gesamtedition aller Lieder dieser beiden Komponisten ein.
Seit 2007 ist Klaus Simon auch als Arrangeur für die Universal Edition/Wien und
den Schott-Verlag/Mainz tätig. Seine Bearbeitungen von Mahlers 1., 4. und 9. Sinfonie, die Wunderhornlieder Mahlers und Schönbergs Orchesterlieder op. 8 für Kammerensemble werden hoch geschätzt. Sie wurden mittlerweile bereits über 130 Mal
weltweit aufgeführt, u. a. vom Bayerischen Staatsorchester (Dirigent: Kent Nagano),
dem Tonhalle-Orchester Zürich, der musikFabrik (Dirigent: Stefan Asbury), dem
Orchestra della Svizzera Italiana (Dirigent: Vladimir Ashkenazy), den Solisten des
Gustav Mahler Chamber Orchestra, dem Stuttgarter Kammerorchester (Dirigent:
Michael Hofstetter), dem Ensemble Kontrapunkte/Wien (Dirigent: Peter Keuschnig)
und dem Ensemble Mini/Berlin (Sopran: Regula Mühlemann). Jüngst hat er Alban
Bergs Klarinettenstücke op. 5 für Kammerensemble instrumentiert, die im Dezember
2013 in Berlin unter seiner Leitung uraufgeführt werden.
2011 hat Klaus Simon außerdem in Zaragoza/Spanien mit großem Erfolg ein Konzert mit Werken von Lutoslawski, Knussen, Turnage, Daugherty u. a. auf Einladung
des Ensembles Grupo Enigma (Orquesta de Càmera del Auditoria del Zaragoza), eines der führenden Neue-Musik-Ensembles Spaniens, dirigiert.
Joachim Rathke, Regie
Joachim Rathke wurde in Kiel geboren. Nach
dem Studium der Musikwissenschaft und
Romanistik in Hamburg und der Opernregie
an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin war er am Opernhaus Kiel, der
Folkoperan Stockholm, dem Staatstheater
Braunschweig und an der Oper Frankfurt als
Regieassistent engagiert. Hier begann seine
langjährige Zusammenarbeit mit Christoph
Marthaler. 1998 wurde er als Spielleiter an
die Staatsoper Berlin engagiert.
Seit 2001 ist Joachim Rathke als freischaffender Regisseur tätig. Seine zahlreichen
Inszenierungen führten ihn u. a. nach Aachen (La Traviata), Regensburg (La Boheme),
Koblenz (Il Trovatore), Halle (Rigoletto, Der fliegende Holländer), Salzburg (Hänsel und
Gretel) sowie zum Opernfestival Engadin nach St. Moritz (Lucrezia Borgia, Un Giorno
di Regno, Otello) sowie an die Opera Irland nach Dublin, zum Opernfestival Riehen
sowie als Co-Regisseur an der Seite von Christoph Marthaler an die Opéra National
de Paris.
Für die Münchener Biennale für neues Musiktheater entstand in Zusammenarbeit
mit Georges Delnon die Uraufführung der Oper Maldoror von Philipp Maintz. Weite-

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re wichtige Stationen sind die Young Opera Company Freiburg (I was Looking At The
Ceiling, Kein Ort. Nirgends) sowie das Stadttheater Giessen (Lo Schiavo, Maria Tudor).
Joachim Rathke hatte Lehraufträge an der Hochschule für Musik und Theater
»Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig, an der Musikhochschule Nürnberg, an der
Mahidol-University of Bangkok sowie an der Hochschule für Film und Fernsehen in
München. Mit Heike Mondschein verbindet ihn eine langjährige Arbeitsbeziehung.
Zuletzt erarbeiteten sie für die Richard-Wagner-Festtage der Stadt Leipzig eine vielbeachtete Inszenierung der Götterdämmerung.
www.joachimrathke.de
Heike Mondschein,
Ausstattung
Heike Mondschein wurde in Zwickau geboren. Sie studierte von 1988 bis 1996 Architektur an der Bauhaus-Universität in Weimar,
währenddessen erfolgten ein einjähriger Studienaufenthalt in Wien sowie Ausstattungsassistenzen in Weimar und Leipzig. Seitdem
arbeitet Heike Mondschein freiberuflich
als Bühnen- und Kostümbildnerin für Oper,
Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater sowie
freie Produktionen.
Wichtige Theaterarbeiten waren u. a. Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Theater Plauen/Zwickau), Zwerg Nase, Offene Zweierbeziehung (Theater Chemnitz), norway.
today (Theater Neustrelitz), Die Schöne Helena (Landesbühne Esslingen), Les paradis
des chats (Oper Leipzig), Die Mausefalle (Theater Zittau), Käthchen von Heilbronn und
Madame Butterfly (Theater an der Rott) oder Clyde und Bonnie (Fränkisches Theater
sowie Gastspiele deutschlandweit). Die Inszenierung Wir alle für immer zusammen von
Guus Kuijer, für die Heike Mondschein das Bühnenbild entwarf, wurde bei den Bayerischen Theatertagen in Augsburg mit dem 1. Preis der Jugendjury ausgezeichnet.
Zuletzt erarbeitete sie u. a. Gesamtausstattungen für die moderne Oper Kein Ort.
Nirgends von Anno Schreier nach dem Roman von Christa Wolf in Freiburg (Young
Opera Company), für die Dramatisierung von Hermann Hesses Steppenwolf und die
Inszenierung Die Weber am Theater Plauen/Zwickau sowie das Kostümbild für Carmen
von Georges Bizet bei den Opernfestspielen in Heidenheim. Letztere war ihre bereits
vierte Zusammenarbeit mit dem Regisseur Joachim Rathke. Bei der Version von Richard Wagners Götterdämmerung kam es am 22. Mai 2013 zum 200. Geburtstag des
Komponisten in Leipzig zu einer von Publikum und Presse hoch gelobten Aufführung.
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Cornelius Bauer,
Dramaturgie
Cornelius Bauer studierte in Freiburg Schulmusik, Germanistik, Violine (Prof. Jörg Hofmann) und Musiktheorie (Prof. Ekkehard
Kiem). Anschließend promovierte er in Musikwissenschaft bei Prof. Dr. Hartmut Möller
(Rostock) mit einer Arbeit zum Thema »Postminimalismus als kompositorischer Ansatz«.
Daneben hat er wissenschaftliche Artikel zu
Werken von John Adams, Steve Reich, Henry Purcell und L. v. Beethoven sowie weitere
Texte für Programmhefte, CD-Booklets und Lexika veröffentlicht. Seit 2001 versieht
er an der Musikhochschule Freiburg eine Lehrtätigkeit in Musiktheorie. Als Geiger
ist er vornehmlich, aber nicht ausschließlich im Bereich der Neuen Musik tätig, so
als Mitglied der basel sinfonietta und als Gründungsmitglied der Holst-Sinfonietta
Freiburg. Seit der Produktion von John Adams’ I Was Looking at the Ceiling and Then
I Saw the Sky im Januar 2004 ist er ständiger Dramaturg der Young Opera Company
Freiburg, seit Ende 2005 auch Konzertdramaturg der Holst-Sinfonietta.
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Sibylle Fischer (Sopran)
Concepcion/Alison
Gesangstudium in Hannover und Hamburg.
Operndiplom mit Auszeichnung. Meisterkurse bei Kurt Widmer, Klesie Kelly, Victoria de
los Angeles und Harry Kupfer, Preisträgerin
des Elise-Meyer-Wettbewerbs in Hamburg
und des Meistersängerwettbewerbs in Nürnberg. Vier Jahre Ensemblemitglied des Theater Aachen, mit Partien wie Dorabella, Cherubino, Prinz Orlofsky, Frau Reich, Hänsel,
Xerxes und schließlich als Sopran Marie in Alban Bergs Wozzeck. Seither freiberufliche Tätigkeit. Sibylle Fischer gastierte an verschiedenen deutschen Bühnen, u. a. in Kiel, Flensburg, Magdeburg und Weimar. Bei
der Frankfurter Kammeroper sang sie Fiordiligi, weitere Produktionen vornehmlich
zeitgenössischer Opern in Berlin (Sophiensaele), Hamburg (Opera Stabile), Luxemburg (Theatre National), St. Moritz (Opernfestival Engadin), Warschau (Teatr Wielki),
Budapest (Trafo) und Freiburg i. Br. (Kein Ort. Nirgends, YOC-Produktion 2011). Im
Entstehen ist eine CD mit Liedern von E. W. Korngold beim Label Naxos, zusammen
mit Klaus Simon. Zuletzt sang sie unter der Regie von Joachim Rathke Gutrune in der
Götterdämmerung bei den Wagner-Festtagen in Leipzig.
Florian Rosskopp (Bariton)
Ramiro/Louis
Der Bariton Florian Rosskopp stammt aus
Idar-Oberstein. Bereits während seines Studiums an der Hochschule für Musik in Mainz
war er Mitglied des »Jungen Ensembles« am
dortigen Staatstheater. Gastauftritte führten
ihn u. a. an die Oper Frankfurt, das Staats­
thea­ter Mainz, das Nordharzer Städtebundtheater Halberstadt und zu den Eutiner und
Ludwigsburger Festspielen. 2012 debütierte
er mit Haydns Schöpfung in der Kölner Philharmonie. Er ist Preisträger der Kammeroper Schloss Rheinsberg und des »Concorso
Internazionale Musica Sacra« in Rom. Die Zusammenarbeit mit Orchestern wie L’arpa
festante München, Parnassi musici, den Hamburger Symphonikern u. a. verschafft
ihm Konzerte im In- und Ausland. Sein YOC-Debüt gab Florian Rosskopp als Savigny
2011 in Anno Schreiers Oper Kein Ort. Nirgends nach Christa Wolf.
29
Ewandro Stenzowski
(Tenor)
Gonzalve/Pierre
Der aus Brasilien stammende Tenor wurde
1984 in Curitiba geboren und erhielt seine
Gesangsausbildung an der Universität von
Rio de Janeiro. Anschließend Studienaufenthalt in Italien bei Carlo Bergonzi und Masterstudium in Stuttgart bei Prof. U. Sonntag.
Mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe in Brasilien. Sein
Repertoire umfasst u. a. Mozarts Requiem und
Rossinis Petite Messe Solenelle bis hin zum Peter Quint in Turn of the Screw sowie
zeitgenössische Werke, einschließlich z. B. Don Ottavio, Tamino, Nemorino, Lensky,
Verdis Requiem, Alfredo, G. Adorno u. v. m. Ewandro Stenzowski sang mit Dirigenten
wie Carella, Karabtschevsky, Sandner, Kok, Anguélov, Cambreling und Rilling. Auf
der Stuttgarter Opernbühne hat er mehr als 40 Vorstellungen gegeben. Nächste
Auftritte beinhalten u. a. Conte Almaviva im Züricher FOC. Für fünf Jahre war Stenzowski Sergeant in der brasilianischen Marineinfanterie. Er wurde mit einer Medaille
von den UN-Friedenstruppen ausgezeichnet.
Nando Zickgraf (Tenor)
Torquemada
Der Tenor Nando Zickgraf begann seine
musikalische Laufbahn bei den Freiburger
Domsingknaben. Als Knabensolist war er in
zahlreichen Konzerten, auf CD-Aufnahmen
und auf Konzertreisen im In- und Ausland zu
hören. Dabei hat er Erfahrungen in Südafrika, Australien sowie im europäischen Ausland
gesammelt.
Seit 2008 studiert Nando Zickgraf Operngesang an der Hochschule für Musik Karlsruhe: zuerst bei Marga Schiml, seit 2010 bei Stephan Kohlenberg. Ebenfalls seit 2010
arbeitet der Tenor regelmäßig mit Daniel Fueter im Bereich Operette, Chanson und
Schlager der 20er und 30er Jahre zusammen. Neben Meisterkursen bei Ks. Artur
Korn und Ks. Júlia Várady war er bereits am Institut für Musik-Theater als Oronte
in Alcinas Zauberinsel nach Händel, als Jean in Cuis’ Der Gestiefelte Kater, als Snout
in Brittens A Midsummer Night’s Dream und als Dr. Cajus in Verdis Falstaff zu hören.
Zuletzt hatte er Gastrollen am Staatstheater Karlsruhe im Rahmen der Händel-Fest-
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spiele sowie am Theater Pforzheim. Seit Frühjahr 2012 wird er vom Yehudi Menuhin
Live Music Now Oberrhein e. V. gefördert und war im August bei den letztjährigen
Davos-Festspielen für junge Künstler zu hören. Persönliches Highlight seiner noch
jungen Karriere war die Hauptrolle als Le Mari in Francis Poulencs Les Mamelles de
Tirèsias am Intstitut für Musik-Theater Karlsruhe im Herbst 2012. Zur neuen Spielzeit
2013/2014 ist Nando Zickgraf Mitglied des Opernstudios am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Dort ist er als Don Curzio in Le nozze di Figaro, als Borsa in Rigoletto, als
Oberrichter in Un ballo in maschera und als Teekanne in L’enfant et les sortilège sowie
als Bartkerl in der Jugendoper Wo die wilden Kerle wohnen zu hören.
Michael MacKinnon
(Bassbuffo)
Don Inigo Gomez/
Father Philippe
Der junge kanadische Bassbariton mit schottischen Wurzeln studierte von 2006 bis 2011
Gesang an der Universität von British Columbia in Vancouver. Er ist Preisträger mehrerer
kanadischer Gesangswettbewerbe und des
Metropolitan Opera Wettbewerbs New York
2009 und 2010.
Erste solistische Erfahrungen sammelte er
bereits während des Studiums. 2010 debütierte er als Don Alfonso in Così fan tutte
von Mozart an der Burnaby Lyric Opera. Weitere Engagements führten ihn an die
Vancouver Opera, die Opera Nuova und das Banff Arts Project. 2012 debütierte er
als Méphistophèles in Faust von Gounod an der Vancouver Island Opera.
Daneben ist Michael MacKinnon in seiner Heimat ein gefragter Lied-Interpret. Mit
seinen Programmen, darunter mit Kompositionen von Gerald Finzi, erlangte er große Aufmerksamkeit in der Fachpresse und beim Publikum. In der Spielzeit 2013/14
wird er bei der Young Opera Company Freiburg sein Deutschland-Debüt geben.
Young Opera Company
31
Kammeroper heißt nicht Öperchen. (Wolfgang Rihm)
Die Young Opera Company Freiburg (YOC) ist eine unabhängige Organisation, die
gegründet wurde, um Musiktheaterwerke, Kammeropern und neuerdings auch Musicals und Operetten aufzuführen. Dabei ist definiertes Ziel, unabhängig eines Repertoirezwangs, Stücke in hoher musikalischer und szenischer Qualität zu produzieren.
Die projektmäßige Zusammenarbeit mit herausragenden jungen Sänger/innen, Re-
gisseur/innen und Bühnenbildner/innen soll einerseits auf die jeweiligen Stückanforderungen reagieren, anderseits aber auch ein Forum für Talente aus Deutschland und
den Nachbarländern bieten.
Ihr unverkennbares Profil hat die YOC durch ihr ungewöhnliches Repertoire: Ausgesucht werden Musiktheaterwerke, die entweder zu Unrecht vergessen oder unterschätzt (z. B. Korngold: Die Stumme Serenade, Adams: I Was Looking at the Ceiling and
then I Saw the Sky) bzw. aus verschiedenen Gründen vernachlässigt werden (Walton:
The Bear, Holst: Sâvitri). Die YOC setzt sich für diese Stücke ein, um sie in Zusammenarbeit mit einem jeweils speziell für die Produktion zusammengestellten Team
im Stagione-Prinzip en suite aufzuführen.
Gegründet wurde die YOC 1993 vom Dirigenten Klaus Simon mit dem Ziel eigenverantwortlicher, künstlerisch anspruchsvoller Projektarbeit. Schon auf die erste Produktion im Sommer 1993, die Oper Sâvitri von Gustav Holst, die in Freiburg,
Meersburg und Villingen aufgeführt wurde, reagierte das Publikum mit Begeisterung. Mit ihrer Inszenierung von William Waltons The Bear folgte die YOC im März
1999 einer Einladung zu den Tschechow-Tagen in Badenweiler.
Seit ihrer Gründung besteht eine enge Verbindung mit der Holst-Sinfonietta (Freiburg), einer Formation aus professionellen Musiker/innen aus Süddeutschland, die
als »orchestra in residence« fungiert. Ein wichtiger Meilenstein dieser gemeinsamen
33
Arbeit war die Aufführung von Wolfgang Rihms Kammeroper Jakob Lenz im Sommer
2000 im Rahmen des »Internationalen Theaterfestivals Freiburg«, welche auch von
der internationalen Fachpresse enthusiastisch gefeiert wurde. Im September 2002
erlebte die szenische Interpretation von Hans Zenders Schuberts »Winterreise« im EWerk Freiburg eine erfolgreiche Aufführungsserie mit breiter Publikumsresonanz.
Seitdem ist das E-Werk bewährter Heimspielort und unverzichtbarer Kooperationspartner.
Ende 2001 initiierte die Young Opera Company in der Freiburger Elisabeth-Schneider-Stiftung zusätzlich eine Reihe von Liederabenden mit namhaften Sängerinnen
und Sängern aus dem In- und Ausland. Erklärtes Ziel dieser Reihe ist, dem Kunstlied
des 20. Jahrhunderts ein Forum zu schaffen. Daraus resultiert u. a. eine CD-Gesamtaufnahme aller Lieder von Erich Wolfgang Korngold und Hans Pfitzner für das Label
Naxos, die bis 2014 abgeschlossen sein wird.
Ihr 10-jähriges Bestehen feierte die YOC 2004 mit der Produktion des Song Plays
I was Looking at the Ceiling and Then I Saw the Sky von John Adams unter der Regie
von Joachim Rathke (Kiel/Berlin) und der Ausstattung von Philipp Kiefer (Berlin),
die sowohl vom Publikum als auch von der Fachpresse (Opernwelt/FAZ/BZ) einhellig
bejubelt wurde. Damit einher ging eine CD-Produktion des Stücks (erste Gesamteinspielung) für das Label Naxos, die 2005 erschienen ist und international hervorragende Rezensionen erhielt.
Mit der Europäischen Erstaufführung von Iphis, einer »Comic Opera« der zeitgenössischen usbekisch-australischen Komponistin Elena Kats-Chernin nach den Metamorphosen von Ovid im März 2005, kooperierte die YOC zum ersten Mal mit dem
Gare du Nord in Basel/CH, wo Anfang April 2005 drei weitere Vorstellungen stattfanden.
Zu Beginn des Jahres 2006 wurde in einer Kooperation mit dem musischen Gymnasium Kolleg St. Sebastian in Stegen Brittens Kirchenoper Noye’s Fludde produziert.
Die Musical Revue Songs for a New World von Jason Robert Brown im Januar 2007
wurde von der führenden Fachzeitschrift Musicals als eine »hochklassige Aufführung…von intensiver Wirkung dank großartiger Interpreten« bezeichnet. Blickpunkt
Musical schrieb: »Im interessanten Ambiente des szenetauglichen E-Werks genoss
das Publikum eine bunte Performance aus verschiedenen Musikstilen, vier optimal
arrangierte Stimmen und einem Musikerset, das besser nicht zusammengestellt sein
konnte«.
Die Produktion im Jahr 2009 von Korngolds Operette Die Stumme Serenade wurde
in Koproduktion mit dem SWR auf CD eingespielt und ist 2010 bei cpo erschienen.
Es ist dies die erste Aufnahme dieses Stückes überhaupt.
Auch die Produktion im Jahr 2010 von Jimmy Roberts’/Joe DiPietros Musical Revue I Love You, You’re Perfect, Now Change war wieder ein großer Erfolg, sowohl Presse als auch Publikum waren ausnahmslos begeistert. Orpheus schrieb: »Hier stimmte
einfach alles«. Diese Produktion wurde im Herbst 2010 aufgrund des großen Erfolgs
wiederaufgenommen und gastierte in Staufen und am Theater Freiburg sowie zwischen Weihnachten und Silvester 2012 im E-Werk Freiburg.
Mit Claude Viviers einziger Oper Kopernikus im Herbst 2012 (Regie: Hendrik Müller) erlangte die Young Opera Company einen einzigartigen Zuspruch bei Publikum
und überregionaler Presse. Diese Produktion soll u. a. beim Ultraschall-Festival für
Neue Musik in Berlin und weiteren bedeutenden Festivals wieder aufgenommen
werden. Zum 20-jährigen Jubiläum 2014 ist für Oktober und November die Aufführung von Detlev Glanerts Kinderoper Die drei Rätsel unter der Regie von Aurelia Eggers (Hannover) und der Bühne von Marion Andrea Menziger (Basel) im Freiburger
E-Werk geplant.
www.youngoperacompany.de
Holst-Sinfonietta
Das Leben der Hörer muss Platz in der Musik finden. (Moritz Eggert)
Vorstoß in das Nicht-Vertraute oder Neugier auf noch nicht ausgetretene Pfade,
so könnte man die Programme des Freiburger Kammerensembles Holst-Sinfonietta
charakterisieren. Der Name des Ensembles geht auf den englischen Komponisten
Gustav Holst (1874 – 1934) zurück. Die Holst-Sinfonietta wurde 1996 von ihrem Dirigenten Klaus Simon gegründet und setzt sich aus versierten Instrumentalisten aus
dem süddeutschen Raum zusammen.
Der Ehrgeiz, ungewöhnliche und anspruchsvolle Konzertprogramme anzubieten,
war von Anfang an ein wichtiger Stimulus für das Ensemble. Die Qualität der ausgewählten Kompositionen und ihrer sinnvollen Kombination in einer originellen Programmkonzeption steht bei der Konzertplanung an höchster Stelle. Dabei werden
gelegentlich auch bewusst die Grenzen zum Jazz-/Pop- und Rockbereich ausgelotet.
Denn die Musik, die die Holst-Sinfonietta aufführt, soll vital und unterhaltsam sein,
gerne anspruchsvoll, aber nie langweilig – sie muss (nach Moritz Eggert) den Hörer
als lebendiges Wesen abholen und dementsprechend selber lebendig sein. Das belegen Konzertprogramme mit Werken prominenter Komponisten wie Steve Reich, Terry Riley, John Adams, Joseph Schwantner, HK Gruber, Arnold Schönberg, Benjamin
Britten, Bohuslav Martinů u. a.
Seit ihrer Gründung besteht eine enge Verbindung mit der Young Opera Company Freiburg (YOC), die in ihrem Bestreben, Meisterwerke des Musiktheaters aufzuspüren und aufzuführen, mit der Holst-Sinfonietta einen idealen Klangkörper an
sich binden konnte. Seit 1999 entstanden diverse Rundfunk- und CD-Aufnahmen
für Sender wie SWR2, BR4Klassik, Radio DRS2 bzw. für die Labels Naxos, Spektral,
cpo und Ars Musici, u.a. die Ersteinspielungen des letzten Bühnenwerks Die Stumme
Serenade von E. W. Korngold und 2012 Kopernikus, der einzigen Oper Claude Viviers.
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2008 gab die Holst-Sinfonietta ihr Debüt im ZKM in Karlsruhe mit der Uraufführung von Thomas Hummels Aus Trachila für Sprecher und großes Ensemble. Im gleichen Jahr entstand ferner in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk eine CDAufnahme unter dem Titel Pierrot Cabaretaire mit Werken von Schönberg (Pierrot
Lunaire), Britten und Hollaender.
Ein großer Erfolg wurde das Programm mit Werken von Steve Reich und Terry
Riley im Januar 2010: »Das solchermaßen perfekt geführte Ensemble dringt in die
Schichten der Musik ein, lässt keine – vielfach befürchtete – Monotonie aufkommen.« schrieb die Badische Zeitung in ihrer Konzertbesprechung. Teile dieses Programms (Steve Reich: Eight Lines, City Life u. a.) wurden für Naxos auf CD produziert.
Im Herbst 2011 feierte die Holst-Sinfonietta mit dem Programm »Von Dämonen
und Vampiren« mit »schauerlichen« Werken von Erich Wolfgang Korngold (konzertante Uraufführung der Schauspielmusik zu Der Vampir), Paul Hindemith und HK
Gruber bereits ihr 15-jähriges Bestehen, welches wiederum vom SWR aufgezeichnet
und gesendet wurde. Pläne für die Zukunft sind Konzerte und CD-Aufnahmen mit
Werken von B. Britten, A. Webern, Ph. Glass, E. W. Korngold und Manuel de Falla.
www.holst-sinfonietta.de
Nur 129,-
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