Kleopatra – die legendäre Frau mit 1000 Gesichtern Unlängst ist in Ägypten Geschichte erneut zur Realität geworden, denn die Frauen haben einmal mehr ihre Rolle als die dynamische Kraft angenommen, welche das Gesicht dieses historischen Landes formt. Diesen mutigen Ägypterinnen dient auch heute noch ihre legendäre Königin als Vorbild, als selbstbewusste, selbstständige und starke, als von Visionen beseelte Frau. Es gibt wohl nur wenige Figuren, von denen einerseits so spärliche historische Fakten verbürgt sind, die aber andererseits alle Sparten der Kunst in so vielfältiger und phantasievoller Weise inspiriert haben. Daher lag es nahe, diese – in der Rezeption nicht unumstrittene – Gestalt zum Leitbild meines ersten Jahres als Künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele zu machen. Als erste Frau in dieser Position möchte ich Ihnen ein reizvolles Programm präsentieren, das von Phantasie, Kreativität und Sinnlichkeit geprägt ist, entsprechend den unterschiedlichen, sich – je nach Perspektive des Betrachters – von der Antike an bis heute verschiebenden Abbildern dieser faszinierenden Frau. Ich bin sehr stolz darauf, dass sich mir einige der bedeutendsten Künstlerinnen unserer Zeit angeschlossen haben, um die sagenumwobene ägyptische Königin in verschiedenen Schlüsselwerken darzustellen. Eröffnet werden die Festspiele von meiner eigenen Cleopatra in einer Neuinszenierung von Händels Giulio Cesare, beendet werden sie dann von Anna Netrebkos Kleopatra in einer für sie komponierten Uraufführung von Rodion Shchedrin. In diesen Bogen vom Barock bis zur Gegenwart fügen sich Vesselina Kasarova und Sophie Koch sowie die Schauspielerinnen Sunnyi Melles und Chulpan Khamatova; jede von ihnen symbolisiert eine Epoche und weitere Facetten der musikalischen und literarischen KleopatraRezeption. Keine Kleopatra kann jedoch ohne ihre Caesaren und Antonien, ihre Partner und Dirigenten (Giovanni Antonini, Vladimir Fedoseyev, John Eliot Gardiner, Valery Gergiev) bestehen. Händels Oper wird von Moshe Leiser und Patrice Caurier neu inszeniert. Andreas Scholl, Philippe Jaroussky, Anne Sofie von Otter sowie in den anderen Veranstaltungen Sven-Eric Bechtolf, Ludovic Tézier, Sandrine Piau und Piotr Beczala werden als „mein“ römisches Personal zu erleben sein. Aber auch weitere von mir bewunderte Künstler wie Christophe Dumaux oder Jochen Kowalski, die vielen Orchester und Chöre, die Filme und das ägyptische Dinner tragen dazu bei, wenigstens teilweise aufzuzeigen, wie diese mythische Frau über Jahrhunderte alle Sparten der Kunst zu Meisterwerken inspiriert hat. Cecilia Bartoli Künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele Direktorium Helga Rabl-Stadler, Präsidentin · Alexander Pereira, Intendant · Sven-Eric Bechtolf, Schauspiel C L E OPAT R A C U L I NA R IA Ägyptisches Dinner SALZBURGER PFINGSTFESTSPIELE 2012 Ägyptisches Dinner Wir bitten Sie nach dem Ende der Oper zu einem Champagner-Empfang in die SalzburgKulisse. Im Anschluss daran wird im Karl-Böhm-Saal das Ägyptische Dinner serviert, während ein orientalisches Musikensemble unter der Leitung von Mohsen Shaltout traditionelle ägyptische Musik spielt: Riq (Tamburin), Oud (Laute), Kaman (Geige mit orientalischem Klang), Nai (Bambus-Flöte). Während des Desserts sorgt die Bauchtänzerin Nabila für orientalisches Flair. Es kochen für Sie Gad El Kareem Mahmoud Mohamed, Khamis Aly Ahmed und Ahmed Badry Abo El Magd vom Hotel Sheraton Miramar Resort, „El Gouna“, Red Sea, mit dem Team vom Hotel Goldener Hirsch Salzburg. Aperitif Champagner Moët & Chandon Brut Impérial Menü Mezze: Mit Ziegenkäse gefüllte Datteln Fladenbrot mit Tahina Orientalischer Salat *** Rindsfilet mit Joghurt-Minzsauce, Molochea, Filfil ma’ali und ägyptischer Reis *** Orientalische Dessertvariation Orientalischer Kaffee und Tee Haus für Mozart 27. Mai 2012 Weine Grüner Veltliner 2011 – „Festspielwein 2012“ Gobelsburger, Kamptal Syrah Tandem, 2009 Thalvin/Graillot, Marokko SALZBURGER PFINGSTFESTSPIELE 2012 supported by Umschlagabbildung: Charles-Joseph Natoire (1700–1777), Bankett von Kleopatra und Marcus Antonius, 1754 Öl auf Leinwand, 335 x 480 cm, Nîmes, Musée des Beaux-Arts, Dépôt du Musée de Louvre, 1872