Hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit stressen

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Milchkühe: Hitzestress ist wieder aktuell
Schweizer Bauer
Juni 2010
Fachbereich Milchproduktion
Eschikon, Postfach
CH-8315 Lindau
Telefon +41 (0)52 354 98 18
Fax +41 (0)52 354 98 33
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www.strickhof.ch
Juni 2010, Christoph Thalmann
Hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit stressen
Schon bei Temperaturen ab 24°C ist mit Hitzestress bei laktierenden
Kühen zu rechnen. Dies führt zu verminderter Futteraufnahme, geringerer
Milchleistung und gesundheitlichen Problemen.
Wann die Kühe in den Hitzestress
kommen, ist nicht nur von der Temperatur,
sondern auch von der Luftfeuchtigkeit
abhängig. Dabei sind Tiere mit hohen
Leistungen am stärksten betroffen, da
Wärme vor allem bei der Verdauung und
den Stoffwechselvorgängen entsteht. Die
produzierte Wärme wird auf verschiedene
Weisen
abgebaut:
Einerseits
durch
Wärmeabgabe an die Umwelt und
andererseits
durch
verminderte
Wärmeproduktion. Die Wärmeabgabe kann
durch Abstrahlung an die Umwelt oder –
bei hohen Umgebungstemperaturen –
durch Verdunstung von Wasser über die
Haut und die Atemwege geschehen. Um
weniger Wärme zu produzieren, frisst die
Kuh einfach weniger.
Infolge dieser zusätzlichen Belastung
vermehrt auch gesundheitliche Probleme
auftreten:
sprunghafter Anstieg der Zellzahl
Absinken des pH-Wertes im
Pansen aufgrund der geringeren
Wiederkauaktivität
Ketose, infolge des sinkenden
Futterverzehrs
schlechte Fruchtbarkeit
Hitzestress vermeiden
Insbesondere bei hohen Leistungen sollten
Bedingungen geschaffen werden, die den
Tieren erlauben, Wärme abzugeben und
gleichzeitig der Leistung entsprechend
Futter aufzunehmen:
Durchlüftung verbessern
Als erste Massnahme sollten die
Fenster und Türen geöffnet werden.
Genügt dies nicht, d.h. befinden
sich die Tiere im Hitzestress, tragen
Ventilatoren zur Linderung der
Hitze bei (siehe Abbildung).
Besonders kritische Orte im Stall
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Abbildung: Die Kühe geniessen die Abkühlung durch den Ventilator
sind Melkstand, Warteraum und
Fressplatz.
Abkühlung mit Wasser
Beim Einsatz von Sprinkleranlagen
wird das Fell der Tiere durchnässt.
Dabei entsteht ein Kühleffekt
infolge der Verdunstung des
Wassers. Es ist darauf zu achten,
dass weder Liegeboxen noch das
Futter benässt werden. Auch sollten
die Kühe nur so viel Wasser
abbekommen, dass die Euter nicht
nass werden. Laut Berichten aus
den USA bewähren sich 15Minuten-Intervalle, wobei über eine
Zeitschaltuhr gesteuert etwa 3
Minuten lang Wasser versprüht wird
und 12 Minuten Verdunstzeit
angeschlossen werden.
Schattenplätze für Tiere auf der
Weide anbieten oder die Tiere nur
noch nachts weiden.
Freien
Zugang
zu
einwandfreiem
gewährleisten, sowohl
Weide als auch im Stall
zwei Tage sollten die
gereinigt werden).
qualitativ
Wasser
auf der
(d.h. alle
Tränken
Die Bedarfsdeckung mit
Nährstoffen sicherstellen. Als
Beispiel könnte das Futter zweimal
pro Tag vorgelegt werden, wodurch
der Verzehr gesteigert wird.
Mineralstoffzugaben und Viehsalz
um 20 bis 25% erhöhen.
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Werden diese Massnahmen umgesetzt, ist
es wichtig, dass diese in den Tagesablauf
passen und effizient ausgeführt werden
können. Nur so werden sie auch
tatsächlich eingesetzt. Dadurch werden
sich das Wohlbefinden der Tiere und somit
auch die Leistung und Gesundheit
verbessern.
Diese und weitere Unterlagen finden Sie
auf www.strickhof.ch, Fachbereich
Milchproduktion.
Christoph
Thalmann,
Fachbereich Milchproduktion
Strickhof,
Symptome
verstärkte Atemzüge, Hecheln
(über 80 Atmungen pro Minute)
deutlich erhöhter Herzschlag (über
80 Schläge pro Minute)
erhöhte Körpertemperatur (bis etwa
39°C)
schweissnasses Fell
Tiere suchen Plätze mit erhöhter
Luftzirkulation auf
erhöhte Wasseraufnahme (bis zu
50%)
Futteraufnahme sinkt (10-25%)
sinkende Milchleistung und
Milchinhaltsstoffe
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