WS/2014 Vertiefung Experimentalphysik 1 (LB-Technik) E. Resconi Relativitätstheorie (ch 38) Hat unsere Universum eine gemeinsame Herkunft? Entdeckung der Kosmischen Hintergrundstrahlung (CMB: Cosmic Microwave Backround). Arno Penzias und Robert Wilson im Jahre 1965. Die Isotropie und Homogenität von der CMB nur von einem thermischen Gleichgewicht herrühren kann: das Big Beng, Urknall (Modell des inflationären Universums). Unser Universum verlangsamen? Seit dem Urknall expandiert der Kosmos. Aber die gegenseitige Anziehung der Materie sollte die Expansion verlangsamen. Das ist nicht der Fall. Im 1998: systematisch Messungen von Supernovae Ia Explosionen. Die SN Ia sind sehr ähnlich und man kann sie benutzen als “standard candles”. Man hat gefunden das unsere Universum ist in beschleunigten Expansion. „Dunkle Energie“ und „Dunkle Materie“ Irgendetwas treibt also den Kosmos auseinander und niemand weiß so recht warum, die Dunkle Energie. (Dunkle weil keine elektromagnetische Strahlung oder Licht abgeben). Wir kennen die phantastischen Aufnahmen von Galaxien. Vera C. Rubin, eine US-amerikanische Astronomin am Carnegie Institution of Washington, hat sich in der 60er 70er Jahren beschäftigt mit der großräumigen Verteilung von Galaxien. Wenn die Masse von Galaxien wie die sichtbaren Sterne verteilt wäre, sollte die Umlaufgeschwindigkeit in den Außenbezirken von Spiralgalaxien mit zunehmender Entfernung vom Zentrum abnehmen. Stattdessen fanden Rubin und Mitarbeiter mit der Entfernung fast gleich bleibende Umlaufgeschwindigkeiten, mit typischen Werten um 200 km/s. Rubins Ergebnisse waren zusammen mit ähnlichen Resultaten aus Radiomessungen die stärksten Anzeichen für die Existenz von etwas dass lässt sich nur durch ihre Schwerkraft schließen und bleibt “dunkle” oder unsichtbar bis heute: dunkle Materie Dunkle Materie ist eine Form von Materie die keine em Wechselwirkung hat. Die Dunkle Materie interagiert nur durch die Gravitation. Man postuliert die DM durch die Beobachtung von Sterne in Galaxie: die Geschwindigkeit im Zentrum ihrer Galaxie ist wie erwartet aber in den Außenbereichen ist höher. 1 WS/2014 Vertiefung Experimentalphysik 1 (LB-Technik) E. Resconi Zurück zum Erde: Eine homogene materielle Kugelschale zieht ein Teilchen außerhalb dieser Schale mit derselben Kraft an, die auch wirken würde, wenn die gesamte Materie der Schale sich in ihrem Zentrum befände. Aber: - die Erde ist nicht homogen - die Erde ist keine Kugel - die Erde rotiert Die potenzielle Energie der Gravitation: U = -G m1 m2 / r Die Fluchtgeschwindigkeit: Projektil mit Kinetischeenergie K = 1/2 m v2 Die Fluchtgeschwindigkeitist die minimale Anfangsgeschwindigkeit bei der das Projektil für immer von der Erde weg bewegen wird. Bei unendlich kommt das Projektil zur Ruhe und besitz keine gesamte Energie mehr. K + U = 1/2 m v2 -G m M / R = 0 M = Masse des Erdes, R = radius v = sqrt (2GM/R) 2 WS/2014 Vertiefung Experimentalphysik 1 (LB-Technik) E. Resconi Planeten und Satelliten: Keplersche Gesetze (http://www.didaktik.physik.uni-due.de/~backhaus/Astro-Vorlesung/himmelsmWS0203.pdf) 1. Kepler’sches Gesetz: Die Bahnen aller Planeten sind Ellipsen in deren einem Brennpunkt die Sonne steht 2. Kepler’sches Gesetz: Die Verbindung Sonne - Planet überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen 3. Kepler’sches Gesetz: Die dritten Potenzen der großen Halbachsen verhalten sich wie die Quadrate der Umlaufzeiten Übung: Rosetta 12 Jahren https://www.youtube.com/watch?v=iEQuE5N3rwQ 3 WS/2014 Vertiefung Experimentalphysik 1 (LB-Technik) E. Resconi Die Relativitätstheorie (NICHT FÜR DIE PRÜFUNG, WIEDERHOLUNG IN SS2015) Das Prinzip der Relativität: alle Beobachter sehen die gleichen Naturgesetze. Inertialsystem: Es ist ein Bezugssystem in dem Körper (kräftefreie) geradlinig, gleichförmig bewegen. Alle Trägheit Rahmen werden in einem Zustand konstant geradlinige Bewegung in Bezug zueinander; ein Beschleunigungsmesser bewegt sich mit einem von ihnen würde Null-Beschleunigung zu erkennen. Messungen in einem Trägheitsrahmen (inertial frame) kann auf Messungen in einem anderen durch eine einfache Transformation umgewandelt werden. In einem Inertialsystem gilt das newtonsche Träg.heits.gesetz (Newton’s law of motion). Ein Zug der sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit bewegt ist ein Inertialsystem. Spezielle Relativitätstheorie wurde von Einstein im Jahre 1905 veröffentlicht. Die Theorie untersucht die Folgen der Relativitätsprinzip für bewegte Beobachter bei konstanten Geschwindigkeiten relativ zueinander. Die eingängig Grundlage dieser Theorie ist, dass alle Beobachter sehen die gleiche Lichtgeschwindigkeit - auch, wenn das Licht in einem Trägheitsrahmen, der in der Bewegung relativ zum Beobachter ist! In anderen Worten, ist es unmöglich, Bewegung durch Messen der Unterschiede in der Geschwindigkeit des Lichts zu erfassen. Zeit Für Einstein, Zeit ist eine Dimension, wie Höhe, Breite und Länge. Für Einstein Raum und Zeit sind eng in einander eingewickelt, so dass wir über “Spacetime” sprechen. Wir werden in vier Dimensionen arbeiten. 1. Das Relativitätspostulat: Die Gesetze der Physik gelten für Beobachter in allen Inertialsystem gleichermaßen. Kein Bezugssystem ist gegenüber den anderen bevorzugt. 2. Das Postulat der Lichtgeschwindigkeit: Im Vakuum breitet sich Licht in allen Richtungen und in allen inertialen Bezugssystemen mit derselben Geschwindigkeit c aus. 4 WS/2014 Vertiefung Experimentalphysik 1 (LB-Technik) E. Resconi Die Relativität der Gleichzeitigkeit (Buch Seite 795) Die Gleichzeitigkeit von Ereignissen ist niemals absolut, sondern stets relativ, denn sie hängt von der Bewegung des Beobachters ab. Ist die Relativgeschwindigkeit der Beobachter sehr viel geringer als die Lichtgeschwindigkeit, wird man der Unterschied nicht feststellen kann. Die Relativität der Zeit Das Zeitintervall zwischen zwei Ereignissen hängt von der räumlichen und zeitlichen Entfernung ab, in der die Ereignisse erfolgen. Das bedeutet, das räumliche und das zeitliche Intervall zwischen Ereignissen sind miteinander verknüpft. (von http://www.mis.mpg.de/publications/popular-science/faszination/ teil-2.html: “Obwohl die Maxwellschen Gleichungen von unübertroffener Eleganz waren, blieben zwei wichtige Fragen offen: 1. In welchem Bezugssystem gelten diese Gleichungen, 2. und wie hat man das elektromagnetische Feld bei Übergang zu einem anderen Bezugssystem zu transformieren? Die Antwort, die Einstein im Jahre 1905 gab, war genial und verblüffend einfach. Einstein postulierte in seiner speziellen Relativitätstheorie, dass in allen sogenannten Inertialsystemen die physikalischen Prozesse bei gleichen Anfangs- und Randbedingungen in gleicher Weise ablaufen. Speziell sind die Maxwellschen Gleichungen in jedem Inertialsystem gültig. Das hat zur Folge, dass sich Licht in jedem Inertialsystem mit der gleichen Geschwindigkeit ausbreitet. Diese Tatsache führte zu einer Revolution der klassischen Vorstellungen von Raum und Zeit. Es gibt keine absolute Zeit, wie Newton annahm. Die Zeitmessung hängt vom gewählten Inertialsystem ab. Einstein benutzte ferner die einfachste denkbare relativistisch invariante Lagrangefunktion für ein freies Teilchen, um das fundamentale Naturgesetz Energie gleich Masse mal Quadrat der Lichtgeschwindigkeit 5 WS/2014 Vertiefung Experimentalphysik 1 (LB-Technik) E. Resconi zu gewinnen. Dieses Gesetz beherrscht die Energieproduktion in unserer Sonne.” Seite 797: Zeitdilatation, Geschwindigkeitsparameter, Lorentz-Faktor ist ein Phänomen der Späziellerelativität: Die Zeit zwischen zwei Ereignissen ist relativ, d.h. sie hängt ab vom Bewegungszustand des Betrachters. Zeit in einem bewegten System geht um den Faktor γ (Lorentzfaktor) langsamer als die Zeit im eigenen System (Zeitdilatation), Effekt wird stärker für v → c. Seite 802: Die Relativität der Länge, Längekontraktion L = die kontrahierte Länge, L_0 = die Ruhelänge Seite 804: Die Lorentz-Transformation 6