othello (otello)

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OTHELLO (OTELLO)
Giuseppe Verdi
Uraufführung: Mailand 1887; L.: Arrigo Boito nach William Shakespeare
Othello, Mohr, Befehlshaber der venezianischen Flotte - Tenor; Desdemona, seine Gemahlin
– Sopran; Cassio, Hauptmann – Tenor; Jago, Fähnrich – Bariton; Emilia, seine Gemahlin
und Desdemonas Vetraute – Mezzosopran; Rodrigo, ein venezianischer Edler – Tenor;
Lodovico, Gesandter der Republik Venedig – Bass; Montano, Othellos Vorgänger als
Statthalter von Cypern – Bass; Edelleute, Offiziere, Soldaten, Seeleute, Volk
In einer Hafenstadt Cyperns, Ende des 15. Jahrhunderts
1. Akt: Othello, der Löwe von Venedig wird von einer Seeschlacht gegen die Türken
zurückerwartet. Aufgeregt stehen Offiziere und Volk am Hafen, ein Sturm droht das bereits in
Sichtweite segelnde Schiff des Führers zu vernichten. Othello landet glücklich und
verkündet, dass er die Türken vernichtend geschlagen hat. Während das Volk jubelt, beraten
Jago und Rodrigo, wie sie den Mohren zu Fall bringen können. Sie hassen ihn, weil er bei
der Beförderung Cassio Jago vorgezogen hat und Rodrigo möchte Desdemona, Othellos
Gattin für sich gewinnen. Beide beschliessen, zunächst Streit mit Cassio anzuzetteln. Jago
stimmt ein Trinklied an und überredet Cassio, mit ihm zu zechen. Als dieser seine
Inspektionsrunde machen soll, ist er schon betrunken und gerät mit Rodrigo in Streit, beide
ziehen den Degen. Montano trennt die Kämpfenden und wird von Cassio verwundet. Othello
kommt herbei, sieht Montano verwundet und degradiert Cassio. Er stellt die Ruhe wieder
her, schickt alle fort und bleibt mit Desdemona allein. Beide gedenken der Anfänge ihrer
grossen Liebe
2. Akt: Jago rät Cassio, durch Desdemonas Fürsprache wieder Othellos Gunst zu gewinnen.
Er rechnet mit Othellos Eifersucht, den er wie Desdemona und Cassio vernichten will. Jago
enthüllt seine teuflische Weltanschauung, dann weckt er im Gespräch mit Othello geschickt
dessen Eifersucht und Zweifel an Desdemonas Treue. Othellos Argwohn wird, nachdem er
sich zunächst beruhigt hat, erneut heraufbeschworen, als Desdemona für Cassio um Gnade
bittet. Zornig schleudert er ein Taschentuch, das die Gattin ihm um die brennenden Schläfen
legen wollte, zu Boden. Emilia hebt es auf, Jago entreisst es ihr, um das Tuch als Beweis für
Desdemonas Untreue zu benutzen. Er gebietet seiner Frau Schweigen. Als sich beide
Frauen entfernt haben, fordert Othello von Jago Beweise für die Schuld seiner Gattin. Dieser
flüstert ihm zu, dass Cassio im Traum von Desdemona gesprochen hat und ein Taschentuch
von ihr geschenkt bekommen habe. Othello schwört Rache, Jago stimmt heuchlerisch in den
Schwur ein.
3. Akt: Othello will eine venezianische Gesandtschaft begrüssen. Desdemona naht, die
erneut für Cassio bittet, aber von ihrem Gatten, als sie das geforderte Taschentuch nicht
vorweisen kann, als Dirne beschimpft wird. Für Othello steht Desdemonas Untreue fest, als
Jago meldet, dass er Cassio belauschen könne. In einem Gespräch mit Cassio richtet es
Jago so ein, dass der verborgen zuhörende Othello alle Worte Cassios, die dessen Geliebte
Bianca betreffen, auf seine eigene Gattin beziehen muss. Als der Mohr sein Taschentuch,
das Jago Cassio geschickt zugesteckt hat, in dessen Händen erblickt, gibt es für ihn an
Desdemonas Schuld keinen Zweifel mehr. Er beschliesst, Desdemona im Bett zu erwürgen,
während Jago Cassio töten soll. Die Gesandtschaft erscheint und Lodovico verkündet die
Abberufung Othellos, statt seiner wird Cassio zum Statthalter ernannt. Ausser sich vor Zorn
wirft der Mohr seine Gattin zu Boden und verflucht sie, während sich die Anwesenden
entsetzt entfernen und Desdemona, von Emilia und Lodovico gestützt, mühsam davongeht.
Othello bricht zusammen, Jago triumphiert.
4. Akt: Desdemona, die Todesahnungen hat, begibt sich mit Emilias Hilfe zur Ruhe. Als sie
sich von ihrer Vertrauten verabschiedet, sucht sie Trost im Gebet und schläft ein. Othello
betritt durch eine geheime Tür das Schlafzimmer und weckt seine Frau mit einem Kuss.
Eifersüchtig wirft er ihr vor, ihn mit Cassio zu betrügen. Alle Unschuldsbeteuerungen
Desdemonas sind vergebens. Othello erwürgt sie. Da klopft es: Emilia stürzt herein und will
ihrem Herren melden, dass Cassio Rodrigo getötet hat. Sie läuft zu der sterbenden
Desdemona, enthüllt Othello die teuflischen Machenschaften ihres Mannes und ruft um Hilfe.
Lodovico, Jago, Cassio, kurz darauf auch Montano mit Bewaffneten, stürzen herein und
sehen entsetzt, dass Desdemona tot ist. Emilia, Cassio und Montano, dem Rodrigo im
Sterben Jagos Ränke entdeckt hat, bezeugen, dass dieser der Urheber der verhängnisvollen
Intrige war. Der Übeltäter flieht, Bewaffnete eilen ihm nach. Othello stösst sich gebrochen
den Dolch in die Brust und sinkt über Desdemona, die er noch einmal küsst.
Auszug aus "DAS GROSSE BUCH DER OPER" von Heinz Wagner
ACS-Reisen AG
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