KULTUR „Das Musicalpublikum ist anspruchsvoll“ Hollywoods größter Frauenschwarm Vor 50 Jahren starb Clark Gable Von Chris Melzer Kaum einer behandelte die Frauen so schlecht – und kaum einer wurde so von ihnen vergöttert. Clark Gable schlug, benutzte, betrog, verließ und vergewaltigte Frauen in seinen Filmen, und doch war er zeitlebens ein Frauenschwarm. Als Clark Gable heute vor 50 Jahren starb, brach das weltweit Frauenherzen. NEW YORK Ohio-Boy Ausgerechnet der Frau- enheld war 1901 auf seiner Geburtsurkunde ein Mädchen. Doch das wurde geändert, ebenso später der Nachname: Das deutsche Goebel passte nicht im Ersten Weltkrieg. Als William Clark Gable aus Ohio mit 17 ein Theaterstück sah, beschloss er, Schauspieler zu werden. Später lernte er die Theatermanagerin Josephine Dillon kennen. Die Ehe mit der 17 Jahre älteren Frau öffnete ihm die Türen in Hollywood. Dort war der Aufstieg rasant. 1931 spielte Clark Gable er in neun Filmen Foto: dpa und wurde einer der erfolgreichsten Stars. Aber was für Unsympathen spielt Gable, was für Widerlinge und Scheusale. Legende Als er Rhett Butler in „Vom Winde verweht“ spielt, ist aus dem Star schon eine Legende geworden. Fünfmal war Gable verheiratet. Als die dritte Ehefrau, die Schauspielerin Carole Lombard, 1942 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, meldete sich Gable zur Front. Die Army machte mit dem Star zwar lieber Werbefilme, doch Bordschütze Gable flog in einer B-17 Angriffe mit. Dabei hatte er in Berlin einen Fan: Hitler liebte seine Filme. Nach dem Krieg blieb der Erfolg aus. Dann kam 1960 „Misfits – Nicht gesellschaftsfähig“ mit Monroe und Gable – für beide der letzte und vielleicht auch jeweils beste Film, ein ein Psychodrama nach Monroes Ehemann Arthur Miller. Ein Psychodrama war auch der Dreh. Am 16. November 1960 starb Gable an einem Herzinfarkt. Die Premiere von „Misfits“ erlebte er nicht mehr, ebenso wenig die Geburt seines einzigen Sohnes im März 1961. INTERVIEW Uwe Kröger über sein Soloprogramm und Trends bei aktuellen Produktionen W er in Deutschland an Musicals denkt, denkt auch an Uwe Kröger. Er ist einer der wenigen Stars der Branche. Sein Durchbruch gelang ihm mit der Rolle des Todes in der Welturaufführung von „Elisabeth“ in Wien. Am 23. November steht er mit seinem Soloprogramm „Absolut Uwe“ in der Heilbronner Harmonie auf der Bühne. Marcel Auermann unterhielt sich mit Kröger. t Zur Person Uwe Kröger Geboren wurde Uwe Kröger am 4. Dezember 1964 in Hamm. An der Hochschule der Künste in Berlin studierte er Gesang, Schauspiel und Tanz. Kurz danach stand er im Bochumer Rollschuh-Musical „Starlight Express“ als erster deutscher Rusty auf der Bühne. Sein Durchbruch gelang ihm, als er 1992 bei der Uraufführung von „Elisabeth“ im Theater an der Wien den Tod spielte. maa In Ihrem Programm singen und spielen Sie viele Stücke aus Musicals, in denen Sie selbst mitwirkten. Ist es also eine Reise durch Ihre Vergangenheit? Uwe Kröger: Ich sehe es eher als Momentaufnahme, in der ich auf bestimmte Sachen zurückgreife und kleinere Geschichten aus dem Nähkästchen plaudere. Dazu singe ich große Titel von „Elisabeth“ bis hin zu Melodien aus James-Bond-Filmen, da ich ein großer Fan der Krimireihe bin. Es ist eine Art Personality-Show wie man sie aus den 60er und 70er Jahren von Harald Juhnke, Heidi Brühl oder Frank Sinatra her kennt, aber heute kaum mehr in dieser Form gemacht wird. Erkennen Sie denn eine Veränderung im Genre Musical in den vergangenen Jahren? Kröger: Inzwischen gibt es ein großes, interessiertes Musicalpublikum, das sich sehr gut auskennt. Deshalb hat sich bei den adaptierten Versionen, Lizenzproduktionen aus den Vereinigten Staaten und England bis hin zu den eigenen Stücken wahnsinnig viel getan. Ist das eine glückliche Entwicklung? Denn es starten ja immer mehr Stücke, die aus bereits bekannten Titeln bestehen wie etwa „Mamma Mia“, „Ich war noch niemals in New York“ oder das neue Udo-Lindenberg-Musical „Hinterm Horizont“. Es gibt aber weniger Produktionen, für die eigens Komponisten Stücke schreiben. mehr Geld und Zeit investieren, um präzise zu arbeiten. Und wer jeden Abend das gleiche Stück spielt, kann besser daran feilen. Am Stadttheater kann man hingegen andere Seiten beleuchten, wenn der Regisseur frei arbeitet. Gleichzeitig ist man aber wieder an das Budget gebunden und man muss Leute vom Haus besetzen. Es gibt Pro und Contra für beides. Auf jeden Fall kann man am Stadttheater intimer arbeiten, was aber nicht immer besser sein muss. Wolfgang Kolneder, Uraufführungsregisseur des legendären Musicals „Linie 1“, ist tot. Der gebürtige Österreicher starb am Sonntagnachmittag im Alter von 67 Jahren in Berlin an Herzversagen. Der Direktor des Berliner Grips-Theaters, Volker Ludwig: „Kolneder war 23 Karten für Musical-Gala „Absolut Uwe – From Braodway to Hollywood“: Unter diesem Motto präsentiert Deutschlands erfolgreichster Musical-Star Uwe Kröger einen Streifzug durch seine musikalische Karriere. Am Dienstag, 23. November, ist die Revue um 20 Uhr in Heilbronn in der Harmonie zu erleben (siehe Interview links). Für das Gastspiel verlosen wir fünf J&5&4 Mal zwei Karten. (&9*00&0 Wer gewinnen will, muss diese Frage beantworten: Wo wurde Uwe Kröger geboren? Husum, Hamm oder Herne? Wer es weiß, ruft heute unsere Hotline an oder schickt eine SMS. Die Gewinner stehen am Donnerstag auf der Kulturseite. as HEILBRONN Machen Sie mit! per Telefon-Hotline: 0137 01378373892-02 8373892-21 (0,50 € aus dem dt. Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer) per SMS mit dem Text: Uwe Kröger schlüpfte schon in vielen Musicals in die unterschiedlichsten Rollen. Wenn es sein muss, singt er auch verträumt auf einem Karussellpferd. Foto: Rolf Bock Kröger: Es ist gerade ein Trend bei den großen Produktionen. Aber wenn wir mal an die Stadttheater schauen, dann gibt es noch all die anderen Stücke. Komponisten haben ja nicht aufgehört, sich mit dem Genre Musical zu beschäftigen. Es wird weiter daran gearbeitet, Stücke zu entwickeln. Damit würde man ja alles infrage stellen – das Kino, das Buch. Gute Sachen werden gerne geschaut. Ebenso schaut man sich gute Sachen, die schlecht gemacht sind, nicht an. Das Publikum hat mittlerweile eine höhere Erwartung. Es lässt sich nicht mehr so leicht einfach irgendetwas vorsetzen. Hat sich vielleicht das Zuschauerverhalten verändert und lässt sich mit Abba- und Udo-Jürgens-Musik ein Musical besser verkaufen? Kröger: Nein, das glaube ich nicht. Sie haben eben Stadttheater erwähnt – sind Sie lieber an kleineren Häusern oder in großen Produktionen wie denen von Stage Entertainment? Kröger: Ein großes Haus kann viel 1990 haben Sie die Hauptrolle in „Jesus Christ Superstar“ bei den Freilichtspielen in Schwäbisch Hall gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Arbeitsweise? Kröger: Das war eine tolle Erfahrung – open air, auf Treppen, vor einer Kirche. Ich hatte zuvor noch nie eine Bühne, die nur aus Treppen bestand. Außerdem war 1990 „Jesus Christ Superstar“ noch ein Diskussionspunkt in der Stadt. Zeitweilig war sogar nicht einmal klar, ob das Stück überhaupt gespielt wird, weil es als zu revolutionär und blasphemisch galt. Das muss man sich einmal vorstellen, dass ein Stück aus den Siebzigern noch 1990 für Aufruhr sorgte. Nebenbei waren es tolle Darsteller. Sommerfestspiele machen mir immer Spaß. Wenn ich die Zeit und Möglichkeit habe, dann nehme ich so ein Engagement immer gerne an. „Linie 1“-Regisseur Wolfgang Kolneder gestorben BERLIN Dienstag, 16. November 2010 der intellektuelle Vordenker unseres Theaters.“ Bis heute wird „Linie 1“ am Berliner Grips-Theater in Kolneders Originalfassung aus dem Jahr 1986 gespielt. Die „Linie 1“ fuhr bereits durch Kalkutta, New York, Jerusalem, Dublin, Sanaa, Maputo und Hongkong. Das Stück machte Ludwig, der den Text zu dem Musical schrieb, zum meistgespielten Autor in Deutschland nach Shakespeare, Brecht und Molière. Der am 9. Mai 1943 in Graz geborene Kolneder arbeitete mehr als vier Jahrzehnte als Regisseur und Intendant an Theatern, Tanztheatern und Opernhäusern im In- und Ausland. Er inszenierte am GripsTheater, am Staatstheater Braunschweig und an der Seoul Metropolitan Opera. Sein Wissen gab er an Hochschulen in Berlin, Montréal, Neu Delhi und Salzburg weiter. dpa STIMME BROADWAY STIMMEWIN SPEZIAL BUCH LÖSUNG LÖSUNGSWORT IHR IHRNAME NAME++ADRESSE ADRESSE an die Nummer 52020 (keine Ortsvorwahl) (0,49 €/SMS inkl. 0,12 € VF D2-Leistungsanteil) Es werden keine Daten an Dritte weitergegeben oder für interne Zwecke benutzt. Kulturnotizen Fast 140 000 bei Miró Mit fast 140 000 Besuchern ist die Miró-Ausstellung im Museum Frieder Burda zu Ende gegangen. Die Schau gehört zu den erfolgreichsten Ausstellungen des 2004 eröffneten Hauses. lsw BADEN-BADEN Jugendbuchpreis an Parr Der mit 8000 Euro dotierte Jugendbuchpreis Luchs 2010 geht an die Norwegerin Maria Parr. Die 1981 geborene Autorin erhält die Auszeichung für ihren zweiten Roman „Sommersprossen auf den Knien“ (Dressler Verlag), den Christel Hildebrandt übersetzte. dpa BREMEN Jazzexperte Dauer tot Der international renommierte Jazzexperte Alfons M. Dauer ist wie erst jetzt bekannt wurde am 27. Oktober 90-jährig in Graz gestorben. Den Nachlass übernimmt die Akademie der Künste Berlin. dpa BERLIN NACHRICHTEN Fleißig oder eher faul? Wallach, Hengst und Stute CHARAKTER „Zicke!“ – „Angeber!“ Mit diesen Worten könnte man auch manche Pferde beschreiben. Im Allgemeinen kann man sagen: Hengste sind häufig wild. Deshalb sind sie oft auch keine Tiere für Kinder. Denn Hengste können kampflustig sein und wollen häufig einen auf Chef machen. Doch der Boss sollte immer der Reiter bleiben. Wallache sind dagegen eher unkompliziert und damit besser geeignet für junge Reiter. Wallache waren auch mal Hengste. Aber sie wurden operiert und können sich deshalb nicht mehr fortpflanzen. Das macht sie generell ruhiger als Hengste. Stuten sind manchmal empfindlich – vor allem, wenn sie paarungsbereit sind. Dann werden sie oft kitzelig. dpa NATUR Auch bei Pferden gibt es die unterschiedlichsten Typen P ferde sind auch nur Menschen“. Das sagen manche Reiter gern. Damit meinen sie, dass Pferde verschiedene Eigenarten haben – wie wir eben auch. Das eine Tier ist fleißiger, das andere fauler. Das eine mag viel Trubel um sich herum, das andere möchte lieber seine Ruhe. Manche Pferde sind empfindlich und bekommen alles mit, andere interessieren sich wenig. Wie ein Pferd tickt, könnt ihr mit ein bisschen Übung an seiner Körperhaltung und vor allem an seinem Gesicht erkennen. Ein freundliches Pferd schaut zum Beispiel interessiert. Wenn ihr zu ihm kommt, läuft es euch entweder entgegen oder guckt zumindest in eure Richtung. Seine Ohren sind aufgestellt, die AuPferde können wild sein oder auch ganz sanftmütig. Foto: Colourbox Eine ganze Herde von Haflingern mit ihren Fohlen rennt in Waldbrunn-Mülben im Odenwald am Abend Richtung Stall. Egal, wie sie ticken: Pferde gehören viel auf die Weide. Da fühlen sie sich meist sehr wohl. Foto: dpa gen geöffnet, und der Körper ist entspannt. Ist ein Pferd vom Typ her eher nervös, kann man das ziemlich leicht sehen. So ein Pferd wirkt häufig angespannt. Es erschrickt schnell und bewegt sich hektisch. Die Augen sind oft aufgerissen, manchmal ist das Weiße darin zu sehen. Faule Pferde interessieren sich oft außer für Schlafen, Ausruhen und Fressen eher für wenig. Wenn ihr zu ihnen kommt, bewegen sie sich entweder gar nicht oder im Zeitlupentempo. Warum ein Pferd so, ein anderes so ist? Einige Sachen vererben ihnen ihre Eltern. Eine Rolle spielt auch, wie sie aufgewachsen sind. Ein junges Tier kann sich zum Beispiel etwas von der Mutter abgucken. Und es hängt davon ab, wie Menschen mit den Pferden umgehen. Wird ein Fohlen etwa gut behandelt, ist es eher zutraulich. dpa So bringt man das Tier auf Trab TIPPS Das nervt! Wenn ein Pferd faul ist und man es zu jedem Schritt überreden muss, kann das ganz schön anstrengend sein. So kannst du ein faules Pferd auf Trab bringen: Faule Pferde sollten aufgeweckt werden, und das nicht erst beim Reiten. Schon wenn man das Pferd aus der Box führt, sollte man energisch mit ihm sprechen. Gib ihm einen Klaps auf den Hintern oder lass jemanden mit der Gerte hinterhergehen. Dann ist das Pferd schon ein bisschen wacher, und du hast es leichter. Lass das Pferd beim Reiten auch am Anfang nicht im Schritt herumschlurfen, sondern reite sofort zügig vorwärts. Wenn es nicht reagiert, kannst du mit den Beinen kurz an seinen Bauch drücken und mit der Gerte einen Klaps geben. dpa Kontakt zur Kinderstimme Kinderstimme Postfach 2040, 74010 Heilbronn oder E-Mail an: [email protected]