Abenteuer Ozean 2010 David Hettich Großer Tümmler, Palau, Mikronesien J a n ua r Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 1. KW 2. KW So Mo 3. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 4. KW Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Banggai-Kardinalbarsche, Nord-Sulawesi, Indonesien F e brua r Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 5. KW Mo 1 6. KW Di 2 Mi Do 3 4 Fr 5 7. KW Sa So Mo Di 6 7 8 9 Mi Do Fr Sa So Mo 8. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Wobbegong mit Glasfischschwarm, West-Papua, Indonesien März Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 9. KW 10. KW 11. KW Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Mi Do Fr Sa So Mo 12. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 13. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mastigias-Quallen, Jellyfish Lake, Palau, Mikronesien April Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 14. KW 15. KW Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Sa So Mo 16. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 17. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Imperator-Partnergarnelen auf einer Leopardenseewalze Mai Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 18. KW 19. KW Sa So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 6 Fr 7 20. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 21. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 22. KW Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Großflossen-Riffkalmar, Insel Negros, Philippinen Ju n i Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 23. KW 24. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Do Fr Sa So Mo 25. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 26. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Salzwasserkrokodil, Insel Palawan, Philippinen Ju l i Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 27. KW 28. KW Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Sa So Mo 29. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 30. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Prachtsternschnecken, Insel Mindoro, Philippinen Aug u s t Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 31. KW 32. KW So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 Fr 6 Sa So Mo 7 8 9 33. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 34. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 35. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mantarochen, West-Papua, Indonesien Sep t em ber Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 36. KW 37. KW Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Fr Sa So Mo 38. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 39. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Auge einer Gelbbrust-Süßlippe, Insel Negros, Philippinen O k to b e r Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 40. KW 41. KW Mo 42. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 43. KW Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Galapagos-Stierkopfhai mit Eikapsel, Insel Fernandina, Galapagos N ov e m b e r Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 44. KW 45. KW 46. KW Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Mi Do Fr Sa So Mo 47. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 48. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Schmarotzeranemonen, Haa Alifu Atoll, Malediven Dezem ber Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 49. KW 50. KW Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Fr Sa So Mo 51. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 52. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Der Wobbegong (Orectolobus maculatus) lebt in Korallenriffen und Seegraswiesen des Westpazifiks. Die Alttiere dieser Teppichhaiart werden bis zu drei Meter lang. Als Lauerjäger vertrauen sie einer hervorragender Tarnung und liegen tagsüber regungslos in Höhlen, oder wie hier unter einem Überhang. Ihre Hauptnahrung bilden Krebse aller Art, Muscheln, Schnecken, Tintenfische, Fische, Rochen, aber auch kleinere Exemplare der eigenen Verwandtschaft. Wenn sie ihr Maul in weniger als zehn Millisekunden aufreißen, wird die Beute schlagartig eingesogen. Eine erfolgreiche Verteidigungsstrategie gegen solche Saugschnapper und andere tagaktive Jäger ist die Schwarmbildung. Die vielen Fischleiber stören erfolgreich die optische „Zielerfassung“, was hier beispielhaft von Glasfischen (Parapriacanthus ransonneti) vorgeführt wird. Anders als Stierkopfhaie (siehe November) sind alle Teppichhaie lebendgebärend. Die Jungtiere schlüpfen noch im Mutterleib aus dem Ei und werden dann, bis zu drei Dutzend Stück, lebend geboren. Mantarochen (Manta birostris) oder Riesenmantas sind weltweit in allen tropischen Ozeanen verbreitet, wobei sie Küstennähe bevorzugen. Die Größten unter ihnen erreichen eine Spannweite von sieben Metern und ein Gewicht von zwei Tonnen. Sie haben das Bodenleben aufgegeben und verbringen ihr Leben überwiegend im lichtdurchfluteten Wasser nahe der Oberfläche. Durch diese Planktonwiese schweben sie schwerelos wie überdimensionale Vögel und grasen sie ab. Begleitet werden sie oft von Schiffhaltern (Echeneis sp.), die sich mit einer umgewandelten Rückenflosse energiesparend am Wirt festsaugen können. Als Gegenleistung befreien sie ihre Transporteure von lästigen Außenparasiten, scheuen sich aber auch nicht, die Exkremente des Rochens noch einmal zu verdauen. Mantas werden von vielen Fischern „Teufelsrochen“ genannt. Ihre Mundlappen, die wie Hörner aussehen, dienen aber dazu sich den Wasserstrom in den Mund und zu den filtrierenden Kiemen zu leiten. Tatsächlich sind diese Planktonfresser, anders als die stechende Verwandtschaft, völlig harmlos. Der „Jellyfish Lake“ auf einer Insel im Südseeparadies Palau ist ein ungewöhnliches Ökosystem: in ihm schwimmen die einzigartigen Mastigias-Quallen. Millionen Exemplare leben hier in einer Welt fast ohne natürliche Feinde - weshalb sie ihre bewährte Wehr- und Jagdwaffe, den Nesselapparat, verloren haben. Sie bevorzugen nunmehr „grüne Energie“ und beherbergen Millionen winzig kleiner Algen in ihrem Gewebe. Diese wandeln das Sonnenlicht in energiereiche Nahrung für die Tiere um. 1998 hatte das Klimaphänomen El Niño den See so stark erwärmt, dass fast alle Quallen starben. Doch innerhalb kurzer Zeit nahm die Zahl der Tiere wieder rasant zu - dank einer effektiven Fortpflanzungsstrategie: Einmal im Jahr produzieren die weiblichen Quallen ein paar tausend Eier. Befruchtet entwickeln sich diese im Muttertier zu winzigen Schwimmlarven. Schließlich verlassen sie „Hotel Mama“ und transformieren zu bodenlebenden, kaum zentimetergroßen Polypen. Aus jedem dieser Zwerge entwickeln sich durch Abschnürung alsbald Aberhunderte von Mini-Quallen - und füllen den See neu auf. Punktmuster lösen Körperumrisse auf. So gut getarnt beobachtet die Gelbbrust-Süßlippe (Plectorhinchus pictus) aufmerksam ihre Umgebung. Süßlippen sind eher lichtscheue Räuber. Tagsüber stehen sie in kleinen Gruppen meist unter oder in der Nähe von kleinen Überhängen. Sie haben eine Vorliebe für kleine Fische und wirbellose Krabbler im Korallenriff, werden aber auch selbst stark bejagt - vom Menschen. Die Augen aller Fische können schnell und effizient fokussieren, doch krümmen die Fische nicht wie Land-Wirbeltiere ihre fast kugelige Linse, sondern verschieben sie relativ zur Netzhaut. Auch Fotograf David Hettich vertraute in seinen Objektiven auf diese Technik. Alle Aufnahmen in diesem Kalender entstanden mit Spiegelreflexkameras von Canon und Optiken von 16mm bis 180mm. Großflossen-Riffkalmare (Sepioteuthis lessoniana) leben im Indopazifik von Hawaii bis zum Roten Meer. Taucher und Schnochler können die kaum 30 cm langen Räuber schon im Flachwasser beobachten, wo sie, streng nach Größe sortiert, in kleinen Trupps Fische, Krebse und andere Weichtiere jagen. Die beiden längsten ihrer zehn Fangarme tragen sie dabei stets eingerollt, und schleudern sie erst im letzten Moment aus. Sepioteuthis ist berühmt für seine fantastischen Farbspiele, die er zur Tarnung, aber auch innerartlichen Kommunikation einsetzt. Besonders bei der Balz und Paarung läuft der Kalmar optisch zur Höchstform auf. Die im Sekundentakt wechselnden Farbmuster dienen der Synchronisation der Stimmung, bis das Männchen mit einem spezialisierten Begattungsarm sein Spermienpaket in der Mantelhöhle des Weibchens deponiert hat. Seegurken wie die Leopardenseewalze (Bohadschia argus) werden von fast allen Tauchern unterschätzt. Einige Arten zeigen bei Bedrohung faszinierende Verteidigungsmechanismen und alle sind beim Verzehr schwach giftig. Daher haben sie im erwachsenen Zustand kaum Feinde (außer, wenn sie essbar sind und für den asiatischen Markt millionenfach abgesammelt werden). Das machen sich eine einige Mitbewohner auf und in der Seegurke zu Nutze, hier eine Gruppe von Imperator-Partnergarnelen (Periclemes imperator). Die einen halben Zentimeter großen Krabbler leben meist paarweise auf verschiedenen Stachelhäutern, und tragen ein dem Wirt perfekt angepasstes Tarnkleid. In den farblich abgesetzten kleinen Kratern auf der Oberfläche befinden sich zarthäutige Bläschen. Sie dienen der Leopardenseegurke bei Bedarf als „Taster“. Der Galapagos-Stierkopfhai (Heterodontus quoyi) kommt nur um die Galapagos-Inseln im Ostpazifik und südlich davon bis Peru vor. Weil das Wasser hier zu kalt für Korallen ist, überziehen krustige Kalkrotalgen den Untergrund. Die Art verdankt ihren Namen dem hai-untypischen Kopf mit den deutlichen Augenwülsten. Sie wird bis 60 cm groß und bevorzugt Blockgründe im Flachwasser. Durch seine Körperfärbung ist der Hai hier ausgezeichnet getarnt. Er ernährt sich räuberisch vor allem von Krebsen, jagt jedoch auch andere wirbellose Tiere sowie kleine Fische. Ansonsten ist über seine Lebensweise bisher nur sehr wenig bekannt. Wie alle Stierkopfhaie ist er wahrscheinlich eierlegend, wobei die Eier selbst noch nicht eindeutig identifiziert werden konnten. So ist es durchaus möglich, dass die Eikapsel, die das Exemplar hier im Maul erbeutet hat, eine seiner eigenen Art ist. Der Große Tümmler (Tursiops truncatus) ist in allen drei Ozeanen beheimatet, wobei er warmes Wasser und tropische Breiten bevorzugt. Diese Delfinart hält sich oft nahe der Küsten auf und gelangt dabei auch in flache Buchten und Lagunen - auf meist nur kurze Tuchfühlung mit Tauchern. Im Durchschnitt schwimmen die Großen Tümmler täglich zwischen 60 und 100 km und tauchen bis zu 500 m tief. Die größeren Männchen werden bis zu 4 m groß und bis zu 500 kg schwer. Wie andere Delfine leben sie in engen sozialen Verbänden. Eine Schule besteht dabei aus 2 bis 15 Tieren und wird von einem erfahrenen Bullen angeführt. Er duldet in seinem Reich nur Weibchen und Jungtiere. Pubertierende Männchen bilden deshalb eigene recht ruppige Grüppchen, Junggesellenverbände eben. Das Hirn des Großen Tümmlers übertrifft das des Menschen an Größe und „Flipper“ ist ohne Zweifel sehr intelligent. Zur Kommunikation mit Artgenossen benutzt er eine Varietät von Pfeif- und Klicklauten, doch konnte diese Sprache bisher noch nicht zur artübergreifenden Konversation eingesetzt werden. Salzwasser- oder Leistenkrokodile (Crocodylus porosus) sind die größten und aggressivsten Reptilien auf unserem Planeten. Dabei existieren Krokodile seit 200 Millionen Jahren, sie haben die Dinosaurier kommen und aussterben sehen. Junge „Salties“ wie dieses ernähren sich von noch kleinen Kriechtieren, Amphibien und Krebsen, ausgewachsene Exemplare fressen Fische, Schildkröten und vor allem Säugetiere in jeglicher Größe. Bei einer Durchschnittsgröße von fünf bis sechs Metern bringt ein Männchen dann ein Gewicht von über 1.000 kg auf die Waage. Zuhause fühlen sich die Urechsen in den Tropen, in Flüssen und Mangrovensümpfen, sie jagen aber auch im Meer. Bis zu einer Stunde können sie untertauchen. Der Herzschlag sinkt dabei auf drei Schläge pro Minute! Ihre bevorzugte Strategie lautet „Sit and wait“. Tiere, die zur Tränke traben, Camper, die mittags ihr Geschirr im Fluss waschen, beäugt der schuppige Räuber über wie unter Wasser und wartet auf einen günstigen Augenblick. Durch Unachtsamkeit kommen vor allem in Australien jedes Jahr einige Menschen ums Leben. Schmarotzeranemonen (Nemnathus annamensis) überwuchern meist abgestorbene Skelette von Gorgonien, Seepeitschen oder Schwarzen Korallen. Auch auf anderen Unterlagen können sie regelrechte Teppiche ausbilden, indem neue Klone an ihrem Fuß aussprießen. An der nur zwei bis drei Zentimeter breiten Mundscheibe mit der zentralen Mundöffnung setzen zarte Fangarme an, die jedoch vor giftigen Nesselkapseln nur so strotzen. Mit ihnen erbeutet der Polyp nachts tierisches Plankton: winzige Krebse, Larven und Würmer. Wer den „Sprengzünder“ auf den Tentakeln berührt, wird Millisekunden später von Tausenden von Mini-Harpunen durchlöchert. So ist die Gegenwehr meist nur kurz. Die gelähmte Beute wird am Mund abgestreift und anschließend im Inneren des Hohltiers verdaut. Erst kurz vor Sonnenaufgang sind die Nessel-Jäger satt, und sinken zu unscheinbaren kleinen Beulen zusammen. Der Banggai-Kardinalbarsch (Pterapogon kauderni) kommt tatsächlich nur in einem Gebiet von 34 km2 in Indonesien vor. Man findet sie in isolierten Buchten an der windgeschützten Seite von etwa 30 Inseln östlich von Sulawesi, in Tiefen von einem halben bis zu fünf Metern. Neben Seegraswiesen werden dabei auch Schlammflächen oder Hafenbecken von ihnen bewohnt. Hier hat sich eine Gruppe zu einer Prachtanemone (Heteractis magnifica) gesellt. Erst bei Dämmerung werden die Fische diesen Schutz aufgeben und auf Jagd gehen. Sie fressen hauptsächlich Kleinkrebse aus dem Plankton, das nachts in riesigen Mengen aufsteigt. Alle Kardinalbarsche sind Maulbrüter. Stets leiten die Weibchen die Balz ein, denn der Partner wird die anstrengende Brutpflege übernehmen müssen. Nachdem das Männchen bis zu zwei Dutzend Eier ins Maul genommen hat, findet ein gut halbstündiges „Nachspiel“ statt, bei dem sich beide Partner zitternd umeinander drehen. Hierbei findet die Besamung statt. Die Väter tragen den Nachwuchs aus - gut drei Wochen lang, bis die Backen fast platzen. Praktischerweise leiden sie während dieser Zeit an einer Freßhemmung. Die Jungtiere schlüpfen fertig entwickelt aus dem Ei, was letztlich - mangels Planktonphase - das begrenzte Vorkommen der Fische erklärt. Nacktschnecken tragen kein schützendes Kalkgehäuse. In der Gruppe der Nudibranchia reichen die Verteidigungsmechanismen ersatzweise von geklauten Nesselkapseln, über Säureschutz bis hin zu Giften, die sie ihrer Nahrung entnehmen und in eigenen Körperzellen speichern. Hier kriechen drei Prachtsternschnecken am helllichten Tage durch das Riff - um sich zu paaren. Ohne das auffällige Farbkleid wären die liebestollen Weichtiere schnell eine Fischmahlzeit, allerdings eine höchst unbekömmliche, denn Hypselodoris bullockii speichert Fraßgifte von Schwämmen. Alle Nacktschnecken weisen neben Kopf und Kriechfuß den mehr oder weniger bunten Mantel, sowie paarige Riechorgane und einen Kiemenkranz oder Kiemenbüschel auf. Sternschnecken können diese Körperanhänge bei Gefahr in das schützende Mantelgewebe zurückziehen. Fotografie: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de Abenteuer Ozean David Hettich Text: Dipl.-Biologe Uli Erfurth | www.bionaut-online.de Ein besonderer Dank für die Unterstützung bei diesem Projekt geht an: Ulrich Beisser, Herbert Ganter, Tobias Hauser, Matthias Hopf, Brigitte Lehmann, Ralf Ocker, Nicola Stibert, Tauchreisen Roscher, Kirschner Reisen, Subtronic Unterwasserlichttechnik und UK-Germany.