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Ozean
Abenteuer
David Hettich
2009
Geisterpfeifenfisch, Insel Negros, Philippinen
Januar
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
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Schwarzpunkt-Stachelrochen, Cocos Island, Costa Rica
Februar
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Korallenriff, Apo Reef, Philippinen
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
Meerechse, Galapagos
März
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
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Großer Vasenschwamm, Apo Island, Philippinen
April
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
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Blumenkohl-Sackzungenschnecke, Insel Bonaire, Karibik
Mai
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
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Walhai, Galapagos
Juni
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Paarung von Mandarinfischen, Insel Yap, Mikronesien
Juli
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
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Großaugen-Stachelmakrelen, Tubbataha Reef, Philippinen
August
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
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Prachtsternschnecke, Insel Mindoro, Philippinen
September
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Galapagoshai, Insel Wolf, Galapagos
Oktober
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
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Spinnenkrabbe, Insel Negros, Philippinen
November
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
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Mantarochen, Insel Yap, Mikronesien
Dezember
Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
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Abenteuer
Ozean
Der Große Vasenschwamm (Xestospongia testudinaria) von den
Philippinen ist, ausgewachsen und mehrere Hundert Jahre alt, ein Riese:
man könnte einen Taucher im Hohlraum des „Fasses“ verstecken. Wie
bei allen Schwämmen ist seine zur Oberflächenvergrößerung gefaltete
Außenhaut von winzigen Öffnungen von nur etwa 0,05 Millimeter
Weite, weiter innen aber von Kanälen und größeren Kammern
durchsetzt. Die Wände dieser Hohlräume sind mit Millionen von
Geißelzellen austapeziert, die mit ihren Flimmerhärchen Wasser
ansaugen. Exemplare von nur Handballgröße erreichen so bereits
einen Flow von nicht weniger als 150 Liter pro Stunde und ein mannsgroßer Schwamm kann bis zu 50
Tonnen Meerwasser pro Tag ansaugen! Zur Energiegewinnung begnügen sich die Tiere mit filtrierten
Bakterien, einzelligen Algen und organischen Reststoffen. Die Geißelzellen nehmen die Nahrung auf und
geben verwertbare Teile an mobile Einheiten weiter, die als Essensverteiler im restlichen Gewebe unterwegs
sind. Diese Wanderzellen bringen auch die Ausscheidungen zurück zu den Geißelhöhlen. Über Ausfuhrkanäle
fließt das „Abwasser“ des Schwammes so wieder zurück ins Meer.
Hier kriecht die fingerlange Prachtsternschnecke Ceratosoma alleni
in der Dämmerung über ein philippinisches Riff. David war auf der
Suche nach balzenden Mandarinfischen, als in seinem Augenwinkel
ein Stückchen Weichkoralle im Zeitlupentempo versuchte, sich an ihm
vorbeizuschleichen. Erst das Studium der Fotos am Bildschirm zeigte
eine Nacktschnecke mit federförmigem Kiemenkranz kurz hinter der
Körpermitte und den beiden gerillten Rhinophoren. Mit Hilfe dieser
Kopfanhänge, in denen Millionen von Geruchsrezeptoren konzentriert
sind, sucht das Weichtier Geschlechtspartner und seine Nahrung, die
ausschließlich aus Schwämmen besteht. C. alleni ähnelt verblüffend Lederkorallen der Gattung Paralemnalia
oder Sinularia, deren Tentakel eingezogen sind. Lebt die Schnecke dort tagsüber versteckt? Dies bleibt noch
ein Geheimnis der selten fotografierten Spezies, die erst 1996 wissenschaftlich beschrieben wurde.
Der Bogenstirn-Hammerhai (Sphyrna lewini) ist die häufigste
Hammerhaiart in Küstennähe. Zu gewissen Jahreszeiten, Orten und
Lebensphasen bilden die Einzelgänger Schulen von mehreren hundert
Tieren. Die Art wird bis zu vier Meter groß und ernährt sich von
Sardinen, Heringen, Makrelen und Kalmaren, verschmäht aber auch
kleinere Verwandte nicht.
Vor Galapagos erzeugen nährstoffreiche Aufwärtsströmungen
Nahrung im Überfluss. Die spektakuläre „Fischsuppe“ sorgt nicht nur
für einen reich gedeckten Tisch bei Seevögeln, Robben und Walen, er
ernährt auch eine standorttreue Population der Hammerhaie und lockt darüber hinaus weitere Großfische an:
Tunas, Mantas und sogar Walhaie.
Ihre namensgebende Kopfform scheint die Hammerhaie hydrodynamisch, aber auch bei ihrer Orientierung
und Manövrierfähigkeit zu unterstützen.
Die meisten Nacktschnecken weisen neben einem bunten Mantelgewebe paarige Riechorgane am Vorderende auf - hier sind sie in
Form der gerollten großen Kopflappen gut zu sehen.
Während der Großteil der Arten sich räuberisch von festsitzenden
Tieren wie Nesselfarnen, Moostierchen und Schwämmen ernährt,
sticht die hier abgebildete karibische Blumenkohl-Sackzungenschnecke
Tridachia crispata Algen an und saugt sie aus.
Doch dem nicht genug: das Weichtier ist solarbetrieben! Es übernimmt
die Chloroplasten aus den Zellen ihrer Nahrung, und züchtet diese
lichtabhängigen Miniatur-Kraftwerke im eigenen Mantelgewebe weiter. Hintergrund ist eine höchsteffektive
Stoffwechselsymbiose zwischen diesen „Zooxanthellen“ und dem tierischen Wirt. Die reiche Ernte in Form
von Zuckern und anderen Kohlehydraten lässt die bis zu zehn Zentimeter große Schnecke auch Hungerzeiten
(im Aquarium) problemlos überstehen - genügend Licht und Kohlendioxid vorausgesetzt.
Ihr Mantelgewebe dient der Schnecke auch als Atmungsorgan. Biologen zählen die Art deshalb zur Gruppe
der „Nacktkiemer“.
Galapagoshaie (Carcharhinus galapagensis) leben, anders als ihr
Name vermuten lässt, weltweit zirkumtropisch, bevorzugen aber
die Gewässer vor ozeanischen Inseln. Auch vor Galapagos sorgen
nährstoffreiche Aufwärtsströmungen für ein schier unerschöpfliches
marines Buffet. Der Fischreichtum lockt Scharen von Konsumenten
an und ernährt unter anderem ein Heer von lokalen BogenstirnHammerhaien und Weißspitzenriffhaien.
C. galapagensis wird bis zu dreieinhalb Meter groß und ist dafür
bekannt, neue Objekte auszukundschaften, indem er sie frontal
anschwimmt. Unfälle mit Schwimmern im trüben Wasser sind bekannt.
Für ihn zählt ein tauchender Fotograf sicherlich zu den Hai-Lights des Tages, dessen Ablauf ansonsten von der
Jagd auf Meerechsen, Seelöwen und Seebären geprägt ist. Bei seinem Manöver nähert sich der neugierige Hai
vorsichtig bis auf Armeslänge - nah genug, um selbst mit der Weitwinkeloptik die winzigen Poren zwischen
Augen und Unterkiefer ablichten zu können. Diese Gruben sind Sitz des elektromagnetischen Sinnesorgans
aller Haie und Rochen, der „Lorenzinischen Ampullen“.
Geisterpfeifenfische (Solenostomus paradoxus) bewegen sich kopfüber
und in Zeitlupe vorwiegend in Bodennähe. Durch fetzenähnliche
Hautanhängsel und farbliche Anpassung verschmelzen diese skurrilen
Seepferdchen-Verwandten im Korallenriff fast vollkommen mit dem
Hintergrund. Beliebte Aufenthaltsorte sind Fächer-, Weich- und
Schwarze Korallen, Haarsterne oder - wie hier - die Auswüchse eines
Geweihschwammes.
Die Tiere leben in kleinen Gruppen oder als monogame Paare. Die
deutlich größeren Weibchen legen bis zu 350 Eier in eine Bruttasche
aus Brustflossen. Das Exemplar hier wurde in philippinischen Gewässern fotografiert und ist hochträchtig.
Nach zehn bis 20 Tagen schlüpfen die Jungen. Wie die Alten ernähren sie sich überwiegend von Krebschen,
die sie mit ihrem langen Röhrenmaul wie mit einer Pipette einsaugen.
Der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte Fisch in unseren
Ozeanen. Trotz seiner beeindruckenden Länge von 14 Metern ist
er aber völlig harmlos und ernährt sich überwiegend von Plankton.
Anders als die ebenfalls filtrierenden Riesenhaie erzeugt er in seinem
Maul aktiv einen Unterdruck, das Plankton wird eingesogen und an
den Kiemen ausfiltriert. Dabei sind Kleinkrebse für den Giganten
oftmals nur Beilage: Um seinen bis zu 14 Tonnen schweren Körper zu
ernähren, macht er auch vor Sardinen und sogar kleinen Thunfischen
nicht halt! Die Kleinen Bernsteinmakrelen (Seriola rivoliana), die den
Riesen kurzzeitig als Heimatbasis benutzen, haben allerdings nichts zu befürchten.
Als Wanderer in den tropischen und subtropischen Meeren tauchen Walhaie nur zu bestimmten Jahreszeiten
in Küstenähe und an Orten auf, wo Planktonblüten reiche Nahrungsgründe versprechen. Der Norden des
Galapagos-Archipels, wo dieses Foto entstand, ist solch ein beliebter Sammelplatz.
Spinnenkrabben der Gattung Chirostylus, die wie hier auf den
Philippinen auch im gesamten Westpazifik verbreitet sind, werden
bis zu acht Zentimeter groß. Ihr dreieckiger Körper ist mit einem
halben Zentimeter winzig. An ihm setzen fünf extrem verlängerte
Laufbeinpaare an, die den Krebs überaus geländegängig machen. Er lebt
außerhalb der Paarungszeit alleine auf diversen Weichkorallenarten
und hat als räuberischer Allesfresser seine Hauptaktivitätszeit nachts.
Farblich gut angepasst, ist die Krabbe im Gewimmel der PolypenÄrmchen nur schwer zu entdecken.
Als Jagdrevier hat sich der Krebs hier eine Bäumchenkoralle (Dendronephthya sp.) ausgesucht. Spitze Kalknadeln
im Stammgewebe bilden ein streifenförmiges Muster und dienen der Weichkoralle als Stützelelemente und
Fraßschutz.
Schwarzpunkt-Stachelrochen (Taeniura meyeni) werden über drei
Meter groß und bis zu 150 Kilogramm schwer.
Anatomisch gesehen sind Rochen „platte Haie“ - mit einigen kleineren
Abwandlungen. So kommt bei Bodenbewohnern der Mund nach
unten zu liegen, ebenso wie die Kiemenspalten. Bei den Stechrochen
(Dasyatidae) trägt der Schwanz ein mit Widerhaken besetztes
Knochen-Schwert. Von giftigem Drüsengewebe umhüllt stellt es
eine überaus wirksame Waffe dar: bei Gefahr peitscht der Rochen
den Schwanz blitzartig über den Körper. Der Tierfilmer Steve Irvine
wurde so 2006 tödlich getroffen. Vor Galapagos und hier vor Cocos Island im Ost-Pazifik bilden die Tiere
riesige, freischwimmende Schulen. Die nährstoffreichen Aufwärtsströmungen um die ozeanische Insel bilden
die Nahrungsgrundlage nicht nur für die pelagische Verwandtschaft: Mantas, Mobulas und Adlerrochen.
Auch unzählige Weißspitzenriffhaie, Hammer-, Seiden- und Silberspitzenhaie tummeln sich an den steilen
Hängen.
Der Mandarinfisch (Pterosynchiropus splendidus) ist im westlichen
Pazifik weit verbreitet. Im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis in
den Süden Japans, südlich bis nach Australien. Diese Leierfische leben
dämmerungs- und nachtaktiv in geschützten Lagunen im Flachwasser,
meist auf Sand- oder Schlammboden. Die Männchen sind äußerst
territorial und dulden in ihrer Nähe keinen Konkurrenten. Abends
kommen die Mandarinfische in Paarungsstimmung. Dabei imponiert
das sieben Zentimeter große Männchen dem kleineren Weibchen mit
seinen farbigen Brustflossen, dann steigen beide Bauch an Bauch auf
und tanzen zusammen etwas vom Riff weg. Auf dem Höhepunkt dieser grazilen Balz stoßen sie, wie hier zu
sehen, synchron Sperma und etwa 120 Eier ab, die anschließend der Strömung überlassen werden. Danach
stürzt sich das Paar blitzschnell zurück in den Schutz des Riffs. Nach etwa 20 Stunden schlüpfen die Larven. Sie
leben die ersten Tage als Plankton bevor sie auf den Boden sinken. Dort ernähren sie sich wie die Erwachsenen
von Krebstierchen, Würmern und anderen Wirbellosen.
Mantarochen (Manta birostris) oder Riesenmantas sind weltweit in
allen tropischen Ozeanen verbreitet, wobei sie Küstennähe bevorzugen.
In den Gewässern um Yap leben ständig mehr als 100 Mantas. Bis
in den späten April hinein treffen sich die Tiere im M’il-Kanal zur
Paarung. Die Größten unter ihnen erreichen eine Spannweite von
sieben Metern und ein Gewicht von zwei Tonnen. Sie haben das
Bodenleben aufgegeben und verbringen ihr Leben überwiegend
im lichtdurchfluteten Wasser nahe der Oberfläche. Durch diese
Planktonwiese schweben sie schwerelos wie überdimensionale Vögel
und grasen sie ab. Mantas werden von vielen Fischern „Teufelsrochen“ genannt. Ihre Mundlappen, die wie
Hörner aussehen, dienen aber dazu sich den Wasserstrom in den Mund und zu den filtrierenden Kiemen zu
leiten. Tatsächlich sind diese Planktonfresser, anders als die stechende Verwandtschaft, völlig harmlos.
Die Meerechse (Amblyrhynchus cristatus) ist eine Leguanart, die nur
auf den Galapagos-Inseln vorkommt. Sie ist die einzige Echse, die sich
ihre Nahrung im Meer sucht: Algen und Tange. Als wechselwarme
Tiere können die Meerechsen nur eine begrenzte Zeit im kalten
Wasser verbringen. Um zu weiden, tauchen sie zehn bis höchstens
30 Minuten in einer Tiefe von fünf, maximal 20 Metern. Nach dem
Auftauchen sind die vegetarischen „Drachen“ immer ausgekühlt und
träge, was sie zum beliebten Spielzeug für gelangweilte Seelöwen
macht. Während das Kriechtier mit spitzen Klauen und letzter Kraft
versucht, die Klippen zu erklimmen, zieht es ein verspielter Pelzträger am Schwanz immer wieder zurück ins
Nass!
Am Ende sorgen aber doch ausgiebige Sonnenbäder auf warmen Lavafelsen dafür, dass die Reptilien wieder
auf Betriebstemperatur kommen. Ausgewachsene männliche Tiere erreichen bis zu 1,30 Meter Länge, während
die Weibchen nur etwa halb so groß werden. Sie sind, wie die Jungtiere, mit weniger als fünf Minuten unter
Wasser auch die deutlich kürzeren Taucher und bevorzugen die bei Ebbe freiliegenden Weidegründe in der
Gezeitenzone.
Stachelmakrelen (Carangidae) leben in tropischen und subtropischen
Gebieten, dabei halten sie sich sowohl im offenen Meer als auch in
Küstennähe an steil abfallenden Riffen auf.
Wie hier in philippinischen Gewässern bildet die GroßaugenStachelmakrele (Caranx sexfasciatus) große Schulen, aus denen kleine
Trupps überfallartig ins Korallenriff vorstoßen. Typische Beute sind
dann kleine Schwarmfische wie Riffbarsche, die sich zu weit über
die schützenden Korallen hinausgewagt haben, um nach Plankton
zu schnappen. Auf ihren Zügen durchs offene Meer begegnen die
Stachelmakrelen im Blauen aber auch Sardinen, bei denen die Räuber eine andere Taktik anwenden: Sie
umkreisen den Schwarm, drängen ihn an die Oberfläche und stoßen dann blitzartig von unten in die verdichtete
Fischmasse. Häufig sieht man vom Tauchboot aus Hunderte von kleinen Fischen, die gleichzeitig in die Luft
springen, um dem tödlichen Zugriff zu entgehen.
Aber auch die Stachelmakrelen sind niemals sicher - vor noch schnelleren Jägern wie Marlins oder
Schwertfischen.
Fotografie: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de
David Hettich
Text: Dipl.-Biologe Uli Erfurth | www.bionaut-online.de
Ein besonderer Dank für die Unterstützung bei diesem Projekt geht an:
Ulrich Beisser, Herbert Ganter, Tobias Hauser, Matthias Hopf, Brigitte
Lehmann, Nicola Stibert, Tauchreisen Roscher, Kirschner Reisen, die
Aggressor Flotte, Manta Ray Bay Hotel & Yap Divers Mikronesien und
die Atlantis Resorts in Dumaguete und Puerto Galera, Philippinen.
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