Ozean Abenteuer David Hettich 2009 Geisterpfeifenfisch, Insel Negros, Philippinen Januar Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 2. KW 3. KW Sa So Mo 4. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 5. KW Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Schwarzpunkt-Stachelrochen, Cocos Island, Costa Rica Februar Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 6. KW 7. KW So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 Fr 6 Sa So Mo 7 8 9 8. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 9. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Korallenriff, Apo Reef, Philippinen Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de Meerechse, Galapagos März Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 10. KW 11. KW So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 Fr 6 12. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 13. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 14. KW Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Großer Vasenschwamm, Apo Island, Philippinen April Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 15. KW 16. KW Fr Sa So Mo 17. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 18. KW Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Blumenkohl-Sackzungenschnecke, Insel Bonaire, Karibik Mai Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 19. KW 20. KW Fr Sa So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 6 7 Fr 8 Sa So Mo 21. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 22. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Walhai, Galapagos Juni Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 23. KW Mo 1 24. KW Di 2 Mi Do 3 4 Fr 5 Sa So Mo 6 7 8 25. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 26. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 27. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Paarung von Mandarinfischen, Insel Yap, Mikronesien Juli Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 28. KW 29. KW Fr Sa So Mo 30. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 31. KW Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Großaugen-Stachelmakrelen, Tubbataha Reef, Philippinen August Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 32. KW 33. KW Sa So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 6 Fr 7 Mo 34. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 35. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 36. KW Sa So Di Mi Do Fr Sa So Mo 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Prachtsternschnecke, Insel Mindoro, Philippinen September Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 37. KW 38. KW Do Fr Sa So Mo 39. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 40. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Galapagoshai, Insel Wolf, Galapagos Oktober Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 41. KW 42. KW Sa So Mo 43. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 44. KW Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Spinnenkrabbe, Insel Negros, Philippinen November Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 45. KW 46. KW So Mo Di Mi Do Fr Sa So 1 2 3 4 5 6 7 8 Mo 47. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 48. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 49. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Mantarochen, Insel Yap, Mikronesien Dezember Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 50. KW 51. KW Do Fr Sa So Mo 52. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 53. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Abenteuer Ozean Der Große Vasenschwamm (Xestospongia testudinaria) von den Philippinen ist, ausgewachsen und mehrere Hundert Jahre alt, ein Riese: man könnte einen Taucher im Hohlraum des „Fasses“ verstecken. Wie bei allen Schwämmen ist seine zur Oberflächenvergrößerung gefaltete Außenhaut von winzigen Öffnungen von nur etwa 0,05 Millimeter Weite, weiter innen aber von Kanälen und größeren Kammern durchsetzt. Die Wände dieser Hohlräume sind mit Millionen von Geißelzellen austapeziert, die mit ihren Flimmerhärchen Wasser ansaugen. Exemplare von nur Handballgröße erreichen so bereits einen Flow von nicht weniger als 150 Liter pro Stunde und ein mannsgroßer Schwamm kann bis zu 50 Tonnen Meerwasser pro Tag ansaugen! Zur Energiegewinnung begnügen sich die Tiere mit filtrierten Bakterien, einzelligen Algen und organischen Reststoffen. Die Geißelzellen nehmen die Nahrung auf und geben verwertbare Teile an mobile Einheiten weiter, die als Essensverteiler im restlichen Gewebe unterwegs sind. Diese Wanderzellen bringen auch die Ausscheidungen zurück zu den Geißelhöhlen. Über Ausfuhrkanäle fließt das „Abwasser“ des Schwammes so wieder zurück ins Meer. Hier kriecht die fingerlange Prachtsternschnecke Ceratosoma alleni in der Dämmerung über ein philippinisches Riff. David war auf der Suche nach balzenden Mandarinfischen, als in seinem Augenwinkel ein Stückchen Weichkoralle im Zeitlupentempo versuchte, sich an ihm vorbeizuschleichen. Erst das Studium der Fotos am Bildschirm zeigte eine Nacktschnecke mit federförmigem Kiemenkranz kurz hinter der Körpermitte und den beiden gerillten Rhinophoren. Mit Hilfe dieser Kopfanhänge, in denen Millionen von Geruchsrezeptoren konzentriert sind, sucht das Weichtier Geschlechtspartner und seine Nahrung, die ausschließlich aus Schwämmen besteht. C. alleni ähnelt verblüffend Lederkorallen der Gattung Paralemnalia oder Sinularia, deren Tentakel eingezogen sind. Lebt die Schnecke dort tagsüber versteckt? Dies bleibt noch ein Geheimnis der selten fotografierten Spezies, die erst 1996 wissenschaftlich beschrieben wurde. Der Bogenstirn-Hammerhai (Sphyrna lewini) ist die häufigste Hammerhaiart in Küstennähe. Zu gewissen Jahreszeiten, Orten und Lebensphasen bilden die Einzelgänger Schulen von mehreren hundert Tieren. Die Art wird bis zu vier Meter groß und ernährt sich von Sardinen, Heringen, Makrelen und Kalmaren, verschmäht aber auch kleinere Verwandte nicht. Vor Galapagos erzeugen nährstoffreiche Aufwärtsströmungen Nahrung im Überfluss. Die spektakuläre „Fischsuppe“ sorgt nicht nur für einen reich gedeckten Tisch bei Seevögeln, Robben und Walen, er ernährt auch eine standorttreue Population der Hammerhaie und lockt darüber hinaus weitere Großfische an: Tunas, Mantas und sogar Walhaie. Ihre namensgebende Kopfform scheint die Hammerhaie hydrodynamisch, aber auch bei ihrer Orientierung und Manövrierfähigkeit zu unterstützen. Die meisten Nacktschnecken weisen neben einem bunten Mantelgewebe paarige Riechorgane am Vorderende auf - hier sind sie in Form der gerollten großen Kopflappen gut zu sehen. Während der Großteil der Arten sich räuberisch von festsitzenden Tieren wie Nesselfarnen, Moostierchen und Schwämmen ernährt, sticht die hier abgebildete karibische Blumenkohl-Sackzungenschnecke Tridachia crispata Algen an und saugt sie aus. Doch dem nicht genug: das Weichtier ist solarbetrieben! Es übernimmt die Chloroplasten aus den Zellen ihrer Nahrung, und züchtet diese lichtabhängigen Miniatur-Kraftwerke im eigenen Mantelgewebe weiter. Hintergrund ist eine höchsteffektive Stoffwechselsymbiose zwischen diesen „Zooxanthellen“ und dem tierischen Wirt. Die reiche Ernte in Form von Zuckern und anderen Kohlehydraten lässt die bis zu zehn Zentimeter große Schnecke auch Hungerzeiten (im Aquarium) problemlos überstehen - genügend Licht und Kohlendioxid vorausgesetzt. Ihr Mantelgewebe dient der Schnecke auch als Atmungsorgan. Biologen zählen die Art deshalb zur Gruppe der „Nacktkiemer“. Galapagoshaie (Carcharhinus galapagensis) leben, anders als ihr Name vermuten lässt, weltweit zirkumtropisch, bevorzugen aber die Gewässer vor ozeanischen Inseln. Auch vor Galapagos sorgen nährstoffreiche Aufwärtsströmungen für ein schier unerschöpfliches marines Buffet. Der Fischreichtum lockt Scharen von Konsumenten an und ernährt unter anderem ein Heer von lokalen BogenstirnHammerhaien und Weißspitzenriffhaien. C. galapagensis wird bis zu dreieinhalb Meter groß und ist dafür bekannt, neue Objekte auszukundschaften, indem er sie frontal anschwimmt. Unfälle mit Schwimmern im trüben Wasser sind bekannt. Für ihn zählt ein tauchender Fotograf sicherlich zu den Hai-Lights des Tages, dessen Ablauf ansonsten von der Jagd auf Meerechsen, Seelöwen und Seebären geprägt ist. Bei seinem Manöver nähert sich der neugierige Hai vorsichtig bis auf Armeslänge - nah genug, um selbst mit der Weitwinkeloptik die winzigen Poren zwischen Augen und Unterkiefer ablichten zu können. Diese Gruben sind Sitz des elektromagnetischen Sinnesorgans aller Haie und Rochen, der „Lorenzinischen Ampullen“. Geisterpfeifenfische (Solenostomus paradoxus) bewegen sich kopfüber und in Zeitlupe vorwiegend in Bodennähe. Durch fetzenähnliche Hautanhängsel und farbliche Anpassung verschmelzen diese skurrilen Seepferdchen-Verwandten im Korallenriff fast vollkommen mit dem Hintergrund. Beliebte Aufenthaltsorte sind Fächer-, Weich- und Schwarze Korallen, Haarsterne oder - wie hier - die Auswüchse eines Geweihschwammes. Die Tiere leben in kleinen Gruppen oder als monogame Paare. Die deutlich größeren Weibchen legen bis zu 350 Eier in eine Bruttasche aus Brustflossen. Das Exemplar hier wurde in philippinischen Gewässern fotografiert und ist hochträchtig. Nach zehn bis 20 Tagen schlüpfen die Jungen. Wie die Alten ernähren sie sich überwiegend von Krebschen, die sie mit ihrem langen Röhrenmaul wie mit einer Pipette einsaugen. Der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte Fisch in unseren Ozeanen. Trotz seiner beeindruckenden Länge von 14 Metern ist er aber völlig harmlos und ernährt sich überwiegend von Plankton. Anders als die ebenfalls filtrierenden Riesenhaie erzeugt er in seinem Maul aktiv einen Unterdruck, das Plankton wird eingesogen und an den Kiemen ausfiltriert. Dabei sind Kleinkrebse für den Giganten oftmals nur Beilage: Um seinen bis zu 14 Tonnen schweren Körper zu ernähren, macht er auch vor Sardinen und sogar kleinen Thunfischen nicht halt! Die Kleinen Bernsteinmakrelen (Seriola rivoliana), die den Riesen kurzzeitig als Heimatbasis benutzen, haben allerdings nichts zu befürchten. Als Wanderer in den tropischen und subtropischen Meeren tauchen Walhaie nur zu bestimmten Jahreszeiten in Küstenähe und an Orten auf, wo Planktonblüten reiche Nahrungsgründe versprechen. Der Norden des Galapagos-Archipels, wo dieses Foto entstand, ist solch ein beliebter Sammelplatz. Spinnenkrabben der Gattung Chirostylus, die wie hier auf den Philippinen auch im gesamten Westpazifik verbreitet sind, werden bis zu acht Zentimeter groß. Ihr dreieckiger Körper ist mit einem halben Zentimeter winzig. An ihm setzen fünf extrem verlängerte Laufbeinpaare an, die den Krebs überaus geländegängig machen. Er lebt außerhalb der Paarungszeit alleine auf diversen Weichkorallenarten und hat als räuberischer Allesfresser seine Hauptaktivitätszeit nachts. Farblich gut angepasst, ist die Krabbe im Gewimmel der PolypenÄrmchen nur schwer zu entdecken. Als Jagdrevier hat sich der Krebs hier eine Bäumchenkoralle (Dendronephthya sp.) ausgesucht. Spitze Kalknadeln im Stammgewebe bilden ein streifenförmiges Muster und dienen der Weichkoralle als Stützelelemente und Fraßschutz. Schwarzpunkt-Stachelrochen (Taeniura meyeni) werden über drei Meter groß und bis zu 150 Kilogramm schwer. Anatomisch gesehen sind Rochen „platte Haie“ - mit einigen kleineren Abwandlungen. So kommt bei Bodenbewohnern der Mund nach unten zu liegen, ebenso wie die Kiemenspalten. Bei den Stechrochen (Dasyatidae) trägt der Schwanz ein mit Widerhaken besetztes Knochen-Schwert. Von giftigem Drüsengewebe umhüllt stellt es eine überaus wirksame Waffe dar: bei Gefahr peitscht der Rochen den Schwanz blitzartig über den Körper. Der Tierfilmer Steve Irvine wurde so 2006 tödlich getroffen. Vor Galapagos und hier vor Cocos Island im Ost-Pazifik bilden die Tiere riesige, freischwimmende Schulen. Die nährstoffreichen Aufwärtsströmungen um die ozeanische Insel bilden die Nahrungsgrundlage nicht nur für die pelagische Verwandtschaft: Mantas, Mobulas und Adlerrochen. Auch unzählige Weißspitzenriffhaie, Hammer-, Seiden- und Silberspitzenhaie tummeln sich an den steilen Hängen. Der Mandarinfisch (Pterosynchiropus splendidus) ist im westlichen Pazifik weit verbreitet. Im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis in den Süden Japans, südlich bis nach Australien. Diese Leierfische leben dämmerungs- und nachtaktiv in geschützten Lagunen im Flachwasser, meist auf Sand- oder Schlammboden. Die Männchen sind äußerst territorial und dulden in ihrer Nähe keinen Konkurrenten. Abends kommen die Mandarinfische in Paarungsstimmung. Dabei imponiert das sieben Zentimeter große Männchen dem kleineren Weibchen mit seinen farbigen Brustflossen, dann steigen beide Bauch an Bauch auf und tanzen zusammen etwas vom Riff weg. Auf dem Höhepunkt dieser grazilen Balz stoßen sie, wie hier zu sehen, synchron Sperma und etwa 120 Eier ab, die anschließend der Strömung überlassen werden. Danach stürzt sich das Paar blitzschnell zurück in den Schutz des Riffs. Nach etwa 20 Stunden schlüpfen die Larven. Sie leben die ersten Tage als Plankton bevor sie auf den Boden sinken. Dort ernähren sie sich wie die Erwachsenen von Krebstierchen, Würmern und anderen Wirbellosen. Mantarochen (Manta birostris) oder Riesenmantas sind weltweit in allen tropischen Ozeanen verbreitet, wobei sie Küstennähe bevorzugen. In den Gewässern um Yap leben ständig mehr als 100 Mantas. Bis in den späten April hinein treffen sich die Tiere im M’il-Kanal zur Paarung. Die Größten unter ihnen erreichen eine Spannweite von sieben Metern und ein Gewicht von zwei Tonnen. Sie haben das Bodenleben aufgegeben und verbringen ihr Leben überwiegend im lichtdurchfluteten Wasser nahe der Oberfläche. Durch diese Planktonwiese schweben sie schwerelos wie überdimensionale Vögel und grasen sie ab. Mantas werden von vielen Fischern „Teufelsrochen“ genannt. Ihre Mundlappen, die wie Hörner aussehen, dienen aber dazu sich den Wasserstrom in den Mund und zu den filtrierenden Kiemen zu leiten. Tatsächlich sind diese Planktonfresser, anders als die stechende Verwandtschaft, völlig harmlos. Die Meerechse (Amblyrhynchus cristatus) ist eine Leguanart, die nur auf den Galapagos-Inseln vorkommt. Sie ist die einzige Echse, die sich ihre Nahrung im Meer sucht: Algen und Tange. Als wechselwarme Tiere können die Meerechsen nur eine begrenzte Zeit im kalten Wasser verbringen. Um zu weiden, tauchen sie zehn bis höchstens 30 Minuten in einer Tiefe von fünf, maximal 20 Metern. Nach dem Auftauchen sind die vegetarischen „Drachen“ immer ausgekühlt und träge, was sie zum beliebten Spielzeug für gelangweilte Seelöwen macht. Während das Kriechtier mit spitzen Klauen und letzter Kraft versucht, die Klippen zu erklimmen, zieht es ein verspielter Pelzträger am Schwanz immer wieder zurück ins Nass! Am Ende sorgen aber doch ausgiebige Sonnenbäder auf warmen Lavafelsen dafür, dass die Reptilien wieder auf Betriebstemperatur kommen. Ausgewachsene männliche Tiere erreichen bis zu 1,30 Meter Länge, während die Weibchen nur etwa halb so groß werden. Sie sind, wie die Jungtiere, mit weniger als fünf Minuten unter Wasser auch die deutlich kürzeren Taucher und bevorzugen die bei Ebbe freiliegenden Weidegründe in der Gezeitenzone. Stachelmakrelen (Carangidae) leben in tropischen und subtropischen Gebieten, dabei halten sie sich sowohl im offenen Meer als auch in Küstennähe an steil abfallenden Riffen auf. Wie hier in philippinischen Gewässern bildet die GroßaugenStachelmakrele (Caranx sexfasciatus) große Schulen, aus denen kleine Trupps überfallartig ins Korallenriff vorstoßen. Typische Beute sind dann kleine Schwarmfische wie Riffbarsche, die sich zu weit über die schützenden Korallen hinausgewagt haben, um nach Plankton zu schnappen. Auf ihren Zügen durchs offene Meer begegnen die Stachelmakrelen im Blauen aber auch Sardinen, bei denen die Räuber eine andere Taktik anwenden: Sie umkreisen den Schwarm, drängen ihn an die Oberfläche und stoßen dann blitzartig von unten in die verdichtete Fischmasse. Häufig sieht man vom Tauchboot aus Hunderte von kleinen Fischen, die gleichzeitig in die Luft springen, um dem tödlichen Zugriff zu entgehen. Aber auch die Stachelmakrelen sind niemals sicher - vor noch schnelleren Jägern wie Marlins oder Schwertfischen. Fotografie: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de David Hettich Text: Dipl.-Biologe Uli Erfurth | www.bionaut-online.de Ein besonderer Dank für die Unterstützung bei diesem Projekt geht an: Ulrich Beisser, Herbert Ganter, Tobias Hauser, Matthias Hopf, Brigitte Lehmann, Nicola Stibert, Tauchreisen Roscher, Kirschner Reisen, die Aggressor Flotte, Manta Ray Bay Hotel & Yap Divers Mikronesien und die Atlantis Resorts in Dumaguete und Puerto Galera, Philippinen.