Abenteuer Ozean Geheimnisse der Weltmeere 2011 David Hettich Korallenriff mit Fahnenbarschen, Fiji-Inseln J a n ua r Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 1. KW 2. KW 3. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 4. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 5. KW Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Blaustreifen-Säbelzahnschleimfisch, Philippinen F e brua r Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 6. KW 7. KW Fr Sa So Mo 8. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 9. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Di Mi Do Fr Sa So Mo 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Buckelwal, Königreich Tonga März Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 10. KW 11. KW Fr Sa So Mo 12. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 13. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Großaugen-Makrelen, Insel Sipadan, Malaysia April Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 14. KW 15. KW Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa 1 2 3 4 5 6 7 8 9 So Mo 16. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 17. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Pygmäenseepferdchen, West-Papua, Indonesien Mai Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 18. KW 19. KW So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo 1 2 3 4 5 6 7 8 9 20. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 21. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 22. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Sardine Run: Kupferhai inmitten eines Sardinenschwarms, Südafrika Ju n i Foto: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de 23. KW 24. KW Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Fr Sa So Mo 25. KW Di Mi Do Fr Sa So Mo 26. 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KW Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte Fisch in unseren Ozeanen. Trotz seiner beeindruckenden Länge von 14 Metern ist er aber völlig harmlos und ernährt sich überwiegend von Plankton. Anders als die ebenfalls filtrierenden Riesenhaie erzeugt er in seinem Maul aktiv einen Unterdruck. So wird Plankton eingesogen und an den Kiemen ausfiltriert. Dabei sind Kleinkrebse für den Giganten oftmals nur Beilage: Um seinen bis zu 14 Tonnen schweren Körper zu ernähren, macht er auch vor Sardinen und sogar kleinen Thunfischen nicht halt. Als Wanderer in den tropischen und subtropischen Meeren tauchen Walhaie nur zu bestimmten Jahreszeiten in Küstenähe und an Orten auf, wo Planktonblüten reiche Nahrungsgründe versprechen. So strömt auf Christmas Island vor Java jedes Jahr im November ein Heer von Roten Krabben aus dem Wald zur Küste, um Milliarden von Eiern ins Meer abzugeben. Die schlüpfenden Jungkrebse locken in dieser Zeit Walhaie an, die aber spätestens im Frühjahr wieder in den Weiten des Indischen Ozeans entschwunden sind. Pygmäenseepferdchen (Hippocampus denise) leben im westlichen Pazifik in Tiefen von 20 bis 90 Metern, auf drei Arten von Fächerkorallen. Die Tiere werden nicht größer als zwei Zentimeter und sind durch Färbung und Hautknoten meisterhaft getarnt. Kein Wunder, dass sie erst 2003 entdeckt und beschrieben wurden. Seepferdchen sind die einzigen Tiere, bei denen die Männchen schwanger werden. Man beachte den geschwollenen Bauch des Exemplars hier! Die meisten Arten leben monogam, wobei sich das Paar jeden Morgen und Abend mit einem Paartanz begrüßt. Die Stunden dazwischen verbringt es getrennt, auf der Jagd nach Planktonkrebschen – in diesem Fall auf einer Fläche nicht größer als ein Quadratmeter. Clownfische wie der Orange-Ringel-Anemonenfisch (Amphiprion ocellaris) aus dem Indopazifik leben in enger Symbiose mit stark nesselnden Seeanemonen, wie hier die Prachtanemone Heteractis magnifica. Sie kuscheln sich in die Fangarme, um den Selbsterkennungsstoff des Riesenpolypen zu übernehmen. Nur so erkennt das Blumentier die Fische als Teil von sich selbst. Als Gegenleistung verteidigen die „Nemos“ sie gegen spezialisierte Fressfeinde. In einer Anemone leben meist ein großes, dominantes Weibchen mit einem kleineren Paarmännchen, sowie mehrere sexuell unterdrückte Reservemänner. Bei einer Störung stülpt sich der muskulöse Körperschlauch über die kontrahierten Tentakeln und die Clownfische müssen im Magenraum der Anemone auf bessere Zeiten warten. Das auffällige Grün der Fangarme und des Mantels ist durch Millionen lichtaktiver Symbiosealgen bedingt. Korallenriffe sind die artenreichsten Meeres-Lebensräume, nach den Regenwäldern weisen sie die meisten Arten auf. Wie hier vor Fiji werden diese Gärten unter Wasser von Steinkorallen aufgebaut. Ihre kalkigen Skelette bilden nach dem Absterben die Basis für neu aufwachsende Korallen, und stellen damit die Wachstumsgrundlage für das gesamte Ökosystem dar. Solche Riffe sind durch ihre starke räumliche Nischenbildung die am dichtesten besiedelten Gebiete unserer Erde. Hier thront eine Geweihkoralle (Acropora sp.) über einer weiß-rosa Weichkoralle (Dendronephthya sp.), daneben hat eine Lederkoralle (Sarcophython sp.) ihre Polypen ausgestülpt. Fächerkorallen (Melithaea sp.), rechts, wachsen immer senkrecht zur vorherrschenden Strömungsrichtung. Wie die Grünalgen in der Bildmitte sind all diese Tierkolonien jedoch auch auf Licht angewiesen, damit ihre Symbiosealgen Energie liefern können. Wolken von orange- und lilafarbenen Fahnenbarschen (Pseudanthias sp.) schnappen nach vorbeitreibenden Plankton und ziehen sich bei Gefahr ruckartig in die Korallen zurück. Stirbt das Haremsmännchen eines Schwarms, wandelt sich das ranghöchste Weibchen innerhalb einer Woche in ein Männchen um. Wenn in Südafrika im Juni der Winter beginnt, und die Nahrungsbedingungen in den Gewässern vor Kap Agulhas schlechter werden, ziehen riesige Sardinenschwärme (Engraulis capensis) von der Ostküste Südafrikas über 1000 Kilometer nordwärts. Diese Fischschwärme gehören zu den größten der Welt, sind bis zu zehn km2 groß und reichen bis 30 Meter in die Tiefe. Auf ihrer langen Reise lauern viele Gefahren auf sie, denn von allen Seiten schlagen hungrige Verfolger zu. Haie und Delfine peitschen durch das Wasser, Seevögel stürzen sich kopfüber in die Fluten. Unter Naturfilmern und -fotografen wird dieses jährliche Schauspiel als „Das große Fressen“ bezeichnet. Hier treiben Kupferhaie (Carcharhinus brachyurus) einen „bait ball“ zusammen, um dann einzelne Fische, die aus dem Schwarm ausbrechen, zu erbeuten. Die Art wird bis zu drei Meter groß und ist in warm-gemäßigten und subtropischen Meeren verbreitet. Eine Schule Schwarzrückengrunzer (Haemulon melanurum) sammelt sich tagsüber an einem kleinen Fleckenriff auf den Bahamas, das von einer Großen Strauchgorgonie (Plexaurella nutans) geziert wird. Die Wassertiefe beträgt hier nur wenige Meter, doch der Fotograf war beim Blick durch den Kamerasucher etwas beunruhigt, da er in diesen Gewässern eigentlich auf der Suche nach Tigerhaien war. Schwarzrückengrunzer werden bis zu 30 cm groß und jagen erst nachts in den umliegenden Korallenriffen und Seegraswiesen nach Krebstieren. Ihren deutschen Namen erhielten sie, da sie mit ihren Schlundzähnen grunzende Laute erzeugen können, die durch die Schwimmblase als Resonanzkörper verstärkt werden. Ob sie deshalb auch oft „Schweinsfische“ genannt werden? Ein Blaustreifen-Säbelzahnschleimfisch (Plagiotremus rhinorhynchus) aus dem Indopazifik lugt aus einer verlassenen Wurmröhre hervor, die von einer Steinkoralle überwuchert ist. Mittels eines täuschend echt aussehenden Aufforderungstanzes und durch ihre „Putzeruniform“ getarnt, schaffen es Jungtiere dieser Art immer wieder, sich unerfahrenen Rifffischen zu nähern. Doch anstatt – wie von der vertrauensvoll stillhaltenden Kundschaft erwartet – als Haut- und Parasitenpfleger tätig zu werden, schießen die falschen Putzerfische heran und reißen ihrer überraschten Beute kleine Flossen- und Fleischstückchen aus dem Leib! Natürlich vertreiben echte Putzerfische solch einen Geschäftsschädling energisch aus ihrem Revier. Mit zunehmender Größe jedoch werden die Betrüger etwas zahmer: wie andere Säbelzahnschleimfische auch ernähren sie sich dann – bis auf ein paar Fischeier – fast ausschließlich von Wirbellosen. Atlantische Fleckendelfine oder Zügeldelfine (Stenella frontalis) werden etwa zwei Meter groß und können maximal 140 kg auf die Waage bringen. Sie sind sehr aktiv und gesellig, meist schwimmen etwa 5 bis 15 Delfine zusammen. Je weiter von den Küsten entfernt, desto größer werden allerdings die Gruppen und können Hunderte von Individuen zählen. Oftmals wechseln die Tiere zwischen flachen, küstennahen und tiefen Gewässern. Man vermutet, dass sie den Wanderungen ihrer Beute folgen. Hier vor den Bahamas machen die Delfine vor allem auf Krustentiere und Tintenfische sowie riff- und bodenbewohnende Fische Jagd. Während der Suche nach Nahrung wühlen sie dabei mit der Schnauze den Meeresboden auf. Über die Fortpflanzung und Entwicklung, selbst das Lebensalter dieser Art ist noch wenig bekannt. Die Tiere werden vermutlich mit 10 bis 14 Jahren geschlechtsreif und die Kühe tragen ihr Junges knapp zwölf Monate aus. Bei der Geburt ist das Kalb etwa einen Meter groß. Es wird ein- bis eineinhalb Jahre gestillt. Bis zu seiner Entwöhnung hat das Jungtier hier noch einige Monate Zeit, seine Mutter bei der Jagd zu beobachten. Es bedarf eines geschulten Auges, um in den Auswüchsen einer Bäumchen-Weichkoralle (Dendronephthya sp.) eine Eischnecke (Globovula cavanaghi) zu entdecken. Dieser entfernt mit Kauris verwandte Nahrungsspezialist aus dem Indopazifik ernährt sich ausschließlich vom Gewebe seines Wirts. Während die Schnecke auf ihrem gestreiften Fuß langsam über die Koralle kriecht, tarnt sie sich gegenüber potentiellen Fressfeinden wie Kugelfischen, indem sie ihr Mantelgewebe über das eiförmige Gehäuse ausbreitet. Ihre Zeichnung macht sie auf dem typischen von weißen Kalknadeln geprägten Muster der Koralle fast unsichtbar. Zwischen den beiden mit Augen und anderen Sinnesorganen bestückten Tentakeln erkennt man den Atemtrichter, mit dem sie sauerstoffreiches Wasser ansaugt. Die Eischnecke wird meist nicht größer als ein Zentimeter. Fotografie: David Hettich | www.abenteuer-ozean.de Buckelwale (Megaptera novaeangliae) werden bis zu 15 m groß, und leben in allen Ozeanen. Zwischen den warmen Fortpflanzungsgebieten, wie hier vor Tonga, und ihren polaren Weidegründen legen die Tiere jährliche Distanzen von 6000 km und mehr zurück – einfache Strecke. Die Tragzeit der Weibchen beträgt etwa zwölf Monate. Daher kommen die Jungtiere, nach ihrer Zeugung dort, wieder in den Tropen zur Welt. Das Kalb ist bei der Geburt etwa vier Meter groß und bleibt für mindestens ein Jahr bei der Mutter. Es wird sechs bis zehn Monate lang gesäugt und verdoppelt dabei seine Größe. Zur Paarungszeit singen die Bullen nicht nur, sie drohen auch mit geöffnetem Maul und rammen ihre Konkurrenten. Die Verletzungen sind meist nur oberflächlich, hinterlassen allerdings deutliche Narben auf der Rückenhaut der Tiere, ähnlich wie hier. Walfang ist in Tonga seit 1978 durch königlichen Erlass verboten. Stachelmakrelen (Carangidae) leben in tropischen und subtropischen Gebieten. Dabei halten sie sich sowohl im offenen Meer als auch in Küstennähe an steil abfallenden Riffen auf. Wie hier in malaysischen Gewässern vor der Insel Sipadan bildet die Großaugen-Stachelmakrele (Caranx sexfasciatus) riesige Schwärme, aus denen dann bei Dämmerung kleine Trupps überfallartig ins Korallenriff vorstoßen. Typische Beute sind kleine Schwarmfische wie Riffbarsche, die sich zu weit über die schützenden Korallen hinausgewagt haben, um nach Plankton zu schnappen. Ihre Hauptaktivitätszeit ist aber nachts, wenn die bis zu einem Meter großen Räuber Kalmare, Krebse und andere Wirbellose im Riff erbeuten. Die Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas) ist weltweit in allen tropischen und subtropischen Meeren zu finden. Hier wurde sie auf den Philippinen über einem reich mit Lederkorallen (Alcyoniidae) besetzten Korallenriff portraitiert. Sie kann eine Länge von über einem Meter erreichen, das Gewicht der größeren Weibchen beträgt dann über 150 kg. Als Vegetarierin bevorzugt sie Seegras und Algen, Jungtiere fressen allerdings auch kleine Krebse und andere Meerestiere. Die Suppenschildkröte, wie die Art auch genannt wird, lebt meist als Einzelgänger, eine Ausnahme bildet die Paarungszeit zwischen Oktober und Februar. In stillen Lagunen klammern sich dann gleich zwei oder drei Freier an eine Auserwählte. Die Weibchen paaren sich mehrfach während einer Saison und vergraben anschließend bei einem nächtlichen Landgang etwa 100 Eier in der Größe von Tischtennisbällen im Sand. Die Eier benötigen zwei bis drei Monate zur Entwicklung. Dabei entscheidet die Bruttemperatur über das Geschlecht des Nachwuchs: bei 28 °C schlüpfen nur männliche Schildkröten, bei 32 °C nur Weibchen. Der Tigerhai (Galeocerdo cuvier), der hier über einer mit Strauchgorgonien bestandenen Sandbank auf den Bahamas schwimmt, gehört wohl zu den verkanntesten Haiarten. Entgegen gängiger Ansicht sind sie „gutmütige“ Tiere, auch wenn sie sehr nahe an unbekannte Objekte wie Taucher herankommen. In solchen Situationen fallen sie durch eine meist sehr träge Schwimmweise auf, was allerdings nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass sie auch sehr schnell Beute angreifen können. Tigerhaie sind überwiegend nachtaktiv und ihr Beutespektrum umfasst Langusten, Sepien, Rochen, Meeressäuger und andere Haie. Auch Kadaver werden gefressen. Ihre bevorzugte Beute sind jedoch Meeresschildkröten, die sie im Stück verschlingen oder zerbeißen. Mit ihren doppelt gesägten Zähnen durchtrennen sie sowohl den dicken Hornpanzer als auch jedes Knochenskelett mühelos. Tigerhaiweibchen werden über fünf Meter groß, die Männchen bleiben mit gut drei Metern Länge deutlich kleiner. Nur die Jungtiere zeigen das arttypische Muster aus senkrechten, dunklen Streifen, das mit zunehmenden Alter verblasst. Text: Dipl.-Biologe Uli Erfurth | www.bionaut-online.de Ein besonderer Dank für die Unterstützung bei „Abenteuer OZEAN“ geht an: Canon Deutschland, UW-Fotopartner.com, AV Stumpfl, Tauchreisen Roscher, UK-Germany und Subtronic Unterwasserlichttechnik sowie an Alexander Bäuerle, Ulrich Beisser, Herbert Ganter, Tobias Hauser, Matthias Hopf, Brigitte Lehmann, Ralf Ocker und Nicola Stibert. Neuerscheinungen im Abenteuer OZEAN Online-Shop: Der Bildband „Abenteuer OZEAN“ Gebundene Ausgabe, 192 Seiten 31 x 31 cm € 39,90 Der Film zu „Abenteuer OZEAN“ auf DVD, Spielzeit: 55 Minuten € 19,90 Jetzt bestellen: www.abenteuer-ozean.de Dav i d H e t t ic h t : pr ä se n t i er abenteuer abenteuer O n an ea ze Oz O meer e Geheimnisse der Welt meer e Geheimnisse der Welt abenteu er ze a n Geheimnis se der Weltm eer e David Hettich Ab Oktober 2010 können Sie David Hettich in über 70 Städten zwischen Rostock und Zürich mit seiner neuen Live-Reportage „Abenteuer OZEAN - Geheimnisse der Weltmeere“ auf der Bühne erleben. Alle Termine und Infos dazu im Internet unter www.abenteuer-ozean.de!