DER FREISCHÜTZ - Theater für Niedersachsen

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DER FREISCHÜTZ
Romantische Oper von Carl Maria von Weber
Premiere: 18. Februar 2017 | 19:00 Uhr | Großes Haus Hildesheim
Aufführungsdauer ca. 2 Stunden und 45 Minuten, inklusive einer Pause
Biografien von Regieteam und Gäste
Dominik Wilgenbus (Regie) studierte Theaterregie bei Prof. August Everding in
München und arbeitet seitdem freischaffend als Regisseur, Autor, Übersetzer, Darsteller
und Dozent.
Er ist Mitbegründer des Metropol-Theaters München und der Kammeroper München,
mit der er zahlreiche Produktionen herausbrachte. Eigenkreationen sind das HaydnPasticcio „Untreue lohnt sich! oder auch nicht ...“, das Mozart-Pasticcio „Der Diener
zweier Herren“ sowie die Operette „Charleys Tante“ und das Schubert-Projekt „Kaspar
Hauser“.
Seine Regietätigkeit im Musiktheater führte ihn nach München ans Gärtnerplatztheater,
an die Wiener Volksoper, sowie u.a. nach Dortmund, Klagenfurt, Leipzig, Meiningen
und Chemnitz. Das von ihm geschriebene und inszenierte „Heidi – das Heimatmusical“
stand 10 Spielzeiten lang auf dem Spielplan der Musikalischen Komödie Leipzig. Für den
Münchner Barocksommer inszenierte er Händels „Orlando“, beim Wiener Festival
Klangbogen Ralph Benatzkys „Bezauberndes Fräulein“ und für die Tage Alter Musik in
Regensburg „il marito indolente“ von Joseph Schuster.
Im Schauspiel inszenierte er u.a. in Wien, München, Meiningen und beim Haager
Theatersommer. Als Dozent war er an der Musikhochschule Nürnberg tätig und
inszenierte im Rahmen des internationalen Opernkurses der Jeunesses Musicales in
Weikersheim.
In der Spielzeit 2016/17 ist er erstmals am Theater für Niedersachsen tätig und inszeniert
die Weber Oper „Der Freischütz“
Jörg Zysik (Bühnenbild) studierte Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl
Kneidl. Seinen Abschluss als Meisterschüler machte er 2009 mit einer Arbeit zur Oper
„Fidelio”. Bereits während seines Studiums war er mit eigenen Kurzfilmen und
Bühnenbildentwürfen bei Gruppenausstellungen in der Kunsthalle Düsseldorf und im
Kunstverein Recklinghausen vertreten.
Als Bühnenbildassistent für Karl Kneidl wurde er von 2007 bis 2009 bei Inszenierungen
von u. a. Peter Zadek und Alfred Kirchner an verschiedenen Häusern in Deutschland,
der Schweiz und Österreich engagiert. Auf das erste eigene Bühnen- und Kostümbild zu
„Krankheit der Jugend“ 2006 am FFT Düsseldorf folgten Arbeiten in Konstanz, Leipzig,
Bochum und Tübingen.
Nach „Fra Diavolo“ ist Jörg Zysik nun erneut am TfN tätig und zeichnet in „Der
Freischütz“ für das Bühnenbild verantwortlich.
Hannes Neumaier (Kostümbild) wurde 1969 in Fürstenfeldbruck bei München geboren
und studierte am Mozarteum Salzburg Bühnenbild und Kostümgestaltung. Von 1994 bis
1999 war er Ausstattungs- und Technischer Assistent für Oper und Ballett am
Nationaltheater
Mannheim,
danach
Projektleiter
des
länderübergreifenden
Kulturprogramms der EXPO 2000 in Hannover.
2001 wurde er als Ausstattungsleiter und Dozent an die bayerische Theaterakademie
verpflichtet, wo er mit Regisseuren wie Jochen Schölch und Markus Hertel für diverse
Opern-, Musical- und Schauspielproduktionen zusammenarbeitete.
Hannes Neumaier war Ausstattungsleiter und Leiter der Kostümabteilung am
Stadttheater Hildesheim und bis Ende der Spielzeit 2007/08 am TfN tätig. Er hat am
Stadttheater u. a. für „Der Freischütz”, „Der Räuber Hotzenplotz” und für den
Opernabend „Vom Fischer un syner Fru/Der Mond” das Bühnenbild und die Kostüme
entworfen. Für das TfN hat er u. a. die Ausstattung für die Schauspiele „Cyrano de
Bergerac” und „Für alle das Beste”, die Musicals „Crazy for You”, „Der 25. Pattenser
Buchstabierwettbewerb” und „Anton – Das Mäusemusical” sowie für die Opern „Das
Geheimnis von Bly” und „Das schlaue Füchslein” umgesetzt.
Von 2008 bis 2012 war Hannes Neumaier Ausstattungsleiter am Theater Regensburg.
Seit 2012 arbeitet er freischaffend und ist seit 2013 Leiter und Dozent der Kunstschule
einzigART Eichenau.
Als Gast kam Hannes Neumaier immer wieder ans TfN zurück und stattete zuletzt „Die
Meistersinger von Nürnberg”, „Das Geheimnis der Irma Vep” und die Oper „Fidelio”
aus.
Seit 1. Mai 2015 ist der Bühnen- und Kostümbildner nun als Ausstattungsleitung an das
TfN zurück gekehrt. Seither war er für die Ausstattung folgender Produktionen
verantwortlich: „Boccaccio” (Bühne), „Romeo und Julia”, „Die Bremer Stadtmusikanten”
und „Der Barbier von Sevilla”.
Jäger tragen Gamaschen
Hannes Neumaier entwirft die Kostüme für Webers Oper DER FREISCHÜTZ
Am Anfang stehen immer Ideen. Doch bevor die richtige
zündet, muss sie Nahrung finden. Dazu bedarf es
mindestens eines Anstoßes. Für Hannes Neumaier, den
Ausstattungsleiter des TfN, war das eine Äußerung des
„Freischütz“-Regisseurs Dominik Wilgenbus. Er sieht in
dieser Opernsage mit märchenhaften Elementen eine
Naivität im besten Sinne am Werke, mit der man die
Oper auch rezipieren müsse. „Im besten Sinne“ heißt
weder kindisch noch einfältig, sondern vielmehr arglos
und ursprünglich. Will sagen: ohne aufgesetzte
Vernünftelei. „Naivität wurde für mich zum
Schlüsselbegriff“, sagt Neumaier. „Märchenhaft“ war auch
so ein Wort, an dem er sich orientieren konnte. Und da
„Der Freischütz“ obendrein als Meisterwerk der deutschen
Frühromantik gilt, fand er seinen zweiten Schlüsselbegriff:
„deutsche Trachten“. Neumaier wälzte Bildbände zur
Inspiration und wurde fündig. Das bayerische Dirndl und
die Lederhose kennt jeder, aber ihm schwebte anderes vor,
zumal sich alle Bundesländer mit prächtigen und
vielseitigen Traditionstrachten sehen lassen können. „Wir
haben Kostüme, die sehr von diesen Trachten aus ganz
Deutschland beeinflusst sind, aber eben naiv“, erzählt der
Ausstatter. „Es gibt sehr klare Schnitte, sehr klare Farben,
sehr klare Formen – wie in der Naiven Malerei.“
Vorlagen für die Kostüme kommen aus dem Spreewald,
aus dem Schwarzwald, aus Bückeburg („besonders
spannend, weil es hier in der Nähe ist“), aus Thüringen und
Mecklenburg-Vorpommern, aber auch aus Bayern. Die
Initialzündung für Agathes Outfit war eine sorbische
Hochzeitstracht aus Sachsen. „Ich entwerfe Kostüme
stückindividuell, so ist es meine Art“, sagt der
Ausstattungsleiter. „Es gibt keine typischen NeumaierKostüme. Wer ‚Verbrennungen‘ und dann den ‚Freischütz‘
sieht, glaubt nicht, dass die Kostüme von demselben
stammen.“ Seine Kostüme bedienen sehr genau das
jeweilige Stück. Sie müssen sowohl dem Publikum als auch
den Sängern eine Hilfe sein. „Den Zuschauern helfen sie,
das Stück besser zu verstehen, und den Darstellern, sich
besser in die Rolle zu finden.“ Die Absprache mit den Sängern gehört folglich zum A
und O des Kostümbildners. Darüber hinaus unterstützen die Kostüme das Regiekonzept,
weshalb die „Freischütz“-Kostüme in enger Verbindung mit Dominik Wilgenbus
entstehen. Ein besonderes Beispiel für diese intensive
Zusammenarbeit bietet Ännchens Kleidung. „In der
Vorstellung des Regisseurs ist Ännchen eine Art guter
Geist mit Schutzengel-Funktion.“ Flügel kamen natürlich
nicht in Frage, und so fand man eine viel bessere
Alternative: „ausgestellte kurze Ärmel, die Flügel andeuten
könnten“. Die bunten Kostüme bilden einen Kontrapunkt
zum eher dezenten Bühnenbild Jörg Zysiks, das stärker
die Verwüstungen eines Krieges ansichtig macht, nach
dessen Ende Webers 1821 uraufgeführte Oper auf ein
Libretto von Friedrich Kind spielt. Wie zieht man Jäger
an? Jeder hat Bilder von grünen Joppen, Hut und Flinte
im Kopf. „Unsere Jäger tragen Gamaschen“, sagt
Neumaier. „Der teuflische Samiel hat selbstverständlich
rote.“ Für diese althergebrachten Beinkleider gibt es zeitgenössische Vorbilder. Was trägt
der Jägersmann auf Heinrich Hoffmanns Bildern zur
„Geschichte vom wilden Jäger“ aus dem „Struwwelpeter“
(1845)? Gamaschen. Was versteht Meister Böck in
Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ (1865) trefflich
herzustellen? Gamaschen. Und auch in „Das Deutsche
Jägerbuch“, 1897 von Christian Wilhelm Allers und
Ludwig Ganghofer herausgegeben, werden
„Sonntagsjäger“ erwähnt, die „mit
gemsbartgeschmückten Hütchen“ und „vielknöpfigen
Gamaschen“ ausgestattet sind.
„Hier treffen sich übrigens Ästhetik und Praxis“, verrät
Neumaier augenzwinkernd. „Es wird schwer, 16 Paar
passende Stiefel im Fundus zu finden, also haben wir mit
den Gamaschen eine einfache und der Ästhetik des gesamten Kostümkonzeptes
entsprechende Alternative gesucht und gefunden.“ Damit nicht genug, macht der
Ausstattungsprofi sich weit tiefere Gedanken über die Bekleidung der diversen
Jägersleute. Deren Trachten müssen sich irgendwie ähneln und doch voneinander
unterscheiden. Das Publikum soll Rangunterschiede sofort erkennen können. Darum
tragen die Hilfsjäger bloß Westen, während Jägersbursche und Erbanwärter Max schon
eine Jacke besitzt. „Und weil Kuno der Chef im Ring ist, hat er als Einziger einen
Mantel.“ Alles eine Frage der Hierarchie.
Roland Mörchen
Ihre Ansprechpartnerin
Elisabeth Schwarz
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitarbeit
Telefon 05121. 1693-160
Telefax 05121. 1693-179
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Pressemitteilung
Hildesheim, 17. Februar 2017
Zwischen Himmel und Hölle
Dominik Wilgenbus inszeniert „Der Freischütz“ am Theater für Niedersachsen. Am 18. Februar
hat Webers romantische Oper über dämonische Rituale in nebeligen Felsenschluchten und die
verführerische Macht des Bösen unter der Musikalischen Leitung von Werner Seitzer in
Hildesheim Premiere.
„Ins Schwarze getroffen“, jubelte Carl Maria von Weber 1821 nach der Uraufführung von „Der
Freischütz“ in Berlin und ein Jahr später schrieb Heinrich Heine: „Der ganze ,Freischütz‘ ist
vortrefflich.“ Mit seiner Oper traf Weber den Nerv des damaligen Publikums. Er wollte der zu
dieser Zeit dominierenden italienischen Oper etwas Eigenständiges entgegensetzen. Dafür
bediente er sich der deutschen Sagen- und Empfindungswelt und stellte den Konflikt zwischen
Natur und Übernatur, zwischen Himmel und Hölle, in den Mittelpunkt. Der gebürtige
Memminger Dominik Wilgenbus hat jetzt Webers „Der Freischütz“ für das Theater für
Niedersachsen neu inszeniert. Unterstützt wird er dabei von Bühnenbildner Jörg Zysik und
Kostümbildner Hannes Neumaier. Premiere ist am 18. Februar um 19 Uhr im Großen Haus.
Ein Probeschuss ist es, der über das weitere Leben des jungen Jägerburschen Max entscheiden
soll: Misslingt dieser, so verliert Max seine Braut Agathe und die mit der Heirat verbundene
Erbförsterei. Doch Max trifft schon länger nicht mehr ins Schwarze und so wendet er sich
verzweifelt an den zwielichtigen Jägerburschen Kaspar. Dieser überredet Max, dunkle Mächte
heraufzubeschwören und im Schutze der Nacht in der Wolfsschlucht Freikugeln zu gießen, die
ihr Ziel niemals verfehlen. Zumindest sechs davon nicht – denn die siebte kann der Dämon
nach eigenem Willen lenken…
Webers „Der Freischütz“ gilt als erste deutsche Nationaloper, was sich nicht zuletzt in der Musik
widerspiegelt – volksliedhafte Melodien, wie im „Jägerchor“ oder dem „Jungfernkranz“, sind
dabei ebenso kennzeichnend wie die lautmalerische Instrumentierung durch Waldhörner und
Klarinetten. In Hildesheim werden unter der Musikalischen Leitung von Werner Seitzer unter
anderem Johanna Winkel als Agathe, Uwe Tobias Hieronimi als Kaspar, Konstantinos
Klironomos als Max und Dominika Kocis als Ännchen sowie das Orchester des TfN, der
Opernchor und Extrachor zu hören sein. Die Partie des Samiel übernimmt der TfNSchauspieler Gotthard Hauschild.
Karten für die Premiere am 18. Februar um 19 Uhr und alle Folgevorstellungen kosten
zwischen 10,00 und 35,00 Euro und sind im TfN-ServiceCenter (Theaterstraße 6, 31141
Hildesheim), per E-Mail an [email protected] und unter Telefon 05121 1693-1693
erhältlich.
Premierenbesetzung
Musikalische Leitung Werner Seitzer
Inszenierung Dominik Wilgenbus
Bühne Jörg Zysik
Kostüme Hannes Neumaier
Chöre Achim Falkenhausen
Partie:
Mitwirkende:
Ottokar, böhmischer Fürst
Peter Kubik
Kuno, fürstlicher Erbförster
Peter Frank
Agathe, seine Tochter
Johanna Winkel
Ännchen, eine junge Verwandte
Dominika Kocis
Kaspar, erster Jägerbursche
Uwe Tobias Hieronimi
Max, zweiter Jägerbursche
Konstantinos Klironomos
Ein Eremit
Levente György
Kilian, ein reicher Bauer
Daniel Käsmann
Samiel, der schwarze Jäger
Gotthard Hauschild
Opernchor, Extrachor und Jugendchor des TfN
Orchester des TfN
Statisterie des TfN
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