MEXIKO Die Aktivitäten von Ärzte ohne Grenzen im Überblick Die

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MEXIKO
Die Aktivitäten von Ärzte ohne Grenzen im Überblick
Die anhaltende Gewalt, die oft durch kriminelle Organisationen des
Drogenhandels ausgeübt wird, hat ernsthafte Folgen für die Gesundheit
gefährdeter Bevölkerungsgruppen. Dies schließt Wirtschaftsmigranten ebenso
ein wie Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen, weil sie bedroht oder
angegriffen werden.
Die Aktivitäten im Einzelnen (Auszug)
 Die rund 91.000 Migranten aus Zentralamerika, die jährlich in Güterzügen
durch Mexiko fahren, um in die Vereinigten Staaten zu gelangen, sind
besonders gefährdet. Viele von ihnen werden überfallen, entführt, gefoltert,
vergewaltigt oder getötet. Die Menschen in den von Gewalt betroffenen
Gebieten leiden zudem unter einem Mangel an medizinischer Hilfe. Das liegt
teilweise daran, dass die Notaufnahmen überfüllt sind. Die Mittel zur
Versorgung von Gewaltopfern sind im Allgemeinen gering, vor allem für Opfer
sexueller Gewalt. Der Bedarf an psychologischer Unterstützung bleibt
größtenteils ungedeckt.
 Die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen leisten medizinische und
psychologische Hilfe für Menschen, die Opfer von direkter und indirekter
Gewalt geworden sind. Die Programme wurden 2013 in Ixtepec (Bundesstaat
Oaxaca), Bojay (Bundesstaat Hidalgo) sowie in Apaxco und Tultitlán
(Bundesstaat Mexiko) fortgesetzt. Die Aktivitäten umfassten
Basisgesundheitsversorgung, reproduktive und sexuelle Gesundheitsdienste
sowie psychologische Hilfe. Im Verlauf des Jahres führten die Mitarbeiter
1.389 Trauma-Beratungsgespräche. Zudem überwiesen sie Patienten und
stellten sicher, dass Notfälle nachversorgt wurden. Das Programm in Arriaga,
Bundesstaat Chiapas, wurde im April geschlossen, da die
Gesundheitsversorgung von Migranten an die Behörden übergeben wurde.
 Zum Jahresbeginn kam es im Bundesstaat Guerrero und dort vor allem in der
Stadt Acapulco zu einem Höhepunkt von Dengue-Fieber-Fällen, einer viralen
Infektion, die durch Moskitos verbreitet wird. Daraufhin liefen
Gesundheitsprogramme an, um die Krankheit zu bekämpfen. Sie mussten
allerdings später in einigen der am stärksten betroffenen Gebiete aufgrund
von Sicherheitszwischenfällen unterbrochen werden. Im Oktober arbeitete
Ärzte ohne Grenzen mit lokalen Einrichtungen wie der Kirche zusammen, um
vorbeugende Aufklärungsarbeit zu Dengue-Fieber zu betreiben. Dafür wurden
140 Personen aus dem Gebiet angestellt und fortgebildet. Sie räucherten
zudem 7.200 Häuser aus.
 Chagas, eine parasitäre Krankheit, kann jahrelang ohne Symptome bleiben,
doch zu schwächenden Komplikationen und zum Tod führen, wenn sie
unbehandelt bleibt. Die Behandlung der Krankheit wird heute von der
Regierung als eine Gesundheitspriorität angesehen. Ende 2013 startete ein
Chagas-Projekt von Ärzte ohne Grenzen, das gemeinsam mit den Behörden
erarbeitet und in das öffentliche Gesundheitsnetzwerk von San Pedro
Pochutla, Bundesstaat Oaxaca, integriert wurde.
Ärzte ohne Grenzen arbeitete erstmals 1985 in Mexiko.
1. Juni 2014
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