Studium Volkswirtschaftslehre

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Prof. Dr. Paul J.J. Welfens, Jean Monnet Chair for European
Economic Integration and Chair in Macroeconomics, University of
Wuppertal © 2008/09 Grundlagen der
Volkswirtschaftslehre/Makroökonomik/EU-Integration
„
„
„
„
„
Empfohlenes Buch: Welfens, P.J.J., Grundlagen
der Wirtschaftspolitik. Institutionen –
Makroökonomik – Politikkonzepte, Heidelberg: 4. A.
Zudem: Monatsberichte der Dt. Bundesbank
Monatsbericht der Europäischen Zentralbank
(www.ezb.org)
Auszugsweise: Gutachten Sachverständigenrat zur
Begutachtung der ges.wi. Entwicklung (via Website
Statistisches Bundesamt zugänglich)
Website der Europäischen Kommission
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
1
Studium Volkswirtschaftslehre/
Makroökonomik
Volkswirtschaftslehre befasst sich mit u.a.
„
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„
„
Wirtschaftsordnung: Soziale Marktwirtschaft…
Gesamtwirtschaftlicher Güterproduktion
Gesamtwirtschaftlicher Güternachfrage
Beschäftigung/Arbeitslosigkeit..
Studium (BA)
„
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„
„
Vorlesung (Pflicht)
Übung (Pflicht)
Tutorien + Internet-Selbsttest + alte Klausuren
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
Private Gruppenarbeit (www.eiiw.eu)
2
Wissenschaftliches Studium
Wissen erwerben und KRITISCH vertiefen
Mit anderen Lernen
Fähigkeiten
entwickeln
Gute Basis legen, um später vernünftiges Einkommen zu erzielen;
Möglichkeit, die Wirtschaftentwicklung/die Welt zu beeinflussen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
3
Aufbau Studium: Hier
Volkswirtschaftslehre (VWL)
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(www.eiiw.eu)
4
Von Theorie zum Handeln
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
5
Zeitliche Staffelung der
Analyse
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
6
Felder der Analyse; wichtig
Markt (p in €/Mengeneinheit!)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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7
Knappheit als Grundproblem
„
„
Im Schlaraffenland Güter relativ zu
Bedürfnissen im Überfluss vorhanden;
Reale Welt: Es gibt eine
Verwendungskonkurrenz bei den Gütern
bzw. Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital
etc.); der Mensch muss über alternative
Verwendungsmöglichkeiten der Produktionsfaktoren entscheiden = Knappheit mindern
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8
A.1 Untersuchungsgegenstände
der Volkswirtschaftslehre
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (1)
Nutzen der Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft, die
Wirtschaftsprozesse in Volkswirtschaften, Regionen, Sektoren
bzw. Unternehmen + Haushalten im Marktprozess untersucht:
FIRMA X, Verband Y, Politiker Z interessiert an Analyse
Es geht u.a. um die
Preise von Gütern und Produktionsfaktoren (Arbeit,
Kapital), die Höhe der Produktion, Arbeitslosenquote...
Es geht auch um Analyse von Anreizen, Ausgestaltung von
Institutionen – zwecks Wohlstandssteigerung /auch NPÖ
Grundsachverhalte des Wirtschaftens...
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9
Charakteristika einer
modernen Volkswirtschaft
„
„
„
Knappheit: Spannungsverhältnis zwischen
Bedürfnissen und Ressourcen bzw. vorhandenen
Gütern
Arbeitsteilung: Menschen spezialisieren sich,
tauschen Leistungen aus, und zwar national und
international (21. Jahrhundert: Globalisierung)
Interdependenz (gegenseitige Abhängigkeit) bzw.
Unübersehbarkeit: Arbeitsteilung im wechselseitigen
Wirtschaftsprozess steigert Produktivität, aber schafft
gegenseitige Abhängigkeiten & Intransparenz...
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10
Charakteristika einer
modernen Volkswirtschaft
„
„
„
Dynamik: technisch, demographisch, ökologisch
bewältigen;Modernisierung als Bedrohung empfunden
(Kirche: Kopernik. Wende/Fernrohr; Industrialisierung)
Interessengebundenheit ökonomischen
Handelns Menschen haben unterschiedliche
Interessen/Machtposition...; Konflikte sinnvoll lösen
Internationalität: Es bestehen in offenen
Volkswirtschaften Beziehungen zu Ausland via Handel,
Kapitalverkehr (Direktinvestition + internationale
Portfolioinv.), Migration, Technologiehandel, Internet
Dirketinvestiition= Investition eines multinationale Unternehmens im Ausland; Porfolioinv. Ist
rein renditeorientiert, kein unternehmerisches Engagement = Beteiligung <10%
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11
Konkurrenz und Kooperation
der Länder
„
„
„
Kooperation zwischen Ländern bei
gemeinsamen Interessen; in Nachbarschaft
Konkurrenz um Einfluss (ökonomisch,
politisch); Wettbewerb der Wirtschaftssysteme
– Set von Regeln und Institutionen
Gemeinsame Herausforderungen
„
„
„
Umwelt (z.B. Flüsse/Meere; saubere Luft, Klima)
Stabilität (Konjunkturfragen; Finanzsystem)
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Wohlstand erhöhen
12
Rolle von Volkswirtschaftslehre als
Wissenschaft
„
„
„
Beschreibung; Systematisierte Fakten zu
Einkommen, Beschäftigung, Innovationsstärke
(Patent), Arbeitslosenquote, Inflation, Pro-KopfVermögen, Fiskal-, Geld-, Innovationspol. etc.
Analyse= Erklärung; Basis für Prognose
Wirtschaftspolitik: Gestalten der Wirtschaftsordnung (Ordnungspolitik) & Eingriffe; lokal,
national…; supranational; via Internationale
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Organisation
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13
Europäische Integration: Vielfalt
kooperativ effizient gestalten
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14
Grundproblem in Marktwirtschaft:
Ressourcenallokation
„
In Unternehmen wird produziert für Markt
„
„
„
Auf Basis von Ressourcen bzw. Preissignalen vom
Markt (bei Wettbewerb bestimmen Konsumenten,
was die Unternehmen produzieren)
Annahmen: Unternehmen maximieren ihren
Gewinn; Haushalte wollen Nutzen maximieren
Marktmäßige Allokation (dezentrale Lenkung der
Ressourcen in alternative Verwendungsbereiche)
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15
Knappheit effizient
bewältigen?!/Begriff Allokation
„
In der Realität wird über die Verwendung des
Ressourceneinsatzes (z.B. 100 L Öl; oder
100 h Zeit) auf konkurriende
Verwendungszwecke entschieden =
Entscheidung über Ressourcenallokation;
bei bestimmtem Ressourcenpreis pi, Güterpr. pj
„
„
„
30 L Öl für Heizen
60 L Öl für Autofahren
10 L Öl als Vorprodukt im Pharmasektor eingesetzt
Wie verändert sich Aufteilung(Ressourcenallokation),wenn pi steigt?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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16
Auf- und Abstiegsprozesse in der
Weltwirtschaft (y); unterschiedliche
Landesgröße (Bruttoinlandsprodukt Y)
y (Pro-Kopf-Eink.)
USA
CH, EU
Australien...
EU-Beitrittsländer
(Estland... Polen)
ASEAN-Länder
Entwicklungsländer,
INDIEN
CHINA
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Y
17
Grundfragen der
Volkswirtschaftslehre (Auswahl)
„
„
„
„
„
„
Warum gibt‘s arme Länder und reiche Länder (y)?
Welche Bedeutung hat Wirtschaftsordnung
(Institutionen, z.B. Europäische Zentralbank)?
Welche philosophischen Ideen wirtschaftlich wichtig?
Welche ökonomischen Effekte haben Handel und
Kapitalverkehr: auf Einkommen, Beschäftigung etc.
Die Rolle des Staates für effizientes Wirtschaften?
Wie mißt man die gesamtwirtschaftliche Leistung
eines Landes; wie Stärke/Schwäche messen? (VGR!)
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(www.eiiw.eu)
18
Wertschöpfung innerhalb der
Landesgrenzen
„
Bruttoinlandsprodukt: Bezeichnet die
Wertsumme aller neu erstellten Güter und
Dienstleistungen in der abgelaufenen Periode in
einem Land (Beispiel: Gütermenge Brot q zu
Preis p und Gütermenge Milch Q, Preis p‘:
Wertschöpfung = pq + p‘Q)
„
„
Nominal = zu laufenden Preisen
Real: Y = zu konstanten Preisen (in
Gütereinheiten) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
19
Wachstumsrate (gY)
„
Jährliche Änderungsrate von Y (gY)
„
„
„
(Y1 – Yo)/Yo; Beispiel (110-100)/100 = 10%;
Wenn jährliche Wachstumsrate, dann Y1 für
laufendes Jahr (oder Quartal), Yo Wert aus Vorjahr
(relevantes Vorjahresquartal)
Merke: wenn sehr kleines Zeitintervall (t Zeitindex):
gY:=[dY/dt]/Y = dlnY/dt ist Wachstumsrate;
also eine Grafik mit lnY auf Ordinate und t auf
Abszisse zeigt bei der Steigung des Graphen (tg α)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
die Wachstumsrate an
(www.eiiw.eu)
20
Hinweis für Differenzieren
bzw. Wachstumsraten
„
Wenn A(t) = B(t) C(t)
„
„
Wenn A(t)= B(t) + C(t); dA/dt =dB/dt + dC/dt
„
„
dlnA/dt = dlnB/dt + dlnC/dt; also gA = gB + gC
Links mit 1/A und rechts mit [B/B]/A bzw. [C/C]/A
multiplizieren; also gA = [B/A]gB + [C/A]gC
Y = C(t) + I(t);
„
geschlossene Wirtschaft ohne Staat
gY = [C/Y]gC + [I/Y]gI = cgC+(1-c)gI; sei c = 0,8,
gC=2%, 1-c=0,2, gI=6; gY=1,6%+1,2%= 2,8%
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
21
12
Reales BIP-Wachstum (in %)
(M, Q, Y)
Wachstumsraten in % pro Jahr
10
8
6
4
2
-2
USA
Frankreich
EU15
Quelle: Eurostat
-4
20
05
20
07
20
01
20
03
19
97
19
99
19
93
19
95
19
91
19
87
19
89
19
83
19
85
19
79
19
81
19
75
19
77
19
71
19
73
0
UK
Deutschland
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
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Arbeitslosenquote in ausgewähltern Ländern (in %)
(M, Q, Y)
12
10
8
6
4
USA
Frankreich
EU25
2
UK
Deutschland
Quelle: AMECO Database
50
20
04
20
06
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
20
00
20
02
19
96
19
98
19
94
19
92
19
90
19
86
19
88
19
84
19
82
19
78
19
80
19
74
19
76
19
70
19
72
0
23
Export- und Importanteil am BIP von Deutschland (in %)
(M, Q, Y)
45
40
35
30
Exportquote
25
Importquote
20
15
10
5
Quelle: Eurostat
2007
2006
2005
2004
2003
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
24
Inflation und Nominalzinssatz
Inflation: Änderungsrate des Preisniveaus P;
dieses ist eine gewichtete Summe der
Einzelpreise aller (neu erstellter) Güter und
Dienstleistungen; Inflation heißt gP>0
Nominalzinssatz i ist der Zins für Kredit (im
Kreditvertrag); als Realzinssatz r bezeichnet
man die Differenz von i und gP. Üblicherweise
ist der Realzinssatz positiv. Man kann zeigen,
Paul J.J. Welfens
dass gilt i= r + gP Prof. Dr.
(www.eiiw.eu)
25
„
„
12
Inflation und Nominalzins in der Eurozone (in %)
(M, Q, Y)
10
8
langfristige Zinssatz
Inflation
6
4
2
Quelle: Eurostat, AMECO Database
400
Aktienindices ausgewählter Länder (1995=100)
2007
2006
2005
2004
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
0
26
(M, Q, Y))
350
300
250
200
150
100
50
27
2008m08
2008m01
2007m06
2006m11
2006m04
2005m09
2005m02
2004m07
2003m12
DAX30
NIKKEI225 (JAPAN)
2003m05
2002m10
2002m03
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
2001m08
2001m01
2000m06
1999m11
1998m09
1998m02
1997m07
1996m12
1996m05
1995m10
1995m03
1994m08
1994m01
1993m06
1992m11
1992m04
1991m09
1991m02
1990m07
1989m12
1989m05
1988m10
1988m03
1987m08
1987m01
1999m04
EUROSTOXX50
FTSE100 (UK)
US DJ Industrial Average
Quelle: Eurostat.
0
Grundfragen VWL (Teil 2)
Warum ist Wettbewerb bzw. Wettbewerbspolitik
so wichtig für die Verbraucher?
Wie kann der Staat Konjunktur (Boom/Rezession)
und Wachstum oder Inflation und
Beschäftigung beeinflussen? Wirtschaftspolitik
USA/EU/D...
Was ist Globalisierung? (+/-); welche Rolle haben
internationale Organisationen (IWF, WB, EU...)
Anmerkung VWL: Logische Perspektive 2-LandModell: Nettoimport I = Nettoexport II; wenn Export – Import in I <0, dann Exp.>Imp. in Land II
„
„
„
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
28
Wirtschaft und politische
Macht
Wirtschaftsexpansion= Land wichtiger Partner für Handel/Kapitalverkehr...
Wirtschaftsexpansion
=Land attraktiv f. Investoren
Wirtschaftsexpansion=
starke Ressourcen- &
Steuerbasis
Politische Macht eines Land hängt positiv von florierender Wirtschaft ab
Land I: 1% Wachstum von y pro Jahr (y0 x2 in 75 J.); II: 3% p.a. (x9 in 75J)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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29
Grundlagen: Knappheit und
Produktionsfaktoren
„
„
„
Es gibt ein grundlegendes Spannungsverhältnis
zwischen Bedarf und verfügbaren Gütern und
Dienstleistungen: Es gibt also Knappheit, die es
bestmöglich („effizient“) zu mindern gilt.
Produktion Y erfolgt auf Basis von Produktionsfaktoren: Arbeit, Boden (Natur), Kapital, technisches
Wissen – steigt Menge & Qualität, so steigt Y
Mensch bzw. wachsende Menschheit wünscht
steigende Güterversorgung – wie jetzt und in
Zukunft möglich?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
30
Analysebereiche der VWL
„
„
„
Beim Wirtschaften sind nicht nur Unternehmen bzw.
Arbeitnehmer für Produktionsergebnis relevant,
sondern es gibt auch – u.a. anreizbezogen – Beitrag
der realisierten Wirtschaftsordnung und der
Wirtschaftspolitik;
Volkswirtschaftslehre befaßt sich u.a. mit
Wirtschaftsentwicklung, -ordnung, -politik
(national bis Weltwirtschaft)
Analyse von ökonomischen Differenzen im
Zeitablauf und im Querschnitt; Frage nach Rolle von
Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
31
Einige wichtige Fragen in VWL
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Wie kann man Knappheit EFFIZIENT überwinden?
Welche Anreize wirken jeweils auf Akteur(e) am Markt?
Wie ergeben sich Preise, Absatzmengen auf Märkten?
Existiert Marktgleichgewicht?
Ist Gleichgewicht stabil?
Anpassungsfähigkeit von Systemen im Zeitablauf bzw.
veränderliche Rolle des Staats?
Wie entwickeln sich die realen (also inflationsbereinigten)
Einkommen?
Warum Arbeitslosigkeit, Inflation (Interdependenz Wi./Pol)
Rolle von Staatsschuld, Steuern; Gesundheitssystem/Reform
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32
Analysemethoden
„
Wirtschaftsgeschichte als Sammlung von Erfahrungsmaterial
„
„
„
„
„
Aufstieg Europas; Aufstieg Europas, Aufstieg Chinas, Zerfall UdSSR/DDR
Modellanalyse: mathematische – auch grafische – Analyse;
formale Darstellung eines Entscheidungsproblems bzw.
ökonomischer Entwicklung. Parameteranalyse
Empirische/statistische Analysen, um systematisch (mit
Datenbasis) Erklärungsfaktoren von Phänomen X zu
bestimmen; Zeitreihenanalysen (z.B. für 1 Land),
Querschnittsanalysen (Daten von x Ländern!),…
Simulation
Vergleichende internationale Analyse
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33
Ausgewählte Probleme im Focus
der Volkswirtschaftslehre
Arbeitslosigkeit
Inflation
Deflation
VWL
Staat vs.
private
Wirtschaft
Internat.
Wirtsch.
beziehung
Finanzierung Staat
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34
Ergänzende Fragen (selten
gestellt; z.B. Kosten von Kriegen,
Hurricans, Malaria etc.)
Naturkatastrophen
Zerstörung
von Vermögen,
Verlust an Leben; Leid
Kriege
Epidemien
Unangenehme, z.T. seltene Ereignisse;
Analyse Vergangenheit, und t
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35
Staat und Wirtschaft
„
Staat und Wirtschaft mit drei Facetten
„
„
„
Staat setzt Regeln und Institutionen, die
Rahmen für Entscheidungen von Unternehmen und
Haushalten vorgeben (Nebenbedingung!); Regeln +
Institutionen können hilfreich bei Knappheitsminderung sein; oder aber schädlich (s. DDR)
Staat =Nachfrager in Wirtschaft (Verteidigung...)
Staat ist z.T. Anbieter in Wirtschaft (Bildung,
Bahnverkehrsdienste, Gesundheitssystem...)
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36
Soziale Marktwirtschaft in Deutschland
(Ludwig Erhard, Müller-Armack)
„
Soziale Marktwirtschaft ist eine
Wirtschaftsordnung [=Set von Regeln und
Institutionen], die auf Basis von privatem
Eigentum und Wettbewerb auf Märkten
„
leistungsmotivierend für Produktion bzw.
„
sozialen Ausgleich zugunsten ärmerer Schichten
Einkommenserzielung ist; zugleich auch
erzeugt; u.a. durch Sozialpolitik
Konflikt zw. Besteuerung/Sozialpolitik und Leistungsmotivation
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37
Warum bedarf es einer
Wirtschaftsordnung als Rahmen für
einzelwirtschaftliche Entscheidungen?
„
„
„
„
Arbeitsteilung bzw. Spezialisierung, was Spezialisierungsgewinn & Abhängigkeiten bringt
Unüberschaubarkeit: Probleme bei Erwartungsbildung(s. Besuch in Land ohne Wirtsch.ordnung)
Potenzielle Konflikte - Menschen haben
unterschiedliche Interessen; eine gewisse Kontrolle
durch Regeln & Institutionen nötig
Sinnvolle (effiziente) Koordination millionenfacher
Einzelaktivitäten notwendig
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38
Weltwirtschaftliche Perspektive:
Einwohnerzahl, Pro-Kopf-Einkommen,
Arbeitslosenquoten, Inflationsraten,…
Änderung der Bevölkerungszahl
Technischer Fortschritt
Wertewandel
Politische Schocks
Klimaänderungen etc.
USA
Europa
Asien
NICs (Newly Industrializing Countries) & Entwicklungsländer
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39
Gestaltung und Eingriffe durch
Staat/Wirtschaftspolitik
Weltwirtschaft
Nationalstaat(en)
Zentralstaat
Bundesländer
Internationale
Organisationen
(z.B. G-8, IMF,
Weltbank, WTO
Regionale
Organisationen
(z.B. EU, OECD)
Gemeinden
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40
Volkswirtschaftslehre mit 2
Teilbereichen
Volkswirtschaftslehre
Mikroökonomik
Makroökonomik
Statistik, Jura,
Soziologie=Hilfswissenschaften
Makroökonomik behandelt gesamtwirtschaftliche Sachverhalte; z.B. Höhe der gesamtwirtschaftlichen Produktion („Bruttoinlandsprodukt“= Produktion aller neuer
Güter und Dienstleistungen innerhalb des Landes in abgelaufener Periode;
Höhe der Inflationsrate (prozentuale jährliche Änderungsrate des Preisindexes (fasst
alle Einzelpreisänderungen auf Märkten i, j gewichtet zusammen); Arbeitslosenquote
(dh Relation von Arbeitslosen zu Beschäftigten –oder zu Erwerbspersonen)
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41
Ökonomisches Prinzip:
Allgemeines Klugheitsgebot
„
Knappheit optimal zu mindern, verlangt nach
Beachtung des ökonomischen Prinzips:
„
„
Ausprägung Minimalprinzip: Ein gegebenes Ziel
(Produktionsmenge) mit geringstmöglichem
Mitteleinsatz erreichen
Ausprägung Maximalprinzip: Mit gegebenem
Mitteleinsatz höchstmöglichen Zielerreichungsgrad
(maximale Produktion) realisieren
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42
Mikroökonomik: Modellanalyse &
verhaltensorientiert/empirisch;
„
Mikroökonomik (kleine Einheiten-Analyse)
„
„
„
„
Haushaltstheorie; wie verhält sich Familie Müller/Herr
Müller/Frau Müller bei Konsum (Nutzenmaximierung bei
Nebenbed. Budgetrestriktion), Ersparnis, Arbeitsangebot (!)
Unternehmenstheorie (ähnlich der BWL; wie verhalten
sich Unternehmer – z.B. als Gewinnmaximierer)
Preistheorie – Angebot und Nachfrage bei gegebener Zahl
der Anbieter/Nachfrager, gegeb. Produkt treffen zusammen
Wettbewerbstheorie: analysiert Einzelmärkte bei
Auftreten neuer Produkte oder bei Prozeßinnovationen
(Kostensenkung); Schumpetersche Perspektive
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43
Überlegung zu Mikroökonomik: Nachfragkurve
DD – Nachfragemenge qd ist negative Funktion
von Preis p & anderer Einflüsse..(d=demand).
Prohibitivpreis
p
Die Lage der Nachfragekurve DD0 hängt
ab vom Pro-Kopf-Einkommen y, Bevölkerungszahl B;hier als gegeben angenommen
DD0
0
Sättigungsmenge
q
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Nachfragefunktion
qd=qd(p, y0, B0);
q ist negative Funktion von Preis p: je
höher p, desto geringer Nachfrage qd;
y0, B0 heißen LageParameter (wie
weit weg von 0)
44
Effekt einer Erhöhung der Einkommen
aller Nachfrager = Verschiebung der
Nachfragekurve nach rechts
p
DD0
0
DD1
q
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45
Mikroökonomik: Angebotsseite auf dem Markt –
angebotene Menge ist positive Funktion
von p & anderen Einflüssen: SS(p,...)
p
Lageparameter sind
z.B. Energiekosten
(kommt in a zum
Ausdruck); oder auch
der erwartete Preis pE
in der Periode t+1.
Angebotskurve =
Grenzkostenkurve
(k‘); k‘ ist erste Ableitung Kostenfktn, ...
qs= a+bp
SS0
0
q
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46
Schnittpunkt von Angebots- und
Nachfragekurve bestimmt Gleichgewicht
auf dem Markt: ALLE kaufen zum Preis p0
positive Grenzkosten k‘
(k‘=Kosten einer zusätzlichen Produktionseinheit)
p
bei WETTBEWERB
Gleichgewichtspreis ist p0,
Gleichgewichtsp0
Menge ist q0.
Umsatz =p0q0;
der Preis =
Grenzkosten!
A
SS0
E0
DD0
B
Was geschieht, 0
wenn DD0 nach
rechts verschoben?
q0
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(www.eiiw.eu)
q
47
Massenproduktionsvorteile
(sinkende Grenzkosten in einigen
Sektoren, z.B. PKW, Stahl, Chips)
Beachten: bei Abweichung von Wettbewerbspreisbildung
gilt nicht Preis=Grenzkosten! (&Faktorpreisbildung betroffen)
In Standardmodellen wird angenommen, dass gewinnmaximierende Unternehmen für die Produktionsseite
stehen: homogene gehandelte Güter. Im Gleichgewicht ist
der Marktpreis p = Grenzkosten k‘
Ggf. zu prüfen, ob Abweichungen von der beschriebenen
Konstellation zu besonderen Politik-Problemen führt?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
48
Beachten für 2-Güterwelt (mit Grenznutzen bei Gut q: ∂U/∂q:=U‘)
„
„
Nutzen U des Haushaltes hänge ab mit der
Menge an Konsum von q (Gut 1) bzw. Q(Gut 2)
U(q,Q); jeweils positiver Grenznutzen für beide
Güter (Brot und Kuchen);
„
„
„
Grenznutzen ist der Nutzen der zuletzt
konsumierten Einheit; dU = U‘qdq+ U‘QdQ
Budgetrestriktion Y‘ (Nominaleinkommen= = pq +
p‘Q; ist Nebenbedingung bei Nutzenmaximierung
Nutzen wird maximal, wenn gilt U‘q/U‘Q=p/p‘
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49
Nominaleinkommen= Größen
in Währungseinheiten
„
„
„
„
Stundenlohn W= 20 €/Stunde, p für Brot sei 2€/kg;
dann ist Reallohn w= W/p= 2 kg Brot/h Arbeit
Nominaleinkommen Yn in Währungseinheiten: z.B.
100 Euro
Realeinkommen= Yn/P ist Einkommen in
Gütereinheiten; =Einkommen zu konstanten Preisen!
sei Preis (bzw. Preisniveau P) = 1 Euro pro kg Brot,
„
„
Yn/P = Y (Realeinkommen Y = 100 kg Brot, falls Yn=100€)
steigt P stärker als Yn, sinkt das Realeinkommen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
50
Standard-Mikroperspektive bei Konsumnachfrage: Einkommen als Einflussfaktor
„
„
Konsumverhalten von Familie i zu erklären; wovon wird Ci,
die Konsummenge (neben dem Preis), bestimmt?
Bezeichne Yi das Einkommen von i, τ Einkommensteuersatz, gilt
– laut Beobachtung [mit Proportionalitätsfaktor ci]; Konsumfunktion
Ci = ciYi(1-τ)= ciYverfügbar;
Annahme 0<ci<1
Der Konsum von Familie i ist also proportional zum verfügbaren
Einkommen; also gilt: wenn Yi steigt oder τ sinkt, dann erhöht
sich Ci. Diese Gleichung kann auch modellmäßig hergeleitet
werden: Haushalt hat als Nebenbedingung Einkommen Yi(1-τ),
will Ui(Ci)=Ciα maximieren; hier ist α>0 ein Gewichtungsfaktor!
Also Maximierungsaufgabe unter Nebenbedingung.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
51
Allgemeine Frageperspektive
zur Konsumnachfrage
Realeinkommen
Y
t
KONSUM
in
Vermögen
t
Andere
EinflussFaktoren*
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
•z.B. Mehrwertsteuersatz,
•Realzinssatz
52
Frage nach konkreter Gestalt der
Konsumfunktion ist eine empirische Frage
„
„
„
„
Einfluss von gegenwärtigem Einkommen Yt und
zukünftigem Einkommen Yt+1 auf Konsum Ct
Einfluss von Vermögen (z.B. Aktienvermögen) auf
Konsum; positiv? wie stark? welche Haushalte?
Einfluss des (realen) Zinssatzes auf Konsum: hoher
Zins = Sparanreiz – also Mehrkonsum in t+1, t+2...,
zugleich fließt aber auch höheres Zinseinkommen an
Haushalt i bzw. alle Haushalte, was Cit erhöhen kann
Einfluss von Unsicherheitsgrad der Politik etc.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
53
Konsumnachfrage (in einer
Bäcker-Brot-Volkswirtschaft)
„
„
Cj= cj[Ynominalj/Pj]; Aussage: sein cj=0.8: Bei
Realeinkommen von 500 kg Brot, ist
Konsummenge C=400 kg, Rest
(Weizenvorrat=100) wird gespart
Cj= cj[Ynominalj/Pj](1-τ); Konsummenge hängt ab
„
„
„
Positiv von Nominaleinkommen
Negativ vom Preis des Gutes
Negativ vom Einkommenssteuersatz
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
54
Beispiel b) zur Mikroökonomik, wobei
Ci Konsum, Yi Einkommen, A‘i
Vermögen von Individuum j ist
Bezeichne A‘ das reale Vermögen(z.B. Immobilienvermögen), dann gilt nunmehr für Individuum j folgende
Verhaltensfunktion (d steht für demand=Nachfrage):
Cdj = cjYj(1-τ) + c‘jA‘j; Annahme: 0<c‘j<1
„
Demnach hängt der Konsum Ci additiv vom
verfügbaren Einkommen cjYj(1-τ) ab & vom
Vermögen A‘ ab; steigt das Vermögen (z.B. Fund
einer Ölquelle), dann erhöht sich die Menge Cdj.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
Makroökonomik
55
(Betrachtung gesamt-
wirtschaftlicher oder sektoraler Aggregate)
„
„
„
„
„
Makroökonomik: gesamtwirtschaftl. Analyse
Wirtschaftssystemtheorie (Wirtschaftssystem = Wirtschaftsordnung
auf Papier plus die faktischen Verhaltensweisen der Menschen – also
inkl. norm-abweichendes Verhalten, z.B. Schwarzarbeit), welche Wi.syst.
Konjunkturtheorie – erklärt kurz- und mittelfristige zyklische
Schwankungen im Auslastungsgrad des Produktionspotentials in
der Industriegesellschaft
Wachstumstheorie – erklärt langfr. Zunahme der Produktion bzw.
des Produktionspotentials Ypot(K,L,A): max. mögl. Prodution auf Basis der
Prod.faktoren in den Unternehmen (Kapital K; Arbeit L, Technologie A)
Geldtheorie –3 Geldfunktionen! Re.einheit, Tauschmittel, Wertaufbew.
Außenwirtschaftstheorie: Warum handeln Länder, welche H.Struktur?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
56
Mikroökonomische Fundierung
der Makroökonomik
Aggregierte Verhaltensfunktionen werden i.d.R. aus
einem mikroökonomischen Optimierungsverhalten
hergeleitet; sind alle Haushalte identisch, so gilt für
die gesamtwirtschaftliche Konsumfunktion, also
Verhaltensfunktion der Konsumnachfrage:
C = cY(1-τ) + c‘A‘; hierbei 0<c<1; 0<c‘<1
Gesamtwirtschaftlicher Konsum C ist also
positive Funktion von Y, A‘; negative von τ
Aggregation bedeutet gesamtwirtschaftlich (oder
sektoral) zusammenfassen
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
57
Konsum setzt Produktion Y im
Inland (*:=im Ausland) voraus
Konsumieren kann man gesamtwirtschaftlich
„
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„
Dank Inländischer Produktion: notwendig ist es
zu Arbeiten, zu Sparen bzw. zu Investieren und zu
Erfinden=Technologie; Technisches Wissen A,Arbeit
L, Kapital K sind Produktionsfaktoren (K=kumulierte
Nettoinvestitionen ∑I‘; Bruttoinv.=Nettoinvestition I‘
+Abschreibung);
Produktionspotenzial Ypot(L,K,A) =max. mögliche Produktion
Bei Verschuldung im Ausland
(Nettogüterimporte, d.h. X-X* <0); Y*<Konsum C*
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
58
Wohlstand, Akkumulation,
Märkte
Güternachfrage
(Konsum C +
Investition I)
Güterangebot bzw. Produktion
Ypot(K,L,A)
dK/dt:=I‘
Nettoinvestition
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
59
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (2)
„
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„
„
„
Wirtschaftsordnung
Bildung regionaler Integrationsräume
Preise sind Signale für Anbieter und Nachfrager
Institutionen
Kooperation bzw. Austausch von Leistungen
Aktionen und durch Interaktionen
Knappheit überwinden
Handlungstheorie für Individuen
Interaktionstheorie
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
60
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (3)
Abb. A.1. Überwindung von Knappheit
Bedeutung
von Institutionen:
Erleichtert
ErwartungsBildung; reduziert die
Transaktionskosten
Fähigkeiten
(Arbeit)
Ressourcen
(z.B. Kapital)
Individuelles
wirtschaftliches
Verhalten (i)
Überwindung von
Knappheit
(Güterproduktion,
Wohlstand)
Institutionen
Interaktion
(i mit j etc.)
Fähigkeiten
(Arbeit)
Ressourcen
(z.B. Kapital)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
61
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (4)
„
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„
„
„
arme Länder und reiche Länder
monetäre Bewertung
Opportunitätskostenkonzept: Kosten im Sinn
alternativer Verwendung(1 h Freizeit= 20€ Arbeitseink)
Handelspartner werden profitieren – dies ist das Kennzeichen
jeder freiwilligen Tauschbeziehung
Werte wie Freiheit, Sicherheit und Wohlstand
unterschiedliche Wertvorstellungen
Einkommen entstehen via unternehmerische Kombination K,L
hohe Produktion pro Kopf (Y/L:=y; Bezug zu
Arbeitsproduktivität) bzw. Beschäftigten; Beschäftigtenzahl L
Höhe der Investitionen I (rund 20% des ges.wirtschaftlichen Y)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
62
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (5)
„
STAAT wirkt durch langfristige Wirtschaftsordnung
(Rahmenbedingungen) bzw. die aktuelle
Wirtschaftspolitik
„
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„
„
„
WIRTSCHAFTSORDNUNG= Regeln plus Institutionen
Institutionen (z.B. Dt. Bundesbank, EZB, BaFIN, ECOFIN...)
Stabilität der Rahmenordnung bzw. der Wirtschaftspolitik
Eigentumsrechte (lift, liberty, property: Credo in England im
18. Jh.; US Verfassung: life, liberty & persuit of happiness )
und gute Aussichten auf eine positive Rendite sind Basis für
hohe Investitionen. Was bedeutet Eigentum ökonomisch...
Unklare bzw. widersprüchliche Politikänderungen schwächen
die Unternehmensdynamik
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
63
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (6)
„
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„
„
„
Exkurs: Adam Smith als Begründer der
Volkswirtschaftslehre (1)
1776 “An Inquiry into the Nature and Causes of the
Wealth of Nations”
Eigeninteresse der Individuen
Verhalten der Menschen: Sympathie anderen gegenüber, Gesetze aber nötig
Zusammenhang gesellschaftlich-wirtschaftliche Entwicklung & Institutionen
Märkte bedeuten eine gegenseitige Abhängigkeit
persönlicher Freiheit
Ausgleich der Machtpositionen verschiedener Gruppen
Arbeitsteilung
Effizienz- bzw. Produktivitäts- und Wohlstandsgewinne
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
64
Adam Smith (Fortsetzung)
„
„
Smith war schottischer Moralphilosoph und Ökonom
(Pionier); hochgebildet, weitgereist; argumentiert
gegen Merkantilismus, der Exportüberschüsse als
Ziel der Politik sieht = Konfliktideologie (in 2-LänderWelt können nicht beide Länder Überschuss haben!);
Smith für Freihandel, Zölle zu vermeiden
Eigennutz bringt gesellschaftlich nützliche
Wirtschaftsdynamik; Streben des Menschen, seine
Lage zu verbessern; Märkte als sinnvolles
Koordinationsgremium
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
65
Adam Smith (Fortsetzung)
„
„
„
Produktivitätsanstieg in Industriezeitalter durch
Arbeitsteilung
Staat mit beschränkten Aufgaben:
Eigentumsrechte sichern, Rechtssprechung,
Verteidigung, Bildungsförderung (auch als Ausgleich
gegen industrielle Monotonie);
Staat soll Wirtschaft liberalisieren, Monopole,
Privilegien abschaffen! Smith auch Ratgeber der
britischen Regierung – Aufstieg Englands zur
Weltmacht. Grundeinsichten von SMITH aktuell; Frage
ob Marktwirtschaft stabil, Problematik -/(+) externer
Effekte auf Märkten(Kosten, die Firma nicht beachtet?)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
66
Adam Smith (1776: The Wealth
of Nations): Erklären der
Grundlagen des Wohlstandes
Abschaffung Privilegien & Monopole; STAAT: Eigentumsrechte sichern, Bildung, Infrastr.
Eigennutz sinnvolles
Motiv für Erwerbsarbeit; Wettbewerb!
Nutzen der Gesellschaft
Arbeitsteilung=Produktivitätssteigerung;
international=Freihandel
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
67
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (7)
„
„
„
„
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„
„
„
Exkurs: Adam Smith als Begründer der
Volkswirtschaftslehre (2)
Effizienz- bzw. Produktivitäts- und Wohlstandsgewinne
Spezialisierung der Arbeiter
Bildung: auch als Ausgleich gegen Monotonie des Arbeitslebens
Freihandel
Abschaffung von Monopolen
Koalitionsfreiheit der Arbeiter(Verbesserung der Verha.position)
Kernaufgaben des Staates: Verteidigung, Justizsystem,
Infrastruktur und Bildung; Eigentumsrechte als Anreize...ALSO,
wo möglich Privatisierung = effizienzförderlich
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
68
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (8)
„
„
„
„
„
„
„
Festlegung von staatlichen Aufgaben und
Ausgaben sowie der Erzielung von Einnahmen
verschiedene Politikebenen: EU, Bund, Länder,
Gemeinden
Kollektivgüter/öff. Güter; Problem Marktversagen –
keine Rivalität im Konsum, Ausschl.prinzip gilt nicht
Entwicklung in industr. Marktwirtschaften ist zyklisch
Wirtschaftswachstum (Def.)machtpolitisch wichtig!
Dynamik der Finanzmärkte (Instabilitätspotenzial)
Aktienmärkte – wie bestimmen sich Aktienkurse?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
69
Drei Perspektiven der
Volkswirtschaftslehre
Volkswirtschaftslehre
Allokation
(Eink.)Verteilung
Stabilisierung
Allokation der Produktionsfaktoren ergibt Realeinkommen Y und sektorale Produktionsstruktur (z.B. Yi/Yj); im Zeitablauf Veränderung der Produktionsstrukturen – STAAT setzt
Wirtschaftsordnung als Rahmen für private Entscheidungen & Wirtschaftspolitik
Einkommensverteilung: funktional auf Produktionsfaktoren Arbeit L und Kapital K; Umverteilungspolitik durch den Staat: z.B. erhebt Staat Einkommenssteuern, zahlt Transfers
Stabilisierung: Im Zeitablauf ist zyklische Entwicklung von Y festzustellen, Staat soll stabilisieren (z.B. Rezession verhindern; in offener Volkswi. gilt dies für Land I UND Land II)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
70
Marktwirtschaft bedeutet:
Ressourcenallokation auf Basis
Privateigentum & Wettbewerbsdynamik
Private Eigentumsrechte am Produktionskapital
Internationale
Wirtschaftsbeziehungen: Handel, Kapitalverkehr(unterscheide
Direktinvestition &
Portfoliokapitalverkehr)
Wettbewerb auf Güter- und Faktormärkten: Rolle relativer
Preise als Signalgeber
für Anpassungen
Innovation: Produkt- u. Prozessinnovationen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
71
Soziale Marktwirtschaft
„
Marktwirtschaftliche Allokation in Kombination mit
Umverteilung des Staates zugunsten
Bedürftiger (Arme, Kinderreiche);
„
„
„
Rolle von progressiver Einkommenssteuer (d.h.: bei 2000
Euro Monatseink. wird auf erste 1000 € ein Steuersatz von
10% fällig, auf die zweiten Tausend Steuersatz 20%; also
Steuerschuld= 300 € pro Monat; Anwendung von
Leistungsfähigkeitsprinzip);
zudem wichtig ist umlagefinanzierte Rentenversicherung
(d.h....); Solidaritätsprinzip in Krankenversicherung (d.h.)
Bildung ist weitgehend frei und staatlich organisiert!
Chancengleichheit wesentlich durch Schulsystem zu sichern
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
72
Märkte, Anpassungsprozesse (zyklische+
strukturelle Impulse) bei gegebenen Institutionen
Anpassungsprozesse auf
Innovationsimpulse
Märkten; geprägt von globalen
aus In- und
(IMF, WTO), EU-basierten und naAusland
tionalen Institutionen (BaFIN)
Selbststabilisierung der Märkte?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
73
Makromärkte sind interdependent: Für
Gleichgewichtsanalyse nur 4 von 5 unabhängig; WALRAS-Gesetz (i ist der Zins)
„
„
„
„
Gütermarkt (aggregierte Betrachtung Güterangebot und –nachfrage in Volkswirtschaft); Y, P
Arbeitsmarkt (Arbeitsangebot: Haushalte; Arbeitsnachfrage: Unternehmen); Beschäftigung L; W
Bondsmarkt(Angebot Wertpapiere/Nachfrage),i
Geldmarkt (Geldangebot M von Zentralbank/EZB
Geldnachfrage privater Haushalte &von Firmen)
Devisenmarkt (Angebot an/Nachfrage nach $),e
„
Schnelle Märkte wie Bonds-, Geld-, Devisenm.) vs. langsame: Güter- & Arbeitsmarkt
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
74
5 Interdependente Makromärkte:
Sonderrolle Geldmarkt: Geld ist
allgemeines Tauschmittel
Gütermarkt
Arbeitsmarkt
Geldmarkt
Bondsmarkt (Wertpapier-
markt)
Devisenmarkt
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
75
5 MAKROMÄRKTE (Blick auf D bzw. Eurozone)
„
„
„
Gütermarkt (ggf. unterscheiden handelsfähige Güter;
nichthandelsfähige Güter)
Geldmarkt: Hier ist Europäische Zentralbank EZB Anbieter
(zus. mit Bankensystem), Nachfrager Haushalte & Firmen
Bondsmarkt in der Eurozone integriert (iFR = i BRD); Anbieter
von Bonds (Firmen, Staat) ist Nachfrager nach Kredit!!!!
Devisenmarkt (aus Sicht €-Zone): $; e=Wechselkurs in €/$
Arbeitsmarkt: Freizügigkeit, aber meist nationale Arb.märkte
Man kann in Makromodellen Gütermarkt nach Sektoren
differenzieren/macht Analyse komplexer, aber oft notwendig
„
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
76
Marktwirtschaften sind
unterschiedlich; Standort- bzw.
Systemkonkurrenz
„
Es gibt Direktinvestionen, d.h. multinationale
Unternehmen investieren im Ausland – also Alternative
bei Produktionsstandorten!
„
„
„
Internationales Outsourcing: Vorprodukte-Produktion des
Auslands wird genutzt (China seit 78 neu; Osteur. seit 1990)
Offshoring: Gründung von Tochterfirma im Ausland &
Nutzung von Vorprodukten der Auslandstochter; internat.
Diff. bei Arbeitskosten ist ein Einflussfaktor für Standortwahl
Es gibt mobile Arbeitnehmer /Manager /Rentner, die
Anpassungsdruck erzeugen: Wirtschaftssystem Land I
kann sich institutionell nicht beliebig von II entfernen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
77
A.1.1 Ausgangspunkte der VWL (9)
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Aufstieg und Zerfall der Zentralverwaltungswirtschaft
Bedeutung des Rechts; Marktwi. ist Vertragswirtschaft!
Leben und Eigentum der Bürger;Gesellschaftsvertrag..
Internetzeitalter: Informationsfragen (Quellen/wahr?)
Universaldienstausschreibung für Internet-Telefonie
Zeitalter der Integration(EU,ASEAN..),Globalisierung
gesamtwirtschaftliche Entwicklungen
Importzoll: Reduziert die Importmenge in Land I= verminderte
Exporte von Land II; Zölle begrenzt: WTO
Währungsaufwertung: Wechselkurs e (€/$) sinkt!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
78
A.1.2 Knappheitsprobleme und
Produktionsfaktoren (1)
„
Produktionsfaktoren
„
„
„
„
„
„
„
„
Kapital
Arbeit
Technologie/Technischer Fortschritt
Boden/Natur
Faktorausstattung (z.B. gemessen durch Relation K/L
„Kapitalintensität“)
Wünsche bzw. Präferenzen sind verschieden
Konsumentensouveränität: Wettbewerb sorgt dafür, dass
Produzent sich an Nachfragerwünsche anpassen
Modell= Vereinfachtes Abbild der Realität (wie
Landkarte zum Fahren ok)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
79
A.1.2 Knappheitsprobleme und
Produktionsfaktoren (2)
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Arbeitsteilung
Sparen
Bildung
Rechtsordnung
Frieden
internationale Arbeitsteilung
relative Kostenvorteile
komparativer (d.h. relativer) Produktivitäts- bzw.
Kostenvorteil
Merkantilismus
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
80
A.1.3 Volkswirtschaftliche
Problemstellungen (1)
„
„
„
Wertschöpfung = Summe aller neu erstellter
Güter und Dienstleistungen der abgelaufenen
Periode; in einem Land: Bruttoinlandsprodukt!
reiche Länder (hohes Pro-Kopf-Einkommen y)vs
arme Länder (niedriges Pro-Kopf-Einkommen)
wissenschaftlicher Analyse (=strukturiertes
Denken; empirische Analyse
notwendig/Statistik)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
81
A.1.3 Volkswirtschaftliche
Problemstellungen (2)
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Marktangebot, Marktnachfage, Marktpreisbildung
Innovation
Selbständigkeit
Demographie
Außenhandel
Kapitalverkehr
Konjunktur und Wirtschaftswachstum
Strukturwandel der Wirtschaft
Staat in einer Marktwirtschaft
Einkommensverteilung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
82
A.1.3 Volkswirtschaftliche
Problemstellungen (3)
Erhaltung einer intakten Erdatmosphäre & der Meere
Vereinfachende Annahmen bei der Analyse
Nutzenfunktion U; U(C1, C2) bei 2 Perioden
Spannungsverhältnis
Produktionsfaktoren
Gleichgewicht: Nachfrage = Angebot
Kaufkraft des Geldes = 1/P
„
„
„
„
„
„
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
83
A.1.3 Volkswirtschaftliche
Problemstellungen (4)
„
Probleme in Volkswirtschaften:
Arbeitslosigkeit und Stagnation
Inflation: anhaltender Anstieg des gesamtwirtschaftlichen
Preisniveaus P; (dP/dt)/P ist die Inflationsrate; Warenkorb!
PREISNIVEAU= gewichteter Durchschnitt von Einzelpreisen!
„ Deflationsphasen; P sinkt längerfrist absolut!
„ sinnvolle Aufgabenteilung zwischen Staat und privatem
Sektor (bzw. der Wirtschaft)
„ strukturelle Reformen; Anpassung an verändertes Umfeld...
„ Finanzierung des Staatshaushaltes
„ Internationale Wirtschaftsbeziehungen
„
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
84
A.1.3 Volkswirtschaftliche
Problemstellungen (5)
„
„
„
„
Gesellschaft
Regeln und Institutionen
Verantwortungen
Regeln (und Institutionen) nützlich –
oder auch schädlich –
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
85
A.1.4 Teilgebiete der
Volkswirtschaftslehre & historische
Befunde (gravierende Probleme)
„
„
Weltwirtschaftskrise
Tabelle A.1. Produktionsrückgang während der
Großen Depression, 1930-34
(Quelle: World Bank country office data; Maddison
(1995)/World Bank (2002) )
Länder
Zahl der
Schrumpfungsjahre
3
3
2
4
Frankreich
Deutschland
Vereinigtes Königreich
Vereinigte Staaten
Kumulierter BIP–
Rückgang (%)
11
16
6
27
Finanzmärkte sind besondere Schwachpunkte in Marktwirtschaft
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
86
A.1.4 Teilgebiete der
Volkswirtschaftslehre (5)
12
„
„
„
Abb. A.3.
Wachstumsraten der
realen
Bruttonationalprodukte
von D, EU-15, Japan und
USA, in Preisen von 1995
(Jahreswerte:
Änderungsrate
gegenüber
Vorjahreswert)
* Inkl. Neue
Bundesländer der BRD
** Inkl. BRD: nur alte
Länder.
Quelle: ECFIN Ameco
Database April 2003,
eigene Berechnungen
10
8
6
%
„
EU-15*
EU-15**
BRD
BRD-West
USA
Japan
4
2
0
-2
-4
1960
1965
1970
1975
1980
1985
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
1990
1995
2000
87
A.1.4 Teilgebiete der
Volkswirtschaftslehre (6)
Tabelle A.2. Langfristige reale Wachstumsraten pro
Kopf (Bruttoinlandsprodukt pro Kopf) für ausgesuchte
asiatische und lateinamerikanische Länder
(Quelle: BARRO/SALA-I-MARTIN 1998)
Periode
1900–1913
1913–1950
1950–1973
1973–1987
Wachstumsrate
(Prozent pro Jahr)
1,2
0,4
2,6
2,4
Zahl der Länder
15
15
15
15
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
88
A.1.4 Teilgebiete der
Volkswirtschaftslehre (7)
„
Armut von Entwicklungsländern
„
„
„
„
„
„
Unterernährung
Mängel im Gesundheitssystem
Mängel im Bildungssystem
Unterdimensionierte Infrastrukturausgaben
ineffiziente Staatsbetriebe
Sparquote (Relation Ersparnis zu Einkommen) in
armen Ländern relativ gering
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
89
A.1.4 Teilgebiete der
Volkswirtschaftslehre (8)
„
Kluge Reformen in vier Bereichen:
„
„
„
„
Staat
Wirtschaftssystem
Rechtsstaatlichkeit
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
90
A.1.4 Teilgebiete der
Volkswirtschaftslehre (9)
Elementare Voraussetzungen für Wohlstand
„
„
„
„
„
„
„
„
Ein allgemeines Bildungssystem
Ein funktionsfähiges Bankensystem
Eine klare Wettbewerbsgesetzgebung
Wachstumsförderliche Ausgabeprioritäten des Staats
Investorfreundliche Steuergesetze und allmählich sich
verbessernde Infrastruktur (Strom, Wasser,
Verkehrswege)
Abwesenheit hoher Haushaltsdefizite und hoher Inflation:
Eine stabilitätsorientierte Haushalts- und Geldpolitik sind
gefordert.
Abwesenheit von Bürgerkrieg und regionalen
Militärkonflikten
Ein funktionsfähiges Gesundheitssystem
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
91
A.2 Ökonomische
Analysekonzepte und -methoden
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Definition: z.B. Vermögen ist Quelle von künftigem
Einkommen; Definition ist Frage der Zweckmäßigkeit
Entwicklung von Messkonzepten
Formulierung von Aussagensystemen bzw. Theorien ("Wenndann-Aussagen"); müssen falsifizierbar sein
Ableitung von Prognosen
Simulation von Modellen; endogene Variable im Modell erklärt
Exogene Variablen; exogen=vorbestimmt/politisch bestimmt
Positive Theorie: Erklären der endogenen Variablen; was ist
empirische Analyse; statistische Überprüfung von Hypothesen
Prognosen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
92
A.2.1 Einführung (1)
Abb. A.4. Ausgewählte Verbindungslinien der volkswirtschaftl. Analyse
Arbeitsangebot
Volkswirtschaftsle hre
Produktion
Tech nisches
Wissen
Verm ögensakkumulation
Einkommen
Konsum
Ersparnis
Kapitalakkumulation
Nettogüterexport
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
93
A.2.1 Einführung (2)
Abb. A.5. Entscheidungsmodell „Homo oeconomicus“
Zielfunktion/Präferenzen
Handlungsalternativen
Umweltsituation
Entscheidung
Nutzenmaximierung
Nützliche Vereinfachung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
94
A.2.2 Modellanalyse
„
„
Modell = ein vereinfachtes Abbild
einfaches Modell
„
„
„
„
„
2x2x2-Modell:
mit zwei Ländern (In- und Ausland);
mit zwei Gütern (Gut 1 und Gut 2);
mit zwei Produktionsfaktoren (Kapital und
Arbeit)
Spieltheorie
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
95
A.2.3 Gleichgewicht als analytisches
Konzept
„
„
„
„
„
Gleichgewicht
Existenz, Eindeutigkeit und Stabilität einer
Gleichgewichtslösung
komparative Statik= Vergleich von
Gleichgewichtslösungen (t1 vs. t2, t3 ...)
Stabiles physikalisches oder ökonomisches
Gleichgewicht; bei Störung Rückkehr in Gl.gew.
/?oder Etablierung eines neuen Gleichgewichtes
Gleichgewichtsbedingung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
96
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (1)
Abb. A.6. Einfacher Gütermarkt
p
A
SS0 (k’0)
p1
F
G
p0
E
H
p2
DD0
Z
0
qd 1
q0
qs1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
q
97
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (2)
Märkte und Anpassungsprozesse auf einem Markt
„ Markt
„ Marktpreis
„ Prohibitivpreis
„ Preismechanismus
„ unterschiedliche Interessen
„ marktkonforme Eingriffe
„ marktinkonforme Eingriffe
„ auf Marktpreisbasis bewerten
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98
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (3)
„
„
„
„
„
„
„
Güter: konkrete Güter (oder Dienstleistungen)
Nutzen
Vermögensobjekte (Ertragssatz, Liquidität, Risiko...)
Vermögen bzw. Vermögensobjekte; Kapital, Geld...
Risiken: hängen von Art des Vermögensobjektes ab
Wert von Aktien...
Diskontierung: sei Zins i, dann gilt für t1: Z1=Zo(1+i)
Gegenwartswert Zo= Einkommensbetrag am Ende der
Periode Z1/(1+i); je höher Zins desto geringer
Gegenwartswert eines Einkommens aus t1
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99
Haushalte, Banken,
Investitionen (kreditfinanziert)
„
private Haushalte
„
„
„
„
„
konsumieren
sparen
zahlen Steuern
Geldanlage (kumulierte Ersparnis) im
Inland oder Ausland; Form:
Schuldverschreibung des Staates, Aktien,
Immobilien, Mobilien (Schiffe etc.)
Banken geben Kredite für Investitionen
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100
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse
Abb.
Haushalte, Banken
und Unternehmen
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101
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse
Abb. Risikoprämien 1978-2007
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102
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (4)
p
Marktanalyse
Grenzkosten
Produzentenrente
Punktelastizität
-
A
SS0(k’0)
DTK
E
pE
Abb. A.7.
Marktgleichgewicht
im Preis-MengenDiagramm und
Kosten
DVK
F
G
DD0
H
Z
qE
0
q
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103
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (5)
Abb. A.8. Wirkung von Sozialtransfers auf die Nachfrage bzw.
das Marktgleichgewicht
p
A
k’0
B
H
E1
p1
F
p0
E0
DD0
G
DD1
Z0
0
q0
Z1
q1
q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
104
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (6)
Abb. A.9. Marktlösung und Sättigungsmenge
p
A
k’0
H
p0
E0
G
DD0
Z0
0
q0
q1
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(www.eiiw.eu)
q
105
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (7)
Abb. A.10. a) Nachfrage, b) Angebot und c) Gleichgewicht
bei Subventionierung mit Subventionssatz b
p
a)
p
b)
p
c)
SS0(k’0)
SS0(k’0)
E0
DD0
p0
p1
SS1
C
q
DD0
F
qE 0 q E 1
q
q
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106
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (8)
„
„
Inspektions-, Erfahrungs- und
Vertrauensgüter
Einfache Marktanalyse: Einflüsse von
Güternachfrage und –angebot
„
„
„
Preis von Gut i
Verfügbares Pro-Kopf-Einkommen
Preis von Gut j
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107
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (9)
Abb. A.11. Einfluss der Erhöhung von Pro-KopfEinkommen und j-Preis auf Lage der i-Nachfragekurve
a)
p
p0
b)
p
SS0
p1
p0
E0
DD0
q0
E1
E0
DD0
qi
c)
p
SS0
q0
SS0
p2
E2
p1
p0
E1
DD1
qi
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
E0
DD2
DD0
q0
DD1
qi
108
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (10)
Abb. A.12. Preis- und Mengeneffekt einer Nachfrageerhöhung
p
SS0(k’0)
E1
p1
p0
E0
DD1
DD0
0
q0
q1
q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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109
A.2.4 Partialanalyse – Blick auf einen
Einzelmarkt - und Totalanalyse (11)
„
Abb.
A.13.
Problem
externer
Kosten der
Produktion
p
A
k’1
E1
F
k’0
p1
K
p0
Gesellschaftliche Grenzkosten der Produktion
höher als private; q1, 0
nicht q0 ist optimal; Internalisierung via Politik..
E0
J
G
DD0
H
I
q1
L
Z0
q0
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q
110
A.2.4 Partialanalyse (Elastizität!)
und Totalanalyse (12)
Preiselastizität Eq,p ([dq/q]/[dp/p]) der Nachfrage und
Einkommenselastizität der Nachfrage
„ Preiselastizität: gibt an, um wieviel % Nachfragemenge sich ändert, wenn dp/p 1% ist.
„ Kreuzpreiselastizität, Eqj,pi
„ Einkommenselastizität der Güternachfrage (E q,y)
„ Gleichgewichtsbedingungen für zwei Gütermärkte
bestimmen nur einen einzigen Relativpreis
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111
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (13)
Abb. A.14. Relatives Marktgleichgewicht
pi/pj
SSrel
E
γ
DDrel
0
qi/qj
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112
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (14)
Einflussfaktoren des Güterangebots und
Wettbewerbsfähigkeit; Gewinnmaximierung
„ Produktionsfaktoren Kapital K und Arbeit L
„ Cobb-Douglas-Produktionsfunktion Y=KßL1-ß
„ ß heißt Produktionselastizität des Kapitals K; gibt an,
um wieviel Prozent Y steigt, wenn K-Einsatz +1%
„ Preis p = Grenzkosten k’(q)
„ andere Einflussfaktoren der Angebotsmenge
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113
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (15)
Abb. A.15. Einfluss von Lohnsatzerhöhung (a), j-Preiserhöhung (b) und
erhöhter Kostenunsicherheit (c) auf die Angebotskurve im i-Markt
a)
p
b)
E1
p
SS0
E0
p1
p0
SS1
p0
p1
E0
E1
DD0
q
q0 q1
SS0
E0
E1
DD0
q1 q0
SS1
SS0
F
p1
p0
c)
p
SS1
DD0
q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
q1 q0
q
114
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (16)
Abb. A.16. Produktinnovation
p
DD1
SS0 (k’0)
DD0
p1
E0
E1
p0
q0
q1
q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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115
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (17)
Abb. A.17. Rolle der Preiselastizität der Nachfrage
Region B
p
Region A
DDA0
DDB0
E’0
E’1
q’
E1
p1
E0
p0
q 1’
q 0’
k’1
q1
k’0
q0
q
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116
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (18)
Abb. A.18. Technischer Fortschritt auf einem Einzelmarkt
p
k’0
E0
k’1
p0
E1
p1
p0
C
G
DD0
C’
0
q0
q1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
q
117
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (19)
Abb. A.19. Wirkung der Erhöhung der Zahl der Nachfrager
(oder Einkommenssteigerung) auf einem Einzelmarkt
p
SS0(k’0)
E1
p1
p0
E0
DD0
0
q0
DD1
q1
q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
118
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (20)
Abb. A.20. Mengensteuer und Marktgleichgewicht
p
A
k’0
Β
E’
p’1
F
p0
p1
E
C
DD0
DD0net
0
q1
q0
q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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119
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (21)
Indikatoren der Wettbewerbsfähigkeit und
Spezialisierung
„ linear-homogenene Produktionsfunktion
„ Kapitalintensität
„ Technologieintensität
„ Wettbewerbsfähigkeiten von Unternehmen
„ Weltexportanteil eines Landes (Indikator für
internationale Wettbewerbsfähigkeit)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
120
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (22)
Wohlstand, Wettbewerb und Interessengruppen
„ Wohlstand bei Vollbeschäftigung
„ Recht zur Gewerkschaftsbildung
Stabilität von Märkten
„ Interventionspreis oberhalb des
Gleichgewichtspreises („Mindestpreis“)
„ Interventionspreis unterhalb des
Gleichgewichtspreises („Höchstpreis“)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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121
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (23)
p
Abb. A.21. Instabile
SpinnwebEntwicklung
(Schweinezyklus),
Erhöhung der
Nachfrage bei
kurzfristig starrem
Angebot
J
SS0
K
D
F
E1
E0
I
H
DD1
DD0
0
q0
q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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122
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (24)
Abb. A.22. Stabile Anpassung bei Cobweb-Theorem
p
SS0
E1
p1
p0
E0
DD1
DD0
0
q0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
q
123
A.2.4 Partialanalyse (z.B. Nutzenfunktion
U=q1αq2(1-α); ∂U/∂q1=αq1α-1 q2(1-α) = α[q2/q1](1-α)
und Totalanalyse (26); Y‘ ist Nominaleink.
„
„
„
„
Ausschlussprinzip
Rivalität im Konsum
Kollektivgüter
öffentlichen Güter
Marginalbetrachtung und ökonomische Optimierung (Hh)
„
„
„
Nutzenfunktion U(q1, q2); ∂U/∂qi >0, ∂U2/∂qi<0
Indifferenzkurve ist Kurve mit konstantem Nutzen:
dU =∂U/∂q1 dq1+∂U/∂q2dq2=0; dq2/dq1= -∂U/∂q1/∂U/∂q2
Nebenbedingung ist Budgetbeschränkung
p1q1+p2q2=Y‘; q2=Y‘/p2 –(p1/p2)q1, Steigung -(p1/p2)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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124
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (27)
Abb. A.23. Nutzenoptimum des Haushalts
q2
tg α = -p1/p2
= -Uq1/Uq2
q20
E0
II1
BB0
α
0
q10
II0
q1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
125
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (28)
Abb. A.24. Einkommen und Freizeit
Y
Y0
E0
II0
0
F0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
F
126
A.2.4 Partialanalyse und
Totalanalyse (29)
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Totalanalyse
statischen Analyse
komparativ-statische Analyse
dynamischen Analyse
Zeitreihenanalysen
internationaler Querschnittsanalysen
empirischen Wirtschaftsforschung
Simulationsanalysen
computable general equilibrium model
Baseline-Szenario
Methodologischen Individualismus
Positiver Theorie vs. normative Theorie
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
127
A.2.5 Formale Analyse in Mikroökonomik
und Makroökonomik: Einige Beispiele (1)
A.2.5.1 Mikroökonomische Analyse
„ Mikroökonomik: einzelwirtschaftliches
Verhalten
„ reale Einkommen
A.2.5.2 Bedeutung von Konsumenten- und
Produzentenrente
„ sozialer Überschuss und ist ein Aspekt der
Markt- bzw. Politikanalyse
„ Auswahlkriterium
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
128
A.2.5 Formale Analyse in Mikroökonomik
und Makroökonomik: Einige Beispiele (2)
Abb. A.25.
Gütermarktgleichgewicht
bzw.
Konsumentenrente AEoPo und
Produzentenrente (Residualgewinn bei
Wettbewerb)
p
k’0 (qs)
A
E0
p0
D
Erlös is pq, wenn man davon
die Produktionskosten abzieht
(Integral der k‘-Kurve, also die
Fläche unter k‘), ergibt sich der
Residualgewinn als 3eck PoE0C
C
DD0 (qd)
F
0
q0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
q
129
A.2.5 Formale Analyse in Mikroökonomik
und Makroökonomik: Einige Beispiele (3)
Monopolpreis reduziert Konsumtenrente, Umverteilung
p
Abb. A.26.
Wohlfahrtseffekte
der Monopolisierung
„ Monopol
„ Cournot-Lösung
A
k’0
M
pM
E0
N
p0
J
Bei einem N-Sektoren-Modell der
Wirtschaft führt eine fortschreitende
Monopolisierung von Sektoren zu
Inflation; umgekehrt dämpft Entmonopolisierung Preisniveauanstieg
H
DD0
R’
qM
0
q0
Z
V
q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
130
A.2.5.3 Ölpreisbildung, OPEC-Kartell
und Macht
p
„
„
„
„
OPEC
Kollektivmonopol
Wohlfahrtsverlust
Abb. A.27.
Ölpreisbildung bei
Kartell und
Wettbewerb
pT
p
C
k’0
H
L
H’
T’
pM
p0
B
B“
N
U
B’
R’0net
DD0net
V
0
K
J
q0
W
q1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
DD0(P,P0E,Y0W)
Z
q
131
OPEC-Kollektivmonopol: sollte zerschlagen werden/Energieeinsparung..(USA abhängig von Öl &Saudis)
„
„
„
„
OPEC verzeichnet 2004 einen Umsatz von rund 350
Mrd. $ (bei Marktanteil von 1/3), davon gehen etwa
30% an Saudi-Arabien; dies hat höchste
Reservekapazität und geringste Produktionskosten
(ca. 1$ pro Barrel!). Wettbewerbspreis wäre ca. 15$!
Bei Marktpreis von 40$ entstehen gewaltige Gewinne
für die saudische Monopol-Ölgesellschaft ARAMCO =
Finanzierungsquelle für Staatshaushalte, Spenden...
Hoher OPEC-Kollektivmonopolpreis gewaltiges
Problem für ölimportierende Entwicklungsländer
Gegenkartell der OECD-Länder denkbar(Autos/Flugz.)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
132
A.2.5.4 Produktionsfunktion Typ
Cobb-Douglas Y=F(K,L)=KßL1-ß;
0<ß<1; linear-homogen, also Y=FKK + FLL
Abb. A.28. Gewinnmaximaler Arbeitseinsatz
w
Y = wL + rK
Rechteck: ABC0 = wL
Gewinn=PF(K,L)-WL-rK
schraffierte Fläche =rK; also Y=rK + ABC0
1)∂Ω/∂L=P∂F/∂L–W=0
2)W/P=:w=(1-ß)KßLß-1
3)Ld=[(1-ß)Kß/w]1/1-ß
Ls0
Beachte: w ist Reallohnsatz, r Realzins
B
(W/pj)0=w0
B’
A
D
Ld(w,K0)
C
0
L0
L
L1
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
133
A.2.5.5
Relativer Preis als Knappheitssignal
versus Preisniveau (1):
Identifikationsprobleme bei Inflation
24
Quelle: ECFIN Ameco
Database April 2003,
eigene Berechnungen
22
20
18
16
14
EU-15
BRD
USA
Japan
12
%
Abb. A.29. Jährliche
Wachstumsraten des
Verbraucherpreisindex
(Inflation) für
Deutschland, EU-15,
USA und Japan, 19602002
10
8
6
4
2
0
-2
1960
1965
1970
1975
1980
1985
1990
1995
2000
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
134
A.2.5.5
Relativer Preis als Knappheitssignal
versus Preisniveau (2)
Quelle: ECFIN Ameco
Database April 2003,
eigene Berechnungen
14
13
12
11
10
9
8
7
EU-15
BRD
6
USA
%
Abb. A.30. Jährliche
Wachstumsraten des
Verbraucherpreisindex
(Inflation) für
Deutschland, EU-15 und
USA, 1960-2002
5
4
3
2
1
0
-1
1960
1965
1970
1975
1980
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
1985
1990
1995
2000
135
A.2.5.6 Lohnsetzung durch Verbände und
Arbeitslosigkeit
Abb. A.31. Einkommensmaximierung und Arbeitslosigkeit
w
a)
w
b)
Ls0
F’
w2
Ls0
wE0
Ld0
H
w1
+
+ F
-
F
w1
E0
G
J
E0
wE0
Ld0
0
L1
L0
L
0
L1
L0
L
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
136
A.2.5.7 Makroökonomische Analysefragen:
Arbeitslosigkeit und Wachstum
Abb. A.32. Transformationskurve
qi
B
A
D’
E’
E
TK0
F’
BB0
E’’
α
BB1
C
0
D
qj
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
137
Anbieter und Nachfrager auf
Devisenmarkt
„
Offene Wirtschaft: Güterexporte und
Güterimporte bzw. Außenhandel, zudem
Kapitalverkehr (Kapitalexport=Inländer
kaufen ausländische Wertpapiere oder
Immobilien; Kapitalimport: Ausländer kaufen
inländische Wertpapiere oder Immobilien bzw.
Inländer verschulden sich im Ausland)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
138
A.2.5.8 Offene Volkswirtschaft:
Devisenmarkt (1); Gleichgewicht!
Abb. A.33. Devisenmarkt
e(€/$)
Zs
E
eE0
Zd
$E
0
$
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
139
Fester vs. Flexibler Wechselkurs;
nominaler Kurs e; realer
Wechselkurs definiert q*=eP*/P
„
„
Im System flexibler Wechselkurse bestimmen
Markkräfte den nominalen Gleichgewichtskurs e, der
sich sekündlich erheblich ändern kann.
Bei Fixkurssystem wird ein Kurs e bzw. die Parität
vom Staat fixiert (in welcher Höhe?) bzw. garantiert,
was Interventionsnotwendigkeiten durch
Zentralbank zur Folge hat; diese unterhält
Devisenreserven, die ggf. auch für Intervention –
hier: Verkauf von Devisen – verwendet werden
können! Ankauf von Devisen zur Verhinderung einer
Aufwertung der eigenen Währung denkbar
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
140
A.2.5.8 Offene Volkswirtschaft:
Devisenmarkt (2)
Abb. A.34. Angebotsüberschuss auf dem Devisenmarkt
Güterexport
e(€/$)
Zs0 Kapitalimport
Notenbank kauft
Angebotsüberschuss
An (=Streck EF); dadadurch steigt inländische Geldmenge!
Zs1
E
F
G
Aufwertung der
Inlandswährung
Parität
Güterimport
Kapitalimport
0
$
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
141
Modell ohne Kapitalverkehr
„
Gibt es keinen internationalen
Kapitalverkehr, dann wird bei flexiblen
Wechselkursen der nominale
Wechselkurs für Ausgleich sorgen von
„
„
Güterexportwert und Güterimportwert
Beachte: Realer Wechselkurs q*=eP*/P;
Exportmenge hängt positiv ab von q*;
Exportmenge hängt negativ ab von q*
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
142
Rolle des Wechselkurses
„
„
„
Fixkurssystem vs. System flexibler Wechselkurse
Wechselkurs ist wichtig als Anpassungsinstrument bei
Leistungsbilanzdefizit:
„ Reale Abwertung (eP*/P steigt) stimuliert Exporte
„ Reale Abwertung verteuert Importe
Theorie optimaler Währungsräume: wann sind
Festkurse optimal [ANWENDUNGSFALL EURO]
„
„
„
Mundell(Faktormobilität hoch; Wechselkursinstr. überflüssig)
McKinnon (Anteil handelsfähiger Güter hoch, dann ok)
Kenen (Diversifizierungsgrad im Export hoch; internationale
Schocks gleichen sich dann tendenziell aus...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
143
Internationale Wettbewerbsfähigkeit
eines Landes
„
„
Patentindikatoren (Patente pro Kopf)
Leistungsbilanzpositition
„
„
In Verbindung mit relative Lohnstückkosten
In Verbindung mit nominalem bzw. realen
Wechselkurs
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
144
Euro Zone II/Konvergenz und
Fragen der Erweiterung (OstEU)
„
„
Länder sind im Binnenmarkt (4 Freiheiten)
Konvergenzkriterien im Kontext mit Beitritt:
„
„
„
„
„
„
Inflationsrate nicht >als 1.5 Prozentpunkt über den drei
Ländern mit geringster Inflationsrate
Zins nominal nicht höher als 2 Punkte über 3 besten
Schuldenquote (Staatsschuld/BIP)<60%
Defizitquote (Neuverschuldung/BIP)<3% in Normalzeiten
bzw. Tendenz zu ausgegl. Haushalt
Notenbank politisch unabhängig (ESZB = EZB+ NZBs)
Keine Abwertung der Währung binnen 2 Jahren
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
145
A.2.6 Erkenntnistheoretische Grundfragen
„
„
„
„
„
„
„
Hypothese (Behauptung); z.B. erhöhte M =höheres P;
Hypothese muss falsifizierbar sein!
nicht alle Behauptungen sind richtig: Gegenbeispiel
Beweise (evidence) für Behauptungen – Statistiken!
Forschung: formuliere konsistente Hypothesen PLUS
empirisches Arbeiten: ökonometrische Analyse
Popper:Wissenschaftliche Wahrheit=Übereinstimmung
von Hypothese mit beobachteten Tatsachen; keine
absolute Wahrheit (weder in Natur- noch Sozialwiss.)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
146
A.3 Grundfragen der Wirtschaftspolitik
A.3.1 Wirtschaftsordnung und
Marktwirtschaft (1)
„
Wirtschaftsordnung besteht aus Institutionen
und Regeln
„
„
„
„
„
Information
Leistungsmotivation/Leistungsanreize
Kontrolle bestimmter
Verhaltensweisen/Kontrollfunktion
Koordination von Akteuren
Anreize
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
147
A.3.1 Wirtschaftsordnung und
Marktwirtschaft (2)
Koordinationsverfahren in der
Marktwirtschaft
„
„
„
„
Verhandlungen
Bürokratie
Wahlen
Märkte
„
Rechtsystem
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
148
A.3.1 Wirtschaftsordnung und
Marktwirtschaft (3)
Abb. A.35. Arten der Koordination
Bürokratie
Verhandlungen
Markt
Politische
Wahlen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
149
A.3.1 Wirtschaftsordnung und
Marktwirtschaft (4)
Abb. A.36.
Einfluss
einer
erhöhten
Preiserwartung auf
den
Marktpreis
p
Wichtiger Aspekt
SS1
SS0
E1
p1
p0
E0
DD1
DD0
0
q0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
q
150
A.3.1 Wirtschaftsordnung und
Marktwirtschaft (5)
„
„
„
„
„
„
„
„
Die wichtigste Institution zur Koordination in
einer Marktwirtschaft ist der Markt
Erwartungen
Machtkontrolle
Verfassung
langfristiger Grundkonsens
liberales System
Sozialpolitik
Soziale Marktwirtschaft
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
151
A.3.1 Wirtschaftsordnung und
Marktwirtschaft (6)
„
„
„
„
„
„
arbeitsteilige Gesellschaft
Spezialisierung
Koordination
Relativpreis
Vorproduktmärkte
Faktormärkte
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
152
Marktwirtschaft (offiziell plus
Schattenwirtschaft)
„
„
Offizielle Wirtschaft;
Wertschöpfung in der
Schattenwirtschaft (inoffizielle
Wertschöpfung, steuer-, abgaben- und
regulierungsfrei); hoher Anteil von
Bargeldtransaktionen; expandiert
parallel zur Höhe der Arbeitslosenquote
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
153
Schattenwirtschaft
„
Grad an effektiver Marktwirtschaft = offizielles
System + Schattenwirtschaft (ex definitione freie
Marktwirtschaft)
„
„
Anteil Schattenwirtschaft 2003: USA ca. 8%, D: 16%,
Italien 22%, Griechenland 25% - nach SCHNEIDER, F.); so
gesehen ist ein Teil der EU-Marktwirtschaften weniger
Soziale Marktwi. als es auf den ersten Blick scheint
Langfristige Angebotsdynamik der offiziellen Wirtschaft
hängt primär ab von Kapitalakkumulation, technischem
Fortschritt und Arbeitsvolumen, wobei dK/dt und dA/dt so
zu steuern sind, dass sich Vollbeschäftigung ergibt.
Schwierig in offener Volkswirtschaft...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
154
A.3.2 Soziale Marktwirtschaft (1)
„
„
„
„
„
„
Lebensrisiken Krankheit und Arbeitslosigkeit
einerseits und Alter (Rentenbezugszeit)
internationale Systemkonkurrenz
hohe Kapitalzuflüsse
Verhandlungen zulasten Dritter
Moral hazards – „Moralrisiko“
einseitige Versichertenauswahl (adverse
selection)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
155
A.3.2 Soziale Marktwirtschaft (2)
„
„
Es droht ein Teufelskreis von
Beitragssatzerhöhungen und ansteigenden
Arbeitslosenzahlen.
In Anlehnung an MUSGRAVE gibt es
klassische Staatsaufgaben in den Bereichen:
„
„
„
Allokation
Verteilung (Ressourcenallokation)
Stabilisierung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
156
A.3.3 Institutionelle
Rahmenbedingungen
A.3.3.1 Regeln, Verträge und Institutionen
Anreizwirkungen von Regeln
„ Principal-Agent-Probleme
„ Durchsetzbarkeit von Verträgen
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
157
A.3.3.2
Wirtschaftspolitik und Staat (1)
„
„
„
„
Produktions- und Preiseffekte
Erwartungen
Gütermärkte
Faktormärkte (Märkte z.B. für Arbeit
und Kapital)
„
„
„
Allokationsfragen
Stabilitätsfragen
Verteilungsfragen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
158
A.3.3.2
Wirtschaftspolitik und Staat (2)
„
„
Ideologisch-pragmatische Programme
Der moderne Staat ist ein Nationalstaat, der alternativ
über drei Kriterien bzw. ideologische Modelle definiert
wird:
„ Staat als Willensgemeinschaft
„ Staat als ethnische und sprachverbundene
Gemeinschaft
„ Staat als (ggf. „monopolistische“)
Religionsgemeinschaft
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
159
A.3.3.2
Wirtschaftspolitik und Staat (3)
Abb. Staatliche Fixierung des Reallohnsatzes für Lehrer
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
160
A.3.3.3
Politik und politische Verträge
„
„
„
„
„
„
Spezifische Investitionen
Integrationsverträge
Deutscher Zollverein (gegr. 1834)
Europäische Union
Sezessionsrecht
Ausschlussklausel
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
161
A.4 Staat und Wirtschaft
A.4.1 Grundlegende Kompetenzverteilung in der
Wirtschaftspolitik
Ebenen der Wirtschaftspolitik
„
„
„
„
„
multilaterale Ebene der internationalen
Organisationen (z.B. IMF, WTO);
supranationale Ebene, wie bei der EU;
nationale Ebene;
regionale Ebene;
kommunale Ebene
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
162
A.4.2 Staat als Wirtschafts- und
Politikakteur (1)
Verschiedene Zeithorizonte
„
sehr kurzfristig, d.h. auf Tages- oder Monatsfrist
bezogen;
„
kurzfristig, d.h. aufs laufende Jahr bezogen;
„
mittelfristig, d.h. auf mehrere Jahre (z.B. eine
Legislaturperiode) bezogen,
„
langfristig, d.h. auf ein Jahrzehnt oder mehr
bezogen (bei steigender Lebenserwartung
zunehmend wichtig).
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
163
A.4.2 Staat als Wirtschafts- und
Politikakteur (2)
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Staatsausgaben
Staatseinnahmenerzielung
Staatsdefizitfinanzierung
Zentralbank
Inflation
Staat ist selbst ein wichtiger Nachfrager
staatliche Dienstleistungen
Stabilitätspolitik
Umverteilungspolitik
Theorie des Zweitbesten
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
164
A.4.3 Opportunitätskosten,
Güterarten, Marktversagen
„
„
„
„
„
„
„
„
Opportunitätskosten
freie Güter / knappe Güter
Individualgüter / öffentliche Güter
Kollektivgutproblematik
Trittbrettfahrerproblem
Marktversagen bei Kollektivgütern
korrekte Bedarfsmenge
Konsumentensouveränität
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
165
A.4.4 Geld
In einer Geldwirtschaft hat Geld drei
Funktionen:
„ Recheneinheit
„ Transaktionsmittel
„ Wertaufbewahrungsmittel
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
166
A.5 Herausforderungen der Wirtschaftspolitik
A.5.1 Standardprobleme des
Wirtschaftens (1)
„
„
„
„
„
„
„
„
Knappheit
betriebliche Mitbestimmung
Güterversorgung
Vermögen
Akkumulation und Innovation
internationale Macht
Wirtschaftszyklen
Deflation
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
167
A.5.1 Standardprobleme des
Wirtschaftens (2)
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Internationalisierung der Volkswirtschaften
Bruttoinlandsprodukt
Globalisierungsprozess
Verflechtungsgrad der Volkswirtschaften
die Rolle der multinationalen Produktionsunternehmen und
Banken
Zentralisierung von Kreditvergabeentscheidungen
Ineffizienzen bzw. Wachstumsverlusten
verschärfte internationale Standortkonkurrenz
Rolle des Internets
wechselseitiges Interesse an erfolgreicher Wirtschaftspolitik
Kooperation
Wirtschaftspolitik als Gestaltung des Ordnungsrahmens und als
Eingriffe
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
168
A.5.1 Standardprobleme des
Wirtschaftens (3)
In modernen Gesellschaften umfasst
Wirtschaften mehrere Handlungsfelder.
Es geht um
„ Produktionsvorgänge
„ Konsum
„ Akkumulation von Vermögen
„ Entsorgung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
169
A.5.2 Allokation, Ökonomisches Prinzip
und Effizienz
„
„
„
„
Ressourcenallokation
ökonomisches Prinzip
Effizienz
Einkommens- bzw. Konsumniveau pro
Kopf
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
170
A.5.3 Verhalten von Unternehmen
und Haushalten
„
„
„
„
„
„
„
Gewinnmaximierung
Gewinne
Informationsasymmetrie
minimalen Ressourceneinsatz
intertemporales Entscheidungskalkül
diskontiert
Nutzenmaximierung des Einzelnen für sich
selbst
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
171
A.5.4 Verhalten von Politikern
„
„
„
Wählerstimmenmaximierung
Parteien
Zeithorizont ist notorisch kurzfristig
„
„
„
„
„
Ansteigen der Lebenserwartung
politischer Markt: Wettbewerb um Wählerstimmen
z.T. Politikversagen: Politik leistet Problemlösung nicht
Median-Wähler (ist Wähler in der Mitte des politischen
Spektrums: trennt 50% links bzw. rechts)
Internet/SMS: Mehr Transparenz; für jeden mehr
Abstimmungsoptionen – wo ist digitale Demokratie?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
172
Anhang A.2 Umweltprobleme
„
„
„
„
Ordnungsrecht
Coase-Lösung
Zertifikatslösung
Pigou-Steuern
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
173
Anhang A.4 Preisdiskriminierung
Abb. A.37. Internationale Preisdiskriminierung und Monopolmacht
p
b) Ausland
a) Inland
C
p0*
C*
p0
R’0*
Z*
q*
B*
A
B
R’0
V*
q1*
k’0
E
E*
Z
V
q0*
0
q0
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
q1
q
174
Positive Theorie vs. Normative
Analyse
„
„
Positive Theorie will auf Basis von Hypothesen (z.B. starke Geldmengenexpansion hat hohe
Inflation verursacht) die Wirklichkeit erklären
Normative Analyse sagt, was sein soll; z.B.
sei die optimale bzw. längerfristig wünschenswerte Inflationsrate 1% p.a. (Inflation=
prozentualer Anstieg von Preisindex [Basis ist
repräsentativer Warenkorb])
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
175
Weitere Güterarten
„
„
„
Inspektionsgüter (Erdbeeren: kann man
zählen, messen, wiegen, Qualitätsurteil
einfach und sofort): solche Märkte sind
wettbewerbsintensiv u.a. wegen der
Qualitäts- und Anbietertransparenz!
Erfahrungsgüter (Urlaubsreise)
Vertrauensgüter (Studium)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
176
Güterarten
„
„
Es gibt freie Güter, die im Verhältnis zum Bedarf
überreich vorhanden sind: z.B. Luft zum Atmen im
Normalfall (nicht jedoch beim Untertagebau, Tauchen
etc., wo es knappes Gut ist)
Es gibt knappe Güter, die man in Individualgüter
(nur wer zahlt, erhält das Gut) und Kollektivgüter
unterteilen kann; bei Individualgut besteht
Nutzungsrivalität und das Ausschlußprinzip
(Nichtzahler haben keinen Zugang) wird angewendet
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
177
Individualgüter vs.
Kollektivgüter
Bei Individualgut wie Brot/Bier führt Zusammenspiel von Angebot & Nachfrage auf Markt
bei Wettbewerb zu effizienter Versorgung
Bei lokalem oder globalen Kollektivgut – z.B.
Hochwasserschutz bzw. Klimaschutz - haben
Nachfrager Anreize, Präferenzen verzerrt zu
bekunden: Wegen Marktversagen ggf. staatliche Entscheidung über Angebotsmenge!
„
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
178
Budgetbeschränkung, Preise und „real“;
real heißt „in Gütereinheiten“ bzw. zu
konstanten Preisen gerechnet
Wenn ein Haushalt ein Geldeinkommen Yn hat und
Güter q1 (Milch) und q2 (Brot) zu Preisen p1 bzw. p2
kaufen kann, dann lautet die Budgetrestriktion des
Haushalts:
(1) Yn =p1q1 +p2q2
Division durch p2 (Dimension €/Mengeneinheit Brot)
ergibt das Realeinkommen in Brot-Einheiten.
(2) Yn/p2= (p1/p2)q1 +q2;
Man beachte: (p2/p1)q2 ist die Milchmenge in Broteinheiten ausgedrückt: Preisrelation p2/p1 hat die
Dimension Mengeneinh. Gut 1/Mengeneinh. Gut 2!
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
179
Analyse des Verhaltens von
Unternehmen
„
„
„
Unternehmer bzw. von Managern geleitete Unternehmen wollen den Gewinn (Residualeinkommen)
maximieren; und zwar unter bestimmten Nebenbedingungen bezüglich der Gegebenheiten auf den
Faktormärkten (Arbeitsmarkt, Kapitalmarkt…) und der
Wettbewerbsintensität der Gütermärkte
! Gewinnmaximierung bedeutet bei vollständigem
Wettbewerb, dass ex post Residualgewinne=0
Andere Maximen bzw. Standards denkbar:
Umsatzmaximierung, Marktanteilsmaximierung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
180
Gewinnmaximierung bedeutet Kostenminimierung=optimal schonender
Einsatz von Produktionsfaktoren
„
„
„
„
Gewinnmaximierung führt letztlich auf eine Kostenminimierung; ein Unternehmen wird – Wettbewerb auf Güterund Faktormärkten angenommen – die Bedingung bzw. die
Menge realisieren, bei der gilt:
Marktpreis p = Grenzkosten K‘ der Produktion (K‘ =
zusätzliche Kosten der Produktion einer Mengeneinheit): Der
Marktpreis informiert darüber, welche Produzenten bzw. bis zu
welchen Grenz- und Durchschnittskosten man als Anbieter
noch auftreten sollte. Langfristig produziert Anbieter im
Minimum der Durschnittskostenkurve (Betriebsoptimum),
wobei Grenzkostenkurve durch dieses Minimum verläuft.
Gesamtkosten K(q) =Fixkosten Fo + variable Kosten f(q)
K‘=∂K/∂q>0 als Normalfall; Durchschnittskosten D=[Fo+c‘q]/q
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
181
Analyse privater Haushalte: Nutzenmaximierung führt zu Bedingung
(∂U/∂q1)/(∂U/∂q2)= p1/p2 = αq2/[(1-α)q1]
Annahme: Menschen wollen
Nutzen U(q1,q2) maximieren;
und zwar unter Beachtung
von Nebenbedingungen; etwa
Budgetrestriktion p1q1+p2q2=Yn
Funktion (0<α<1) konkret: U=αlnq1+(1-α)lnq2
Grenznutzen (∂U/∂qi)
- mit i=1, 2 - ist positiv, d.h. wenn Konsummenge qi steigt,
dann steigt Nutzen U;
∂U/∂qi fällt hier mit
qi, steigt aber mit qj
Sicherheitsaspekte
Immaterielle Bedürfnisse
Neben den Gütermengen (bei
Individualgütern) kann auch
die Qualität bzw. Sicherheit
(Risikoaspekt) von Produkten
in die Maximierung eingehen
Menschliche Bedürfnisse
materieller Art (Menge q1,q2)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
182
Wirtschaftsordnung (mit Produktionsfaktoren Kapital K, Arbeit L, Techn. Wissen Z)
Wirtschaftsordnung
Institutionen
Formelle Regeln
Informelle Regeln
Wirtschaftssystem= Wirtschaftsordnung + Verhaltensweisen
Kapitalakkumulation:dK/dt>0
Ressourcenaustattung (K, L, Z)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
Produktion Bruttoinlandsprodukt (BIP)
183
Neue Institutionenökonomik I
„
„
Ausgangspunkt ist Hypothese beschränkter
Rationalität von Wirtschaftssubjekten, die in
sozialen Systemen miteinander zusammenwirken
Methodologischer Individualismus als Analyseprinzip bei Organisationen, d.h. das Entscheidungen
von Organisationen auf individuelle Interessen bzw.
die individuellen Akteure im Kontext von Anreizsystemen zurückgeführt werden.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
184
Wohlstand entsteht…
„
„
„
„
„
durch effizienten Umgang mit Ressourcen
sinnvolles, z.T. langfristiges, arbeitsteiliges
Zusammenwirken spezialisierter Individuen
bei Zulassung und Ermutigung von Innovationen
bei Beachtung kurz- und langfristiger
Alternativen des Ressourceneinsatz
und hinreichender Vorsorge für Konsum in künftigen
Perioden, was Investitionen erfordert
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
185
Wohlstand kann nur entstehen
und erhalten werden, falls gelingt
Koordination
von leistungsmimovierten Individuen in t1, t2
Optimale
Nutzung von
Informationen
+techn. Fortschritt
Sicherung
ökonomischer
& pol. Stabilität
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
186
Institutionenökonomik II
Theorie relationaler Verträge, die für künftige
Kontingenzen (Umweltänderungen) Regelungslücken
lassen; hier entsteht Spielraum für opportunistisches
Verhalten (bis zum Vertragsbruch) nach Vertragsabschluss
Auf Märkten werden Güter bzw. Leistungen – letztlich
Rechte – ausgetauscht. Von daher kommt den Eigentumsrechten bzw. property rights Bedeutung zu.
Letztere werden politisch gesetzt, sind anreizrelevant.
Bei Transaktionen auf Märkten entstehen Transaktionskosten (Kosten der Betreibung des Wi.systems)
„
„
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
187
Bestimmungsgründe der
Transaktionskosten
Höhe der Transaktionskosten
Faktorspezifizität
Transaktionshäufigkeit
Unsicherheitsgrad; abhängig
von Langfristigkeit des Vertrags
Reputation der
Marktakteure
Je größer die Faktorspezifizität, also der bei einer Transaktion erforderliche spezifische Ressourceneinsatz, desto größer das Risiko opportunistischen Verhaltens; spezifische Ressourcenaufwendungen durch Ergänzungsverträge absicherbar
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
188
Institutionenökonomik III
„
Typisches Problem moderner Gesellschaften
(auch Unternehmen) sind Principal-AgentProbleme: Wie stellt Eigentümer bzw.
jeweiliger Entscheidungsbefugter sicher, dass
Beauftragte gewünschte bzw. vereinbartes Ziel
effizient erreichen; Problem asymmetrischer
Information; Rolle von Anreizsystemen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
189
Funktion von
Wirtschaftsordnung
„
„
Hauptfunktion einer Wirtschaftsordnung ist es,
leistungsförderliche Steuerungs- und
Anreizsysteme bereitzustellen und dabei
Transaktionskosten zu minimieren sowie die
Erwartungsbildung zu erleichtern
Institutionen sind Handlungsoptionen definierende
Regelsysteme für Teilbereiche des Wirtschaftens, von
denen Anreizwirkungen ausgehen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
190
Partialanalyse (bisweilen
irreführend) und Totalanalyse
„
„
Einfache Partialanalyse richtet sich auf
Einzelmarkt, wobei etwa Gleichgewichtspreis und –
menge auf Markt für Gut i betrachtet wird.
Totalanalyse ist auf die Analyse der Gesamtwirtschaft gerichtet, wobei im einfachsten Fall mindestens zwei Märkte zu betrachten sind: z.B. subventioniert Staat Güterproduktion in Sektor i, was
Besteuerung zwecks Finanzierung der Subventionen
erzwingt: damit verfügbares Einkommen reduziert,
weshalb Nachfrage in i und j-Markt sinkt!!!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
191
In jeder Wirtschaftsordnung
ist zu entscheiden…
„
„
Was, in welchen Mengen, wo, mit welchen Ressourcen
für wen produziert wird (Frage der Ressourcenallokation)
Zudem wird eine Vermögensakkumulation aus
diversen Gründen gewünscht: z.B. Haltung von
Realkapital K oder von Realkasse M/P (M ist nominaler
Geldbestand, P ist das Preisniveau)
„
Grundlegend ist auch, eine Aufteilung des
Produktionsergebnisses festzulegen für
„
„
Konsum, und zwar im Modell für Periode 1, 2 (Ct1 und Ct2)
Investition bzw. Ersparnis (Akkumulation von Kapital:
dK/dt>0)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
192
Ermittlung der wirtschaftlichen Leistung in
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
„
„
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)
erfaßt die Wertschöpfung – d.h. die Wertsumme aller
neuerstellter Güter +Dienstleistungen der abgelaufenen Periode in einem Land (Bruttoinlandsprodukt) ;
VGR ist vergangenheitsorientierte Statistik
In der VGR werden periodenbezogene Stromgrößen
wie Bruttoinlandsprodukt Y, Konsum C, Investition I,
Export X und Import J sowie das Preisniveau P und
stichtagsbezogen Bestandsgrößen wie Lagerbestand,
Geldmenge, Schuldenstand des Staates etc. ermittelt.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
193
Verwendungsgleichung des
Bruttoinlandsproduktes;
Staatsverbrauchsmultiplikator
„
„
„
„
Y= C+I+G (Fall geschlossener Volkswirtschaft)
Mit Funktionen C=cY, I=Io-br; aber G exogen
Y= cY + Io-br + G; Definition Sparquote s= 1-c
sY = Io-br + G; Differenzieren (bei konstantem
Io und konstantem r) ergibt
„
„
sdY = dG
dY/dG=1/s >1 (da s<1) Staatsausgabenmultiplikator
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
194
Hinweis zum Geldmarkt
„
„
In einer Geldwirtschaft müssen für makroökonomische
Analyse zumindest Güter- und Geldmarkt betrachtet
werden
Geldnachfrage von Haushalten und Firmen
„
„
für Transaktionszwecke
für Spekulationszwecke: Kauf von Bonds, deren Rendite
abhängt von Zinscoupon +erwarteter Kursänderungsrate: Ist
Zins relativ zu „Normalzins“ niedrig, erwarten alle
Zinsanstieg – das bedeutet aber (erwartete) Kursverluste bei
festverzinslichen Papieren; bei niedrigem Zins daher fast Null
Bereitschaft, Bonds zu kaufen bzw. zu halten =
Liquiditätsfalle; expansive Geldpolitik wirkt dann
nicht...
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
195
Geldmarktanalyse
„
Reale Geldnachfrage md = md(Y,i) = hY – h‘i;
Parameter h>0, h‘>0
„
Geldmarktgleichgwichtsbedingung
„
„
M/P = hY – h‘i
Wenn M und P exogen sind, dann wird
Geldmarktgleichgewicht beibehalten, wenn
Y-Anstieg mit Erhöhung von i verknüpft ist
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
196
Genaue Verwendungsseite des
realen Einkommens Y =C+S+T; (T
ist Steueraufkommen, τ Steuersatz)
„
„
„
Y: Produktion neuer Güter & Dienstleistungen im Land
Bei Produktion entstehen Einkommen (Löhne, Gewinn)
Einkommen(ges.wirtschaftl. =Bruttoinlandsprodukt Y)
„
„
„
„
Für Konsum C verausgabt; C=c(1- τ)Y; 0<c<1
Als Ersparnis S angelegt; S =Y-C-T
für SteueraufkommenT= τY bezahlt (erzwungene Ersparnis)
Vermögensakkumulation (aus ΣS): Höhe und Struktur
aus individueller Sicht für t bzw. Zukunft zu planen
Budgetbeschränkung Staat: G- T= Neuverschuldung (Neuausgabe von Staatsschuldtiteln
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
197
VGR mit aggregierte Makrodaten
und Sektoraldaten befaßt
„
Die VGR richtet sich auf die Erfassung
gesamtwirtschaftlicher oder auch sektoraler
Größen; bei gesamtwirtschaftlichen Größen –
etwa dem Konsum C in der Volkswirtschaft –
wird eine Aggregation (Summierung) der
jeweiligen Größen der Individuen bzw. der
Wirtschaftssubjekte (z.B. Unternehmen)
vorgenommen.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
198
Exogene Größen versus
endogene Größen
„
In der theoretischen Analyse wie in der VGR
unterscheidet man zwischen von politischen
Entscheidungsträgern frei wählbaren
exogenen Größen (z.B. Staatsverbrauch, was
die Güternachfrage des Staats bezeichnet) und
sich im Wirtschaftsprozess ergebenden
endogenen Größen; Endogene werden erklärt,
etwa ges.wirt. Konsum C=C(Y), wobei Y das
gesamtwirtschaftliche reale Einkommen ist
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
199
Endogene Größe Investition:
„
Investition I ist eine vom Realzins r negativ
abhängige Größe
„
„
Also I=I(r,...); mit ∂I/∂r<0: Kreditkostenaspekt!
Andere Einflussgrößen könnte etwa die
erwartete Rendite z sein
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
200
Bruttoinlandsprodukt Y in
geschlossener Volkswirtschaft
„
Bruttoinlandsprodukt = Wertschöpfung
innerhalb der Landesgrenzen
„
„
„
von der Verwendungsseite her: Y = C + I + G;
dabei ist G der Staatsverbrauch
von Entstehungsseite: Produktionsbeiträge der
diversen Sektoren (Industrie, Dienstl., Agrarw.)
von Verteilungsseite her: hier zunächst Y minus
Abschreibung minus Nettokostensteuern, dann
Verteilung auf Prod.faktoren Arbeit u. Kapital (1/3)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
201
Entstehung, Verteilung und Verwendung
des Bruttoinlandsprodukts
„
Bruttoinlandsprodukt (BIP)= Wertschöpfung innerhalb der
Landesgrenzen (in Land A: erwirtschaftet von dort arbeitenden
A‘s mit permanentem A-Wohnsitz und temporär arbeitenden
Ausländern. BIP minus Abschreibungen =Nettoinlandsprodukt;
Bruttoinvestition I=Nettoinvestition dK/dt + Reinvestitionen IR
„
Ermittlung des BIP auf Basis der sogenannten Entstehungsrechung, die sektoral ist: PRINZIP der Berechnung:
Umsatz minus Vorleistungen = Wertschöpfung = Wertsumme
aller neuerstellter Güter und Dienstleistungen einer Periode
(Stromgröße; periodenbezogen; Bestandsgrößen wie etwa der
Kapitalbestand K sind dagegen Zeitpunktbezogen; dK/dt ist
eine Strömgröße, da hier Bestandsänderung zw. 2 Zeitpunkten)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
202
Nominales Bruttoinlandsprodukt
und reales Bruttoinlandsprodukt
Ermittelt wird in der Statistik das nominale Bruttoinlandsprodukt Yn zu Marktpreisen („zu laufenden Preisen“)
„ Das reale Bruttoinlandsprodukt Y ist die Wertschöpfung in
Gütereinheiten gerechnet; eine Steigerung von Y zeigt ein
höheres Wohlfahrtsniveau bei gegebener Bevölkerung; Y wird
ermittelt (als Wertschöpfung „zu konstanten Preisen“) gemäß
(1)
Y= Yn/P,
wobei P ein geeigneter Preisindex ist. Dieser repräsentative
Preisindex bringt die Entwertung des Geldes zum Ausdruck:
1/P ist die Kaufkraft des Geldes. Es gilt die Annahme
einer konstanten Güterqualität. Gemäß (1) gilt Yn = YP
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
203
Wieso einige Länder hohes Y
bzw. y=:Y/L, andere niedrig?
„
Y(K,L,A), also ist langfristig Y-Anstieg möglich durch
„
„
„
Kapitalakkumulation bzw. dK/dt>0
Zunahme der Erwerbstätigen (ggf. auch Verbesserung von
deren Qualität/“Humankapitalbildung“)
Erhöhung des technischen Wissensstandes A; durch
Forschung und Entwicklung bzw. gutes
Innovationssystem = Verbindungsnetz von industrieller
Forschung, Universitäten und speziellen
Forschungsinstituten; Import von Know-how oder Patenten
aus Ausland bzw. Lizenzen. Individuelles Lernen UND
institutionelles Lernen sind wichtig für Fortschritt!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
204
Geldkreislauf und Güterkreislauf
(Geldmarktgl.gew. M=[1/V]PY)
„
In einer Geldwirtschaft wird mit dem nominalen
Geldbestand M – anschaulich gesagt etwa 10x
100€-Scheine – ein bestimmtes nominales Bruttoinlandsprodukt Yn finanziert (z.B. 2000€ in
der abgelaufenen Periode); es gilt die
Fishersche Verkehrsgleichung
(2)M V= P Y=Yn (verkapptes Geldmarktgl.gew)
Die Umlaufgeschwindigkeit V gibt an, wie oft eine Geldeinheit (Geldschein) pro Periode
genutzt wird (im obigen Beispiel wäre V=2); da V nicht konstant ist, muß V auf Basis
einer Theorie – nämlich der Geldnachfrage
V=V(i)]–
erklärt werden; i ist der Zins
Prof. [z.B.
Dr. Paul
J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
205
Fishersche Verkehrsgleichung in Wachstumsraten
(ist A=B C, gilt [dA/dt]/A =[dB/dt]/B + [dC/dt]/C;
Hinweis: Produktregel, links durch A und recht
durch BC dividieren!); statt (dA/dt)/A Notation gA
„
(2) M V = P Y; es gilt wegen der Rechenregel für
y=lnx: dlnx/dx =1/x bzw. dlnx =dx/x (Wachstumsrate)
(2.1)
gM+ gV = gP + gY
Hierbei steht g für Wachstumsrate und gx bedeutet
(dx/dt)/x, also relative Veränderung (etwa in %
ausgedrückt). Wäre V konstant, also gV=0, dann gälte
gP = gM-gY. Die Inflationsrate gP ergäbe sich also als
Differenz von Wachstumsrate der Geldmenge und
Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
206
Nominalzinsbestimmung
„
„
Ex ante Nominalzins i = normaler Realzins r plus
erwartete Inflationsrate (π‘);
Ex post gilt, dass tatsächlicher Reazins r =
Nominalzins i minus tatsächliche Inflationsrate; je
niedriger Realzins ist, desto höher die Investitionen
„
Haben zwei Länder gleichen Nominalzins, aber
unterschiedliche Inflationsraten, dann differieren in
Land A und Land B auch die für Investition I(r)
wichtigen Realzinssätze rA und rB
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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207
Wechselkurs in offener
Volkswirtschaft
„
Der nominale Wechselkurs e in Dimension €/$;
ist relativer Preis zweier Währungen. Bei
gegebenem Auslandspreis P* in Dollar ist der
Erlös in € für den Exporteur aus Euroland:
eP*; Abwertung – also Erhöhung von e –
bringt Vorteil für Exporteure; Abwertung
stimuliert Güterexporte X; und verteuert
Importe J, die dann mengenmäßig sinken
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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208
Gesamtwirtschaftliches Eink. Y
bei Unterbeschäftigung
„
„
Definitionsgleichung Y = [C+I+G] +X‘; mit X‘=X-J
(also X‘ sind Nettogüterexporte bzw. Nettonachfrage
des Auslands; die Summe aus C+I+G – Konsum-,
Investitions- bzw. Staatsnachfrage – heißt inländische Absorption. In unterbeschäftigter Wirtschaft
ist Y = C(Ý-T)+I(r)+G + X‘(...); Yd bestimmt Y
Y-Absorption=X‘(...); X‘= X(q*,Y*) – q*J(q*,Y); die
Exportmenge X hängt positiv ab vom realen
Wechselkurs q*=eP*/P und Y*; J positiv von Y, aber
negativ vom realen Wechselkurs; X‘ heißt auch
Außenbeitrag – in Deutschland meist größer Null
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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209
Expansive Geldpolitik...
„
Vereinfachend heißt expansive Geldpolitik
Erhöhung der Wachstumsrate der Geldmenge
(M1: Bargeld +Sichteinlagen oder breiter M3)
„
„
„
Zins sinkt kurzfristig nominal und real
Realzinsminderung stimuliert mittelfristig I(r); also
Y steigt; also steigt C(Y) mittelfristig; Nominalzinssenkung bringt Abwertung bei flex. We.kurs,
was Nettoexporte X‘ stimuliert bzw. Y erhöht
Langfristig steigt P bzw. Inflationsrate, also i an!!!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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210
Alternative Interpretation
expansive Geldpolitik
„
Entsprechend Monetary Condition Index
MCI =: α r + (1-α)q; mit q=:1/q*=P/(eP*); je
niedriger r und je niedriger q (geringer MCI; α
ist Gewichtungsfaktor für Rolle von r), desto
expansiver Geldpolitik; so kann man auch
Geldpolitik von Ländern I, II, III...international
vergleichen. Deutschland ist auf Basis MCI
restriktiver als Spanien und andere Länder!
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211
Brutto vs. Netto; Bruttoinlandsprodukt
(BIP) versus Bruttosozialprodukt (BSP)
„
„
Brutto vs. Netto: BIP zu Marktpreisen minus
Abschreibungen = Nettoinlandsprodukt
BIP vs. BSP: BIP plus Saldo der Erwerbsund Vermögenseinkommen zwischen
In- und Ausland = BSP (bezogen auf Land
A = Wertschöpfung aller A‘s)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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212
Relevanz der Unterscheidung BIP
und BSP: Beispiel Auslandsschuld
„
Wenn ein Land etwa eine wachsende Auslandsverschuldung hat, für eine periodische Zinszahlung zu
leisten ist, so ist das Bruttosozialprodukt (Werschöpfung der A‘s) eben Bruttoinlandsprodukt minus Zinszahlung auf Auslandsschuld Dn**; beträgt die Relation Dn**/BIP 0.5, während der Zins 10% beträgt,
dann fliessen jährlich 5% des Bruttoinlandsprodukts
als Zinszahlung ans Ausland: Weniger Konsum oder
weniger Investition im Inland sind die Folge
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213
Verwendungsgleichung des Bruttoinandsprodukts
(C=Konsum, G=exogener Staatsverbrauch, X= Export, J= Import)
(3) Y = C + I + G + X-J; als eine Ex-post-Gleichung gilt diese
Aussage immer, wobei insbes. bei Investition I nicht zwischen
gewünschten Inv. I(r) und ungewünschten Investitionen I“
– sichtbar in ungeplantem Lageraufbau - unterschieden wird; r
ist der Realzins = Nominalzins i minus Inflationsrate gP.
„ Bei Ex-ante-Gleichgewichtsanalyse geht es um gewünschte
Größen (* für Ausland):
(4) Y = C(Y) + I(r) + G + X(Y*,q*) –J(Y,q*); ist einfache
Gleichgewichtsbedingung für den Gütermarkt; C(Y)=cY,
I(r)=Io-br, X(Y*,q*)=x(q*)Y*; J(Y,q*)=j(q*)Y; Koeffizienten>0
Genaue Spezifizierung von Verhaltensfunktion empirische Frage
„
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214
Betrachten wir einfaches System in
geschloss. Volkswi. (M ist nominale
Geldmenge; M/P reales Geldangebot
(1) Y= cY(1-τ) + Io –br +G; Io ist autonome Inv.
Geldmarktgleichgewichtsbedingung (2) M/P= md(Y,i)
„
„
„
„
Betrachte reale Geldnachfragefunktion md=hY – hi
Ergibt – bei Annahme Nominalzins i=Realizins r (wegen
Fehlens von Inflation) – dann r= {hY-[M/P]}/ h‘
Ersetzen von r in (1) ergibt dann:
Y= cY[1-τ] + Io –[b/h‘]{hY-[M/P]} + G bzw.
„
„
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215
Gütermarktgleichgewicht; unklar ob Y
bei Vollbeschäftigung erreichbar ist!
„
„
Gütermarkt: {1-c[1-τ] +[bh/h‘]}Y = Io + G;
differenzieren der Gleichung (bzw. Kramer-Regel) ergibt
{1-c[1-τ] +[bh/h‘]} dY = dIo + dG; ergibt mit 1-c(1-τ)=:s‘
Ausdruck für dY/dG als „Fiskalmultiplikator“
„
„
dY/dG = 1/{s‘ +[bh/h‘]}; höheres G erhöht Y, so dass Konsum
steigt, erhöht Y, so dass Transaktionskassennachfrage steigt, so
dass Geldnachfrageüberschuss entsteht – also steigt Zins r, was
den Y-Anstieg dämpft; siehe im Nenner bh/h‘: falls h‘, also
(betragsmäßige) Zinsreagibilität der Geldnachfrage gegen
Unendlich geht, verschwindet dieser Dämpfungseffekt
Multiplikator für Geldpolitik dY/d(M/P)= b/[s‘h‘ + bh]≥0; bei
unendlich großer Zinsreagibilität (h‘→∞; Situation der
Liquiditätsfalle) der Multiplikator=0; Geldpolitik unwirksam
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216
Bei Unterbeschäftigung bestimmt gesamtwirtschaftliche Nachfrage kurzfristig Y
Y = C(Y)+I(r)+G +{X(Y*,q*)-q*J(Y,q*)},
wobei rechts vom Gleichheitszeichen ges.wirtschaftliche Nachfrage steht, und zwar inkl.
Außenbeitrag {X(Y*,q*)-q*J(Y,q*)}; hierbei
q*=eP*/P als realer Wechselkurs (e ist der
nominale Kurs €/$), über den auch die Importmenge J in inländische Gütereinheiten
umgerechnet wird (Term q*J); * bezeichnet
Auslandsvariable; ∂X/∂q*>0; ∂J/∂q*<0
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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217
Keynesianisches System
„
„
„
„
Y-Entwicklung ist nachfragedeterminiert; IS-Kurve
und LM-Kurve bestimmen zusammen Y in
geschlossener Volkswirtschaft; dies ergibt über die
Produktionsfunktion Y(K,L) gesamtwirtschaftliche
Nachfrage nach Arbeit bzw. Arbeitslosenquote
Preisniveau ist exogen
Geldpolitik bei unendlich hoher Zinselastizität der
Geldnachfrage unwirksam; dann hilft nur Fiskalpolitik
Ggf. Geldillusion am Arbeitsmarkt (Nominal- und
Reallohn wird verwechselt)
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(www.eiiw.eu)
218
Neuere Entwicklungen in der
Makroökonomik (Klassik: flexible Preise,
System-Selbststabilisierung)
„
„
„
Neue Klassische Makroökonomik betont
intertemporale Optimierung und rationale
Erwartungen (d.h. Erwartungen sind nicht
vergangenheitsorientiert bzw. adaptiv, sondern
gestützt auf Modell)
Real Business Cycle Modelle (Prescott/Plosser),
die Rolle von Produktivitätsschocks untersuchen;
lassen kaum Rolle für Geldpolitik
Neue neoklassische Synthese (z.B. GOODFRIEND,
2004): Monopolistische Konkurrenz, Markups und
Preisanpassungskosten spielen wichtige Rolle
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
219
Neoklassische Synthese
(Goodfriend, 2004), Fred. R. B. of
Richmond Economic Quarterly
Private Haushalte optimieren Konsum in 2-Perioden-Modell (intertemporal)
Arbeitsangebot der
Haushalte (abhängig von w und C)
Optimierungsentscheidung der Unternehmen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
220
Haushalte, die sparen/Kredit nehmen
können: Nutzenmaximierung (bei
erwartetem Einkommen Y1 bzw. Y2)
„
„
„
„
(1) U(C1, C2), Nutzen von C in Periode 1, 2
Nebenbed.Budgetrestriktion C1+C2/(1+r)=Y1+Y2/(1+r)
Maximiere U(C1,C2) = lnC1 + [1/(1+ρ)]lnC2
Max. sogenannte Lagrangefunktion
„
„
„
L‘(C1, C2, λ) = U(...)+λ{-C1 + -C2/[1+r] + Y1+Y2/[1+r]}
∂L‘/∂C1=0; ∂L‘/C2=0; ∂L‘/λ = 0; dies ergibt dann
C2/C1 = [1+r]/[1+ρ]; Konsum steigt im Zeitablauf an,
wenn r größer als Zeitpräferenzrate ρ („Gegenwartslust“)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
221
Ähnlich bei Arbeitsangebot
„
„
„
Logarithmische Nutzenfunktion mit Freizeit F‘,
wobei F‘ + Arbeitszeit L=1 (Zeitbudget; Normierung)
Nebenbedingung ist (w Reallohn): wL= C
Arbeitsangebot Haushalte: Ls = 1- C/w;
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
222
Unternehmen:
„
„
„
„
Produktion C = αL; hier ist α also Arbeitsproduktivität
Aufschlag bzw. Markup μ = P/k‘ (Aufschlag auf Grenzkosten)
Grenzkosten betragen bei Nominallohnsatz W: k‘= W/α
Daher ist μ = α/[W/P]= α/w bzw.
„
„
„
„
„
Gleichgewichtslohnsatz w# = α/μ
L# = 1- [αL/(α/μ)] = 1/[1+μ]
C# = α/[1+μ]
(1+r#)= (1+ρ)(α2/α1)
π = f(μ1, Eμ2) + E(π); dabei ist E(π) die erwartete Trendinflation
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
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223
Besondere Fragen Offene
Volkswirtschaft
„
Offene Volkswirtschaft
„
„
„
„
Handel (Güter u. Dienstleistungen)
Kapitalverkehr (Portfolioinv., Direktinvestitionen)
Devisenreserven: Bestand bei Zentralbank steigt, wenn
diese Devisen ankauft auf Devisenmarkt
Langfristig wird nominaler Wechselkurs – als
Relativpreis zweier Währungen – bestimmt durch
Kaufkraftparität KKP (für e mit €/$: eKKP= P/P*)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
e
Kaufkraftparität
„
224
SS (Güterexp.)
DD1
DDo
$
Kaufkraftparität geht von Freihandel und
internationaler Arbitrage aus (man kauft, wo es
relativ billiger ist) – dann muss langfristig
einheitlicher Preis in Land I und II herrschen:
eP*=P; zur Vereinfachung Annahme, dass alle
Güter handelbar seien. Wenn eP* kleiner als P,
dann verstärkte Importe aus Ausland, d.h. dass
die Devisennachfragekurve nach außen geht;
also Abwertung (e steigt),... solange bis eP*=P.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
225
Der Logik der Kaufkraftparität
nach...
„
„
Sollten nur solche Länder Fixkurs miteinander
haben, die gleich hohe Inflationsrate haben
bzw. wo P und P* sich parallel entwickeln;
setzt parallele Geldpolitik voraus
Absolute Wechskursfixierung ODER Einführung
Gemeinschaftswährung heißt
WÄHRUNGSUNION
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
226
Anmerkung Zinsparität (mit YK für das
Kapitalgrenzprodukt: langfristig bei freiem
Kapitalverkehr YK=Y*K* (=r*) und YK=r, also r=r*)
„
„
KURZFRISTIGER Kapitalverkehr bestimmt
Wechselkurs; mittelfristig gilt Zinsparität,
nämlich i = i* + a‘E; dabei ist a‘E die erwartete
Abwertungsrate. Bei Anlage im Ausland ist der
Ertragssatz i* (* für Ausland) plus erwarteter
Währungsabwertungsrate. Langfristig kein
Widerspruch zu KKP, falls i=r+π bzw. i*=r*+π*
Langfristig ist erwartete Abw.rate=tatsächliche!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
227
Seit 1999 EZB bzw. Euro(zone)
„
„
„
„
„
„
„
EU15-Länder ohne UK, Dänemark, Schweden (Griechenland in
€zone ab 01)
Konvergenzkriterien für Kandidaten: Inflationsrate nicht höher
als 1.5 Prozentpunkte über den 3 Ländern mit niedrigster Rate
Nominalzins nicht höher als 2 Punkte über dem Zins in den 3
preisstabilsten Ländern
3% Defizitquote nicht überschreiten
60% Schuldenquote nicht überschreiten
2 Jahre keine Abwertung
Politisch unabhängige Zentralbank
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(www.eiiw.eu)
228
Offene Volkswirtschaft bzw.
Eurozone; beachte y=Y/L; bei
handelsfähigen Gütern PT=ePT*
„
„
YEurozone = Y + Y* (* sei Spanien), Y** ist US
Konjunktur – mit X‘ Nettoexp. - beeinflusst von
„
„
D: I(r), G, X‘, C(Y(1-τ), A‘); A‘=M/P + P‘K/P + eF**/P
Anstieg Aktienkurs P‘ und Abwertung erhöht Realverm.
Spanien: I*(r), G*, C*(Y*(1-τ*)), A‘*=...; Realzins r ist
niedriger als in Deutschland, da Inflation höher ist; z.T.
ist dies Balassa-Samuelson-Effekt: Relativpreisanstieg
nichthandelsfähiger Güter (N) gegenüber handelsfähigen
(T-Gütern) im Zuge von Anstieg von Pro-Kopf-Eink. y
P=(PT)α(PN)1-α; also Inflationsrate gP=:π =απT + (1-α)πN
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
229
Problem für Aufholländer
„
Gemäß Balassa-Samuelson-Effekt nimmt bei
steigendem Pro-Kopf-Eink. y der Relativpreis
der nichthandelsfähigen Güter zu
„
„
Kann – bei PT* konstant –kommen via PN konstant
in Verbindung mit nominaler Aufwertung (e sinkt)
Kann bei e konstant - und PT* konstant - durch
Erhöhung von PN geschehen; dann ist Inflation in
aufholendem armen Land größer als im Ausland!!
Also auch Nominalzins i größer als im Ausland!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
230
Volkswirtschaften als
Kandidatenländer Eurozone
„
„
Land muss sich überlegen, ob man
Wechselkursinstrument noch braucht: aufholende
Länder mit typischerweise hohem negativen
Außenbeitrag – hohe Nettoimporte – dürfte auf
Abwertungsoption in der Regel angewiesen sein.
Nominallohnsenkung kaum möglich (nach –dY bzw.
Erhöhung der Arbeitslosenquote denkbar; ABER...)
Vorteil früher Wechselkursfixierung: Nominaler
Niedrigzins aus Eurozone wird importiert; aber wenn
Inflationsrate relativ hoch, droht Fehlallokation.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
231
Produktionspotenzial
„
„
„
Langfristig wird Output bzw. gesamtwirtschaftliche Produktion durch in den Unternehmen
verfügbare Produktionsfaktoren bestimmt: Das
Produktionspotential Ypot ist die Produktion bei
Vollauslastung der Inputfaktoren Kapital K und
Arbeit L (ggf. weitere Faktoren betrachtbar)
Ypot =Ypot(K,L); tatsächliches Y mit abhängig von Auslastungsgrad
Bei Cobb-Douglas-Funktion Y=KßL1-ß; 0<ß<1
Es gilt hier: dlnY/dt = ßdln K/dt + (1-ß)dlnL/dt, so dass Wachstum gY sich ergibt aus
den gewichteten Wachstumsraten von Kapitalinput und Arbeitsinput
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
232
Konjunkturdefinition
„
„
Konjunktur ist definiert bzw. wird gemessen
durch Schwankungen im
Kapazitätsauslastungsgrad (ф, im
Intervall 0,1) des Produktionspotentials
Von Produktionsseite her gilt, dass
tatsächliche Produktion Y sich ergibt als
Y=фYpot
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
233
Grenzprodukt der Arbeit bzw.
Kapitalgrenzprodukt
Gilt für eine Firma i (oder die Volkswirtschaft) eine
Produktionsfunktion vom Typ „Cobb-Douglas“
„ (1) Y=KßL1-ß,
dann ist die partielle Ableitung (K wird als Konstante
behandelt) von Y nach L das Grenzprodukt der Arbeit
(∂Y/∂L oder YL), also die Mehrproduktion bei einem
zusätzlichen Einsatz von einer Einheit Arbeit:
∂Y/∂L =(1-ß)KßL-ß =(1-ß)[K/L] >0; K/L:=k „Kapitalintensität“
∂YL/∂L=-ß(1-ß)KßL-ß-1<0 (die Steigung der Tangente
an der Grenzproduktkurve fällt mit wachsendem L!)
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
234
Bedeutung der Struktur der ges.
wirtschaftlichen Nachfrage
In geschlossener Wirtschaft ohne Staat
(1a)Y= cY + I(r) im Gleichgewicht bzw.
(1b)Y[1-c] = I(r);
und mit 1-c:=Sparquote s
(1c) s = I(r)/Y; einfache Gleichgewichtsbedingung
Wegen gY=∂Y/∂K [I(r)/Y] kommt dem Kapitalgrenzprodukt
∂Y/∂K (Zusatzproduktion bei Erhöhung des Kapitalinputs um
eine Einheit) und der Investitionsquote I/Y besondere Bedeutung für Wirtschaftswachstum zu; man beachte, dass bei
Gewinnmaximierung gilt r =∂Y/∂K.
Aufgabe: Berechnen von ∂Y/∂K und ∂Y/∂L bei Cobb-Douglas-F.
„
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(www.eiiw.eu)
235
Verteilungsrechnung I: funktionale
Einkommensverteilung
„
„
Ausgangspunkt der Verteilungsrechnung in der VGR
ist das Nettosozialprodukt zu Faktorkosten (Volkseinkommen); von der Größe zu Marktpreisen geht man
über zu Faktorkosten, indem man preisaufblähende
(umsatzsteigernde) Mehrwertsteuereinnahmen abzieht
und quasi-preissenkende Subventionen hinzuzählt.
Das Volkseinkommen setzt sich aus Lohneinkommen
UND Einkommen aus Unternehmertätigkeit und
Vermögen zusammen; Lohnquote plus Profitquote =1;
Lohnquote beträgt etwa 1/3 in Deutschland bzw. EU
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
236
Einkommensverteilung II
„
Neben der funktionalen – auf die Produktions-faktoren
(zuvor Arbeit und Kapital) bezogene Verteilungsrechnung gibt es die personelle Einkommensverteilung: Sie ordnet aufsteigend die Haushalte zunächst
der Höhe ihrer Einkommen (egal aus welcher Quelle)
nach und stellt dann die Anteile etwa diverser Quintile
der Haushalte am gesamten Einkommen dar: Bekannt
ist hier die Lorenz-Kurve bzw. der Gini-Koeffizient
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
237
Grundlegende Effekte des
Sozialstaats
„
„
„
Ausgangspunkt ist eine gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion Y=Y(K, L, H), wobei L einfache Arbeit und H Humankapital
ist; dabei gelte H(G“), wobei G“ Sozialausgaben darstellen
1) Sozialstaat: bestimmte Lebensrisiken individuell besser beherrschbar (z.B. staatl. Krankenversicherung), daher kann mehr
in Ausbildung investiert werden, was Produktivität steigert (H
steigt; mit ∂H/∂G“>0 bis Erreichen von kritisch hohem G“):
Nachfrage nach K, L steigt wegen dH>0 bzw. Sozialausgaben G“
2) Sozialstaat bedeutet aber auch Sozialabgaben auf Arbeit bzw.
erhöhte Lohnnebenkosten, was Nachfrage nach L, H reduziert
Optimaler Sozialstaat, wo marginaler H-Stimulierungseffekt gleich
marginalem kombinierten Arbeitsnachfragerückgangseffekt
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
238
Wirtschaftsphilosophische
Aspekte: Einige Grundfragen
„
„
„
1) Was soll der
„
Mensch für Ziele
haben dürfen (inkl.
Verhältnis MenschMensch; Mann-Frau) „
2) Welche Ziele hat
die Staatstätigkeit? „
3) Welche
Bedeutung kommt
Institutionen zu?
I) Erkenntnis- bzw.
Wissenschaftstheorie:
Was kann man wirklich
sicher wissen?
II) Welche Rolle hat
die Wissenschaft?
III) Welche
Politikstrategien sind
sinnvoll?
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
239
Einige mögliche Antworten aus
wirtschaftsphilosophischer Sicht
„
„
1a) Welche Ziele soll der „ 1b)
Mensch haben dürfen?
„
Jedes Individuum setzt Ziele
eigenständig (liberale Sicht)
2a) Welche Ziele hat die
„
Kollektiv oder Diktator gibt Ziele vor
Staatstätigkeit?
„
2b)
„
„
„
„
3a) Welche Bedeutung
haben Institutionen?
„
Maximiere Nutzen der
größtmöglichen Zahl (Utilitarismus:
Bentham, John Mill) von Individuen
Macht und Ruhm des Herrschers zu
mehren
Wiederwahl sichern
3b) Verminderung von Unsicherheit
und Begrenzen persönlicher
Willküroptionen (nach Karl Popper)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
240
Einige Antworten zur
Erkenntnistheorie aus kritischrationaler Sicht (K. Popper)
„
„
Ia) Was kann man wissen?
„
IIa) Wie soll rationale Politik„
handeln?
Ib) Man kann nur vorläufige
Hypothesen aufstellen und diese
empirisch testen (Hypothesen
müssen falsifizierbar sein);
erfolgreicher Test = vorläufige
Bewährung= „Wahrheit“
IIb) Da Gesellschaften komplex,
Menschen unvollkommen und
Wissen nur vorläufig gesichert,
sind funktionsfähige Institutionen
wichtig; Politik sollte Revolution
vermeiden, wichtig sind fundierte
Reformprozesse in einer offenen
Gesellschaft
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
241
Wissenschaftstheorie: Was
kann man wirklich wissen?
Man kann falsifizierbare Hypothesen – als Wenndann-Sätze – bilden: allgemeine Aussage
„
Es gibt einen zu erklärenden Sachverhalt
(Explanandum), z.B. Inflation im Sinn eines länger
anhaltenden Anstiegs des Preisniveaus; URSACHE?
„
Nun gibt es rivalisierende Hypothesen:
a)
Zu hohe Geldmengenexpansion verursacht Inflation
b)
Zu hohe Lohnsteigerungen führen zu Inflation
c)
Ölpreissteigerungen führen zu Inflation
Diverse Länder mit Inflation beleuchten…ES FOLGT…
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
242
Drei Positionen zur
Wissenschaft
Theorie um der Analyse selbst willen (Aristoteles)
Wissenschaft
sei zur Verbesserung
des Lebens (Francis Bacon,
1561-1626, Jurist, Lordkanzler)
Forschung &
Lehre als Idealbild der Wissenschaft
(Wilhelm von Humboldt;
1809 * Universität Berlin)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
243
Wirtschaftlich relevante neuere
Ideengeschichte: a) Hobbes
„
„
„
„
„
Thomas Hobbes im Buch Leviathan (1651):
(1) hedonisch-individueller Begriff des Guten
(2) Staat soll sich vor dem Selbstinteresse der Betroffenen, vor
freien Bürgern, rechtfertigen
(3) Gedankenexperiment „Naturzustand“, in dem weder Staat
noch Recht: es gibt dauernd überall Raub, Mord; Bürgerkrieg
aller gg. Alle. Vernunft aber will Frieden – wie erreichbar?
(4) Wechselseitige Einschränkung der Freiheit durch hypothetischen
Gesellschaftsvertrag; da Vertrag ohne Sanktionsmittel bzw. Gewaltmittel
wirkungslos ist absoluter Staat notwendig; Unterwerfung unter Staat
Naturzustandsidee wiederholt von anderen aufgegriffen, auch von RAWLS (20. Jh.)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
244
Wirtschaftlich relevante neuere
Ideengeschichte b) John Locke
„
John Locke (engl. Arzt und Philosoph, 1632-1704)
„
„
Begründet Empirismus: Erfahrung bzw. systematische
Realitätswahrnehmung – insbes. via Sprache – sei wichtig
für Erkenntnis
Locke entwickelt liberales Staatsverständnis, wonach Staat
auf Zustimmung der Bürger (Vertrag!) gebaut sein soll;
Staat soll Gewaltenteilung realisieren und life, liberty and
property (Leben, Freiheit, Eigentum [an Boden]) als drei
Menschenrechte realisieren; Widerstand gegen einen die
Menschenrechte nicht realisierenden Staat erlaubt. Locke
ist intellektueller Vater des modernen Liberalismus
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
245
Wirtschaftlich relevante neuere
Ideengeschichte: c) Montesquieu
„
„
Charles-Louis de Montesquieu (1689-1755) kritisiert
satirisch in den „Perserbriefen“ anonym; er entwickelt
staatsethischen Grundsatz „Le pouvoir arrete le pouvoir“:
Macht dämme Macht ein, was nur über umfassende
Gewaltenteilung möglich sei, sonst Missbrauch von
Macht große Gefahr. Hauptwerk „De l‘ esprit des lois“ aus
Furcht vor Zensur in Genf 1748 anonym veröffentlicht
Diese Idee von Macht und Gegenmacht läßt sich in der
Kategorie ökonomischen Denkens als
Gleichgewichtsphänomen verstehen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
246
Aufklärung in Großbritannien: Adam
Smith gegen merkantilistischen
Interventionsstaat
„
Adam Smith 1723-1790 Moralphilosoph und
Volkswirtschaftslehrer (Begründer)
„
„
„
„
„
An Inquiry into the Nature and Causes of the
Wealth of Nations
„Natürlicher Erwerbstrieb“ des Menschen
Eigeninteresse führt zu gesellschaftlich erwünchter
Güterversorgung (Bäcker backt wg. Eink.interesse)
Arbeit, Arbeitsteilung und Sparsamkeit bzw.
Kapitalbildung führen zu Wohlstand
Staat soll Frieden und Recht sichern
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
247
Adam Smith: Fünf Bausteine
von Wohlstand
Sparen bzw. Kapitalbildung
Bildung
Wettbewerb
Arbeitsteilung
Liberaler Staat
(Verteidigung, Justiz)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
248
Aufklärung in Europa
„
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist
das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung
eines anderen zu bedienen.„ Kant, 1783
„
Aufklärung (Leitmotiv „sapere audere“) betont
„
„
„
„
Vernunft= allgemeingültiges verstandesgeleitetes Erkennen
Freiheit als Grundlage persönlichen und politischen Handelns
Fortschritt = Neuerungen, die Leben verbessern
Kritik (insbes. an Kirche und absolutistischem Staat)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
249
Absolutismus, Aufklärung,
Industrialisierung
„
„
Gegen den absolutistischen Staat wendet sich im 18. Jh. die
Aufklärung (Enzyklopädisten); Rationalität statt Metaphysik! 1789
französische Revolution – ökonomisch-soziale Dominanz von Adel und
Kirche beendet! Bürgerliche Gesellschaft, Gleichheitsideal, Rechtsstaat à
la Code Napoleon. Großbritannien auch Rechtsstaat (keine Verfassung)
Industrialisierung in England: 18. Jh.; Unternehmer wollen
wirtschaftliche Freiheit; Kapitalbildung wichtiger als Landeigentum (alter
Adel); ökonomische Erfolge und erhöhte Bildung verstärken Ruf
nach politischer Mitwirkung; Industrialisierung sorgt für Urbanisierung,
starkes Bevölkerungswachstum – z.T. Angst vor Überbevölkerung;
Auswanderung aus Europa, wo vor allem Arme auswandern.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
250
Industrialisierung, Wohlstand,
Marktwirtschaft
„
Industrialisierung führte zunächst zu
Verelendung bei vielen Arbeitnehmern mit oft
hoher Kinderzahl; längerfristig zu steigender
Produktivität und steigenden Reallöhnen
(Nominallohn/Preisniveau) und zu steigenden ProKopf-Einkommen; in Europa stieg im 19. Jahrhundert
Lebenserwartung, Bildungsgrad erhöht durch
Engagement von Staat und anderen (u.a. Kirchen,
Gewerkschaften); Sozialstaat in D seit Bismarck
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
251
Industrialisierung: Wertschöpfung im 2Sektoren-Modell (Y=Produktion, B=Boden, K=
Kapital, (dY/dt)/Y=gY ist Wachstumsrate von Y)
„
„
„
„
„
„
„
„
Y = Y‘ + Y“ (Y‘ Landwirtschaft, Y“ Industrie)
gY = [b‘gY‘]+ {(1-b‘)gY“}; mit b‘=Y‘/Y, also Anteil der landwirtschaftlichen Produktion Y‘ an der Gesamtwertschöpfung Y
Wachstumseinfluss von Landwirtschaft sinkt (b‘ fällt, gY‘ <gY“)
Produktionsfunktion: Y‘=BK‘ßL‘1-ß‘; mit L‘=L-L“; K‘=K-K“, 0<ß<1
gY‘ = gB + ß‘gK‘ + (1-ß‘)gL‘
Düngereinsatz wirkt wie gB>0, L‘-Abwanderung aus
Landwirtschaft, Zuwanderung in Städte bzw. zur Industrie
Produktionsfunktion für Industrie Y“ = K“ß“L“(1-ß“)
Industrieproduktion wächst stark; Wachstumsraten von K“ und
von L“ hoch sind: gY“ = ß“gK“ + (1-ß“)gL“
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
252
John Stuart Mill (1806-1873), liberale
„Grundsätze der politischen
Ökonomie“ 1848; Rahmenordnung!
„
Mill ist gegen utopische Sozialisten. Da Individuen ihre
Interessen selbst am besten erkennen, ist staatliche
Abstinenz (laisser-faire) doppelt gut: bringt effiziente
Staatstätigkeit, gibt Anreize bzw. Freiraum zur Entfaltung für jeden einzelnen. Staat soll Schulbesuch
(aber keine staatl. Schulen!) fördern, Arbeitszeit aus
Gesundheitsgründen überwachen, mit Auswanderungspolitik einer Überbevölkerung entgegensteuern;
für pol. Gleichberechtigung & Koalitionsfreiheit der
Arbeiter, Frauenemanzipation. Staatlicher Zwang
nur, um Schädigung von Menschen abzuwenden.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
253
David Ricardo:
„
„
„
„
Ricardo zeigt: freier Handelsaustausch auf
Basis komparativer Vorteile vorteilhaft für alle
beteiligten Länder
Prinzip komparativer Vorteile stellt darauf ab,
dass für internationale Wettbewerbsfähigkeit
relative Kostenvorteile relevant sind – nicht
absolute!!
Forderung nach Freihandel!
In England umgesetzt nach
Hungerkatastrophe in Irland (Abschaffung
der Getreidezölle)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
254
Karl Marx als Philosoph und Akteur:
1848 Kommunistisches Manifest
„
„
„
„
Marx sieht als Ziel klassenlose Gesellschaft (von
Proudhon übernommen)
Marx legt sozialistische Analyse vor, die im
Gegensatz zu angeblich vom Kapitaleignerstandpunkt
aus entwickelten klassischen Nationalökonomie
(Smith, Ricardo…) aus der Perspektive der
unterdrückten Arbeiterschaft sieht
Privateigentum für Entfremdung verantwortlich
Verelendung der Arbeiter, verschärfte Konkurrenz mit
Konzentration=wachsende Krise im Kapitalismus; via
Gemeineigentum und Staatswirtschaft überwinden!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
255
Privateigentum an
Produktionsmitteln als Problem?
„
„
„
„
Privateigentum – umfassend definierte Verfügungsrechte – setzen Anreize zur sorgsamem Umgang mit Kapital bzw. Ressourcen; Frage nach Anfangsverteilung bzw. Verteilungsdynamik auf lange Sicht; es gibt im Übrigen
Probleme mit Gleichverteilung, da diese sich eigendynamisch veränder wird;
viele werden Aktien verkaufen. Problem strategischer Investoren: unter 5%
Anteil an einem Unternehmen engagiert sich kaum ein Eigentümer sehr
nachdrücklich für optimale Expansion, woraus sich eine Tendenz zu einer
Vermögenskonzentration = Konzentration bei Einkommensverteilung ergibt
Es muss allerdings auch die Neugründung von neuen Unternehmen in
jeder Generation als Phänomen gesehen werden.
In der Wissensgesellschaft des 21. Jh. sind intellektuelle
Eigentumsrechte ein besonderes Problem (vgl. 1850/70, CH, NL)
Kapitalismus hat sich gewandelt, z.T. sehr dynamisch und stabil;
sozialistische Zentralverwaltungswirtschaft zugrunde gegangen in
1990/91 (2002 Hungerland Nordkorea)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
256
Staatliches Eigentum an
Produktionsmitteln vs. privates
„
Staatliches Eigentum
„
„
„
Privates Eigentum
Art Gleichverteilung
Eigentümerfunktion haben
staatliche bzw. Parteifunktionäre (Macht!), was geringe
Anreize zu sorgfältigem
Umgang mit Eigentum
bedeutet; Qualitäts- und
Effizienzprobleme im
Akkumulationsprozess.
„
„
Private Eigentümer
motiviert zu sorgfältiger Eigentumsbewirtschaftung und
Kapitalakkumulation
Problem:Konzentration
von Eigentum (ggf.
Erbschaftssteuern,
Gründungsförderung)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
257
Philosophie und Politik
insgesamt…
„
„
Einige Philosophen
menschenfreundlich
einflussreich;
Einflussreich, aber fatal
wirkten Marx und Lenin;
aber auch Nietzsche;
letzterer schriftstellernd
eifriger Verkünder von
Selbstbejahung und
Steigerung des Lebens
via Willen zur Macht;
Verkünder von Herrenvs. Sklavenmoral
„
„
„
Öffentlichkeit und
Politiker vielfach von
Philosophen beeinflusst
Politik: Einfluss von
Naturwissenschaftlern
und Sozialwissenschaftlern gering
Politik wird durch
Wähler schwach
kontrolliert;
ambivalentes Verhältnis
Politik-Medien (z.T.
instrumentalisiert)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
258
Basis von Wohlstand: Wirtschaftliche
Freiheit, Rechtsstaat, Staatstätigkeit
Wirtschaftliche Freiheit in einer Marktwirtschaft
Eigentunmsrechte
und Rechtsstaat
Beschränkung
der Staatstätigkeit
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
259
Einige Aspekte wirtschaftlicher Freiheit;
Index wi. Freiheit (Fraser Institut 2003)
„
„
Wirtschaftliche Freiheit kann „
zu Eigeninitiative, Kreativi- „
tät, unternehmerischem
„
Engagement und Selbstbewußtsein motivieren – ggf. „
„
verstärkt durch Bildung;
Wirtschaftliche Freiheit bei „
Wettbewerb=Investition+In- „
novation+begrenzte Gewin- „
ne =Wohlstand für viele
1. Hongkong (8.6 von 10)
2. Singapur (8.5)
3. USA (8.5)
4. Neuseeland (8.2)
4. Großbritannien(8.2)
6. Schweiz (8.0)
16. Estland (7.5)
20. BRD (7.3)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
260
Wachstum und Wohlstand
„
„
„
Wirtschaftliches Wachstum ist ein langfristiger Prozess.
Positive Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsproduktes
über viele Jahre gibt es erst seit der Industriellen Revolution
Pro-Einkommen y=Y/L (mit L für Bevölkerung) wichtig
Pro-Kopf-Einkommen wächst nur, wenn die Wachstumsrate
der Produktion gy größer als gL, also die prozentuale
Bevölkerungswachstumsrate. Diese betrug im 19. Jh. in
Europa zeitweise 3% p.a. (also Verneunfachung der
Bevölkerung binnen 75 Jahren!). Y/L stieg in vielen Ländern
Europas, USA, Kanada, Australien; normale Wachstumsrate im
21. Jahrhundert für OECD-Länder ist 1 bis 2% p.a.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
261
Natürliche Ressourcen als
Grundlage von Reichtum?
„
„
Es gibt einige Länder, die durch natürliche
Ressourcen wie Gas und Öl sehr wohlhabend
geworden sind: z.B. Saudi-Arabien, Kuweit, Irak,
Lybien; dies sind Länder mit kleiner Bevölkerung
– gilt auch für Norwegen. Wichtig auch für USA,
Russland, Indonesien, Mexiko, Australien, Nigeria
Wohlstand in Land mit gr. Bevölkerung nur über
hohen Anteil von Industrie- und Dienstleistungsproduktion (Bildung & Innovation) erreichbar
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
262
Langfristige Ölpreisentwicklung,
1880-2002
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
263
Ölpreisentwicklung
„
„
„
Ölpreise längerfristig relativ konstant (um
20 Dollar)
Ansteigen der Ölpreise in 70er J. durch OPECKartellpolitik; Gaspreise hängen am Öl
Anfang 21. Jh. Marktanteil der OPEC bei nur
noch 35%; Ölreserven zu 2/3 in arabischen
Ländern, starke Öl-Abhängigkeit der
Weltwirtschaft von politisch labiler Region
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
264
Lebensphasen, Vermögen,
Einkommen
„
„
„
Vermögen ist definiert als Quelle von zukünftigem
Einkommen;
Gegenwartswert von Einkommen Y1 in t1 ergibt sich
als Y1/(1+i), wobei i der Nominalzinssatz ist;
Gegenwartswert von Y2 ist Y2/(1+i)2; hätte man
ewiges Dauereinkommen von nominal 1, dann wäre
Gegenwartswert dessen 1/i
Für Zeit ohne Arbeitseinkommen braucht man
Ersatzeinkommen: z.B. Rente, Kapitaleinkommen…
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
265
Lebensphasen und
Lebensunterhalt
„
„
„
Menschen müssen für Lebensunterhalt auch bei
Kindern und nichterwerbstätigen Erwachsenen
sorgen; das ist Herausforderung in Familie mit vielen
Kindern und bei zunehmender Rentenzeit sowie bei
längeren bzw. häufigeren Krankheitszeiten
Gegen Risiken kann man ggf. Versicherung abschliessen: Rentenbezugsdauer = „Langlebigkeitsrisiko“
Versicherungen haben „Moral hazard Probleme“,
d.h. Versicherte können Versicherungsfall extra
herbeiführen; also Policen mit Selbstbeteiligung etc.!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
266
Alterssicherung in
traditionellen Gesellschaften
„
„
„
Kinder als Alterssicherung = „Familienrente“ im
Mittelalter; Eltern sorgen für Kinder, die als Erwachsene
(bisweilen schon als Kinder) für Eltern bei Krankheit bzw.
Erwerbsunfähigkeit aufkommen
Hygienefortschritt= erhöhte Lebenserwartung ab 19.Jh
Modernes Sozialversicherungssystem = Staat zuständig
für soziale Sicherung (Alter; Invalidität – letzteres machte
Staat vor Bismarck nur für Soldaten und ggf. Beamten);
Umlagefinanzierung im 19./20. Jh („Generationenvertrag“).
Im 21. Jh. ergänzend privates Versicherungssparen für
Alterssicherung zunehmend wichtig (Lebenserwartung Anfang
21. Jh. in Westeuropa 70, 1880: um 35 J.)
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
267
Rentenversicherung und
Bildung
„
Kinder können dank staatl. (oder privatem)
Schulsystem in Verbindung mit staatlichem
Sozialversicherungssystem längere
Ausbildung machen, was Produktivität erhöht:
Die Arbeitsproduktivität steigt! (Bildung ähnlich
wie technischer Fortschritt), allerdings war
Schulbesuch im 19. Jh. nicht kostenlos,
Schulpflicht erst im 20. Jh., z.T. Frauen
diskrimiert – LDCs=hohe Analphabetenquote
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
268
Was bedeutet kostenlose
Bildung?
„
„
„
„
Nachgefragt wird die Sättigungsmenge
Anbieter können nur durch Subventionierung
überleben
Subventionierung bedeutet staatliche
Intervention
Staatliche Intervention kann Qualitätsverlust,
Ineffizienz und mangelnde
Produktdifferenzierung begünstigen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
269
Empirische Analyse
„
Bausteine:
Hypothese=Wenn-Dann-Aussage
Datensatz über zu erklärenden Sachverhalte
bzw. abhängige Variable (z.B. Zeitreihen für
Inflationsrate π in Länder n=1, 2…N)
„ Datensätze über unabhängige Variable
(Geldmengenwachstumsrate gM)
„ Wir formulieren als A-Hypothese
π = ao +a1gM + μ (normalverteilte Zufallsvariable)
„
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
270
Verwendung des BIPs in
Euro-Zone (2002)
Verwendung des BIPs in Euro-Zone 2002
A ußenb ei t r ag ( M r d .E ur o )
2%
I nvest i t io n( M r d .Eur o )
20%
Pr ivat e
Ko nsumausg ab en( M r d . Eur o )
58 %
Ko nsumausg ab en d es
St aat es( M r d . Eur o )
20%
Quelle: European cent ral bank, M onthly bullet in M ay 2003
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
271
Verwendung des BIPs Im
Deutschland (2002)
Verwendung des BIPs im Deutschland 2002
3,9%
18,1%
58,9%
19,1%
Quelle: Deut sche Bundesbank M onatsbericht M ärz 2003
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
272
Verwendung des BIPs in
VR.China (1999)
Verwendung des BIPs in VR.China (1999)
12 %
48%
3%
3 7%
Quelle: http://www.stats.gov.cn/ndsj/zgnj/ 2000/C12c.htm
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
273
Hohes Pro-Kopf-Einkommen y in
OECD-Ländern vs. arme Länder
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Annahme: geschlossene Wirtschaft ohne Staat – als einfachstes Modell;
Bevölkerungswachstum, techn. Fortschritt, Abschreibungsrate auf Kapital: δ
(1) Ersparnis S=sY; (2) Bruttoinvestition I =dK/dt + δK
(3) Gleichgewichtsbedingung für Makro-Gütermarkt S=I (also S/Y=I/Y)
(4) Produktionsfunktion Y=Kß(AL)1-ß; 0<ß<1
(5) arbeitsvermehrende Fortschrittsrate: (dA/dt)/A=a;
also A(t)=Aoe‘at (mit e‘ für Euler-Zahl)
(6) L wächst mit konstanter Rate: (dL/dt)/L=n; also L(t)=Loe‘nt
(7) Definiere k‘=K/(AL); Lösung Differentialgleichung dk‘/dt…
(8) langfristiges k‘=K/(AL )=[s/(n+δ+a)]1/1-ß
(9) langfristiges y=Y/L =Aoe‘at[s/(n+δ+a)]ß/1-ß
Je höher Sparquote bzw. Investitionsquote, desto höher y, dessen
Wachstumsrate durch technische Fortschrittsrate a bestimmt wird; y ist um
so geringer, je höher das Bevölkerungswachstum und je höher δ. Y=yLoe‘nt
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
274
Wohlstands- versus
Machtperspektive (y vs. Y)
„
„
„
y-Niveau langfristig bestimmt
durch Sparquote s bzw.
Investitionsquote I/Y;
Sparwille und –anreize
(Bankensystem!) wichtig;
Bevölkerungswachstum sinkt
mit Bildungsgrad…
Wachstumsrate des
Fortschritts von Innovationsausgaben, Bildungsgrad,
Kommunikationssystem,
…bestimmt
„
„
Je größer Y, um so
mächtiger international
das jeweilige Land:
Bevölkerungswachstum
also wichtig
„
„
„
„
Natürliches Wachstum
Nettoeinwanderung
Soziale und politische
Integrationsherausforde
rung bei Zuwanderung;
Fertilität pol. schwer
beeinflussbar
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
275
Wichtige
Informationsquellen im web
„
„
„
„
„
„
www.oecd.de (Länderberichte, Research
reports)
www.imf.org (Länderberichte, reports)
www.worldbank.org (reports, Statistiken)
www.europarl.eu.int (reports)
www.eurostat.de
www.whitehouse.gov
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
276
Anhang: Zusammenhang von Gewinnmaximierung
(ges.wi.) und Nutzenmaxierung (WELFENS, 2002d)
„
„
Produktionsfunktion, in die sektorale Größenvorteile eingehen
(Sektorgrößen Qi bzw. Qj, Produktion von Firma i bzw. j ist qi
bzw. qj), wobei zur Vereinfachung 1-ß=σ+σ‘ gelte:
(I) Y=KßL1-ß(Qi/qi)σ(Qj/qi)σ‘; also
(II) Y=Kß(Qi/L)σ(Qj/L)σ‘qi-σ qi-σ‘
(II‘) Y=Kß(qi‘)σ(qj‘)σ‘qi-σ qi-σ‘
In (II‘) können die nutzenmaximierenden Mengen aus Sicht
repräsentativen Haushalts mit U=qi‘φqj‘1- φ eingesetzt werden;
Implikationen!!!
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
277
Anhang: Europäische
Integration
„
„
„
„
„
„
1957: Gründung der Europäischen Gemeinschaft
durch Frankreich, Deutschland, Italien und Benelux
(6 Staaten= EG6)
1973 Erweiterung um Großbritannien, Irland,
Dänemark (Ex-EFTA-Länder)
1981: Aufnahme Griechenlands
1986: Aufnahme von Spanien, Portugal
1995: Aufnahme von EFTA-Ländern: Österreich,
Finnland, Schweden
2002: EU-Osterweiterung vereinbart: EU-25 ab 2004,
plus Rumänien und Bulgarien ab 2007
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
278
Anhang: Gewinnmaximierung, Investitionen bzw. BIPDynamik;
Y=KßL1-ß; Definitionen: e‘ Eulerzahl m“=(M/P)/L;
y=Y/L; k=K/L; r Realzins; M/P reales Geldangebot
„
„
„
„
„
Produktionsfunktion (1) y =kß
Also (2) dy/dt =ß(dk/dt)kß-1
Geldmarktgleichgew. (mit erwarter Inflationsrate=0)
(3) M/P=Y/(σr); also (4) r = Y/[σ(M/P)]= y/[σm“]
Hypothese Gewinnmaximierung mit Blick auf Nettoinvestitionen hier:
„
„
„
„
„
(5)
[dK/dt]/L = φ[YK-r]; YK ist Kapitalgrenzprodukt,
dk/dt +(n+δ)k = φkß-1 – φr = φkß-1 – φkß/[σm“];*ßkß-1
ß(dk/dt)kß-1+ß(n+ δ)kß = φßk(ß-1)(ß-1) – φßk2ß-1/[σm“]
Falls ß=0.5: dy/dt= φßy2 –{ß[n+ δ]}y –(φß/[σm“])
Analytisch lösbar? Stabil?
„
„
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
279
Wettbewerbspolitik
„
„
Staat soll Wettbewerb bzw. Auswahlmöglichkeiten der
Verbraucher erhalten; aktueller Wettbewerb zwischen
bestehenden Anbietern und ggf. potenzielle Konkurrenz als
Disziplinierungsinstrument der Unternehmen zur Sicherung
von Effizienz & als Innovationsanreiz sowie Anreiz,
Konumentenwünsche zu beachten (Konsumentensouverän.):
Allgemeine Wettbewerbspolitik nötig!
Wettbewerb bringt Effizienz in verschiedenem Sinn:
„
„
„
Kostenminimierung (oder Gewinnmaxim.) = produktive Effizienz
Allokative Effizienz: Preis = Grenzkosten (Opportunitätskosten der
Produktion entsprechen dem Grenznutzen des marginalen Nachfragers)
In offener Wirtschaft spielt Importkonkurrenz (bei
handelsfähigen Gütern) eine wichtige Rolle für Wettbewerb
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
280
Regulierung (Alternative wäre
Ex-post-Kontrolle)
„
„
In einigen Sektoren gibt es fallende Grenzkosten
(Subadditivität der Kosten) und versunkene bzw.
irreversible Kosten, so dass sektorspezifische ex ante
Regeln – d.h. Regulierung – nötig sind: resistentes
Monopol mit „bottleneck“ inbesondere Netzindustrien
(Telekom, Energie, Bahn: Netzzugangsfragen)
Idealerweise Regulierer
„
„
„
„
mit klaren Zielen
politisch unabhängig
zuständig für mehrere Netzsektoren
Zeitliche Konsistenz erforderlich
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
281
Angebotsdynamik der Wirtschaft (Kapital
K, A Technologieniveau, L Arbeitseinsatz, δ
Abschreibungsrate auf K, e‘ Euler-Zahl, t Zeit)
Wenn Ersparnis
S=sY und Wachstumsrate von L bzw.
von A gleich n bzw.
a sind, dann ist langfristiges gleichgewichtiges Pro-KopfEinkommen y#:
Y#=[s/(a+n+δ)]ß/1-ße‘at
Produktionsfunktion (Beispiel Cobb-Douglas)
Y = f(K, A, L) = Kß(AL)1-ß
Y/L =: y = kßA1-ß
Kapitalbildung
durch Investition
Y/[AL] =: y’ = k’ß
Institutionen
(Wirtschaftsordnung),
Steuer-, Sozial-,
Innovations-, Wettbewerbs-,
Handels-,
Kapitalmarktpolitik
POLITIK
Technischer
Fortschritt
Arbeitsvolumen
Direkt- Positive Investi- Arbeits- Bevöl- Humaninvesti- Externa- tionen
zeitent- kerungs- kapitaltionsinlänwicklung wachs- bildung
litäten
zuflüsse
discher
tum
(Lernen)
(via
UnterMigramultinanehmen
tion
tionale
Unternehmen
Lohnpolitik
(Höhe und Struktur)
Arbeitszeitpolitik
Tarifpartner
Ausgaben für
Forschung
und
Entwicklung
(insbes.
IKT)
Int.
Technologietransfer
(via
Lizenzen
und
Direktinvestitionen)
Risikokapitalmärkte
(inkl.
Aktienmarkt)
Import
technologie-intensiver
Güter und
Wirkung
von
Importkonkurrenz
(Wettbewerbsdruck)
Institutionen
(Wirtschaftsordnung), Steuer-,
Sozial-, Innovations-,
Wettbewerbs-, Handels-,
Kapitalmarktpolitik
Politik Ausland
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
282
A.12 Internetwirtschaft und
Netzwerkeffekte
Abb. Natürliches Monopol, Newcomer und Netzwerkeffekte bei Regulierung
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
283
A.12 Internetwirtschaft und
Netzwerkeffekte
Abb. Produkt- und Prozessinnovationen
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens
(www.eiiw.eu)
284
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