2 SED/PDS - Wir waren so frei... im Unterricht

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im Unterricht
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Sekundar II
SED/PDS
Link zu Foto 1: http://w w w.wir-waren-so-frei.de/
index.php/ObjectDetail/Show/object _id/647
Link zu Foto 2: http://w w w.wir-waren-so-frei.de/
index.php/ObjectDetail/Show/object _id/842
A Schauen Sie sich
mit Plakaten zur
Volkskammerwahl am 18. März 1990 genau an.
Verwenden Sie dazu auch die Vergrößerungsfunktion. Beschreiben Sie in wenigen Sätzen
jedes Plakat, wobei Sie auf Plakatgestaltung,
Wahlslogans und die jeweilige Partei Bezug
nehmen.
Foto 1 und 2
B Informieren Sie sich über Hintergründe und
Ausgang dieser Wahl. Nehmen Sie Text 1 und 2
zur Hilfe und recherchieren Sie darüber hinaus
im Internet. Berücksichtigen Sie dabei folgende
Fragen:
• Was stellte die große Besonderheit dieser Wahl
dar?
• Welches Bündnis gewann die Wahl und aus
welchen Parteien setzte es sich zusammen?
• Welche politische Ausrichtung hatte das
Bündnis?
• Aus welchen Gründen bekam es die Mehrheit
der Stimmen?
• Wie schnitt die Partei PDS ab?
• Welchen politischen Hintergrund hatte die
PDS?
• Wie lässt sich das Wahlergebnis der PDS erklären?
Beantworten Sie diese Fragen in einem zusammenfassenden Text von etwa zwei Seiten, der
die Volkskammerwahl sowie ihre Bedeutung
für die Umbruchszeit 1989/90 und die deutsche
Wiedervereinigung darstellt.
C Analysieren Sie die Aussageabsicht der einzelnen Wahlplakate. Nehmen Sie dazu
Hilfe.
Fragen zu
Text 3
zur
Foto 1:
• Was soll durch die Zusammenfügung der drei
Parteikürzel PDS-SPD-SED suggeriert werden?
• Wie ist der Schriftzug „PDSPDSED“ in Zusammenhang mit der Stoppschild-Grafik zu deuten?
• Welche Absicht hat der „Demokratische Aufbruch“ mit seinem Wahlplakat verfolgt?
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Fragen zu
Foto 2:
• Worauf nimmt der Slogan „Wir sind ein Volk,
1:1“ Bezug und welche Aussage wird damit getroffen?
• Worauf wird Bezug genommen, wenn von
„Mut“ gesprochen wird, der für eine Stimmabgabe für die PDS nötig sei?
• Wie präsentiert sich die PDS in Bezug auf die
DDR?
Verfassen Sie zu beiden Plakaten einen kurzen
Text, der konkrete Bilddetails und die Slogans
einbezieht.
D Erörtern Sie schriftlich, welche Probleme
zahlreiche DDR-Bürger mit dem Fortbestand
der SED und dem Übergang zur PDS hatten.
Beschreiben Sie emotionale, aber auch rationale
Aspekte. Überlegen Sie anschließend, welche
Konsequenzen dies hätte haben können. Berücksichtigen Sie dabei die Bedeutung einer
Parteienvielfalt für eine Demokratie – Text 4
kann hier weiterhelfen.
Präsentation:
Stellen Sie Ihre Arbeits- und Diskussionsergebnisse dem Kurs in einer kurzen
Präsentation vor.
Weiterführende Recherche:
Informationen zum Wahlbetrug in der DDR
finden Sie unter dem Link unten. Sichten
Sie auch die damalige Berichterstattung des
Fernsehmagazins „Kontraste“ auf derselben
Website.
http://www.bpb.de/themen/
FPE7CP,0,0,Aufruf_zum_Boykott_Die_Wahlen_
als_Farce.html
Link:
Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk: Aufruf zum Boykott - Die Wahlen als Farce. In: Kontraste - Auf den Spuren einer Diktatur, Sendung vom 24. April 1989
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Foto 1
Link zum Foto: http://w w w.wir-waren-so-frei.de/index.php/ObjectDetail/Show/object _id/647
Foto: DA-Plakat „Stop“
1. Januar bis 31. März 1990
Berlin und Umgebung
Urheber: Ralf Skiba
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Foto 2
Link zum Foto: http://w w w.wir-waren-so-frei.de/index.php/ObjectDetail/Show/object _id/842
Foto: PDS-Plakate
18. März 1990
Berlin und Umgebung
Urheberin: Dagmar Lipper
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Text 1
Wiedervereinigung: Freie Wahlen – Volkskammerwahl 1990
Angesichts der wachsenden Unruhe in der Bevölkerung beschließt der Zentrale Runde Tisch,
den Termin für die ersten freien Volkskammerwahlen auf den 18. März 1990 vorzuziehen. Um
die Gunst der 12,2 Millionen stimmberechtigten
Bürgerinnen und Bürger werben 24 Parteien,
politische Vereinigungen und Bündnisse. Die
Auseinandersetzungen im Wahlkampf kreisen
vor allem um die Frage nach dem Modus und
Tempo der angestrebten Einheit. Wahlsieger ist
die Allianz für Deutschland, ein Bündnis aus
CDU, Demokratischer Auf bruch (DA) und Deutscher Sozialer Union (DSU).
Das Grundgesetz erlaubt zwei Möglichkeiten
der Vereinigung: Artikel 23 sieht einen Beitritt
zum Geltungsbereich des Grundgesetzes vor,
während Artikel 146 eine neue Verfassung und
die Zustimmung durch das deutsche Volk zur
Voraussetzung macht. Der Beitritt nach Artikel
23 ist also schneller zu vollziehen. Hierfür plädiert die konservative Allianz für Deutschland,
die SPD tritt für eine Vereinigung nach Artikel
146 des Grundgesetzes ein, die PDS fordert
einen Staatenbund. Die im Bündnis 90 vereinten
Bürgerbewegungen erstreben eine stufenweise
staatliche Vereinigung. Das Wahlergebnis ist
ein klares Votum für die möglichst rasche Vereinigung mit der Bundesrepublik und die zügige
Einführung der sozialen Marktwirtschaft.
Die Allianz für Deutschland erhält etwa 48
Prozent der Stimmen, die SPD 21,9 Prozent,
die PDS 16,3 Prozent und die Liberalen (Bund
Freier Demokraten) kommen auf 5,3 Prozent.
Das Bündnis 90 erreicht – auch aufgrund der
Dominanz der westdeutschen Parteistrukturen im Wahlkampf – lediglich 2,9 Prozent der
Stimmen. Mit der Auf lösung der SED haben die
Bürgerbewegungen keinen gemeinsamen Gegner mehr, viele ihrer Ziele, wie freie Wahlen und
politische Reformen, sind erreicht. Am 12. April
1990 wählt die Volkskammer in Ost-Berlin den
CDU-Politiker Lothar de Maizière (geb. 1940)
zum Ministerpräsidenten. Er bildet eine große Koalition aus CDU, DSU, DA, SPD und den
Liberalen. Seine Regierung verfolgt das Ziel,
in Verhandlungen mit der Bundesrepublik den
Beitritt der DDR gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes vorzubereiten und hierbei die Rechte und
Ansprüche der DDR-Bürger durch verbindliche
Festschreibungen zu sichern.
Quelle: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Wieder vereinigung: Freie Wahlen - Volkskammer wahl 1990, in: LeMO - Lebendiges
Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland/Deutsches Historisches Museum (Stand: 24. Juni 2011)
Link zum Text: http://w w w.hdg.de/lemo/html/DieDeutscheEinheit/Wieder vereinigung/freieWahlenVolkskammer wahl1990.html
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SED/PDS
Text 2
Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
(SED)
Die Sozialistische Einheitspartei (SED) war die
faktisch alleinregierende Staatspartei der DDR.
Sie wurde 1946 durch Zwangsvereinigung von
SPD und KPD gegründet.
Die SED wandelte sich ab Sommer 1948 zu
einer „Partei neuen Typs“, d.h. aus einer Massenpartei sozialistischer Prägung wurde eine
Kaderpartei mit straffem Führungsapparat, insbesondere durch die Errichtung eines Politbüros
nach sowjetischem Vorbild.
In der friedlichen Revolution 1989 musste die
SED unter Egon Krenz ihren Führungsanspruch
aufgeben. Der letzte Parteitag der SED am 16.
Dezember 1989 brachte zwar keine Auf lösung
der Partei, doch versuchte sie sich grundlegend
umzugestalten.
Unter dem Vorsitz von Gregor Gysi distanzierte sich die Partei teilweise von ihrer bisherigen
Ideologie und Praxis. Seit 1990 nennt sie sich
Partei des demokratischen Sozialismus (PDS).
Ihr Vermögen musste die PDS 1991 als Nachfolgepartei der SED der Treuhand übergeben. 1993
wurde Lothar Bisky neuer PDS-Vorsitzender.
Die Parteichefs Walter Ulbricht (1950-1971) und
Erich Honecker (1971-1989) hatten diktatorische
Machtfülle.
Quelle: Hohmann, Lew: Sozialistische Einheitspar tei Deutschlands (SED), in: Rundfunk Berlin-Brandenburg RBB (Hg.): Chronik der Wende
Link zum Text: http://w w w.chronikder wende.de/lexikon/glossar/glossar_ jsp/key=sed.html
Text 3
Demokratischer Auf bruch (DA)
1989 in der DDR gegründete oppositionelle
Bewegung, hervorgegangen aus der oppositionellen Arbeit ihrer Begründer Rainer
Eppelmann, Ehrhart Neubert, Rudi Pahnke,
Wolfgang Schnur, Edelbert Richter u.a. Der
Demokratische Auf bruch formierte sich als
Partei. Ihr erster Vorsitzender Wolfgang Schnur
wurde kurz vor den Volkskammerwahlen vom
18. März 1990 als Inoffizieller Mitarbeiter (IM)
des Ministeriums für Staatssicherheit enttarnt
und trat zurück. Der Demokratische Auf bruch
trat ab Anfang Dezember 1989 für eine baldige
Wiedervereinigung beider deutscher Staaten
ein und bildete mit der CDU und der DSU das
Wahlbündnis Allianz für Deutschland. In der
letzten Regierung der DDR stellte sie im Kabinett Lothar de Maizière einen Minister. Der
Demokratische Auf bruch schloss sich im August
1990 der CDU an.
Quelle: Hohmann, Lew: Demokratischer Aufbruch (DA), in: Rundfunk Berlin-Brandenburg RBB (Hg.): Chronik der Wende
Link zum Text: http://w w w.chronikder wende.de/lexikon/glossar/glossar_ jsp/key=demokratischeraufbruch%2528da%2529.html
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Text 4
Auszug aus dem Gesetz über die politischen
Parteien (PartG):
§ 1 Verfassungsrechtliche Stellung und Aufgaben der Parteien
(1) Die Parteien sind ein verfassungsrechtlich notwendiger Bestandteil der freiheitlichen
demokratischen Grundordnung. Sie erfüllen
mit ihrer freien, dauernden Mitwirkung an der
politischen Willensbildung des Volkes eine ihnen
nach dem Grundgesetz obliegende und von ihm
verbürgte öffentliche Aufgabe.
(2) Die Parteien wirken an der Bildung des
politischen Willens des Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mit, indem sie
insbesondere auf die Gestaltung der öffentlichen
Meinung Einf luß nehmen, die politische Bildung
anregen und vertiefen, die aktive Teilnahme der
Bürger am politischen Leben fördern, zur Übernahme öffentlicher Verantwortung befähigte
Bürger heranbilden, sich durch Aufstellung von
Bewerbern an den Wahlen in Bund, Ländern und
Gemeinden beteiligen, auf die politische Entwicklung in Parlament und Regierung Einf luß
nehmen, die von ihnen erarbeiteten politischen
Ziele in den Prozeß der staatlichen Willensbildung einführen und für eine ständige lebendige
Verbindung zwischen dem Volk und den Staatsorganen sorgen.
(3) Die Parteien legen ihre Ziele in politischen
Programmen nieder.
(4) Die Parteien verwenden ihre Mittel ausschließlich für die ihnen nach dem Grundgesetz
und diesem Gesetz obliegenden Aufgaben.
Quelle: Gesetz über die politischen Parteien, in: Bundesministerium der Justiz: Gesetze im Internet.
Link zum Text: http://w w w.gesetze-im-internet.de/par tg/_ _1.html
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