8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 er es schon einmal getan hatte. Dritter Akt ! Ein Schlafgemach in Elmiros Haus. In Gram versunken, liegt Desdemona auf einer Couch. Emilia leistet ihr Gesellschaft, weiß aber nicht, was zu tun wäre. Desdemona findet keinen Trost, da sie dem Himmel, ihrem Vater und sich selbst verhasst ist. @ In der Ferne singt ein Gondoliere mit den Worten Dantes von Paolo und Francesca: Keinen größeren Schmerz gäbe es, als sich im Elend des vergangenen Glücks zu erinnern. Dabei muss Desdemona an ihr eigenes grausames Los denken. Sie geht zum Fenster. Emilia meint, es sei halt ein Gondoliere, der bei seiner Fahrt sänge; Desdemona hingegen hört einen Menschen, der glücklich zu denen heimkehrt, die ihn lieben. Desdemona denkt an die tote afrikanische Freundin Isaura und greift zu ihrer Harfe. # Sie singt das Weidenlied von Isaura, die im Liebesschmerz am Fuße einer Weide lag, um Schatten für ihr trauriges Grab zu suchen, derweil ihr Kummer in den Zweigen und dem klaren Wasser widerhallte. $ Desdemona wendet sich Emilia zu, als ein Windstoß einige Fensterscheiben zerbricht. Das erscheint ihr als ein Omen. Dann setzt sie das Lied fort: wie das Mädchen bei der Weide starb, erschöpft von Tränen und Weinen. Emilia geht ab. Desdemona versucht, im Schlafe Frieden zu finden. Sie zieht die Vorhänge zu und legt sich aufs Bett. % Mit einer Lampe und einem Dolche kommt Otello heimlich herein, wie es Jago geplant hatte. Er meint, 8.660275-76 16:34 Pagina 16 dass Desdemona von ihrem Geliebten träumen müsse, der inzwischen sein Leben verlor. Er naht sich dem Bette, zieht die Vorhänge beiseite und sieht die unvergleichlich schöne Desdemona, die ihn dennoch verraten hat und von ihm verstoßen wurde. Er zögert und löscht schließlich die Lampe, die er bei sich führt, damit die Nacht ihre dunkle Decke über die Schrecken des unseligen Tages breite. Desdemona bewegt sich und spricht im Schlaf zu ihrem Liebsten. Ein Blitzschlag zeigt, dass sie schläft. Es blitzt und donnert. Desdemona erwacht und sieht Otello, der sie der Falschheit beschuldigt. Sie beteuert ihre Unschuld und beteuert, dass ihr einziger Fehler ihre Liebe zu ihm gewesen sei. ^ Desdemona befiehlt Otello, zuzustechen. Der muss zunächst aber noch erzählen, dass ihr angeblicher Liebhaber Rodrigo von Jago getötet worden sei. Sie stößt hervor, dass Jago falsch sei, doch Otello ist entschlossen, sie umzubringen. Der Donner klingt ab, doch weiterhin zucken die Blitze. Otello ersticht Desdemona. Da klopft es an der Tür. Lucio kommt herein, um zu melden, dass Rodrigo lebe und Jago tot sei. Letzterer habe im Sterben seine Intrige gestanden. Der Doge, Elmiro und Rodrigo treten ein und wollen Vergebung, da Jagos Schuld ans Licht gebracht wurde. Elmiro will Otello die Hand seiner Tochter zur Ehe geben. Otello ersticht sich und folgt Desdemona in den Tod. Keith Anderson Deutsche Fassung: Cris Posslac 16 ROSSINI 2 CDs Otello Michael Spyres • Jessica Pratt • Filippo Adami Giorgio Trucco • Ugo Guagliardo • Geraldine Chauvet Transylvania State Philharmonic Choir, Cluj Virtuosi Brunensis • Antonino Fogliani 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 2 Gioachino beschwichtigen. 9 Diese sieht Jago nahen und zieht sich zurück, auf dass er nicht in ihren Mienen lese. Sie hat den verschlagenen Mann einmal abgewiesen, weshalb er jetzt schwört, sich mittels der heimlichen Liebesschwüre zu rächen, die in seinen Besitz gelangten. Nacheinander treten Rodrigo und Elmiro hinzu. Letzterer verspricht Rodrigo die Hand Desdemonas zum Ehebunde und verbündet sich mit den beiden Männern gegen Otello, womit auch der Doge, Rodrigos Vater, in die Angelegenheit verwickelt wird. Rodrigo ist über Elmiros Rachegelüste und über das verheißene Glück an Desdemonas Seite beglückt. Als das Mädchen auftritt, geht Elmiro ab. Emilia äußert die Ansicht, er habe sich womöglich nach Otellos glorreichem Sieg eines Besseren besonnen. 0 Die Bühne zeigt jetzt einen prunkvoll geschmückten Saal. Ehrendamen und Freunde Elmiros feiern die bevorstehende Hochzeit. Elmiro, Desdemona, Emilia und Rodrigo kommen mit ihrem Gefolge herein, und Elmiro bittet seine Tochter, Rodrigo ewige Treue zu schwören. ! Er meint, Desdemona solle sich auf das Herz des liebenden Vaters verlassen, doch sie macht keine Anstalten. Elmiro und Rodrigo sind besorgt. @ Rodrigo erklärt seine Liebe, Elmiro drängt seine Tochter, ihm zu vertrauen – doch diese ist verzweifelt, weil ihre Seele Otello gehört. Dieser stürzt mit seinen Leuten herein und bezichtigt Desdemona der Untreue. # Elmiro fragt den Eindringling nach seinem Begehr, und dieser verlangt Desdemonas Liebe. Auf Rodrigos Frage fordert er die Treue, die ihm das Mädchen geschworen habe. Elmiro verflucht sie. Die Umstehenden sind entsetzt. $ Elmiro geleitet seine Tochter hinaus, derweil Rodrigo Otello bedroht. Die Anwesenden beklagen des Schicksals Walten. ROSSINI (1792-1868) Otello ossia Il moro di Venezia Tragedia Lirica in three acts by Francesco Maria Berio di Salsa New revised edition after the autograph and contemporary manuscripts by Florian Bauer Otello . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Spyres, Tenor Desdemona . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jessica Pratt, Soprano Elmiro Balberigo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ugo Guagliardo, Bass Jago . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Giorgio Trucco, Tenor Rodrigo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Filippo Adami, Tenor Emilia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geraldine Chauvet, Mezzo-soprano Il Doge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sean Spyres, Tenor Lucio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hugo Colín, Tenor Un gondoliere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leonardo Cortellazzi, Tenor Transylvania State Philharmonic Choir, Cluj (Chorus master: Cornel Groza) Virtuosi Brunensis (Artistic Director: Karel Mitas) Antonino Fogliani Recorded live at the Kursaal, Bad Wildbad, Germany, 12th, 17th and 19th July 2008 for the Jubilee performance of the XXth ROSSINI IN WILDBAD Festival (Artistic director: Jochen Schönleber) A Co-production with Südwestrundfunk CD 2 Zweiter Akt 1 Der Schauplatz ist nunmehr ein Garten. Desdemona will, dass sie Rodrigo verlässt, der von seiner Liebe zu 8.660275-76 2 15 ihr spricht. Sie gesteht, mit Otello vermählt zu sein. 2 Rodrigo ist entsetzt. Er unterstreicht, wie sehr er Desdemona liebt, und droht, sich an Otello zu rächen. 3 Desdemona verrät Emilia, dass sie Rodrigo die Wahrheit gesagt habe, und will von der Vertrauten wissen, wie sie mit Otello zusammenkommen könne. Als Emilia allein ist, fasst sie den Entschluss, die Freundinnen ihrer Herrin vor dem fatalen Kurs zu warnen, den diese eingeschlagen hat. 4 Otello fragt sich, ob es klug sei, Ruhm und Ehre geopfert zu haben: Noch immer ist er allein, obwohl ihm Desdemona Treue geschworen hat. Jago kommt herbei. Nach gespieltem Zögern gibt er Otello den vermeintlich belastenden Brief – einen Liebesbrief nämlich, den Desdemona an Rodrigo geschrieben haben soll. 5 Otello glaubt sich von Desdemona betrogen. Jago freut sich beiseite, dass es ihm gelungen ist, die Eifersucht zu entfachen. Otello liest den in Wahrheit an ihn selbst gerichteten, von seinem Feinde abgefangenen Brief, und Jago schürt die Flammen der Eifersucht, in dem er die angeblich auch für Rodrigo bestimmte Haarlocke hervorbringt. Otello will nur noch Rache, den Tod Desdemonas und den eigenen Untergang. 6 Rodrigo kommt zu Otello und lässt ihm die Wahl, ob er sein Feind oder sein Freund und Beschützer sein soll. Otello lehnt die Freundschaft ab und macht aus seiner Verachtung keinen Hehl. 7 Die beiden Männer gehen aufeinander los. Der Auftritt Desdemonas, die scheinbar beiden untreu war, unterbricht den Zweikampf. 8 Sie beklagt sich über Otellos Hartherzigkeit. Ihr Schmerz steigert sich, als ihr befohlen wird, zu verschwinden. Die beiden Kampfhähne gehen ab und sind fest entschlossen, sich zu duellieren. Der verzweifelten Desdemona schwinden allmählich die Sinne. 9 Emilia naht sich und will die Verzweifelte beruhigen, die auch allmählich wieder zu sich kommt. 0 Desdemona ist außer sich darüber, dass sie den geliebten Mann verlieren soll, für den sie ihr Leben gäbe. Ihre Damen und Freundinnen können nicht helfen. Elmiro tritt auf und verflucht seine Tochter, wie 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 14 fehle daher letztlich jede Tragik. Wenn Rossini zusammen mit seinem Librettisten Berio di Salsa die Gewichte zu Gunsten Desdemonas verschiebt und so aus dem Seelenbild eines Eifersüchtigen bei Shakespeare das für Rossinis norditalienische opere serie typische Schema eines Mädchens entfaltet, das zwischen Pflicht (dem Wunsch des Vaters nach einer bestimmten Heirat) und Neigung zu entscheiden hat und im konkreten Fall zerrieben wird, ist das aus Sicht des Komponisten nur folgerichtig. Damit rückt die Oper Otello in die Nähe von Bianca e Falliero. Der Unterschied, der bleibt, ist die Hautfarbe des Titelhelden und der unterschiedliche Ausgang. Insoweit irrt allerdings Shakespeare. Fragt man noch heute einen Italiener, was er unter einen „Moro di Venezia“ versteht, so wird die Antwort lauten: Ein Mitglied der venezianischen Familie Moro. Und so ist es auch. Die Vorlage für den englischen Dramatiker sah zwar durchaus einen „Moro“ von Venedig vor, dieser Moro von Venedig indessen ist nicht der Mohr von Venedig, sondern ein Mitglied der Familie Moro aus Venedig und demzufolge durchaus ein Weißer. Cristoforo Moro wurde 1505 zum Statthalter von Zypern ernannt. Seine zweite Frau trug den Spitznamen „weißer Dämon“ (Desdemona). Wenn sich also der Sänger des Otello bei der venezianischen Erstaufführung 1818 weigerte, sich das Gesicht schwarz färben zu lassen, so war er – möglicherweise bewusst – dichter an der ursprünglichen Geschichte als alle übrigen Bühnenrealisationen. Der Inhalt Die Senatoren und das Volk drängen Otello, seinen Sieg zu feiern. 5 Rodrigo will von Desdemonas Vater Elmiro wissen, ob sich an den Empfindungen seiner Tochter etwas geändert habe. Der Gefragte kann ihm jedoch keinerlei Gewissheit geben. Jago hört den Gedankenaustausch und rät, sich erst einmal zurückzuhalten: Er besitze einen Brief, der Otellos fühllosen Stolz erschüttern werde. Rodrigo ist hin- und hergerissen zwischen Hoffnung, Abscheu und Angst. 6 Jago zerstreut Rodrigos Befürchtungen, und dieser schließt mit dem Heuchler einen Pakt zur Erreichung ihres Zweckes. 7 Nach dem Szenenwechsel sieht man ein Gemach in Elmiros Palast. Emilia tröstet ihre Herrin Desdemona, die um Otellos Sicherheit gebangt hat und immer noch bekümmert ist, weil des Vaters Hass auf den Helden immer größer wird und er seine Tochter zu verdächtigen scheint, diesen zu lieben. Elmiro waren nämlich ein Brief und eine Haarlocke in die Hände geraten, die Desdemona an Otello geschickt hatte – wobei er allerdings annahm, beides sei für Rodrigo bestimmt gewesen. Seine Tochter hatte ihn in dieser falschen Vermutung bestärkt und wartet seither auf neue Kunde von Otello. 8 Emilia gibt sich alle Mühe, Desdemona zu Bernd-Rüdiger Kern CD 1 1 2 3 4 5 6 7 8 CD 1 1 Ouvertüre Erster Akt 2 Die Szene zeigt den großen Saal eines venezianischen Palastes. Im Hintergrund sieht man Schiffe auf dem Meere, indessen die Menschen am Ufer auf die Heimkehr Otellos warten, der die Türken besiegt hat. Gefolgt von Jago und Rodrigo, dem Sohn des Dogen, kommt er an Land und geht zu den Klängen martialischer Musik auf den Dogen zu. 3 Er meldet seinen Sieg und die Befreiung Zyperns, worauf ihn der Doge fragt, womit er belohnt werden möchte. Otello erwidert, ihm sei’s genug, von Venedig anerkannt zu werden. Jago und Rodrigo äußern sich abfällig über diesen Wunsch. Der Doge jedoch verleiht Otello die Bürgerrechte der Stadt Venedig – eine Entscheidung, die Rodrigo in Unruhe versetzt. Jago macht ihm Hoffnungen. 4 Otello äußert seine Dankbarkeit. Beiseite aber wünscht er sich Desdemonas Liebe. Rodrigo gerät darüber in Wut, wird aber von Jago zurückgehalten. 8.660275-76 14 9 0 ! @ # $ Act I Sinfonia No. 1 - Introduction: Viva Otello (Choir) Recitative: Vincemmo, o prodi (Otello, Doge, Jago, Rodrigo) No. 2 - Cavatina: Ah! sì, per voi già sento (Otello, Jago, Choir) Recitative: Rodrigo!... Elmiro! (Elmiro, Rodrigo, Jago) No. 3 - Duet: No, non temer, serena (Jago, Rodrigo) No. 4 - Scene and Duettino: Inutile è quel pianto (Emilia, Desdemona) Vorrei, che il tuo pensiero (Desdemona, Emilia) Recitative: Ma che miro? (Desdemona, Jago, Rodrigo, Elmiro, Emilia) No. 5 - Chorus and Finale 1: Santo Imen! te guida Amore (Choir, Desdemona, Elmiro, Rodrigo, Emilia) Nel cor d’un padre amante (Elmiro, Rodrigo, Desdemona) Ti parli d’amore: non essermi infida (Rodrigo, Elmiro, Desdemona, Otello, Lucio, Choir) Che brami? (Elmiro, Otello, Desdemona, Rodrigo, Emilia, Lucio,Choir) Parti, crudel (Rodrigo, Otello, Desdemona, Elmiro, Emilia, Lucio, Chor) 68:56 CD 2 Act II 7:45 4:43 1 Recitative: Lasciami... È dunque vano (Desdemona, Rodrigo) 2 No. 6 - Air: Che ascolto? ahimè, che dici? 2:35 6:50 3:00 5:37 6:19 5 6 7 5:06 8 4:42 2:14 (Desdemona, Emilia) 4 No. 7 - Scene and Duet: 4:05 5:14 1:39 6:53 (Rodrigo) 3 Recitative: M’abbandonò, disparve 9 0 5:04 Che feci?... ove mi trasse (Otello, Jago) Non m’inganno; al mio rivale (Otello, Jago) Recitative: E a tanto giunger puote (Otello, Rodrigo) No. 8 - Terzetto: Ah vieni, nel tuo sangue vendicherò le offese (Rodrigo, Otello, Desdemona) Che fiero punto è questo! (Otello, Rodrigo, Desdemona) Recitative: Desdemona! Che veggo! (Emilia, Desdemona) No. 9 - Finale 2: Che smania. Ohimè! (Desdemona, Choir, Elmiro) 5:15 6:21 0:53 4:41 7:02 1:57 8:23 Act III ! No. 10 - Scene, Air, Duet and Finale 3: 5:06 @ 2:49 # $ % ^ 3 79:34 Ah!... Dagli affanni oppressa (Desdemona, Emilia) Nessun maggior dolore (A Gondolier, Desdemona, Emilia) Assisa a’ piè d’un salice (Desdemona) M’ascolta... Oh Dio! (Desdemona, Emilia) Eccomi giunto inosservato, e solo (Otello, Desdemona) Non arrestare il colpo... (Desdemona, Otello, Lucio, Doge, Elmiro, Rodrigo, Choir) 3:56 4:53 5:21 5:27 6:12 8:25 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 4 Gioachino Rossini (1792-1868) Otello Rossini, known as the Metternich or Napoleon of Music, was, by some distance, the most-performed composer of his time, but that situation changed completely after his death and there soon followed a dreadful period of musical life without Rossini. Admittedly his music has been rediscovered by the opera-houses of our time but there have been noticeable differences in the frequency of the works that have been given. Apart from the wellknown, frequently performed operas, such as Il barbiere di Siviglia, La Cenerentola and L’Italiana in Algeri, there are quite a few that were seldom or never given in Rossini’s lifetime but that are in the repertoire today, such as the four one-act comic operas written for Venice. But there are others that were highly popular in the nineteenth century which, however, appear rather rarely onthe opera stages today. In the second category falls Otello, a title which would have come into the minds of Rossini’s contemporaries at the mention of its name, whereas today the question would be asked: “What? Did Rossini also write an Otello?” Otello was Rossini’s second opera seria written for Naples. He started work on it by May 1816 at the latest; in any event he wrote to his mother about it on 15th May: “It will be wonderful and will enhance my reputation; and if it is at all possible it will open the gates of heaven to me.” A few days later he even announced a date for the first performance which he expected to be during the first days of July. But it came to nothing because Rossini suddenly started work on La gazzetta. At the end of August he was still at work on, or restarted work on, Otello. By now his mother was hearing from him every month, so that at the end of October came the reassuring news that Otello was in a “safe haven”. But this news of success was in direct contrast to the complaint of his impresario Barbaia who five days later – on 5th November – moaned that, apart from a Romance and an introductory duet, nothing had been written. These reports from Rossini and Barbaia are so different that it is impossible to reconcile them. What is certain is that, at first, work on Otello did not progress. In fact Rossini was plunged into a serious creative crisis 8.660275-76 from which he was liberated only by his association with the city of Venice and by his work there on his Miserere. The melody from the introduction of that sacred work possibly helped to free Rossini from the crisis and it found its way into a short passage sung by the Gondolier in Act 3 of Otello. In any event the opera was ready in time to receive its first performance on 4th December 1816 at the Teatro del Fondo, since the Teatro San Carlo had been burned down shortly before. The combination of singers at the first performance was one which was to become the benchmark of Rossini performances for more than a decade: Isabella Colbran, Giovanni David and Andrea Nozzari. The first performance of Otello was a success. The press praised in particular the Act 1 Finale, the Trio of Act 2 and Act 3 – the first third act that Rossini ever wrote. In contrast to this is the epistolary remark by Carl Borromäus von Miltitz who attended performances of the opera several times immediately after the première and reported on its success, but at the same time said that Act 3 had not met with approval. However, its success in Naples continued. On 18th January 1817 Otello was also performed in the rebuilt Teatro San Carlo and it was there that the 100th performance of it took place as early as 1832, the 150th in 1844 and even the 200th in the 1867/68 season – the last performances to take place in that house for the time being. By that time Il barbiere di Siviglia had achieved only half that number of performances. The success of Otello was repeated on virtually all the opera stages of the world. 1817 saw first performances of it in the rest of Italy and its first production abroad was in Munich in 1818. During the first two decades of the nineteenth century Otello became the fifth most performed of Rossini’s operas and during the 1830s the second most performed after Il barbiere di Siviglia. This position was maintained in the 1840s until it gave way to Guillaume Tell. Otello remained the third most performed of Rossini’s operas until the 1870s. At the lowest count it achieved only fourth place in the 1880s and by the 1890s fifth place. 4 gesehen niedrigen Zahlen reichte es in den 80er Jahren nur noch für Platz 4. und in den 90er Jahren für Platz 5. Alles in allem wurde das Werk mindestens in 87 Städten und 26 Ländern in acht Sprachen gesungen. Otello gehört also zu den wenigen Opern Rossinis, die bis zur Jahrhundertwende gespielt wurden. Folgerichtig findet sich das Werk auch noch in allen zeitgenössischen Opernführern. Unrichtig ist die weit verbreitete Ansicht, Verdis gleichnamige Oper habe Rossinis Otello verdrängt. Vielmehr verschwand das Werk wie fast alle anderen Opern Rossinis zum Ende des 19. Jahrhunderts von den Bühnen. Als Verdis Otello 1887 zur Uraufführung gelangte, wurde Rossinis einst berühmte Oper kaum noch gespielt. Allerdings dürfte Verdis Werk einer Wiederbelebung der Oper Rossinis im Wege gestanden haben. Die Wiederaufführungen, die erst sehr spät 1954 einsetzten, fielen nicht so zahlreich aus, wie es zu erwarten gewesen wäre. In Deutschland wurde die Oper immerhin schon in Berlin, Braunschweig und Weimar gespielt. Hinzu kommen Aufführungen in den USA, Italien, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Japan. Nachdem Elisabetta, Regina d’Inghilterra noch nahezu vollständig auf älterem musikalischen Material beruhte, schuf der Komponist mit seiner zweiten Oper ein Originalwerk. Lediglich die Ouvertüre wurde von Sigismondo übernommen. Ansonsten finden sich allenfalls Reminiszenzen, deren bekannteste, die Übernahme eines Motivs aus der Verleumdungsarie des Basilio aus dem Il barbiere di Siviglia, von Rossini selbst in den 1820er Jahren anlässlich einer Pariser Aufführung aus der Partitur entfernt wurde, da parallel der Barbiere gespielt wurde. Rossinis Oper ist ganz auf die Person Desdemonas zugeschnitten. Nicht zu Unrecht wird gesagt, die Oper müsse eigentlich nach ihr benannt sein. Daneben hat Rossini erfolgreich die Aufgabe bewältigt, drei Tenöre so einzusetzen, dass sie musikalisch unterschiedliche Charaktere darstellen. Otello wurde mit einem tiefen Tenor, dem sogenannten Barytenore besetzt, sein Rivale Rodrigo hingegen mit einem hohen, koloraturgewandten Tenor. Im 19. Jahrhundert war es nicht selten, dass Tenöre, die als Rodrigo ihre Karriere 13 begannen, in späteren Jahren Otello sangen. Mit der Darstellung der Erdolchung Desdemonas und der sich anschließenden Selbsttötung Otellos, ging Rossini ein großes Wagnis ein, das aber schon bei der Uraufführung vom Publikum belohnt wurde. Viel geschmäht als Verballhornisierung des Shakespeareschen Schauspiels wurde der Text von Berio di Salsa. Nur zu oft wurde das „schwache“ Libretto an der „starken“ Vorlage von Shakespeare gemessen. Diese Kritik, die 1818 mit einer brieflichen Äußerung Lord Byrons begann und von Stendhal geistvoll , aber – wie so häufig – falsch verbreitet wurde, wird indessen den Anforderungen an ein Libretto nicht gerecht. Ein Libretto folgt nicht den gleichen Gesetzen wie ein Schauspiel. Es hat nicht die Aufgabe, möglichst getreu die Literaturvorlage wiederzugeben, sondern einen auf die Bedürfnisse des Komponisten zugeschnittenen Text zu liefern. Und das tat Berio di Salsa. In absolut professioneller Weise schrieb er ein zweiaktiges Libretto, das konventionell mit der großen Arie der Primadonna endet. Auch inhaltlich ist an dieser Stelle die Beziehung zwischen Desdemona und Otello und damit die Oper eigentlich zu Ende. Es folgt nur noch die Konsequenz der Bluttaten, die Rossini zu einem geradezu zynischen dritten Finale verhelfen. Im übrigen ist der Stoff älter als das Stück Shakespeares und dieses keineswegs die einzige mögliche Interpretation. Berio di Salsa hat sich einer anderen Quelle bedient und sich diesen Stoff mit derselben Freiheit zu eigen gemacht wie vor ihm der englische Dramatiker, der den Titelhelden zu Unrecht zu einem Farbigen machte. Berio di Salsas direkte Vorlage war das französische Schauspiel „Othello oder der Mohr von Venedig“ von Jean-François Ducis, das in Rossinis Geburtsjahr 1792 in Paris zur Uraufführung gekommen war. In der Literatur wird das Shakespeare-Stück gewöhnlich wenig kritisch gelobt, obwohl es doch zumindest einen Versuch wert gewesen wäre, das Verdikt von Joachim Fernau aufzugreifen, demzufolge der Shakespeare-Othello nichts sei als ein „Friseurstück“, die Geschichte eines zu Unrecht Eifersüchtigen, der seine Frau umbringt. Diesem Stoff 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 12 Gioachino Rossini (1792-1868) Otello Rossini war als „Metternich“ oder „Napoleon der Musik“ der mit Abstand meistgespielte Komponist seiner Zeit. Das änderte sich nach seinem Tode indessen gründlich. Bald brach die Rossini-lose, die schreckliche Zeit an. Zwar ist seine Musik für die Opernbühnen der Gegenwart wiederentdeckt, aber es ergeben sich einige bemerkenswerte Unterschiede in der Häufigkeit der aufgeführten Werke. Neben den bekannten, oft gespielten Opern, wie dem Il barbiere di Siviglia, La Cenerentola und L’Italiana in Algeri gibt es nicht wenige Opern, die zu Rossinis Lebzeiten selten oder nie gespielt wurden – heute aber sehr wohl, wie die vier komischen Venezianer Einakter. Andere gibt es, die im 19. Jahrhundert äußerst beliebt waren, heute aber eher selten auf die Bühne kommen. Zu den letzteren gehört Otello, ein Titel, der den Zeitgenossen Rossinis bei Nennung seines Namens wohl zuerst einfiel, während heute eher die erstaunte Frage gestellt wird: „Was? Rossini hat auch einen Otello geschrieben?“ Otello ist Rossinis zweite Opera seria für Neapel. Rossini begann die Komposition spätestens im Mai 1816, jedenfalls teilte er seiner Mutter am 15. Mai mit, dass er daran schreibe: „Sie wird wunderbar werden und sicherlich mein Ansehen vergrößern; und wenn es überhaupt möglich ist, wird sie mir den Zugang zum Himmel eröffnen.“ Wenige Tage später nannte er sogar schon einen Termin für die Uraufführung, die er in den ersten Juli-Tagen erwartete. Daraus wurde indessen nichts, weil Rossini zunächst einmal die Arbeit an La gazzetta einschob. Ende August arbeitete er schon wieder oder noch immer an Otello. Diese Information erhielt die Mutter nunmehr monatlich, bis endlich Ende Oktober die beruhigende Nachricht kam, dass Otello „im sicheren Hafen“ sei. Diese Erfolgsmeldung steht in auffälligem Gegensatz zu den Klagen seines Impressario’ Barbaja, der sich wenige Tage später – am 5. November – darüber beschwerte, dass außer einer Romanze und einem Introduktionsduett noch nichts geschrieben sei. Die Berichte Rossinis und Barbajas fallen zu unterschiedlich aus, als dass sie harmonisiert werden 8.660275-76 könnten. Fest steht, dass die Arbeit zunächst gar nicht voranging, Rossini vielmehr in einer ernsten Schaffenskrise steckte, aus der ihn erst eine Assoziation an Venedig und eine seiner Arbeiten in dieser Stadt befreite, an sein Miserere. Die Melodie der Introduktion zu dem geistlichen Werk half ihm möglicherweise aus der Krise heraus und fand Eingang in die kurze Passage des Gondoliere im 3. Akt des Otello. Jedenfalls konnte die Oper am 4. Dezember 1816 im Teatro del Fondo uraufgeführt werden, da das Teatro San Carlo kurz zuvor abgebrannt war. Die Sänger der Uraufführung waren erstmals in der Kombination vertreten, die für mehr als ein Jahrzehnt maßstabsetzend wurde: Isabella Colbran, Giovanni David und Andrea Nozzari. Die Uraufführung wurde ein Erfolg. Die Presse lobte insbesondere das 1. Finale, das Terzett des 2. Aktes und den 3. Akt – den ersten 3. Akt, den Rossini komponierte. Dazu im Gegensatz steht freilich die briefliche Äußerung von Carl Borromäus von Miltitz, der die Oper unmittelbar nach der Uraufführung mehrfach besuchte und von ihrem Erfolg berichtet, aber zugleich davon, dass der 3. Akt nicht gefallen habe. Der Erfolg blieb der Oper in Neapel treu. Am 18. Januar 1817 kam die Oper auch am wieder aufgebauten Teatro San Carlo zur Aufführung. Hier fand bereits 1832 die einhundertste Vorstellung statt, 1844 die 150. und 1867/68 sogar mit der 200., die vorläufig letzte Aufführung an diesem Hause. Der Barbiere erreichte bis zu diesem Zeitpunkt lediglich die Hälfte an Aufführungen. Der Erfolg wiederholte sich praktisch auf allen Bühnen der Welt. 1817 kam es zu den ersten Aufführungen in Italien, 1818 in München zur ersten ausländischen Produktion. In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde Otello die fünftmeist gespielte Oper Rossinis, in den 30er Jahren zur zweitmeist aufgeführten nach dem Barbiere. Diese Stellung hielt die Oper in den 40er Jahren, um den Platz dann an Guglielmo Tell abzutreten. Drittmeist gespieltes Werk blieb Otello bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts. Bei absolut 12 All in all, the work was sung in at least 87 cities, 26 countries and in eight languages. So Otello belongs to those few Rossini operas which were performed right up to the turn of the century. It is still performed widely in the opera-houses of today. The widely-held notion that Verdi’s opera of the same name supplanted Rossini’s Otello is untrue. In fact, like almost all of Rossini’s operas, it disappeared from opera stages at the end of the nineteenth century. When Verdi’s opera was first performed, in 1887, Rossini’s once famous Otello was hardly ever given. Indeed, Verdi’s opera might have stood in the way of a revival of Rossini’s opera. Revivals of Otello in the modern era, the first of which took place as late as 1954, have not been as numerous as might have been expected. In any case, in Germany the opera has been given only in Berlin, Brunswick and Weimar. Added to these have been productions in the United States, Italy, Great Britain, France, Belgium and Japan. After Elisabetta, regina d’Inghilterra, which relied almost entirely on older musical material, Rossini produced an original work for his second opera. Only the overture was not original – it was taken from Sigismondo. As to the rest, there are reminiscences of earlier works, among which the best known is the adoption of a motif from Basilio’s calumny aria from Il barbiere di Siviglia, which Rossini himself removed from the score for a performance of Otello in Paris in the 1820s when it was being performed simultaneously with Il barbiere di Siviglia. Rossini’s Otello is tailored exclusively to the character of Desdemona. It would not be wrong to say that the opera really should be named after her. In addition Rossini coped successfully with the task of including in it three tenors, so that they could portray musically diverse characters. The rôle of Othello was given to a low tenor, a so-called baritone-tenor (baritenore), while his rival Rodrigo, on the other hand, was a high coloratura tenor. In the nineteenth century it was not uncommon for tenors, who began their careers with the rôle of Rodrigo, to sing Othello in later years. With the depiction of the stabbing of Desdemona and of Othello’s subsequent suicide Rossini took a great risk which was rewarded at the 5 première by the public’s response. The text of Otello was by Berio di Salsa and has often been criticized as a bowdlerization of the Shakespearean play. All too often a libretto which was perceived to be “weak” was measured against the “strong” model of Shakespeare. This criticism, which had its roots in a remark made in a letter by Byron and which was enthusiastically taken up by Stendhal, was, as was so often the case, widely, but wrongly, disseminated; it is an unreasonable comment when applied to the requirements of a libretto. A libretto does not follow the same laws as a play. It is not the job of a libretto to mirror as faithfully as possible the literary model; what it should provide is a text tailor-made for the composer. And that is exactly what Berio di Salsa did. In a completely professional way he wrote a two-act libretto which ended conventionally with the prima donna’s big aria. At this point in the narrative the relationship between Desdemona and Otello is over, and so, effectively, is the opera. All that follows are the consequences of the bloody deeds that provide Rossini with an almost cynical third act Finale. As for the rest, the subject-matter is older than Shakespeare’s play and this is by no means the only possible interpretation. Berio di Salsa availed himself of another source and made this material his own with the same freedom as had the English dramatist before him, who wrongly made the eponymous hero a coloured man. Berio di Salsa’s direct source-model was the French play Othello or the Moor of Venice by Jean-François Ducis, which was given its première in Paris in 1792, the year in which Rossini was born. In literature Shakespeare’s play is not often criticized, but it is worth at least trying to revisit Joachim Fernau’s verdict on the work: that Shakespeare’s Othello is nothing but a shallow concoction – the story of an unreasonably jealous man who kills his wife. It follows therefore that any real tragedy is missing from the story. If Rossini and his librettist Berio di Salsa shift the bias in favour of Desdemona, we move away from Shakespeare’s story of a jealous man towards Rossini’s typical north-Italian opera seria – the study of a girl who has to decide between duty (to her father’s arrangements 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 6 for her marriage) and desire, and who is in this instance destroyed, which for the composer is only right and proper. So therefore the opera Otello comes much closer to Bianca e Falliero. The differences that remain are the skin colour of the performer of the title rôle, and the different ending. To this extent, however, Shakespeare is certainly wrong. If you were to ask an Italian today what he understands by the term The Moor of Venice the answer would be: a member of the Venetian Moro family. And a good thing, too. The archetype for the English dramatist was admittedly definitely modelled on a “Moor” from Venice; however this Moor from Venice is not the Moor of Venice but a member of the Moro family from Venice and consequently clearly a white man. Cristoforo Moro was appointed Governor of Cyprus in 1505. His second wife had the nickname “white demon” (Desdemona). So when the singer of Othello at the Venetian first performance in 1818 refused to let himself be “blacked up” for the rôle, he was – probably knowingly – closer to the original story than all the stage realizations that followed. Bernd-Rüdiger Kern English translation: David Stevens Synopsis 7 The scene changes to a room in Elmiro’s palace. Emilia comforts her mistress, Desdemona, who has been anxious for the safety of Othello. She is troubled, however, by her father’s increasing hatred of Othello and his suspicion of her love for him; Elmiro had intercepted a letter and a lock of her hair, sent to Othello, but supposed by Elmiro to have been intended for Rodrigo, a misapprehension that she had encouraged. Since then Desdemona has had no message from Othello. 8 Emilia does her best to quieten Desdemona’s apprehensions. 9 Desdemona sees the treacherous Jago approaching and leaves, in case he may detect her feelings from her face. Jago, however, once spurned by Desdemona, vows revenge, through the secret pledges of love that he has acquired. He is joined by Rodrigo and then by Elmiro, who offers Rodrigo the hand of Desdemona in marriage, allying himself with him in their enmity to Othello, with Rodrigo’s father enrolled also in their cause. Rodrigo is delighted, Elmiro intent on revenge against the barbarian, and Desdemona, who now enters, promised happiness by her father. Elmiro goes and Emilia enters, suggesting to Desdemona that her father has perhaps been won over by the glory of Othello’s victories. 0 The scene is a hall, splendidly decorated. Maids of honour and friends of Elmiro celebrate the marriage to come. Elmiro, Desdemona, Emilia and Rodrigo come in, with their followers, and Elmiro bids his daughter swear eternal faith to Rodrigo. ! Elmiro tells Desdemona to rely on the heart of a CD 1 1 Sinfonia Act I 2 The scene is the great hall of a palace in Venice. In the background can be seen the sea and ships, while on the shore people await the return of Othello, victorious over the Turks. He lands, followed by Jago and Rodrigo, and approaches the Doge, to the sound of martial music. 3 Othello announces his victory and the rescue of Cyprus. The Doge asks how Othello may be rewarded, and he replies that acceptance by Venice is enough. Jago and Rodrigo both comment unfavourably on this request. The Doge accepts Othello as one of their own, a citizen of Venice, a decision that alarms Rodrigo, the son of the Doge, who is encouraged in his hopes by Jago. 4 Othello is grateful, but aside expresses hope for love, to the anger of Rodrigo, held back by Jago. The senators and people urge Othello to celebrate his victory. 5 Rodrigo seeks news from Desdemona’s father, Elmiro, as to the state of her feelings, but Elmiro cannot give him any reassurance. Jago, who has heard their exchange, urges restraint, for the moment; he has a letter which can harm Othello’s cruel pride. Rodrigo is divided between hope, disdain and fear. 6 Jago tells Rodrigo not to fear, and the latter agrees to conspire together with Jago to gain their ends. 8.660275-76 6 Antonino Fogliani Antonino Fogliani was born in Messina in 1976 and studied the piano at the G. B. Martini Conservatory in Bologna and conducting at the Giuseppe Verdi Conservatory in Milan and at the Accademia Chigiana in Siena and the Arts Department of Bologna University. From 1997 he studied with Gianluigi Gelmetti in Siena and served as the latter’s assistant in Rome, Venice, London and Munich. Conducting engagements have taken him to leading international operahouses and concert venues. For Rossini in Wildbad he has directed Rossini’s Ciro in Babilonia, L’occasione fa il ladro, Mosè in Egitto, La scala di seta, Il signor Bruschino and La sposa di Messina (Vaccaj). Virtuosi Brunensis The Virtuosi Brunensis is a young chamber orchestra, established in 2007 from two of the best known Czech orchestras, the Brno Janáãek Theatre Orchestra and the Brno Philharmonic. Under its artistic director Karel Mitas the orchestra has appeared, among other engagements, at the Bad Herzfeld Opera Festival and at Rossini in Wildbad, where it has recorded operas including L’Italiana in Algeri for Naxos and, on DVD, Il signor Bruschino. Under the name Musica Figuralis the ensemble also gives Bach concerts on historical instruments under Siegfried Heinrich. Transylvania State Philharmonic Choir, Cluj The Transylvania State Philharmonic Choir, Cluj, was founded in 1972 by Sigismund Toduta. The first conductor was Dorin Pop, followed in 1976 by Florentin Mihaescu, who enlarged the repertoire of the ensemble, bringing its first international success. Cornel Groza, who was appointed conductor in 1986, followed his predecessors in bringing the choir to an international, world-class level. There have been collaborations with Romanian and foreign conductors, including Gary Bertini, János Ferencsik, Pinchas Steinberg and Shlomo Mintz, and with orchestras including the Israel Philharmonic and the Zurich Tonhalle, as well in opera recordings in Pesaro and Rossini in Wildbad. 11 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 10 Giorgio Trucco Giorgio Trucco was born at Voghera in Italy and developed his musical gifts at the Giuseppe Verdi Conservatory in Milan with Franca Mattiucci and Roberto Coviello. In 1999 he made his début at La Scala, Milan, in Nina, o la Pazza per amore under Riccardo Muti. Engagements followed in Naples, Florence, Fermo, Busseto, Pesaro, St Gallen, Athens and Montpellier under distinguished conductors. At the Rossini Opera Festival in Pesaro he sang in Le siège de Corinthe, La Cenerentola and Il mondo delle farse. For the Wildbad public his appearances include Il barbiere di Siviglia and Ciro in Babilonia. Geraldine Chauvet The French mezzo-soprano Geraldine Chauvet first studied musicology in Tours, before embarking on vocal training with Sophie Hervé. In 2003 she was awarded her Singing Diploma at the Conservatoire National de Région in Metz with Udo Reinemann. She continued at the Strasbourg Opera Studio. Her comprehensive repertoire ranges from Rossini and Mozart (Donna Elvira), Adalgisa in Bellini’s Norma (at the Teatro Comunale di Bologna and in Mallorca) to Massenet’s Charlotte in Werther, and Bizet’s Carmen (in Mantua). At the same time she has worked with modern repertoire and sang the Sweet Young Thing in Philippe Boesmans’s Reigen. Sean Spyres Sean Spyres comes from Missouri and had his training at the Wichita State University, where he sang Tamino in Die Zauberflöte, Nemorino in L’elisir d’amore, Marco in The Gondoliers and Aubry in Der Vampyr. Since then he has appeared at the Oklahoma Light Opera as Frederic in The Pirates of Penzance, and Blind in Die Fledermaus, and at the Springfield Regional Opera as Leon in Signor Deluso, Fenton in The Merry Wives of Windsor and Trin in La fanciulla del West. Hugo Colín Hugo Colín was born in Toluca, in Mexico, and studied singing with Amelia Sierra at the Escuela Superior de Música in Mexico City, where he won the the Maritza Alemán Preis. He is now a member of the chorus of the Orquesta Sinfónica del Estado of Mexico. As a soloist he has appeared in a number of festivals, including the International Festival Viva Vivaldi and the Historical Center Festival, both in Mexico City, and the Cultural Festival of May in Jalisco. Leonardo Cortellazzi Leonardo Cortellazzi was born in 1980 in Mantua, and studied singing at the Arrigo Boito Conservatory in Parma and at the Accademia of the Teatro alla Scala in Milan. In 2003 he made his stage début as Schmidt in Massenet’s Werther at the Teatro Magnani in Fidenza. His wide repertoire includes Mozart and Rossini rôles. With Mozart’s Ferrando, which brought him first prize in the International Giuseppe di Stefano Competition, he undertook his first major rôle at La Scala. Other engagements include Don Basilio in Mozart’s Le nozze di Figaro. 8.660275-76 10 loving father, but she hesitates, to the alarm of Elmiro and Rodrigo. @ Rodrigo declares his love, Elmiro urges her to trust him and Desdemona is distraught, true in her soul to Othello. Othello bursts in, accompanied by his followers, and accusing Desdemona of infidelity. # Elmiro asks Othello what he wants, and Othello demands Desdemona’s love. In reply to Rodrigo he claims Desdemona’s sworn loyalty to him. Elmiro curses her, to the horror of the bystanders. $ Elmiro leads his daughter away, while Rodrigo threatens Othello, and the company deplore the workings of fate. interrupted by the arrival of Desdemona, apparently unfaithful to each. 8 She bewails his unkindness to her. but Othello tells her to be gone, to her increasing anguish. The two men leave, determined to fight a duel, leaving Desdemona desolate and fainting. 9 Emilia joins her, trying to help her in her distress, and Desdemona gradually comes to herself once more. 0 Desdemona is in desperation, about to lose the man she loves, the one for whom she would give her life. Desdemona’s women and friends can offer her no help, and Elmiro enters, repeating his condemnation of his daughter. CD 2 Act III Act II ! The scene changes to a bedchamber in Elmiro’s house. Desdemona lies on a couch, immersed in grief and attended by Emilia, who does not know what to do. Desdemona can find no comfort, hated by Heaven, by her father and by herself. @ A distant gondolier is heard, repeating the words with which Dante described Paolo and Francesca: there is no greater sorrow than to recall past happiness in misery. The words remind Desdemona of her own cruel fate, and she goes to the window. Emilia tells her that it is a gondolier, singing as he makes his way, a man, Desdemona thinks, who is happy, returning home to those who love him. Desdemona calls on Isaura, a friend from Africa, now dead, and takes up her harp. # She sings the willow song, how Isaura lay wounded by love at the foot of a willow, her sorrows echoed by the branches and clear streams, seeking shade for her sad grave. $ Desdemona turns to Emilia, as a gust of wind breaks some panes of glass in the window, seeing in this an omen. She continues the song of how the girl died by the willow, tired of tears and weeping. Emilia goes and Desdemona seeks peace in sleep. Drawing the curtains, she lies on the bed. % Othello makes his secret appearance, as guided by Jago, carrying a lamp and a dagger. He thinks that no doubt Desdemona dreams of her lover, who now lies dead. He draws near the bed and opens the bed-curtains, 1 The scene is a garden. Desdemona tells Rodrigo to leave her alone, while the latter tells her of his love for her. She admits that she is married to Othello. 2 Rodrigo is horrified and pleads further his love for Desdemona, threatening revenge on Othello. 3 Desdemona tells Emilia of her disclosure to Rodrigo and seeks her advice on how she may be with Othello. Emilia, left alone, resolves to warn Desdemona’s friends of the fatal course on which she has embarked. 4 Othello questions the wisdom of his own actions, sacrificing his glory and honour, but still without Desdemona, although she had sworn fidelity to him. He is joined by Jago, who at first feigns reluctance, but eventually hands Othello the supposedly incriminating letter, a love-letter from Desdemona. 5 Othello believes that he has been betrayed by Desdemona, while Jago, in an aside, is delighted at the jealousy he has caused. Othello reads the letter, in fact written to him but intercepted by his enemy, and Jago further inflames his jealousy by producing the lock of hair, supposedly sent to Rodrigo. Othello is now set on revenge, on the death of Desdemona and his own death. 6 Rodrigo approaches Othello, offering himself either as enemy or as friend and defender. Othello rejects the latter offer, bestowing on Rodrigo only his contempt. 7 The two men confront each other, their violence 7 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 seeing Desdemona, unequalled in beauty, but faithless and repelled by him. He hesitates by the bed, finally putting out the light of the lamp he carries, seeking the cover of night to conceal the horror of this unlucky day. Desdemona stirs, addressing her beloved in her sleep. A flash of lightning shows her asleep. There is a clap of thunder, with lightning. Desdemona wakes and sees Othello, who accuses her of falsity. She pleads her innocence, protesting that her only fault has been to love him. ^ Desdemona tells him to strike, but first Othello tells her that her supposed lover, Rodrigo, is dead, killed by 16:34 Pagina 8 Jago. She exclaims on the falsehood of Jago, but Othello is determined to kill her. The thunder abates, but lightning continues. With his dagger Othello strikes Desdemona, as knocking is heard at the door. Lucio enters with news that Rodrigo is safe, but Jago dead. Jago, as he died, had revealed the plot. The Doge, Elmiro and Rodrigo enter, offering pardon, now that Jago’s guilt has been brought to light. Elmiro will give him the hand of his daughter in marriage. Othello stabs himself, ready to join Desdemona in death. Keith Anderson Michael Spyres Michael Spyres has established himself as one of the rising stars among opera singers of today. He has sung leading roles in such opera houses as Deutsche Oper Berlin, Teatro San Carlo, De Vlaamse and La Scala to name a few. Mr. Spyres has earned widespread acclaim for his performances of the most wide ranging and demanding repertoire including rôles such as Raoul in Meyerbeer’s Les Huguenots; Fernando in Donizetti’s La Favorita; Candide in Bernstein’s Candide; Albert Herring in Britten’s Albert Herring; Rodolfo in Puccini’s La Bohème and Hoffmann in Offenbach’s Les contes de Hoffmann. In addition to his operatic career Mr. Spyres has enjoyed great success on the oratorio and concert stage in Europe, China, South Africa, Russia, and the U.S.A. He has sung in venues such as the Hermitage in St. Petersburg, the Avery Fisher Hall in New York, and Vienna’s famed Musikverein. Important upcoming débuts include Opera Ireland, Teatro Comunale di Bologna, Salzburger Festspiele and Covent Garden. He made his début at the ROSSINI IN WILDBAD Festival with La gazzetta in 2007 and returned in 2008 for the title rôle in Otello. Jessica Pratt Jessica Pratt was born in Bristol in 1979 and studied singing in Australia and Europe. She has won several scholarships and prizes, including in Rome, at the Sydney Opera, the Metropolitan Opera New York and the Vienna State Opera, and made her début in Il re pastore with the Rome Sinfonietta, in La rondine in Sydney as well as in Il signor Bruschino with the Accademia di S. Cecilia. In autumn 2007 she made her début as Lucia in Donizetti’s Lucia di Lammermoor, to considerable public and critical acclaim. Further engagements have taken her to Bologna, Zurich Opera, the Vienna State Opera and to La Scala, Milan. Ugo Guagliardo Born in Palermo, Ugo Guagliardo studied singing and piano, and also philosophy. He completed his vocal training with Elizabeth Lombardini Smith. His repertoire includes standard classical rôles as well as contemporary rôles. Ugo Guagliardo has appeared in major Italian opera houses, including Turin, Rome, Bologna and Palermo, as well as in international houses and festivals, including the Mozart Festival in La Coruña, the Belcanto Festival in Dordrecht and Rossini in Wildbad. Filippo Adami Born in 1980 at Fiesole, Filippo Adami completed his vocal studies at the Luigi Cherubini Conservatory in Florence, where he made his début in Gianni Schicchi. In Pesaro he sang the Cavalier Belfiore (Il viaggio a Reims) and in his career has developed a particular aptitude for Rossini, with appearances in La scala di seta (Albania), Il barbiere di Siviglia, Mosè in Egitto (at the Rome Opera, in Venice and at Rossini in Wildbad) and in Il turco in Italia (ROF Pesaro) 8.660275-76 8 9 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 seeing Desdemona, unequalled in beauty, but faithless and repelled by him. He hesitates by the bed, finally putting out the light of the lamp he carries, seeking the cover of night to conceal the horror of this unlucky day. Desdemona stirs, addressing her beloved in her sleep. A flash of lightning shows her asleep. There is a clap of thunder, with lightning. Desdemona wakes and sees Othello, who accuses her of falsity. She pleads her innocence, protesting that her only fault has been to love him. ^ Desdemona tells him to strike, but first Othello tells her that her supposed lover, Rodrigo, is dead, killed by 16:34 Pagina 8 Jago. She exclaims on the falsehood of Jago, but Othello is determined to kill her. The thunder abates, but lightning continues. With his dagger Othello strikes Desdemona, as knocking is heard at the door. Lucio enters with news that Rodrigo is safe, but Jago dead. Jago, as he died, had revealed the plot. The Doge, Elmiro and Rodrigo enter, offering pardon, now that Jago’s guilt has been brought to light. Elmiro will give him the hand of his daughter in marriage. Othello stabs himself, ready to join Desdemona in death. Keith Anderson Michael Spyres Michael Spyres has established himself as one of the rising stars among opera singers of today. He has sung leading roles in such opera houses as Deutsche Oper Berlin, Teatro San Carlo, De Vlaamse and La Scala to name a few. Mr. Spyres has earned widespread acclaim for his performances of the most wide ranging and demanding repertoire including rôles such as Raoul in Meyerbeer’s Les Huguenots; Fernando in Donizetti’s La Favorita; Candide in Bernstein’s Candide; Albert Herring in Britten’s Albert Herring; Rodolfo in Puccini’s La Bohème and Hoffmann in Offenbach’s Les contes de Hoffmann. In addition to his operatic career Mr. Spyres has enjoyed great success on the oratorio and concert stage in Europe, China, South Africa, Russia, and the U.S.A. He has sung in venues such as the Hermitage in St. Petersburg, the Avery Fisher Hall in New York, and Vienna’s famed Musikverein. Important upcoming débuts include Opera Ireland, Teatro Comunale di Bologna, Salzburger Festspiele and Covent Garden. He made his début at the ROSSINI IN WILDBAD Festival with La gazzetta in 2007 and returned in 2008 for the title rôle in Otello. Jessica Pratt Jessica Pratt was born in Bristol in 1979 and studied singing in Australia and Europe. She has won several scholarships and prizes, including in Rome, at the Sydney Opera, the Metropolitan Opera New York and the Vienna State Opera, and made her début in Il re pastore with the Rome Sinfonietta, in La rondine in Sydney as well as in Il signor Bruschino with the Accademia di S. Cecilia. In autumn 2007 she made her début as Lucia in Donizetti’s Lucia di Lammermoor, to considerable public and critical acclaim. Further engagements have taken her to Bologna, Zurich Opera, the Vienna State Opera and to La Scala, Milan. Ugo Guagliardo Born in Palermo, Ugo Guagliardo studied singing and piano, and also philosophy. He completed his vocal training with Elizabeth Lombardini Smith. His repertoire includes standard classical rôles as well as contemporary rôles. Ugo Guagliardo has appeared in major Italian opera houses, including Turin, Rome, Bologna and Palermo, as well as in international houses and festivals, including the Mozart Festival in La Coruña, the Belcanto Festival in Dordrecht and Rossini in Wildbad. Filippo Adami Born in 1980 at Fiesole, Filippo Adami completed his vocal studies at the Luigi Cherubini Conservatory in Florence, where he made his début in Gianni Schicchi. In Pesaro he sang the Cavalier Belfiore (Il viaggio a Reims) and in his career has developed a particular aptitude for Rossini, with appearances in La scala di seta (Albania), Il barbiere di Siviglia, Mosè in Egitto (at the Rome Opera, in Venice and at Rossini in Wildbad) and in Il turco in Italia (ROF Pesaro) 8.660275-76 8 9 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 10 Giorgio Trucco Giorgio Trucco was born at Voghera in Italy and developed his musical gifts at the Giuseppe Verdi Conservatory in Milan with Franca Mattiucci and Roberto Coviello. In 1999 he made his début at La Scala, Milan, in Nina, o la Pazza per amore under Riccardo Muti. Engagements followed in Naples, Florence, Fermo, Busseto, Pesaro, St Gallen, Athens and Montpellier under distinguished conductors. At the Rossini Opera Festival in Pesaro he sang in Le siège de Corinthe, La Cenerentola and Il mondo delle farse. For the Wildbad public his appearances include Il barbiere di Siviglia and Ciro in Babilonia. Geraldine Chauvet The French mezzo-soprano Geraldine Chauvet first studied musicology in Tours, before embarking on vocal training with Sophie Hervé. In 2003 she was awarded her Singing Diploma at the Conservatoire National de Région in Metz with Udo Reinemann. She continued at the Strasbourg Opera Studio. Her comprehensive repertoire ranges from Rossini and Mozart (Donna Elvira), Adalgisa in Bellini’s Norma (at the Teatro Comunale di Bologna and in Mallorca) to Massenet’s Charlotte in Werther, and Bizet’s Carmen (in Mantua). At the same time she has worked with modern repertoire and sang the Sweet Young Thing in Philippe Boesmans’s Reigen. Sean Spyres Sean Spyres comes from Missouri and had his training at the Wichita State University, where he sang Tamino in Die Zauberflöte, Nemorino in L’elisir d’amore, Marco in The Gondoliers and Aubry in Der Vampyr. Since then he has appeared at the Oklahoma Light Opera as Frederic in The Pirates of Penzance, and Blind in Die Fledermaus, and at the Springfield Regional Opera as Leon in Signor Deluso, Fenton in The Merry Wives of Windsor and Trin in La fanciulla del West. Hugo Colín Hugo Colín was born in Toluca, in Mexico, and studied singing with Amelia Sierra at the Escuela Superior de Música in Mexico City, where he won the the Maritza Alemán Preis. He is now a member of the chorus of the Orquesta Sinfónica del Estado of Mexico. As a soloist he has appeared in a number of festivals, including the International Festival Viva Vivaldi and the Historical Center Festival, both in Mexico City, and the Cultural Festival of May in Jalisco. Leonardo Cortellazzi Leonardo Cortellazzi was born in 1980 in Mantua, and studied singing at the Arrigo Boito Conservatory in Parma and at the Accademia of the Teatro alla Scala in Milan. In 2003 he made his stage début as Schmidt in Massenet’s Werther at the Teatro Magnani in Fidenza. His wide repertoire includes Mozart and Rossini rôles. With Mozart’s Ferrando, which brought him first prize in the International Giuseppe di Stefano Competition, he undertook his first major rôle at La Scala. Other engagements include Don Basilio in Mozart’s Le nozze di Figaro. 8.660275-76 10 loving father, but she hesitates, to the alarm of Elmiro and Rodrigo. @ Rodrigo declares his love, Elmiro urges her to trust him and Desdemona is distraught, true in her soul to Othello. Othello bursts in, accompanied by his followers, and accusing Desdemona of infidelity. # Elmiro asks Othello what he wants, and Othello demands Desdemona’s love. In reply to Rodrigo he claims Desdemona’s sworn loyalty to him. Elmiro curses her, to the horror of the bystanders. $ Elmiro leads his daughter away, while Rodrigo threatens Othello, and the company deplore the workings of fate. interrupted by the arrival of Desdemona, apparently unfaithful to each. 8 She bewails his unkindness to her. but Othello tells her to be gone, to her increasing anguish. The two men leave, determined to fight a duel, leaving Desdemona desolate and fainting. 9 Emilia joins her, trying to help her in her distress, and Desdemona gradually comes to herself once more. 0 Desdemona is in desperation, about to lose the man she loves, the one for whom she would give her life. Desdemona’s women and friends can offer her no help, and Elmiro enters, repeating his condemnation of his daughter. CD 2 Act III Act II ! The scene changes to a bedchamber in Elmiro’s house. Desdemona lies on a couch, immersed in grief and attended by Emilia, who does not know what to do. Desdemona can find no comfort, hated by Heaven, by her father and by herself. @ A distant gondolier is heard, repeating the words with which Dante described Paolo and Francesca: there is no greater sorrow than to recall past happiness in misery. The words remind Desdemona of her own cruel fate, and she goes to the window. Emilia tells her that it is a gondolier, singing as he makes his way, a man, Desdemona thinks, who is happy, returning home to those who love him. Desdemona calls on Isaura, a friend from Africa, now dead, and takes up her harp. # She sings the willow song, how Isaura lay wounded by love at the foot of a willow, her sorrows echoed by the branches and clear streams, seeking shade for her sad grave. $ Desdemona turns to Emilia, as a gust of wind breaks some panes of glass in the window, seeing in this an omen. She continues the song of how the girl died by the willow, tired of tears and weeping. Emilia goes and Desdemona seeks peace in sleep. Drawing the curtains, she lies on the bed. % Othello makes his secret appearance, as guided by Jago, carrying a lamp and a dagger. He thinks that no doubt Desdemona dreams of her lover, who now lies dead. He draws near the bed and opens the bed-curtains, 1 The scene is a garden. Desdemona tells Rodrigo to leave her alone, while the latter tells her of his love for her. She admits that she is married to Othello. 2 Rodrigo is horrified and pleads further his love for Desdemona, threatening revenge on Othello. 3 Desdemona tells Emilia of her disclosure to Rodrigo and seeks her advice on how she may be with Othello. Emilia, left alone, resolves to warn Desdemona’s friends of the fatal course on which she has embarked. 4 Othello questions the wisdom of his own actions, sacrificing his glory and honour, but still without Desdemona, although she had sworn fidelity to him. He is joined by Jago, who at first feigns reluctance, but eventually hands Othello the supposedly incriminating letter, a love-letter from Desdemona. 5 Othello believes that he has been betrayed by Desdemona, while Jago, in an aside, is delighted at the jealousy he has caused. Othello reads the letter, in fact written to him but intercepted by his enemy, and Jago further inflames his jealousy by producing the lock of hair, supposedly sent to Rodrigo. Othello is now set on revenge, on the death of Desdemona and his own death. 6 Rodrigo approaches Othello, offering himself either as enemy or as friend and defender. Othello rejects the latter offer, bestowing on Rodrigo only his contempt. 7 The two men confront each other, their violence 7 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 6 for her marriage) and desire, and who is in this instance destroyed, which for the composer is only right and proper. So therefore the opera Otello comes much closer to Bianca e Falliero. The differences that remain are the skin colour of the performer of the title rôle, and the different ending. To this extent, however, Shakespeare is certainly wrong. If you were to ask an Italian today what he understands by the term The Moor of Venice the answer would be: a member of the Venetian Moro family. And a good thing, too. The archetype for the English dramatist was admittedly definitely modelled on a “Moor” from Venice; however this Moor from Venice is not the Moor of Venice but a member of the Moro family from Venice and consequently clearly a white man. Cristoforo Moro was appointed Governor of Cyprus in 1505. His second wife had the nickname “white demon” (Desdemona). So when the singer of Othello at the Venetian first performance in 1818 refused to let himself be “blacked up” for the rôle, he was – probably knowingly – closer to the original story than all the stage realizations that followed. Bernd-Rüdiger Kern English translation: David Stevens Synopsis 7 The scene changes to a room in Elmiro’s palace. Emilia comforts her mistress, Desdemona, who has been anxious for the safety of Othello. She is troubled, however, by her father’s increasing hatred of Othello and his suspicion of her love for him; Elmiro had intercepted a letter and a lock of her hair, sent to Othello, but supposed by Elmiro to have been intended for Rodrigo, a misapprehension that she had encouraged. Since then Desdemona has had no message from Othello. 8 Emilia does her best to quieten Desdemona’s apprehensions. 9 Desdemona sees the treacherous Jago approaching and leaves, in case he may detect her feelings from her face. Jago, however, once spurned by Desdemona, vows revenge, through the secret pledges of love that he has acquired. He is joined by Rodrigo and then by Elmiro, who offers Rodrigo the hand of Desdemona in marriage, allying himself with him in their enmity to Othello, with Rodrigo’s father enrolled also in their cause. Rodrigo is delighted, Elmiro intent on revenge against the barbarian, and Desdemona, who now enters, promised happiness by her father. Elmiro goes and Emilia enters, suggesting to Desdemona that her father has perhaps been won over by the glory of Othello’s victories. 0 The scene is a hall, splendidly decorated. Maids of honour and friends of Elmiro celebrate the marriage to come. Elmiro, Desdemona, Emilia and Rodrigo come in, with their followers, and Elmiro bids his daughter swear eternal faith to Rodrigo. ! Elmiro tells Desdemona to rely on the heart of a CD 1 1 Sinfonia Act I 2 The scene is the great hall of a palace in Venice. In the background can be seen the sea and ships, while on the shore people await the return of Othello, victorious over the Turks. He lands, followed by Jago and Rodrigo, and approaches the Doge, to the sound of martial music. 3 Othello announces his victory and the rescue of Cyprus. The Doge asks how Othello may be rewarded, and he replies that acceptance by Venice is enough. Jago and Rodrigo both comment unfavourably on this request. The Doge accepts Othello as one of their own, a citizen of Venice, a decision that alarms Rodrigo, the son of the Doge, who is encouraged in his hopes by Jago. 4 Othello is grateful, but aside expresses hope for love, to the anger of Rodrigo, held back by Jago. The senators and people urge Othello to celebrate his victory. 5 Rodrigo seeks news from Desdemona’s father, Elmiro, as to the state of her feelings, but Elmiro cannot give him any reassurance. Jago, who has heard their exchange, urges restraint, for the moment; he has a letter which can harm Othello’s cruel pride. Rodrigo is divided between hope, disdain and fear. 6 Jago tells Rodrigo not to fear, and the latter agrees to conspire together with Jago to gain their ends. 8.660275-76 6 Antonino Fogliani Antonino Fogliani was born in Messina in 1976 and studied the piano at the G. B. Martini Conservatory in Bologna and conducting at the Giuseppe Verdi Conservatory in Milan and at the Accademia Chigiana in Siena and the Arts Department of Bologna University. From 1997 he studied with Gianluigi Gelmetti in Siena and served as the latter’s assistant in Rome, Venice, London and Munich. Conducting engagements have taken him to leading international operahouses and concert venues. For Rossini in Wildbad he has directed Rossini’s Ciro in Babilonia, L’occasione fa il ladro, Mosè in Egitto, La scala di seta, Il signor Bruschino and La sposa di Messina (Vaccaj). Virtuosi Brunensis The Virtuosi Brunensis is a young chamber orchestra, established in 2007 from two of the best known Czech orchestras, the Brno Janáãek Theatre Orchestra and the Brno Philharmonic. Under its artistic director Karel Mitas the orchestra has appeared, among other engagements, at the Bad Herzfeld Opera Festival and at Rossini in Wildbad, where it has recorded operas including L’Italiana in Algeri for Naxos and, on DVD, Il signor Bruschino. Under the name Musica Figuralis the ensemble also gives Bach concerts on historical instruments under Siegfried Heinrich. Transylvania State Philharmonic Choir, Cluj The Transylvania State Philharmonic Choir, Cluj, was founded in 1972 by Sigismund Toduta. The first conductor was Dorin Pop, followed in 1976 by Florentin Mihaescu, who enlarged the repertoire of the ensemble, bringing its first international success. Cornel Groza, who was appointed conductor in 1986, followed his predecessors in bringing the choir to an international, world-class level. There have been collaborations with Romanian and foreign conductors, including Gary Bertini, János Ferencsik, Pinchas Steinberg and Shlomo Mintz, and with orchestras including the Israel Philharmonic and the Zurich Tonhalle, as well in opera recordings in Pesaro and Rossini in Wildbad. 11 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 12 Gioachino Rossini (1792-1868) Otello Rossini war als „Metternich“ oder „Napoleon der Musik“ der mit Abstand meistgespielte Komponist seiner Zeit. Das änderte sich nach seinem Tode indessen gründlich. Bald brach die Rossini-lose, die schreckliche Zeit an. Zwar ist seine Musik für die Opernbühnen der Gegenwart wiederentdeckt, aber es ergeben sich einige bemerkenswerte Unterschiede in der Häufigkeit der aufgeführten Werke. Neben den bekannten, oft gespielten Opern, wie dem Il barbiere di Siviglia, La Cenerentola und L’Italiana in Algeri gibt es nicht wenige Opern, die zu Rossinis Lebzeiten selten oder nie gespielt wurden – heute aber sehr wohl, wie die vier komischen Venezianer Einakter. Andere gibt es, die im 19. Jahrhundert äußerst beliebt waren, heute aber eher selten auf die Bühne kommen. Zu den letzteren gehört Otello, ein Titel, der den Zeitgenossen Rossinis bei Nennung seines Namens wohl zuerst einfiel, während heute eher die erstaunte Frage gestellt wird: „Was? Rossini hat auch einen Otello geschrieben?“ Otello ist Rossinis zweite Opera seria für Neapel. Rossini begann die Komposition spätestens im Mai 1816, jedenfalls teilte er seiner Mutter am 15. Mai mit, dass er daran schreibe: „Sie wird wunderbar werden und sicherlich mein Ansehen vergrößern; und wenn es überhaupt möglich ist, wird sie mir den Zugang zum Himmel eröffnen.“ Wenige Tage später nannte er sogar schon einen Termin für die Uraufführung, die er in den ersten Juli-Tagen erwartete. Daraus wurde indessen nichts, weil Rossini zunächst einmal die Arbeit an La gazzetta einschob. Ende August arbeitete er schon wieder oder noch immer an Otello. Diese Information erhielt die Mutter nunmehr monatlich, bis endlich Ende Oktober die beruhigende Nachricht kam, dass Otello „im sicheren Hafen“ sei. Diese Erfolgsmeldung steht in auffälligem Gegensatz zu den Klagen seines Impressario’ Barbaja, der sich wenige Tage später – am 5. November – darüber beschwerte, dass außer einer Romanze und einem Introduktionsduett noch nichts geschrieben sei. Die Berichte Rossinis und Barbajas fallen zu unterschiedlich aus, als dass sie harmonisiert werden 8.660275-76 könnten. Fest steht, dass die Arbeit zunächst gar nicht voranging, Rossini vielmehr in einer ernsten Schaffenskrise steckte, aus der ihn erst eine Assoziation an Venedig und eine seiner Arbeiten in dieser Stadt befreite, an sein Miserere. Die Melodie der Introduktion zu dem geistlichen Werk half ihm möglicherweise aus der Krise heraus und fand Eingang in die kurze Passage des Gondoliere im 3. Akt des Otello. Jedenfalls konnte die Oper am 4. Dezember 1816 im Teatro del Fondo uraufgeführt werden, da das Teatro San Carlo kurz zuvor abgebrannt war. Die Sänger der Uraufführung waren erstmals in der Kombination vertreten, die für mehr als ein Jahrzehnt maßstabsetzend wurde: Isabella Colbran, Giovanni David und Andrea Nozzari. Die Uraufführung wurde ein Erfolg. Die Presse lobte insbesondere das 1. Finale, das Terzett des 2. Aktes und den 3. Akt – den ersten 3. Akt, den Rossini komponierte. Dazu im Gegensatz steht freilich die briefliche Äußerung von Carl Borromäus von Miltitz, der die Oper unmittelbar nach der Uraufführung mehrfach besuchte und von ihrem Erfolg berichtet, aber zugleich davon, dass der 3. Akt nicht gefallen habe. Der Erfolg blieb der Oper in Neapel treu. Am 18. Januar 1817 kam die Oper auch am wieder aufgebauten Teatro San Carlo zur Aufführung. Hier fand bereits 1832 die einhundertste Vorstellung statt, 1844 die 150. und 1867/68 sogar mit der 200., die vorläufig letzte Aufführung an diesem Hause. Der Barbiere erreichte bis zu diesem Zeitpunkt lediglich die Hälfte an Aufführungen. Der Erfolg wiederholte sich praktisch auf allen Bühnen der Welt. 1817 kam es zu den ersten Aufführungen in Italien, 1818 in München zur ersten ausländischen Produktion. In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde Otello die fünftmeist gespielte Oper Rossinis, in den 30er Jahren zur zweitmeist aufgeführten nach dem Barbiere. Diese Stellung hielt die Oper in den 40er Jahren, um den Platz dann an Guglielmo Tell abzutreten. Drittmeist gespieltes Werk blieb Otello bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts. Bei absolut 12 All in all, the work was sung in at least 87 cities, 26 countries and in eight languages. So Otello belongs to those few Rossini operas which were performed right up to the turn of the century. It is still performed widely in the opera-houses of today. The widely-held notion that Verdi’s opera of the same name supplanted Rossini’s Otello is untrue. In fact, like almost all of Rossini’s operas, it disappeared from opera stages at the end of the nineteenth century. When Verdi’s opera was first performed, in 1887, Rossini’s once famous Otello was hardly ever given. Indeed, Verdi’s opera might have stood in the way of a revival of Rossini’s opera. Revivals of Otello in the modern era, the first of which took place as late as 1954, have not been as numerous as might have been expected. In any case, in Germany the opera has been given only in Berlin, Brunswick and Weimar. Added to these have been productions in the United States, Italy, Great Britain, France, Belgium and Japan. After Elisabetta, regina d’Inghilterra, which relied almost entirely on older musical material, Rossini produced an original work for his second opera. Only the overture was not original – it was taken from Sigismondo. As to the rest, there are reminiscences of earlier works, among which the best known is the adoption of a motif from Basilio’s calumny aria from Il barbiere di Siviglia, which Rossini himself removed from the score for a performance of Otello in Paris in the 1820s when it was being performed simultaneously with Il barbiere di Siviglia. Rossini’s Otello is tailored exclusively to the character of Desdemona. It would not be wrong to say that the opera really should be named after her. In addition Rossini coped successfully with the task of including in it three tenors, so that they could portray musically diverse characters. The rôle of Othello was given to a low tenor, a so-called baritone-tenor (baritenore), while his rival Rodrigo, on the other hand, was a high coloratura tenor. In the nineteenth century it was not uncommon for tenors, who began their careers with the rôle of Rodrigo, to sing Othello in later years. With the depiction of the stabbing of Desdemona and of Othello’s subsequent suicide Rossini took a great risk which was rewarded at the 5 première by the public’s response. The text of Otello was by Berio di Salsa and has often been criticized as a bowdlerization of the Shakespearean play. All too often a libretto which was perceived to be “weak” was measured against the “strong” model of Shakespeare. This criticism, which had its roots in a remark made in a letter by Byron and which was enthusiastically taken up by Stendhal, was, as was so often the case, widely, but wrongly, disseminated; it is an unreasonable comment when applied to the requirements of a libretto. A libretto does not follow the same laws as a play. It is not the job of a libretto to mirror as faithfully as possible the literary model; what it should provide is a text tailor-made for the composer. And that is exactly what Berio di Salsa did. In a completely professional way he wrote a two-act libretto which ended conventionally with the prima donna’s big aria. At this point in the narrative the relationship between Desdemona and Otello is over, and so, effectively, is the opera. All that follows are the consequences of the bloody deeds that provide Rossini with an almost cynical third act Finale. As for the rest, the subject-matter is older than Shakespeare’s play and this is by no means the only possible interpretation. Berio di Salsa availed himself of another source and made this material his own with the same freedom as had the English dramatist before him, who wrongly made the eponymous hero a coloured man. Berio di Salsa’s direct source-model was the French play Othello or the Moor of Venice by Jean-François Ducis, which was given its première in Paris in 1792, the year in which Rossini was born. In literature Shakespeare’s play is not often criticized, but it is worth at least trying to revisit Joachim Fernau’s verdict on the work: that Shakespeare’s Othello is nothing but a shallow concoction – the story of an unreasonably jealous man who kills his wife. It follows therefore that any real tragedy is missing from the story. If Rossini and his librettist Berio di Salsa shift the bias in favour of Desdemona, we move away from Shakespeare’s story of a jealous man towards Rossini’s typical north-Italian opera seria – the study of a girl who has to decide between duty (to her father’s arrangements 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 4 Gioachino Rossini (1792-1868) Otello Rossini, known as the Metternich or Napoleon of Music, was, by some distance, the most-performed composer of his time, but that situation changed completely after his death and there soon followed a dreadful period of musical life without Rossini. Admittedly his music has been rediscovered by the opera-houses of our time but there have been noticeable differences in the frequency of the works that have been given. Apart from the wellknown, frequently performed operas, such as Il barbiere di Siviglia, La Cenerentola and L’Italiana in Algeri, there are quite a few that were seldom or never given in Rossini’s lifetime but that are in the repertoire today, such as the four one-act comic operas written for Venice. But there are others that were highly popular in the nineteenth century which, however, appear rather rarely onthe opera stages today. In the second category falls Otello, a title which would have come into the minds of Rossini’s contemporaries at the mention of its name, whereas today the question would be asked: “What? Did Rossini also write an Otello?” Otello was Rossini’s second opera seria written for Naples. He started work on it by May 1816 at the latest; in any event he wrote to his mother about it on 15th May: “It will be wonderful and will enhance my reputation; and if it is at all possible it will open the gates of heaven to me.” A few days later he even announced a date for the first performance which he expected to be during the first days of July. But it came to nothing because Rossini suddenly started work on La gazzetta. At the end of August he was still at work on, or restarted work on, Otello. By now his mother was hearing from him every month, so that at the end of October came the reassuring news that Otello was in a “safe haven”. But this news of success was in direct contrast to the complaint of his impresario Barbaia who five days later – on 5th November – moaned that, apart from a Romance and an introductory duet, nothing had been written. These reports from Rossini and Barbaia are so different that it is impossible to reconcile them. What is certain is that, at first, work on Otello did not progress. In fact Rossini was plunged into a serious creative crisis 8.660275-76 from which he was liberated only by his association with the city of Venice and by his work there on his Miserere. The melody from the introduction of that sacred work possibly helped to free Rossini from the crisis and it found its way into a short passage sung by the Gondolier in Act 3 of Otello. In any event the opera was ready in time to receive its first performance on 4th December 1816 at the Teatro del Fondo, since the Teatro San Carlo had been burned down shortly before. The combination of singers at the first performance was one which was to become the benchmark of Rossini performances for more than a decade: Isabella Colbran, Giovanni David and Andrea Nozzari. The first performance of Otello was a success. The press praised in particular the Act 1 Finale, the Trio of Act 2 and Act 3 – the first third act that Rossini ever wrote. In contrast to this is the epistolary remark by Carl Borromäus von Miltitz who attended performances of the opera several times immediately after the première and reported on its success, but at the same time said that Act 3 had not met with approval. However, its success in Naples continued. On 18th January 1817 Otello was also performed in the rebuilt Teatro San Carlo and it was there that the 100th performance of it took place as early as 1832, the 150th in 1844 and even the 200th in the 1867/68 season – the last performances to take place in that house for the time being. By that time Il barbiere di Siviglia had achieved only half that number of performances. The success of Otello was repeated on virtually all the opera stages of the world. 1817 saw first performances of it in the rest of Italy and its first production abroad was in Munich in 1818. During the first two decades of the nineteenth century Otello became the fifth most performed of Rossini’s operas and during the 1830s the second most performed after Il barbiere di Siviglia. This position was maintained in the 1840s until it gave way to Guillaume Tell. Otello remained the third most performed of Rossini’s operas until the 1870s. At the lowest count it achieved only fourth place in the 1880s and by the 1890s fifth place. 4 gesehen niedrigen Zahlen reichte es in den 80er Jahren nur noch für Platz 4. und in den 90er Jahren für Platz 5. Alles in allem wurde das Werk mindestens in 87 Städten und 26 Ländern in acht Sprachen gesungen. Otello gehört also zu den wenigen Opern Rossinis, die bis zur Jahrhundertwende gespielt wurden. Folgerichtig findet sich das Werk auch noch in allen zeitgenössischen Opernführern. Unrichtig ist die weit verbreitete Ansicht, Verdis gleichnamige Oper habe Rossinis Otello verdrängt. Vielmehr verschwand das Werk wie fast alle anderen Opern Rossinis zum Ende des 19. Jahrhunderts von den Bühnen. Als Verdis Otello 1887 zur Uraufführung gelangte, wurde Rossinis einst berühmte Oper kaum noch gespielt. Allerdings dürfte Verdis Werk einer Wiederbelebung der Oper Rossinis im Wege gestanden haben. Die Wiederaufführungen, die erst sehr spät 1954 einsetzten, fielen nicht so zahlreich aus, wie es zu erwarten gewesen wäre. In Deutschland wurde die Oper immerhin schon in Berlin, Braunschweig und Weimar gespielt. Hinzu kommen Aufführungen in den USA, Italien, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Japan. Nachdem Elisabetta, Regina d’Inghilterra noch nahezu vollständig auf älterem musikalischen Material beruhte, schuf der Komponist mit seiner zweiten Oper ein Originalwerk. Lediglich die Ouvertüre wurde von Sigismondo übernommen. Ansonsten finden sich allenfalls Reminiszenzen, deren bekannteste, die Übernahme eines Motivs aus der Verleumdungsarie des Basilio aus dem Il barbiere di Siviglia, von Rossini selbst in den 1820er Jahren anlässlich einer Pariser Aufführung aus der Partitur entfernt wurde, da parallel der Barbiere gespielt wurde. Rossinis Oper ist ganz auf die Person Desdemonas zugeschnitten. Nicht zu Unrecht wird gesagt, die Oper müsse eigentlich nach ihr benannt sein. Daneben hat Rossini erfolgreich die Aufgabe bewältigt, drei Tenöre so einzusetzen, dass sie musikalisch unterschiedliche Charaktere darstellen. Otello wurde mit einem tiefen Tenor, dem sogenannten Barytenore besetzt, sein Rivale Rodrigo hingegen mit einem hohen, koloraturgewandten Tenor. Im 19. Jahrhundert war es nicht selten, dass Tenöre, die als Rodrigo ihre Karriere 13 begannen, in späteren Jahren Otello sangen. Mit der Darstellung der Erdolchung Desdemonas und der sich anschließenden Selbsttötung Otellos, ging Rossini ein großes Wagnis ein, das aber schon bei der Uraufführung vom Publikum belohnt wurde. Viel geschmäht als Verballhornisierung des Shakespeareschen Schauspiels wurde der Text von Berio di Salsa. Nur zu oft wurde das „schwache“ Libretto an der „starken“ Vorlage von Shakespeare gemessen. Diese Kritik, die 1818 mit einer brieflichen Äußerung Lord Byrons begann und von Stendhal geistvoll , aber – wie so häufig – falsch verbreitet wurde, wird indessen den Anforderungen an ein Libretto nicht gerecht. Ein Libretto folgt nicht den gleichen Gesetzen wie ein Schauspiel. Es hat nicht die Aufgabe, möglichst getreu die Literaturvorlage wiederzugeben, sondern einen auf die Bedürfnisse des Komponisten zugeschnittenen Text zu liefern. Und das tat Berio di Salsa. In absolut professioneller Weise schrieb er ein zweiaktiges Libretto, das konventionell mit der großen Arie der Primadonna endet. Auch inhaltlich ist an dieser Stelle die Beziehung zwischen Desdemona und Otello und damit die Oper eigentlich zu Ende. Es folgt nur noch die Konsequenz der Bluttaten, die Rossini zu einem geradezu zynischen dritten Finale verhelfen. Im übrigen ist der Stoff älter als das Stück Shakespeares und dieses keineswegs die einzige mögliche Interpretation. Berio di Salsa hat sich einer anderen Quelle bedient und sich diesen Stoff mit derselben Freiheit zu eigen gemacht wie vor ihm der englische Dramatiker, der den Titelhelden zu Unrecht zu einem Farbigen machte. Berio di Salsas direkte Vorlage war das französische Schauspiel „Othello oder der Mohr von Venedig“ von Jean-François Ducis, das in Rossinis Geburtsjahr 1792 in Paris zur Uraufführung gekommen war. In der Literatur wird das Shakespeare-Stück gewöhnlich wenig kritisch gelobt, obwohl es doch zumindest einen Versuch wert gewesen wäre, das Verdikt von Joachim Fernau aufzugreifen, demzufolge der Shakespeare-Othello nichts sei als ein „Friseurstück“, die Geschichte eines zu Unrecht Eifersüchtigen, der seine Frau umbringt. Diesem Stoff 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 14 fehle daher letztlich jede Tragik. Wenn Rossini zusammen mit seinem Librettisten Berio di Salsa die Gewichte zu Gunsten Desdemonas verschiebt und so aus dem Seelenbild eines Eifersüchtigen bei Shakespeare das für Rossinis norditalienische opere serie typische Schema eines Mädchens entfaltet, das zwischen Pflicht (dem Wunsch des Vaters nach einer bestimmten Heirat) und Neigung zu entscheiden hat und im konkreten Fall zerrieben wird, ist das aus Sicht des Komponisten nur folgerichtig. Damit rückt die Oper Otello in die Nähe von Bianca e Falliero. Der Unterschied, der bleibt, ist die Hautfarbe des Titelhelden und der unterschiedliche Ausgang. Insoweit irrt allerdings Shakespeare. Fragt man noch heute einen Italiener, was er unter einen „Moro di Venezia“ versteht, so wird die Antwort lauten: Ein Mitglied der venezianischen Familie Moro. Und so ist es auch. Die Vorlage für den englischen Dramatiker sah zwar durchaus einen „Moro“ von Venedig vor, dieser Moro von Venedig indessen ist nicht der Mohr von Venedig, sondern ein Mitglied der Familie Moro aus Venedig und demzufolge durchaus ein Weißer. Cristoforo Moro wurde 1505 zum Statthalter von Zypern ernannt. Seine zweite Frau trug den Spitznamen „weißer Dämon“ (Desdemona). Wenn sich also der Sänger des Otello bei der venezianischen Erstaufführung 1818 weigerte, sich das Gesicht schwarz färben zu lassen, so war er – möglicherweise bewusst – dichter an der ursprünglichen Geschichte als alle übrigen Bühnenrealisationen. Der Inhalt Die Senatoren und das Volk drängen Otello, seinen Sieg zu feiern. 5 Rodrigo will von Desdemonas Vater Elmiro wissen, ob sich an den Empfindungen seiner Tochter etwas geändert habe. Der Gefragte kann ihm jedoch keinerlei Gewissheit geben. Jago hört den Gedankenaustausch und rät, sich erst einmal zurückzuhalten: Er besitze einen Brief, der Otellos fühllosen Stolz erschüttern werde. Rodrigo ist hin- und hergerissen zwischen Hoffnung, Abscheu und Angst. 6 Jago zerstreut Rodrigos Befürchtungen, und dieser schließt mit dem Heuchler einen Pakt zur Erreichung ihres Zweckes. 7 Nach dem Szenenwechsel sieht man ein Gemach in Elmiros Palast. Emilia tröstet ihre Herrin Desdemona, die um Otellos Sicherheit gebangt hat und immer noch bekümmert ist, weil des Vaters Hass auf den Helden immer größer wird und er seine Tochter zu verdächtigen scheint, diesen zu lieben. Elmiro waren nämlich ein Brief und eine Haarlocke in die Hände geraten, die Desdemona an Otello geschickt hatte – wobei er allerdings annahm, beides sei für Rodrigo bestimmt gewesen. Seine Tochter hatte ihn in dieser falschen Vermutung bestärkt und wartet seither auf neue Kunde von Otello. 8 Emilia gibt sich alle Mühe, Desdemona zu Bernd-Rüdiger Kern CD 1 1 2 3 4 5 6 7 8 CD 1 1 Ouvertüre Erster Akt 2 Die Szene zeigt den großen Saal eines venezianischen Palastes. Im Hintergrund sieht man Schiffe auf dem Meere, indessen die Menschen am Ufer auf die Heimkehr Otellos warten, der die Türken besiegt hat. Gefolgt von Jago und Rodrigo, dem Sohn des Dogen, kommt er an Land und geht zu den Klängen martialischer Musik auf den Dogen zu. 3 Er meldet seinen Sieg und die Befreiung Zyperns, worauf ihn der Doge fragt, womit er belohnt werden möchte. Otello erwidert, ihm sei’s genug, von Venedig anerkannt zu werden. Jago und Rodrigo äußern sich abfällig über diesen Wunsch. Der Doge jedoch verleiht Otello die Bürgerrechte der Stadt Venedig – eine Entscheidung, die Rodrigo in Unruhe versetzt. Jago macht ihm Hoffnungen. 4 Otello äußert seine Dankbarkeit. Beiseite aber wünscht er sich Desdemonas Liebe. Rodrigo gerät darüber in Wut, wird aber von Jago zurückgehalten. 8.660275-76 14 9 0 ! @ # $ Act I Sinfonia No. 1 - Introduction: Viva Otello (Choir) Recitative: Vincemmo, o prodi (Otello, Doge, Jago, Rodrigo) No. 2 - Cavatina: Ah! sì, per voi già sento (Otello, Jago, Choir) Recitative: Rodrigo!... Elmiro! (Elmiro, Rodrigo, Jago) No. 3 - Duet: No, non temer, serena (Jago, Rodrigo) No. 4 - Scene and Duettino: Inutile è quel pianto (Emilia, Desdemona) Vorrei, che il tuo pensiero (Desdemona, Emilia) Recitative: Ma che miro? (Desdemona, Jago, Rodrigo, Elmiro, Emilia) No. 5 - Chorus and Finale 1: Santo Imen! te guida Amore (Choir, Desdemona, Elmiro, Rodrigo, Emilia) Nel cor d’un padre amante (Elmiro, Rodrigo, Desdemona) Ti parli d’amore: non essermi infida (Rodrigo, Elmiro, Desdemona, Otello, Lucio, Choir) Che brami? (Elmiro, Otello, Desdemona, Rodrigo, Emilia, Lucio,Choir) Parti, crudel (Rodrigo, Otello, Desdemona, Elmiro, Emilia, Lucio, Chor) 68:56 CD 2 Act II 7:45 4:43 1 Recitative: Lasciami... È dunque vano (Desdemona, Rodrigo) 2 No. 6 - Air: Che ascolto? ahimè, che dici? 2:35 6:50 3:00 5:37 6:19 5 6 7 5:06 8 4:42 2:14 (Desdemona, Emilia) 4 No. 7 - Scene and Duet: 4:05 5:14 1:39 6:53 (Rodrigo) 3 Recitative: M’abbandonò, disparve 9 0 5:04 Che feci?... ove mi trasse (Otello, Jago) Non m’inganno; al mio rivale (Otello, Jago) Recitative: E a tanto giunger puote (Otello, Rodrigo) No. 8 - Terzetto: Ah vieni, nel tuo sangue vendicherò le offese (Rodrigo, Otello, Desdemona) Che fiero punto è questo! (Otello, Rodrigo, Desdemona) Recitative: Desdemona! Che veggo! (Emilia, Desdemona) No. 9 - Finale 2: Che smania. Ohimè! (Desdemona, Choir, Elmiro) 5:15 6:21 0:53 4:41 7:02 1:57 8:23 Act III ! No. 10 - Scene, Air, Duet and Finale 3: 5:06 @ 2:49 # $ % ^ 3 79:34 Ah!... Dagli affanni oppressa (Desdemona, Emilia) Nessun maggior dolore (A Gondolier, Desdemona, Emilia) Assisa a’ piè d’un salice (Desdemona) M’ascolta... Oh Dio! (Desdemona, Emilia) Eccomi giunto inosservato, e solo (Otello, Desdemona) Non arrestare il colpo... (Desdemona, Otello, Lucio, Doge, Elmiro, Rodrigo, Choir) 3:56 4:53 5:21 5:27 6:12 8:25 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 16:34 Pagina 2 Gioachino beschwichtigen. 9 Diese sieht Jago nahen und zieht sich zurück, auf dass er nicht in ihren Mienen lese. Sie hat den verschlagenen Mann einmal abgewiesen, weshalb er jetzt schwört, sich mittels der heimlichen Liebesschwüre zu rächen, die in seinen Besitz gelangten. Nacheinander treten Rodrigo und Elmiro hinzu. Letzterer verspricht Rodrigo die Hand Desdemonas zum Ehebunde und verbündet sich mit den beiden Männern gegen Otello, womit auch der Doge, Rodrigos Vater, in die Angelegenheit verwickelt wird. Rodrigo ist über Elmiros Rachegelüste und über das verheißene Glück an Desdemonas Seite beglückt. Als das Mädchen auftritt, geht Elmiro ab. Emilia äußert die Ansicht, er habe sich womöglich nach Otellos glorreichem Sieg eines Besseren besonnen. 0 Die Bühne zeigt jetzt einen prunkvoll geschmückten Saal. Ehrendamen und Freunde Elmiros feiern die bevorstehende Hochzeit. Elmiro, Desdemona, Emilia und Rodrigo kommen mit ihrem Gefolge herein, und Elmiro bittet seine Tochter, Rodrigo ewige Treue zu schwören. ! Er meint, Desdemona solle sich auf das Herz des liebenden Vaters verlassen, doch sie macht keine Anstalten. Elmiro und Rodrigo sind besorgt. @ Rodrigo erklärt seine Liebe, Elmiro drängt seine Tochter, ihm zu vertrauen – doch diese ist verzweifelt, weil ihre Seele Otello gehört. Dieser stürzt mit seinen Leuten herein und bezichtigt Desdemona der Untreue. # Elmiro fragt den Eindringling nach seinem Begehr, und dieser verlangt Desdemonas Liebe. Auf Rodrigos Frage fordert er die Treue, die ihm das Mädchen geschworen habe. Elmiro verflucht sie. Die Umstehenden sind entsetzt. $ Elmiro geleitet seine Tochter hinaus, derweil Rodrigo Otello bedroht. Die Anwesenden beklagen des Schicksals Walten. ROSSINI (1792-1868) Otello ossia Il moro di Venezia Tragedia Lirica in three acts by Francesco Maria Berio di Salsa New revised edition after the autograph and contemporary manuscripts by Florian Bauer Otello . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Spyres, Tenor Desdemona . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jessica Pratt, Soprano Elmiro Balberigo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ugo Guagliardo, Bass Jago . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Giorgio Trucco, Tenor Rodrigo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Filippo Adami, Tenor Emilia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geraldine Chauvet, Mezzo-soprano Il Doge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sean Spyres, Tenor Lucio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hugo Colín, Tenor Un gondoliere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leonardo Cortellazzi, Tenor Transylvania State Philharmonic Choir, Cluj (Chorus master: Cornel Groza) Virtuosi Brunensis (Artistic Director: Karel Mitas) Antonino Fogliani Recorded live at the Kursaal, Bad Wildbad, Germany, 12th, 17th and 19th July 2008 for the Jubilee performance of the XXth ROSSINI IN WILDBAD Festival (Artistic director: Jochen Schönleber) A Co-production with Südwestrundfunk CD 2 Zweiter Akt 1 Der Schauplatz ist nunmehr ein Garten. Desdemona will, dass sie Rodrigo verlässt, der von seiner Liebe zu 8.660275-76 2 15 ihr spricht. Sie gesteht, mit Otello vermählt zu sein. 2 Rodrigo ist entsetzt. Er unterstreicht, wie sehr er Desdemona liebt, und droht, sich an Otello zu rächen. 3 Desdemona verrät Emilia, dass sie Rodrigo die Wahrheit gesagt habe, und will von der Vertrauten wissen, wie sie mit Otello zusammenkommen könne. Als Emilia allein ist, fasst sie den Entschluss, die Freundinnen ihrer Herrin vor dem fatalen Kurs zu warnen, den diese eingeschlagen hat. 4 Otello fragt sich, ob es klug sei, Ruhm und Ehre geopfert zu haben: Noch immer ist er allein, obwohl ihm Desdemona Treue geschworen hat. Jago kommt herbei. Nach gespieltem Zögern gibt er Otello den vermeintlich belastenden Brief – einen Liebesbrief nämlich, den Desdemona an Rodrigo geschrieben haben soll. 5 Otello glaubt sich von Desdemona betrogen. Jago freut sich beiseite, dass es ihm gelungen ist, die Eifersucht zu entfachen. Otello liest den in Wahrheit an ihn selbst gerichteten, von seinem Feinde abgefangenen Brief, und Jago schürt die Flammen der Eifersucht, in dem er die angeblich auch für Rodrigo bestimmte Haarlocke hervorbringt. Otello will nur noch Rache, den Tod Desdemonas und den eigenen Untergang. 6 Rodrigo kommt zu Otello und lässt ihm die Wahl, ob er sein Feind oder sein Freund und Beschützer sein soll. Otello lehnt die Freundschaft ab und macht aus seiner Verachtung keinen Hehl. 7 Die beiden Männer gehen aufeinander los. Der Auftritt Desdemonas, die scheinbar beiden untreu war, unterbricht den Zweikampf. 8 Sie beklagt sich über Otellos Hartherzigkeit. Ihr Schmerz steigert sich, als ihr befohlen wird, zu verschwinden. Die beiden Kampfhähne gehen ab und sind fest entschlossen, sich zu duellieren. Der verzweifelten Desdemona schwinden allmählich die Sinne. 9 Emilia naht sich und will die Verzweifelte beruhigen, die auch allmählich wieder zu sich kommt. 0 Desdemona ist außer sich darüber, dass sie den geliebten Mann verlieren soll, für den sie ihr Leben gäbe. Ihre Damen und Freundinnen können nicht helfen. Elmiro tritt auf und verflucht seine Tochter, wie 8.660275-76 8.660275-76 bk Otello_US 27-01-2010 er es schon einmal getan hatte. Dritter Akt ! Ein Schlafgemach in Elmiros Haus. In Gram versunken, liegt Desdemona auf einer Couch. Emilia leistet ihr Gesellschaft, weiß aber nicht, was zu tun wäre. Desdemona findet keinen Trost, da sie dem Himmel, ihrem Vater und sich selbst verhasst ist. @ In der Ferne singt ein Gondoliere mit den Worten Dantes von Paolo und Francesca: Keinen größeren Schmerz gäbe es, als sich im Elend des vergangenen Glücks zu erinnern. Dabei muss Desdemona an ihr eigenes grausames Los denken. Sie geht zum Fenster. Emilia meint, es sei halt ein Gondoliere, der bei seiner Fahrt sänge; Desdemona hingegen hört einen Menschen, der glücklich zu denen heimkehrt, die ihn lieben. Desdemona denkt an die tote afrikanische Freundin Isaura und greift zu ihrer Harfe. # Sie singt das Weidenlied von Isaura, die im Liebesschmerz am Fuße einer Weide lag, um Schatten für ihr trauriges Grab zu suchen, derweil ihr Kummer in den Zweigen und dem klaren Wasser widerhallte. $ Desdemona wendet sich Emilia zu, als ein Windstoß einige Fensterscheiben zerbricht. Das erscheint ihr als ein Omen. Dann setzt sie das Lied fort: wie das Mädchen bei der Weide starb, erschöpft von Tränen und Weinen. Emilia geht ab. Desdemona versucht, im Schlafe Frieden zu finden. Sie zieht die Vorhänge zu und legt sich aufs Bett. % Mit einer Lampe und einem Dolche kommt Otello heimlich herein, wie es Jago geplant hatte. Er meint, 8.660275-76 16:34 Pagina 16 dass Desdemona von ihrem Geliebten träumen müsse, der inzwischen sein Leben verlor. Er naht sich dem Bette, zieht die Vorhänge beiseite und sieht die unvergleichlich schöne Desdemona, die ihn dennoch verraten hat und von ihm verstoßen wurde. Er zögert und löscht schließlich die Lampe, die er bei sich führt, damit die Nacht ihre dunkle Decke über die Schrecken des unseligen Tages breite. Desdemona bewegt sich und spricht im Schlaf zu ihrem Liebsten. Ein Blitzschlag zeigt, dass sie schläft. Es blitzt und donnert. Desdemona erwacht und sieht Otello, der sie der Falschheit beschuldigt. Sie beteuert ihre Unschuld und beteuert, dass ihr einziger Fehler ihre Liebe zu ihm gewesen sei. ^ Desdemona befiehlt Otello, zuzustechen. Der muss zunächst aber noch erzählen, dass ihr angeblicher Liebhaber Rodrigo von Jago getötet worden sei. Sie stößt hervor, dass Jago falsch sei, doch Otello ist entschlossen, sie umzubringen. Der Donner klingt ab, doch weiterhin zucken die Blitze. Otello ersticht Desdemona. Da klopft es an der Tür. Lucio kommt herein, um zu melden, dass Rodrigo lebe und Jago tot sei. Letzterer habe im Sterben seine Intrige gestanden. Der Doge, Elmiro und Rodrigo treten ein und wollen Vergebung, da Jagos Schuld ans Licht gebracht wurde. Elmiro will Otello die Hand seiner Tochter zur Ehe geben. Otello ersticht sich und folgt Desdemona in den Tod. Keith Anderson Deutsche Fassung: Cris Posslac 16 ROSSINI 2 CDs Otello Michael Spyres • Jessica Pratt • Filippo Adami Giorgio Trucco • Ugo Guagliardo • Geraldine Chauvet Transylvania State Philharmonic Choir, Cluj Virtuosi Brunensis • Antonino Fogliani 8.660275-76 rr Otello_US 28-01-2010 10:15 Pagina 2 MYK CMYK O P E R A C L A S S I C S Also Available 8.660191-92 8.660220-21 8.660233-34 8.660235-36 8.660275-76 rr Otello_US 28-01-2010 10:15 Pagina 1 CMYK Gioachino NAXOS NAXOS First staged in Naples in 1816, seventy years before Verdi’s very different treatment of the same subject, Rossini’s Otello, based on Berio di Salsa’s play rather than that of Shakespeare, makes full use of no fewer than three lead tenors. In the 19th century the third act won particular praise for the Gondolier’s Song (Nessun maggior dolore) and for the Willow Song (Assisa a’ pie d’un salice), which features some of the composer’s most passionate writing for soprano (Desdemona). The opera concludes with the dramatic and ironic revelation of Jago’s villainy, the forgiveness offered to Otello and his final suicide. Verdi himself considered Rossini’s Otello a masterpiece. DDD 8.660275-76 Playing Time ROSSINI 2:28:30 (1792-1868) Otello 68:56 68:56 CD 2 1-0 Act II !-^ Act III 79:34 45:19 34:15 8.660275-76 8.660275-76 Recorded live at the Kursaal, Bad Wildbad, Germany, 12th, 17th and 19th July 2008 for the Jubilee performance of the XXth ROSSINI IN WILDBAD Festival (Artistic director: Jochen Schönleber) A Co-production with Südwestrundfunk • Producer: Siegbert Ernst Engineers: Norbert Vossen and Siggi Mehne • Editing: Dr. Anette Sidhu-Ingenhoff, SWR Publisher: edition penso-pr • Cover Photo: Markus Knoblich The Italian libretto may be accessed at www.naxos.com/libretti/660275.htm ROSSINI: Otello 1-$ Act I & 훿 2010 Naxos Rights International Ltd. CD 1 Booklet notes and synopsis in English Kommentar und Inhaltsangabe auf Deutsch Transylvania State Philharmonic Choir, Cluj (Chorus master: Cornel Groza) Virtuosi Brunensis (Artistic Director: Karel Mitas) Antonino Fogliani Disc made in Canada. Printed and assembled in USA. Otello . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Spyres, Tenor Desdemona . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jessica Pratt, Soprano Elmiro Balberigo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ugo Guagliardo, Bass Jago . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Giorgio Trucco, Tenor Rodrigo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Filippo Adami, Tenor Emilia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geraldine Chauvet, Mezzo-soprano Un gondoliere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leonardo Cortellazzi, Tenor www.naxos.com ROSSINI: Otello Tragedia Lirica in three acts by Francesco Maria Berio di Salsa New revised edition after the autograph and contemporary manuscripts by Florian Bauer