Eine Zwiebel auf mehreren Etagen

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Kraut und Rüben
Eine uralte Frucht mit
ungewöhnlichem Geschmack
Mispeln (Mespilus germanica) stammen aus dem vorderen
Orient, sind aber bei uns schon seit Jahrtausenden verbreitet.
Die Germanen hatten eine Vorliebe für diesen 4 bis 6 Meter
hohen und breit wachsenden Baum. Die Früchte ähneln kleinen Äpfeln, sind bräunlich grün mit rauer Haut und haben
einen ungewöhnlichen, würzigen Geschmack. Erst nach
Frosteinwirkung werden sie weich und damit geniessbar. Sie
sind daher eher für Kompott, Konfitüren oder Saft geeignet
als zum Frischverzehr. Im Frühjahr schmückt sich der
Baum mit weissen Blüten, die acht Zentimeter Durchmesser erreichen. Das Gehölz ist sehr pflegeleicht und
benötigt nur alle 4 bis 5 Jahre einen Auslichtungsschnitt. Es gedeiht auch in rauen Lagen an einem
sonnigen bis halbschattigen Standort.
Kalifornische Schönmalve
vor Frost schützen
Die Kalifornische Schönmalve (Fremontodendron californicum) blüht ab Mai bis zum Spätherbst mit vielen
auffälligen goldgelben, wachsartig glänzenden Blüten,
die in rascher Folge erscheinen. Die festen Blätter sind
auf der Rückseite wollig behaart. In ihrer amerikanischen
Heimat und im wintermilden Italien wird die bis zu drei
Meter hohe robuste Pflanze gerne zum Begrünen von sonnigen Mauern verwendet. In unseren Gefilden übersteht
sie den Frost im Freien dagegen nicht, sondern sollte als
Kübelpflanze in einem kühlen hellen Wintergarten oder
frostfrei in einer Veranda relativ trocken gehalten werden.
Giessen Sie mässig und verwenden Sie eine durchlässige
Erde, dann wird sich die Kalifornische Schönmalve gut
entwickeln.
• Die grosse Hitze des Sommers ist jetzt vor-
bei. Dennoch ist es tagsüber noch schön
warm, die Nächte kühlen ab und Morgentau
bringt Feuchtigkeit – ideale Bedingungen,
um Pflanzen gut anwachsen zu lassen.
• Stauden können jetzt geteilt und neu gepflanzt werden.
Z
• ur Neuanlage von Rasen mittels Aussaat
oder Rollrasen sind die Bedingungen gut.
Herbstblüher wie Heide, Astern oder
• Chrysan­themen und Frühjahrsblumenzwiebeln wie Narzissen, Tulpen oder Hyazinthen
können gepflanzt werden.
• Hohe Spätblüher wie Astern oder Chrysan­
themen sollten mit Stäben oder Haltern gestützt werden.
• Formgehölze, Hecken und Buchs bis Ende
August letztmalig schneiden.
• Für den Herbst können im Freien noch Winterportulak, Löffelkraut und Schnittsalate
ausgesät werden.
• Herbstgemüse zum letzten Mal düngen und
mit halb fertigem Kompost mulchen.
E
• rnte von Zwiebeln, Kartoffeln, Lauch, Spinat, Kohlgewächsen, Salat und Chinakohl.
• Überwinternde Gründüngungen wie Winterraps, Inkarnatklee oder auf leichten Böden auch Winterroggen auf abgeernteten
Beeten aussäen.
• Ernte von Pflaumen, Wein, Äpfeln, Birnen,
Quitten und Holunderbeeren.
• Rhabarbern teilen und pflanzen.
• Johannisbeertriebe um ein Drittel einkürzen.
• Die Nächte können bald kühl werden. Räumen Sie daher Orchideen, Bromelien und
Wärme liebende Zimmerpflanzen rechtzeitig ein.
Eine für alles: Die Etagenzwiebel lässt sich roh oder gekocht verwenden und wird sogar als Schnittblume in Sommersträusse integriert.
Eine Zwiebel auf mehreren Etagen
Die Etagenzwiebel ist ein Kuriosum. Sie
bildet auf mehreren «Stockwerken»
kleine Brutzwiebeln aus. Die winterharte Pflanze ist mit ihrem Zwiebelschopf
lustig anzusehen und in der Küche vielseitig verwendbar.
Eine herrliche Blütenpracht von Juli bis zum Frost gehört zu den Vorzügen der Dahlien. Putzen Sie Abgeblühtes regelmässig aus, danach sehen die Pflanzen gleich
viel besser aus. Ein schneller Pflegegang mit der Schere
wirkt wie eine Verjüngungskur bei allen Blühstauden und
Sommerblumen, ganz besonders aber bei Dahlien. Abgeblühtes sieht nicht nur unschön aus, es verleitet die Pflanzen auch zur Samenbildung und hindert sie ausserdem
daran, neue Knospen auszubilden. Davon betroffen sind
vor allem niedrige Beet- und Topfdahlien, die der Gärtner
meist aus Samen anzieht. Düngen Sie nochmals flüssig,
dann wird die Blüte bis zum Frost üppig sein.
Dagmar Stein
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TIERWELT / 35, 27. august 2015
Die Etagen- oder
Luftzwiebel ist
die Exotin unter
den Zwiebeln. Sie
bildet oben auf dem
Schaft keine Blüten, sondern mehrere Brutzwiebeln
aus. Diese treiben erneut aus und bilden eine
Etage weiter oben wiederum kleine Brutzwiebeln aus. Die Luftzwiebel ist eine alte Kulturpflanze, die gemäss ProSpecieRara bereits
1796 in den Aufzeichnungen einer Gärtnerei
in der Nähe von London auftauchte. Entstanden ist sie vermutlich aus einer Kreuzung
zwischen der Speise- und der Winterheckenzwiebel.
ProSpecieRara kümmert sich heute um den
Erhalt von Etagenzwiebeln unterschiedlicher
6
Illusration: ic
Ein schneller Pflegegang
wirkt bei Dahlien Wunder
Zu verschenken: Fein duftender, sehr grosser
Oleander mit gefüllten rosa Blüten. Die Gesamthöhe inkl. Topf beträgt ca. 2,50 Meter. Muss
abgeholt werden bei Vreni Stutz, 8181 Höri ZH,
Tel. 079 636 16 20.
Zu verschenken: Tomatenbäume «Tomarillo». Interessenten melden sich bei Familie Flury,
4522 Rüttenen SO, Tel. 032 622 74 39.
Gesucht: Eine Papageienpflanze in der Umgebung von Cremin VD. Bitte melden bei Vreni
Thüler, Tel. 021 906 89 68.
Suchen Sie eine Pflanze? Verschenken oder tauschen Sie Stecklinge oder Samen? Ihre Zuschrift
wird kostenlos auf dieser Seite publiziert, die am
letzten Donnerstag jeden Monats erscheint.
Hinweise­bitte an Redaktion «Tierwelt»,
Henzmann­­­­strasse 18, 4800 Zofingen, oder per
E-Mail an [email protected]
Bilder: Albedo / pixelio.de; Eugene Zelenko / wikimedia.org;
Erich Keppler / pixelio.de
Pflanzenbörse
TIERWELT / 35, 27. august 2015
Herkunft, darunter «Züblin», «vom Elsass»
oder «vom Onsernonetal». Die dekorative
Zwiebel ist winterhart und äusserst pflegeleicht. Sie mag es, wenn sie im Frühling etwas
Dünger bekommt und man ihr das Unkraut
vom Stängel hält. Alle drei bis vier Jahre benötigt sie einen Tapetenwechsel und bevorzugt in einem neuen Beet weiterzuwachsen.
Die Stängel der Etagenzwiebel sind rund und
hohl und lassen sich im zeitigen Frühjahr wie
Schnittlauch im Salat oder im Kräuterquark
verwenden.
Unkomplizierte Vermehrung
Der Ertrag pro Pflanze hält sich zwar in Grenzen, jedoch ist der Einsatz der Luftzwiebel
sehr vielseitig. Die kleinen Brutzwiebeln lassen sich roh verzehren oder mit Gemüse andünsten. Mit ihrem süssscharfen Geschmack
peppen sie manches Gericht auf. Nebst den
Brutzwiebeln lassen sich auch die Nebenzwiebeln, die sich im Boden bilden, ernten und
zum Kochen verwenden. Die Vermehrung der
Etagenzwiebel ist denkbar einfach. Im Herbst
oder Frühling können die Brutzwiebeln entfernt und am gewünschten Ort im Garten rund
drei Zentimeter in den Boden gesteckt werden. Daraus entwickelt sich in den folgenden
Monaten eine neue Pflanze, die bald wieder
mehrere Etagen ausgebildet hat. Auf diese
Weise lässt sich die spezielle Zwiebel auch
ganz unkompliziert über den Gartenzaun
weiterreichen.
Auch die Floristik hat den Reiz der Etagenzwiebel erkannt. Als Schnittblume lässt
sie sich gut in Gestecke und Sommersträusse
integrieren. Allerdings platziert man das fertige Werk vorzugsweise im Freien, etwa vor
dem Fenster oder auf dem Balkontisch, denn
zwangsläufig macht sich ein leichter Zwiebelduft breit. Text und Bild: Caroline Zollinger
In unserer achtteiligen Serie lassen wir alte
Gemüse-Sorten aufleben, die schon in Grossmutters Garten wuchsen. Aufgrund ihrer Anbauund Geschmackseigenschaften haben sie sich
über viele Jahrzehnte bewährt. Sie geraten
heute, in Zeiten der weltweit tätigen Saatgut­
unternehmen stark in Bedrängnis. Wer sie in
seinem Garten aussät, leistet einen Beitrag dazu,
wertvolles Kulturgut für künftige Generationen
zu bewahren. www.prospecierara.ch
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