Roe, Messing, Vandebosch, van den Bulck (1996): Television Game Show Viewers Ziel des Aufsatzes: 1) Gibt es ein spezifisches Game Show-Publikum? 2) Kultivierung: Führt die Nutzung von Game Shows zu einem stärkeren Glauben an die Wichtigkeit von Glück im Leben und stärker materialistisch geprägten Einstellungen? A) Systematik: 1) Definition von Gameshows: gemeinsames Merkmal: jemand gewinnt einen Preis durch Wissen, Können oder pures Glück 2) Ableitung aus der Theorie/ Hypothesenbildung: teils sinnvoll abgeleitet, allerdings in bezug auf Kultivierungshypothese nur mäßig (erst im Schlussteil, generell kommt diese Frage zu kurz) 3) Methode: Telefoninterviews: aber Durchführung nicht nachvollziehbar (siehe B); nichts über Pretest erwähnt 4) Datenanalyse umfassend dokumentiert, Ergebnisdarstellung ausführlich B) intersubjektive Nachvollziehbarkeit: Fragen vorgestellt: 1) generelle Fernsehnutzung, Sender- und Genrepräferenzen, Nutzung von Game Shows 2) Bedeutung von Glück, Erziehung von Kindern in bezug auf Geld, Materialismus 3) soziodemografische Merkmale: Alter, Bildung, Beruf, Familienstand, Religiosität aber: Operationalisierung der Konstrukte nicht beschrieben C) Reliabilität: nicht geprüft D) Validität: - Inhaltsvalidität: Validität der Konstrukte nicht nachprüfbar, weil nicht genannt - Kriteriumsvalidität: nur teilweise geprüft: Vergleich der Fernsehnutzung mit Ergebnissen anderer flämischer Studien; Vergleich mit Befunden amerikanischer Studien (letzteres allerdings nur bedingt zur Kriteriumsvalidierung geeignet (interkulturelle Unterschiede) - Konstruktvalidität: bzgl. Relevanz ja – erste Studie, die Gameshow-Nutzung für Europa prüft, bzgl. Kultivierung wenig valide, da Vernachlässigung aktueller Forschung (Einfluss von Drittvariablen etc.), immerhin aber Verweis auf weiteren Forschungsbedarf - generelles Problem, das Validität beeinflusst: erst Fragen zur Fernsehnutzung, dann Einstellungsfragen ( die Befragten können ahnen, worum es geht, was ihr Antwortverhalten beeinflussen wird) E) Stichprobe: - Zufallsauswahl: n=246 zufällig gewählte Befragte der Flämischen Gemeinde Belgiens - vermutlich für flämische Bevölkerung repräsentativ, besser wäre aber, dies anhand zentraler soziodemografischer Merkmale zu prüfen; - aber: nicht repräsentativ für ganz Belgien oder gar Europa (müsste thematisiert werden)