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Blutbild
• Blutbild nennt man abgekürzt eine
Untersuchung, die mikroskopisch und
photometrisch die zellulären Anteile des Blutes
in ihrer Menge bestimmt und auf diese Weise
ein "Bild" über das Blut gibt.
• Heute verwendet man zur Gewinnung des
Blutbildes überwiegend automatische
Zählgeräte (Coulter-Counter).
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Zellen des Blutes
•
•
•
•
Erythrozyten = Rote Blutkörperchen
Leukozyten = Weiße Blutkörperchen
Thrombozyten = Blutplättchen
Retikulozyten = Unreife Erythrozyten
• Ermittelt man die jeweiligen prozentualen
Anteile dieser Zellen, so spricht man von
einem Differenzialblutbild
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weiße Blutkörperchen
• R
• Neutrophile
Granulozyten
• Eosinophile
Granulozyten • r
• U
• Basophile
Granulozyten
• U
• Monozyten
• Lymphozyten
U
r
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Ferner kann man bei einem Blutbild auch
messen:
• Hämatokrit = Anteil der Zellen am
Blutvolumen
• Hämoglobin = Roter Blutfarbstoff
• Methämoglobin = chemische Variante des
roten Blutfarbstoffs
• MCH und HbE =
Färbekoeffizient und
mittlerer korpuskulärer Hämoglobingehalt
• MCHC, MCV und RDW = Zustand der Erys u.a.
in Bezug zum Hämoglobin
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Erythrozyten
• Aufgabe der roten
Blutkörperchen ist der
Sauerstofftransport,
den sie mit Hilfe des
roten Blutfarbstoffes
(Hämoglobin)
bewerkstelligen
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• Die roten Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff
(02) von der Lunge in den gesamten Körper. Der so in
den Körper transportierte Sauerstoff ist für die
Energiegewinnung lebensnotwendig. Auf dem
Rückweg durch den Körper nehmen die roten
Blutkörperchen einen Teil des Stoffwechselprodukts
Kohlendioxyd (CO2) mit zur Lunge. Hier wird das
Kohlendioxyd wieder abgegeben und ausgeatmet.
• Im ungefärbten Blutausstrich sieht man die roten
Blutkörperchen als etwa gleich große, runde, blasse
Scheiben, die in der Mitte leicht eingedellt sind.
• Die roten Blutkörperchen enthalten den roten
Blutfarbstoff, das Hämoglobin. Ein gesunder
erwachsener Körper verfügt über rund 25 000
Milliarden roter Blutkörperchen. Die normale
Lebensdauer eines Erythrozyten beträgt etwa 120
Tage.
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• Das rote Blutkörperchen geht (nach Verbrauch
seiner Energiereserven) durch Alterung zu
Grunde. In gleichem Maße wie alte rote
Blutkörperchen absterben, entstehen neue im
Knochenmark.
REFERENZ-/NORMALWERTE:
• Männer 4,5 - 5,9 106/µl (Mill./mm³)
• Frauen 4,1 - 5,1 106/µl (Mill./mm³)
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Krankhafte Veränderungen
Krankhafte Veränderungen der roten Blutkörperchen
betreffen in der Regel folgende Faktoren:
• Die Anzahl
• Die Größe
• Die Form
• Die Färbbarkeit
• Den Hämoglobingehalt
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Anämie = Blutarmut (zu wenig Erys)
Ursachen:
• Chronischer Blutverlust
• Erythrozytenbildungsstörungen
• Verschiedene Nierenerkrankungen (renale
Anämie)
• Verschiedenen Vitaminmangelerscheinungen
(Vit. B12- oder Folsäuremangel)
• Eisenmangel
• Eiweißmangel
• Verschiedene Krebsarten
• Knochenmarkserkrankungen
• Verdrängung der normalen Bildung bei
Leukämie
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Gesteigerter Erythrozytenabbau =
hämolytische Anämie.
Mögliche Ursachen:
• verschiedene Defekte der Erythrozyten (zum
Beispiel: Kugelzellen, Sichelzellen)
• chemische Stoffe und Arzneimittel (zum
Beispiel: Arsen, Chinin, Sulfonamide)
• Infektionskrankheiten (zum Beispiel: Malaria)
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Polyglobulie = zu viele Erys
Diese kann unter anderem bei folgenden
Krankheiten auftreten:
• Verringerter Sauerstoffgehalt im Blut (zum
Beispiel durch Aufenthalt in großen Höhen, Lungenund Herzerkrankungen)
• Störungen des roten Blutfarbstoffs (zum Beispiel
bei Rauchern, Methämoglobinämie)
• Hormonelle Steigerung der Bildung der roten
Blutkörperchen (Morbus Cushing, Kortikoid - oder
Androgentherapie)
• Nierenkrebs
• Polycythaemia rubra vera (Bluterkrankung)
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• Pseudoglobulie = relativ zum Blutvolumen zu
viele Erys , wie zum Beispiel bei Flüssigkeitsverlust
• Die Größenänderung der Erys verläuft in
beide Richtungen:
Zu große Erythrozyten nennt man
Makrozyten. Sie treten zum Beispiel bei
Alkoholismus, Vitamin-B12-Mangel oder
Folsäuremangel auf. Zu kleine Erythrozyten
nennt man Mikrozyten. Sie treten bei
Eisenmangel auf.
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Formveränderung der Erythrozyten
• Bei vielen Anämien und bei Herzklappenersatz
kann die Form verändert sein (zerrissene
Erythrozyten, Schistozyten).
• Angeborene Anämien durch
Formveränderungen sind z. B. die Kugel- und
Sichelzellenanämie
• Formveränderungen erschweren die
Anpassungsfähigkeit der Erythrozyten bei der
Passage durch enge und gekrümmte kleine
Blutgefäße. Als Folge davon werden sie in der
Milz aussortiert und vermehrt abgebaut.
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Änderung der Färbbarkeit der
Erythrozyten
• Normalerweise erscheinen Erythrozyten
im Blutausstrich nach der PappenheimFärbung als rote, ovale Scheiben mit
zentraler Aufhellung. Ist der Patient aber
beispielsweise an einer Bleivergiftung oder
einer Anämie erkrankt, können sie blau bis
grau sein oder blaue Pünktchen aufweisen
(Basophilie).
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Retikulozyten
• Retikulozyten = Vorstufe der Erys. Diese entstehen im
Knochenmark aus Vorläuferzellen über mehrere
Zwischenstufen. Die Retikulozyten werden aus dem
Knochenmark in das Blut abgegeben und wandeln sich
dort in reife Erythrozyten um.
• In einer abgenommenen Blutprobe ist es möglich, mit
speziellen Färbemethoden, die Retikulozyten von den
Erythrozyten zu unterscheiden und zu zählen.
• Im menschlichen Körper findet ständig eine Neubildung
von Erythrozyten statt, um alte, aussortierte rote
Blutkörperchen zu ersetzten. In der Laboruntersuchung
kann man aus der Zahl der Retikulozyten schließen, wie
schnell und in welchem Verhältnis rote Blutkörperchen
nachgebildet werden.
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Gründe für die Bestimmung des
Retikulozyten-Wertes:
• Die Blut bildende Aktivität des Knochenmarks kann
überprüft werden.
• Man kann verschiedene Formen der Anämie unterscheiden
• Der Wert wird zur Abklärung der Frage, ob die Behandlung
einer Mangelanämie anschlägt, bestimmt (zum Beispiel bei
Vit. B12-Mangelanämie, Folsäure- oder Eisenmangelanämie).
• Es wird abgeklärt, ob nach einer Knochenmarkstransplantation die Erythrozytenreifung funktioniert.
• Nach einer Behandlung mit Erythropoetin (Epo, ein
körpereigenes Hormon, das die Zahl der roten Blutkörperchen
ansteigen lässt) statt
• Bei der Behandlung mit einigen Zytostatika (eine Form der
Krebstherapie).
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• Das Untersuchungsmaterial ist eine Blutprobe.
Um Retikulozyten von Erythrozyten
unterscheiden zu können werden sie mit einem
bestimmten Farbstoff angefärbt. Dieser
Farbstoff färbt Strukturen in den Retikulozyten
(Kern) an, die bei einem fertigen Erythrozyten
nicht mehr vorhanden sind.
REFERENZ-/NORMALWERTE
• relative Anzahl Erw.: 2,3 ± 1,2 % (der Erys)
• absolute Anzahl Erw.: 92 ± 25 10 (hoch9)/l
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zu niedrige Retikulozytenwerte
• Bei einer Behandlung mit Zytostatika
(eine Form der Krebstherapie).
• Bei einer Störung der blutbildenden
Funktion des Knochenmarkes (zum
Beispiel bei einer Mangelanämie,
chronischer Infektion oder Krebs).
• Bei einem Mangel an Erythropoetin (zum
Beispiel bei einer Nierenerkrankung).
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zu hohe Retikulozytenwerte
• Bei chronischem Mangel an Sauerstoff
(Aufenthalt in großen Höhen)
• Nach Blutungen (Verlust von roten
Blutkörperchen)
• Bei krankhaft gesteigertem Zerfall von roten
Blutkörperchen
• Bei der Behandlung einer Mangelanämie
(zum Beispiel bei Vit. B12-, Folsäure- oder
Eisenmangelanämie)
• Bei der Behandlung mit Erythropoetin
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Leukozyten (6000-8000/mm³)
• Hauptaufgabe der Leukozyten ist die Abwehr von
Krankheitserregern. Der Name weiße
Blutkörperchen leitet sich von der Tatsache ab, dass
bei einer Färbung des Blutausstrichs die Leukos die
Farbe nicht annehmen und deshalb unter dem
Mikroskop hell bis weiß erscheinen.
• Weiße Blutkörperchen sind gewissermaßen die
Blutpolizei. Sie machen Krankheitserreger
unschädlich und schützen so den Körper vor
Infektionen. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei
Entzündungen, bakteriellen Infektionen und
Wurminfektionen sowie bei allergischen Reaktion und
den Autoimmunkrankheiten, bei denen der Körper
fälschlicherweise eigene Zellen und Gewebe angreift.
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Neutrophile Granulozyten
• Die neutrophilen Granulozyten sind mit 50 bis 80 %
die zahlenmäßig stärkste Art der weißen
Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind die wichtigsten
Funktionsträger im unspezifischen Abwehrsystem des
Blutes.
• Neutrophile Granulozyten bleiben durchschnittlich nur
6 - 8 Stunden im Blutkreislauf. Häufig wandern sie in
die Schleimhautoberflächen aus. Die Hälfte der
neutrophilen Granulozyten wird nicht durch den
Kreislauf transportiert, sondern haftet an der
Innenseite der Gefäße, vor allem in Lunge und Milz.
Diese ruhenden Zellen können in Stresssituationen
(zum Beispiel bei Kortison- und Adrenalinwirkung)
schnell mobilisiert werden.
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• Beim Beginn von Infektionen nehmen die
neutrophilen Granulozyten im Blut besonders
rasch zu ("neutrophile Kampfphase"). Sie
"fressen" (phagozytieren) Bakterien und
Gewebetrümmer.
• Eiter besteht zum größten Teil aus neutrophilen
Granulozyten oder aus ihren Zelltrümmern. Sie
können Stoffe (Eicanoside) freisetzen. Diese sind
wichtig bei der Entstehung von
Entzündungsreaktionen, von Schmerzreiz und bei
der Blutstillung.
REFERENZ-/NORMALWERTE
Erw.: 3200 - 6200/µl (55 - 75%)
oder 0,55 - 0,75
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zu niedrige Granulozytenwerte
•
•
•
•
•
•
Bei Blutvergiftung (Sepsis)
Bei Typhus oder Brucellose
Bei Virusinfektionen
Bei Malaria
Knochenmarksschädigung
Bei der Einnahme von bestimmten
Medikamenten, beispielsweise von Zyto- und
Thyreostatika
• Bei Agranulozytose
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zu hohe Granulozytenwerte
• Bei bakteriellen Infektionen (z. B. Tuberkulose,
Pneumonie) und Pilzkrankheiten
• Bei diabetischem, hepatischem und urämischem
Koma
• Bei chronisch entzündlichen Erkrankungen
• Bei Leukämie
• Bei Krebs (Carcinom)
• Bei Schock
• Bei Kortisontherapie
• Bei Impfungen
• Polycythämia vera
• Bei Rauchern
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Eosinophile Granulozyten
• Eosinophile Granulozyten machen nur 2 - 4 % der
Leukozyten aus. Ihre Zahl unterliegt einer 24-StundenPeriodik. Am späten Nachmittag und am frühen Morgen
ist ihre Anzahl um rund 20 % niedriger, um Mitternacht
rund 30 % höher als der 24-Stunden-Mittelwert.
Die eosinophilen Granulozyten können Bakterien und
Gewebereste "fressen" (phagozytieren). Die Zahl der
eosinophilen Granulozyten ist besonders bei einer
abklingenden Infektion erhöht. Man spricht dann von
einer "lymphozytär-eosinophilen Heilphase".
REFERENZ-/NORMALWERTE
Erw.: 50 - 250/µl (2 - 4%) oder 0,02 - 0,04
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Zu niedrige eosinophile
Granulozytenwerte
• Bei schwerern akuten Infektionen wie
beispielsweise Typhus, Masern,
Bazillenruhr, Blutvergiftung (Sepsis)
• Bei Stress, Cushing-Syndrom, KortikoidTherapie
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Zu hohe eosinophile Granulozytenwerte
• Bei Wurminfektionen (wie z.B. Trichinen,
Echinokokken, Askariden)
• Bei allergischen Erkrankungen (wie Asthma,
Neurodermitis, allergischer Schnupfen)
• Bei Scharlach
• eosinophilem Lungeninfiltrat
• Autoimmunerkrankungen (wie akuter
Sarkoidose, Morbus Addison)
• einigen Krebsarten (MorbusHodgkin, chronischmyeloische Leukämie)
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Basophile Granulozyten
• Basophile Granulozyten sind die zahlenmäßig schwächste
Unterart der Leukos. Sie machen unter diesen nur 0,5 - 1 %
aus. An der Oberfläche dieser Zellen befinden sich
Andockstellen (IgE-Rezeptoren) für bestimmte körperfremde
Stoffe (spezifische Antigene).
Wenn zum Beispiel Pollen, an diese Rezeptoren andocken,
kommt es zu einer allergischen Reaktion. Basophile
Granulozyten, die allergische Reaktionen vermitteln, sind
gewissermaßen die Gegenspieler der eosinophilen
Granulozyten, die allergische Reaktionen dämpfen. Zudem
können basophile Granulozyten Lockstoffe für eosinophile
Granulozyten freisetzen und sich so indirekt an der Abwehr
beteiligen.
REFERENZ-/NORMALWERTE
Erw.: 15 - 50/µl (0 - 1%) oder 0,0 - 0,01
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zu hohe basophile Granulozyten
• Allergische Erkrankungen wie Arzneimittel- oder
Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten
• Urtikaria
• Nach einer Milzentfernung (Splenektomie)
• Diabetes mellitus
• Parasitenbefall
• Rheumatoide Arthritis
• Bei chronisch-myeloischer Leukämie
• Myeloproliferatives Syndrom (Polycythämia vera)
• Tuberkulose
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Monozyten
• Monozyten machen 2 - 8 % der Leukozyten aus und sind die
größten Leukos. Außerdem sind am besten in der Lage,
Bakterien und Gewebetrümmer unschädlich zu machen (zu
phagozytieren, d.h. wörtlich zu "fressen").
Monozyten bleiben etwa 14 Tage im Blutkreislauf. Danach
wandern sie in das umgebende Gewebe ein, wo sie größer
werden und dann als Histiozyten oder Gewebe-makrophagen
bezeichnet werden. Sie sind vor allem in Lymphknoten, Lunge,
Leber, Milz und Knochenmark zu finden. Gemeinsam mit den
basophilen Granulozyten vermitteln und fördern sie allergische
Reaktionen.
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• Monozyten werden im Differenzialblutbild
bestimmt. Eine Erhöhung der Monozytenzahl
findet sich regelmäßig auf dem Höhepunkt
einer Infektion, der "monozytären
Überwindungsphase". Das kann entweder die
Wendung zur Heilung ankündigen, aber auch
einen Rückfall bedeuten.
• Eine alleinige Verminderung der Monozytenzahl ist nicht bekannt. Sie tritt nur auf bei
genereller Verminderung der Leukozyten.
REFERENZ-/NORMALWERTE
Erw.: 285 - 500/µl (2 - 8 %) oder 0,02 - 0,08.
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zu hohe Monozytenwerte
• Bei Infektionen wie Tuberkulose, Syphillis
oder Brucellose
• Bei Autoimmunerkrankungen (Sarkoidose,
Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
• Bei verschiedenen Krebsarten (Leukämien,
multiples Myelom, Hodgkin Lymphom)
• Bei bakterieller Herzinnenhautentzündung
(Endokarditis)
• Bei Mononukleose
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Lymphozyten
• Lymphozyten gehören zu den Leukozyten. Sie sind
die eigentlichen spezifischen Abwehrzellen des
menschlichen Körpers. Lymphozyten sind die
kleinsten weißen Blutkörperchen. Sie machen 25 - 40
% der Leukozyten aus. Aber nur 4 Prozent der
Lymphozyten des Menschen befinden sich im
Blutkreislauf, bei kleinen Kindern sind es über 50
Prozent.
Rund 95 % der im Knochenmark und in den
lymphatischen Organen Thymus, Milz, Mandeln, den
Peyerschen Plaques und Lymphknoten gebildeten
Lymphozyten sind auch dort gespeichert. Bei Bedarf
können sie in die Blutbahn abgegeben werden.
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• Man unterscheidet zwei Typen von Lymphozyten:
B-Lymphozyten (Bone = Knochen) und
T-Lymphozyten (Thymus). Diese haben
verschiedene Bildungsorte, verschiedene Aufgaben
und ein unterschiedliches Aussehen. Von beiden
Unterarten existieren kurzlebige Lymphozyten, die nur
sieben Tage aktiv sind, und langlebige Lymphozyten,
die 500 Tage ihren Dienst versehen können. Letztere
arbeiten als "Gedächtniszellen". Sie sind in der Lage,
sich den Erreger einer überstandenen Infektion zu
merken. Bei einer erneuten Infektion mit dem Erreger
können sie so viel schneller und effektiver reagieren.
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• Lymphozyten werden routinemäßig bei jeder
Blutuntersuchung bestimmt. Sie sind von
zentraler Bedeutung bei der Immunabwehr
des Körpers. Regelmäßig erhöht ist die
Lymphozytenzahl in der "Lymphozytäreosinophilen Heilphase" eines Infekts, wenn
die absolute Leukozytenzahl schon wieder
zurückgeht.
REFERENZ-/NORMALWERTE
Männer & Frauen: 1500 - 3000/µl (25 - 45%)
oder 0,25 - 0,45.
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zu niedrige Lymphozytenwerte
• Bei AIDS
• Bei bestimmten Medikamententherapien
(Zytostatika, Kortison)
• Bei einer Strahlentherapie
• Bei Miliar-Tuberkulose
• Bei verschiedenen Krebsarten (Lymphome)
• Bei systemischen Lupus erythematodes
• Bei Cushing Syndrom
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zu hohe Lymphozytenwerte
• Bei Virusinfektionen wie Mononukleose
oder Röteln
• Bei Keuchhusten, Toxoplasmose oder
Typhus
• Bei verschiedenen Krebsarten (Leukämie,
Lymphome)
Slide 40
Thrombozyten
• Thrombozyten sind kernlose, scheibenförmige
Blutkörperchen (Blutplättchen) mit einem
Durchmesser von drei Mikrometern. Sie überleben
im Blut etwa zehn Tage. Ungefähr ein Drittel der
Blutplättchen befindet sich in der Milz. Gebildet
werden die Thrombozyten im Knochenmark.
• Thrombozyten sind wichtig für die Blutstillung und
Blutgerinnung. Sie registrieren, dass die
Gefäßwand verletzt ist, kleben aneinander und
bilden einen Pfropf auf der Gefäßwandöffnung. Sie
verhindern damit, dass Blut verloren geht und
Keime in den Körper gelangen. Gleichzeitig setzen
sie Stoffe frei, die die Blutgerinnung in Gang
setzen, das so genannte intrinsische System.
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• Wenn die Blutplättchen nicht richtig funktionieren
können, oder wenn es zu wenige im Blut gibt,
kommt es zu einer verstärkten Blutungsneigung.
Der verletzte Patient blutet in diesem Fall länger als
üblich.
• Nachgewiesen wird die Zahl der Blutplättchen durch
Auszählung. Die Funktion kann man mit der
Blutungszeit prüfen. Ist die Funktion der Blutplättchen
hochgradig gestört, kann es auch zu Blutungen ohne
äußeren Anlass kommen, zu den so genannten
Spontanblutungen.
• Ist die Zahl der Blutplättchen massiv erhöht,
besteht das Risiko einer Thrombose. Als Thrombose
bezeichnet man die Bildung eines Blutgerinnsels.
• REFERENZ-/NORMALWERTE
Erw.: 140.000 - 360000 /µl oder 140-360 10(hoch9)/l
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Zu niedrige Thrombozytenwerte
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Bildungsstörungen wie die aplastische Anämie
Knochenmarkserkrankungen
Vitamin B12-Mangel, Folsäuremangel
Alkoholkrankheit
Verschiedene medikamentösen Therapien (Kortison, Gold,
Chloramphenicol, Phenylbutazon, Phenytoin, Thiaziden,
Zytostatika, Heparin)
Strahlentherapie
Erythrozytenzerfall (Hämolyse)
Überfunktion der Milz
Verbrauchskoagulopathie
Autoantikörper
HELLP-Syndrom
Chronisch-myeloische Leukämie
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zu hohe Thrombozytenwerte
•
•
•
•
•
•
•
Chronische Entzündung
Akute Infektion
Entfernung der Milz (Splenektomie)
Operationen
Schwangerschaft
Therapie mit Kortison
Polycythämia vera