Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ Handlungsempfehlungen zur Lehrlingsgewinnung Lehrstellenbarometer 2009 im „Tief“ – Hinnehmen oder nicht? Zwei Fakten, zwei Fragen, eine Antwort – eine Schlussfolgerung Fakt 1 Frage 1 Antwort Die Schulabgängerzahlen sinken drastisch! Bleiben da noch Lehrlinge für das Handwerk übrig? Ja, aber man muss etwas dafür tun! Fakt 2 Frage 2 Antwort Im Handwerk läuft ab Jahresende die Imagekampagne an. Kommen dann auch mehr Schulabgänger in das Handwerk? Ja, aber man muss etwas dafür tun! Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ These 1 Die Suche nach einem Lehrling ist ein langfristiger Prozess und kann nicht erst 2 oder 3 Monate vor dem geplanten Ausbildungsbeginn gestartet werden. o Praktikumskatalog Eintragung eines Praktikumsplatzangebotes über die Internetplattform des Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ www.ausbildungsservice-tw.de In weniger als 10 Minuten kann der Betrieb seine Offerte eintragen und steht dann für alle Schüler sichtbar im Netz. Die Homepage des Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ wurde im 1. Halbjahr 2009 insgesamt mehr als 32.000 mal aufgerufen. o Ausbildungsplatzbörse der HWK Südthüringen Eintragung eines freien Ausbildungsplatzes über die Internetplattform des Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ www.ausbildungsservice-TW.de oder der Handwerkskammer Südthüringen www.hwk-suedthueringen.de o Mitwirkung BERUFSSTART plus Der Betrieb kann sich bemühen – und wird Erfolg haben – im Projekt BERUFSSTART plus als Praktikumsbetrieb zu fungieren. Als Praktikumsbetrieb von BERUFSSTART plus wird, je nach Wunsch, zwei- oder dreimal im Jahr ein Schüler bzw. eine Schülerin für jeweils eine Woche zugeteilt. Dieses Praktikum kann sich in der 9. und 10. Klasse mit dem gleichen Schüler bzw. der gleichen Schülerin wiederholen. Eingesetzte „Bildungsbegleiter“ stimmen mit dem Betrieb die Einzelheiten ab. Die BERUFSSTART plus – Schüler haben vor dem Einsatz im Betrieb ein zweiwöchiges Praktikum bei einem Bildungsträger (z.B. BTZ Rohr – Kloster) hinter sich, kommen also motiviert und mit grundlegenden Vorstellungen zum Berufsbild. Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ o Zusammenarbeit mit Regelschule/-n am Ort / in Umgebung Hier gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten Auftreten vor der Klasse (Vorstellung Beruf) Betriebsbesichtigungen anbieten Einladung interessierter Schüler in den Betrieb Angebot eines Praktikums Angebot einer Ferienbeschäftigung Gespräche mit Klassenlehrer Teilnahme an einem Elternabend Aushang der Lehrstelle am „Schwarzen Brett“ der Schule These 2 Die Werbung für eine Ausbildung in einem oder mehreren Handwerksberufen muss der Betrieb nicht allein bestreiten! Werbung mit Partnern senkt einmal die Kosten, bringt aber in der Öffentlichkeit auch mehr Aufmerksamkeit! „Offene Werkstatttage“ in Innungsbetrieben Plakatwerbung der Innung (mit Adressen von Betrieben) Veranstaltung „Ausbildungsbörse“ in und mit der KHS Verbreitung von INFO-Material innungsspezifisch) Werbe - “Nachmittag“ mit der Berufsschule Nutzung der örtlichen Medien mit Gemeinschaftsannoncen und /oder redaktionellen Beiträgen o Einbeziehung von Lehrlingen und Junggesellen in die Werbung (altersspezifisches Ansprechen!) o Teilnahme an Berufsorientierungsmessen o Sich der Agentur für Arbeit (Info-Veranstaltung) zur Verfügung stellen! o o o o o o Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ These 3 „Besondere“ Ideen haben auch „besondere“ Wirkungen! o Sponsoring einer Schule (finanziell, besser Übergabe eines Betriebserzeugnisses oder eines „Geschenks“ – Nutzen der Öffentlichkeit! o Temporärer Autoaufkleber (Heckscheibe) mit Kontaktdaten o Aushang“ im Fenster der Firma o Ausbildungsplatzangebot in Geschäftspost legen o Lehrer animieren, eine Unterrichtsstunde in den Betrieb zu verlegen o Mitwirkung an Projekttagen von Schulen o Ausstellung eines oder mehrerer Gesellenstücke (zieht Aufmerksamkeit nach sich!) o Lehrern ein paar Tage der Mitwirkung im Betrieb anbieten (Lehrer als d e n „Kommunikator“ mit den Schülern als Chance sehen!) o Angebot eines Ausbildungsplatzes auch über die Homepage des Betriebes These 4 Der Betrieb kann (und sollte) sich auch vom „Mitbewerber“ deutlich unterscheiden! o Originelle Anzeigen in Tageszeitungen oder Wochenblättern o Zahlen von mehr Ausbildungsvergütung o leistungsabhängige Ausbildungsvergütung, auf jeden Fall aber oberhalb des Tarifs o Angebot eines Auslandspraktikums während der regulären Ausbildungszeit o Zusatzqualifikationen anbieten o Firmenwagen in Ausnahmen privat nutzen lassen o teilweise Übernahme der Kosten für die Fahrschulprüfung des Lehrlings (mobiler Lehrling ist auch im Firmeninteresse!) Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ These 5 Es lohnt sich auch, bisher noch nicht groß im Fokus gestandenen Bewerberkreisen Lehrstellenangebote zu unterbreiten o Mädchen Mehr als eine Anmerkung: Auch Mädchen bzw. junge Frauen können erfolgreich in technischen Berufen eine Ausbildung absolvieren! o Abiturienten und Studienabbrecher Abiturienten und Studienabbrechern sollte eine der Ausbildungen (These 6) angeboten werden o Schulabgänger mit einem schlechten Zeugnis; Dieser Personenkreis war oftmals „schulmüde“ und besitzt durchaus praktische Begabungen. Unterstützung kann von Beginn an durch abH (ausbildungsbegleitende Hilfen, Leistung der Agentur für Arbeit) gegeben werden. Das BTZ ROHR- Kloster bietet zudem mit einem Assessment (Kompetenzfeststellung des künftigen Lehrlings) und Grundlehrgängen von 4 – 12 Wochen ebenfalls Unterstützung. o Teilnehmer an außerbetrieblichen Bildungsmaßnahmen; Dieser Personenkreis hat zum Teil bereits eine ein- bis zweijährige systematische Ausbildung unter besonderer Begleitung hinter sich und ist motiviert. o Schulabgängern mit „Handicaps“ Von Beginn an eine zusätzliche fachliche und pädagogische Unterstützung „von außen“. Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ These 6 Besondere Ausbildungsmodelle bieten „Anreize“ für die Aufnahme einer Ausbildung im Handwerk o Ausbildungsmodell Elektrotechnik BISS (Berufsausbildung zum Elektroniker FR Energie- und Gebäudetechnik, verbunden mit dem Bachelor – Studiengang Elektrotechnik an der FH Schmalkalden) o Berufsausbildung plus“ für Teilnehmer mit allgemeiner Hochschul- bzw. Fachhochschulreife Neben der Gesellenprüfung werden folgende Zusatzqualifikationen erworben. Techn. Fachwirt (HWK) AEVO (Teil IV Meisterprüfung) Europäischer Computerführerschein Englisch (technisch orientiert) o Integrative Berufsausbildung für Realschüler „1-2-3-4 for you Dauer:4,5 Jahre mit folgenden Abschlüssen. Gesellenzeugnis Fachhochschulreife Technischer Fachwirt (HWK) AEVO (Teil IV Meisterprüfung) Ausbildungsservice „Thüringer Wald“ These 7 Betriebe mit mehr Bewerbern als notwendig können auch abgesagte Bewerber in andere Betriebe „umlenken“! Das ist zwar ungewöhnlich, wird aber in Einzelfällen dennoch bereits praktiziert. Man kann also auch bei anderen Innungsmitgliedern nachfragen. These 8 Nutzen von vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten! Es gibt sogenannte „Kümmerer“, die Betrieben helfen, einen Lehrling zu finden. o Kreishandwerkerschaften auch als Anlaufstelle für interessierte Eltern und Schüler o Projektmitarbeiter Ausbildungsservice „Thüringer Wald“, angesiedelt bei der Handwerkskammer Südthüringen , Tel.: 03681370 211/ 213 o Mitarbeiter „passgenaue Vermittlung“ Herr Kramer Tel.: 03681 – 370212 o Agentur für Arbeit , Team „Ausbildung (251 X)“ o Bekannte und Verwandte in die Werbung einbeziehen