18-Enoch_Arden

Werbung
Musik - Theater
Samstag, 24. September 20.00 Uhr
Ohmsches Haus
Enoch Arden
Melodram
von Richard Strauß
mit Johanna Krumstroh
und Katharina Hinz
am Flügel
Nicht zu Unrecht nannte Max Steinitzer das Melodram >Enoch Arden< ein „kleines
Juwel“ und schrieb: „Man… beachte, welch äußerlich lockende Stellen in
Tennysons Text Strauss ohne Musik ließ und in welcher Weise von den malerischen
und den Gefühlselementen jene verinnerlicht, diese mitempfunden sind.“
Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg reicht die Blütezeit
des Melodrams mit Klavierbegleitung. In allen diesen Werken kommt es zu einer
reizvollen, oft heterogenen Mischung verschiedener Stilelemente, zum Beispiel
des Secco- und noch viel öfter des Accompagnato-Rezitativs, der Opernarie, der
Ballade mit Klavierbegleitung und der reinen Instrumentalmusik.
Lange Tremolo-Passagen, abrupte Wechsel des Tempos und der Lautstärke und
harmonische Experimente, selbst der Einsatz von Leitmotiven geben sich ein
buntes Stelldichein. Melodramen sind nichts für musikalische Puristen, Asketen
und strenge Bewahrer von Konventionen und Regeln. Pathos und Kitsch lauern an
allen Ecken und Enden. Das macht diese Stücke heute wieder besonders reizvoll.
Enoch Arden
Richard Strauss schrieb Enoch Arden 1897/98 nach einer Verserzählung des
renommierten englischen Dichters Alfred Lord Tennyson als junger Kapellmeister
in München für den Schauspieler und Intendanten Ernst von Possart.
Die effektvolle Geschichte vom Seefahrer Enoch Arden errang bei ihrer
Uraufführung 1897 in München mit Possart als Sprecher und Strauss am Klavier
einen großen Erfolg. Schließlich ging Strauss mit dem Werk auf Tournee, auch um
Geld zu verdienen und sich als Komponist noch bekannter zu machen, und
veröffentliche es als op. 38 mit einer Widmung an Possart.
Bei Enoch Arden handelt es sich um Programmmusik im Kleinformat. Strauss übt
wohltuende Zurückhaltung, der größte Teil des Textes bleibt ohne Musik, die nur
an wichtigen Stellen gliedernd, akzentuierend, Atmosphäre schaffend, auch durch
motivische Querverbindungen und Leitmotive (für das Meer, die drei Protagonisten
Enoch Arden, Philipp und Annie), hinzutritt und sich ganz dem Text unterordnet.
Johanna Krumstroh
Johanna Krumstroh absolvierte ihr Gesangstudium an der Hochschule Carl Maria von
Weber in Dresden. Ihre sängerische Ausbildung intensivierte sie bei Lucja
Zarzycka-Kielb (Dresden) und durch Meisterkurse bei Jessica Cash (London) und
Neil Semer (New York).
Darüber hinaus studierte sie Schauspiel an der Webber Douglas Academy of
Dramatic Art, London und schloss ihre Ausbildung mit Auszeichnung ab. Johanna
Krumstroh wurde als Repräsentantin der Webber Douglas Academy of Dramatic Art,
in der Rolle der „Emilia” aus „Othello” von W. Shakespeare, zum William Poel
Festival in London ausgewählt.
Sie steht mit dem Solostück „Die Briefe der Marianna Alcoforado“ von R. M.
Rilke mit außerordentlichem Erfolg in Deutschland und der Schweiz auf der Bühne,
unter anderem zum Literaturfest Niedersachsen, Schönberger Musiksommer und an
besonderen Spielorten wie dem Berner Münster. Von 2007 bis 2009 war sie am
Düsseldorfer Schauspielhausals „Gerda“ in den „Buddenbrooks“ (T. Mann)
engagiert.
Zu einem besonderen künstlerischen Schwerpunkt haben sich Johanna Krumstrohs
Lesungen mit Musik durch ihren fesselnden dramaturgischen Aufbau und ihre
ausdrucksstarke Interpretation entwickelt. Das facettenreiche Repertoire umfasst
u.a. „Zwetajewa – Skrjabin“ sowie „Orlando – eine Zeitreise“ von V. Woolf und
„Bella Chagall und Frédéric Chopin“. Mit diesen wurde sie zu hochkarätigen
Festivals wie unter anderem dem Literaturfest Niedersachsen, dem Festival Mitte
Europa, den Europäischen Kulturtagen Karlsruhe und der Langen Nacht der Museen
Berlin eingeladen.
Herunterladen