Die Armut ist groß Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs ist die Lebensmittelrationierung noch nicht beendet. So werden 1919 zunächst Lebensmittel wie Eier, Fisch, Kartoffeln oder Fleisch wieder in den freien Verkauf gegeben. Es dauert allerdings noch mehrere Monate, bis auch Brot und Getreide sowie Butter oder Milch wieder frei verkäuflich sind. Und auch dann sind sie oft nicht ausreichend zu beschaffen, so dass Brot weiterhin mit anderen Zutaten (wenngleich zumindest ohne Ersatzstoffe wie Gips o.ä.) ergänzt werden muss, um annähernd genügend für die Bevölkerung zu haben. Daher leiden auch viele Dürener während der 1920er Jahre an Unterernährung, was insbesondere Kinder hart trifft. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, werden 1923 in Düren zahlreiche Unterstützungen ins Leben gerufen, die vor allem durch die Ausgabe von Speisen und Heizkohle den Menschen helfen wollten. Die Alters- und Volksspeisung z.B. gibt in der Woche über 1.000 Portionen Nahrung aus. Die Dürener Zeitung berichtet zudem von einer Spende von 6.000 Weißbroten aus der Landwirtschaft an besonders Bedürftige. Die Not wird zudem durch die hohe Arbeitslosigkeit empfindlich verstärkt. So gelten 1923 etwa zwischen 8.000 und 12.000 Dürener als erwerbslos und sind somit auf finanzielle Hilfe und eine öffentliche Speisung angewiesen. Die Erwerbslosenfürsorge unterstützt durch finanzielle Mittel seit Ende des Ersten Weltkriegs all jene, die durch den Krieg unverschuldet arbeitslos geworden sind. Sie wird von den Kommunen ausgezahlt und lindert so die größte Not ein wenig.