Die meisten Knochen unseres Körpers sind durch Gelenke beweglich verbunden. Der Schädel schützt das empfindliche Gehirn, entlang der Wirbelsäule laufen wichtige Nerven. Die Rippen bilden einen schützenden Korb um die Brustorgane Herz und Lunge. Das Becken trägt sozusagen die Bauchorgane. Forscher fanden in Afrika diese versteinerten Knochen von Vormenschen. Man erkennt die Knochen an ihrer hellen Farbe. Das Dunkle ist Kunststoff, aus dem die Forscher den übrigen Schädel geformt haben. Sie wollen uns damit zeigen, wie der Schädel als Ganzes ungefähr aussah. Dieses versteinerte Skelett wurde weltberühmt. Es ist über drei Millionen Jahre alt und trotzdem fast vollständig. Als die Forscher es in Afrika fanden, hörten sie gerade einen Song der Beatles. Und da es in dem Song um jemanden mit dem Namen Lucy geht, gaben sie diesem Vormenschen den Namen Lucy. Lucy Dieses als Lucy bezeichnete fossile Skelett wurde 1974 in Äthiopien gefunden. Es ist das vollständigste Exemplar eines Australopithecus afarensis, das bis heute gefunden wurde. Die ersten Menschen Ungefähr so haben die ersten Menschen ausgesehen, die Nachfahren der Vormenschen. Sie aßen Fleisch, das sie mit einfachen Steinwerkzeugen zerteilten. Das Fleisch stammte wohl meist von Tieren, die sie tot gefunden hatten. Vorn im Bild füttert eine Mutter ihr Kind. Schädel von Vormenschen und Menschen Was fällt als Erstes auf, wenn man den Schädel eines Vormenschen (links) mit dem eines Menschen von heute (rechts) vergleicht? Unser Hirnschädel ist viel größer! Der Hirnschädel ist der runde Teil des Schädels, der das Gehirn schützt. Mit ihrem kleinen Gehirn waren Vormenschen natürlich lange nicht so schlau wie wir. Aber ihr Gebiss war viel kräftiger als unseres. Das sieht man an den starken Kiefern. Skelette von Mensch und Vormensch Links siehst du das Skelett eines frühen Homo, rechts das eines Menschen von heute und in der Mitte das eines Vormenschen. Vormenschen waren viel kleiner als wir! An ihrem Skelett erkennen Forscher, dass Vormenschen einen merkwürdigen Gang hatten. Sie liefen wohl so ähnlich wie Schimpansen, die ein paar Schritte auf zwei Beinen gehen. Schädel eines Neandertalers und eines modernen Menschen Neandertaler lebten noch vor etwa 30 000 Jahren. Das ist in der Erdgeschichte kein langer Zeitraum. Der Schädel eines Neandertalers (links) war viel robuster als der eines Menschen von heute (rechts). Der rechte Schädel ist auch sehr alt, er gehörte aber einem Menschen wie wir. Wirbelsäule des Menschen Wir haben eine gebogene Wirbelsäule. Beim Laufen federt sie unser Gewicht ab, so dass unser Kopf vor Erschütterungen geschützt ist. Außerdem hilft uns die gebogene Form, das Gewicht unseres langen Körpers über den Füßen zu halten, so dass wir nicht so leicht nach vorne stürzen. Vierfüßig laufende Tiere haben eine geradere Wirbelsäule. Wichtige Muskeln Mit den Brustmuskeln können wir die Arme zur Brust heranziehen. Da diese Muskeln an den Rippen befestigt sind, helfen sie auch bei der Atmung. Der Bizeps beugt den Arm. Der Deltamuskel zieht den Arm hoch. Die Unterarmmuskeln bewegen Hand und Finger. Wenn wir liegen, können die Bauchmuskeln unseren Oberkörper hochziehen. Der Quadrizeps zieht das Bein hoch. Der Wadenmuskel zieht den Fuß nach hinten, so dass wir uns auf die Zehen stellen können. Gehirn und Nervensystem Das Gehirn ist das Steuerzentrum unseres Körpers. Die Nervensignale des Gehirns erreichen zunächst die Nerven im Rückenmark, das in der Wirbelsäule liegt. Von dort werden die Signale zu den einzelnen Nerven im Körper weitergeleitet. Unsere Atmungsorgane Die Luftröhre teilt sich in zwei Äste, die Bronchien. In der Lunge verzweigen sich die Bronchien immer weiter. Beim Einatmen zieht sich das Zwerchfell zusammen. Dadurch vergrößert sich der Brustkorb, und Luft strömt durch die Bronchien in die Lunge. Unser Verdauungssystem Unsere Nahrung wird im Mund zerkleinert, durch die Speiseröhre kommt sie in den Magen. Dort wird sie mit Pepsin und Salzsäure angereichert und durchgeknetet. Im Dünndarm kommt Gallenflüssigkeit hinzu, die in der Leber erzeugt wird. Diese Flüssigkeit bleibt zunächst in der Gallenblase, bis sie im Darm gebraucht wird. Dort verdaut sie Fette. Die Bauchspeicheldrüse erzeugt Enzyme, wodurch die Nahrungsbestandteile weiter zerlegt werden. Im Dickdarm wird dem unverdaulichen Rest noch Wasser entzogen. Dann wird er durch den After ausgeschieden. Unser Immunsystem In den Mandeln, der Thymusdrüse, den Lymphknoten und im Knochenmark werden weiße Blutkörperchen gebildet. Diese Blutzellen haben die Aufgabe, schädliche Fremdkörper wie Bakterien zu zerstören. In der Milz werden diese Blutzellen gespeichert und in Lymphgefäßen – aber auch in Blutgefäßen – durch den Körper transportiert. Alle diese Organe und die weißen Blutkörperchen gehören zum Immunsystem. Menschlicher Schädel von vorn Der menschliche Schädel umschließt etwa 1 500 Kubikzentimeter Gehirngewebe. Schädelknochen schützen außerdem die empfindlichen Augäpfel und die empfindlichen Organe des inneren Ohres. Schädel eines Neandertalers und eines modernen Menschen Der Schädel eines Neandertalers (links) unterscheidet sich in der Anatomie stark vom fossilen Schädels eines modernen Menschen (rechts). Auffallend sind der relativ flache Hirnschädel und die Überaugenwülste des Neandertalers. Bei dieser Schädelrekonstruktion sind die helleren Teile echte Knochenfragmente, und die dunkleren zeigen, wie der Schädel insgesamt ausgesehen haben könnte. Die bei manchen Menschen auffallend vorstehenden Wangenknochen werden durch die Verbindung zweier Knochen gebildet, den Jochbogen und einen Teil des Schläfenbeins. Am Jochbogen setzt einer der beiden wichtigsten Kaumuskeln an, der andere an der flachen Schädelseite. Das Loch hinter dem Unterkiefer ist der Gehörgang. Bonobo Der Bonobo oder Zwergschimpanse ist der nächste lebende Verwandte des Menschen. Diese im östlichen Kongobecken verbreitete Schimpansenart ist durch ihre geringe Größe und einen auffallenden Backenbart gekennzeichnet. Bonobos leben in immergrünen Regenwäldern. Schädel von Gorilla und Mensch Menschen gehören ebenso wie Gorillas zu den Primaten, doch bestehen zwischen beiden Arten erhebliche Unterschiede im Schädelbau. So besitzt der Gorilla größere Eckzähne und stärker vorstehende Kiefer als der Mensch. Schädel eines weiblichen Homo erectus Werkzeuge und Skelette großer Säugetiere, die bei Fossilien des Homo erectus gefunden wurden, lassen vermuten, dass diese Menschen höher entwickelt waren als frühere Spezies. Unser Blutkreislauf Das Herz hat die Aufgabe, Blut durch den Körper zu pumpen. Sauerstoffarmes Blut, das aus dem Körper kommt, wird zur Lunge befördert. Dort wird es mit Sauerstoff angereichert und dann wieder in den Körper transportiert. www.skelett.de Encarta kids/ Encarta Professional Internet. Das ist eine Blutprobe eines Patienten aus der Klinik! Experten haben errechnet, dass deutschlandweit für eine ausreichende Versorgung täglich rund 15.000 Blutkonserven benötigt werden. Um dies zu gewährleisten müssten etwa 10 von 100 Einwohnern regelmäßig Blut spenden. Derzeit tun dies jedoch nur die Hälfte. Um Engpässe in der Blutversorgung zu vermeiden, ist gerade in den Sommermonaten ein verstärktes Engagement der Spender gefordert. Bei einem gesunden Menschen bestehen durchschnittlich etwa 45 Prozent des Blutvolumens aus Zellen. Neben roten Blutkörperchen (sie machen die Mehrheit aus), sind dies weiße Blutkörperchen und Blutplättchen. Eine gelbliche Flüssigkeit, das Plasma, macht den Rest des Blutes aus. Plasma besteht zu 95 Prozent aus Wasser, es enthält außerdem Nährstoffe wie Glucose, Fette, Proteine und Aminosäuren. Das Blut in den Arterien enthält meist viel Sauerstoff. Die Arterien verzweigen sich im Körper immer weiter und werden zu Kapillaren. Man sagt zu den Kapillaren auch Haargefäße, weil diese Blutgefäße ganz dünn sind. In den Kapillaren wird der Sauerstoff an die Gewebe abgegeben, und das sauerstoffarme Blut fließt zurück zum Herz und dann zur Lunge. Rote Blutkörperchen sind rote, runde Scheibchen von etwa 7,5 tausendstel Millimeter Durchmesser, die oben und unten eingedellt sind. Seine rote Farbe verdankt das Blut dem Hämoglobin, einem eisenhaltigen Protein, das in den roten Blutkörperchen vorkommt. Hämoglobin bindet Sauerstoff, gibt ihn in den Kapseln an die Zellen ab und nimmt dafür Kohlendioxid auf, das bei der Zellatmung frei wird. In den Lungen wird Kohlendioxid wieder gegen Sauerstoff ausgetauscht. Rote Blutkörperchen:Sie transportieren den Sauerstoff von der Lunge zu allen Körperzellen. Weiße Blutkörperchen: Sie bekämpfen Krankheitserreger Blutplättchen: Sie sorgen bei Verletzungen für den Wundverschluß die Blutflüssigkeit:Sie transportiert die Bausteine der Nährstoffe zu allen Körperzellen. Der Blutegel Hirudo officinalis lebt am Grund stehender Gewässer. Der abgeplattete, segmentierte Körper ist am Vorder- und Hinterende mit je einer Saugscheibe ausgestattet. Blutegel sind Parasiten, die sich vom Blut verschiedener Säugetiere ernähren. Medizinischer Blutegel Der Medizinische Blutegel, Hirudo medicinalis, vermischt das aufgenommene Blut mit seinem Speichel, der die gerinnungshemmende Substanz Hirudin enthält. Früher wurde er verbreitet zum Aderlass verwendet. Auch heute noch wird er erfolgreich gegen Blutstau, Gürtelrose und Muskelverhärtungen eingesetzt. Das menschliche Herz lässt Blut durch zwei getrennte Systeme zirkulieren. Sauerstoffreiches Blut verlässt die linke Herzkammer durch die Aorta. Es wird durch den Körper gepumpt und kehrt sauerstoffarm in den rechten Vorhof zurück. Die rechte Herzkammer pumpt das Blut in die Lunge, wo Kohlendioxid gegen Sauerstoff ausgetauscht wird. Das sauerstoffreiche Blut kehrt in den linken Vorhof zurück und kann in den Körper gepumpt werden. Das Herz des Menschen ist ungefähr faustgroß. Es liegt hinter dem unteren Teil des Brustbeines und ist von der Körpermitte aus gesehen etwas nach links verschoben. Seine Form ähnelt einem Kegel, dessen Grundfläche nach oben und leicht nach rechts hinten gerichtet ist; die Spitze berührt zwischen der fünften und sechsten Rippe die Brustkorbwand. Das Herz wird vor allem durch die großen Arterien und Venen an seinem Platz festgehalten. Außerdem ist es in den doppelwandigen Herzbeutel eingeschlossen, dessen innere Schicht das Herz einhüllt, während die äußere mit Brustbein, Zwerchfell und den Häuten des Brustkorbes verbunden ist. Dort spielt sich der gleiche Vorgang ab wie bei der Rückkehr des Blutes aus den Körpervenen in die beiden rechten Herzkammern. Die linke Herzkammer zieht sich ebenfalls rhythmisch zusammen und pumpt das Blut in die Aorta: Jetzt gelangt es in die Körperarterien einschließlich der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen. Eingriffe am Herzen erlauben es u. a., angeborene Herzfehler zu korrigieren, indem man beispielsweise defekte Herzklappen ersetzt. Kunstherz Kunstherzen, wie sie Anfang der achtziger Jahre entwickelt wurden, werden aufgrund aufgetretener medizinischer Komplikationen heute oft nur noch als Übergangslösung implantiert, bis ein geeignetes natürliches Spenderherz gefunden ist. An Herzerkrankungen sterben in den Industrieländern mehr Menschen als an jeder anderen Krankheit. Sie können mehrere Ursachen haben: angeborene Herzfehler, Infektionen, Verengung der Herzkranzgefäße, hoher Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen . www.blut.de Encarta Kids / Encarta Professionel Internet