Umsatzsteigerung mit Kundenbindung Im Konsumgüterbereich werden rund 5 – 20 % der Gesamtkosten für Kundenbindung und –zufriedenheit ausgegeben. Diese Investitionen lohnen sich nicht nur, weil die Gewinnung eines Neukunden mit ungleich höherem Aufwand verbunden ist, als die Retention eines bestehenden, sondern weil ein zufriedener Kunde durchschnittlich auch mehr einkauft und zum Bezahlen höherer Preise bereit ist. Besonders interessant wird eine Kundenbeziehung dann, wenn der Kunde zum Botschafter einer Firma oder Marke wird und diese aus freien Stücken weiterempfiehlt. Zufriedene Kunden bleiben, unzufriedene wechseln den Anbieter oder eher unzufriedene Kunden wechseln den Anbieter, zufriedene aber auch? Eine Definition besagt, dass sich die Kundenzufriedenheit aus der Differenz zwischen der Erwartung an eine Leistung und deren tatsächlichen Erfüllung bemisst. Das verführt dazu zu glauben, dass zufriedene Kunden treu und loyal sind. Dem ist nicht (mehr) so, denn auch zufriedene Kunden wechseln den Anbieter. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und haben oftmals wenig mit dem Preis oder der Produktqualität zu tun. Um zu evaluieren, wie Kunden nachhaltiger an eine Firma gebunden werden können, gilt es herauszufinden, in welche Bereiche der Kundenbeziehung investiert werden soll. Cost vs. Benefit ist auch hier die Maxime. Denn bei jeder Kundenbeziehung gibt es Leistungsbereiche, welche vom Kunden als Standard vorausgesetzt werden, deren Erfüllung ihn aber weder zufrieden noch loyal machen, sondern nur deren Nichterfüllung unzufrieden. Spannend ist, dass Verbesserungen in einigen Bereichen zu einer überproportional höheren Zufriedenheit bei den Kunden führt, als Verbesserungen in anderen Bereichen. Für den bestmöglichen Mitteleinsatz ist deshalb aufzuspüren, wo die Katalysatoren in der Kundenbeziehung liegen. Der positive Nebeneffekt einer guten Kundenbeziehung ist, dass die Kunden die Firma oder das Produkt ihrer Wahl weiterempfehlen. Die steigende Nutzung von Social Media, Blogs und Foren - die „Demokratisierung“ der Kommunikation - verstärkt diesen Effekt. Da sich aber nicht nur Lob sondern auch Tadel schneller verbreitet, ist es umso wichtiger periodisch zu evaluieren, wo Schwachstellen im Kundenhandling liegen und durch welche Massnahmen die Zufriedenheit der Kunden erhöht werden kann. Was spricht also gegen die Durchführung einer Kundenzufriedenheitsmessung? Objektiv gesehen nichts. Und doch gibt es Klippen zu umschiffen. Denn steht insbesondere das Management nicht als Einheit hinter der Durchführung einer Kundenzufriedenheitsmessung, ist diese bereits zum Scheitern verurteilt. Denn nur zu gern werden die Studienresultate oder die Durchführungsqualität angezweifelt, liegt die Performance der eigenen Abteilung beispielsweise unter Durchschnitt. Ein im Vorfeld festgelegter Nachbearbeitungsplan mit Workshops etc. hilft deshalb, dass Studien nicht ungenutzt in der Schublade verschwinden. Zum Schluss noch einige Gedanken zur Konzeption des Fragebogens und der Auswertung. Dieser wird aus den Berührungspunkten des Kunden mit der Unternehmung und deren spezifischen Leistungen gebaut. Dabei wird häufig eine Mischung aus merkmals- und ereignisorientierten Fragen gestellt, um Hardfacts zu Personal, Service, Marketagent.com Schweiz AG, Seefeldstrasse 281, CH-8008 Zürich [email protected], tel. +41 43 466 88 44, Mobil +41 79 378 41 02 Produkten usw. mit Softfacts wie zum Beispiel schlechte Erfahrungen zu kombinieren. Die Gesamtbeurteilung der Unternehmung rundet den Fragebogen ab. Mögliche ErkenntnisInhalte umfassen deshalb die Gesamtzufriedenheit, Zufriedenheit mit einzelnen Teilaspekten sowie deren Wichtigkeit, Stärken und Schwächen, Erwartungserfüllung, Image, Abgrenzung zu Mitbewerbern, negative Erfahrungen, Wechselabsichten, Weiterempfehlungs- und Wiederkaufabsicht sowie Feedback. Bei der Auswertung werden nicht nur Problemkundensegmente und -bereiche evaluiert, sondern auch die Wichtigkeit der einzelnen Leistungsbereiche aufgedeckt um sicherzustellen, dass die Mittel zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit in jene Bereiche investiert werden, die die grösste positive Hebelwirkung aus Kundensicht versprechen. Insbesondere bei der Interpretation der Resultate ist zu beachten, diese im situativen Kontext des Wettbewerbsumfeldes zu beurteilen, um die richtigen Massnahmen und Schlüsse abzuleiten. Marketagent.com Schweiz AG, Seefeldstrasse 281, CH-8008 Zürich [email protected], tel. +41 43 466 88 44, Mobil +41 79 378 41 02