CEMEX Deutschland AG Pressemitteilung Ulrich-Gabler-Haus, Lübeck ___________________________________________________________________________ Hansestadt Lübeck: Sichtbeton-Schrägstützen bewahren mittelalterliche Funde Beim Bau des Ulrich-Gabler-Hauses auf der Lübecker Altstadtinsel ist ein selbstverdichtender Beton aaton ultra gefragt. Seine Aufgabe: historische Mauerfragmente zu schützen und zugleich sichtbar zu machen. Lübeck, 29. März 1942: Die sechs Gebäude an der Ecke Schüsselbuden/Alfstraße werden zusammen mit weiten Teilen der Hansestadt bei einem Bombenangriff der Royal Air Force zerstört. Nach dem Krieg bleibt das Grundstück auf der Altstadtinsel vis-à-vis der Marienkirche unbebaut. Als Archäologen in den 1980er Jahren Ausgrabungen auf der Brache vornehmen, finden sie historische Keller aus verschiedenen Epochen. Unter dem zerstörten Eckgebäude kommen Umfassungswände und Pfeilerstümpfe aus dem frühen 13. Jahrhundert zum Vorschein – die Reste des ältesten Saalgeschossbauwerks Nordeuropas. Diese repräsentativen Steinbauten waren charakteristisch für Städte an der Ostseeküste. Seit 2009 ist die Ulrich-Gabler-Stiftung Eigentümerin des Grundstücks, und für die Bebauung schrieb sie einen Architektenwettbewerb aus. Das Ulrich-Gabler-Haus soll ab Herbst 2013 überwiegend Einrichtungen der Vorwerker Diakonie beherbergen: Ladenflächen, eine Schauweberei, eine Schautöpferei, eine Bonbonmanufaktur, eine Kaffeerösterei, eine Schule, eine Kantine, ein Café. Etwa ein Drittel der Fläche ist für Büros der Polizei vorgesehen. Eine zentrale Frage: Wie soll man mit den historischen Mauerfragmenten unter dem Neubau umgehen? Historische Mauern bleiben sichtbar Die passende Lösung hatte Ingo Siegmund, Dipl.-Ing. Architekt BDA und Stadtplaner, von Konermann Siegmund Architekten BDA, Hamburg / Lübeck: „Ich will die mittelalterlichen Wände in das neue Untergeschoss integrieren und auch von außen sichtbar machen. Der Erdgeschossfußboden tritt auf der Seite der Schüsselbuden um drei Meter von der Gebäudehülle zurück, an der Alfstraße um einen Meter. Die Fassade ist im Erdgeschoss komplett zu einem Fenster in die Geschichte aufgeschnitten. Durch die Glasfassade ist das Untergeschoss mit den historischen Grundmauern von der Straße aus zu sehen, und die Gäste des Cafés im Untergeschoss haben einen Blick auf die Marienkirche.“ Um diese offene Gestaltung unter Berücksichtigung der Gebäudestatik umsetzen zu können, war eine komplexe Konstruktion aus einem hochmodernen Baustoff nötig. Die CEMEX Deutschland AG stellte als federführender Partner einer Liefergemeinschaft die Transportbetonversorgung des Bauprojekts Ulrich-Gabler-Haus sicher. Insgesamt 1600 Kubikmeter Beton baute die ausführende Heinrich Karstens Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Kiel, bis Ende Mai 2013 im Untergeschoss und in den vier oberirdischen Geschossen ein. Das betontechnologische Highlight: 25 Kubikmeter des selbstverdichtenden Architekturbetons aaton ultra. Dieser Beton mit einem Ausbreitmaß von mindestens 700 Millimetern eignet sich besonders für filigrane Bauteile, hohe Bewehrungsgrade, komplizierte Geometrien, Sichtbetonoberflächen – und fast alle diese Anforderungen galt es in der Lübecker Altstadt zu erfüllen. Schräge Stützen in Sichtbeton „Aus unserem selbstverdichtenden Beton stellte das Bauunternehmen Schrägstützen her, die im Bereich der Glasfassade die Obergeschosse tragen und zugleich eine Belastung der mittelalterlichen Grundmauern vermeiden“, erklärt Dirk Nolte vom Vertriebsaußendienst im Geschäftsbereich Beton Hamburg und Schleswig-Holstein der CEMEX Deutschland AG. „Die etwa sechs Meter hohen und 40 mal 40 Zentimeter dicken Stützen in Sichtqualität erstrecken sich vom Fundament aus über zwei Ebenen.“ 1 CEMEX Deutschland AG Pressemitteilung Ulrich-Gabler-Haus, Lübeck ___________________________________________________________________________ aaton ultra: das „optimale Produkt“ Der aaton ultra C30/37 XC4 XD1 XS1 XF1 XA1 SC 16 M wurde im CEMEX-Werk Ratzeburg aus ausgesuchten Ausgangsstoffen hergestellt. Zur Rezeptur gehören ein Zement CEM III/A 42,5 N-NA, mineralische Rohstoffe aus dem Kieswerk Lüttow der CEMEX Kies & Splitt GmbH und bauchemische Zusatzmittel der CEMEX Admixtures GmbH. Baustofftechniker von CEMEX begleiteten den Einbau vor Ort. Die Herstellung der Schrägstützen war vor allem schalungstechnisch höchst aufwändig. Zum Einsatz kam eine glatte Schalung mit Sichtbetonplatten. Der Polier Peter Schulz: „Für diese anspruchsvollen Schal- und Betonarbeiten ist aaton ultra das optimale Produkt.“ Der Entwurf von Ingo Siegmund sieht für den Neubau eine Kombination von Stahlbeton und Mauerwerk vor. Der Architekt legt besonderen Wert darauf, dass sich das Ulrich-Gabler-Haus der Lübecker Altstadtbebauung anpasst: „Das Gebäude orientiert sich an der historischen Parzellierung. An diesem Ort standen einmal sechs Gebäude, und besonders die starke Gliederung der neuen Dachlandschaft in der Längssicht spiegelt diese historische Situation wider. Der Neubau bekommt sechs Giebeldächer.“ Fotos und Bildunterschriften: Bei Ausgrabungen traten mittelalterliche Wandfragmente zum Vorschein. Die architektonische Gestaltung nimmt darauf Rücksicht, so dass sie zukünftig sichtbar bleiben. (Foto: CEMEX Deutschland AG) 2 CEMEX Deutschland AG Pressemitteilung Ulrich-Gabler-Haus, Lübeck ___________________________________________________________________________ Der „Architekturbeton“ aaton ultra zeigt sich als besonders gut geeignet für die schwierige Aufgabe, schräge Stützen in Sichtbetonqualität herzustellen. Sechs Meter hoch erstrecken sie sich über zwei Etagen. (Foto: CEMEX Deutschland AG) Die Architekturzeichnung überzeugt: Das Eckhaus passt sich hervorragend in das bestehende Gebäudeensemble ein. (Grafik: Konermann Siegmund Architekten BDA) 3