ICONSULT Biennale Am Anfang steht die Diagnose Im Vortrag von Bernhard Hebel (ICONSULT dental GmbH) zum Wissen über Stärke und Substanz einer Marke als Grundlage für erfolgreiche Markenführung D iese Aussage eines Kindes zum führenden Hersteller von Fastfood, „Mc Donalds“ kommt den meisten Eltern bekannt vor: „Da gehe ich gerne hin, weil ich mit den Fingern essen darf. Am liebsten die Kindertüte mit Pommes und Big Mac. Nach dem Essen erlaubt mir Papi mit den anderen Kindern auf dem Spielplatz zu spielen und beim Geburtstag von Lena war sogar Ronald McDonald da. Wenn wir im Auto unterwegs sind, sehe ich McDonalds schon von weitem...“ Wahrnehmung der Marken aus Sicht des Kunden Diese Schilderung hilft uns zu verstehen, wie Marken funktionieren. Denn das Kind hat sehr klare Vorstellungen von der Marke McDonalds. Die Assoziationen sind entweder konkret (z. B. Ronald McDonald) oder abstrakt (z. B. darf essen, wie ich will). Die Assoziationen aus Benefits und konkreten Signalen bilden ein semantisches Netz, welches im Laufe der Jahre enger und fester wird. Übertragen auf die Belange im Marketing der Dentalindustrie ergibt sich daraus folgende Schlussfolgerung: Nur wenn Sie die Wahrnehmung Ihrer Marken kennen, können Sie diese erfolgreich weiterentwickeln. Daher sollten Markenverantwortliche bevor Sie Ihre Marke optimieren, aus Sicht Ihrer Kunden feststellen, wofür die Marke steht und wie stark sie verankert ist. „Es wäre doch schade, wenn man dem Kind zukünftig ein Besteck anbieten würde und es dann lieber zu Burger King geht.“ „Die Sicht des Kunden ist vorrangig“ Die Diagnose einer Marke ist kein einfaches Unterfangen. Bewährt hat sich ein zweistufiges Vorgehen. So können im ersten Schritt die Befragten frei über Ihre Marken reden und werden durch verschiedene Fragen ermuntert, nicht nur in eine Richtung zu denken. Im zweiten Schritt werden den Befragten Leistungen und Signale verschiedener Marken genannt und sie ordnen diese Statements den Marken zu. Durch eine geschickte Auswertung werden die variantenreichen Antworten in ein übersichtliches Raster wie das ICONSULT-MarkenLenkrad übertragen, welches prägnant den Markenkern mit seinen vier Facetten: Kompetenz, Benefits, Marken- bild und Tonalität (Charakter der Marke) zeigt. Dipl.-Kfm Bernhard Hebel Vorraussetzung für Weiterentwicklung der Marke Geschäftsführer der Firma ICONSULT Die Messung der Markenstärke erfolgt durch robuste Indikatoren, welche international gesehen und im Zeitverlauf zuverlässige Ergebnisse liefern. So verwendet ICONSULT z. B. zum besseren Verständnis des Markenwertes (neutrale Formulierung für Markenstärke) die Eisberg-Analogie. Der Teil über Wasser steht für das Markenbild. Hier wirken die Marketingaktivitäten. Das Marken-Guthaben (also der Teil unter Wasser) kann nicht direkt gesteuert werden, sondern wird beeinflusst durch das Markenbild. Wenn eine Marke ein starkes Markenbild und -guthaben besitzt, dann kann man beispielsweise erheblich den Preis erhöhen, ohne spürbar Kunden zu verlieren. Die Kenntnis der Markensubstanz aus Kundensicht erlaubt dem Markenverantwortlichen die Marke inhaltlich weiterzuentwickeln. Die Markenstärke bestimmt die strategischen Handlungsoptionen. sich seit 1992 mit der Dentalmarkt- Starke Marken überzeugen ICONSULT, so Bernhard Hebel nicht ohne einen gewissen Stolz, hat in den letzten Jahren viele Marken untersucht und konnte auf diesem Wege den Marketingverantwortlichen helfen, den Erfolg ihrer Marken zu erhöhen. Die Entwicklung ist für Bernhard Hebel deutlich spürbar, dass das Thema „Markenführung“ ernster genommen wird. So sind für ihn organisatorische Veränderungen in den Unternehmen offenkundig vorgenommen worden, um das Marken-Management zu professionalisieren. Bernhard Hebel: „Die Ergebnisse unserer Kunden sind überzeugend: starke Marken verdienen mehr Geld, wachsen schneller und sind stabiler in Ihrer Entwicklung. Schön, wenn es die ■ eigenen Marken sind.“ dental GmbH in München, beschäftigt forschung. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Marktforschung und das Consulting für Unternehmen der Dentalindustrie. Bernard Hebel ist regelmäßiger Autor von „takt d.“ zu den Themen der Marktforschung. Die erste ICONSULT Biennale in der Dentalbranche Sie haben heute die Sonderseiten der Zeitung „TAKT d.“ vorliegen, welche Sie über die ICONSULT Biennale 2004 informiert. Waren Sie dabei, werden Sie vielleicht unsere Schnappschüsse interessieren. Konnten Sie nicht daran teilnehmen, dürften die Zusammenfassungen der Vorträge Ihre Aufmerksamkeit erregen. Ich wurde gefragt: „Warum machst Du Dir die Arbeit?“. Die Antwort fiel mir leicht: „Es macht mir Spaß.“ Frau Professor Wehner von der Hochschule Pforzheim, Herr Rosenbaum von Heraeus Kulzer und ich haben drei Vorträge vorbereitet, die Ihnen zeigen, wie Sie Ihr Marketing wirkungsvoller gestalten können. Der rote Faden, der sich durch alle Vorträge zieht, ist das Motto der Biennale „Wir zeigen Wirkung.“ Der Vortrag von Herrn Valentin – Leiter der weltweiten PKW-Marktforschung bei DaimlerChrysler – wurde ausgewählt, weil er Ihnen „einen Blick über den Zaun“ erlaubt. Die Zusammenfassungen der Referate finden Sie in dieser Sonderausgabe. Sollten Sie mehr über einzelne Themenbereiche wissen wollen, rufen Sie mich an. Nun wünsche ich Ihnen beim Lesen dieser Sonderseiten viel Vergnügen und hoffe Sie bei der nächsten ICONSULT Biennale im Jahr ■ 2006 zu sehen. Ihr Bernhard Hebel Rainer Valentin (DaimlerChrysler) und Petra Hebel (Fa. Sahco Hesslein) im Gespräch. Redaktion Bettina Ernst (Deutscher Ärzte-Verlag) und Otfried Groß (DeguDent) in Vorfreude auf das Lunch. Entwicklung durch Markendiagnose Interview mit Bernhard Hebel, Geschäftsführer von ICONSULT dental GmbH, München Was kostet eine Markendiagnose und in welchem Fall würden Sie einem Unternehmen empfehlen eine derartige Diagnose durchzuführen? Hebel: Eine Markendiagnose mit der Bewertung von zwei Wettbewerbsmarken kostet um die 20.000 Euro. Die Untersuchung hat sich bewährt, wenn die Umpositionierung einer Marke geplant wird oder das Markendach erweitert werden soll. Welche konkreten Maßnahmen würden sich für ein Unternehmen aus einer Markendiagnose ableiten lassen? Hebel: Die Markendiagnose informiert den Auftraggeber über die Substanz seiner Marke und bildet somit die Plattform für die inhaltliche Entwicklung der Marke. Die Messung der Markenstärke eröffnet die strategischen und taktischen Handlungsoptionen. Die Auswir- kungen berühren alle Ebenen des Marketinginstrumentariums. Starke Marken können beispielsweise preislich stärker angehoben werden. Schwächen im Markenbild können durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen korrigiert werden. Die klare Identifikation des Markenkernes erlaubt es die Marke konzentrierter zu führen und die Marke trotz begrenzter Budgets erfolgreich zu machen. Eine einmalige Markendiagnose ergibt ein temporäres Stimmungsbild. Wie oft sollte ein Unternehmen die Wahrnehmung seiner Marken überprüfen lassen? Hebel: Junge Marken entwickeln sich im Markenbild schneller als die Markenklassiker und werden zuerst durch die klassische Anzeigenwerbung geprägt. Daher ist es sinnvoll, die Untersuchung am Anfang jährlich durchzuführen. Bei altgedienten Marken, welche stark von der Produkterfahrung geprägt werden und in der Kommunikation eher eine Verteidigungsstrategie fahren, kann es ausreichen, diese Untersuchung im 5 Jahresturnus zu machen. Allerdings gilt diese Aussage nur dann, wenn der Markenkern kontinuierlich gepflegt wird und die Attacken der Wettbewerber sich auf einem normalen Level bewegen. Herr Hebel, vielen Dank für das Gespräch. ■ Das Interview führte Gabriele Schubert. 2