2 von 34 Kommunikationsfallen vermeiden Mündlich kommunizieren • Beitrag 15 I Fachliche Hinweise Die Fähigkeit zu kommunizieren, spielt im Alltag und im Schul- und Berufsleben eine zentrale Rolle. Dabei kommt besonders dem Einsatz der Kenntnisse in Konfliktsituationen eine wichtige Bedeutung zu. Wer Kommunikation versteht, kann Störungen ausmachen und Situationen entspannen, bevor sie eskalieren. Eines der bekanntesten Kommunikationsmodelle, das den Schülerinnen und Schülern1 hilft, Missverständnisse in der Kommunikation aufzudecken, ist das Vier-Ohren-Modell von Friedemann Schulz von Thun. 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im weiteren Verlauf nur „Schüler“ verwendet. Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun Damit man seinen Gesprächspartner richtig versteht und die Kommunikation gelingt, sollte man sich dessen bewusst sein, dass in jeder Aussage zugleich vier Botschaften enthalten sind. Diese Behauptung stammt vom Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun. In seinem Kommunikationsmodell, das auch Vier-Seiten-Modell (oder auch Vier-Ohren-Modell) genannt wird, stellt er die vier Seiten, die eine Mitteilung enthält, vor. U A Menschen, die miteinander kommunizieren, sollten sich also dessen bewusst sein, dass das, was sie sagen, auf verschiedene Arten verstanden werden kann und unter Umständen nicht so beim Gegenüber ankommt, wie es gemeint war. Welche vier Botschaften oder Seiten kann eine Äußerung enthalten? H C Die vier Seiten einer Nachricht Das Modell besagt, dass alle gemachten Äußerungen eines Sprechers vier Seiten aufweisen. Diese sind: S R 1. Sachebene: Worüber informiere ich? Auf der Sachebene steht die Sachinformation im Vordergrund. Man informiert seinen Gesprächspartner über Daten, Fakten und Sachverhalte. 2. Appellebene: Wozu will ich den anderen veranlassen? Mit einer Aussage möchte man auch etwas erreichen und fordert deshalb den Gesprächspartner zu einem bestimmten Handeln auf. 3. Beziehungsebene: Was sage ich über meine Beziehung zum Gesprächspartner aus? Mit dieser Botschaft vermittelt man dem Gesprächspartner, was man von ihm hält. O V 4. Selbstoffenbarung: Was sage ich über mich selbst aus? Jede Aussage enthält auch einen Hinweis darauf, was in der Person vorgeht, was sie empfindet oder wie sie sich fühlt. Die vier Ebenen der Kommunikation sind sowohl für private als auch für berufliche Gespräche wichtig, da auch im beruflichen Bereich sowohl die Sach- als auch die Beziehungsebene eine Rolle spielen. Ist man sich der vier Seiten einer Äußerung bewusst, kann man die Aussage des Gesprächspartners besser abschätzen, einordnen und darauf reagieren. Die Bedeutung nonverbaler Kommunikation Körpersprache gehört zur Kommunikation wie die Wortsprache. Sie gibt uns wichtige Informationen darüber, wie die Worte unseres Gesprächspartners zu verstehen sind. Im Zweifelsfall glauben wir eher dem Augenschein der Körpersprache als den gesprochenen Worten. Wenn etwas in Äußerung und Körpersprache nicht übereinstimmt, nehmen wir diese Unstimmigkeit wahr: Unsere Glaubwürdigkeit oder die unseres Gesprächspartners leidet. Durch die Auseinandersetzung mit der Körpersprache lernen die Schüler, wie sie diese bewusst für das Gelingen von Kommunikation einsetzen können. 22 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • Februar 2014 zur Vollversion I Mündlich kommunizieren • Beitrag 15 Kommunikationsfallen vermeiden 3 von 34 Didaktisch-methodische Hinweise Die Unterrichtsreihe gliedert sich in verschiedene Module, die aufeinander aufbauen und ineinander verzahnt sind. Theoretisches Wissen wird immer verknüpft mit Anwendung – sei es in Form von Dialogen oder in handlungsorientierten Rollenspielen. Mit der nonverbalen Kommunikation setzen sich die Schüler anhand von Bildmaterialien auseinander. Am Ende der Unterrichtseinheit wenden die Lernenden zudem ihr erworbenes Wissen an, indem sie Videobeispiele zu typischen schwierigen Gesprächssituationen (Kritik- und Beschwerdegesprächen) analysieren. Durch die Beobachtung und Analyse von Positiv- und Negativbeispielen lernen sie, eigene Kommunikationsfehler zu vermeiden. Stundenverlauf 1./2. Stunde Intention Das Vier-Ohren-Modell Die Schüler lernen die grundlegenden Elemente im Kommunikationsprozess kennen. Sie erarbeiten das Vier-Ohren-Modell von Friedemann Schulz von Thun und wenden es an. U A Die Schüler setzen sich in M 1 mit dem Basismodell der Kommunikation auseinander und finden Beispiele für mögliche Störfaktoren. Materialien M 1–M 4 In M 2 erarbeiten sie das Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun und schlüsseln die vier Seiten einer Nachricht in einem Beispiel auf. H C Anhand der Arbeitsblätter M 3 und M 4 vertiefen sie ihr Verständnis, indem sie die Bedeutungsebenen in Nachrichten unterscheiden. 3./4. Stunde Intention Mehr als Worte – die nonverbale Kommunikation S R Die Schüler setzen sich mit der Bedeutung von Gestik, Mimik und Körperhaltung in der Kommunikation auseinander und wissen, wie man bestimmte körpersprachliche Signale interpretiert. In den Materialien werden unterschiedliche Bereiche der nonverbalen Kommunikation behandelt: die Gestik (M 5), die Mimik (M 6) und die Körperhaltung (M 7). Die Schüler erhalten zunächst grundlegende Informationen und interpretieren anschließend körpersprachliche Signale auf Bildern. O V Materialien M 5–M 8 Außerdem lernen sie, zwischen dem Gesprochenen und der dazu verwendeten Gestik zu differenzieren, um so unglaubwürdigen Aussagen auf die Schliche zu kommen. Hierzu beschreiben sie passende Gestiken zu vorgegebenen Aussagen (M 8). zur Vollversion 22 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • Februar 2014 4 von 34 Kommunikationsfallen vermeiden 5./6. Stunde Mündlich kommunizieren • Beitrag 15 I Kommunikationsfallen vermeiden Die Schüler erkennen typische Kommunikationsfallen und wissen, wie man sie vermeidet. Intention Auf dem Arbeitsblatt M 9 werden Aussagen aus dem Alltag, die verdeckte Appelle enthalten, vorgestellt. Die Schüler wandeln diese in offene Appelle um und diskutieren, welche Kommunikationsprobleme entstehen können, wenn offene Appelle vermieden werden. Um die Verwendung von Du- und Ich-Botschaften geht es in M 10. Während DuBotschaften wertend sind und einen Konflikt in der Regel anheizen, wirken IchBotschaften deeskalierend. Die Schüler lernen den Unterschied kennen und formulieren Du-Botschaften in Ich-Botschaften um. Materialien M 9–M 12 In M 11 setzen sich die Schüler mit Killersätzen auseinander und lernen, wie man sinnvoll auf sie reagiert. Wie wichtig aktives Zuhören für eine erfolgreiche Kommunikation ist, erfahren die Jugendlichen in M 12. Sie lernen wichtige Regeln kennen und üben diese in Rollenspielen ein. 7./8. Stunde U A Gespräche zielgerichtet führen Anhand von Videobeispielen erkennen die Schüler positives und negatives Verhalten in Konfliktsituationen. In Rollenspielen wenden sie die gelernten Strategien zur Deeskalation von Konflikten an. H C Intention In M 13 und M 14 notieren die Schüler ihre Beobachtungen und Eindrücke zu den Videoszenen und besprechen diese im Plenum. Materialien M 13–M 16 S R In M 15 wählen sie eine der vorgegebenen Konfliktsituationen aus und entwickeln ein Rollenspiel, in dem die Gesprächspartner zu einer Einigung kommen. M 16 ist ein Feedbackbogen zu den Rollenspielern. Sie finden alle Materialien im veränderbaren Word-Format, die Videobeispiele sowie die Vorlage für ein farbiges Plakat zum Vier-Ohren-Modell auf der CD RAAbits Deutsch Berufliche Schulen (CD 13). O V Ergänzendes Material CD-ROMs Gellert/Mössinger: Kommunikationskompetenz im Unterricht vermitteln. GABAL-Verlag. Jünger Medien. Offenbach 2009. Preis: 39 Euro Das Programm „Kommunikationskompetenz im Unterricht vermitteln“ enthält Aufgabenstellungen und Übungen, mit denen grundlegende Aspekte der Kommunikation vermittelt werden. Unterschiedliche Kommunikationsebenen und nonverbale Botschaften als wesentliche Kommunikationsbestandteile werden vorgestellt. Internetadressen http://www.youtube.com/watch?v=ickS3HHpCII In diesem Kurzfilm (Dauer: 3:35 Minuten) wird das Vier-Ohren-Modell anhand eines Beispiels erläutert. In einer überfüllten Arztpraxis beschwert sich ein Patient bei der Sprechstundenhilfe wegen zu langer Wartezeit. Der Film zeigt, wie eine Arzthelferin die Aussage „Ich hatte einen Termin um zehn Uhr.“ verstehen und darauf reagieren kann. 22 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • Februar 2014 zur Vollversion I Mündlich kommunizieren • Beitrag 15 Kommunikationsfallen vermeiden 5 von 34 Materialübersicht 1./2. Stunde Das Vier-Ohren-Modell M1 (Tx) Sender, Nachricht, Empfänger – so funktioniert Kommunikation M2 (Tx) Das Vier-Ohren-Modell M3 (Tx) Eine Nachricht – vier Bedeutungen M4 (Tx) Welches Ohr versteht was? – Das Vier-Ohren-Modell anwenden 3./4. Stunde Mehr als Worte – die nonverbale Kommunikation M5 (Tx) Mit den Händen reden – was verrät die Gestik? M6 (Tx) Von Augen und Mund ablesen – die Bedeutung der Mimik M7 (Tx) Die Haltung zählt – was die Körperhaltung verrät M8 (Tx) Aussage und Gestik – Übereinstimmungen finden 5./6. Stunde Kommunikationsfallen vermeiden M9 Was wollen Sie von mir? – Appelle aufdecken (Tx) U A H C M 10 (Tx) Ich-Botschaften verwenden – so lassen sich Konflikte vermeiden M 11 (Tx) Killersätze unschädlich machen – so bleiben Sie sachlich M 12 (Tx) Aktiv zuhören – fair und lösungsorientiert verhandeln 7./8. Stunde Gespräche zielgerichtet führen M 13 (Ab) Wie man in Konflikten reagiert – Videoszenen unter die Lupe nehmen M 14 (Ab) Mit Gefühlen umgehen – Videoszenen unter die Lupe nehmen M 15 (Ab) Wie würden Sie reagieren? – Rollenspiele M 16 (Ab) Wie beurteilen Sie das Gesprächsverhalten? – Feedback geben S R O V Bedeutung der Abkürzungen Ab: Arbeitsblatt; Tx: Text CD 13 Videos 1–3 CD 13 Videos 4–6 Minimalplan Sie haben nur drei Stunden zur Verfügung? So können Sie die wichtigsten Inhalte erarbeiten: 1. Stunde Das Vier-Ohren-Modell erarbeiten und anwenden M 2, M 3 (oder M 4) 2. Stunde Nonverbale Kommunikation M 5, M 6 3. Stunde Videoszenen analysieren M 13, M 14 zur Vollversion 22 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • Februar 2014 6 von 34 Kommunikationsfallen vermeiden M1 Mündlich kommunizieren • Beitrag 15 I Sender, Nachricht, Empfänger – so funktioniert Kommunikation Im Bereich der Kommunikation gibt es viele Modelle und Theorien. Alle gründen auf der Vorstellung, dass drei wesentliche Elemente im Kommunikationsprozess enthalten sind: der Sender, die Nachricht und der Empfänger. U A H C Der Sender sendet eine Nachricht an den Empfänger. Der Empfänger versteht die Nachricht nicht automatisch. Sie ist codiert und der Empfänger muss sie richtig entschlüsseln (decodieren). Dabei treten oft Störfaktoren auf, die verhindern, dass Sender und Empfänger einander richtig verstehen. Mögliche Störfaktoren: S R • Unterschiede im Sprachverständnis (Wort- oder Satzbedeutungen) • Unterschiedliche Ansichten und Einstellungen • Desinteresse an anderen Meinungen und Ansichten • Ablenkung, mangelnde Aufmerksamkeit O V • Technische Probleme (Datenübertragung etc.) Aufgabe Schauen Sie sich die Störfaktoren in der Kommunikation genauer an. Finden Sie in Partnerarbeit zu jedem Störfaktor ein Beispiel. Zusatzaufgabe für Schnelle 22 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • Februar 2014 © Thinkstock © Frank Gellert Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ Betrachten Sie die Fotos und notieren Sie, was er damit meinen könnte. zur Vollversion 8 von 34 Kommunikationsfallen vermeiden M2 Mündlich kommunizieren • Beitrag 15 I Das Vier-Ohren-Modell Der Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun hat herausgefunden, dass eine Nachricht vier Seiten hat: die Sachebene, die Appellebene, die Beziehungsebene und die Selbstoffenbarungsebene. Der Empfänger bräuchte vier Ohren, um jede Ebene wahrzunehmen. In der Regel nimmt der Empfänger aber nur eine Ebene wahr – er versteht zum Beispiel eine Nachricht als Aufforderung (Appellebene). Diese Annahme stimmt aber oft nicht mit der Absicht des Senders überein. So entstehen Missverständnisse oder sogar Konflikte. Das Vier-Ohren-Modell 1. Sachebene 2. Appellebene Die Nachricht enthält eine Sachinformation. Hier geht es um Erwartungen. Der Sender fordert den Empfänger zum Handeln auf. Immer wenn es „um die Sache“ geht, steht diese Seite der Nachricht im Vordergrund. U A Der Empfänger stellt folgende Fragen: Der Empfänger stellt folgende Frage: • Was soll ich tun? • Worüber werde ich informiert? • Was wird von mir erwartet? 3. Beziehungsebene 4. Selbstoffenbarungsebene H C Hier geht es um die persönliche Beziehung zwischen Sender und Empfänger. Der Empfänger stellt folgende Fragen: S R • Was hält mein Gesprächspartner von mir? • Wie ist unsere Beziehung? Aufgabe Hier geht es um die Gefühle und das Befinden des Sprechers. Der Empfänger stellt folgende Fragen: • Was sagt der Sender über sich selbst aus? • Welche Gedanken, Gefühle und Empfindungen hat er? O V Schlüsseln Sie nun anhand eines einfachen Beispiels eine Nachricht in die vier Bedeutungsebenen auf. Stellen Sie sich dazu vor, Sie sind der Fahrer eines Pkws und stehen an einer Ampel. Ihr Beifahrer sagt zu Ihnen: „Die Ampel ist grün.“ Welche Botschaften können Sie auf den unterschiedlichen Ohren heraushören. Die Ampel ist grün. a) Notieren Sie zu jedem Ohr eine Aussage. b) Welche Konflikte könnten aus der scheinbar sachlichen Botschaft entstehen? 22 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • Februar 2014 zur Vollversion I Mündlich kommunizieren • Beitrag 15 M 10 Kommunikationsfallen vermeiden 21 von 34 Ich-Botschaften verwenden – so lassen sich Konflikte vermeiden Es gibt Strategien, um Konflikte zu vermeiden. Eine Strategie wird im Folgenden vorgestellt. Ich-Botschaften verwenden In einem Konflikt neigt man leicht dazu, dem anderen die Schuld zu geben, indem man Sätze im Stil von „Du bist immer so kurz angebunden!“ oder „Du hast nie Zeit für mich!“ formuliert. Solche Du-Botschaften sind oft ungerechtfertigt und belasten das persönliche Verhältnis. Um Konflikte zu entschärfen, eignen sich Ich-Botschaften. Sie beschreiben, was gewisse Verhaltensweisen bei einem selbst bewirken und was für Veränderungen man sich wünscht. Wichtig dabei ist, dass das, was man sagt, authentisch und nicht antrainiert klingt. Eine Ich-Botschaft setzt sich aus drei Teilen zusammen: U A 1. Gefühl: „Ich bin/fühle mich ...“ 2. Auslöser, Begründung: „wenn du/weil ...“ 3. Wunsch, Erwartung: „Ich möchte ...“ Du-Botschaften H C Ich-Botschaften S R „Ihr Tonfall im Kundengespräch lässt sehr zu wünschen übrig.“ „Sie haben das getan, ohne mich um Erlaubnis zu fragen.“ O V „Sie könnten Ihren Saustall endlich einmal aufräumen.“ Aufgabe Formulieren Sie die Du-Botschaften in Ich-Botschaften um. Zusatzaufgabe für Schnelle Situation Anika regt sich auf, weil Tim lieber mit seinen Freunden Fußball schaut, statt mit ihr im Kino eine Komödie anzuschauen. Dabei sagt er aber nicht direkt, dass er Komödien nicht mag, sondern druckst herum. Lesen Sie die Situationsbeschreibung und überlegen Sie, welcher Konflikt sich daraus ergeben könnte. Wenden Sie die Strategie der Ich-Botschaften auf den Konflikt an, um ihn zu vermeiden. Schreiben Sie dazu einen kurzen Dialog auf. zur Vollversion 22 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • Februar 2014 22 von 34 Kommunikationsfallen vermeiden M 11 Mündlich kommunizieren • Beitrag 15 I Killersätze unschädlich machen – so bleiben Sie sachlich Jeder hat schon einmal unangenehme Erfahrungen mit ihnen gemacht: mit Killersätzen, die jedes Gespräch sofort im Keim ersticken. Wie Sie mit solchen Äußerungen richtig umgehen, erfahren Sie im Folgenden. Was sind Killersätze und wie gehen Sie am besten mit ihnen um? Killersätze belasten die Kommunikation und führen zu Konflikten. Sie enthalten Worte wie „nie“, „immer“, „ständig“, verallgemeinern Dinge und sind wertend. Beispiele für typische Killersätze sind: « „So wird das nie etwas.“ « „Du machst das immer falsch.“ « „Das kannst du ja doch nicht.“ U A Wenn Sie sich von Killersätzen überrumpeln lassen, geraten Sie leicht in eine Rechtfertigungshaltung und reagieren unangemssen: Es kommt zum Konflikt. Das beste Gegenmittel gegen Killersätze sind geeignete Konter. Folgende Techniken dienen zum Kontern von Killersätzen: H C 1. Fordern Sie Präzisierung ein. Als Entgegnung auf den Satz „Das ist doch alles Unsinn.“ können Sie ruhig nachfragen, was denn mit „alles“ genau gemeint sei. Das soll Ihren Gesprächspartner dazu bringen, Farbe zu bekennen und seine Aussage zu präzisieren. S R 2. Fordern Sie zum Lösungsbeitrag auf. Als Entgegnung auf den Satz „Sie wissen ja sowieso alles besser.“ können Sie den Gesprächspartner auffordern, doch selbst sein Wissen einzubringen. So beteiligen Sie ihn an der Lösungssuche. 3. Führen Sie auf die Sachebene zurück O V Sprechen Sie persönliche Angriffe offen an. Die Aussage „Sie sind doch sowieso unfähig.“ stellt einen beleidigenden Angriff dar. Indem Sie Ihren Gesprächspartner klar auf die Beleidigung hinweisen und ihn bitten, zur sachlichen Diskussion zurückzukehren, tragen Sie zur Deeskalation der Situation bei. Killerphrasen Kontermöglichkeit Art des Konters „Das ist doch typisch für Sie.“ „Da werden alle anderen aber dagegen sein.“ „Das ist doch alles Quatsch.“ Aufgaben 1. Finden Sie eine geeignete Kontermöglichkeit für die Killerphrasen. 2. Notieren Sie weitere Killerphrasen, die Sie aus eigener Erfahrung kennen. Finden Sie geeignete Konter. 22 RAAbits Deutsch • Berufliche Schulen • Februar 2014 zur Vollversion