- Marketing Club Berlin

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no 2 : 2007
das magazin des
marketing club berlin e.v.
schutzgebühr
7€
USP
menschen im marketing
Themenschwerpunkt: Kooperationen im Marketing
Was vom Second Life-Hype übrig bleibt
Willkommen in der realen Virtualität
Warum Netzwerke nicht funktionieren
Plädoyer für einen neuen Weitblick
Wer spricht mit wem?
Kooperations-Controlling
mattheis-werbeagentur.de
Scharf auf Marketing?
20. Nationale Juniorentagung
des Deutschen Marketing-Verbandes e. V.
28. Februar bis 1. März 2008 in Berlin
www.njt-berlin.de
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
editorial
003
Editorial
Liebe Mitglieder und Freunde,
in der heutigen USP-Ausgabe führen wir
das Thema „Trends im Marketing“ vor dem
Hintergrund des Netzwerk-Gedankens fort.
Wir kennen das alle: Jeder Mensch kennt
andere Menschen, die wiederum andere
Menschen kennen. Daraus entsteht ein
Beziehungsgeflecht, auch Netzwerk genannt. Oft die Basis für ein gelungenes
Marketing. Schon einfache Beispiele wie
der Packungsaufdruck „Sollte Ihnen dieses
Produkt gefallen haben, empfehlen Sie es
Ihren Freunden und Bekannten“ verdeutlichen die Wirkung von Netzwerken.
Aber was verbirgt sich dahinter?
Mund-zu-Mund-Propaganda oder „Word of
Mouth“ – auch als Empfehlungs-, Guerillaund Virales Marketing bezeichnet – wird
immer öfter im Marketing eingesetzt. Man
will die Aufmerksamkeit erhöhen und die
Kundenbindung durch Referenzen und
Empfehlungen verstärken. Die Marketingbotschaften werden dabei über Freunde,
Bekannte, Multiplikatoren ohne den
Einsatz von Massenmedien transportiert.
Es geht darum, Anlässe zu schaffen, über
die gesprochen wird. Die Öffentlichkeit ist
nicht länger nur passiver Empfänger von
Informationen. Die Zielgruppen wollen
mehr und mehr eine aktive, teilnehmende
Rolle bei ihrer Beziehung mit den jeweiligen Unternehmen spielen. Der Kontakt
und die Erlebnisse mit Unternehmen,
Marken und Produkten erlauben ihnen,
positiv darüber zu berichten. Je stärker
Konsumenten dabei durch „Word of
Mouth“ Instrumente, durch Netzwerke
involviert werden, desto mehr Gründe
haben sie, darüber zu sprechen – positiv
wie negativ.
Nach Studien zum Thema „Vertrauen und
Glaubwürdigkeit“ sind persönliche Netzwerke und Experten die glaubwürdigste
Informationsquelle.
Die Effizienz von Mund-zu-Mund-Propaganda basiert darauf, dass Menschen sich
bei ihrer Entscheidungsfindung immer an
anderen Personen orientieren – an
Menschen wie du und ich. Sie vertrauen
dabei ihnen bekannten Personen mehr als
Quellen mit eindeutig kommerzieller
Interessenslage. Empfehlungsmarketing
auf Basis funktionierender, glaubwürdiger
Netzwerke ist ein effektiver und kostengünstiger Weg, um die eigenen Botschaften gezielt zu transportieren.
Sprechen wir in anderen Zusammenhängen
und Beiträgen in dieser USP-Ausgabe auch
von dem berühmten und oft zitierten
„Vitamin B“ als Ausdruck und Beweis
funktionierender Netzwerke, so beweist
doch das „Word of Mouth“ Prinzip den
erfolgreichen Einsatz von Netzwerken und
Beziehungen im Marketing.
Ein Prinzip, was ich auch für den MC-Berlin
als bestes Marketing-Instrument halte.
Lassen Sie uns erfolgreiche Club-Arbeit
machen, gute, ja beste Veranstaltungen
organisieren und die besten MarketingKampagnen ab 2008 mit dem „M – Berlin
Marketing Award 2008“ auszeichnen, dann
wird man über den MC-Berlin reden, ihn
empfehlen und aus dem „Word of Mouth“Prinzip wird das „Talk of the Town“-Prinzip.
In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim
Lesen der vorliegenden Ausgabe des USP.
Ihr
Michael T. Schröder
Geschäftsführender Gesellschafter wbpr
Ihr gutes
Recht
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wirklich? Was tun
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MC-Fotoimpressionen: 2. GPRA Golf-Cup (20.04.2007), MC-at its best Nintendo – Das
einzigartige Spiele-Konsolen-Konzept (07.05.2007), MC-we present Virales Marketing –
Wie YouKnut.com zur Erfolgsstory wurde (18.04.2007), MC-Lounge Get-together
(21.05.2007). Mehr Fotos zu diesen und anderen Events finden Sie auf unserer
Internetseite www.marketingclubberlin.de
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
inhalt
005
Inhalt
Porträts
AUMA
Menschen zum Anfassen – Produkte zum
Begreifen – Markenwelten zum Erleben ....................................................................010
016 Come to
Spandau Country
ICL Ltd.
Andreas Geng und Thomas Wolfrum verbinden
Abenteuer mit Wissen, Gefühle mit Freiheit
und Erinnerung mit Freude und Dankbarkeit.
Mit Sinn, Charme und Methode ................................................................................028
Come to Spandau Country ........................................................................................016
ALL SENSES
Marketing & Unternehmen
Kooperation und Vernetzung machen Berlin stark
Gastkolumne von René Gurka ..................................................................................007
M – BERLIN MARKETING AWARD 2008
Der Preis des MC Berlin ............................................................................................008
Was gibt's Neues?
Neuigkeiten aus den Unternehmen des MC Berlin ..................................................034
Marketingwissen
Strategieoption Kooperation
Sylvia Nickel ..............................................................................................................012
Der Erfolgsfaktor Nr. 1: Das optimale Netzwerkportfolio
028 Mit Sinn, Charme
und Methode
Die Geschäftsführerinnen von ALL SENSES
Eventmarketing Dana Weise und Jennifer
Nowak-Mischkowsky
Michael Böhm ..........................................................................................................014
Willkommen in der realen Virtualität
Andreas Haderlein ....................................................................................................018
Wer spricht mit wem?
Ralph Klocke ............................................................................................................020
Warum können Netzwerke nicht funktionieren?
Margot Schaper M.A. ................................................................................................024
Wunschdenken & Wirklichkeit
Klaus Harzer ..............................................................................................................026
Netzwerke managen – Herausforderung für die Zukunft
Prof. Dr. Jürgen Howaldt ............................................................................................030
Clubleben
MC-Fotoimpressionen
Menschen im Marketing bei MC-Veranstaltungen ....................................................004
Who is Who? ........................................................................................................006
MC-Junioren ..........................................................................................................032
020 Wer spricht
mit wem?
Ralph Klocke über Kooperations-Controlling
per Netzwerkanalyse
Herzlich Willkommen!
Neue Mitglieder..........................................................................................................036
Buchempfehlungen ............................................................................................037
Impressum ............................................................................................................038
006
clubleben :: who is who?
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Who is Who?
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen Mitglieder des Marketing-Club vor
Thorsten Doil
blue pin
Was bringt Sie herzhaft zum Lachen?
Humor und die Kunst, über sich selbst zu lachen.
Was ist Ihre schönste Erinnerung?
Die Geburt meiner Kinder.
Haben Sie ein „Motto fürs Leben“?
Jeder Tag könnte der Letzte sein.
Sie denken an die Zukunft; was macht Ihnen Angst?
Dass das Leben sich innerhalb von Sekunden verändern kann.
Andererseits: Was macht Ihnen Hoffnung auf die Zukunft?
Immer stark zu sein und nie den Kopf in den Sand zu stecken.
Welche Träume haben Sie?
Nie zu verlernen, nach den Sternen zu greifen.
Welche Wünsche erfüllen Sie sich mit einem 6er im Lotto
zuerst?
Ich betreibe kein Glücksspiel – aber wenn, dann den Altersabend sichern und ein kleines hübsches Haus im Süden.
Gibt es für Sie Vorbilder im Marketing?
Keinen Bestimmten, such mir meinen Weg selbst.
Erkennen Sie Zuhören als eine Form der Kommunikation?
Ja, es ist eine Voraussetzung, wenn man gut zuhören kann,
seine Gesprächspartner respektiert und auf diese einfühlsam
eingeht.
Nennen Sie uns Ihre größten „Zeitdiebe“ im Berufsalltag.
Das Aufschieben von Unangenehmem und Multitasking, da es
schnell zu Verzettelungen führen kann.
Vertrauen und Respekt: Hat das heute noch einen Wert?
Ja, unabdingbar – wo wären wir, wenn es kein Vertrauen und
Respekt gäbe?
Wo möchten Sie leben?
In Berlin oder Zürich, beide Städte sind interessant und bieten
eine Menge Abwechslung.
Carola Anna Elias
CAE BRANDCONSULTING
Was bringt Sie herzhaft zum Lachen?
Alles und Nichts! Vor allem aber meine eigene Unzulänglichkeit.
Was ist Ihre schönste Erinnerung?
Die Grenzöffnung 1989 – Ich war auf einer kleinen Malediveninsel und hörte die Nachricht über ein Transistorradio. Damals
hatte ich zum ersten Mal das Gefühl "Nichts ist unmöglich!"
Haben Sie ein „Motto fürs Leben“?
"Leben und Lernen!" Es ist nicht wichtig, wie oft man im Leben
hinfällt, sondern wie glamourös man es schafft, wieder aufzustehen!
Sie denken an die Zukunft; was macht Ihnen Angst?
Was mich persönlich betrifft, wenig! Was die Allgemeinheit
betrifft – zunehmender Werteverfall, Skrupellosigkeit und Radikalität oft unter dem Deckmantel der Mildtätigkeit!
Andererseits: Was macht Ihnen Hoffnung auf die Zukunft?
Leidenschaft, Stärke und Engagement meiner Studenten.
Da wächst eine Generation nach, die viel will, mehr fordert und
sich durch mediale "Schwarzmalerei" nicht schrecken lässt!
Welche Träume haben Sie?
Viele! Weltfrieden, Vollbeschäftigung in Deutschland, eine
Liebe, die niemals endet, ...
Welche Wünsche erfüllen Sie sich mit einem 6er im Lotto
zuerst?
Eine 6-monatige Reise nach Neuseeland und den Aston Martin
V8 Vantage Roadster.
Gibt es für Sie Vorbilder im Marketing?
Die Managerlegende Lee Iacocca, der immer seinen Ideen treu
geblieben ist und dessen neues Buch "Where have all the leaders gone" mich sehr inspiriert hat.
Erkennen Sie Zuhören als eine Form der Kommunikation?
Unbedingt – nur wer aktiv zuhört, kann die Motivation und den
Inhalt der Botschaft des Anderen verstehen. Ich denke, das ist
die Basis für einen echten Dialog.
Nennen Sie uns Ihre größten „Zeitdiebe“ im Berufsalltag.
Meetings "bloody" Meetings!
Vertrauen und Respekt: Hat das heute noch einen Wert?
In jedem Fall. Nur wen ich als Persönlichkeit respektiere, dem
kann ich auch von ganzem Herzen vertrauen.
Wo möchten Sie leben?
In Berlin – wo sonst?
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
marketing & unternehmen :: gastkolumne
007
Kooperation und Vernetzung
machen Berlin stark
von René Gurka
„Wohin man in Berlin seinen Fuß setzt,
tritt man in ein Netzwerk“. An diesem ironischen Bonmot ist viel dran – und zwar
Gutes. Dichte Vernetzung, kurze Wege,
intensive Kommunikation und ständiger
Austausch machen ein Unternehmen oder
einen Standort flexibel und deshalb
krisenfest und erfolgreich. Netzwerke
transportieren Wissen und bündeln Kräfte.
Kooperation und Vernetzung sind heute
die Konzepte, die Unternehmen wie Standorte voran bringen. Vernetzung und
Kooperation machen Berlin stark. Diese
Erkenntnis setzt sich zunehmend in unserer Stadt durch.
Ein gutes, für alle Beteiligten Nutzen bringendes Netzwerk ist kein Spinnennetz, in
dem ein Akteur die Strippen zieht und alle
anderen zappeln. Ein gutes und nachhaltiges Netzwerk lebt von Transparenz,
Kooperation, Gegenseitigkeit und einem
gemeinsamen Ziel. „Geben und Nehmen“
statt „Eine Hand wäscht die andere“,
„Überzeugen statt Übervorteilen“, „An
einem Strang ziehen und auch noch am
selben Ende“ – diese Leitsätze machen ein
modernes und starkes Netzwerk aus.
• Gegenseitigkeit:
Ein Netzwerk ist keine karitative Einrichtung und wohltätig entweder nur für
alle Beteiligten oder aber für keinen.
Wer gibt, soll auch etwas empfangen.
• Transparenz:
Alle Beteiligten legen ihre Interessen
offen und teilen ihre Informationen.
Andenfalls wird ein Netzwerk nicht
lange stabil bleiben und auch nicht weiter wachsen.
• Kooperation:
Wer einem Netzwerk angehört, versteht
sich als Partner, der sich mit gleichberechtigten Partnern aus Überzeugung
einem gemeinsamen Ziel unterordnet.
• Gemeinsames Ziel:
Ein aktives Netzwerk hat ein Ziel, will
etwas erreichen, ist sich nicht selbst
genug. Andernfalls wäre es lediglich ein
besserer Stammtisch.
All diese Kriterien sehe ich in Berlin Partner
erfüllt. Das Erfolgsgeheimnis von Berlin
Partner ist das Netzwerk: Etwa 150
Unternehmen derzeit unterstützen uns als
Berlin Partner bei unserer Arbeit. Standortmarketing, Außenwirtschaftsförderung und
Unternehmensansiedlung. Mehr als 60
Unternehmen sind sogar Gesellschafter bei
uns. Ohne diese Partner könnten wir unsere Ziele nicht so effektiv verfolgen wie wir
das zurzeit tun. Berlin-Partner unterstützen
uns mit Bargeld und Sachleistungen und
können im Gegenzug dafür nicht nur das
Berlin Logo nutzen, sondern erhalten auch
exklusiv Zugang zu unserem Netzwerk aus
Wirtschaft, Politik und Kultur. Je nach Grad
des Engagements unterstützt die Berlin
Partner GmbH ihre Partner auch in
Kommunikation und Marketing.
Jede erfolgreiche Unternehmensansiedlung, jedes neue Mitglied der Berliner business community bedeutet mehr Geschäft
am Standort, kommt damit auch direkt
unseren Partnern zu Gute. Kontakte der
Partner untereinander sind potenziell
immer auch neue Geschäftskontakte.
Gemeinsam machen wir Berlin zu einer
starken Marke.
Die besondere Qualität des Netzwerkes
von Berlin Partner liegt darin, dass sich
hier öffentliche Hand und private Unternehmen gemeinsam engagieren. Die vergangenen Jahre habe ich beruflich in den
USA verbracht. Dort ist es zwar gang und
gäbe, dass sich Unternehmen rasch und
direkt untereinander vernetzen. Doch dass
sich die öffentliche Hand ebenfalls aktiv
engagiert, ist dort immer noch selten.
Eine gelebte public-private-partnership wie
bei Berlin Partner ist sicher nicht die ein-
fachste Variante, eine Wirtschaftsförderund Marketinggesellschaft zu organisieren.
Denn immer wieder müssen sich alle
Beteiligten ihrer gemeinsamen Ziele vergewissern und ihre Interessen ausgleichen.
Das geht nicht immer ohne Diskussionen.
Aber am Ende ist diese Form der Vernetzung und Kooperation die nachhaltigste
und effektivste Form der Zusammenarbeit.
Wichtig ist dabei: Netzwerke dürfen sich
nicht selbst genug sein. Selbstorganisation
und Interessenvertretung sind nur die
halbe Miete. Immer müssen solche
Netzwerke auch nach außen wirken, eine
Botschaft für den Standort Berlin aussenden. Denn nur so können wir die Chancen,
die in Berlin stecken, auch zum Tragen
bringen. Um diese Botschaften zu bündeln
und nach außen zu tragen, bietet sich
Berlin Partner als Plattform an.
Daher wird Berlin Partner auch Partner des
Berliner Senats sein bei der Entwicklung
der neuen Imagekampagne unter dem
Arbeitstitel „Berlin – Stadt des Wandels“.
Gemeinsam mit allen Berlinerinnen und
Berlinern, Persönlichkeiten aus Wirtschaft,
Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft wollen wir definieren, was die Marke Berlin
ausmacht, um unsere Stadt im Wettbewerb
der Weltmetropolen besser zu positionieren. Auch dieser strategische Prozess wird
auf Kooperation und Vernetzung gründen.
René Gurka
Geschäftsführer
Berlin Partner GmbH
[email protected]
www.berlin-partner.de
008
marketing & unternehmen :: m – berlin marketing award
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
M – BERLIN MARKETING
AWARD 2008
von Claudia Mattheis
Tagtäglich kämpfen die Marketingmenschen in Berlin darum, mit Hilfe des richtigen Marketing-Mixes ihr Unternehmen
erfolgreich auf dem Markt zu positionieren.
Und als wenn dies nicht schon schwer
genug wäre, müssen sie oft auch noch
interne Überzeugungsarbeit bei den eigenen Kollegen aus Vertrieb und Controlling
leisten. Höchste Zeit also, dass die Arbeit
der Berliner Marketer endlich einmal
gewürdigt wird: mit dem M – BERLIN MARKETING AWARD vom Marketing Club Berlin.
MC Präsident Michael T. Schröder erläutert, warum dieser Preis für Club und Stadt
so wichtig ist:
Warum braucht der MC Berlin
einen eigenen Preis?
Michael T. Schröder: „Der Marketing Club
Berlin wird immer mehr zum Treffpunkt für
alle, die sich in der Stadt mit Marketing
beschäftigen. Um aber noch deutlicher als
Kompetenzzentrum für Marketing in Berlin
wahrgenommen zu werden, ist die Vergabe
des Marketing-Awards ein wichtiger Schritt
in die Öffentlichkeit. Wie positiv unsere
Initiative aufgenommen wird, zeigt auch,
dass Wirtschaftssenator Harald Wolf die
Schirmherrschaft übernommen hat. Aber
nicht nur für die Bekanntheit des Clubs ist
der Preis bedeutend. Wir meinen auch,
dass die Arbeit der Marketer im Spannungsfeld von Controlling und Verkauf bislang viel zu selten gewürdigt wird.“
Was ist der Unterschied zum
Deutschen Marketing-Preis?
Michael T. Schröder: „Unser regionaler Preis
soll eine Ergänzung zum überregionalen
Deutschen Marketing-Preis des Deutschen
Marketing-Verbandes sein, der eher Unternehmen mit großen Budgets anspricht. In
Berlin sind die Budgets aber vergleichsweise klein. Dazu kommen die Besonderheiten
unserer Stadt wie z.B. ein starkes soziales
Gefälle, eine Vielzahl Nationalitäten sowie
eine extreme Dichte an Medien. Wir meinen, dass dies ein anderes und besonders
intelligentes Marketing erfordert. Und um
diese innovativen Marketingideen zu würdigen, haben wir den „M-Berlin Marketing
Award“ ins Leben gerufen.“
Wer kann sich bewerben?
Michael T. Schröder: „Bewerben können
sich Unternehmen aus den Bereichen
Industrie, Handel oder Dienstleistung. Der
Erfolg der Bewerbung ist nicht abhängig
von Unternehmensgröße, Marketingbudget
oder Mitgliedschaft im Marketing Club
Berlin. Entscheidend ist ausschließlich die
Qualität und Überzeugungskraft ihres
Marketingkonzeptes.“
Wie werden die Preisträger ermittelt?
Michael T. Schröder: „Der Marketing Club
hat eine unabhängige Jury mit Vertretern
aus der Wirtschaft, Medien, Verbänden,
Forschung und Politik einberufen. Jedes
Jurymitglied erhält nach dem Einsendeschluss jeweils ein Exemplar aller eingereichten Konzepte. Dann ist ein Monat Zeit,
alle Einsendungen zu sichten und mit Hilfe
einheitlicher Beurteilungsbögen eine Vorauswahl zu treffen. Mitte/Ende Dezember
findet eine 1-tägige Jurysitzung statt, bei
der die Bewertungen diskutiert werden. Die
besten fünf Einreichungen kommen auf
eine Shortlist, aus der die Jury drei Sieger
wählt.
marketing & unternehmen :: m – berlin marketing award
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Für besondere Marketingleistungen in
Bezug auf das Standortmarketing der
Region Berlin-Brandenburg werden die
Marketing Clubs Berlin und Potsdam
zusätzlich gemeinsam einen Sonderpreis
vergeben.“
Wann und wo findet die
Preisverleihung statt?
Michael T. Schröder: „Der Berlin Marketing
Award 2008 wird am 29. Februar 2008 im
Rahmen einer festlichen Gala im „Belle et
Fou“ stattfinden. Unser Ziel ist es, daraus
ein fest etabliertes jährliches MarketingEvent zu entwickeln. Darum wollen wir mit
dieser Gala auch hinsichtlich der Präsentation der Preisträger neue Maßstäbe setzen. So werden z. B. die Gewinner durch
professionelle Film-Trailer und Interviews
vorgestellt. Großen Wert legen wir auch
auf ein kurzweiliges und hochwertiges
Begleitprogramm. Um die Exklusivität dieses Events zu wahren, können maximal
300 Gäste die Preisverleihung mit anschließender Party live erleben. Der Kartenverkauf beginnt im Juli. Vor allem Unternehmen, die einen ganzen Tisch für Mitarbeiter
und Geschäftspartner reservieren wollen,
sollten an die rechtzeitige Reservierung
denken.“
Die Preisverleihung
Der Berlin Marketing Award 2008
wird am 29. Februar 2008 in Berlin
verliehen.
Die Kriterien
Die Marketingleistung muss in ihrer
Konzeption beispielhaft für eine konsequente Marktorientierung sein.
Die Marketingleistung kann national,
international oder global angelegt
sein, muss jedoch einen Bezug zum
Standort Berlin haben.
Die Marketingleistung muss in ihrer
ökonomischen Relevanz nachvollziehbar sein.
Die Marketingleistung darf nicht im
Widerspruch zu dem ethisch-gesellschaftlichen Selbstverständnis des
Deutschen Marketing-Verbandes
stehen.
Die Jury
Michael T. Schröder
Präsident Marketing-Club Berlin
Uli Mayer-Johannsen
Vorstand MetaDesign
Stefan Hansen
Geschäftsführender Partner Dorland /
Grey Werbeagentur
André Schmitz
Staatssekretär für Kulturelle
Angelegenheiten beim Regierenden
Bürgermeister von Berlin
Dr. Eric Schweitzer
Präsident IHK Berlin
Prof. Peter Wippermann
009
Die Bewerbung
Die Darstellung der Marketingleistung
muss folgende Punkte umfassen:
Unternehmensbezeichnung
Ansprechpartner im Unternehmen
Management
Unternehmensentwicklung
Anzahl der Beschäftigten
Standorte
Geschäftsentwicklung / Umsatz
Produktspektrum / Markenportfolio
Leistungsangebot
Zielsetzung
Marketingstrategie
Marketing-Mix
Produktpolitik
Servicepolitik
Preispolitik
Distributionspolitik
Kommunikationspolitik
Absatzmärkte
Wettbewerb
Marktdaten / Marktposition
Besondere Stärken im
Leistungsspektrum
Innovationen
Erfolgsstrategien
Service
Wachstum
Marktanteilausweitung
Kundennutzen / Kundenorientierung
trendbüro Hamburg
Raimund Hosch
Was gibt es zu gewinnen?
Michael T. Schröder: „Kein Geld, aber
Ruhm, Ehre und eine Trophäe aus Plexiglas
mit persönlicher Gravur. Die Gewinner können außerdem zu Recht von sich behaupten, echte Marketingprofis zu sein, die es
verstehen, die Techniken und Instrumente
des Marketings erfolgreich einzusetzen.
Eine Auszeichnung, die sich bestimmt
sowohl in der Pressearbeit des Unternehmens, als auch in der Vita der Beteiligten gut liest.“
Vorsitzender der Geschäftsführung,
Messe Berlin GmbH
Ihr Wunsch für den
Berlin Marketing Award?
Michael T. Schröder: „Ich hoffe, dass wir
dem Marketing an sich wie den MarketingVerantwortlichen insbesondere mit „M” zu
der öffentlichen Anerkennung verhelfen,
die sie verdienen, denn ohne effizientes
Marketing kein Unternehmenserfolg.“
Prof. Dr. Reinhold Roski
Dr. Kai-Marcus Thäsler
Geschäftsführer TV.Berlin
Wolfgang Zügel
stellv. Ressortleiter Wirtschaft
Berliner Morgenpost / DIE WELT /
Welt am Sonntag
Hannelore Steer
Direktorin Hörfunk RBB
Thorsten Fricke
Bereichsleiter Hauptstadt Marketing,
BerlinPartner
Professor Fachbereich 4, FHTW Berlin
Katja Kühnel
Branchenkoordinatorin Medien-und
Kulturwirtschaft, IHK Berlin
Götz Th. Friederich
Präsident Marketing-Club Potsdam e. V.
Die Bewerbungsunterlagen
Ihre Bewerbungsunterlagen senden
Sie bitte in 10-facher Ausfertigung
(inkl. einer digitalen Fassung) bis
zum 16. November 2007 an:
Marketing Club Berlin e.V.
Geschäftsstelle Sabine Demuth
Bundesallee 89 · 12161 Berlin
Tel.: 030 85956555 · Fax: 030 85956511
[email protected]
Die Teilnahmegebühr beträgt 250 €
pro Kampagne. Es können pro Bewerber maximal drei Kampagnen eingereicht werden. Anlagen sollten integraler Bestandteil der Bewerbungsmappe
sein. Die eingereichten Unterlagen werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
010
firmenporträt :: auma
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Menschen zum Anfassen –
Produkte zum Begreifen – Markenwelten zum Erleben
Bundespräsident Horst Köhler gratuliert zu 100 Jahren AUMA
von León W. Schönau
„Es reicht eben nicht, ein gutes Produkt zu
haben – es muss auch seinen Käufer finden, da helfen Messen“, sagt Horst Köhler
am Schluss seines Grußwortes zum Festakt
„100 Jahre AUMA“ am 7. Mai 2007 im
Theater des Westens. Und hält dabei einen
kleinen Teddybären hoch. Er spielt auf die
Geschichte von einer Bärenrettung und
Rettung der Firma Steiff auf einer längst
verflossenen Leipziger Spielzeugmesse
an: Nach Zittern und Zagen, endlich, kurz
vor Messeschluss, fand der gerade neu
entwickelte Stoffbär dann doch noch einen
entschlossenen Käufer aus Amerika – die
Messe rettete Produkt und Unternehmen.
Der Teddybär war geboren. Dann wechselt, applausbegleitet, der kleine Teddy,
„Handmade in Germany“, den Besitzer
und geht als Geschenk an den AUMA.
„Geben Sie ihm bitte ein gutes Zuhause ...“
– Fast 700 Gäste aus Politik, Diplomatie,
Wirtschaft und Medien waren gekommen,
um die Zeit zwischen zwei historischen
Jahreszahlen, 1907/2007, Revue passieren
zu lassen, Meinungen auszutauschen – und
natürlich den Anlass entspannt zu feiern.
Ortswechsel. Berlin-Stadtmitte. Hinter gläserner Bürohausfassade, nahe der Berliner
Stadtmauer, die AUMA-Präsenz, 30 Mitarbeiter. Hier eingezogen im Jahre 2001.
Berlin sog Köln auf – rechtzeitig, aber nicht
komplett. Der AUMA startete hier mit 10
Kölnern und 20 neuen Berlinern. Einer, der
ausdrücklich bekennt, hier glücklich zu
sein, ist Dr. Peter Neven, seit 1990
Geschäftsführer des AUMA. Als gebürtiger
und damit gelernter Rheinländer gewinnt
er nicht nur jeder neuen Situation etwas
ab, erlebt sie nicht nur bewusst – er lebt
sie. Neven strahlt für Berliner Verhältnisse
ungewohnte Heiterkeit aus, er wirkt gelassen, ja locker. Er ist Interessenvertreter,
Lobbyist, starker Moderator und arbeitet
gern regierungsnah. Zugleich bekennender
„amante de España“, was soviel wie
„Liebhaber von ...“ bedeuten könnte und
was heraus kommt, als wir auf die
Internationalität seines Jobs zu sprechen
kommen: Sevilla 1992, Weltausstellung,
der deutsche Pavillon – und sein spanisch
sprechender Koordinator.
Begegnungen und Interessen
„Das Wasser ist für den Fisch, was die
Messe für den Menschen ist“, so führt
Neven gleich am Anfang in die Essenz von
Messewirkung ein. Das Benutzen des
Multidimensionalen eignet sich gut, um
nicht gleich mit dem üblichen einschichtigen Medienbegriff ein solch komplexes
Organicum, wie die Messe es ist, zu
erschlagen. Messe ist Lebenselixier im
Wirtschaftsgetriebe, wohl auch, weil sie so
schön real-fantasievoll daherkommt und
die inzwischen schier überbordende
Digitalisierung des Business menschlichanschaulich kommentiert. Was ist das
Gemeinsame zwischen der ersten urkundlich überlieferten Messe im Jahre 634 in
Saint Denis bei Paris und der Cebit 2007?
Es ist die persönliche Begegnung, der persönliche Austausch, also Kommunikation
und Interaktion. Auch wenn heute „LiveKommunikation“ dazu gesagt wird,
gemeint wird wohl immer bleiben: Kraft
der Begegnung, Face to Face, Dialog. Das
heutige durchaus modernisierte Gemisch
bringt es immer noch zu erstaunlichen
Leistungen: Messe als kalkulierbares
Marketing-Tool im Mix, Psychologikum,
Ereignis per se, Therapeutikum, als begegnungskulturelles Etwas, als Politikum der
wirtschaftsprägenden Art ... Wenn Messen
Spiegel des Marktes sind, dann ist der
AUMA Spiegel der Messen. So vertritt der
Ausschuss seine über 80 Mitglieder aus
der Wirtschaft und dem Veranstaltungssektor und schafft national und international eine Markttransparenz, die sich sehen
lassen kann.
Daten und Durchblick
Spitzenmeldung 2007: Über 140 internationale Messen mit erwarteten 160.000 Ausstellern und 10 Millionen Besuchern. „Es
plust“ – Wirtschaftswachstum macht’s
möglich. Trotz schärfstem weltweiten
Messewettbewerb befinden sich Deutschlands Messeplätze in Top-Form. Dazu kommen nochmals 173 Messen und Ausstellungen im so genannten Regional- oder
Spezialbereich. Und im Lande des Exportweltmeisters möchte man auch gern ganz
genau wissen, welche der über 3000
Auslandsmessen sich lohnen. Für alle
Messeofferten also her mit dem AUMAMesse-Nutzen-Check (MNC)! Und dann
erkennen, was sich lohnt und was nicht.
Hier zeigt der AUMA mit seiner „FKM“
(Gesellschaft zur freiwilligen Kontrolle von
Messe- und Ausstellungszahlen) sein wahres Dienstleistungsportfolio: Die ganze
Welt der Messedaten und -fakten in einer
eigenen Datenbank übersichtlich aufberei-
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
tet (über 5000 Veranstaltungen) und prozess- und projektorientiert im MNC kostenfrei für die Wirtschaft nutzbar. 200.000
Zugriffe pro Monat auf www.auma-messen.de belegen das große Interesse daran.
Messen kosten Geld? Kein Zweifel! Messen
haben den Ruf des teuersten Marktinstruments? Stimmt nicht, wenn richtig
gerechnet wird! Was hätte mich denn
eigentlich ein Beteiligungsverzicht gekostet? Und vor allem: Bitte die Messe auch
als Medienereignis erfassen.
Messen und Ausstellungen sind heute
sowohl quanti- als auch qualifizierbar.
„Und Aktivitäten, die quantifizierbar sind,
lassen sich auch exakt managen“, ermutigt
Peter Neven Messezweifler und Controller.
„Wir beehren uns, Ihnen ganz
ergebenst anzuzeigen, dass seitens
der zu einer Interessengemeinschaft
zusammengeschlossenen industriellen Verbände, nämlich des Centralverbandes Deutscher Industrieller,
der Centralstelle für Vorbereitung
von Handelsverträgen und des
Bundes der Industriellen, eine
,Ständige Ausstellungskommission
für die Deutsche Industrie‘
begründet worden ist.“
Aus: Mitteilung der Ständigen
Ausstellungskommission für die Deutsche
Industrie vom 8. Januar 1907
Draußen und drinnen
Für rund 70 % deutscher Aussteller beginnt
das Auslandsmarketing schon vor der
Haustür – sagen sie selbst. Für Firmen mit
einem Exportanteil von mehr als 25 %
waren sogar 82 % Inlandsmessen mit internationaler Beteiligung exportrelevant. Und
Messen im Ausland selbst schätzen 56 %
aller exportierenden Aussteller als unersetzlich ein. Das Datawarehouse AUMA hat
wieder gearbeitet! „Draußen und drinnen“
bringen die AUMA-Rechercheure und Forscher gut sicht- und abrufbar zusammen. AUMA-Messe-Trends sind begehrt.
Das und anderes mehr sollte auch innovative Jungunternehmer zur AUMA-Beratung
locken. Zur Beteiligung solcher Firmen an
internationalen Messen in Deutschland
lädt gerade ein Förderprogramm ein.
Erfahrungen des AUMA besagen, dass
damit leichter ein erster Messeauftritt
zustande zu bringen ist, um sich auf diese
Art vom Gründer zum dauerhaften
Exporteur entwickeln zu können.
firmenporträt :: auma
011
1. Dr. Peter Neven, Moderator für Messen und Menschen; 2. Auch für Harald Kötter besitzt die Messebibliothek viele Schätze; 3. Annette Fink leitet die Deutsche Messebibliothek und steuert die Events des AUMA
Mehrwert und
noch mehr wert
„Wissen Sie, Messen sind so gnadenlos
marktwirtschaftlich, die finden nur statt,
wenn sie wirklich von Ausstellern und
Besuchern gebraucht und effizient veranstaltet werden“, lässt Experte Neven uns
wissen. Das AUMA-Auslandsmarketing für
den Messeplatz Deutschland: Per Print,
Internet und Downloads wird unter dem
Slogan „Messen made in Germany“ in
zehn Sprachen überall auf der Welt bewiesen, wie gut es ist, hierher (auch) der
guten Messegeschäfte wegen zu kommen.
Der Messe- und Ausstellungsauschuss startete gerade Anfang März 2007 die neue
Werbekampagne mit dem Claim „Erfolg
durch Messen“. Mehr Unternehmen des
Mittelstandes sollen vor allem damit ermutigt werden, Messen in ihren Marketingund Kommunikationsmix einzubauen, wie
AUMA-Public-Relations-Chef Harald Kötter
betont. „Messen führen zu Erfolgen, weil
Innovationen internationalem Fachpublikum via direktem Kontakt, also persönlich,
präsentiert werden können. Und, weil
nachweislich viele Entscheider unter den
Messefachbesuchern sind, die nach neuen
Lieferanten suchen“, ergänzt er.
Messezukunft und
Zukunftsmessen
Der AUMA ist die einzige deutsche Institution, die sich gezielt mit Messezukunft
beschäftigt: Von Exportauswirkungen bis
Besucherverhalten, von neuen Positionen
im Marketing-Mix, dem Verhältnis von
Messen zu Fachzeitschriften, den Beziehungen zwischen Messen und Internet,
dem Auftauchen neuer Spieler im
Messewesen bis hin zu virtuellen Messen
und Web 2.0. Mit einem Bestand von
5.400 Medien gibt es die kleine aber feine
„Deutsche Messebibliothek“ unter dem
Dach des AUMA, natürlich auch online.
Messetrends 2007: TNS Bielefeld hat im
AUMA-Auftrag geforscht. Der Bericht auf 28
Seiten steht Interessenten zur Verfügung.
Einen Messeguide durch Messedeutschland 2007? Bitte hier: „Unsere Bibel“ (Dr.
Neven). Das 670-Seiten-Paperback kann,
einschließlich Online-Aktualisierung, bei
AUMA erworben werden. Szenario „Weltmessewirtschaft 2020“? Prof. Dr. Kirchgeorg von der Handelshochschule Leipzig
als Herausgeber ist noch an der Arbeit. Im
Herbst 2007 wird es vorgestellt. Wer
Messen schätzt, kann also gespannt bleiben, kann viel Neues erwarten – und auf
„AUMA 100+“ anstoßen.
AUMA Ausstellungs- und Messe-Ausschuss
der Deutschen Wirtschaft e.V.
Littenstraße 9 · 10179 Berlin
Tel.: 030 24000–0 · Fax: 030 24000–330
[email protected] · www.auma-messen.de
Firmenmitgliedschaft im Marketing-Club
Berlin seit 2006
Vorsitzender: Thomas H. Hagen
Geschäftsführer: Dr. Peter Neven
Geschäftsfelder:
Interessenvertretung der deutschen
Messewirtschaft
Information und Beratung von
Messeinteressenten im In- und Ausland
Geschäftsführung der FKM (Gesellschaft
zur freiwilligen Kontrolle der Messe- und
Ausstellungszahlen)
Koordinierung der Auslandsmessearbeit
der deutschen Wirtschaft
Auslandsmarketing für den Messeplatz
Deutschland
Messe-Forschung / Aus- und Weiterbildung
PR und Events: Presseinformationsdienst,
Informationsdienst „Auma_Compact“,
AUMA-Bilanz „Die Messewirtschaft“,
Deutsches Messe-Forum, AUMAHauptstadt-Treff
012
marketingwissen :: strategieoption kooperation
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Strategieoption Kooperation
Wie kleine Unternehmen Größe beweisen
von Sylvia Nickel
Manchmal ist klein und gut nicht groß
genug. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die Ihre Nische gefunden haben
(USP 01:2007). Die fehlende Größe oder
Vollständigkeit im Leistungsprogramm ergänzen betroffene Unternehmen durch
strategische Zusammenarbeit. Die Möglichkeiten sind vielfältig und die Kooperationsgewinne manchmal hoch. Doch welche Formen gibt es und wie findet man
den geeigneten Kooperationspartner?
Unternehmenskooperationen sind Formen
einer bewusst organisierten Zusammenarbeit von mindestens zwei rechtlich und
wirtschaftlich selbstständigen Unternehmen, welche unter parziellem Verzicht der
unternehmerischen Entscheidungsfreiheit
eine Steigerung der gemeinsamen Leistungsfähigkeit sowie die Erreichung eines
höheren Zielerreichungsgrades beabsichtigen. Damit lässt sich die Kooperation vom
informellen Netzwerk oder Geschäftsempfehlungszusammenschlüssen wie etwa das
K.L.U.G.-Netzwerk (www.klug-netzwerk.de),
die Business Börse Berlin (www.businessboerse-berlin.de) oder das Business Network International (www.bni-europe.com)
abgrenzen. Die bewusste Entscheidung, zu
investieren und Entscheidungsfreiheit
abzugeben, setzt ein hohes Maß an Vertrauen in Funktionsweise und Zuverlässigkeit des Kooperationsnetzwerks voraus.
Wege zur virtuellen Größe
Ausgehend von der Überlegung, dass sich
der Gewinn aus Umsatz abzüglich Kosten
ergibt, bieten sich prinzipiell zwei Motive
zur Kooperation: die Kostensenkung, etwa
durch die gemeinschaftliche Beschaffung
oder durch die Nutzung gemeinsamer
Ressourcen, und die Umsatzerhöhung
durch ein attraktives Leistungsspektrum
und stärkere Marktpräsenz. Kooperationen
können unterschiedlicher Intensität, Dauer
und Herkunft sein. Darüber hinaus kann
sich eine Kooperation als horizontale Zusammenarbeit auf eine Wirtschaftsstufe
oder vertikal über mehrere Wirtschaftsstufen erstrecken. Allen Formen gemein ist
die Nutzung von Synergieeffekten in den
verschiedenen Unternehmensbereichen.
Neben den primären Aktivitäten wie Beschaffung, Produktion und Absatz haben
auch überbetriebliche Weiterbildung, ITInfrastruktur sowie Kunden- bzw. Marktinformationen eine große Bedeutung in der
Kooperationslandschaft.
Kooperation durch Konzentration
Unabhängig von der Wahl der Kooperationsform sollte den beteiligten Unternehmen klar sein, was sie von der jeweiligen Zusammenarbeit erwarten und was sie
einbringen wollen. Hier gilt: Spezialisierung
führt zu Synergie – unabhängig davon, ob
sich die jeweiligen Partner mit Ihrer
Spezialisierung in die Kooperation einbringen oder dank dieser ihre Kernkompetenzen ungestört von „Nebenaufgaben“
stärken können.
Über Einkaufsgemeinschaften lassen sich
bessere Beschaffungskonditionen realisieren. Die Kostensenkungen können von wenigen Prozentpunkten bis 30% reichen: ein
klarer Wettbewerbsvorteil und ein Argument für die Beschaffungskooperation.
Allerdings ist die Zusammenarbeit häufig
auf das Kernsortiment der zu verarbeitenden Materialien oder der Handelswaren
beschränkt. Hierdurch unterscheiden sich
Kooperationen wie etwa die Optics
Network GmbH (www.opticsnetwork.de) für
Optiker von Franchisekonzeptionen, welche
in der Regel neben dem vollständigen
Sortiment auch die Geschäftsprozesse standardisieren.
Quasi als virtuelle Unternehmen treten häufig projekt- bzw. auftragsgebundene
Zusammenschlüsse auf. Diese durch die
Baubranche als Bietergemeinschaft bekannte Kooperationsform greift in der
Regel auf Netzwerke zurück, welche häufig
informeller Natur, also nicht durch
bestimmte Rechtsformen gebunden sind,
und ist mittlerweile in vielen Branchen zu
finden. Eine klare Umsatzerhöhung durch
Konkurrenz mit den Großen ist hier ebenso
Kooperationsertrag wie die Konzentration
auf das Kerngeschäft anstatt auf Vertriebsaktivitäten. Allerdings betreffen diese Kooperationsformen die für Kunden relevanten Eigenschaften: Heikel für das Image!
Ob Business Improvement District (BID) im
Einzelhandel oder die standortbezogene
Werbegemeinschaft: die für den Kunden
wahrnehmbare Kooperation steigert die
Standortattraktivtät und nutzt daher allen
Beteiligten. Sie ist daher ein Klassiker unter
den eher losen Kooperationsformen.
In manchen Kooperationsbereichen sind
große Investitionen der Beteiligten notwendig, z.B. in den Aufbau einer gemeinsamen
Logistik oder einer IT-Infrastruktur. Beispielsweise hat sich das apothekereigene
IT-Unternehmen ASYS Softwareentwicklung
GmbH (www.asys-online.de) aus dem Bedarf einer branchenspezifischen Warenwirtschaftslösung heraus entwickelt. Die Kosten
für individuelle Lösungen konnten auf diese
Weise mit steigender Anzahl an Kooperationspartnern gesenkt werden. Im Handelsbereich erreichen Logistikkooperation zuweilen die 15%-Marke der Kostensenkung.
Wann sich Kooperationen auszahlen
Insbesondere in zwei Konstellationen erscheint die Kooperation sinnvoll: Einerseits
können sich Nischenstrategen, die sich an
einer Wachstumsschwelle befinden, Risiken
durch Kooperation reduzieren und bei ent-
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
sprechender Partnerwahl die lokalen
Besonderheiten besser berücksichtigen.
Andererseits bietet sich eine Kooperation
bei gravierenden Veränderungen der
Branchenstruktur an, um die Marktposition
nachhaltig zu stärken. Dies kann durch
eine bessere Befriedigung geänderter
Bedürfnisse oder eine Verbesserung der
Kostenposition erfolgen.
Die Netzwerkbildung bietet sich quasi als
Mischstrategie an. Netzwerke können das
Ergebnis einer Kooperationsstrategie sein
oder aktiv fokussiert werden. Dabei ist ein
Netzwerk im Vergleich zur strategischen
Kooperation ein dynamisches Konstrukt,
welches über eine begrenzte zeitliche
Stabilität im Sinne einer Konstanz interorganisationaler Beziehungen verfügt.
Kooperationsintensität
niedrig
hoch
Strategische Allianz
Franchising
marketingwissen :: strategieoption kooperation
zur Marktabdeckung entsprechende Leistungen im Angebotsprogramm gewünscht
sind. Beispielsweise könnte ein im Gesamtmarkt aktives Reisedienstleistungsunternehmen Spezialangebote wie Erlebnis- oder Kulturreisen an Allianzpartner
übertragen. Diese wiederum sind in ihrem
begrenztem Leistungsspektrum Nischenbearbeiter.
Im Gegensatz zur strategischen Allianz ist
bei einem virtuellen Unternehmen eine
stark unternehmensübergreifende Aufgabenverteilung zu verzeichnen, da die Netzwerkpartner temporär und auftragsbezogen dem Kunden gegenüber als Einheit
auftreten. Insbesondere in der Nische ist
diese Form der Zusammenarbeit ein geeignetes Mittel, um den Aktionsradius auf
neue Marktsegmente zu erweitern. Die
Arbeitsteilung kann so weit gehen, dass
sich ein Netzwerkpartner allein auf
Koordination und Kundenkommunikation
konzentriert.
Virtuelles Unternehmen
Bietergemeinschaft
Bildungsverbund
Einkaufsverbund
Werbegemeinschaft
Umsatzerhöhung Kostensenkung
Kooperationsziel
Kooperation statt Konkurrenz?
Informale Netzwerke wie Business Clubs
eignen sich insbesondere für kleine Unternehmen zum Relationship-Mining als
Vorbereitung für Kooperationsvorhaben.
Ein aktives Engagement in Netzwerken
kann Beziehungsgeflechte zutage fördern,
welche Angebot und Nachfrage oder
Kooperationspartner zusammenführt. Für
Kooperationen mit wechselnden Machtverhältnissen ist jedoch ein großes Vertrauen
zwischen den Netzwerkteilnehmern erforderlich, zumal regelmäßig nicht unerhebliche Investitionen getätigt werden. Zwei
prinzipielle Grundformen von formalen
Netzwerken lassen sich unterscheiden: die
strategische Allianz und das virtuelle
Unternehmen. Die strategische Allianz ist
als horizontales Netzwerk angelegt. Diese
bietet sich an, wenn dadurch das
Absatzpotenzial besser ausgeschöpft, die
Segmentgrenzen überschritten oder ein
Marktzutritt ermöglicht werden. Als
Allianzpartner kommen dabei auch Generalisten in Betracht, wenn der bearbeitete
Teilmarkt für diese unattraktiv ist, jedoch
Chancen und Risiken kollektiver Strategien
Letztlich ist die Kooperation sowohl mit
Chancen als auch mit Risiken verbunden,
denn kooperatives Handeln wird durch
externe und interne Wirkungsfaktoren veranlasst und beeinflusst. Die Kenntnis der
eigenen und der für den möglichen Kooperationspartner relevanten Wirkungsfaktoren sowie deren Dynamik ist daher eine
unabdingbare Voraussetzung für die Partnerwahl. Mögliche interne Wirkungsfaktoren können beispielsweise Kostendruck,
Risikoverteilung, Kapazitätsengpässe, fehlendes Know-how, Allokationsprobleme,
Markterweiterungsziele sowie organisatorische Veränderungen sein. Extern geleitete
Faktoren sind im Wettbewerbsdruck,
Ressourcenzugang, Marktbarrieren, Nutzung staatlicher Investitionszulagen sowie
Liberalisierung von Märkten zu sehen. Eine
besondere Variable ist das Vertrauen, denn
bei Auflösung der Kooperationsbeziehung
wandert regelmäßig transferiertes Knowhow ab, wodurch die Gefahr entsteht,
einem möglichen späteren Konkurrenten
das „gewusst wie“ gelehrt zu haben.
D’rum prüfe, wer sich bindet ...
Der Kooperationserfolg ist neben den
Marktbedingungen abhängig vom Input.
Zu prüfen sind daher die möglichen
Partner auf strategische und organisatorische Übereinstimmung. Mögliche Anhaltspunkte sind Kooperationsstruktur, partnerschaftliche Basis, Organisation der
013
Kooperation, rechtliche sowie personalwirtschaftliche Rahmenbedingungen.
Kooperation als Allheilmittel?
Die Kooperation ist prinzipiell eine Secondbest-Lösung, da eine Abhängigkeitsbeziehung begründet wird. Es ist daher abzuwägen, ob und inwieweit der Kooperationsertrag in Form zusätzlicher Erträge den
Kooperationsaufwand, beispielsweise durch
Investitionen oder Koordinationskosten,
übersteigt. Letztlich gilt: Kooperieren muss
gelebt werden. Dies bedingt die aktive
Beteiligung aller Partner und keine Konsumentenhaltung, auch nicht bei formalisierten Kooperationsformen. Dann gilt:
„Coming together is a beginning; keeping
together is progress; working together is
success” (Henry Ford). Beginnen Sie mit
dem „Coming together“ und loten Sie Ihr
Netzwerk aus!
Chancen
Risiken
• Konzentration auf
• Koordinationskosten
Kernkompetenzen
• Know-how-
• Know-how-Gewinn
Verflechtung
• Verteilte Risiken
• Kapitalverflechtung
• Verminderte
• Gefahr von versun-
Investitionskosten
kenen Investitionen
• Stärkung der
(Sunk Costs)
Marktposition
• Verteilungs- und
• Bessere Bedürfnis-
Vertrauenskonflikte
befriedigung der
• Know-how-Verlust
Kunden
• Qualitätsunter-
• Marktzutritt/Erweiterung des Aktionsradius
schiede der
Partnerleistungen
• Führungsdominanz
eines Partners
Exklusiv für USP-Leser
Checkliste zur Kooperation.
Einfach anfordern: [email protected]
Sylvia Nickel
Sachbuchautorin und Inhaberin
der Nickel Consulting, Oberhausen
[email protected]
014
marketingwissen :: das optimale netzwerkportfolio
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Der Erfolgsfaktor Nr. 1:
Das optimale Netzwerkportfolio
von Michael Böhm
Vitamin B sorgt für das Funktionieren des
Netzwerkstoffwechsels
Der Volksmund spricht an vielen Stellen
vom (über-)lebenswichtigen Vitamin B und
bezieht sich dabei nicht auf die ebenfalls
wichtigen Nahrungsergänzungsstoffe, sondern das persönliche Beziehungsnetzwerk
zu anderen Individuen. Das wichtigste
Element im Stärken-Portfolio erfolgreicher
Menschen ist ihr effektives Beziehungsnetzwerk.
Netzwerke sind keine Erfindung des modernen Industriezeitalters. Seit den ersten
Tagen der Menschheitsgeschichte existiert
neben dem familiären Netzwerk ebenfalls
das der Kooperations- und Tauschpartner.
Auch die noch weitgehend autarken
Selbstversorger waren keine Robinson
Crusoes, die völlig ohne Netzwerkpartner
lebten. Mit der fortschreitenden Spezialisierung der einzelnen Mitglieder einer
Gesellschaft nahm auch die Notwendigkeit
des Tauschhandels und somit die Abhängigkeit von den Tauschpartnern immer
mehr zu. Das Wissen um und der Kontakt
zu den richtigen Partnern ist heute, in der
Zeit des Überangebots und der Angebotsüberflutung dabei fast noch wesentlicher,
als zur Zeit der Angebotsknappheit. Über
Erfolg oder Misserfolg der eigenen Karriere
entscheidet laut verschiedenen Erhebungen nur zu ca. 10 % fundiertes Fachwissen,
zu ca. 30 % die eigene Vermarktung und zu
ca. 60 % das richtige Beziehungsnetzwerk.
Auch der unternehmerische Erfolg und der
Markterfolg eines Produktes hängen in
hohem Maße von einem optimal zusammengesetzten Netzwerkportfolio ab. Gute
Ideen und Konzepte finden ohne sich entsprechend ergänzende Protagonisten nicht
ihren Weg auf die Erfolgsstraße des
Marktes.
Gesellschaft und Politik haben mittlerweile
erkannt, wie wichtig Bildung und FachKnow-how sind und versuchen Problemlösungen für diesen 10 % Erfolgsfaktor zu
finden. Die eigene Vermarktung und Netzwerkmanagement, also ca. 90 % des
Erfolgsfaktors, werden jedoch gerade in
Deutschland immer noch sträflich vernachlässigt.
Ausgehend davon, dass die Leser über fundiertes Fachwissen verfügen und sich auch
entsprechend präsentieren können, wenden wir uns in diesem Artikel dem Netzwerkmanagement zu.
Von Kontaktsammlern und Netzwerkern
Kinder und Jugendliche lernen neben vielfachen mathematischen, grammatikalischen
und naturwissenschaftlichen Regeln sowie
einer Reihe von Benimmregeln nur sehr
wenig über effektives Netzwerken. Dieses
Manko führt dann oftmals dazu, dass auch
die Erwachsenen wenig Übung darin
haben. Denken Sie nur an die nach jeder
Messe oder sonstigen Unternehmerveranstaltung überschwappende Visitenkartenschwemme. Stolz präsentieren einige
Teilnehmer Ihre Anzahl von neu geknüpften
Kontakten und verbringen die nächsten
Stunden damit, dieses tolle Potenzial in
Ihre Sammelmappen einzusortieren. Dank
der umfangreichen Kontaktsammlungen
scheint die Zukunft gesichert zu sein. In
den meisten Unternehmen wird auch in
Zeiten zahlloser CRM-Angebote dieses
unsystematische Anhäufen von Kundenkontaktbergen betrieben. Stolz präsentiert
man die große Kundenkartei und nutzt
diese natürlich auch als Ausgangsbasis für
Mailings und sonstige Werbeaktionen.
Gerade bei vielen Vertrieblern gibt es noch
ein ganz besonderes Phänomen: die sogenannte Potenzialschublade. In ihr schlummern eine oft zahlenmässig unbekannte
Anzahl von möglichen Geschäftsanbahnungen oder potenziellen Kooperationen.
Niemand kennt die genaue Zusammensetzung und natürlich auch niemand das
wirkliche Potenzial. Die reine Existenz wirkt
oftmals wie ein Ruhekissen oder der
berühmte Sparstrumpf für schlechte Zeiten.
Die Schublade wird immer unter Verschluss
gehalten und der größte Feind derselben
wäre eine Inventur.
Ausufernde Kontaktdatensammlungen, Po-
tenzialschubladen und ungepflegte Kundendatenbanken sind kein Fundament für
ein effizientes Netzwerk.
Verlassen Sie also das Stadium des
Kontaktsammlers und entwickeln sich zum
aktiven Netzwerker.
Netzwerkaufbau und -ausbau
Wie schon erwähnt, verfügt jeder Mensch
über ein mehr oder weniger stark ausgebautes Grund-Netzwerk. Dieses wird durch
meist zufällige Kontaktpartner des alltäglichen Lebens eher ziellos erweitert.
Strategischer Netzwerkauf- und -ausbau ist
immer zielgerichtet und wird aktiv betrieben. Dafür müssen Sie natürlich zuerst Ihre
Lebens- und Arbeitsziele festlegen. Wenn
Sie selbst nicht wissen, welches Projekt Sie
realisieren wollen oder welches Produkt Sie
am Markt platzieren wollen, können Sie
auch nicht nach strategischen Netzwerkpartnern suchen.
Effektives Netzwerken kostet Zeit und meist
auch Geld. Es handelt sich dabei jedoch um
sinnvolle Zukunftsinvestitionen mit Nachhaltigkeitsfaktor und lukrativen Gewinnen.
Den Austauschprozess in einem Netzwerk
kann man am besten mit einem Tauschbasar vergleichen. Selbstverständlich müssen auch Sie einen Input anbieten, denn
einseitige Tauschgeschäfte haben keine
lange Lebenszeit. Aber überlegen Sie mal,
wie oft Sie Ihr Know-how sinnlos an
Gesprächspartner weitergeben, die es nicht
zu schätzen wissen oder die dafür keine
Verwendung haben. In einem Netzwerk
befinden sich hingegen meist nur
Menschen, denen das Know-how anderer
wichtig ist. Sie erhalten somit eine
Plattform / einen Markt, in dem Ihr Wissen
als Tauschware geschätzt wird.
Ähnlich wie bei Investitionen am Aktienmarkt kommt es hierbei auf das richtige
Portfolio an. Wählen Sie ein Netzwerk aus
bzw. bauen sich ihr eigenes Netzwerk so
auf, dass es auch genügend „Tauschinteressenten“ gibt. Brancheninterne Netz-
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
werke bieten interessante Informationen
über Einkaufsmöglichkeiten und spezifische Problemlösungen an.
Wichtiger sind jedoch Branchen übergreifende Netzwerke. Ein wichtiger Grund hierfür: In brancheninternen Netzwerken sitzen
Mitbewerber, aber in den wenigsten Fällen
Kunden für Ihr Unternehmen. In Branchen
übergreifenden Netzwerken finden sich
jedoch meist auch potenzielle Kunden für
Ihr Unternehmen sowie Partner für Kooperationen. Der viel wesentlichere Grund ist
jedoch das Kreativitäts- und Ideenpotenzial. Wenn Sie sich darauf einlassen
und offen mit Gesprächspartnern aus
anderen Bereichen umgehen, haben Sie
die Möglichkeit, völlig neue Anregungen
für Ihre unternehmerische Tätigkeit zu
erhalten. Wenn Sie diese Gespräche unter
dem Aspekt „was kann ich von dem
Gehörten in meiner Situation anwenden
und wie kann ich es auf meine Bedürfnisse
umstricken“ sehen, kann Ihre Kreativität
wachsen und Sie können für ihr Unternehmen neue Möglichkeiten entwickeln.
Überprüfen Sie die in Ihrem Umfeld vorhandenen Netzwerkplattformen und wählen diejenigen aus, die Sie Ihren gesetzten
Zielen näher bringen.
Netzwerkpflege
Der Aufbau und die ständige Pflege des
eigenen Netzwerkes ist eine aufwändige
und zeitintensive Aufgabe. Sie beschäftigt
den Netzwerker das ganze Leben. Immer
wieder müssen aktive Kontakte aufgefrischt, passive Kontakte reaktiviert oder
gestrichen und durch neue Partner ersetzt
werden.
Und das gilt nicht nur für die beruflichen
Bereiche, sondern auch in besonderem
Maße für die persönliche Entwicklung.
Jedes Individuum ist bei seiner Weiterentwicklung auf ständige Kommunikation,
den Austausch von Know-how, Meinungen
und auch Philosophien mit anderen
Menschen angewiesen. Sie benötigen also
effiziente Partner in allen Bereichen. Doch
wie ist es um Ihr persönliches Beziehungsnetzwerk bestellt. Kennen Sie überhaupt den Umfang und die darin enthaltenen Entwicklungspotenziale und Werte?
Wissen Sie, an welchen Stellen Ihr Netzwerk lückenhaft ist bzw. an welchen es
Möglichkeiten beinhaltet, die Ihnen bisher
noch nicht bekannt sind?
Verschaffen Sie sich in einem ersten Schritt
einen ersten Überblick über Ihre Kontakte.
marketingwissen :: das optimale netzwerkportfolio
Legen Sie dazu ein Tabelle an, in der alle
Ihre Kontakte mit Nachname, Vorname, Ort
und dem jeweiligen Netzwerk-Zweig (Privat
(P), Geschäft/Beruf (G), Freizeit (F) und
Alltag (A)) aufgelistet sind. Fügen Sie
zusätzlich noch 6 weitere Spalten ein.
Führen Sie nun mit Hilfe der in den ersten
4 Spalten vollständig ausgefüllten Kontakttabelle einen Netzwerk-Check durch. Überprüfen und bewerten Sie jeden Kontakt auf
folgende Punkte:
• Kommunikations-Status des Kontaktes
(regelmäßig aktiv (KKK), unregelmäßig
aktiv (KK), aktiv ruhend (K), passiv/
Potenzial (K0), abgebrochen (K-))
• Wertigkeit des Kontaktes (unerlässlich
(WWW), wichtig (WW), weniger wichtig
(W), unwichtig (W0), negativ (W-))
• Vertraulichkeits-Grad (partnerschaftlich
(VVV), freundschaftlich (VV), bekanntschaftlich (V), sachlich (V0))
• Aufwand zur Pflege des Kontaktes
(gering (T), durchschnittlich (TT),
hoch (TTT))
In die Spalten 5-8 tragen Sie die jeweiligen
Werte für die oben genannten Punkte ein.
Da das persönliche Netzwerk ein wichtiger
Bestandteil des eigenen Stärkensegments
ist, müssen Sie dieses auch auf Weiterentwicklungspotenziale
untersuchen.
Tragen Sie dazu in die 9. Spalte ein, wie
Ihnen der jeweilige Kontakt in Zukunft bei
der Erreichung Ihrer Ziele behilflich sein
kann. Welches Ziel verfolgen Sie mit diesem Kontaktpartner? In der 10. Spalte führen Sie stichwortartig die dafür notwendigen Maßnahmen auf. Wenn Sie noch zwischen kurz-, mittel- und möglicherweise
auch langfristig unterscheiden wollen,
wählen Sie dafür verschiedene Farben.
Sie sollten Ihre Netzwerktabelle ständig
aktualisieren und diesen Check regelmäßig, mindestens jedoch 1 mal jährlich
durchführen.
So erhalten Sie zusätzlich zum umfassenden Überblick über die Zusammensetzung
und den Zustand Ihres Netzwerkes auch
noch eine ganze Reihe von kreativen Anregungen für Ihr unternehmerisches Handeln
und für weiterbringende Kooperationen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim nachhaltigen Aufbau und der ressourcenschonenden
Nutzung Ihres persönlichen Netzwerkes.
015
3 Bücher für USP-Leser!
Wie Sie mit
schmalem Budget
erfolgreich werben
von Michael Böhm
2. Auflage, 224
Seiten, Festeinband,
Cornelsen Verlag
Scriptor
Ego-Marketing –
Ihre persönliche
Erfolgsstrategie
von Michael Böhm
128 Seiten, kartoniert, Cornelsen
Verlag Scriptor
Local Marketing –
Den Kunden vor Ort
gewinnen
von Michael Böhm
136 Seiten, kartoniert, Cornelsen
Verlag Scriptor
Senden Sie eine E-Mail mit Ihrem
Wunschtitel an: [email protected]
Begrenzt auf die ersten drei Eingänge!
Michael Böhm
Jg. 1967, verheiratet, 1 Sohn. Gehörte
während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften zum GründungsTeam des ersten Callcenters der Citibank. War danach als Verkaufsleiter im
Finanzdienstleistungssektor tätig. Berät
seit 14 Jahren mit seiner Agentur „Die
Augenfänger“ in erster Linie mittelständische Unternehmen in Marketingfragen. Als Spezialist im Bereich des
Low-Budget-Marketings / Guerilla-Marketings hält er Vorträge und veranstaltet
Seminare.
[email protected]
www.augenfaenger.de
016
firmenporträt :: icl ltd.
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Come to Spandau Country
Nordwestberlin. Seitdem ziehen sie zusammen an einem Strang und leben ihr sprechendes Logo.
„Berlin, wir kommen“
Abenteuer und Freiheit – gestern so faszinierend wie heute
von León W. Schönau
Wie lange ist es her, dass Inhalte einer
gewissen rot-weißen Schachtel ein
Bekenntnis darstellten? Kein geringerer als
Leo Burnett, geschichtsbewusste Werber
erinnert euch, war es, der 1964 den
Slogan entzündete „Marlboro – Come to
where the flavor is“ und gleich darauf,
1965, nochmals nachschob „Come to
Marlboro Country“. Der Geschmack von
Freiheit und Abenteuer ward geboren.
Stängel, Rauch, Musik und visuelle
Zutaten sind inzwischen aus der Werbung
verbannt – von Freiheit und Abenteuer
aber zeugen auch heute noch Bilder in
uns. Und eine inzwischen nikotinabstinente Generation schwärmt von einer Marke
wie Marlboro, weil sie sich von Kleidung
bis zum konkreten Abenteuer frei und
ungezwungen in größter Weite und Nähe
der Natur austoben und sich erproben
kann. Andreas Geng und Thomas Wolfrum,
beide Sportler und Nichtraucher, arbeiten
seit 1999 gemeinsam an Konzepten und
Umsetzungen für Ereignisse, die immer
Abenteuer mit Wissen, Gefühle mit Freiheit
und Erinnerung mit Freude und Dankbarkeit verbinden wollen.
„Marlboro Abenteuer Team“ ist die wohl
berühmteste Markenpromotion der Welt,
trotz- und alledem. Erfunden hat sie
Christian Timmer, Philip Morris und Werner
Fleischer von Adventure Tours in Freiburg,
Germany. Andreas Geng (43), Informationselektroniker, Handelsfachwirt, Vertriebsleiter, Marketingleiter im Süddeutschen,
war bisher brav auf der Karriereleiter leidlich nach oben gelangt. Dennoch, von
Jugend an „programmiert“: Abenteurer,
Grenzgänger, Freidenker. Trifft im
Schwarzwald den Macher von
Adventure Tours, der sieht ihn,
wenig später ein Handschlag und
Geng ist umgehend in Gottes freiestem Land tätig und lenkt und
denkt und schafft anderen unvergessliche
Erlebnisse:
Grand
Canyon, Horses, Hitze, Kälte ... Extreme.
Ein anderer mit gleicher Ambition,
Freelancer, Abenteurer, Grenzgänger, Freidenker, heißt Thomas Wolfrum (53). Er ist
Berliner, genauer, Spandauer, AdventureTourer seit 1989. Man trifft sich erstmalig
unbekannterweise auf dem Frankfurter
Flughafen, macht sich bekannt, fliegt neun
Stunden über den großen Teich natürlich
mit dem Ziel „Adventure“ und – freundet
sich nachhaltig an. Südbaden trifft
Große weißgetünchte Hallen, flache
Satteldächer, schier endlose Schaffensfläche – rechtwinklige Straßen, große
Einfahrten ... Hin und wieder bellt ein
Hund. Wir sind in Berlin-Spandau, Mertensstraße. Das frühere Areal des Druckmaschinenherstellers KBA, geschätzt mindestens 100.000 qm groß, ist heute Jobpark
GmbH, ein großzügiges soziales Projekt
mit Arbeitsplätzen für behinderte Menschen. Geng und Wolfrum haben hier seit
2005 ihr gemeinsames Büro, Teil einer der
Hallen. „Wir engagieren uns sozial, das ist
für uns beide selbstverständlich. Susanne
Kinder, ihre Assistentin, ist die angenehm
klingende Empfangsstimme am Telefon
und hat alle Tourdaten im Griff – klug,
freundlich und beweglich, im Rollstuhl.
Andreas Geng und Thomas Wolfrum bilden
die geschäftsführende Doppelspitze der
ICL International Consulting & Logistics
Ltd., Eventorganisation, Berlin.
Geng hält zwar noch das „ICL-Office Süd,
Baden-Baden“ und ist zur Zeit noch der
„erfahrenste ICL-ICE-Pendler“, aber beide
sagen: „Rechnen Sie unbedingt mit uns in
Berlin.“ Das abenteuerliche Understatement dabei: Sie sind ja schon da!
„Diesen Beruf
kann man eigentlich
gar nicht erlernen.“
Andreas Geng
Was passiert, wenn es
„eventful“ wird?
Andreas Geng, auch ein wenig Marketingtheoretiker, lehrte „Event“ an der Angell
Akademie Freiburg. Der Dozent in ihm gibt
aber ehrlich zu bedenken: „Diesen Beruf
kann man eigentlich gar nicht erlernen. Nur
die Summe aller Erfahrungen im Fach, einschließlich aller Dummheiten, macht doch
das Ereignis erst zum Ereignis“.
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
firmenporträt :: icl ltd.
017
1. Susanne Kinder: Planung, Telefon, PC und „Gute Fee“; 2. Was sagt die Uhr vor Ort? Locations-Zeitvergleich im ICL-Büro,
3. Alle an einem Strang: ICL-Logo mal praktisch demonstriert
„Filmstars? Schnittchen? Hollywood? Parties? Das ist doch wohl nicht alles vom
Berufsbild? Hier trennt sich schnell Spreu
vom Weizen.“ Worte von Thomas Wolfrum,
dem Mann mit dem starken logistischen
Part in der Crew, der auch noch den letzten Strang im dicken Tau auf Zugkraft kontrolliert. „Natürlich kann man Events lernen, also wie viel Wasser, Wein, Brot,
Stromanschlüsse gebraucht werden, wann
Etwas entdecken in bereits
entdeckten Terrains
Bekanntes Terrain: Geng & Wolfrum schaffen es seit Jahren, in echten Landschaften,
tief in der Natur des Marlboro Country,
Hunderten von Erlebnisenthusiasten, die
vorher nur diesen virtuellen Ort im Kopf
hatten, die Seele zu massieren („not
owned but shared, where you take
only what you need and respect
what's wild and free ...“). Dann
„Natürlich kann
schließen sich die Kreise, eins
man Events lernen,
kommt zum anderen: Nicht „man“
aber ...“
begegnet sich, sondern Menschen,
Thomas Wolfrum
eine wichtige Basis für natürliche
Erlebnisse. Aber nicht nur das. Sie
inszenieren dem weltweit größten
exakte Statik, wo Durchfahrts- und
Baustoffzulieferer Holcim AG aus der
Podesthöhen gefragt werden ... Aber es ist
Schweiz bei der Einweihung eines
schon so, andererseits fehlt oft die
Zementwerkes in Baden-Württemberg eine
Bodenhaftung. Es verliert sich manchmal
unvergessliche „Elefantenstory“. Sie überdas sprichwörtlich Bodenständige, das
nehmen einen der großen organisatoriHandwerkliche, das Organisatorische, das
schen Parts beim 10.000-Meilen-Test des
Zupackende, der ganze Erfahrungsschatz,
Opel-Omega in Arizona, schaffen es, mit
den man unbedingt braucht. “ Dieses alles
Fingerspitzenlogistik 10.000 Menschen in
bieten beide mit geballten 25 Jahren
nur einer Stunde in den Europa-Park
Erfahrung. Auch dadurch wurden sie zum
Südbaden zum dortigen Coca-Cola-Tag einprofunden Partner anderer Eventagenzulassen, machen Kindern Freude mit
turen. „Wir suchen uns mittlerweile die
einem Dolfi-Tag für die Novotel-Kette. All
Menschen aus, mit denen wir zusammendas sind auch beste Voraussetzungen für
arbeiten. Verlässliche Stammkunden zu
unbekanntes Terrain: Ein gutes Auge, um
haben, das ist in heutigen Zeiten schon
den kreativen Wald vor lauter Bäumen zu
etwas wert.“ Was natürlich heißt, in ähnsehen oder die Exotik der Nische zu erspülich aussuchender Weise auch auf neugieren. „Unser zentraler Standort Berlin ist
rige Neukunden zuzugehen – siehe ihr
unsere bewusste Wahl für ein Marktfeld
Berlin-Credo. Nach stärkerem Drängen vermit außerordentlichem Potenzial“, sagt
raten mir beide wenigstens eines ihrer
Andreas Geng. Thomas Wolfrum, Berliner
Managementgeheimnisse: Menschen soEreignismacher und „gelernter Westberlizialorientiert und psychologisch einfühlner“ hat hier Vorlauf. Von ihm stammt die
sam führen, und zwar so, dass es sich für
erste Beach-Party, maßgeblich war er beim
beide Seiten, Unternehmen und Kunde, als
ersten Westberliner Streetfestival dabei.
das bewusst Gewollte und zu Erreichende
Ereignis-Stichworte der damaligen Zeit, wie
anfühlt. Das betriebswirtschaftliche Zufrie„Mensa“, „Rockkonzerte Hasenheide“,
denheitsgefühl eingeschlossen.
„Joes Bierhaus“ kann er heute noch erklä-
ren, denn viele der Ideen stammten von ihm.
Mit internationaler Stammcrew im Rücken,
wollen sie die ihrer Meinung nach „bisher
nicht ausgeschöpfte Exotik einiger
Produkte und Leistungen für diese Stadt“
sichtbar machen, in Nischen vorstoßen.
„Wir braten selbst keine Schnitzel, wir
können gewisse Dinge nicht, aber wir
besitzen Netzwerke, haben verlässliche
Partner in aller Welt ...
Die Dinge jedoch, die wir können, sollen
nicht so schnell dem Vergessen anheim fallen.“ Sie versprechen, dazu eine Menge
Leute zu bewegen, die wiederum jede
Menge Leute bewegen, bewegt zu sein.
Und dann klappt es einfach: „... we make
it happen!“
ICL Ltd.
International Consulting & Logistics
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„... we make it happen!“
Mertensstr. 127-131 · 13587 Berlin-Spandau
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Geschäftsführung:
Thomas Wolfrum
Andreas Geng, Mitglied im MarketingClub Südbaden seit 2000,
im Marketing-Club Berlin seit 2007
Geschäftsfelder:
Erlebnisorientierte Marketingmaßnahmen
im In- und Ausland
Naturorientierte Incentive &
Promotionlösungen
Eventpersonal & Equipment
018
marketingwissen :: willkommen in der realen virtualität
Willkommen in der
realen Virtualität
Was vom Hype um Second Life übrig bleibt
von Andreas Haderlein
Kernschauplätze unserer postmodernen
Kommunikationskultur sind immer häufiger die virtuellen 3-D-Parallelwelten der
Gaming-Enthusiasten. Aber nicht nur: Im
Web sein, das heißt heute „am Leben
sein“. Hier verbringen Millionen von Usern
weltweit einen Großteil ihrer Freizeit.
Marketing und Kommunikation müssen
sich darauf vorbereiten, ohne in die HypeFalle zu treten.
Als der ARD-Report aus Mainz am 7. Mai
2007 über Pädokriminalität und Kinderpornografie in Second Life berichtete, war
das mit Sicherheit nicht das Ende des
Paralleluniversums. Aber eines war es ganz
gewiss: Eine große Ernüchterung für alle
Kommunikationsstrategen und Marketers,
die meinten, Second Life sei der neue
Hotspot für Markenauftritte. Der ImageSchaden, den die Betreiberfirma Linden Lab
mit dieser investigativen Berichterstattung
aus den „Old Media“ erlitten hat, ist noch
nicht abzusehen. All jene Unternehmen
zumindest, die derzeit immense MarketingEtats für ihre Präsenz in Second Life verplanen, sollte der Vorfall zu Denken geben.
Die Ernüchterung tut gut. Schon lange
rumort es in den Weblogs und Fachforen
des Web 2.0, ob Investitionen in Second
Life überhaupt Sinn machen. Die werberelevanten Daten der User sind äußerst dürftig. Zudem kommen viele der für teures
Agenturengeld aus dem digitalen Boden
gestampften Flagships über Reichweiten
jenseits von 200 Besuchern täglich nicht
hinaus – mit 70 Usern zur gleichen Zeit am
gleichen Platz leidet ohnehin bereits die
Stabilität des Programms. „Werben &
Verkaufen“ (18/2007) titelte bereits „Ende
einer Party“ und zog eine nüchterne
Bilanz: Weltweit blieben lediglich ein paar
zehntausend potenzielle Kunden, die man
in der 3-D-Welt erreichen könne.
Und dennoch: Fast 6 Millionen Menschen
weltweit haben sich einen Avatar, ein Alter
Ego im zweiten Leben zugelegt – von den
zahlreichen weiteren „Identitäten“ auf
diversen Community-Plattformen einmal
ganz abgesehen. Es ist noch nicht lange
her, da verbanden wir mit Cyberspace und
Internet-Communitys das Abtauchen von
computersüchtigen Heranwachsenden in
eine technoide Scheinwelt mit Cyberanzug
und 3-D-Brille. Der große „Verdienst“ von
Second Life und sog. MMORPGs (Massively
Multiplayer Online Role-Playing Games) wie
„World of Warcraft“ oder „EverQuest“ ist
es, dass viele Internetnutzer, insbesondere
natürlich die jüngeren Zielgruppen,
Kulturtechniken verinnerlicht haben, die
Analogveteranen noch kalte Schauer über
den Rücken laufen lassen: VIRTUALISIERUNGSVERMÖGEN und SPIELKOMPETENZ.
Der Cyberspace ist in uns –
willkommen in der realen Virtualität!
Längst sind Spiel-Elemente im Marketing
angekommen, Cross-Media-Anwendungen
mit Spielcharakter boomen und kein Unternehmen verzichtet auf spielerische Problemlösungsansätze: ob bei der Anwendung von Kreativitätstechniken im Strategie-Workshop oder mit einem AssessmentCenter beim Recruiting der Mitarbeiter.
Spielen ist also nicht mehr nur (und war es
wahrscheinlich noch nie) ein abgegrenzter
Akt, eine sinnfreie Freizeitbeschäftigung.
Das Spielerische jenseits von EgoShootern, WLAN-Partys und Online-Pokerspielen wird mehr und mehr zu einem Teil
der Lebenswelt. Aus virtueller Realität wird
„reale Virtualität“, das Virtuelle wird alltäglicher, weil kaum eine Handlung – vom
Online-Shopping über Freunde finden bis
zum Zeitunglesen – sich nicht über digitale
Plattformen „abspielt“. Virtual Reality (VR)
hat endgültig den Makel des Kalt-
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Künstlichen abgelegt. Insbesondere an der
Sogkraft der MMORPGs ist abzulesen, dass
die Immersion, das Eintauchen in eine
andere, digitale Parallelwelt, ein originäres
Bedürfnis unserer Zeit ist.
Warum das so ist, das kann man nicht nur
aus der Sicht der Hirnforschung, sondern
auch aus der Sicht der Anthropologie
begründen. Unser Hirn, jene ewig halluzinierende Wirklichkeitsmaschine, füllt gewissermaßen die leeren Räume zwischen den
Pixeln. Der Cyberspace ist IN uns. Wir
schaffen Welten im Kopf. Das ist beim
Bücherlesen nicht anders. Mit Technologie
geht nun noch ein bisschen schneller, was
früher den Rausch, die Ekstase oder die
religiöse Verzückung erforderte.
Mixed Reality: Aus Spiel wird Ernst –
Breitband und der eingeübte Umgang mit
Avataren machen das Shopping im Netz
zum Erlebnis
Das, was uns die geschasste Insellandschaft Second Life hinterlässt, sind:
1. ein weiter wachsender Markt des virtuellen Business (siehe z.B. die HSV AOLArena in 3D),
2 neue Dimensionen der OnlineKommunikation (z.B. der selbstverständliche Umgang mit Avataren) und
3. die Erkenntnis, dass das Internet ein
Experimentierfeld für den Unternehmensalltag sein kann, etwa um Neueinführungen oder – zumindest –
Marketingmethoden zu testen.
Weniger Zapping-, mehr Immersionseffekte
Ein entscheidender Grund für die hohe
Attraktivität der virtuellen Landschaften bei
Unternehmen ist, dass Werbung wieder
PLATZIERT und Markenkommunikation wieder KONKRET werden kann – als Bandenwerbung im Autorennen (In-Game-Advertising) oder durch eine 3-D-Webpräsenz mit
entsprechenden Marketing-Bemühungen.
Nielsen Interactive Entertainment hat in
einer Befragung herausgefunden, dass
beworbene Produkte, die intelligent und
sinnvoll in Spielabläufe integriert sind, von
60 Prozent der User positiv wahrgenommen werden. Die Hype-geschuldete Versteifung auf eine Plattform (z.B. Second Life)
ist aber ebenso unsinnig wie aus der
Klassik (TV, Print und Radio) vorschnell
auszusteigen. Die kommunikative Verknüpfung der digitalen und analogen Welt ist
das Entscheidende.
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Anders als der konventionelle Online-Kauf
über Webadressen und Produktlisten
ermöglicht die 3-D-Umgebung ein Shopping-ERLEBNIS auch im digitalen Raum:
flanierend an Geschäften vorbei mit
Auslagen, Cafés, Schaufenstern und Beratungspersonal wie im Einkaufszentrum.
Hier finden sich genügend Ansätze für
Werbung und Kommunikation:
• Virtual Sales Persons: Angesichts steigender Nutzerzahlen in GamingCommunitys wird die virtuelle Stellvertreterfigur nicht mehr als künstliches,
sondern als dialogbereites intelligentes
Gegenüber empfunden. Online-Shopping erhält so eine menschliche Note.
Und Konversionsraten lassen sich steigern, weil der Kunde durch ein Dickicht
von Bestellformularen gelotst werden
oder gar mit direkten Anfragen zu Produkten und Dienstleistungen 7x24 Stunden an den Avatar herantreten kann.
• Avatar-Advertising: Virtuelle Figuren
werden schon jetzt in WerbeKampagnen eingesetzt. Flash, Text-toSpeech-Software, Voice-RecognitionTechnologie und die einfache Handhabe
bei der Erstellung animierter virtueller
Wesen machen es leicht möglich, audiovisuell emotionalisierte Kontakte im
Internet herzustellen. Der SitePal Avatar
des New Yorker Unternehmens Oddcast
(www.sitepal.com) lässt sich über ein
paar Mausklicks in unzählige Charaktere
verwandeln und in die eigene Website
integrieren. Diese „Character Driven
Interfaces“ setzte auch American Express ein: In einer Storytelling-Kampagne mit der beliebten amerikanischen
Komikerin Ellen DeGeneres als Zugpferd
ein. Besucher der Website www.800thecard.com/ellen können in die Rolle von
Tieren schlüpfen und eine Kurzgeschichte ausmalen.
• Lebendiges Web und digitale Mundpropaganda: Ein Alter Ego für jeden
Internet-Surfer in Form eines Avatars
macht Weblin möglich. Eine SoftwareInstallation genügt und man „trifft“ auf
jeder Internetseite andere Weblin-User
und kann mit ihnen in Kontakt treten.
Hier verbergen sich immense Ansatzpunkte für virales Marketing, denn jede
Internetseite wird zum potenziellen
Kontaktraum. Windows Live integriert
den Avatar-Dienst bereits in seiner ChatCommunity (www.weblin.com).
marketingwissen :: willkommen in der realen virtualität
Für die interne Unternehmenskommunikation sind die Vorteile des digitalen
Raumes offensichtlich:
• Kosten sparen, Zeit gewinnen: Das in
den neuen digitalen Umgebungen eingeübte Virtualisierungsvermögen weicht
auch Vorbehalte gegen Video-Conferencing oder Avataren als „Ersatz“ für Faceto-Face-Beziehungen auf. Dienstleister
und Software-Entwickler, die Multimedia-Lösungen für E-Learning, BusinessKommunikation und Webpräsenz anbieten, profitieren schon jetzt davon. Denn
das Netz wandelt sich mehr und mehr
zum Interaktions- und KommunikationsTV. Internationale Teams finden darin
ideale Voraussetzungen.
019
immersiven Medien statt. In Zukunft gilt es
aber dennoch, virtuellen Identitäten handfeste Sehnsüchte zu entlocken. Werber und
Marketers müssen also von veränderten
Lebensentwürfen ausgehen: Virtualisierung
bedeutet in Zukunft alles andere als das
Abgleiten in eine technoide Parallelwelt.
Zahlen & Fakten
Einer Untersuchung der amerikanischen Entertainment Software Association zufolge liegt das
Durchschnittsalter des Computerspielers bei 30
Jahren, er kann im Schnitt auf 9 Jahre digitale
Spielerfahrung zurückgreifen.
Der Online-Games-Blockbuster der letzten zwei
Jahre, World of Warcraft (WoW), hat weltweit 8
Millionen Mitspieler, davon allein 3,5 Millionen
Total Gaming: Der Homo Ludens ist der
Prototyp des Wissensarbeiters der Zukunft
Die virtuellen Landschaften des Internets
sind wahre Testlabore für das reale Leben
und sie zeigen, wie das Internet der
Zukunft aussieht. Sie bieten alles, was das
Menschsein ausmacht: Freundschaft,
Liebe, Sex, Hass, Kreativität, Geld, Gier,
Kriminalität. Sogar Langeweile. Wie im
richtigen Leben eben, nur nicht von
Angesicht zu Angesicht, sondern „fernanwesend“. Ein handelsüblicher Computer
und Netzanschluss genügen. Zudem haben
Verhaltensforscher bereits herausgefunden, dass sich virtuelle Avatare in der
künstlichen Umgebung nach denselben
Grundmustern verhalten wie ihre Urheber
in der realen Welt.
in China, 1,5 Millionen in Europa und über 2
Millionen in Nordamerika. Das Online-Spiel wird
weltweit in sieben Sprachen betrieben.
Weltweit wird heute mehr Geld mit ComputerGames umgesetzt als mit Kinofilmen. Die Umsätze mit PC- und Videospielen kletterten in
Deutschland 2006 um 13 Prozent auf 1,77 Mrd. €.
50 Prozent des Internets sind Gaming-Sites
(comScore Networks, April 2006).
Andreas
Haderlein
Zukunftsinstitut
Die neuen Spielwiesen erstrecken sich
dabei weitläufig über berufliche und Freizeit-Kontexte. Und ganz entscheidend: Die
Lust am Spiel ist altersübergreifend. Denn
Rollenspiel- und Abstraktionsvermögen
werden zu kulturellen Schlüsselqualifikationen in der wissensbasierten Ökonomie, in der Simulation, Experiment und
Inszenierung zu Kernmethoden der Kommunikation und des Lernens heranreifen.
Trendprognose
Ein Gros der globalen Konsumgüterhersteller wird Gaming-Plattformen für
Product Placement und Brand Marketing
schon bald mit großer Selbstverständlichkeit nutzen. Cyber-Marketing-Agenturen
werden dabei auch wichtige Akzente für
die Offline-Werbung liefern. Denn die alltagsstrukturierende Funktion des TV ist
passé – Hollywood findet heute in den
Andreas Haderlein, Jg. 1973, ist seit
2002 Mitarbeiter des Zukunftsinstituts
und leitet neben seiner Forschungsund Autorentätigkeit mit den Schwerpunkten Neue Medien, Wissenskultur
und sozialer Wandel die Online-Redaktion. Er ist Autor des Trenddossiers
„Marketing 2.0“ zu den Entwicklungen
des neuen Internets und – ganz aktuell
– Co-Autor von „Die neue BusinessMoral“, einer Studie zum aktuellen Topthema „Corporate Social Responsibility“. Außerdem moderiert und konzipiert
er das Unternehmensradio „Future
News“. Er studierte Kulturanthropologie
in Frankfurt am Main und Rom und promoviert derzeit zum Thema „Social
Media“.
www.zukunftsinstitut.de/marketing
020
marketingwissen :: wer spricht mit wem?
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Wer spricht mit wem?
Kooperations-Controlling per Netzwerkanalyse
von Ralph Klocke
Wer Kooperationsberatung als Geschäft
betreibt, der weiß, der Aufbau von
Unternehmensnetzwerken ist erwachsen
geworden. Bemerkbar macht sich das in
erster Linie an der großen Konkurrenz der
Berater, zu denen auch die einst beratenen
Institutionen der Wirtschaftsförderer und
ähnlicher öffentlicher Einrichtungen zählen. Diese entwickeln „ihre“ Netzwerke
inzwischen gerne selber; nicht immer professionell, aber dafür so stark subventioniert, dass die Konkurrenz der privaten
Unternehmensberater beim typischen
Klientel der kleineren Unternehmen häufig
chancenlos ist.
Man kann den Reifegrad der Kooperationsberatung aber auch daran ermessen,
dass inzwischen eine Vielzahl von Unternehmensnetzwerken aktiv ist, die ihrerseits professionelle Unterstützung suchen.
In der Folge entstehen zunehmend neue,
spezialisierte Dienstleistungen.
Kooperationen sind anders
Ein Gebiet auf dem Kooperationen bisher
vergeblich nach praxisnahen Instrumenten
gesucht haben ist das Controlling des
Netzwerkmanagements. Natürlich heben
auch Kooperationen nicht die Marktgesetze auf – das Messen des betriebswirtschaftlichen Erfolgs unterscheidet sich nur
unwesentlich von dem Vorgehen bei
Einzelunternehmen. Aber Netzwerke sind
anders, weil komplexer in ihren Strukturen.
Vertrauen, Zusammenhalt und Interaktion
zwischen den beteiligten Unternehmen
sind wesentliche Erfolgsfaktoren, die das
Netzwerkmanagement zu verantworten
hat. Kann es den Erhalt dieser Faktoren
nicht gewährleisten, scheitert das Netzwerkmanagement unweigerlich, die Kooperation zerfällt, der gemeinsame Misserfolg
ist sicher. Es ist daher unumstritten, dass
Kooperations-Controlling hier ansetzen
muss.
Wie misst man aber diese immer gern
sogenannten weichen Faktoren, die in
Wirklichkeit die härtesten Fakten der
Kooperationsexistenz sind?
lich stärkere Netzwerkstrukturen geformt
hatten.
Die beste Antwort, die wir in elf Jahren
Kooperationsberatung gefunden haben lautet: Durch die direkte Messung der Beziehungen innerhalb des Netzwerkes. Die
Methode, mit der sich das zielgerichtet und
ohne praxisfernen Aufwand bewerkstelligen
lässt, heißt Soziale Netzwerkanalyse für
Organisationen (ONA).
Es ist an dieser Stelle nicht möglich, alle Ergebnisse zu zeigen oder gar zu erläutern
(der Ergebnisbericht umfasst ca. 50 Seiten).
Auch möchte ich Ihnen keine Zahlenkolonnen und deren Interpretation zumuten.
Stellvertretend für die mathematischen
Analyseergebnisse zeigen drei exemplarische Grafiken die Netzwerkbeziehungen
innerhalb der NIWE.
Soziale Netzwerkanalyse
Die Netzwerkanalyse untersucht Beziehungen; ihr Hauptziel ist es, Muster
heraus zu arbeiten. Dass sich Netzwerkzusammenhänge dabei sehr
anschaulich visualisieren lassen, ist
einer der großen Vorzüge dieser
Methode. Alleine dadurch entsteht
bereits ein tiefer gehendes Verständnis
der Strukturen und Beziehungen eines
Netzwerkes.
Im Controlling von Strategischen
Allianzen, Fusionen und Kooperationen lassen sich damit Fragen zur
Dichte, Stabilität und Zentralität des
Netzwerkes beantworten, man findet
Engpässe, Schwachstellen, Risiken,
strukturelle Löcher, aber auch Meinungsführer und die wichtigsten Mitglieder.
Das Beispiel NIWE
Eine exemplarische Anwendung zeigt die
Analyse eines regionalen Netzwerkes von
metallverarbeitenden Unternehmen, welches durch die Wirtschaftsförderung im
Kreis Eschwege initiiert und koordiniert
wird. Die 2003 entstandene NIWE (Netzwerk Initiative Wirtschaft Eschwege) hat
2006 durch gemeinsame Workshops und
Arbeitsgruppen das Ziel einer intensiveren
Kooperation ihrer Mitglieder verfolgt. Unter
Einsatz einer Befragung, die etwa 20 Minuten Aufmerksamkeit beanspruchte, sollte
herausgefunden werden, ob sich tatsäch-
NIWE Gesamtnetzwerk
Bereits bei der einfachen Analyse dieser
Netzwerkgrafik lässt sich feststellen, dass
durchaus ein engmaschiges Netzwerk entstanden ist, welches aber an den Rändern
fragiler wird und vorwiegend von den zwei
Koordinatoren (K) und einigen sehr zentralen Unternehmen zusammen gehalten wird.
Im Schnitt verfügt jedes Unternehmen über
Kontakte zu etwas mehr als einem Drittel
der anderen Unternehmen, wobei die
Streubreite von 7% bis 91% reicht.
Die Netzwerkdichte ist zufriedenstellend, es
ist robust und es bestehen kaum Engpässe. Gefahr droht dem Netzwerk allerdings, wenn sich die Koordinatoren zurückziehen.
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
marketingwissen :: wer spricht mit wem?
021
Erste Strategieempfehlungen, die sich aus
dieser oberflächlichen Analyse ergeben,
sind eine stärkere Einbeziehung der
Unternehmen an den Rändern und die Verlagerung von Verantwortung von den
Koordinatoren hin zu den bereits aktiven
Unternehmen. Aufgrund eingehender Analysen konnte zudem die Notwendigkeit
zusätzlicher vertrauensbildender Maßnahmen wie die Erarbeitung von Kooperationsregeln abgeleitet werden.
Etwas mehr an Details erkennt man beim
Blick auf die „Egonets“ zweier Unternehmen (U12 und U19), die hinsichtlich Größe
und Arbeitsfeld vergleichbar sind. Egonets
stellen nur die direkten Beziehungen eines
Unternehmens innerhalb des Gesamtnetzwerkes dar. Es ist unschwer zu erkennen,
welches Unternehmen im Zentrum des
Netzwerkes und welches an der Peripherie
angesiedelt ist.
untersucht. Ein hoher In-Degree deutet
darauf hin, dass dieses Unternehmen ein
wichtiger Kooperationspartner ist. Ein hoher Out-Degree impliziert, dass sich dieses
Unternehmen stark um eine Vernetzung
bemüht.
benötigt man neben praktischen Erfahrungen mit der Methode immer auch
Kompetenzen im Netzwerkmanagement
und vor allem eine unternehmerische Sichtweise bei der Interpretation und Ableitung
von Maßnahmen.
Idealerweise erstellt man eine solche
Analyse nicht nur einmalig, sondern, wie
im Controlling üblich, regelmäßig. Dann
lassen sich Entwicklungen im Zeitverlauf
genauso erkennen, wie die Auswirkungen
der eingeleiteten Maßnahmen. Mit den
entsprechenden Tools kann man dann sogar die Entwicklung seines Netzwerks wie
in einem Video mit Zeitraffer betrachten.
Ich bin davon überzeugt, dass sich die
Netzwerkanalyse zukünftig im Methodenkasten moderner Organisationen einen
festen Platz erobern wird.
Eine vielseitige Methode
Egonet Unternehmen 12
Soziale Netzwerkanalysen leisten übrigens
nicht nur im Controlling des Netzwerkmanagements gute Dienste. Eine Vielzahl
weiterer Anwendungen für Organisationen
findet sich in Bereichen wie Führung und
Teamentwicklung, Wissensmanagement,
Marketing, Organisationsentwicklung und
dem Supply Chain Management.
Für die Anwendung der Netzwerkanalyse in
Unternehmen spricht
Egonet Unternehmen 19
Darüber hinaus wurden auch die Unterschiede bei In-Degrees (eingehende
Verbindungen; wie oft wurde ein Unternehmen als Kontakt genannt) und OutDegrees (ausgehende Verbindungen; wie
viele Kontakte nennt ein Unternehmen)
• die Verbindung von analytischer
Genauigkeit und Praxisrelevanz
• die anschauliche Darstellung der
Ergebnisse in Grafiken
• der geringere Aufwand gegenüber
anderen Analysemethoden.
Damit das Management von den Ergebnissen in seiner Arbeit profitieren kann,
Ralph Klocke
Ralph Klocke leitet die 1996 von ihm
gegründete PZN Kooperationsberatung.
Die bundesweit erste auf Unternehmensnetzwerke spezialisierte Unternehmensberatung unterstützt vorwiegend mittelständische Kunden beim
Aufbau von Allianzen und dem Management interner und externer Netzwerke.
Als Gründungsmitglied des Kompetenzzentrums Netzwerkmanagement, Mitinitiator des Fachforums für Kooperationskultur „netswork“ und Autor von
Fachartikeln arbeitet er heute freiberuflich von Bielefeld aus.
[email protected]
www.pzn.de
www.netzwerkanalyse.org
022
unternehmens-pr :: bedirect / creditreform
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Solide Kunden durch
geprüfte Adressqualität
Inaktive oder bonitätsschwache Firmen
werblich anzusprechen, ist ausgesprochen
unproduktiv. Mit den bedirect SELECTAdressen können Sie dies jetzt bereits vor
dem ersten Kundenkontakt verhindern.
Das Tochterunternehmen der Creditreform
liefert Ihnen ein für den deutschen Markt
bisher einzigartiges Angebot an bonitätsgeprüften Geschäftsadressen.
Beste Annahmequoten bei Neukunden von
Firmenkredit- und -servicekarten
Die Neukundengewinnung für Firmenkreditkarten per Telefon ist ein schwieriges
Geschäft. Vor allem mangelnde Adressqualität kann zu großen Problemen führen.
So ist die Ausfallquote bei den zur Verfügung gestellten Geschäftsanschriften oft
hoch. Und wenn ein Verkauf getätigt wurde, kommt oftmals das böse Erwachen bei
der Bonitätsprüfung, denn ein erheblicher
Teil wird abgelehnt. Dies kostet für alle
Beteiligten viel Zeit und Geld. Die Tochtergesellschaft der Creditreform AG bedirect
beweist, dass es auch anders geht – dank
bonitätsgeprüfter Basisadressen und
einem maßgeschneiderten System der
Risikominimierung. Die Aufgabenstellung
lautet: die Erreichbarkeitsquote sowie die
Umwandlungsquote zu steigern. Lösungsansatz: Mit einer Vorauswahl bonitätsgeprüfter Adressen mit aktuellen Telefonnummern und der Scorekarten-Optimierung
durch ein Partnerunternehmen, kann auch
Ihr Unternehmen die Erreichbarkeitsquote
deutlich erhöhen.
Optimieren Sie Ihre Mailingerfolge
Auch beim Direktmarketing hängen
Qualität und Erfolg eng zusammen. Mit
den bedirect SELECT-Adressen können Sie
den Erfolg Ihrer Mailings sogar dreifach
optimieren:
tionalen Abhängigkeit von der Datenqualität. Die einzigartige SELECT-Qualität gewährleistet, dass Sie nur potenzielle Kunden anschreiben, die aktiv am Wirtschaftsleben teilnehmen und wirklich Bedarf an
Waren und Dienstleistungen haben.
1. Mit bedirect SELECT-Adressen vermeiden Sie unzustellbare Sendungen.
Unsere Adressen sind optimal gepflegt, so
dass unsere Kunden kaum Retouren zu beklagen haben. Überflüssige Portokosten
und interne Kosten, wie sie durch die manuelle Nachbearbeitung entstehen, fallen
gar nicht erst an.
3. Mit bedirect SELECT-Adressen verhindern Sie, dass Neukunden bestellen, ohne
zu zahlen.
Die Qualitätsmarke SELECT ist ein Synonym für bonitätsgeprüfte Adressen.
Neu gewonnene Kunden, deren Bestellungen Sie aufgrund der Bonitätsprüfung
im Nachhinein ablehnen müssen, wenn Sie
bereits bares Geld in diese Kontakte investiert haben, sprechen Sie gar nicht erst
an. Mahnverfahren gehen Sie im Vorfeld
aus dem Weg.
2. Mit bedirect SELECT-Adressen steigern
Sie die Responsequote Ihrer Mailings.
Die Responsequote steht in einer propor-
:: firmenprofil bedirect ::
:: firmenprofil creditreform ::
Die Tochtergesellschaft der Creditreform AG
bedirect ist der Full-Service-Adressanbieter
für B2B-Marketing und versteht sich als
Problemlöser für Direktmarketing und Datenmanagement. 2001 als Joint Venture von AZ
Direct und Creditreform gegründet, liegt die
Kernkompetenz in der Vermietung von topaktuellen Marketingadressen für Neukundengewinnung und Kundenbestandspflege. In
die SELECT-Unternehmensdatenbank fließen
auch die Informationen des Risikomanagement-Experten Creditreform ein – ein für den
deutschen Markt einzigartiges Angebot.
Creditreform verfügt über die weltweit größte Datenbank über deutsche Unternehmen,
verbindet Tradition und Innovation und
schafft damit die Basis für sichere, unternehmerische Entscheidungen. Die Produkte aus
den Sparten Wirtschaftsinformationen,
Risikomanagement, Inkasso, Marketingund Datendienste werden von ca. 160.000
Kunden europaweit genutzt. Mit über 3.950
Mitarbeitern und 130 selbständigen Geschäftsstellen allein in Deutschland steht Creditreform Kunden aller Branchen zur Verfügung.
Creditreform Berlin beschäftigt 175 Mitarbeiter. Jährlich werden in der Hauptstadt mehr
als 420.000 Wirtschaftsauskünfte erteilt und
ca. 5.000 Mitglieder betreut.
Damit bietet bedirect, wirtschaftsaktive und
zugleich bonitätsgeprüfte Geschäftsadressen
und ermöglicht den Zugang zu hoch qualifizierten Marketingzielgruppen und Unternehmensinformationen. Um die ständige Optimierung des Angebots zu gewährleisten,
arbeitet bedirect mit einem Netzwerk von
mehr als 20 renommierten Partnerunternehmen aus der Direktmarektingbranche
zusammen.
Creditreform Berlin Wolfram KG
Einemstraße 1 · 10787 Berlin
Tel.: 21294-350
[email protected]
www.creditreform-berlin.de
Ihr Ansprechpartner:
Hans-Ulrich Fitz, Leiter Vertrieb Key Account
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
unternehmens-pr :: immobilienscout24
023
PR Report Award 2007
für ImmobilienScout24
Kampagne für WM-Initiative „Übernachten bei Freunden“ ausgezeichnet
Über den PR Report Award freuen sich Birgit Ströbel, Marketingchefin von ImmobilienScout24, Ergin Iyilikci, Leiter Public Relations
von ImmobilienScout24 und Silvia Conesa von Klenk & Hoursch.
Das Berliner Internet-Immobilienportal
ImmobilienScout24 ist mit dem PR Report
Award ausgezeichnet worden. Die erfolgreiche PR-Kampagne für die Initiative
„Übernachten bei Freunden“ zur FußballWeltmeisterschaft 2006 erhielt den begehrten Branchenpreis in der Kategorie
Consumer Marketing.
ImmobilienScout24 setzte sich mit seiner
PR-Kampagne für die Initiative „Übernachten bei Freunden“ im Finale der PR Report
Awards 2007 am 19. April 2007 in Berlin
gegen vier namhafte Mitbewerber in der
Kategorie Consumer Marketing durch. Aus
der Rekordbeteiligung von insgesamt 382
Einreichungen hatte eine 22-köpfige Jury
zuvor die überzeugendsten Projekte und
Kampagnen auf die Shortlist der 15 unterschiedlichen Kategorien gewählt.
Für die Initiative „Übernachten bei
Freunden“ nutzte ImmobilienScout24 seine
Kernkompetenz, um möglichst vielen WMFans gute und günstige Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten: Auf dem OnlinePortal www.wm-zimmer-2006.de konnten
private Anbieter freie Zimmer und Gäste-
wohnungen für Fußball-Touristen inserieren. Mit über 17.000 Angeboten entstand
der bundesweit größte Marktplatz für private WM-Unterkünfte.
„Das Ergebnis unserer WM-Kampagne
‚Übernachten bei Freunden’ hat unsere
Erwartungen sowohl in Bezug auf den
Erfolg des Zimmerportals als auch hinsichtlich der Medienresonanz bei weitem übertroffen“, berichtet Ergin Iyilikci, Pressesprecher und Leiter Public Relations von
ImmobilienScout24. „Umso mehr freut es
uns, dass diese Leistung mit dem PR
Report Award honoriert wird.“
Ratgeberinformationen, Umfragen unter
Gastgebern und Fußballfans und weitere
begleitende Maßnahmen rundeten die
Kampagne ab und lieferten kontinuierlich
neue, interessante Themen für die Medien,
wie „Über die Hälfte der Bundesbürger
würde Fans aufnehmen, aber nicht primär
aus Geldgründen“ und „Brasilianer und
Holländer sind beliebteste Fans“ (oder wie
die Bild schrieb: „Männer wollen Samba,
Frauen lieben Käse“).
Mit dem Projekt wurden 30.000 Euro für
die Stiftung Jugendfußball generiert, die
damit Straßenfußballprojekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche in aller Welt
finanziert. In etwa 2.000 Berichten informierten insbesondere bundesweite und
ausländische Printmedien, Radio und TV
über die Aktion. Damit erreichte ImmobilienScout24 eine Gesamtreichweite von
263 Millionen sowie einen PR-Wert von
rund 7,8 Millionen Euro. Mit der Aktion
„Übernachten bei Freunden“ konnte
ImmobilienScout24 die Markenbekanntheit
ausbauen und das Image des OnlinePortals positiv unterstreichen. Die Pressearbeit wurde von der Frankfurter PR-Agentur Klenk & Hoursch begleitet.
Die PR Report Awards werden seit 2003
jedes Jahr auf Einladung des Magazins PR
Report (Haymarket Verlag) von einer unabhängigen 22-köpfigen Jury verliehen,
bestehend aus Kommunikationsexperten
aus Unternehmen und Organisationen,
Agenturen und Dienstleistungsfirmen.
Ausgezeichnet werden die erfolgreichsten
Menschen und die besten Projekte aus der
deutschsprachigen PR-Wirtschaft.
024
marketingwissen :: funktionieren von netzwerken
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Warum können Netzwerke
nicht funktionieren?
Plädoyer für einen neuen Weitblick
von Margot Schaper M.A.
Netzwerke sind von vielseitigem Nutzen,
das ist allgemein bekannt, auch wenn sich
dieses Allgemeingut an Wissen in der
Praxis häufig schwer belegen lässt.
Tatsache ist, ein Großteil des Nutzens von
Netzwerken erschließt sich erst auf die
Distanz, auf den zweiten Blick, nicht selten
in der rückschauenden Betrachtung. Wie
aber funktionieren sie oder – noch besser
– wie bekommt man sie dazu zu funktionieren?
Das Kernproblem:
Konkurrenzwahn und
andere „Hinkefüße“
In einer langjährigen Netzwerk-Praxis
begegnet man immer wieder – ob man
möchte oder nicht – einem besonderen
Typ „Networker“. Man erkennt ihn schon
von weitem am spitzen Schweif, zwei kurzen Hörnern – und einer dicken Brille. Er
hat viele Namen: Egoismus, Konkurrenz,
Futterneid ... . Tatsache ist, der halbblinde
Anti-Geist schleicht sich in jede noch so
produktive, motivierte, professionelle
Runde und verbreitet seinen muffigen
Gestank.
Aber ernsthaft: Natürlich ist es das gute
Recht jedes Netzwerkers zu fragen: „Was
habe ich denn davon?“ Vernetzung ohne
jede klare Ökonomie ist StammtischRomantik. Dennoch führt die isolierte
Maximierung der individuellen Einzelnutzen deutlich nicht zu einem synergetischen Gesamtkonzept. Eine Einsicht, die
sich anscheinend leider immer noch nicht
umfassend verbreitet hat.
Zu diesen Befindlichkeiten kommt in der
Regel noch ein babylonisches Wirrwarr an
Vorwissen zum Subjekt. So meinen und
erwarten alle Beteiligten faktisch etwas
anderes, wenn sie von Netzwerken sprechen. Dieser Mangel an „Erwartungskongruenz“ bedeutet in der Praxis: einige
Netzwerke scheitern schon in einer sehr
frühen Phase, weil die Beteiligten endlos
darüber debattieren, wer oder was sie
eigentlich sind oder sein wollen. Dies
betrifft leider besonders häufig die lobenswerten Initiativen regionaler Interessengemeinschaften.
„Netzwerk“ ist nicht
gleich Netzwerk
Die von vielen zugrunde gelegten
Erfahrungen mit Netzwerken beruhen dabei
nicht selten auf einem Irrtum. Tatsächlich
sind manche Einrichtungen, die sich selbst
als „Netzwerke“ bezeichnen, bei genauer
Betrachtung eher höher entwickelte PRInstrumente. Hier gibt es klassische ImagePflege, die Informationsflüsse werden
kanalisiert – und nützen traditionellerweise
in erster Linie den edlen Zwecken des
Veranstalters. Was auch erklärt, warum der
„gefühlte Vernetzungseffekt“ vor Ort hier
nicht immer als ganz so optimal empfunden und entsprechend zurückhaltend auf
zukünftige Vernetzungs-Projekte projiziert
wird. Andererseits können auch solche
„Quasi-Netzwerke“ in Teilen ähnlich wie
„richtige“ Netzwerke wirken, denn sie nutzen klassische Eigenschaften und Vorteile
derselben: Sie erhöhen die Informationsgeschwindigkeit und -frequenz und führen
so zu einer Verdichtung der ökonomischen
Bedarfsstrukturen.
Ebenfalls nicht unter das Netzwerk-Modell
fallen einige Zulieferer-Gemeinschaften
soweit hier keine „selbststeuernde“
Vernetzung zwischen den Teilnehmern
stattfindet, bzw. Art und Entwicklung der
Beziehungen durch einseitige Machtkonstellationen beschränkt werden. Diese
Einseitigkeit von Einflussstrukturen gehört
zu den Hauptproblemen von Netzwerken.
Und das nicht nur in KMU, sondern auch in
industriellen Trend-Branchen wie der Automobilwirtschaft, wie bereits 2005 die Netzwerk-Studie von Mercer und der TU München zeigte.
Die beiden angeführten Extreme „Chaotik“
und „Beschränkung“ in Netzwerken sind
jedoch weit mehr als lästige Mangelerscheinungen. Tatsächlich stellen sie die
Eckpunkte erfolgreicher Netzwerk-Arbeit
dar. So kann ein Netzwerk erst bei einem
Gleichgewicht beider Elemente funktionieren, sich entwickeln und Bestand erhalten.
In Anlehnung an Dee Hock könnte man
diese Charakteristik als „chaordisch“
bezeichnen. Die „chaotischen“ Elemente
wie die Entwicklung selbststeuernder
Zellen, eine gelebte interdisziplinäre Innovationskultur sowie emotionelle Selbstverpflichtung der Beteiligten sind dabei
ebenso wichtig wie die „ordentlichen“
Elemente: Netzwerkverfassung und Verhaltenskodex, klare Aufgabenteilung, systematische und transparente Kommunikation
sowie – besonders hervorzuheben – die
neutrale Moderation.
Figurationen und
Economic Ecosystems
Das
wesentliche
Grundprinzip
der
Vernetzung ist die Interaktion. Das bedeutet – vereinfacht ausgedrückt – das wechselseitig aufeinander bezogene (kommunikative) Handeln. Vor diesem Hintergrund
sind Netzwerke nichts anderes als
„Figurationen” nach Norbert Elias, also
interdependente, dynamische Konstellationen unterschiedlicher Interaktionspartner mit untrennbar verbundenen Interessenlagen.
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Die in Netzwerken wirkenden FigurationsPrinzipien lassen sich dabei auch auf die
Mechanismen von Märkten übertragen, wie
H.-D. Evers 1995 in seiner Untersuchung
globaler Märkte feststellte. Die ökonomische Dynamik und weitreichende Bedeutung von Netzwerk-Figurationen zeigt sich
ebenso bei der Erforschung von Clustern
oder auch von „Economic Ecosystems“ am
Modell Silicon Valley (siehe auch
Anmerkung). Quintessenz: Konstruktive,
offene Interaktion, auch durch interdisziplinäre und komplementäre Kompetenzträger, legt den Grundstein für neue Wirtschaftszweige und Märkte – nicht
Konkurrenz.
Hieraus ergeben sich für die „marktorientierte Unternehmensführung“, wie strategisches Marketing heute umschrieben wird,
weitreichende Konsequenzen. Netzwerke
sind nunmehr nicht nur interessant unter
Aspekten neuer Kommunikations- und
Distributionskanäle als Ersatz für veraltete
Instrumente. Sie bewegen und schaffen
selbst neue Märkte – eine unbezahlbare
Option, die systematisch genutzt werden
will.
Strategisches
Interaktionsmanagement –
Vernetzung ausbauen
Synergetische Vernetzungseffekte treten
somit in vielen Bereichen auf – auch an
branchenfremden Schnittstellen. Hieraus
folgt, dass ein Unternehmen sich nicht nur
um bestehende Netzwerke kümmern, sondern auch eigene Vernetzungsprozesse
initiieren und systematisch ausbauen sollte. Auch kleine Figurationen können hier
strategisch wichtig sein, da sie wie selbststeuernde Zellen im bestehenden Netzwerk
variabel größere Einheiten bilden können.
Einige Ansätze für solche VernetzungsProzesse finden sich auch im Unternehmen
selbst. Dies wird besonders deutlich, wenn
man das Unternehmen als Matrix aus realisierten und potentiellen Handlungs- und
Entwicklungsfeldern begreift. Die konsequente Anwendung des Interaktionsprinzips verwandelt das Unternehmen so
zu einem eigenen Netzwerk aus Interaktionspartnern – mit einer fast unüberschaubaren Menge an potenziellen
Anknüpfungspunkten und Schnittstellen.
marketingwissen :: funktionieren von netzwerken
Wenn man die oben angeführten Nutzen
und Strukturen von Netzwerken zugrunde
legt, steht hinter jedem dieser Interaktions-„Knoten“ ein wirtschaftliches
Potenzial. Für den Unternehmer ergibt sich
allerdings zwangsläufig auch schnell die
Frage nach der systematischen, ressourcen-schonenden Erschließung, dem „richtigen“ Management des Interaktionspotenzials, das zweifelsohne nur strategisch zu
erschließen ist. Außerdem wird deutlich,
welche Bedeutung die Interaktionsträger
eines Unternehmens generell in Vernetzungsprozessen tragen können, und zwar
alle und nicht nur einzelne „Networker“ an
exponierten Stellen der Organisationsstrukturen.
025
Anmerkung
Weitere Informationen und Hintergründe zum
Thema
finden
sich
in
dem
Fachbeitrag
„Engpass Strategisches Interaktionsmanagement“ von Margot Schaper M.A. zum Projekt
Agora-Tagungsband, der in Kürze erscheint.
Das Projekt Agora und der Ansatz zum
„Strategischen Interaktionsmanagement“ wurden 2005 von der Wirtschaftssoziologin M.A.
Margot Schaper, dem Politikwissenschaftler Dr.
Mark Euler und dem Physiker M.Sc. Henning
Müller begründet. Das Projekt Agora beschäftigt sich mit der Nutzung von „Strategischem
Interaktionsmanagement“ für Unternehmen und
Institutionen.
Weitere
Informationen
zum
Erhalt
des
Fachbeitrags/Tagungsbandes über E-Mail:
[email protected].
Fazit: Plädoyer für einen
neuen Weitblick
Netzwerke können nicht funktionieren –
solange sich nicht bei allen Beteiligten die
Erkenntnis durchsetzt, dass das Grundprinzip der Interaktion immer eine gewisse
Dynamik und Offenheit im System wie
auch ein vorausschauendes Management
erfordern. Entsprechend lassen sich nur
dann erfolgreiche Netzwerke erkennen und
etablieren, wenn die Bereitschaft, der
Wissensstand und die Instrumente zur
systematischen Nutzung der InteraktionsRessourcen konsequent weiterentwickelt
werden.
Nach einer anfänglichen Euphorie, wie sie
jede neue Management-Philosophie mit
sich bringt, erreichen wir heute das Netzwerk-Zeitalter der reiferen Generation. Nun
muss sich zeigen, ob wir sowohl aus den
Problemen und Fehlern als auch aus den
Erfolgsgeschichten der frühen Netzwerke
gelernt haben – und diese Erkenntnisse
umsetzen wollen. Dann können Netzwerke
auch funktionieren.
Margot
Schaper M.A.
Wirtschaftssoziologin
Nach Studium von Soziologie, Kommunikation, Statistik und Marketing sowie
langjähriger Marketing- und PR-Tätigkeit in Agenturen, Mittelstand und
Industrie ist Margot Schaper M.A. seit
2000 beratend für Unternehmen und
Institutionen tätig. Hier zeichnet die
Wirtschaftssoziologin u. a. verantwortlich für Konzeption, Moderation und
Evaluation verschiedener strategischer
Kooperationsprojekte und Netzwerke.
[email protected]
www.unicatio.com
026
marketingwissen :: wunschdenken & wirklichkeit
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Wunschdenken & Wirklichkeit
Das ABC erfolgreicher Kooperationen als Navigationssystem
von Klaus Harzer
Warum sich überhaupt mit Kooperationsfragen beschäftigen? Wir müssen akzeptieren, dass vor allem für den Mittelstand,
egal welcher Branche, in Deutschland ein
gravierender Wandel stattgefunden hat.
Regionale und lokale Mittelstandsmärkte
haben sich nachhaltig aufgelöst und stehen plötzlich im globalen Wettbewerb mit
Ländern aus Osteuropa und Asien, die vergleichbare Qualität deutlich billiger liefern.
Auch das Kundenverhalten hat sich verändert. Die Anforderungen sind komplexer
geworden und individueller.
Um in einem derartigen Umfeld erfolgreich
überleben zu können, müssen in der Tat
Strukturen aus dem letzten Jahrhundert,
die für ein überholtes Industriezeitalter entwickelt wurden, über Bord geworfen werden, weil sie einfach nicht mehr greifen.
Die Suche nach neuen Möglichkeiten, sich
den schnell wandelnden Marktbedingungen anpassen zu können führt zwangsweise zu Netzwerk- und Kooperationsthemen.
Gerade Mittelständler haben dabei sehr
hohe Hemmschwellen, sich anderen Firmen
wirklich zu öffnen. Grund dafür ist oft eine
auf den Inhaber fixierte Firmenstruktur –
der Chef trifft alle Entscheidungen und alle
Wege führen zum Chef. Hier wird an erster
Stelle ein Umdenken stattfinden müssen.
Ohne entsprechendes Fachwissen geht das
nicht. Es ist also eine Auseinandersetzung
mit der Thematik nötig.
Was ist eine Kooperation?
Um sich mit Kooperationsfragen auseinandersetzen zu können, ist Grundwissen
erforderlich. Fragt man heute fünf Personen, was eine Kooperation ist, wird man
10 Antworten bekommen. Mit eine Ursache
dafür ist, dass die Begriffe Kooperation,
Netzwerke, Cluster usw. gegenwärtig derart inflationär und oft ohne jegliche
Sachkenntnis genutzt werden, dass es
wirklich verwirrend wird. Viel zu oft werden
ganz normale Geschäftsverbindungen
damit bezeichnet.
Eine Kooperation findet erst dann statt,
wenn sich mindestens zwei Betriebe zu
einer freiwilligen zwischenbetrieblichen
Zusammenarbeit verständigen, ohne ihre
wirtschaftliche und rechtliche Selbstständigkeit aufzugeben, um gemeinsam ein
Ziel zu erreichen, das jeder alleine nicht
erreichen würde. Das unterscheidet Kooperationen von Netzwerken, die letztlich
einen relativ offenen Zusammenschluss
darstellen, um bestimmte Leistungen oder
Fähigkeiten bereitzustellen, während der
Begriff „Cluster“ eine räumliche Konzentration verschiedenster Fähigkeiten zu
einem bestimmten Themenfeld beschreibt.
Vom Grundsatz her unterscheiden wir zwischen drei Kooperationsarten:
1. Mit „horizontaler Kooperation“ werden
Verbünde von Firmen bezeichnet, die gleiche Leistungsprofile haben und im Markt
im Wettbewerb zueinander stehen. Es ist
eine relativ schwierige Kooperationsart,
weil sehr viele offensichtliche Konfliktpotenziale möglich sind.
2. Dem gegenüber wird mit „vertikaler
Kooperation“ eine Zusammenarbeit entlang
einer Wertschöpfungskette beschrieben. Es
ist ein Verbund unterschiedlicher Produktionsstufen, die von verschiedenen Partnern erbracht werden. Diese Struktur
erlaubt eine sehr rationelle Produktion bei
hoher Flexibilität und hat den Vorteil, dem
Kunden bereits eine komplexe Leistung
anbieten zu können.
3. Dritte Form ist die so genannte „diagonale Kooperation“. Sie wird auch „interdisziplinär oder komplementär “ bezeichnet,
weil es eine branchenübergreifende Zusammenarbeit von sich gegenseitig ergänzenden Betrieben beschreibt. Es ist eine
Verbundform, die in Zukunft sehr an Bedeutung gewinnen wird, weil der Markt derartige Strukturen fordert.
Die Form der Zusammenarbeit kann ein frei
gestalteter Kooperationsvertrag sein, aber
oft werden auch bestimmte Rechtsformen
bis hin zur eigenständigen Kapitalgesellschaft gewählt.
Der Weg zur Kooperation
Phase 1: Kooperationschancen erkennen
Bevor man sich näher mit dem Thema
„Kooperation“ beschäftigt, ist es sinnvoll,
sich sehr gründlich mit dem eigenen Markt
und den daraus ableitbaren Zielsetzungen
zu beschäftigten. Sind Ihre Ziele auch alleine erreichbar? Was wollen Sie mit der
Kooperation erreichen? Was können Sie
einbringen, was müssten Partner einbringen? Können Sie die Konsequenzen aus
einer kooperativen Zusammenarbeit für
sich akzeptieren?
Hierzu hilft eine nüchterne StärkenSchwäche-Analyse und eine Definition des
eigenen Verbesserungspotenziales. Davon
ausgehend lassen sich Visionen über die
Ziele, Inhalte, Aufgaben und Umsetzung
einer angedachten Kooperation entwickeln
Wichtig dabei ist, sich von Anfang an über
den Nutzen einer Kooperation klar zu sein.
Frühere Ziele wie Kosteneinsparung oder
Risikoreduzierung bringen keine optimale
Marktanpassung mehr. Zukunftsorientierte
Erfolgsstrategien werden sich noch mehr
als bisher auf Kernkompetenzen konzentrieren und ein stabiles Partnernetzwerk
schaffen, um unter einem einheitlichen
Erscheinungsbild im Markt sehr schnell
und noch flexibler auf sich verändernde
Bedürfnisse reagieren zu können.
Phase 2: Partnersuche
Wenn Sie sich über Ihre Ziele klar sind und
greifbare Visionen haben, ist es ratsam, die
eigenen Mitarbeiter in Ihre Überlegungen
mit einzubeziehen, denn die müssen
Veränderungsprozesse mittragen wollen!
Sie kennen auch aus der Tagesarbeit heraus Ihre bisherigen Geschäftspartner sehr
gut, und können sagen, wo das Prüfen
einer engeren Partnerschaft sinnvoll wäre.
Weitere Möglichkeiten zur Partnersuche
bieten mittlerweile viele Wirtschaftsorganisationen, aber auch die verbreiteten
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
regionalen Kompetenznetzwerke. Deren
Manager kennen im Regelfall deutlich
mehr Unternehmen, als die Organisation
Mitglieder hat und werden Ihnen gerne
helfen.
Auf der Basis Ihrer Vorüberlegung hinsichtlich eigener Stärken und Schwächen können Sie ein Partnerprofil erarbeiten mit
sog. „harten“, also sachlichen und „weichen“, also menschlichen Partnerfaktoren.
Unterschätzen Sie dabei die weichen
Faktoren nicht – die beste Kooperation ist
immer noch die von Mensch zu Mensch.
Dazu muss einfach die „Chemie“ stimmen.
Vorgehen: Ist ein Kontakt hergestellt, wird
es zunächst eine Reihe Einzelgespräche
geben, aus denen sich dann Gruppengespräche entwickeln bis hin zu einem „Kick
off“, einem Startgespräch für eine Konzeptions- und Planungsphase. Ganz wichtig:
Auch im Rahmen „persönlicher“ Gespräche
den Kontakt von Mensch zu Mensch anbieten, herstellen und pflegen.
Phase 3:
Kooperationskonzeption / -planung
Die konkrete Konzeption und Planung
einer kooperativen Zusammenarbeit lässt
sich mit einem Projektmanagement vergleichen. Sinnvoll ist daher, eine firmenübergreifende Arbeitsgruppe einzurichten,
die Details erarbeitet, die dann besprochen und entschieden werden können.
Vereinfachend ist dabei natürlich, wenn
man Schritt für Schritt mit einfach praktikablen Themen anfängt wie Informationsaustausch, Weitergabe von Aufträgen,
die man nicht selbst realisieren kann,
Einbindung in eigene Projekte, erste
gemeinsame Messeauftritte unter einheitlichem Erscheinungsbild usw.
Kooperations-Coaching: Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass Verbundentwicklungsprozesse ohne entsprechendes
Fachwissen im Regelfall zu 80% innerhalb
von 24 Monaten scheitern. Ein spezielles
Coaching mit externen Experten kann
kostengünstig helfen, diese Risiken deutlich zu minimieren und vor allem die damit
verbundenen Verlust-Kosten einzusparen!
Phase 4: Kooperationsrealisierung
Die Phasen 3 und 4 werden in der Regel
gleitend übergehen. In beiden Phasen gilt
die Regel „Fehler anderer sollte man kennen, aber nicht selber machen“. Ein wesentliches Erfolgselement ist daher das
marketingwissen :: wunschdenken & wirklichkeit
strikte Einhalten klassischer Spielregeln wie
• Eindeutige und rechtzeitige
Zielabstimmung
• Detaillierte Projektplanung
• Straffes Projektmanagement
• Einbeziehung der Mitarbeiter
• Klare vertragliche Spielregeln
• Gemeinschaftliches Kontrollorgan
• Gleich große Motivation
Eine sehr kritische „Falle“ ist dabei die
erreichte neue Gesamtgrößenordnung. Oft
wird vergessen, dass neue Größenordnungen auch entsprechend straff durchorganisierte Regelungen und Abläufe
benötigen sowie ganz klare und saubere
Schnittstellenlösungen zwischen den
Partnerbetrieben. Hierfür müssen Lösungen geschaffen werden.
Kooperations-Management: Last not least
muss ein erfolgreicher Entwicklungsprozess in ein geordnetes Regel- und
Tagesgeschäft übergehen. Auch hierfür ist
von Anbeginn eine Absicherung der Koordinierungsaufgaben und der firmenübergreifenden Organisation von Prozessen
durch ein Kooperations-Management vorzusehen und in den Entwicklungsprozess
zu integrieren. Ob ein derartiges Management durch einen der Partner erfolgt,
durch eine externe Kraft oder wie auch
immer, ist egal. Es gibt viele Lösungswege.
Wichtig ist, dass das Prozessmanagement
geregelt ist.
Risiken kennen und beachten
Kooperationsideen brauchen natürlich
Begeisterung und Visionen. Trotzdem sollte man sich bewusst sein, dass in
Verbundprozessen auch Risiken lauern, die
in der Anfangsphase gerne übersehen werden. Typischer Verlauf solcher Prozesse ist
eine Begeisterung am Anfang einer
Verbundentwicklung, ein Euphorieabbau in
der Entwicklungsphase, meist proportional
zu den langsam entstehenden Kosten und
das Erreichen eines Nullpunktes während
der Realisierungsphase bis hin zu einem
Scheitern der Kooperation. Gründe für diesen Ablauf sind oft Konzeptionsmängel,
Management-Defizite, Fehleinschätzungen
von Kooperationen, unzureichende Informationen, Zeitmangel durch Tagesarbeit,
fehlende Umdenk-Bereitschaft und eine
fehlende Gewinner-Gewinner-Bereitschaft
und -Einstellung.
027
Die häufigsten Scheiterungsgründe sind
Misstrauen, Zufallsbekanntschaften, unzureichende Informationsbasis, emotionale
Entscheidungen, Kommunikationsprobleme, übersteigerte Erwartungen, Größenunterschiede, übersteigertes Autarkiestreben sowie Organisations- und Managementmängel im Verbund.
Was hat Marketing mit
Kooperation zu tun?
Der Begriff „Marketing“ wird umgangssprachlich zwar in erster Linie für Werbung
und Vertrieb angewandt, ist aber eigentlich
sehr weit gefasst bis hin zu einer übergreifenden, marktorientierten Unternehmensführung. Sehr viele Experten, besonders
aus dem Bereich „Marktkommunikation“
sind heute sehr spezialisiert und kleinstrukturiert. Aber auch hier gilt, der Kunde
will eigenorganisierte Komplettleistungen
kaufen! Für einen großen Teil dieser mittelständischen Dienstleister im Marketingsektor ist es also durchaus spannend, für
sich selbst neue, kooperative Strukturen zu
überlegen, die einfach eine bessere
Marktplatzierung erschließen.
Klaus Harzer
Arbeitswissenschaftler und
Kooperationsexperte
Klaus Harzer, Inhaber des Institut für
Innovations-Management, beschäftigt
sich seit langem mit Kooperationsfragen im Mittelstand und hat u.a. neue
Kooperationsformen entwickelt sowie
verschiedene Modellprojekte mitgestaltet sowie aktuelle Fachbücher zum
Thema geschrieben. Zusammen mit der
Grundig Akademie, Nürnberg, hat er
zudem ein Trainingssystem entwickelt,
um praxisgerechtes Kooperationswissen in den Mittelstand zu tragen.
Veröffentlichung: Wie Sie Gewinn
bringend Kooperationen schmieden
Cornelsen Verlag Scriptor
ISBN-13: 978-3589236015
www.kooperation-im-mittelstand.de
028
firmenporträt :: all senses eventmarketing
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Mit Sinn, Charme und Methode
essanten Geschäftskontakten auf dem Kongress anbahnen zu können. Während der
Veranstaltungstage erhielt der Auftraggeber
regelmäßig Auskunft darüber, wie viele
Teilnehmer und Journalisten sich gerade wo
befanden. Und um die Veranstaltung messbar zu machen, fand im Anschluss noch
eine Gäste-Befragung statt.
Dana Weise & Jennifer Nowak-mischkowsky
Text von Claudia Mattheis,
Foto von Lars Halbauer
Natürlich können Sie sich von ALL SENSES
auch nur Ihre Weihnachtsfeier ausrichten
lassen. Und mit Sicherheit wird diese auch
ein voller Erfolg. Doch das ist noch nicht
ganz das, was ALL SENSES insgesamt zu
leisten vermag und was man unter ganzheitlichem Eventmarketing versteht. Und
vor allem würde die Agentur dafür auch
keine eigene IT-Abteilung benötigen. Die
hat sie aber, doch warum? Weil es immer
mehr Unternehmen gibt, für die LiveKommunikation in einer anderen Dimension abläuft. Wie z. B. der ECM-Kongress
von IBM / FileNet Ende Mai in Rom: Für über
1.200 internationale Teilnehmer wurden
dort verteilt auf 3 Tage 3 Plenumsveranstaltungen, 140 Vorträge, 13 parallele
Breakouts, 3 Abendveranstaltungen sowie
jeweils eine festliche Willkommens- und
Abschlusszeremonie organisiert. Parallel
fand eine Messe mit 40 Ausstellern statt,
für die der Kunde ein besonderes Partnerkonzept benötigte. Um bereits im Vorfeld
umfangreich über diesen Kongress zu informieren, wurde eigens eine mehrseitige
Website entwickelt und programmiert. Vor
Ort übernachteten die Teilnehmer dann in 5
unterschiedlichen Hotels, für die ALL SENSES die Einbuchungen übernahm und
wodurch diverse Shuttle-Services organisiert und koordiniert werden mussten. Und
um es noch ein wenig komplizierter zu
machen, hatte nicht jeder Teilnehmer Zutritt
zu allen Veranstaltungen. Um die Anmeldung zum Kongress und um die Abrechnung der Teilnehmergebühren musste
sich der Kunde ebenfalls nicht selbst kümmern. Diese erfolgte automatisch, ebenso
wie der Versand von Teilnahmebestätigungen und Rechnungen. Stornos gab es
natürlich auch. Etwa 10 % aller Teilnehmer
nahmen zudem vor Ort noch kurzfristig
Änderungen an der Buchung von Programm, Hotel und Shuttle vor. Kundenwunsch war es, dass die Teilnehmer sich
bereits einige Wochen vor der Veranstaltung mit einem persönlichen Profil in ein
digitales Gäste-Meeting-System eintragen
sollten, um so gezielt Gespräche mit inter-
Jeder, der Excel-Tabellen oder herkömmliche Datenbanken kennt, kann sich nun
sicher vorstellen, dass solche logistischen
Meisterleistungen damit schlichtweg nicht
machbar sind. Zumindest dann nicht, wenn
man wie die ALL SENSES Geschäftsführerinnen Dana Weise und Jennifer NowakMischkowsky einen hohen Anspruch an die
eigene Effizienz hat. Die Konsequenz: Eine
eigene Event-Software wurde entwickelt,
programmiert und permanent an die Bedürfnisse der Auftraggeber angepasst. Der
Erfolg gibt den Power-Frauen Recht –
bereits zum 3. Mal haben sie Ende Mai den
oben beschriebenen Kongress durchgeführt, immer in verschiedenen Städten in
Europa und immer mit einer wachsenden
Zahl an Teilnehmern.
Strukturen schaffen
Kreativität
Der Einsatz ausgereifter Event-IT steht übrigens nicht im Widerspruch zum hochemotionalen Produkt Event. Vielmehr liefert sie
die tragfähige Basis. Denn wenn Strukturen
zeitsparend vereinfacht und Fehlerquellen
reduziert werden, bleibt mehr Platz und
Budget für kreative Ideen. Wie auch jetzt in
Rom, wo ALL SENSES mit 12 Leuten vor Ort
war und sich nicht nur um die administrative Technik kümmerte, sondern verantwortlich für die gesamte Eventplanung und
-durchführung war, inklusive Messebau,
Dekoration, Programm, Catering, Personal,
Grafik sowie der Koordination aller Gewerke. Ein schöner Auftrag, auch weil die Agentur bei der Entwicklung und Umsetzung von
Bühnenbildern und Showprogramm ihr
gestalterisches Potenzial voll ausschöpfen
durfte. Wobei auch der Name ALL SENSES
eine Verpflichtung ist. Erinnert der doch
immer wieder daran, was die Basis für ein
erfolgreiches Event ist – ALLE SINNE.
firmenporträt :: all senses eventmarketing
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Zwei Persönlichkeiten,
14 Mitarbeiter – ein Ziel
Um eine Agentur so erfolgreich zu führen,
ist ein ausgewogenes Verhältnis von
„Ratio“ und „Emotion“ notwendig. Wie bei
der Führungsdoppelspitze Dana Weise und
Jennifer Nowak-Mischkowsky. Die erste –
Gründerin der Agentur im November 2002
– ist (auf den ersten Blick) nordisch
zurückhaltend, feingeistig und sehr strukturiert. Und ihre passende Ergänzung – seit
2005 bei ALL SENSES und jetzt auch neue
weitere Geschäftsführerin – eine „typische“
Berlinerin, schlagfertig und spontan herzlich. Jede Kundenpersönlichkeit hat so die
passende Ansprechpartnerin. Dass die
Zusammenarbeit trotz aller Unterschiede
sehr freundschaftlich verläuft, merkt man
schnell bei einem gemeinsamen Gespräch.
Denn beide verbindet der gleiche professionelle Anspruch an die Marketingberatung. Dana Weise: „Wir haben ein
gemeinsames Ziel: Events sollen nicht einzeln, sondern als Teil einer gesamten
Kommunikationsstrategie gesehen werden.“ In diesem Sinne haben sie zusammen mit ihrem 14-köpfigen Team auch die
Eventkultur bei den Kunden geprägt.
Wobei das Verständnis dort für eine integrierte Kommunikation oft erst langsam
erarbeitet werden musste.
Jennifer Nowak-Mischkowsky: „Vor einigen
Jahren gab es eher nur ein großes Event,
bei dem es wichtig war, dass möglichst
:: zur person dana weise ::
Geboren 1973 in Berlin
Werdegang: Ausbildung zur Hotelkauffrau;
Rezeptionistin / Cashier, Grand Hotel Berlin;
Weiterbildung Betriebswirtschaft; Unternehmensberater für Hotellerie und Gastronomie, Treugast Unternehmensberatung;
2. Geschäftsführerin, Lutter & Wegner am
Gendarmenmarkt; Projektleiterin, Profile
Events und Munich Affairs; 11/2002 Gründung ALL SENSES Eventmarketing GmbH
Mitglied im Marketing-Club Berlin seit 1.1.07
Verheiratet, keine Kinder, 1 Hund (Simba,
Rhodesian Ridgeback)
Freizeit: Spazieren, Rad fahren und Joggen
mit dem Hund, seit frühester Kindheit
Tennis (Zehlendorfer Wespen), leidlich
Golfen, Dekorieren mit Blumen, Stoffen
und Möbeln, wo man mich lässt und wer
mich lässt, mein Garten zur Entspannung
und Einladen von Freunden zum Essen
Lebensmotto: Besonderes Glück hat man,
wenn man sein Hobby zum Beruf machen
kann.
029
viele Kunden oder Journalisten gleichzeitig
angesprochen wurden. Heute steht zunehmend die zielgruppenorientierte Ansprache
im Vordergrund. So gibt es die Events für
Partner, Kunden oder Mitarbeiter. Aber
immer häufiger werden auch kleinere
Incentive-Veranstaltungen nachgefragt,
z. B. als Motivation für den Vertrieb oder
um die Teambildung bei Führungskräften
zu fördern. Dabei ist für uns die Größe der
Veranstaltung egal, wichtig ist einzig das
Ziel und der Sinn.“ Diese unterschiedlichen
Sinnhaftigkeiten bedeuten für ALL SENSES
auch Kontakt zu ganz unterschiedlichen
Ansprechpartnern in einem Unternehmen.
Abhängig vom Kommunikationsziel kann
es die Marketingabteilung sein, die Personalentwickler oder auch die Vorstandsetage.
Alter Palast – neue Projekte
So vielfältig die bisherigen Kunden und
Projekte bislang auch waren, ALL SENSES
strebt permanent nach einem „Tapetenwechsel“ und hat dies auch zum Motto der
Agenturdarstellung erhoben. Denn nur wer
sich verändert, bleibt aktiv. So wie Dana
Weise und Jennifer Nowak-Mischkowsky.
Es bleibt also immer alles anders und
innovative Ideen werden permanent geboren: z. B. die Vermarktung des Palazzo
Farnese in Mitte seit Anfang 2007; das
neue Angebot für Incentives im Baltikum;
neue Tools für die Event-IT u.v.m.
:: zur person jennifer nowak-mischkowsky ::
Geboren 1973 in Berlin
Werdegang: Ausbildung Dipl.
Kommunikationswirtin; Bild Zeitung:
Klatschtante; Projektleitung Events: Sponsor
Partners, Bob Bomliz Group; Freie
Projektarbeit für Deutsche Bahn, EADS; seit
2005 bei ALL SENSES
Mitglied im Marketing-Club Berlin seit 1.1.07
Verheiratet, keine Kinder
Freizeit: Golfen (Handicap 31), Tauchen,
Kochen
Lebensmotto: Nur kein Mittelmaß!
:: unternehmensprofil ::
ALL SENSES Eventmarketing GmbH
Schützenstraße 8
10117 Berlin
Tel. 030 20616111
Fax 030 20616161
[email protected]
www.all-senses.de
Neue Eventfläche in Mitte:
Palazzo Farnese
ALL SENSES vermietet Ihnen den Palast
in der Schützenstraße für Ihre Veranstaltung. Im EG und 1. OG befindet sich
eine umfangreiche Ausstellungsfläche,
im 4. OG der ehemalige Musiksaal von
Kent Nagano. Geeignet für Hausmessen, Ausstellungen, Vernissagen,
Präsentationen, Empfänge, Konzerte,
Parties u.v.m.
Daten/Fakten:
Gründerin und Geschäftsführerin:
Dana Weise (Schwerpunkt Finanzen,
Marketing und Akquise)
Weitere Geschäftsführerin ab Juni 07:
Jennifer Nowak-Mischkowsky (Schwerpunkt
Projektsteuerung und Personal)
Jahresumsatz: 2,5 Mio. EUR
Produkte/Leistungen:
Professional Congress & Event Organizer,
Incentives
Destination Management
Grafik
Spezialisten für Event-IT (Programmierungen von Websites, Registrierungen,
Umfragen, Event Spielen etc.)
030
marketingwissen :: netzwerke managen
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Netzwerke managen –
Herausforderung für die Zukunft
von Prof. Dr. Jürgen Howaldt
Befördert werden diese Prozesse seit der
Jahrtausendwende durch neue technologische Entwicklungen. So entsteht zurzeit
laut Thomas L. Friedman, Kolumnist der
New York Times, ein neues globales
Spielfeld, welches die Ausgangsbedingungen aller Akteure angleicht und die
Herausbildung neuer Kompetenzen und Geschäftspraktiken erfordert. Es entwickelt
sich „eine ganz neue, webbasierte
Plattform der globalen Kooperation, die es
Individuen, Gruppen, Unternehmen und
Universitäten überall auf der Welt ermöglicht, in einem nie dagewesenen Maße
miteinander zu kooperieren ...“ (Friedman
2006: 253 f.).
Netzwerkmanagement
als Kernkompetenz der
heutigen Geschäftswelt
Dem Netzwerk gehört die Zukunft! Dies
jedenfalls behaupten zahlreiche Experten
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Ohne Netzwerke und Kooperationen geht
heute fast nichts mehr. So betont
Bundesforschungsministerin Annette Schavan in ihrem Vorwort zur Hightech-Strategie für Deutschland, mit der sie Deutschland wieder an die Weltspitze der wichtigsten Zukunftsmärkte führen will: „Wir
schlagen Brücken zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft: Kooperationen und
Gemeinschaftsprojekte werden so stark
gefördert wie noch nie ...“ (BMBF 2006: 2).
Aber auch in der deutschen Wirtschaft werden Kooperationen und Netzwerke immer
mehr zentraler Bestandteil einer Strategie,
die auf den Erhalt und Ausbau der
Wettbewerbsfähigkeit zielt. „Wer alleine
arbeitet, addiert, wer intelligent kooperiert, der multipliziert“, so der Aufsichtsratvorsitzende von BMW, Joachim Millberg, im
Handelsblatt.
Für Friedman gehört das Herstellen und
Fruchtbarmachen von Partnerschaften
somit zu einer Kernkompetenz der heutigen Geschäftswelt (vgl. Friedman 2006:
535). Aber gerade im Hinblick auf diese
Kernkompetenz lassen sich noch deutliche
Defizite feststellen. Das Management von
Netzwerken und Kooperationen erfordert
neue Kompetenzen, die heute nur in
Ausnahmefällen in Unternehmen, Verbänden und sonstigen Organisationen vorhanden sind. Um ihre Leistungsfähigkeit ausschöpfen zu können, brauchen Netzwerke
ein professionelles Netzwerkmanagement,
welches sich von traditionellen Formen des
Managements eines Unternehmens deutlich
unterscheidet. Netzwerke sind komplexe
soziale Systeme, deren Management weitgehend ohne formales Direktionsrecht auskommen muss. Notwendig sind deshalb
Managementkonzepte, die für die spezifischen Bedingungen von Netzwerken
‚gemacht’ und in solchen Strukturen
erprobt wurden. Hier spielen Aspekte wie
Selbstverpflichtung, Vertrauen und managing diversity eine bedeutende Rolle.
Insbesondere in der Aufbauphase ist die
Netzwerkarbeit mit einer Reihe von neuen
Anforderungen und Aufgaben für die beteiligten Partner verbunden. Insofern verwundert es nicht, dass viele Kooperationen
trotz des guten Willens aller Beteiligter
bereits früh scheitern. Netzwerke und
Kooperationsverbünde entstehen nicht im
Selbstlauf. Und so lässt sich neben den vielen Erfolgsstories, die inzwischen die
Netzwerkliteratur durchziehen, eine große
Anzahl von gescheiterten Versuchen der
Netzwerkbildung ausmachen.
Die wichtigsten Funktionen des Netzwerkmanagements lassen sich dabei folgendermaßen zusammenfassen:
• die richtigen Akteure auszuwählen, zu
gewinnen und in die Netzwerkaktivitäten
einzubinden;
• den verschiedenen Erwartungen der
Beteiligten Rechnung zu tragen;
• konkrete Ziele zu verfolgen, ohne die
Autonomie der beteiligten Akteure zu
sehr zu beschneiden;
• die Einzelaktivitäten im Sinne des
Gesamtverbundes auszubalancieren;
• Öffentlichkeitsarbeit innerhalb und
außerhalb des Verbundes zu betreiben;
• Ressourcen zu erschließen und zu koordinieren;
• Ergebnisse zu sichern und zu bewerten;
• soziale, methodische, organisatorische
und fachliche Kompetenz zu entwickeln.
Die Arbeit beginnt vor der
Netzwerkbildung
Dabei werden wichtige Grundlagen für eine
erfolgreiche Kooperation in der Regel
bereits im Vorfeld der eigentlichen Netzwerkarbeit gelegt. Bevor mit der Netzwerkbildung begonnen wird, müssen die Ziele
definiert und Chancen und Risiken abgewogen werden. Erst wenn nach dieser Analyse
die Antwort lautet, dass die Kooperation
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
die richtige Option ist, sollte mit dem
Netzwerkaufbau begonnen werden.
Wichtiger Faktor für das erfolgreiche
Networking ist die Auswahl geeigneter
Partner. Häufig wird dabei der Weg des
geringsten Aufwandes beschritten und auf
den „erstbesten“ bereits bekannten
Partner zurückgegriffen. Ein solches Vorgehen ist jedoch nicht empfehlenswert.
Notwendig ist vielmehr eine ziel- und leistungsorientierte Partnerwahl. Kriterien
wie komplementäre Kompetenzen, vorhandene Kooperationserfahrungen spielen
ebenso eine Rolle wie die Frage nach gemeinsamen Leitbildern und kompatiblen
Unternehmenskulturen. Auch die Reputation des Partners sowie seine Bereitschaft
zum Engagement sind wichtige Kriterien
der Partnerwahl. Die Partnersuche ist ein
entscheidender Meilenstein für den Erfolg
von Kooperationen und sollte dementsprechend sorgfältig betrieben werden.
Aber auch die eigentliche Arbeit des
Netzwerkes erfordert sorgfältige Planung
und effizientes Management. Denn in
Netzwerken arbeiten in der Regel Akteure
aus unterschiedlichen Kontexten zusammen. Um dabei erfolgreich zu sein, müssen
geeignete Arbeitsformen entwickelt, erprobt und optimiert werden. Zu den
Arbeitsformen, die sich in Netzwerken
besonders bewährt haben gehören
• ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch
• funktionsfähige Kommunikationsplattformen
• regelmäßige Netzwerktreffen
• unternehmensübergreifende Workshops
• gemeinsame Qualifizierungsmaßnahmen
• übergreifende Projektteams
• der Austausch von Mitarbeitern
Von besonderer Bedeutung für den
Zusammenhalt des Netzwerkes ist die
Herausbildung einer gemeinsamen Identität, die sich in einem Leitbild und einer
angemessenen Außendarstellung niederschlagen kann. Dabei geben Leitbilder
wichtige Orientierungen und erlauben die
Koordination von Partnern aus unterschiedlichen Kontexten und Arbeitsfeldern.
Leitbilder ermöglichen eine Steuerung von
Kooperationen jenseits von Direktiven und
Vorschriften. Sie basieren auf Überzeugung
und Freiwilligkeit. Mit der Entwicklung
eines Leitbildes können die Netzwerkpartner die Ziele ihrer Kooperation definieren
marketingwissen :: netzwerke managen
und sich über die Grundlagen ihrer
Zusammenarbeit verständigen.
Netzwerkmanagement ist
Wissensmanagement
Angesichts der wachsenden Bedeutung der
Ressource Wissen ist Netzwerkmanagement immer auch Wissensmanagement.
Netzwerke vermehren leider nicht nur die
Anzahl nutzbarer Wissensquellen, sondern
auch die Anzahl der Akteurs- und Handlungsebenen. Insofern stellt die Organisation des Informations- und Wissensaustauschs bzw. die Wissensintegration zwischen den Akteuren höchste Anforderungen an das Wissensmanagement.
Netzwerke sind Erfahrungsdrehscheiben,
die nur in Schwung bleiben, wenn es dem
Wissensmanagement gelingt, die jeweiligen Wissensträger bzw. -geber und
Wissensempfänger bzw. -nehmer zu identifizieren, zu aktivieren und über geeignete
Kommunikationsformen zu „verlinken“.
Die Beziehungen der Netzwerkakteure
zueinander unterliegen einer hohen
Dynamik, in der die Rollen als Wissensgeber und -nehmer ständig wechseln.
Insofern stellt gutes Wissensmanagement
sicher, genügend Situationen und Anlässe
zum Wissensaustausch zu organisieren
und methodisch zu unterstützen. Hohe
Kommunikationsdichte, eine überschaubare Zahl heterogener Akteure sowie die
Auswahl geeigneter Partner sind wichtige
Elemente gelingenden Wissensmanagements. Dies setzt die Fähigkeit voraus,
Vertreter verschiedenster Kulturen nicht
nur miteinander „ins Gespräch“ zu bringen, sondern auch in konkrete gemeinsame Projekte und Vorhaben einzubinden.
Halten wir fest: Erfolgreiche Kooperation
benötigt mehr als guten Willen. Sie setzt
sorgfältige Planung, engagierte Promotoren und ein kompetentes Netzwerkmanagement voraus. Netzwerkmanagement ist dabei immer zugleich auch
Wissensmanagement. Wissens- und Netzwerkökonomien werden so zu dominanten, sich gegenseitig durchdringenden
Paradigmen der Moderne. Wie das
Wissensmanagement wird das „thinking in
networks“ zur Herausforderung für das
Managementhandeln der Zukunft!
031
Literatur
Becker, Thomas/Dammer, Ingo/Howaldt, Jürgen/
Killich, Stephan/Loose, Achim (Hrsg.) (2007):
Netzwerkmanagement. Mit Kooperation zum
Unternehmenserfolg, Berlin und Heidelberg.
2. erweiterte Auflage
Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) (2006): Die Hightech-Strategie für
Deutschland, Bonn/Berlin.
Friedman, Thomas L. (2006): Die Welt ist flach.
Frankfurt a. M.
Kannegießer, Martin (2007): Geleitwort. In:
Becker, Thomas/Dammer, Ingo/Howaldt, Jürgen/
Killich, Stephan/Loose, Achim (Hrsg.) (2007):
Netzwerkmanagement. Mit Kooperation zum
Unternehmenserfolg. Berlin und Heidelberg.
Netzwerkmanagement
Mit Kooperation
zum Unternehmenserfolg
Thomas Becker,
Ingo Dammer,
Jürgen Howaldt,
Stephan Killich,
Achim Loose
(Hrsg.)
Prof. Dr. Jürgen
Howaldt
Sozialforschungsstelle Dortmund
Prof. Dr. Jürgen Howaldt ist Geschäftsführender Direktor der Sozialforschungsstelle Dortmund und Honorarprofessor an der Universität Dortmund.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind Organisationsberatung und -entwicklung,
Unternehmensnetzwerke und regionale
Kooperationsverbünde sowie Wissensmanagement. Er beschäftigt sich seit
vielen Jahren theoretisch und praktisch
mit den Anforderungen eines effizienten
Netzwerkmanagement und ist Mitglied
des Kompetenzzentrums Netzwerkmanagement (www.Kompetenzzentrum
netzwerkmanagement.de). Darüber hinaus ist er Mitherausgeber des Buches
„Netzwerkmanagement. Mit Kooperation zum Unternehmenserfolg“ (vor
einigen Wochen in der 2. erweiterten
Auflage im Springer Verlag erschienen).
032
clubleben :: mc-junioren
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Bühne frei für die Junioren …
von Marc Rosenfeld
Was jüngere Mitglieder im Verbands- und
Organisationsinteresse zu leisten fähig
sind, haben die Junioren des Münchener
Marketingclubs eindrucksvoll unter Beweis
gestellt. Zur diesjährigen Nationalen Juniorentagung (NJT) fuhren aus Berlin vierzehn
engagierte und erwartungsfrohe Teilnehmer in die bayerische Hauptstadt. 280
Young Professionals aus dem gesamten
Bundesgebiet versammelten sich in München zum „Get-Together“ und erarbeiteten
dort kompetent-kreative Lösungsvorschläge zu aktuellen Marketingthemen renommierter Workshoppartner. Konzentriertes
Networking und ausgelassene Gespräche
untereinander prägten zusätzlich das informative und unterhaltsame Stimmungsbild
dieser NJT-Tage. Keine Frage: Aus Berlin
respektvolle Gratulation zum erlebnisreichspannenden „Marketing-Stadl“, wie man
das in München formulierte!
Die 20. Nationale Juniorentagung des DMV
e.V. wird bekanntlich im kommenden Jahr
in Berlin stattfinden. Wir freuen uns darüber ganz außerordentlich! Notieren:
Terminsache > 28.2. bis 1.3.2008. Als
zukünftiger Ausrichter der NJT waren wir
selbstverständlich sehr neugierig sowie
äußerst aufgeschlossen gegenüber Ideen,
Anregungen und Erfahrungen. Und tatsächlich konnten wir konstruktive Impulse aus
München in die Hauptstadt Berlin mitbringen. Da wir im nächsten Jahr große organisatorische Herausforderungen zu bewältigen haben, sind wir dankbar für diverse
Erkenntnisgewinne.
Zum Abschluss der Münchner Veranstaltung durften wir als der nächste Ausrichter
der NJT herzliche, werbende Grußworte
aussprechen und neben NJT Einladungsflyern (Berlin. Macht. Sexy.) auch unseren
speziell gedrehten Imagefilm präsentieren.
Die projizierte Erwartungshaltung, die auf
die NJT 2008 abzielt, kann als anspruchsvoll charakterisiert werden. Die Teilnehmer
registrierten unsere lebendige NJT Mission
für Berlin sehr positiv. Der detaillierte
Grundtenor manifestierte sich in: toller
Auftritt, klasse Organisation, super Pro-
gramm. Anschließend mussten die ersten
Erfolgsmeldungen wie folgt registriert werden: In nur kurzer Zeit lagen über 100
Anmeldungen sowie Zusagen von interessanten Workshoppartnern für die NJT 2008
vor. Solche Meldungen stimulieren natürlich unsere Motivation für anstehende Aufgaben.
An dieser Stelle danken wir den Mitgliedern
unseres Organisationsteams und unsere
kooperativen Sponsoren, ohne die unser
gelungener Auftritt in München so nicht
möglich gewesen wäre.
Informationen zur NJT 2008 sind im
Internet unter www.njt-berlin.de abrufbar.
Das zurückliegende Quartal war aber nicht
nur auf nationaler Ebene ein Erfolg unseres
Berliner Juniorenkreises. Auch regional
konnten wir wieder zahlreiche Zeichen setzen, die allgemeine Anerkennung fanden.
Abgesehen davon, dass sich der Juniorenkreis verstärkter Resonanz erfreut, wurden
auch Struktur und Kontinuität unserer
Organisation optimiert. Beispielsweise
sehen wir uns jeweils am ersten Dienstag
eines Monats zum dialogorientierten
Stammtisch, zu dem wir gerne MCB-Mitglieder und darüber hinaus Clubinteressierte einladen. Der jeweilige Treffpunkt wird rechtzeitig über die Website des
Marketing Club Berlin kommuniziert.
Seit Beginn dieses Jahres treffen sich regelmäßig die Sprecher der Juniorenabteilungen des MCB, VBKI, BJU, Wirtschaftsrates der CDU sowie der Wirtschaftsjunioren zum organisationsübergreifenden
Gedankenaustausch. Dabei prüfen die
Sprecher unter dem Arbeitstitel „Initiative
Junge Wirtschaft Berlin“ situative und vernetzbare Kooperationsformen im Sinne
zielgerichteter Projektarbeit.
Selbstverständlich wollen wir den
Jungeisbär Knut nicht vergessen, der in
Berlin sehr schnell einen großen Aufmerksamkeitswert erzielte, die Menschen „kuschelig“ emotionalisierte und über die
Medien so zu „Weltruhm“ gelangte. Dieses
Medienereignis griffen die Junioren für das
Veranstaltungsprogramm auf und luden die
reaktionsschnellen Macher des Portals
www.youknut.com ein.
Dieses Portal wurde Anfang April ins Leben
gerufen und entwickelte sich binnen kürzester Zeit richtungsweisend für typisch
„Virales Marketing“. Wie die Initiatoren den
„Tipping Point“ erreichten und von der
Presse u.a. zum „Berliner des Tages“ gekürt
wurden, verrieten die Portalgründer Sascha
Stolzenburg und Oliver Weiß dem sehr
interessierten Publikum im Rahmen einer
stark frequentierten Veranstaltung.
Diesen Termin nutzten wir gleichzeitig als
gute Gelegenheit, eine Kooperation mit
MTP e.V. zu initiieren. Wir konnten somit
ca. 15 Studenten als zusätzliche Veranstaltungsbesucher verbuchen. Für die Zukunft
ist eine engere Zusammenarbeit mit MTP
vorgesehen. So werden wir die Möglichkeiten des MTP nutzen, Teilnehmer für die
NJT in Berlin, aber auch neue Junioren für
den MCB zu akquirieren. Für die zweite
Jahreshälfte sind fernerhin zwei gemeinsame Veranstaltungen geplant. Entsprechende Informationen werden rechtzeitig veröffentlicht.
Auch in diesem Jahr konnten wir gern den
Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation (DPWK) unterstützen, in dem wir
den Initiatoren, allesamt Studenten der
FHTW bei Prof. Dr. Roski, die Möglichkeit
boten, sich u.a. auf einer MCB-Veranstaltung zu präsentieren. Der Preis wurde in
diesem Jahr zum siebenten Mal vergeben –
eine weitere Erfolgsgeschichte junger
Marketer. Natürlich waren die Junioren des
MCB auf der Preisverleihungsgala zugegen.
Das erste Halbjahr 2007 verbuchen wir als
einen Erfolg auf ganzer Linie. Die NJT 2008
in Berlin, die vielen Aufgaben, die wir uns
immer wieder im Interesse des Marketing
selbst stellen, sind für uns Motivation und
Weiterentwicklung zugleich.
Danke an alle Mitwirkenden. (MRe)
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
unternehmens-pr :: bboxx
033
bboxx – ein neuer Kiosk
aus Berlin erobert die Welt
Wie kommt solch ein kompakter und massiver Baukörper an seinen Standort?
„Der Transport der bboxx erfolgt mit
Fahrzeugen, die über ein spezielles Kranund Hebesystem verfügen. Somit kann
jede Einheit schnell und ohne hohen
Personalaufwand angeliefert oder versetzt
werden. Hier wird ein weiterer Vorteil dieses Multifunktions-Moduls deutlich: Es ist
ein stabiles Bauwerk und trotzdem beweglich. Das Gewicht von ca. 9 Tonnen ist ein
Garant für eine sichere Positionierung auch
auf unerschlossenem Grund. Außerdem
bietet die bboxx einen maximalen Schutz
gegen Vandalismus.“
Am 25. April wurden die bboxx terrassen
am Hauptbahnhof eröffnet. Vor zwei Jahren
in Berlin gegründet, hat die bboxx GmbH
mittlerweile 47 der mobilen Betonröhren
an prominenten Standorten in Berlin platziert. Sie stehen z. B. vor dem Pergamonmuseum, am BallonGarten am Checkpoint
Charlie oder gegenüber vom Hauptbahnhof. Auch in Frankfurt, München, London
und der Schweiz sind die ersten bboxxen
im Einsatz. Seit 2006 ist die Berliner Firma
zudem offizieller Kooperationspartner der
Messe Berlin.
Zum Konzept der neuen Stadtmöbel hat
Geschäftsführer und MC-Mitglied Dr.-Ing.
Anselm Franz dem USP einige Fragen
beantwortet:
Dr. Franz, was ist eigentlich eine bboxx?
„Die bboxx ist ein neuartiger Kiosk, rund,
stabil und transportierbar. Oder anders
umschrieben: Sie ist eine Litfasssäule mit
Verkaufsfenster. Das multifunktionale und
moderne Design macht den Einsatz als
Messe- und Informationsstand sowie als
Kiosk und Lagerungs-Zweckbau möglich.“
Was unterscheidet die bboxx von anderen
Kiosken?
„Das Besondere an der bboxx ist, dass sie
zunächst als stabiles Bauwerk erscheint.
Sie ist aus massivem Beton und Edelstahl
gefertigt und wirkt niemals improvisiert.
Es gibt 7 verschiedene Grundtypen, die
ganz individuell auf die Bedürfnisse von
Mietern und Gästen zugeschnitten werden
können. Zugangstür und Verkaufsfenster
können verschlossen werden. So sind
Waren und Zubehör im Inneren vor
Diebstahl und Witterung geschützt.
Unterschiedliche Fenster- und Türformen
können mit Dachterrassen, Aussen- und
Innentreppen sowie weiteren bboxxen
kombiniert werden. Die Nutzung des
Daches als Aussichtspunkt ist einzigartig
im Segment der Stadtkioske. Neuzugang in
der bboxx Familie ist die Rechteck-Box. Sie
bietet allen Komfort der runden Form, ist
jedoch von der Fläche doppelt so groß.“
Wie sind Sie überhaupt auf die Idee
gekommen?
„Getragen von der Erkenntnis, dass in großen Städten immer eine Reihe von CityGrundstücken temporär ungenutzt bleiben
und brach liegen, dachten wir über eine
logische neue Wertschöpfung für Kommunen und Unternehmer gleichermaßen
nach. Innerhalb weniger Stunden ist eine
bboxx auf- oder abgebaut und jeder
Grundstückseigentümer kann mit ihr freie
Flächen aufwertend zwischennutzen. Auch
wollten wir Existenzgründern und Mittelständlern eine Möglichkeit eröffnen, innerhalb von Tagen – und nicht Monaten – „am
Markt“ zu sein.“
Als was kann eine bboxx genutzt werden?
„So vielfältig wie die Formen sind auch die
Einsatzmöglichkeiten: als Imbiss, Ausschank, Souvenirshop, Fahrkartenschalter,
Verkaufs-, Info-, Messe- und Präsentationsstand; Beratungsbüro, Vorführraum,
Werbeträger, Technikraum für TV oder
Rundfunk, ... Überzeugen Sie sich selbst
von den Möglichkeiten. Auf unserer
Website können Sie sich Ihre eigene bboxx
konfigurieren und auch gleich Miet- oder
Kaufpreis kalkulieren lassen.“
bboxx GmbH
in der Backfabrik
Saarbrücker Straße 36a
10405 Berlin
Tel.: 030 400562-30
[email protected]
www.bboxx.de
034
unternehmen im mc berlin
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Was gibt’s Neues?
Kurznachrichten aus den Unternehmen der
Marketing-Club-Mitglieder
:: Feuersozietät mit „sehr gut“
bewertet
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat
zum 1. Mal die seit 2004 zum Konzern
Versicherungskammer Bayern gehörende
Feuersozietät Berlin Brandenburg Versicherung AG und Öffentliche Lebensversicherung Berlin Brandenburg AG bewertet.
Beide Versicherer wurden als „A-“ (sehr
gut) eingestuft; der Ausblick ist stabil.
Vorstandsvorsitzender Dr. Roßbeck sagt:
„Damit haben die unabhängigen Prüfer
das Geschäftsmodell der Feuersozietät als
zukunftsweisend bestätigt.“
www.feuersozietaet.de
:: Fleurop unterstützt UNICEF
Wie in den vergangenen Jahren unterstützt
Fleurop auch 2007 das Kinderhilfswerk
UNICEF. In den Monaten Juni bis August
wird der UNICEF-Strauß im Online-Shop
www.fleurop.de zu bestellen sein. Insgesamt gehen 4 Euro pro Strauß an UNICEF.
Davon spendet der Kunde 2 Euro, Fleurop
verdoppelt diesen Betrag noch mal. Die
Spenden kommen dem UNICEF-Projekt zur
Förderung der Wasserversorgung in der
sudanesischen Provinz Kordofan zugute.
Prominenter Unterstützer der Aktion ist
Schauspieler Hardy Krüger jr.
:: Marke, Medien, Management ...
Seit 01.04.2007 ist Carola Anna Elias,
Geschäftsführerin der Berliner Markenagentur CAE BRANDCONSULTING als
Dozentin im Fachbereich Medienmanagement an der MD.H in Berlin tätig. Für die
43-jährige international tätige Markenspezialistin erfüllte sich mit der Verknüpfung
von „Praxis und Lehre“ ein lang gehegter
Herzenswunsch. Frontnahe, effiziente
Nachwuchsförderung an einer privaten
Hochschule, dafür macht sich Carola Anna
Elias mit Leidenschaft und Engagement in
der Zukunft stark.
www.cae-brandconsulting.com
:: Deutsche Post
„Neukunden-Sommeraktion“
Deutsche Post Direkt bietet Unternehmen
mit Consumer-Zielgruppen ab sofort attraktive
Sonderkonditionen:
bei
der
„Neukunden-Sommeraktion“ erhalten Kunden bei Anmietung von mind. 15.000
Haushaltsadressen eine Basis-Profilierung
im Wert von 1.200 Euro sowie weitere
Leistungen gratis. Die Vorteile: Anhand des
Kundenprofils können Unternehmen Haushaltsadressen zielgruppenspezifisch selektieren und damit die „richtigen“ potenziellen Neukunden ansprechen. Das Resultat:
Deutlich höhere Response.
:: blue pin stellt sich vor
Seit über einem Jahr ist das Einzelunternehmen blue pin, Thorsten Doil verantwortlich für den Internetauftritt des
MarketingClub Berlin. Die Seiten vom MCB
werden mit dem Open Source Content
Management System Joomla! generiert.
blue pin hat sich für Joomla! entschieden,
weil sich möglichst viele Funktionalitäten
mit einer sehr einfachen Bedienung vereinen. Wenn auch Sie sich für das CMS
Joomla entscheiden möchten, sind wir
Ihnen bei der Durchführung gern behilflich.
www.blue-pin.de
:: Forschungskooperation von Adjouri
und Tongji-Universität Shanghai
Adjouri: Brand Consultants GmbH in Berlin
hat mit der Tongji-Universität in Shanghai
ein Marken-Forschungsprojekt ins Leben
gerufen. Viele Markenansätze gehen von
westlich geprägten Wahrnehmungen aus.
Einstellungen in Bezug auf Marken unterliegen jedoch kulturellen Schwankungen.
Erfahrungen von westlichen Märkten sind
nicht direkt auf asiatische Räume übertragbar. Ziel ist es, unterschiedlichen Wahrnehmungen von Marken in China und in
Europa zu analysieren.
www.adjouri.com
:: MetaDesign erweitert Vorstand
Deutschlands führende Agentur für
Corporate Identity und Branding erweitert
das Topmanagement. Aufgrund des in den
letzten Jahren deutlich gestiegenen
Geschäftsvolumens wurde der Ausbau des
Vorstandes beschlossen, dem Gründerin Uli
Mayer-Johanssen als Managing Director
vorsteht. Das neue Vorstandsmitglied
wurde intern mit Tobias Phleps gefunden,
der vorher eine der Units bei MetaDesign
leitete. Phleps ist seit sechs Jahren in der
Geschäftsleitung des Unternehmens.
www.metadesign.de
:: Movemanagement GmbH erweitert
Geschäftsfeld
Seit dem erfolgreichen Relaunch des
Markenauftritts zu Beginn des Jahres, bietet
die Movemanagement GmbH als einer der
führenden Anbieter im Bereich Fahrservice
und VIP-Shuttle, zusätzlich exklusive Incentives rund um das Thema Sportwagen an.
Diese aufregenden Kurzreisen werden zur
Teambildung, sowie zur Mitarbeitermotivation oder zur intensiven Bindung von Kunden genutzt. www.movemanagement.de.
:: Andersen Marketing KG
Auf Initiative des eBusiness-Portalbetreibers xebax GmbH und der Andersen
Marketing KG wurde ein neues Gründerportal unter www.gruender2business.de
geschaffen, dessen Schwerpunkt auf der
Begleitung des Gründers nach der
Gründung liegt. Produkt- und Leistungskataloge von Gründern werden in regionale
B2B-Portale verlinkt, so dass schnell ein
solider Online-Umsatz entsteht. Mit
Sponsoren aus der Berliner Wirtschaft laufen die Verhandlungen.
:: Wall AG übernimmt
VVR Decaux GmbH
Nach erfolgreichem Closing des Asset
Swaps stimmte die BVG Beteiligungsholding GmbH dem Eigentümerwechsel der
VVR Decaux GmbH zu. Die Wall AG,
Spezialist für Stadtmöblierung und Außenwerbung, erwarb damit im Rahmen eines
Vermögenstausches das Berliner Außenwerbeunternehmen. Gleichzeitig erfolgt die
Umfirmierung der VVR Decaux GmbH in
VVR Wall GmbH sowie die Bestellung von
Olaf Wall zum Geschäftsführer. www.wall.de
unternehmen im mc berlin
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
:: T+R schafft Hattrick
Beim diesjährigen Mailing-Wettbewerb der
Deutschen Post AG (Region Berlin/Brandenburg) konnte T+R die Jury nach 2005, 2006
nun in 2007 schon im 3. Jahr in Folge mit
einem sehr kreativen Mailing überzeugen.
Dieses Mal wurde mit „Geschenke von
Herzen“ ein Fundraising-Konzept umgesetzt, das förderungswürdige Einrichtungen auf kreative Art unterstützte. Die
Angeschriebenen trugen indirekt zum
sozialen Engagement bei und konnten es
ebenso unterstützen.
www.tobienundritter.de
:: Johanniter: CSR nach Maß
für Mittelstand
Zunehmend wird nicht nur von großen
Konzernen, sondern auch vom Mittelstand
ein Bewusstsein des unternehmerischen
Umfeldes und soziales Engagement gefordert. Mit einem neuen Team rund um den
Leiter des Fundraising Andreas Schiemenz,
sind Sascha Stolzenburg und Marc Rosenfeld als Berater in Sachen Corporate Social
Responsibility für den Mittelstand aktiv
und entwickeln nachhaltige, ökonomisch
vertretbare Konzepte in Zusammenarbeit
mit Partnern aus der Wirtschaft.
www.johanniter-helfen.de
:: Druckhaus Schöneweide:
Der Umwelt verpflichtet.
Das Druckhaus Schöneweide wurde im
März 2007 erneut nach den Richtlinien der
EMAS II als Unternehmen mit einem
geprüften Umweltmanagement zertifiziert.
So verursacht z. B. die Herstellung von
Coldset-Rollenoffsetprodukten bei uns
einen 75 % geringeren CO2-Ausstoß als ein
vergleichbares Heatsetprodukt. Alle rele-
vanten Informationen zum Umweltmanagement im Druckhaus Schöneweide sind in
einer Umwelterklärung 2007 umfassend dargestellt und können hier bestellt werden:
www.dhsberlin.de
:: MINI UNITED. FRIENDS.
FESTIVAL. CHALLENGE.
MINI Fans treffen sich vom 22. – 24. Juni
2007 auf dem Circuit Park Zandvoort. Sie
erleben dort das gesamte Wochenende ein
einzigartiges Festival. Ein riesiges Programm von Live-Acts, Fahraktivitäten, der
MINI Challenge, DJs bis zu einer Fun-Zone
für Kinder ist alles dabei. 70 Promoter von
TRUST Promotion sind dabei, um den
Circuit Park Zandvoort zu einem Schmelztiegel zu machen und den MINI Fans ein
unvergessliches Wochenende zu bereiten.
www.trustpromotion.de
:: ImmobilienScout24 erhält
PR Report Award 2007
Die erfolgreiche PR-Kampagne für „Übernachten bei Freunden“ zur Fußball-WM
2006 erhielt den Branchenpreis in der
Kategorie Consumer Marketing. ImmobilienScout24 nutzte seine Kernkompetenz,
um möglichst vielen WM-Fans gute und
günstige Übernachtungsmöglichkeiten zu
bieten: Unter www.wm-zimmer-2006.de
konnten private Anbieter freie Zimmer und
Gästewohnungen für Fußball-Touristen
inserieren. Mit über 17.000 Angeboten entstand der bundesweit größte Marktplatz für
private WM-Unterkünfte.
:: Deutscher Internetpreis 2007
gestartet
Der BITKOM und seine Partner haben den
Wettbewerb zum Deutschen Internetpreis
035
2007 gestartet: Bis zum 31. Juli können
sich mittelständische Unternehmen aller
Branchen um 60.000 Euro Preisgeld bewerben. Mit dem Deutschen Internetpreis werden innovative ITK-Lösungen, die sich im
Praxiseinsatz bewährt haben, einer breiten
Öffentlichkeit präsentiert. Damit sollen weitere Unternehmen animiert werden, das
Potenzial moderner Informationstechnologien gewinnbringend zu nutzen.
www.deutscher-internetpreis.de
:: ALL SENSES Eventmarketing
verstärkt Spitze
Jennifer Nowak-Mischkowsky, 33, verstärkt
nach über zwei Jahren Projektleitung die
Führungsspitze als weitere Geschäftsführerin. Damit verantwortet sie ab dem
1.6.2007 das operative Geschäft im Bereich
Kongresse, Events & Incentives sowie den
Bereich Human Resources. In dieser Position unterstützt sie Dana Weise, Gründerin
und Geschäftsführerin der Agentur, die sich
damit zunehmend auf die Geschäftsbereiche Key Account Management und
Business Development
konzentrieren
wird. www.all-senses.de
:: Analytics Solutions von LexisNexis
Für die Markt- und Wettbewerbsbeobachtung und Unternehmenskommunikation
wird die globale Auswertung von Medien,
insbesondere von Webseiten, Foren und
Blogs immer bedeutender. Die Masse an
Informationen macht dies jedoch zunehmend schwieriger. Mit Analytics Solutions
von LexisNexis werten viele Unternehmen
heute sprachübergreifend neben 16.000
Printmedien weltweite Inhalte aus Websites
und Blogs aus. Interaktive Grafiken fassen
die Ergebnisse übersichtlich zusammen.
[email protected]
!BDURCHDIE-ITTE
%NTLANGDER3PREEDURCHDASMODERNE"ERLIN
!M3ONNTAG*ULI5HR
KOSTENLOSE4EILNAHMEF~R
-ARKETING#LUB-ITGLIEDER
!NMELDUNGUNTER
WW WMARKETINGCLUBBERLINDE
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UNTERST~TZTVON
036
clubleben :: herzlich willkommen
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Herzlich Willkommen!
Neue Mitglieder
Annick Albe
Johanna Bäumer
Harmen De Keijzer
DFW – Deutsche
Fernsehwerke GmbH
geb. 06.09.1981
Juniormitglied
geb. 28.10.1982
Juniormitglied
Geschäftsführer
myspace GmbH
geb. 06.08.1959
Firmenmitglied
Dennis Gebhard
Ron Heußen
Nicole Lanners
geb. 01.09.1983
Juniormitglied
Grafikdesigner
realbrands design
geb. 21.01.1977
Juniormitglied
geb. 21.09.1982
Juniormitglied
Raiko Lehmann
Jens-Peter Liedtke
Marco Mikulla
geb. 05.06.1975
Juniormitglied
Bereichsleiter
Marketing & Vertrieb
STIFTUNG WARENTEST
geb. 13.09.1966
Firmenmitglied
Movemanagement GmbH
geb. 24.04.1980
Juniormitglied
Benjamin Reiß
Manuel Strunz
Manon Raschke
Juniormitglied
Juniormitglied
Tobien und Ritter,
Direktmarketing-Services
GmbH
geb. 05.10.1979
Juniormitglied
full service für den mittelstand.
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usp – menschen im marketing. 2 : 2007
buchempfehlungen
037
Mitglieder empfehlen Bücher
von Manfred Remitz
Handbuch
Maßgeschneiderte
Lösungen für den
Kunden – Die Mitarbeiter zum Partner
machen – Optimale
Rahmenbedingungen schaffen. Von
Heiko von Eckert.
Cornelsen Verlag.
Vertrieb: Von wegen nur reine „Klinkenputzerei“. So reden meist die persönlich
strukturierten Leute, die – weil von Natur
aus ungeeignet – „keinen Bock“ auf kommunikative, disziplinierte, zielfixierte und
kontrollierbare Vertriebsarbeit haben. Nein
– Vertrieb ist eine spannende Angelegenheit!
Wir empfehlen deshalb zwei Bücher zum
Thema Vertrieb als Bundle, die sich – mit
sehr guter theoretischer Fundierung –
glaubhaft im praxisorientierten Selbstverständnis präsentieren. Ganz im Sinne einer
zukunftsgerichteten Berufskompetenz: Wissen entdecken, ergänzen, erneuern. Ergo:
besser werden! Beide Bücher beweisen den
herausragenden Stellenwert guter Vertriebsarbeit und das damit verbundene
vielfältige Aufgabenspektrum. Daraus ergibt sich ein anspruchsvolles Anforderungsprofil für den geeigneten Vertriebler.
Für viele Unternehmen und Branchen ist
der persönliche Vertrieb eine Königsdisziplin. Besonders deutlich untermauert wird
diese Feststellung im „Business-to-Busi-
ness-Geschäft“ (B2B), wenn man auf die
Kontaktqualität zwischen den Kunden und
dem Unternehmen abzielt. Kann diese als
sensibel für den differenzierten, analytischen, umsetzungskreativen Blick und als
durchsetzungsstark im Abschlusswillen charakterisiert werden, so mutiert Vertrieb
zweifelsfrei zum wichtigen Erfolgsfaktor.
Vertrieb will Transaktionen herstellen: Akquisition und Verkauf. Prozessbausteine
sind: Anfragen, Angebote, Verhandlungen,
Präsentationen, Abschluss, Service. Dazu
diese Details: Preise, Kalkulation, Finanzierung, CRM, Messe, Ausschreibungen, Verträge, Recht, Sozialkompetenz.
In der Regel stehen im „B2B“-Bereich erklärungsbedürftige Produkte und Projekte mit
anspruchsvollen, innovativen Ingenieurleistungen im Mittelpunkt der Arbeit (deshalb:
Technischer Vertrieb). Dabei gilt es, komplexe Vertriebsprozesse mit den adäquat
komplexen Entscheidungsprozessen des
Kunden (i. d. R. Buying-Center) zu synchronisieren und die richtigen Vertriebsmaßnahmen festzulegen und zu orchestrieren.
Der Info-Mail gelingt es, den SPAM-Filter zu
durchdringen und erzielt folglich den beabsichtigten Aufmerksamkeitswert. In „thinktank“ (04/2007, S. 15 ff.) schreibt Norbert
Bolz, Prof. an der TU Berlin, über: „Weltkommunikation. Die sozialen Auswirkungen
der Vernetzung“. Die vom Zufall und vom
Renommee des Autors initiierte Lektüre
erfüllt die neugierige Erwartungshaltung:
Der Text garantiert vermutetes angestrengtkonzentriertes „Gehirnjogging“ und stärkt
die mentale Infrastruktur des individuellen
Wissensmanagements. Die speziell sensibilisierten Mechanismen der „selektiven
Wahrnehmung“ entdecken dazu konsequent das ganz aktuelle „Abc der Medien“
als kompetenten Wegweiser und inhaltsvollen Meilenstein eines zukunftsgerichteten
Mediengeschehens.
Bolz: „Ein Abc-Buch bringt das Lesen bei.“
Insofern soll das Buch zur „Alphabetisierung für die Welt der neuen Medien“ beitragen und „die Grundbegriffe der Medienwelt
buchstabieren“ (Art Grundkurs in „media
literacy“). Dieser Bolz´sche Grundkurs
bewegt sich auf höchstem Niveau. Die
Alphabetisierung erfolgt mittels 15 Kapiteln. Sie beginnt mit der „Ultrakurzgeschichte der Medien“, wird gefolgt von:
„Das Management der Aufmerksamkeit“,
beinhaltet dann u. a.: „Der Krieg als Vater
der Medien“ oder „Kommunikation um der
Kommunikation willen“ und endet mit dem
15. Kapitel: „Die Logik der Netzwerke“. Alle
Kapital sind erkenntnisreich und somit
äußerst lesenswert. In seinem Vorwort bezeichnet Bolz die um 1983 Geborenen als
die „Eingeborenen der Digitalen Welt“.
Dazu zählt er seine Studenten, die in vier
Semestern erfolgreich Medienwissenschaft
studieren sollen. Und merkt an: „Dieses
Buch soll ihnen dabei helfen, das Unmögliche (...) möglich zu machen.“ Ein solches
Angebot greifen sicherlich gern auch andere Zielgruppen auf. So steigen dann z. B.
die Vorgeborenen gewiss nicht automatisch
zu „digitalen Eingeborenen“ auf – aber
zumindest die Chancengerechtigkeit der
ewig Lernwilligen könnte auf diese Art und
Weise sehr hilfreich optimiert werden.
Das Abc der Medien
Technischer Vertrieb
Organisation –
Notwendige
Instrumente –
Praxishilfen.
Von Thomas Lutz.
Cornelsen Verlag.
Praxishandbuch Vertrieb
Von Norbert Bolz. Wilhelm Fink Verlag,
München. 1. Auflage Juli 2007. 12,90 €
038
impressum
:: Impressum ::
USP – Menschen im Marketing,
Magazin des Marketing-Club Berlin e.V.,
erscheint viermal im Jahr
Herausgeber:
Marketing-Club Berlin e.V.
Bundesallee 89, 12161 Berlin
Tel.: 030 859565-55, Fax: 030 859565-11
www.marketingclubberlin.de
MC-Vorstand Medien: Frank Nehring
[email protected]
Mediadaten, Vermarktung von Anzeigen
und Porträts:
Bettina Mützel
Bettina Mützel + Dörte Hasselberg GbR
Marburger Straße 2, 10789 Berlin
Tel.: 030 859946-0, Fax: 030 859946-100
[email protected]
Heft-Konzeption:
Claudia Mattheis, mattheis. werbeagentur,
www.mattheis-berlin.de
usp – menschen im marketing. 2 : 2007
Redaktion:
Claudia Mattheis (cm), Leitung und V.i.S.d.P.,
zuständig u. a. für News, Barometer, Buchempfehlungen, Porträts; Manfred Remitz (MRe)
(ehrenamtlich, [email protected])
zuständig für Fotoimpressionen, Buchempfehlungen; León W. Schönau zuständig für Porträts
([email protected])
Gestaltung:
Anke Klein, mattheis. werbeagentur
Anschrift der Redaktion und für Leserbriefe:
Redaktion „USP", c/o mattheis. werbeagentur
Saarbrücker Str. 36, 10405 Berlin
Tel.: 030 3480633-0, Fax: 030 3480633-33
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Papier: Galaxi Supermat
Die Autoren dieser Ausgabe:
Michael Böhm, René Gurka, Andreas Haderlein,
Klaus Harzer, Prof. Dr. Jürgen Howaldt, Ralph
Klocke, Claudia Mattheis, Sylvia Nickel, Manfred
Remitz, Margot Schaper M.A., León W. Schönau
Fotos:
S. 1, 23: Fotolia
S. 4: USP – Redaktion/Archiv
S. 10: AUMA e.V.
S. 11: León W. Schönau
S. 12: Pixelio
S. 16, 17: ICL Ltd.
Druck:
Druckhaus Schöneweide
Ballinstraße 15, 12359 Berlin
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Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion
wider. Wir freuen uns auch über unverlangt eingesandte Manuskripte, Illustrationen und
Fotos, übernehmen aber dafür keine Haftung.
Ebenso behalten wir uns das Erscheinen und
Kürzungen vor. Die Urheberrechte liegen beim
Herausgeber und der Redaktion. Reproduktionen des Inhaltes ganz oder teilweise bedürfen der schriftlichen Genehmigung.
Schutzgebühr 7,00 € (für Mitglieder des Marketing-Club Berlin e.V. im Jahresbeitrag enthalten)
Das nächste USP erscheint am
25. Septemper 2007.
„Dialog ohne Grenzen“ in Frankfurt (Oder) –
2. Marketingtag Ostbrandenburg lädt am 13.9.07 ein
Für kleine und mittelständische Unternehmen ist es eine besondere Herausforderung, Neukunden zu gewinnen oder
bestehendes Kundengeschäft auszubauen.
Im Gegensatz zu Global Playern können
viele KMU nicht auf große Werbebudgets
sowie Expertenwissen eigener Marketingabteilungen zurückgreifen. Doch trotz personell und finanziell kleinerer Spielräume
muss es um das Marketing im Mittelstand
nicht schlechter bestellt sein. Kreative
Ideen und intelligente Strategien sind
gefragt! Wie das geht, ist auf dem 2.
Marketingtag Ostbrandenburg im Kleist
Forum Frankfurt (Oder) zu erfahren. Neben
Fachvorträgen und Workshops gibt es
Beratung bei Agenturen und Werbedienstleistern im Ausstellungsbereich.
Konferenzteilnehmer zahlen 29,00 €,
Aussteller ab 75,00 € pro qm. Infos zu
Fachprogramm & Anmeldung unter:
Tel. 0335 4010300
www.direktmarketingtag-ffo.de
Ansprechpartner:
Projektleiter Herr Daniel Sechert
Beim Golfen übers Geschäft reden.
Und über Business-Lösungen von Arcor.
Arcor Golf Events 2007
Golf & Country Club
Seddiner See
Weitere Informationen zu unseren Produkten und unseren
Golfevents unter: 0800 100 99 92
Arcor AG & Co. KG
Region Nord-Ost
Nicole Raab
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12105 Berlin
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Und die passende Zukunftsvorsorge: BB FondsRente.
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