ZUG ZUM KUNDEN Taktisch kluges Zusammenspiel macht Kampagnen erfolgreich Foto: My Life Graphic /shutterstock.com SCHWERPUNKT SCHWERPUNKT _ Kampagnenmanagement Spielgestalter gefragt Isoliert war gestern. Heute soll zu Werbezwecken integriert werden, was geht. Nur – viele Unter­ nehmen wissen nicht, wie sie ihren crossmedialen Kundendialog planen, verwalten und vor allem abwickeln sollen. Was ihnen fehlt, ist ein vereinheitlichendes Kampagnenmanagement. Übersicht Marketing Automation 24 Kreation 26 Interview 28 E-Mail-Marketing 30 Text _ Stephanie Streif Mit der aktuellen WM entscheidet sich auch das Schicksal von Bundestrainer Jogi Löw. Holt er den Titel, bleibt er unvergessen. Holt er ihn nicht, wird er Fußballdeutschland dennoch in Er­ innerung bleiben – und zwar als der mit dem »badischen Dialekt und den taillierten Hemden«, war jüngst im Ma­ gazin der Süddeutschen Zeitung zu le­ sen. Denn dann zählt nicht mehr, heißt es darin weiter, »dass er es war, der un­ serer Nationalmannschaft beigebracht hat, attraktiv, rasant und aufregend zu ­spielen.« Nein, Trainer sein, ist nicht leicht. Einer zu bleiben, noch weniger. Denn um der fußballbegeisterten ­Masse zu genügen, reicht es nicht mehr, die Stärken der Spieler zu optimieren und so aufeinander abzustimmen, dass da­ raus ein gut funktionierendes Team wird. Trainer müssen heute Stratege, Taktiker und Visionär in einem sein und natürlich auch nach innen und außen begeistern können. Er ist der Kristallisa­ tionspunkt aller Emotionen, die so eine WM auslöst, denn Fußball ist nicht nur Sport, sondern auch Psychologie. Was das mit Dialogmarketing zu tun hat? Ziemlich viel. Denn auch beim Auf­ setzen eines nachhaltigen Kundendia­ logs braucht es einen Allrounder, der die Kampagne managt und gekonnt zusam­ menführt, was von allen be­teiligten Spe­ zialisten an Dienstleistungen erbracht wird. Und der ganz nebenbei auch bis runter zu den Mitarbeitern denkt, die den Kundendialog am Laufen halten. Denn, so schreibt Andreas Mann, Profes­ sor am Dialog Marketing Competence Center der Uni Kassel, das moderne Dia­ logmarketing gehe längst über ein rein instrumentelles Verständnis hinaus. Interaktive Kanäle so mit­einander zu verschrauben, dass möglichst schnell, möglichst viel abverkauft wird, funkti­ oniert nicht mehr. Der Grund: »Neben der klassischen Kommunikations- und Vertriebsfunktion kommt dem Dialog­ marketing verstärkt eine Service- und Marktforschung- bis hin zur Innovati­ onsfunktion zu«, so Mann in einem Ar­ tikel über »Mitarbeiterkompetenzen im Dialogmarketing«. Es habe sich längst ein Paradigmenwechsel vollzogen – weg vom Verkauf hin zu einem Konzept interaktiver und integrativer Kunden­ orientierung. Dialog mit Kundenorientierung Kurz: Die Dialoge sind spontaner, die Prozesse komplexer geworden. Ohne Kampagnenmanagement scheint es bei der Durchführung einer Marketing- 18_ 19 oder Verkaufsaktion fast nicht mehr zu gehen. Die Idee dahinter: Dem rich­ tigen Kunden das richtige Angebot im richtigen Kommunikationsstil über den richtigen Kommunikationskanal zum richtigen Zeitpunkt zu vermitteln und seine dabei entstehenden Daten­ spuren zur Optimierung der nächsten Aussteuerung herzunehmen. »Closed Loop« nennt sich dieser durch Analysen gestützte Kampagnenprozess. Kampag­nenmanagement meint zwei­ erlei: Der Begriff steht einmal für die Konzeption eines ganzheitlichen, also strategisch (Was ist zu tun? Und wie ist das Ziel zu erreichen?), taktisch (Wann ist was zu tun?) und operativ (Wer hat was zu tun? Und mit welchen Maßnah­ men?) durchgeplanten, mehrkanaligen Kampagnenprozesses. Zum zweiten las­ sen sich darunter auch die hinter dem Prozess stehenden Software-Systeme subsumieren, die die Arbeit der Kam­ pagnenmacher über alle Abteilungen hinweg koordinieren oder über ein elektronisches Profiling Zielgruppen erst selektieren und dann automatisiert bewerben. Und das so individuell wie möglich. Die zentralen Momente innerhalb des Kampagnenmanagements sind erstens die Segmentierung der Zielgruppen, zweitens die Medienauswahl, -gestal­ tung und -integration sowie drittens das Controlling. Die Segmentierung erfolgt im Dialogmarketing auf Basis einer leistungsfähigen Kundendaten­ bank, über die im Bottom-up-Verfahren Kundentypen gebündelt werden. Über Klassifikationsverfahren oder ScoringModelle werden die Kunden nach ihrem Einkaufs-, ihrem Reaktionsverhalten oder über ihren Wert für das Unterneh­ men profiliert. Stehen die Profile, kann www.acquisa.de 06/2014 p INFO CONTROLLING IM KAMPAGNENMANAGEMENT Zielgruppentest: Damit soll die Eig­ nung verschiedener Abnehmersegmente für bestimmte Dialogmarketing-Aktionen über­ prüft werden. Anhand der Tests lässt sich ermitteln, bei welchen alternativen Zielgrup­ pen einer Kampagne die größte Reaktion auf die direkte Ansprache zu erwarten ist. p p Qualitätstest: Sollte durchgeführt wer­ den, wenn Daten von externen Dienstleistern (z.B. Adress-Brokern) bezogen werden. Gete­ stet wird, ob es relevante Unterschiede in den angebotenen Datensätzen der Dienstleis­ter gibt, die einen Einfluss auf den Kampagnen­ erfolg nehmen. p Produkt-, Preis-, Konditionentest: In­ nerhalb eines Segments werden Stichproben gebildet, die mit unterschiedlichen Preisfor­ derungen und/oder Absatzleistungen ange­ sprochen werden. Das Angebot, das in den Samples die meisten Bestellungen auslöst, wird für den »Roll out« gewählt. Kreativtest: Dabei werden unterschied­ liche Ausprägungsformen einzelner Gestal­ tungselemente von Direktmedien hinsicht­ lich ihrer Wirkung beim Empfänger über­ prüft. p Wahrnehmungstest: Überprüfung der emotionalen und kognitiven Wirkung gestal­ terischer Elemente von Direktmedien. p p Medientest: Braucht es, um die ResponseWirkung unterschiedlicher Direktmedien bei identischen Zielgruppen zu ermitteln. Dabei können Einzelmedien oder geplante Medi­ enkombis hinsichtlich der Akzeptanz bei den Zielgruppen gestestet werden. Quelle: Andreas Mann: Dialogmarketing-Excellence: Qualitäts- und Werteorientierung in der direkten Kundenansprache; in: Reinhard Hünerberg, Andreas Mann (Hg.): Ganzheitliche Unternehmensführung in dynamischen Märkten; Wiesbaden 2009, S. 573. auf der Basis von regionalen, soziodemografischen und psychografischen Deskriptoren auch in externen Daten­ banken nach Neukunden gesucht wer­ den. Natürlich müssen die ausgewähl­ ten Medien zur Mediennutzung und zum Kommunikationsverhalten dieser Zielgruppen passen. Dabei sollten auch Kommunikationsaufgaben, Medien­ eigenschaften und Mediengestaltung aufeinander abgestimmt werden. Kampag­nenelemente aus einem Katalog zum Beispiel sollten auch online auf der Landing Page oder im Shop stehen – um dort später wiedererkannt zu werden. Gut gemachte und spannend aufberei­ tete Medienintegration löst Synergien aus und steigert nachweislich die Auf­ merksamkeits- und Responseraten. Zum Controlling des Erfolgs sollte die Dia­ logkampagne rundum getestet werden – mit Medienchecks zum Beispiel, die die Responsewirkung unterschiedlicher ­Direktmedien bei identischen Zielgrup­ pen überprüfen (siehe Kasten). Von den besten lernen Ein Unternehmen, das im Kundendi­ alog derzeit alles richtig macht, ist die Ing-Diba. Im Jahr 2010 entschied sich die Direktbank, ihren kompletten Marken­auftritt zu überdenken: So sollte Testimonial Dirk Nowitzki nicht mehr länger die Wahrnehmung der Kunden dominieren, sondern noch genug Raum für Services und Produkte der Bank lassen. Weiter wurde der Jingle »Di-Ba- »HÄUFIG KOMMT ES ZU EINEM GROSSEN INHOUSEWETTBEWERB, WEIL NATÜRLICH ALLE GLAUBEN, IHR BEREICH SEI DER ALLERWICHTIGSTE.« KAI-UWE HESSE, Geschäftsführer a+s Dialoggroup, Ditzingen 06/2014 www.acquisa.de Diba-Du« auf »Di-Ba-Du« runtergekürzt, um mit der Assoziation »Die Bank und Du« mehr emotionale Kundennähe zu erzeugen. Text- und Bildsprache wurde entsprechend angeglichen, um mit dem »Di-Ba-Du-Gefühl« auch die Produkte nach draußen zu kommunizieren. Die Mitarbeiter wurden während des Re­ launch über den sich verändernden Markenauftritt auf dem Laufenden gehalten. Mit dieser Botschaft, die die Bank sowohl digital (über Newsletter, E-Mailings und Postbox rund 20,8 Milli­ onen Kontakte pro Jahr) als auch analog (über Mailings und Postwurfsendungen rund 41 Millionen Kontakte) streute, ge­ nerierte sie nach Kampagnenstart mo­ natlich mehr als fünf Millionen Onlineund Offline-Anstöße. Außerdem wurde die Ing-Diba über ihre Website monat­ lich zwischen 10 und 14 Millionen Mal kontaktet – mit rund 1.200 Produktan­ fragen täglich und mit bis zu 100.000 Kontoeröffnungen monatlich. Für so viel eingängige und konsequente Kom­ munikation gab es vor zwei Jahren vom Deutschen Dialogmarketing Verband den Eddi Award. Vergangenen Oktober knackten die Frankfurter dann auch tatsächlich die Acht-Millionen-Kunden­ marke. Allein im Jahr 2013 haben sie über 500.000 Neukunden gewonnen. Geht doch. Nur viel zu viele Unterneh­ men bekommen genau das nicht hin. Warum? Laut Dialog Marketing Moni­ tor 2013 nutzen die meisten Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) die Werbekanäle noch isoliert voneinan­ der. Nicht einmal jeder vierte Mit­ [ … SCHWERPUNKT _ Kampagnenmanagement p DIALOGMARKETING DATENQUELLEN Aus folgenden Quellen beziehen Unternehmen in Deutschland die Daten für ihr ­ ialogmarketing. Mit weitem Abstand D liegt das CRM-System vorne. CRM-System 72 % Feedback aus Hotline-Gesprächen 44 % Social-Media-Kanäle 35 % Web-Analytics 28 % Warenwirtschaftsund Kassensysteme 27 % Online-Shop-Systeme 25 % Loyalty-Programme Location-based Services Bewertungsplattformen PredictiveAnalytics-Systeme 18 % 15% 11 % 5% 0%20% 40%60%80%100% Quelle: Forsa-Umfrage »Datengetriebenes Marketing«, im Auftrag des Technologie-Dienstleisters Silverpop, 2014. telständler hat Erfahrung mit Crossme­ dia. Und die, die sich trauen, integrierte Kampagnen aufzusetzen, schöpfen die zur Verfügung stehenden Möglich­ keiten bei weitem nicht aus: Wie die im Jahr 2014 erschienene Forsa-Umfrage »Datengetriebenes Marketing« aufzeigt, nutzen gerade mal 28 Prozent der Un­ ternehmen Webanalysen für ihr Dialog­ marketing. Dazu im Vergleich: CRM wird von 72 Prozent und Feedbacks aus Hotline-Gesprächen von 44 Prozent ge­ nutzt (vgl. Grafik). So aufgestellt, kön­ nen sie kaum den Bedürfnissen ihrer Kunden situativ mit Infos, Services und Angeboten kanal­ü bergreifend bedie­ nen. Dabei hätten die Unternehmen durch das Mehr an Medien und Werbe­ formen ganz nebenbei auch noch die Möglichkeit, ressourcen- und kosten­ sparend zu werben. ­ esse, einer der Geschäftsführer der H a+s Dialoggroup, macht dafür vor allem die viel zu dezentral ausgeprägten Unter­nehmensstrukturen verantwort­ lich. Viele Firmen seien noch immer zu stark in der alten Welt verankert, so Hesse. »Dort gibt es jeweils einen Marketing-Experten für PR, einen für Offline, und das Thema Online wird oft an eine Tochterfirma ausgelagert. Auf­ grund dieser Struktur kommt es häufig zu einem großen Inhouse-Wettbewerb, weil natürlich alle glauben, ihr Bereich sei der allerwichtigste.« Mitunter werde intern sogar darüber gestritten, wer den Kunden akquiriert habe – der Katalog Alte Strukturen auflösen Aber auch strukturell blockieren sich viele Unternehmen selbst: Kai-Uwe 20_ 21 oder die Mail. Durch den Einsatz von speziellen Codes zur Erfolgskontrolle könne dies eigentlich leicht vermie­ den werden. »Für uns als Agentur ist es am besten, wenn es einen Vorstand ­Marketing gibt, der alles entscheidet.« Ganz ähnlich sieht dies Michael ­Schipper, früher BBDO-Germany-COO, heute Inhaber der Kommunikations­ agentur Schipper Company: »Der Bran­ che sind ihre Generalisten abhanden ge­ kommen.« Aber ohne einen Allrounder lasse sich keine Dialogkampagne publi­ kumswirksam orchestrieren. »Doch All­ rounder gibt es kaum, weil die Branche keine ausbildet.« Stattdessen sitzen in den Agenturen – sowohl in den kleinen als auch in den großen – jede Menge Spe­ zialisten, die in dem, was sie tun, zwar exzellent sind, mehr aber auch nicht. »Der omnipotente Alleskönner kommt, wenn überhaupt, noch am ehesten in den großen Full-Service-Agenturen vor. Doch auch dort gibt es viele Gewerke, angefangen von Programmierern über Texter bis hin zu Online-Designern, de­ ren Arbeit es aufeinander abzustimmen gilt, damit das große Ganze am Ende auch bis hinunter zum einzelnen Kun­ den wirkt.« Vom Begriff »Kampagnen­ management« will Schipper allerdings nichts wissen. Natürlich hätten sich mit der Digitalisierung die kommuni­ kativen Möglichkeiten verkompliziert, der strategische Planungsprozess da­ hinter sei aber immer noch derselbe. Schippers Rat: »Weniger drüber reden, einfach machen.« Kommunikatives Ping-Pong-Spiel Der Markt bringt immer mehr, im­ mer neue Softwarelösungen zur Au­ tomatisierung des Kampagnenma­ nagements hervor, die sowohl den Kampagnenprozess innerhalb eines Unternehmens planen als auch laufen­ de Kampagnen mithilfe intelligenter Analysetools feinteilig aussteuern. Klingt praktisch. Funktioniert aber nur, wenn »vorab viel Hirnschmalz in den Prozess ­h ineingegeben wird«, so Carmen Dohn, Teamleiterin Marke­ ting Kommunikation bei dem Frank­ furter Unternehmen Sage Software, www.acquisa.de 06/2014 das mit Sage CRM ebenfalls Module in Sachen Kampag­n enmanagement anbietet, auch für Kleine und Mittle­ re Unternehmen. Das kommunikative Ping-Pong-Spiel zwischen Kunden und Unternehmen wird bis ins kleinste Teil vordefiniert. Alle digitalen Vorlagen, die es dafür braucht, sind fix und fertig getextet, layoutet und im System hin­ terlegt. Klickt Kunde XY zum Beispiel ein ­E-Mailing mit Angeboten an, wird eine Woche später auf elektronischem Weg mit ähnlichen Angeboten nachge­ legt. Alles voll automatisiert. Wurden alle möglichen Kampagnenvarianten über Templates in die Software ein­ gebunden, läuft der Kunden­d ialog in der Endlosschleife und ist immer aktuell. Das System lernt: Kunde XY interessieren nur Gartengeräte oder Druckerkartuschen. »Die Automation wird das Arbeiten in den Marketing­ abteilungen revolutionieren. Das stän­ dige Sich-Entscheiden-Müssen, wer wie beworben wird, fällt weg.« Außerdem, so Dohn, werde es in den MarketingAbteilungen künftig mehr IT-KnowHow brauchen. Der Kundendialog wird digitaler »DER BRANCHE SIND IHRE GENERALISTEN ABHANDEN GEKOMMEN.« MICHAEL SCHIPPER, Inhaber Schipper Company GmbH, Hamburg Der Kundendialog wird immer digi­ taler. Das sei mehr als nur ein Trend, bekräftigt auch der Schweizer Dialog­ experte Felix Murbach, der sich selbst als Brückenbauer zwischen Marketing und Internet bezeichnet. Gerade in der Schweiz, aber auch in Deutschland sei das Zusammenspiel zwischen On- und Offline so spannend, weil nicht einfach wild drauflos gemailt werden dürfte. Ohne Opt-in, die Werbeeinwilli­ [ … Wir öffnen Ihnen Türen. Dialogerfolg hängt von der richtigen Zielgruppen-Adresse ab. Denn damit kommen Sie direkt zu neuen Kunden. Ob Listbroking, Consumer-, Business-, Lifestyle- oder internationale Adressen – Deutsche Post Direkt öffnet Ihnen Türen. Ihre Deutsche Post Direkt. Direkt mehr Erfolg: www.postdirekt.de SCHWERPUNKT _ Kampagnenmanagement gung, geht gar nichts. Viele seiner Di­ alogkampagnen beginnen darum auf Papier und intensivieren dann über eine persönliche URL, die PURL, den Erstkontakt. »Drive to Web« heißt das im Fachjargon: Die Autovermietung Hertz Schweiz zum Beispiel wollte po­ tenziellen Kunden die Vorteile (keine Nebenkosten, unbegrenzte Kilome­ teranzahl, keine Restzahlung) einer Auto-Miete für KMUs oder Start-Ups aufzeigen. Auf einem personalisierten Flyer gab es dazu jede Menge Infos. Wer noch mehr dazu wissen wollte, konnte sich auf seiner PURL von einem Kalku­ lator seine Fahrpräferenzen berechnen lassen – und hatte, schwupps, keine zwei, drei Momente später bereits das Angebot in seinem elektronischen Post­ kasten. Zeitgleich war Hertz um einen Lead reicher. Nach Meinung Murbachs habe Papier heute eine andere Aufgabe als noch vor fünf Jahren. »Papier gibt das Thema vor, den Content dazu liefert das Internet, wo ausführlichst getrackt werden kann.« Reaktion und Konversion Experten wie Andreas Höcherl, am Siegfried Vögele Institut Vice President Research & Consulting, raten darum dazu, Online im Kundendialog als eine Art »Hub-Medium« zu positionieren, an das andere Medien angedockt und zum Beispiel über QR-Codes und persönliche URLs »klickbar« gemacht werden. Der Grund: »Das Internet ist zum zentralen Reaktions- und Konversionsmedium im Media-Mix geworden«, so Höcherl. »Egal, aus welcher Richtung der Impuls kommt, ob via TV, durch eine Printan­ zeige oder vom Mailing – erst im Inter­ net oder auf einer Shop-Seite lässt sich der Off line-Anstoß materialisieren.« 22_ 23 p KANÄLE INTEGRIEREN PR AXISTIPP p URL/Internet Adresse, welche auf eine Landing Page verweist. Das Ganze ist auch individualisiert als »personalized URL«, kurz PURL, möglich. p Aktions- oder Gutscheincode, der auf Papier gedruckt wird und on­ line eingegeben werden kann. p Scanbarer QR-Code, der mit Scan-App via Smartphone direkt auf ei­ ne Landing-Page routet. p Telefonnummer oder Bestell-Hotline-Nummer, die zum Beispiel auf eine Region, in welcher ein Mailing versandt wurde, oder auf eine spezielle Katalogvariante verweist. p Website-Optimierung entsprechend der Kampagne organisch via SEO oder kommerziell über SEA, indem im Mailing/Katalog möglichst ein­ zigartige Begriffe verwendet werden, die durch Google oder die Website des Unternehmens aufgefangen werden. Quelle: Andreas Höcherl, Vice President Dialog Research & Consulting, Siegfried Vögele Institut. Damit sich auch möglichst viele Inte­ ressenten in die digitale Welt hineink­ licken, rät Höcherl dazu, »prägnant den Mehrwert zu kommunizieren, welchen der User mit seiner Response hat. Außer­ dem sollte jeder Kontakt nach Möglich­ keit auch die Generierung eines Opt-ins für die künftige werbliche Ansprache zur Folge haben«. Auch spannend: Soge­ nannte Targeting-Pixel, die bei den Nut­ zern, die sich nur mal eben in einem Web-Shop umschauen wollen, einen Cookie setzen, über das sich ihr Surf­ verhalten tracken lässt. tracken lässt. »Auf dieser Grundlage kann entweder auf den Nutzer zugeschnittene OnlineDisplay-Werbung ausgeliefert und/oder dieses Profil in eine postalische Adresse übersetzt werden zur effektiven, phy­ sischen Ansprache via Mailing/Katalog«, so ­Höcherl. Die Digitalisierung verkompliziert cross­m ediale Dialogkampagnen. Sie schafft aber auch Raum für Visionen, in denen selbst Dialogklassiker wie Kataloge oder Mailings zu hochindi­ vidualisierten Lebenszyklus-Medien werden können. Big Data sei Dank. Unternehmen, die ihre Kunden (und nicht sich selbst) ins Zentrum ihrer > acquisa.de/newsletter Newsletter Der acquisa-Newsletter informiert Sie regelmäßig über aktuelle Ent­ wicklungen und Trends. Kampagnenplanung rücken und dabei eine potenzialorientierte Kundenent­ wicklung verfolgen, werden auch ihre Dialogmittel ­effizient und effektiv pla­ nen können. Dann sind sie Stratege, Taktiker und Visionär in einem und ein Kampagnenmanager, der bei sei­ nen Kunden über ein wert­orientiertes Dialogmarketing einen Treffer nach dem anderen landet. •] [email protected] SUMMARY p KAMPAGNENMANAGEMENT Die Digitalisierung verkompliziert cross­ mediale Dialogkampagnen. Sie schafft aber auch Raum für Visionen, in denen Dialogklassiker wie Kataloge oder Mailings zu hochindividualisierten Lebenszyklus-Medien werden. www.acquisa.de 06/2014 1. Auflage 2014, 300 Seiten h 49,95 [D] ISBN 978-3-648-04897-9 Bestell-Nr. E00396 2. Auflage 2014, ca. 220 Seiten h 39,95 [D] ISBN 978-3-648-05507-6 Bestell-Nr. E10400 Erscheint Ende Juni 2014 1. Auflage 2014, 200 Seiten h 49,95 [D] ISBN 978-3-648-04894-8 Bestell-Nr. E00395 Kundenemotionen analysieren und nutzen Marketing mit einer emotionalen Ansprache schafft einen entscheidenden Mehrwert – allerdings nur, wenn die Konsumentenemotionen richtig angesprochen werden. Denn einfach nur Gefühle – egal welcher Art – auszulösen, ist keine Garantie für Marketingerfolg. Wie man auf dem aktuellen Stand der Technik Emotionen objektiv und quantitativ erfassen, messen und sinnvoll für das Marketing nutzen kann, zeigt dieses Buch: Emotionstheorien, Methoden der Konsumentenforschung sowie Markt- und User-Experience-Forschung werden verständlich erklärt und kritisch beurteilt. Beeindruckende Best Practices und fundierte Fallstudien veranschaulichen die Chancen, die durch eine valide Emotionsmessung für das Marketing möglich werden. Inklusive eBook! 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