con moto Akademie Musiktheater heute 2009 / 10 Helges Leben Uraufführung am Theater Bielefeld Direkt am Klang Ein Interview mit Christian Jost opernSTART Aller Anfang ist Begegnung 2 // 3 Inhalt Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Partner der „Akademie Musiktheater heute“, erstmals hat die Deutsche Bank Stiftung mit der Oper „Helges Dirigieren, Dramaturgie, Komposition, Kulturmanagement, Regie Leben“ einen Kompositionsauftrag vergeben. Im Mai 2009 wurde und Bühnenbild sind aufgefordert, in den nächsten zwei Jahren das Werk von Karola Obermüller und Mark Moebius, beide Sti- gemeinsam bisher unbekannte Bereiche des Musiktheaters zu ent- pendiaten des Jahrgangs 2006 – 2008, am Theater Bielefeld urauf- decken und zu entwickeln. Der Besuch ausgewählter Opernauf- geführt. Die vom Publikum bejubelte und von der Fachwelt mit führungen und experimenteller Formen des Musiktheaters im In- großem Interesse verfolgte Uraufführung, deren Regie und musi- und Ausland und die damit verbundenen Werkstattgespräche mit kalische Leitung ebenfalls in den Händen von Stipendiaten lag, Persönlichkeiten der gegenwärtigen Musiktheaterlandschaft fördern ist ein Meilenstein in der Geschichte der Akademie. Sechs jungen den intensiven Gedankenaustausch untereinander und dienen als Opernmachern der Akademie wurde damit eine Plattform gegeben, Anstoß für neue gemeinsame Arbeitsweisen (S. 12 und S. 25). künstlerisch neue Wege zu gehen und gewohnte Grenzen der Zusammenarbeit zu überschreiten (S. 6). Ein wichtiges Anliegen der Deutsche Bank Stiftung ist es, Jugendliche für Kultur zu begeistern und interkulturelles Lernen zu fördern. Unser Bestreben, den spartenübergreifenden Dialog zu fördern Mit dem 2009 initiierten kulturellen Bildungsprojekt opernSTART und neue Formen im Musiktheater zu ermöglichen, werden wir bietet sich für Stipendiaten und Alumni der Akademie die Möglich- auch in zukünftigen Projekten und Kooperationen weiter verfolgen. keit, ihre Leidenschaft für das Musiktheater an Jugendliche aus Unter dem Arbeitstitel „InnenLeben“ befasst sich der Jahrgang Zuwandererfamilien weiterzugeben. Damit werden neue Impulse 2008 – 2010 mit dem Themenkomplex Migration und Zuwande- für die Kulturvermittlung an Opernhäusern gegeben (S. 10). rung. Dieses Kooperationsprojekt zwischen der Oper Frankfurt und der Deutsche Bank Stiftung wird 2010 zum 10-jährigen Jubiläum Die Akademie hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2001 zu einem der Akademie im Bockenheimer Depot uraufgeführt (S. 27). lebendigen Netzwerk zwischen den verschiedenen Jahrgängen und Sparten hinaus entwickelt. So wurde im Rahmen des Alumni- 4 6 9 10 12 14 18 22 25 28 30 Gesehen und gehört Guter Teamgeist – Helges Leben als Uraufführung am Theater Bielefeld DAS UNERHÖRTE SINGEN – zum Verhältnis von Musik und Text im zeitgenössischen Musiktheater opernSTART – aller Anfang ist Begegnung Mit Barbie, Powell und Rusalka in Oslo – Sommerworkshop 2009 Biografien der Stipendiaten 2009 – 2011 Biografien der Stipendiaten 2008 – 2010 Direkt am Klang – ein Interview mit Christian Jost Transformationen – zur Vermischung der Sparten und Professionen Schön war die Zeit – Alumni 2001– 2009 Die Akademie im Überblick Eine weitere Uraufführung findet im Dezember 2009 am Grand und Stipendiatentreffens 2009 gemeinsam mit Musiktheaterkritikern Théâtre de Luxembourg statt: „Whaletracking Unlimited, M.D.“, und Kulturpartnern kontrovers über neue Richtungen im Musik- unser Förderpreisprojekt 2008. Auf der Suche nach dem Musik- theater und über das Verhältnis von Text und Musik in zeitgenös- theater der Zukunft haben sich Stipendiaten des Jahrgangs 2007 – sischen Kompositionen diskutiert (S. 9). Christian Jost, Komponist 2009 dabei von „Moby Dick“ inspirieren lassen. Ein erster Einblick und Juror, bezieht im Gespräch mit der Akademie Position zu ge- in „Whaletracking Unlimited, M.D.“ wird auf dem Festakt der genwärtigen Themen des Musiktheaters (S. 22). Akademie an der Oper Frankfurt im Oktober 2009 ermöglicht. Mit der vorliegenden Ausgabe von „con moto“ 2009 / 2010 Im Anschluss wird der neunte Stipendiatenjahrgang in das Förder- möchten wir Ihnen einen Einblick in die aktuellen inhaltlichen programm aufgenommen. Die neuen Akademisten aus den Sparten Schwerpunkte des Förderprogramms und die vielfältigen Projekte der Stipendiaten, Alumni, Juroren und Kuratoren geben. Bild Titelseite: Hubert Wild als Helge (links) und Diana Amos Wir laden Sie herzlich zur Auseinandersetzung mit unserer als Frau Tod (rechts) bei der Uraufführung von „Helges Leben“ Akademie ein und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! am Theater Bielefeld, Mai 2009 Linkes Bild: „Blick Richtung Süden“, ein klingendes Landschaftsbild für sechs Trompeten, Schlagzeug und Tonband auf den Wittener Tagen für neue Kammermusik, April 2009 Rechtes Bild: Die Komponisten Karola Obermüller und Mark Moebius (Mitte) beim Festakt, Holzfoyer Oper Frankfurt, November 2008 Dr. Tessen von Heydebreck Michael Münch Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands Deutsche Bank Stiftung Deutsche Bank Stiftung 4 // 5 „Lustwandel“ für vier Bläser und vier Schlagzeuger auf den Wittener Tagen für neue Kammermusik, April 2009 Gesehen und gehört Überblick 2008 / 2009 Die Workshops der Akademie bilden das Herzstück des Stipendienprogramms. Gemeinsam werden ausgewählte Inszenierungen in Deutschland und im europäischen Ausland besucht und Gespräche mit Künstlern, Intendanten und Kritikern geführt. „An der Schwelle“, „Dialog-Portrait“ und „Quartett-Dämmerung“ bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik Gesprächspartner: Inszenierungsbesuch: „Rusalka“ an der Norske Opera; „XXX Live lerischer Leiter Kulturradio WDR 3), Enrico Stolzenburg (Regisseur), Nude Girls!! An opera for Barbie dolls“, „The Powell Opera“ und Peter Rundel (Dirigent), Christina Kubisch (Klangkünstlerin, Kompo- „Mauricio K“ auf dem Ultima Festival; „Holoscene 4 Moscow“ nistin), Daniel Ott (Komponist), François Sarhan (Komponist), En- und „The Answering Machine“ auf dem Samtidsfestivalen Konzert- semble Recherche // Wuppertal: Leitung Wuppertaler Bühnen: Gerd besuch: „Rrrrrrr“ auf dem Ultima Festival Gesprächspartner: Leo Kuck (Generalintendant), Enno Scharwächter (Kaufmännischer Norske Opera: Paul Curran (Intendant) und Eivind Gullberg Jensen Geschäftsführer), Dr. Karin Bohnert (Dramaturgin), Klaus Peter Kehr (Dirigent); Ultima Festival: Lars Petter Hagen (Künstlerischer Inszenierungsbesuche: „Le Grand Macabre“ und „Little England” (Dramaturg), Hilary Griffiths (GMD / ML) und Johannes Weigand Direktor) und Jennifer Walshe (Komponistin); Samtidsfestivalen: an der Oper La Monnaie, „Telegram from the Nose“ im Kaaitheater (Regisseur, Intendant Oper); Salvatore Sciarrino (Kom-ponist) Ba Clemetsen (künstlerische Leiterin) und Saila Hyttinen (Regis- 20. – 22. Februar 2009: Arbeitswochenende der Stipendiaten 2008 – 2010 in Berlin „Helges Leben – das Labor“, Abschlussprojekt der Stipendiaten 1. – 4. April 2009: Workshop in Brüssel 2006 – 2008 anlässlich der Aufnahme des Stipendiatenjahrgangs 24. – 26. Januar 2009: Workshop beim Ultraschall Festival in Berlin 12. – 17. September 2009: Sommerworkshop in Oslo Leitung Wittener Tage für neue Kammermusik: Harry Vogt (Künst- 8. November 2008: Festakt im Holzfoyer der Frankfurter Oper 2008 – 2010. den Wuppertaler Bühnen Konzertbesuche: „Elementarteilchen“, Konzertbesuch: „Liquid Room” im Kaaitheater Gesprächspartner: Leitung La Monnaie: Peter de Caluwe (Intendant), Eva Kleinitz (Künstlerische Planung und Produktion) und Christian Longchamp seurin); Dansens Hus: Karene Lyngholm (Künstlerische Leiterin); 31. Mai – 1. Juni 2009: Alumni- und Stipendiatentreffen in Bielefeld Jon Henrik Hellstenius (Komponist); Jon Refsdael Moe (Künstle- Vorschau 2009 / 2010 rischer Direktor, Black Box Teater) Inszenierungsbesuche: „Diamanten – ein szenisches Konzert” (Chefdramaturg), Leitung Kaaitheater: Guy Gypens (Künstlerischer im Radialsystem V Konzertbesuche: u. a. „Scherben“, „Tonband“, Leiter) und Karen de Cooman (Assistentin); François Deppe (Ictus Inszenierungsbesuch: „Helges Leben – eine Oper für alle und „dis.playce:“, „Für Paul Dessau” und „Holzschnitt” im Radialsys- Ensemble); Leitung Kunsten Festival des Arts: Frie Leysen (Leiterin) jeden nach dem schönen Theaterstück von Sibylle Berg“ am tem V, „204. Konzert Musik der Gegenwart“ und „Das Elektronische und Christophe Slagmuylder (Künstlerischer Leiter); François Sarhan Theater Bielefeld Gesprächspartner Podiumsdiskussion: Dezember 2009: Workshop Oper Leipzig // Februar 2010: Studio der TU-Berlin und Folkmar Hein“ im großen Sendesaal des (Komponist), La Fura del Baus: Valentina Carrasco (Regisseurin); Dr. Uwe Schweikert (Autor, Herausgeber, Musikkritiker Opernwelt), Workshop „Eclat“ Festival für Neue Musik und „Zeitoper“ rbb Gesprächspartner: Leitung Ultraschall Festival: Dr. Margarete Leo Haussain (Dirigent) Thomas Bruns (Künstlerischer Leiter KNM Berlin), Mark Moebius Stuttgart // April 2010: Alumnitreffen Münchener Biennale // (Komponist), Jón Philipp von Linden (Dramaturg, Theater Bielefeld), Juni 2010: Workshop „Musicadhoy / Operadhoy“ Madrid // 24. – 26. April 2009: Workshop in Wuppertal und Witten Dr. Christian Esch (NRW Kultursekretariat), Moderation: Hannah Juli 2010: Workshop „Theater der Welt“ und Aalto Theater Essen // Dübgen (freie Autorin und Dramaturgin) August 2010: Sommerworkshop Festival // Oktober 2010: Studios), Kotoka Suzuki (Komponistin), Bärbel Kühn (Regisseurin), Inszenierungsbesuche: „Landschaft. Klang. Bilder“ bei den Romain Bischoff (Leiter VocaalLAB) Wittener Tagen für neue Kammermusik; „Vor dem Gesetz“ (UA) an 27. – 28. Juni 2009: Arbeitswochenende der Stipendiaten 2007 – 2009 in Berlin Zander (Kulturradio rbb) und Rainer Pöllmann (Deutschlandradio Kultur), Enno Poppe (Komponist), Wolfgang Heiniger (Komponist), Hannes Seidl (Komponist), Roland Kluttig (Dirigent), Iris ter Schiphorst (Komponistin), Folkmar Hein (Leiter des Elektronischen Festakt im Bockenheimer Depot der Oper Frankfurt, „InnenLeben“ (UA) 6 // 7 Guter Teamgeist Helges Leben als Uraufführung am Theater Bielefeld von Jón Philipp von Linden, Dramaturg am Theater Bielefeld „Ein ganz normales kleines Menschenleben“ wünschen sich Tapir und Reh von den Unterhaltungsdienstleistern der posthumanen Ära, Frau Gott und Frau Tod. Denn: „Wir wollen doch etwas über unsere Vorfahren lernen!“ sodass im Herbst 2007 eine Kooperation beschlossen und zwei Produktionszeiträume vereinbart wurden: einer für die tatsächliche Opernproduktion in Bielefeld und ein vorgeschalteter weiterer für den Festakt an der Oper Frankfurt im November 2008. Unter dem Namen „Helges Leben – das Labor“ bestand dieser Abend aus szenischen Fragmenten des Stücks und Kommentaren des Produktionsteams. Was sich anhört wie ein Kulturprogramm mit Bildungsauftrag für Tiere als Zukunftsmodell, ist in Wahrheit die Initialzündung zu Im Rahmen zahlreicher Arbeitstreffen, eines darunter im Anschluss Sibylle Bergs Stück „Helges Leben“, das 2000 am Schauspielhaus an einen Workshop der Akademie in Aix-en-Provence im Juli 2008, Bochum uraufgeführt wurde. grenzten die Beteiligten das Thema inhaltlich und konzeptionell ein. Eine erste Librettofassung der Dramaturgen unter den Stipen- Als die Stipendiaten des Jahrgangs 2006 – 2008 der „Akademie diaten diente als Diskussionsgrundlage für weitere, große Ein- Musiktheater heute“ dieses Stück als Vorlage für eine Vertonung schnitte vornehmende Versionen, die den beiden Komponisten auswählten, ließen sie sich nicht nur von der Aktualität und Qua- Raum für ihre Musik schufen. lität des Stoffes, sondern auch von der Form des Stücks begeistern. Die vielfältigen Figurenebenen und die vierteilige Anlage Bühnen- und Kostümbildner Rainer Sellmaier entwickelte nach machten eine gänzlich unkonventionelle Herangehensweise über- etlichen Gesprächen im Regieteam schließlich für den Festakt im haupt erst möglich: die komplette Erarbeitung eines Opernabends durch ein Team aus je mehreren Komponisten, Regisseuren und Dirigenten. Unterschiedliche künstlerische Handschriften könnten auf diese Weise gezeigt, zugleich aber die Erfordernisse eines in sich geschlossenen Theaterabends erfüllt werden. Dass alle Beteiligten derselben Generation der 28- bis 35-Jährigen angehörten, ließ das Projekt umso reizvoller erscheinen. Dieses Programm war für den Bielefelder Intendanten Michael Heicks und Generalmusikdirektor Peter Kuhn sofort sehr attraktiv, Linkes Bild: „Helges Leben“ am Theater Bielefeld, Mai 2009 Oberes Bild, rechte Seite: „Helges Leben – das Labor“ beim Festakt, Holzfoyer Oper Frankfurt, November 2008 Unteres Bild, rechte Seite: Bühnenbildskizze zu „Helges Leben“ 8 // 9 DAS UNERHÖRTE SINGEN von Hannah Dübgen, Autorin und Stipendiatin 2003 – 2005 Holzfoyer der Oper Frankfurt eine „Tier-WG“ und für Bielefeld Bilder oben: „Helges Leben“ am Theater Bielefeld, Mai 2009 eine wahrhaft apokalyptische „Landschaft mit Düne“. „Helges Zum Verhältnis von Musik und Text im zeitgenössischen Musiktheater Stoffe zurückgreifen. Das mag mehrere Gründe haben, nicht zuletzt den, dass die literarische Qualität der Stoffvorlage bereits gesichert Leben“ scheint auf den ersten Blick so gar nicht in den Produk- Opernbetrieb als kostbare Rarität zu verzeichnen. Besonders in tionsreigen eines Drei-Sparten-Theaters wie das in Bielefeld zu der eigentlichen Probenphase brachten dispositionelle Engpässe Am Anfang steht oft das Wort. Als Titel, abstrakte Textfläche oder als bekannt vorausgesetzt werden kann, darf sie eher in den Hin- passen. Nicht nur, dass eine abendfüllende Musiktheater-Urauf- und inhaltliche Diskussionen naturgemäß einige Spannungen her- als Libretto mit Figurenübersicht, Szeneneinteilung und Regie- tergrund treten, die Notwendigkeit, komplexe Figuren zu entwerfen führung jedes vergleichbare Haus zumindest in die Nähe seiner vor, die dank eines guten Teamgeistes zu keiner Zeit zu eskalieren anweisungen bilden Worte häufig die Grundlage, auf der sich ein oder eine Folge von Vorgängen schlüssig zu begründen, entfällt Leistungsgrenzen führt: Das unbekannte musikalische Material er- drohten. Als nach energiegeladenen Endprobentagen und -nächten zeitgenössisches Musikstück entwickelt, besonders dann, wenn und öffnet so den Raum für Zustände, dramatische Höhepunkte, fordert längere Probenzeiten, die unerprobte Bühnenwirksamkeit am Sonntag, 31. Mai 2009, Carolin Nordmeyer sich an das Diri- das Werk gesungen und auf einer Bühne dargestellt werden soll. die befreit für sich stehen können und die gleichwohl aufgeladen ein viel intensiveres theoretisches Durchleuchten der Partitur. Un- gentenpult begeben, den Applaus entgegengenommen und ihren Die Worte schreiben sich in die Partitur ein, werden vertont und sind durch den gewaltigen Assoziationskosmos, den ein Stoff wie gewöhnliche Instrumente, nebst Spielern oder Solistenstimmen, Stab erhoben hatte, erklang als Erstes – ein Feueralarm! „Was diese verwandeln sich so mit der Musik in etwas Neues. Ob in diesem Phaedra oder Hamlet in sich trägt. die teuer eingekauft werden müssen, sind keine Seltenheit; Ähn- jungen Regisseure sich einfallen lassen – unglaublich!“, raunte es Endprodukt die dem Stück zugrunde liegenden Worte noch zu liches gilt für die Anforderungen an Sängerinnen und Sänger. durch das Publikum. Ordnungsgemäß wurde der Saal geräumt, hören bzw. in ihrer ursprünglichen Gestalt zu erkennen sind, hängt Bekannte Sujets haben noch einen anderen Vorteil: Sie ziehen Und dass man mit einer Uraufführung serienweise den Saal füllt, die Zuschauer nahmen es mit Humor und schnappten noch ein- jedoch ganz vom Ziel der Komposition ab. Die zeitgenössische Leute an, heißt es in den Marketingabteilungen, und das hilft ist alles andere als eine realistische Prognose. Hier durften sich mal kurz Sommerluft, bevor Intendant Michael Heicks vor den Vor- europäische Musiklandschaft zeichnet sich durch einen postmo- gerade dann, wenn die Musik unbekannt ist. Mehr Mut vonseiten die Kooperationspartner der Unterstützung des NRW Kultursekre- hang trat und das Missverständnis ausräumte: Der Alarm war nicht dernen Pluralismus aus, eine vorherrschende Ästhetik oder Mei- des Auftraggebers bedarf es, um einem Künstlerteam die Freiheit tariats versichern, dessen „Fonds Neues Musiktheater“ gerade mitinszeniert, sondern ein Versehen. Und dann ging das Spiel um nung, was Musik heutzutage zu leisten habe, gibt es nicht mehr. zu lassen, etwas völlig Neues zu entwickeln. Geht jedoch ein kleinere und mittlere Häuser dazu ermutigt, Uraufführungen oder Tiere, Götter, Menschen und Ängste nach rund zwei Jahren inten- Wollen die einen mit Hilfe der Sprache auf der Bühne eine Ge- Theater oder Festival dieses Wagnis ein, wird es möglich, gemein- „Zweitproduktionen“ ins Repertoire aufzunehmen. siver Vorbereitung endlich los. Die Premiere geriet zu einem rau- schichte erzählen, sehen andere Komponisten einen Text primär sam ein Werk von Grund auf zu erfinden und dabei gezielt mit schenden Erfolg, und auch die fünf weiteren Vorstellungen bis als Klangmaterial, das es zu erforschen gilt und bei dem die den Eigenarten der Gattung Musiktheater zu spielen. Indem man zum 5. Juli 2009 fanden ein überwiegend begeistertes Publikum. Funktion eines Wortes als Informationsträger nicht an erster beispielsweise die Tatsache, dass auf der Bühne gesungen wird, Stelle steht. Hier werden, einer Tradition der Avantgarde aus dem nicht einfach hinnimmt, sondern inhaltlich so begründet, dass der „Helges Leben“ als Teamprojekt wartete darüber hinaus mit einer ganzen Reihe weiterer Unbekannter auf: Im knappen Rahmen der ist. Doch es birgt noch einen anderen Vorteil: Wo die Handlung Standard-Produktionsphase des Theater Bielefeld wollte nicht Als diejenigen Stipendiaten, die die Dramaturgenlaufbahn an- 20. Jahrhundert folgend, Worte zerschnitten, Silben befreit und sprechende Mensch unserer heutigen Zeit entstammt, während einer, sondern zwei Regisseure ihre Szenen erarbeiten. Florian strebten oder bereits ausüben, aus beruflichen Gründen von einer Laute elektronisch verfremdet, bis uns das Naheliegende fremd die Menschen der Zukunft nur noch singen ... Ungewöhnliche Be- Lutz und Juliane Scherf mussten sich bei der Probenplanung ge- weiteren Mitarbeit Abstand nehmen mussten, sah ich mich als erscheint, während uns das Unfassbare, Grausame plötzlich un- setzungen wie ein Countertenor oder das Integrieren von Schau- nauestens aufeinander abstimmen; das fing bei der Probebühnen- Dramaturg des Theater Bielefeld überraschend in die aktive Rolle geheuer nah kommen kann, wenn Worte zerschlagen, gestaucht, spielern können gemeinsam entschieden werden und das Libretto aufteilung an und hörte bei der Verfügbarkeit der beteiligten eines Produktionsdramaturgen „befördert“. Zu meiner nicht gerin- „gefoltert“ werden wie eben jene politischen Märtyrer, denen die darauf eingehen. Auch ist es bei einer solchen Zusammenarbeit Sänger und des einzigen Regieassistenten noch lange nicht auf. gen Freude hatte ich dadurch Gelegenheit, nahezu am gesamten Komposition gewidmet ist. Folglich bedeutet die Preisgabe des möglich, inhaltlich aufzugreifen, was uns gegenwärtig relevant Entstehungsprozess mitwirken zu können. Der lebendige Aus- Wortes als Sinnträger nicht den Abschied von einer größeren Aus- erscheint. Im Musiktheater ist in letzter Zeit zu beobachten, dass Carolin Nordmeyer und Witolf Werner als Dirigenten sahen sich tausch mit den Komponisten, dem Regieteam, den Dirigenten und drucksästhetik – auch ein toter Körper spricht, wenn sein Mund immer wieder versucht wird, Aspekte unserer heutigen Lebens- mit der Aufgabe konfrontiert, Sänger, Schauspieler und Orchester schließlich mit dem Ensemble bescherten mir jede Menge Anre- nicht mehr reden kann. In beiden Fällen geht es letztendlich um welt weiterzudenken, in eine Zukunft hinein, die bald Wirklichkeit mit dem Personalstil nicht eines, sondern zweier junger Kompo- gungen, neue Sichtweisen, bemerkenswerte Einblicke in kompo- die Berührung des Zuschauers dadurch, dass wir in dem, was wir werden könnte, wenn wir so weitermachen wie bisher. Zukunfts- nisten vertraut zu machen. Mark Moebius und Karola Obermüller sitorische Prozesse, darüber hinaus sympathische Bekanntschaften hören, Teile unserer eigenen Lebenswelt auf symbolisch verdich- visionen und das zur Zuspitzung neigende Musiktheater scheinen hatten beide neben anderem bereits mehrere Bühnenwerke ge- und nicht zuletzt das Gefühl, an einem besonderen Projekt be- tete Art wiederfinden. eine Affinität füreinander zu haben. Hier, aber nicht nur hier, ver- schrieben und entsprechend individuelle Ausprägungen entwickelt, teiligt zu sein, dessen Charme gleichermaßen aus theatralischer was Notation, Arbeitstempo und den inhaltlichen Zugriff betrifft. Seriosität und anarchischer Abenteuerlust gespeist wurde. /// binden sich Text und Klang im Idealfall zu einem Amalgam, in dem Die vom klassischen Opernpublikum häufig diskutierte Textver- das eine nicht mehr vom anderen zu trennen ist. Und dort, wo Dem insgesamt knappen Zeitplan war es geschuldet, dass Teile ständlichkeit des Gesangs wird dann notwendig, wenn es Ziel Sprache und Musik gemeinsam etwas Anderes werden, das sze- des Aufführungsmaterials erst in letzter Sekunde eintrafen, so- eines Werkes ist, dem Publikum ein handlungsreiches Drama zu nische Umsetzungen einlädt und Wirkungen entfaltet, wie es ein dass sich eine Überschneidung von Studierphase und Probenzeit vermitteln. Immer mehr Theater versuchen, diesem Bedürfnis nach- Medium allein nicht könnte, ereignet sich Musiktheater. /// nicht vermeiden ließ – ein großer Stressfaktor für alle Ausführen- zukommen, indem auch Uraufführungen in deutscher Sprache den. Dass beide Komponisten für kurzfristige Änderungswünsche übertitelt werden. Gleichzeitig erleben wir, dass viele Komponis- Bild oben: „Phaedra“ an der Staatsoper unter den Linden in und Nachbesserungen zur Verfügung standen, ist im heutigen ten, der Tradition der Literaturoper folgend, gerne auf bekannte Berlin, September 2007 10 // 11 opernSTART Aller Anfang ist Begegnung von Katharina Ortmann, Stipendiatin 2007 – 2009 Junge Menschen für Kultur begeistern und interkulturelles Lernen fördern: Das ist das Anliegen des kulturellen Bildungsprojekts opernSTART. Geleitet werden die Workshops von Stipendiaten und Alumni der „Akademie Musiktheater heute“. Katharina Ortmann, Workshopleiterin und Musikdramaturgin am Oldenburgischen Staatstheater, berichtet über den ersten Workshop. fragt in ihrer Inszenierung nach den Cio-Cio Sans unserer Gesell- die Musik, wurde als direkter Weg über Figuren erprobt, um nicht Jugendliche auf ihrem Weg zum Abitur zu unterstützen und sie so schaft: junge Osteuropäerinnen oder Russinnen, die alles in ihr permanent über die Künstlichkeit des Operngesangs zu stolpern. in ihrer Integration in unsere Gesellschaft zu stärken. Das Projekt einziges Kapital – ihre Schönheit – investieren, um im „Goldenen Dabei fiel es den meisten der Jugendlichen nicht schwer, sich auf opernSTART, das in Zusammenarbeit mit der Deutsche Bank Westen“ ihr Glück zu suchen. die ungewohnte Situation einzulassen. „Wir haben dafür ein ganz Stiftung durchgeführt wird, leistet dazu einen entscheidenden Bei- klassisches Theatermittel ausprobiert. Jeder hat sich eine Maske trag. Die umfassende Auseinandersetzung mit einer Operninsze- Bereits in der Pause befasste sich eine kleine Gruppe der Teilneh- aufgesetzt: Durch den Verlust der Mimik betont man nicht nur den nierung spricht nicht nur die Kreativität und Reflexionsfähigkeit der mer mit der Frage: „Warum spielt diese ‚Madama Butterfly‘ nicht eigenen Körper, sondern man fühlt sich unbeobachtet und hat einen Stipendiaten an, sondern ermöglicht ihnen auch intensive Einblicke in Japan?“ Im Nachgespräch am nächsten Morgen wurde die freien Zugang zum Spiel“, erklärt Hanna Puka. Stipendiatin Aurora in unterschiedliche künstlerische und kreative Berufe sowie in die Frage noch mal Thema. Dass die Jugendlichen ganz unterschied- ergänzt: „Das ist was ganz anderes, als wenn man sich Oper nur Rahmenbedingungen des Kulturbetriebes in Deutschland. licher Herkunft sind, machte die Diskussion spannend. Puccinis anguckt. Man vergisst das Publikum, man ist völlig auf sich fixiert. Oper behandelt eine Problematik, die über die tragische Liebes- Durch die Masken konnten wir uns in die Rollen hineinversetzen“. Bevor sich die Teilnehmer nach diesem intensiven Wochenende in Ein Austausch auf Augenhöhe ist es, der von uns Kulturschaffen- geschichte zwischen Pinkerton und Cio-Cio San hinausgeht und Auch ihre Freundin Agnieszka war begeistert: „Das war toll, weil es Oldenburg trennten, war die Lust geweckt: Auf Seiten der Teilneh- den, von Sponsoren und anderen Initiatoren verschiedener Projekte an vielen Orten in der Welt ihren Platz hat. Puccinis Opernästhetik so lebendig war. Man konnte sich selber beteiligen, das war gut.“ mer auf mehr (jugendliche) Oper, auf Seiten der Workshopleitung im Kulturvermittlungs- oder Educationbereich immer vehementer zielt auf zwischenmenschliche Konstellationen. Hinter dem japa- angestrebt wird. Es geht darum, in lebhaften Dialog mit unserer nischen Lokalkolorit verbirgt sich eine Geschichte, die weit über opernSTART ist Teil des Bildungsprogramms des START-Stipendi- Gesellschaft und mit dem Publikum zu treten. Wie lebendig und die Lebensrealität Japans am Anfang des 20. Jahrhunderts hin- ums, das von der START-Stiftung an engagierte Schülerinnen und fruchtbar so ein Dialog sein kann, hat der erste Workshop des in ausweist. Vieles dreht sich bei „Madama Butterfly“ um kulturelle Schüler mit Migrationshintergrund vergeben wird. Ziel von START diesem Jahr initiierten Programms opernSTART gezeigt, der im April Konflikte – ein Thema, das den Jugendlichen aus ihrer Auseinan- ist es, gesellschaftlich engagierte, leistungsstarke und talentierte am Oldenburgischen Staatstheater stattfand. 17 Jugendliche mit dersetzung mit der eigenen Geschichte und Identität vertraut ist. Migrationshintergrund aus Bremen, Niedersachen und Schleswig- Eine junge Frau, die alles aufgibt: ihre Herkunft, ihre Kultur, ihre Holstein begegneten knapp zwei Tage lang der klassischen Oper, Familie – für einen Neuanfang, für die große Liebe, für ein Leben die meisten von ihnen zum ersten Mal. Im Zentrum stand Giacomo im Wohlstand. Und letztendlich doch scheitert: an kulturellen Puccinis Oper „Madama Butterfly“. Gegensätzen, an übergroßen Erwartungen, Missverständnissen, Ignoranz, Verrat. Viele Fragen kommen im Gespräch der Teil- Zuerst eine Führung durch das Haus und die Werkstätten – Basis- nehmer auf: Wie geht man mit Verletzungen um? Darf man sich vermittlung: Wie, von wem und warum wird Theater heute eigent- selbst töten? Wie wichtig sind Traditionen und Familie? lich gemacht? Am Abend folgte der Besuch von „Madama Butterfly“. Mit der Inszenierung von Anna Bergmann erwartete die Stipendia- Nach so vielen Diskussionen folgte dann Theater im „Selbsttest“. tinnen und Stipendiaten eine Deutung, die die Geschichte der Cio- Mit Theaterpädagogin Hanna Puka wurden die Zuschauer zu Cio San unkonventionell erzählt, angesiedelt nicht in Japan, son- Akteuren in „Madama Butterfly“. Das Sich-Einfühlen in die Situ- dern quasi vor unserer Haustür. Die Regisseurin Anna Bergmann ationen der Oper, ein vorurteilsfreier, emotionaler Zugang über auf mehr (jugendliche) Fragen und Antworten. Und noch etwas hat sich wieder einmal bestätigt: Aller Anfang ist Begegnung! /// Bilder: opernSTART am Oldenburgischen Staatstheater, April 2009 12 // 13 Mit Barbie, Powell und Rusalka in Oslo Sommerworkshop 2009 von Sophia Simitzis, Stipendiatin 2008 – 2010 If we do not develop new operas, opera will die. An der Schnellstraße hinter dem Bahnhof, neben riesigen Tankern, die in der Bucht vor Anker liegen, ragt strahlend weiß Oslos neues Opernhaus aus dem Fjord. Die Schräge hoch, auf grob behauenem italienischem Marmor, spazieren seit der Eröffnung vor anderthalb Jahren zahllose Besucher vergnügt auf dem Dach der Oper herum. Ein Opernhaus für alle. Außen im neuen Gewand, innen der Semperoper in Dresden nachgebildet. Und auf dem Programm steht Dvořáks Rusalka, als „simple fairytale“ konzipiert, obwohl Regisseur und Operndirektor Paul Curran im Gespräch mit uns die Meinung vertritt, dass wir unbedingt neue Opernformen entwickeln müssten, andernfalls sei das Genre tot. Dass der Erneuerungsprozess bei der „Norske Opera“ über die Hülle hinausgeht bzw. in sie hineinkommt, daran arbeite er zusammen mit dem Ensemble. Cross Art Die experimentellen Formen zeigen uns „Samtidsfestivalen“ (Festival für Gegenwärtiges) sowie das Festival „Ultima“, dessen Künstle- Lüstern von Stockwerk zu Stockwerk hinauf. Bis wir schließlich in rischer Leiter Lars Petter Hagen besonders im Austausch und den Prunksaal kommen, in dem türkische Folklore-Musik gespielt Wechselspiel der Künste Potenzial für zukünftiges Musiktheater sieht. wird und kurz vorher offenbar eine Jugendgruppe zu Kopfhörer- So lässt „Kollektiv Berlin“ im Zirkuszelt vor dem Nationaltheater musik getanzt hat. Schon überlege ich, ob wir nicht im (falschen) in „Holocene 4 Moscow“ mit großer Leichtigkeit Leinwände zur Film gelandet sind. Sah „Ultima“-Chef Hagen nicht aus wie Helmut Musik tanzen, bewegt von zwei Dompteuren an langen Stangen, Berger in den „Verdammten“ oder Hans Castorp im „Zauberberg“... ? darauf Filmmaterial, das die harte, fast schon absurde Stadt- Als unvermittelt doch Baktrüppen auf die Bühne marschiert und, wirklichkeit Moskaus dokumentiert. Gemischt unter die Besucher man weiß nicht, was wirklicher ist, mit Fahnen und Trophäen, in des Café Internasjonalen singen in „The Powell Opera“ von Franck Blechrüstungen aus Kochdeckeln, Dosenpanzern, Topfharnischen, Leibovici Laiendarsteller, darunter ein Großteil unserer Gruppe, alles äußerst virtuos als Instrument bespielt, eine kritische Musik- sonst wäre die Aufführung nicht zustande gekommen. Gesungen performance über die Finanzkrise zeigt, „A History of Assholes“. werden nach bestimmten Regeln Splitter aus der Rede Colin Try and fail Powells über den „Beweis“ von Massenvernichtungswaffen kurz What we do is based on tomorrow. vor der US-Invasion in den Irak. Die irische Komponistin Jennifer Auch Tanz und Bildende Kunst ringen um zukünftige Formen, Walshe schuf, um die teuren, komplizierten Produktionsmecha- nehmen das Risiko dabei zu scheitern in Kauf. Karene Lyngholm, nismen der traditionellen Oper, „a form historically separated from Künstlerische Leiterin des neuen „Dansens Hus“, ermöglicht jede us“, zu überwinden, eine neue Art der Marionetten-Oper: Form von Kunst, die von choreografierter Bewegung ausgeht, „XXL_ Live_Nude_Girls!!! Barbie Opera“. Live-projizierte, stark ver- und informiert ihr Publikum über die neuesten Experimente unter größerte, zum Teil brutale Aktionen aus dem Barbie-Puppenhaus anderem via Facebook und Twitter. Andrea Krogsnes, leitende nach Aristophanes´ „Lysistrata“, dazu Walshe mit weiteren Musikern, Kuratorin des Nationalmuseums, die uns sehr interessant durch die, präzise und wahnsinnig zugleich, atmet, flüstert, schreit, singt die Matias Faldbakken-Ausstellung „Shocked into Abstraction“ führt, und andere erstaunliche Geräusche aus ihrem Körper hervorbringt. amüsiert sich ob ihres eigenen Mutes, einem so jungen Künstler Mauricio Kagels Instrumental-Theater „Rrrrrr“ führen sehr komisch überhaupt eine Retrospektive zu widmen und ihm dann auch noch und bemerkenswert professionell Studenten der Norwegian in Auswahl und Präsentation der Objekte freie Hand zu geben. Academy of Music auf. Was zur Folge hat, dass fast nur neue Arbeiten ausgestellt und Manchmal nimmt Cross Art auch krude Formen an. Zum Beispiel, diese entgegen jeglicher Konvention gehängt sind. Das meiste als wir spät abends ein von der „Galleri Rekord“ temporär besetztes wurde da stehen gelassen, wo es die Museumstechniker zufällig Haus aufsuchen, in dem die Performance-Gruppe Baktrüppen als abgeladen hatten, einer Sinnzuweisung sich verweigernd genau- „Light Metal Band“ angekündigt ist. Es ist aber völlig still, und so wie die Arbeiten selbst. einsam schreiten wir über schwere rote Teppiche unter goldenen Ist Norwegen nun ein Paradies für die Kunst und die Künstler? Über die Vor- und Nachteile des Öl-Geld-Segens, über Gipfelpunkte und Abgründe norwegischer Kulturpolitik, in die wir auch Bild links: Norske Opera, Oslo 2009 geblickt haben – noch vieles mehr haben wir gehört und gesehen! – gibt es verschiedenste Ansichten, die zu erörtern mir hier Bild rechts: Stipendiaten-Jahrgänge 2007– 09 und 2008 –10 in die Zeichen fehlen. Aber eins bleibt zu erwähnen: Es war natür- der Norske Oper Oslo lich auch sehr schön, auf dem Fjord Bötchen zu fahren. /// 14 // 15 Stipendiaten 2009 – 2011 Anisha Bondy Eva Renate Bruns Alexander Fahima Evan Gardner Patrick Hahn Evelyn Hribersek Yordan Kamdzhalov Barbara Kler Sparte: Regie Sparte: Regie Sparte: Regie Sparte: Komposition Sparte: Dramaturgie Sparte: Bühnenbild Sparte: Dirigieren Sparte: Dirigieren Seit 2006 Regieassistentin Seit 2007 Regieassistentin und Eigene Regiearbeiten, u. a. Freischaffender Komponist. Promoviert seit 2009 über 2009 Bühne und Kostüm für Seit 2006 u. a. künstlerischer Seit 2009 Assistentin des an der Komischen Oper, u. a. Spielleiterin am Staatstheater „Maritim 3“ (2009), HAW Auftragsarbeiten u. a. für das Erzählstrukturen in der Vermitt- „Stalker“, Staatstheater Leiter und Dirigent des Inter- Chordirektors, Bayreuther Fest- bei Glucks „Armida“ (Regie: Braunschweig. Hier seither Hamburg; Lortzings „Der Streichorchester des Ensembles lung von Musik. 2009 Weblog Stuttgart (R: Hasko Weber). nationalen Ensembles spiele. Seit 2008 Assistentin C. Bieito, 2009); Mozarts zwei Inszenierungen sowie Waffenschmied“, St. Pauli „Kaleidoskop“ (2011), für das der NMZ. 2008 Kurator der 2008 Diplom mit Auszeich- Innorelatio Berlin, Assistent- des Chordirektors, Komische „Requiem“ (Regie: S. Baum- zwei neue Stücke (Text, Regie) Theater Hamburg und Bergen Filharmoniske Orkester Ausstellung „Der Kammerton nung an der AdBK München – Dirigent von Prof. C. Alex, Oper Berlin. Von 2006 bis 2008 garten, 2008). 2004 – 2006 im Off-Bereich. 2009 Mitarbeit Deutsches Schauspielhaus (2010), für das Arditti Quartett der Gegenwart – 40 Jahre Bayerische Theaterakademie. Universitätsmusikdirektor, stellvertretende Chordirektorin Regieassistenzen am Theater an „Die Meistersinger von Hamburg; Crumbs „Songs, im Rahmen des Ultima New Wittener Tage für neue Kam- Seit 2004 eigene Projekte in Humboldt-Universität Berlin. am Deutschen Nationaltheater Basel, u. a. für Verdis „Rigoletto“ Nürnberg“, Bayreuther Fest- Drones and Refrains of Death“, Music Festivals Oslo (2009). mermusik“. 2007 Regieassis- den Bereichen Regie, Bühne Von 2007 bis 2009 Studien- Weimar. 2004 – 2005 Korrepe- (Regie: M. Thalheimer, 2005). spiele. Im Studium u. a. Text Oper Kiel (2008). Zahlreiche Schrieb die Musik für den tenz, später Tourneeleitung und Kostüm, Video, Installation leiter und Kapellmeister des titorin und Pianistin im Opern- Inszenierungen mit ihrem und Regie für zwei Urauffüh- Regieassistenzen, u. a. bei Kurzfilm „Sniffer“ („Goldene von Georges Aperghis und Fotografie u. a. 2007 Schlosstheaters Rheinsberg. studio „Les Jeunes Voix du Regieteam, u. a. Orffs „Die rungen (Kooperation von „Giulio Cesare“ (Regie: Chr. Loy, Palme“ beim Fimfestival in „Zeugen“, u. a. Aufführungen und 2008 Regie, Bühne und Von 2004 bis 2005 Dirigent des Rhin“, Opéra national du Rhin, Kluge“; Martinus „Comedy on Komische Oper, HfM und UdK 2007), Theater an der Wien; Cannes 2006). Zahlreiche Sti- bei der Biennale di Venezia. Kostüme für „Schockgefroren“, Europäischen Opernstudios in Straßburg. Teilnahme an Meis- the Bridge“ in Wien. 2010 wird Berlin), Stückauftrag „HIERGE- Leitung der Wiederaufnahme pendien und Preise, u. a. 2008 Initiator und Betreuer des „Schockgefroren2 – Eine begeh- Bulgarien. Dirigentische Erfah- terkursen für Chordirigieren, sie mit ihrem Team bei BLIEBEN!“ (Bruns, Grazewicz, von „Caligula“ (Regie: Chr. ausgewählt für das „Tremplin „Labor Witten“, eines Ver- bare theatrale Rauminstalla- rung mit über 50 Orchestern u. a. bei Erwin Ortner und Valtinonis „Die Schneekönigin“ Laucke) des GRIPS-Theaters. Pade, 2006), Oper Frankfurt Reading Panel“ des „Ensemble mittlungsprogramms zu den tion“, „Schockgefroren III – Ein und Chören in ganz Europa. Sylvain Cambreling, sowie an (UA) an der Komischen Oper 2004 Assistenz beim „Festival und Köln; „Mathis der Maler“ Intercontemporain“ (Auftrags- „Wittener Tagen für neue begehbarer Alb-Raum“. 2008 Auftritte u. a. mit dem Meisterkursen für Orchester- debütieren. 2011 übernimmt junger Künstler“ Bayreuth. (Regie: Chr. Pade, 2005), Oper werk 2008), 2006 Finalist beim Kammermusik“. 2005 Drama- Preis des Akademievereins Konzerthausorchester Berlin, dirigieren, u. a. bei Konrad von sie die Regieassistenz von 2003 Hospitanz bei Achim Hamburg. Studierte von Internationalen Gaudeamus- turg und Darsteller bei Manos München für Diplomanden, Lucerne Festival Academy Abel und Zsolt Nagy. 2005 Wagners „Tannhäuser“ (Regie: Freyer, Deutsche Oper Berlin. 2005 – 2009 Musiktheaterregie Kompositionswettbewerb in Tsangaris „Labor“. Seit 2004 Debütförderung für den Bereich Orchestra, Orquestra Nacional Stipendium des Richard- S. Baumgarten) bei den 2002 – 2007 Studium der an der Theaterakademie in Amsterdam, 2006 Stipendium Tätigkeit für den WDR als freies Theater der Landeshaupt- do Porto. Preisträger des spe- Wagner-Verbands. 1998 – 2003 Bayreuther Festspielen. 2002 – Musiktheaterregie, HfM Hanns Hamburg. Geboren 1980 in der RWE Musikstiftung. Meis- Journalist mit dem Schwer- stadt München. 2007 „Gudrun- ziellen Preises beim nationalen Dirigierstudium am Mozarteum 2006 Studium der Musik- Eisler Berlin. Stipendiatin der Marburg / Lahn. terstudium bei Prof. Matthias punkt zeitgenössische Musik. Wassermann-Buschan-Preis“, Wettbewerb „Junge Musika- Salzburg. 2007 Magister- theaterregie an der Universität Studienstiftung des deutschen Pintscher an der Hochschule Geboren 1980 in Zürich. Stipendiatin der 14. Internatio- lische Talente“, Bulgarien 1998. abschluss an der Universität für Musik und darstellende Volkes. Geboren 1977 in für Musik und Theater nalen Schillertage Mannheim. Studierte von 2003 bis 2009 für Musik und Darstellende Kunst Wien. Geboren 1981 in Filderstadt. München. Geboren 1978 in Geboren 1979 in Stuttgart. Dirigieren bei Prof. Ehwald an Kunst Wien. Geboren 1978 in Lawrence, Massachusetts, der HfM Berlin. Geboren 1980 Nowy Sacz, Polen. USA. in Bulgarien. London. 16 // 17 Stipendiaten 2009 – 2011 Ulrich Kreppein Katharina Mohr Michael Pelzel Julia Schnittger Gerda Strobl Martina Stütz Tillmann Wiegand Sparte: Komposition Sparte: Intendanz Sparte: Komposition Sparte: Bühnenbild Sparte: Intendanz Sparte: Dramaturgie Sparte: Intendanz Seit 2006 Doktorand an der Seit der Spielzeit 08 / 09 Er studierte an der Musik- Freischaffende Bühnen- und Seit 2007 künstlerische Assis- 2009 Dramaturgie für „Oreste“ Seit 2008 Mitarbeiter im künst- Harvard University, Cambridge, Musiktheater- und Konzert- hochschule in Luzern Klavier Kostümbildnerin und Bühnen- tentin der Intendantin beim (R: M. Goeth) in Besigheim. lerischen Betriebsbüro der USA. Teaching Assistant für pädagogin am Jungen Theater sowie Komposition und Orgel. und Kostümassistentin. 2009 steirischen herbst festival in Volontariate in der Dramaturgie Ruhrtriennale. 2005 – 2008 Musiktheorie an der Harvard Freiburg, dort u. a. Dramaturgie 2003 – 2007 folgten ein Kostümbild für die Kinderoper Graz. Mit „Aufplatzen“ des der Bayerischen Staatsoper Studium der Sozialökonomie University. Zusammenarbeit bei „Der Freischütz für Kinder“ Theorie- und Kompositions- „Das Geheimnis der schwarzen Theaterkombinat-Rabtaldirndln München (2009) und am Opern- an der Universität Hamburg. u. a. mit ROC-Berlin, ECCE (nach Weber), „Rotkäppchen“ studium bei Georg Friedrich Spinne“, Staatsoper Hamburg, beim Freischwimmerfestival haus des Nationaltheater Von 2002 bis 2005 Spielleiter Ensemble und Britten Sinfonia. (Aperghis), „Dornröschen“ Haas und Detlev Müller- und für „Einst lebte ein 2009. Von 2005 bis 2006 Mannheim (2008). Dort Regie- und Disponent am Landes- Zahlreiche Stipendien und (Tarkmann). Regie, Dramaturgie Siemens sowie Orgelstudien Prinz“, Folkwanghochschule Forschungsprojekt an der assistenz bei „Marlene“ (2008). theater Niederbayern. 2000 – Preise: 2006 – 2011 Ashford und Produktionsleitung der bei Guy Bovet an der Musik- Essen. Bühnenbildassistenz Universita Verona auf dem 2009 Regieassistenz bei 2004 Regieassistent und Fellowship der Harvard Univer- Sitzkissenkonzertreihe „Die hochschule in Basel. Weitere bei „Lohengrin“ (Bühne: Gebiet der Klangtexturanalyse. „Riech mal, wie das klingt“, Abendspielleiter bei Verdis sity; 2008 Gordon / Hunter und Samstagssitzer“. 2008 Musik- Studien im Fach Orgel folgten Heike Scheele, Regie: Stefan 2004 war sie Entwicklerin am Junge Oper Mannheim. 2006 „Don Carlo“ (Regie: Jürgen Paine Fellowship der Harvard assistenz bei Zukunft@BPhil in der Klasse von Ludger Herheim), Staatsoper unter reactable, einem neuen elek- Regiehospitanz bei „Orest“ Rose), Tschaikowskys „Pique University; 2001 – 2005 der Berliner Philharmoniker. Lohmann an der Musikhoch- den Linden Berlin. Preisträge- tronischen Instrument, am (Regie: S. Baumgarten), Dame“ (Regie: Davis Alden) Stipendiat der Studienstiftung 2007 – 2008 freie Mitarbeiterin schule Stuttgart, weitere Kom- rin des Gudrun-Wassermann- MTG Barcelona. Sie erhielt Komische Oper Berlin, und und Berlioz` „Les Troyens“ des deutschen Volkes. 2009 „Klingendes Museum Ham- positionskurse bei Hanspeter Buschan-Preis. Von 05 / 06 bis zahlreiche Stipendien, u. a. Inszenierungsdokumentation (Regie: Graham Vick) an der Finalist beim internationalen burg“. 2006 / 07 Dramaturgie, Kyburz, Klaus Huber und 07 / 08 Ausstattungsassistenz mehrmals ein künstlerisch- im Auftrag der Akademie der Bayerischen Staatsoper. Isang Yun-Preis, ausgezeichnet Projektleitung, Pressearbeit György Kurtág. Er erhielt meh- am Schauspielhaus Bochum. wissenschaftliches Auslands- Künste Berlin. 2004 – 2006 2000 – 2001 Mitarbeiter im bei der Stuttgarter Orchester- der Festivals „AUGENBLICK: rere Stipendien und ist Preis- Währenddessen erste eigene stipendium der Kunstuniver- Mitarbeiterin, dann Leitung Büro des Münchener Rund- werkstatt, Preisträger des MUSIK!“ und „Zeitreich“. träger verschiedener Kompo- Arbeiten als Bühnen- und sität Graz für Forschungsauf- Feature Film bei britspotting – funkorchesters. Geboren 1979 „Blodgett-Preises“ der Harvard 2002 – 2007 Stipendiatin der sitionswettbewerbe, u. a. Kostümbildnerin, u. a. für enthalte. Live-Elektronik und british and irish film festival in Starnberg. University; 2008 Finalist beim Studienstiftung des deutschen Ensemblia Mönchengladbach, „Girlsnightout“, „Der Zauber- Klangregie für Uraufführung berlin. Erasmus-Stipendiatin Tactus-Wettbewerb. Studierte Volkes. 2001– 2007 Studium BMW Musica Viva, München, flöte 2. Teil“. 2000 – 06 von neuer Musik in Graz. 2002 2003 / 04 an der DCU Dublin. von 1999 bis 2005 Komposition der Kulturwissenschaften in und Kompositionswettbewerb Studium der Bühnen- und Praktikum am IRCAM. Von Studierte Musikwissenschaft an der Robert-Schumann-Hoch- Lüneburg, Budapest und „Christoph Delz“, Basel. Kostümgestaltung, Kunstuni- 2000 bis 2007 Studium und Kulturwissenschaft an der schule Düsseldorf. Geboren Macerata. Geboren 1981 in Geboren 1978 in Rapperswil. versität Mozarteum Salzburg. Elektrotechnik-Toningenieur in HU Berlin. Geboren 1979 in 1979 in Leverkusen. Hamburg. Geboren 1979 in Coburg. Graz. Geboren 1982 in Graz. Ludwigshafen. 18 // 19 Stipendiaten 2008 – 2010 Minou Arjomand Dorka Batizi Alexander Charim Nelly Danker Lennart Dohms Thomas Eisenträger Agnes Fabich Anja Kerschkewicz Sparte: Dramaturgie Sparte: Intendanz Sparte: Regie Sparte: Regie Sparte: Dirigieren Sparte: Intendanz Sparte: Bühnenbild Sparte: Bühnenbild Promoviert seit 2007 an der Seit 2009 Projektleitung beim Freier Regisseur. Auswahl Freischaffende Regisseurin. Aufbaustudium Dirigieren in Seit Juli 2009 Justitiar der Studierte 2004 – 2008 Seit 2009 Bühnenbildassisten- Columbia University. Seit 2006 Landesmusikrat Hamburg e. V., eigener Arbeiten: „Orfeo / Erste Letzte Inszenierungen: „Ai En“ Dresden. Leitung von Opern- Ruhrtriennale. Von September Kulturwissenschaften an der tin am Schauspielhaus Zürich. Dramaturgiehospitanzen an seit 2007 freie Mitarbeit an Liebe“ nach Monteverdi / von Minoru Miki am Theater und Konzertproduktionen, u. a. 2007 bis Juli 2008 Personal- Viadrina in Frankfurt / O. und Studierte an der Kunsthoch- der Komischen Oper und der der Hamburgischen Staatsoper Beckett (Festspiele Herren- Heidelberg (2010), „Didone 2009 mit der Internationalen leiter an der Volksbühne am Produktdesign an der UdK schule Berlin Weißensee Deutschen Oper in Berlin, u. a. im Bereich Dramaturgie. 2008 hausen 2010), „Lenz – Eine Abbandonata“ von N. Jommelli Ensemble Modern Akademie Rosa-Luxemburg-Platz. 2006 – Berlin. Seit 2009 Masterstudium Bühnen- und Kostümbild. „Der Traumgörge“ von Orchestermanagerin des Deutschlandreise“ Musik- auf Schloss Solitude (2009), „La (Meisterkurs Peter Eötvös), 2007 Mitarbeit am Ballhaus „Angewandte Theaterwissen- Diplom-Szenografie 2009 an Alexander Zemlinsky (Regie: young.euro.classic Festivalor- theater nach Georg Büchner Bohème“ von R. Leoncavallo 2008 mit dem Ensemble Ost, Berlin. Seit Juli 2006 schaft“ in Gießen. Beschäfti- der Hochschule für Gestaltung J. Schlömer), Deutsche Oper chesters China – Deutschland. (Radialsystem Berlin 2009), (2009) und „Die Schnecke“ von Resonanz (Deutsches Dirigen- Rezensent für klassik.com. gung mit konzeptionellen Karlsruhe mit dem Hörspazier- Berlin. Regiehospitanzen u. a. 2006 – 2008 studentische Aus- „Die Mountainbiker“ von M. Eggert (2007) am Theater tenforum) und 2008 die UA 2005 – 2007. Referendariat in Bühnenbildern, Modellarbeiten gang RÄUMEN. Assistentin für bei der Uraufführung von hilfe bei Deutsche Grammo- Volker Schmidt am Schauspiel- Luzern, „Lonely House“ an der der Oper „Vorfall in Kwangju“ Berlin, u. a. bei der Stiftung als eigenständige Inszenie- Theater- und Filmproduktionen, Hans Werner Henzes „Phaedra“ phon u. a. in den Bereichen haus Wien und „Romeo und Opera Stabile der Hamburgi- von Eunsun Lee an der kleinen Oper in Berlin und der Berliner rungsform und Räumlichkeit in u. a. „Death Strip“ (Kooperation (Regie: P. Mussbach), Staats- Lektorat und International Julia“ von Shakespeare am schen Staatsoper (2008), „Ich szene der Semperoper. Seit Senatsverwaltung, Referat Bezug zu Intermedialität. UCLA und HFF Potsdam). oper Berlin, 2006 – 2009 Marketing. 2005 – 2006 Regie- Staatstheater Karlsruhe (2008 / weiß nicht, was soll es bedeu- 2006 Porträtkonzertreihe in Bühnen, Orchester und Tanz. Projekte, u. a. Konzeption zu Bühnen- und Kostümbild für Assistentin des Komponisten assistenz bei der Opernproduk- 09), „Strudlhofstiege“ nach ten“ im Konzerthaus Berlin Dresden in Zusammenarbeit Direktionsassistent beim Festi- „Mad Forest“ (JMK Award, „Glasmenagerie“ (Regie: K. Christian Jost. Neben anderen tion „Don Giovanni“ auf Heimito von Doderer am Schau- (2006). 2003 – 2007 Regiemit- u. a. mit Bernhard Lang val junger Künstler Bayreuth London, 2008) und Teilnahme Minkowski) und Filmausstat- Stipendienauszeichnungen: Kampnagel (Regie: A. Bode); spielhaus Wien (2008), „Liebe arbeiterin von Hans Neuenfels (2009). 2006 – 2008 Assistent (2005). Regiehospitanz zu am Intern. Szenografiefestival tung für „Herr G. löst ein 2009 Stipendiatin des „Council Praktikum im Produktionsbüro 1968“ am BAT Berlin, einge- (u. a. „Fidelio“ in Hamburg, der Singakademie Dresden. Massenets „Manon“ und in Basel (2008). Seit 2007 Problem“ (Regie: Mia Grau). for European Studies“, 2007 der Theaterakademie Hamburg laden zu Festivals u. a. nach „Idomeneo“, „Lady Macbeth 2006 / 07 Stipendiat am Conser- Dramaturgiehospitanz u. a. zu Assistentin u. a. von Riccardo Beschäftigung mit Wahrneh- Stipendiatin im Rahmen des in den Bereichen Presse-, Paris, Hamburg und Novi Sad. von Mzensk“ und „Die Zauber- vatoire national supérieur de Verdis „La forza del destino“ Hernandez („Lost Highway“, mungsverschiebungen durch Mannheimer Mozartsommers, Öffentlichkeitsarbeit und Spon- Finalist beim Ring Award 08. flöte“ in Berlin). 1999 – 2004 musique et de danse Paris am Landestheater Coburg ENO / Young Vic Theatre), Es künstlerische Eingriffe oder 2006 / 07 Fulbright-Stipendium. soring (2005). 2003 Praktikum 2003 – 2007 Studium der Studium der Musiktheaterregie (Prof. Zsolt Nagy). 2001 Studi- (2000 und 2005). 2000 – 2005 Devlin („Carmen“, ENO, inszenierte Prozesse. Zusam- Seit 2007 Forschungs- und am Goethe Institut Budapest Schauspielregie an der Hoch- an der Hochschule für Musik um der Theaterwissenschaft Studium der Rechtswissen- „Salome“, Royal Opera House, menarbeit mit Medienkünstler Lehrtätigkeit an der Columbia im Bereich Organisation und schule für Schauspielkunst „Hanns Eisler“ Berlin. Stipen- und Theologie in Köln. 2002 schaften mit wirtschaftswissen- „I Puritani“, Nederlandse Florian Kühnle (ortsspezifische University New York. Geboren Öffentlichkeitsarbeit. Geboren „Ernst Busch“, Berlin. Geboren diatin der Akademie Schloss Musikstudium in Salzburg. schaftlicher Zusatzausbildung Opera) und Penelope Wehrli. Klanginstallationen). Seit 2008 1984 in Princeton, USA. 1980 in Prag. 1981 in Wien. Solitude (2009). Geboren 1978 Geboren 1981 in Bonn. an der Universität Bayreuth. Mehrfache Preisträgerin des Klangtheater Lunalyon. Gebo- Geboren 1979 in Coburg. Deutschen Jugendfotopreises. ren 1983 in Berlin. in Karlsruhe. Geboren 1984 in Erding. 20 // 21 Stipendiaten 2008 – 2010 Eunsun Lee Bernhard F. Loges Sparte: Komposition Sparte: Dramaturgie Kompositionsstudentin an der Seit der Saison 2009 / 10 als HfM Karlsruhe in der Dramaturg an der Deutschen Solistenklasse von Wolfgang Oper am Rhein engagiert, an Rihm. Meisterschülerin bei W. Krätzschmar. Konzertexa- Kami Wilhelmina Manns Volker Perplies Calogero Scanio Anno Schreier Sophia Simitzis Sparte: Dirigieren Sparte: Komposition Sparte: Komposition Sparte: Regie Kapellmeister und Solorepetitor Sizilianischer Komponist. Früh- Freischaffender Komponist. Freischaffende Regisseurin, u. a. Regie von Platons „Gastmahl“ am Aalto-Musiktheater Essen. jahr 2010 UA des Raum-Akts „Wunderhorn“, szenischer „Dido’s death. Zuschaun wie Dirigentin. Künstlerische Leite- am Nationaltheater Sidi Bel Dort seit 2006 neben Kinder- „Abdul R.“ für Licht, 3 Gemälde, Liederzyklus (UA Mainfranken einer stirbt“, Ballhaus Ost, rin des von ihr gegründeten der er bereits 2006 als Gast Abbes, Algerien, und „Medea“ und Jugendkonzerten Dirigate Tänzer und 10 Instrumentalis- Theater Würzburg, 2008), und „6 Arien der Cleopatra“, Jungen Orchesters Basel sowie tätig war. Er studierte Theater- mit der Compagnie Soie von „Aufstieg und Fall der ten (Libr.: C. Scanio, Bremen), „Kein Ort. Nirgends“ Oper nach Ballhaus Ost / HAU 2, Berlin, des Messias-Chors Zürich- men Komposition an der HfM wissenschaft, Komparatistik Sauvage in Lyon (2009). Regie- Stadt Mahagonny“ (Weill / 2009 Kinderoper „Pulcinella Christa Wolf (UA Staatstheater sowie Regiemitarbeit zu „Eine Oerlikon. 2007 / 08 musikali- Dresden bei J. Herchet. und Geschichte in Bochum. assistentin u. a. bei der UA Brecht), „Die arabische Nacht“ und Pinocchio“ (Libr.: C. Scanio, Mainz, 2006). Seit 2008 Kirche der Angst vor dem sche Assistentin von Claudio UA ihres Musiktheaterstücks Seit 2007 Lehrbeauftragter „Lady Sarashina“ (Komp.: (Christian Jost), „Die Zauber- UA Ensemble ANM, Bremen). Lehrauftrag für Musiktheorie Fremden in mir”, Ruhrtriennale / Abbado u. a. beim Orchestra „Vorfall in Kwangju“ an der des dortigen Instituts für P. Eötvös, Regie: U. Amagatsu) flöte“ (Mozart) und „Fürst Igor“ 2008 „Die unsichtbare Hand“ an der Hochschule für Musik Theatertreffen 09. Dozentin Mozart in Bologna. Seit 2000 kleinen szene der Semperoper Theaterwissenschaft, an dem an der Opéra National de (Borodin). 2000 – 2006 (Libr.: Bernhard Glocksin, in Karlsruhe. 2005 – 2007 bei der Studienstiftung des Teilnehmerin zahlreicher (2008). Stipendien u. a. des er im Juni 2009 seine Promo- Lyon (2008 / 09). Regiehospi- Dirigierstudium an der Hoch- Text: Al-Jubouri / Goethe, TA Studium in der Meisterklasse deutschen Volkes, Sommer- Meisterkurse u. a. in Luzern, Schwäbischen Kunstsommers tion abschloss. Er schreibt tanzen bei Peter Stein zu schule für Musik und Theater Ensemble ANM, Bremen), von Hans-Jürgen von Bose an akademie in Görlitz 2009. Schwäbisch Gmünd, Mannheim Irsee (2009), der Kulturstiftung für das Theaterjahrbuch Tschaikowskys „Pique Dame“ Hamburg bei Christof Prick. 2006 „Puppenspieler“ (Libr.: der Hochschule für Musik und 2004 – 2007 Regieassistentin und Zug in Dirigieren und des Freistaates Sachsen sowie „Schauplatz Ruhr“. Von 1997 an der Opéra National Hospitanzen an der Semper- Angela Delissen, UA Theater Theater in München. 1999 – u. a. bei „Parsifal“ (Regie: Violine. Seit 2002 gefördert des Europäischen Zentrums bis 2005 absolvierte er diverse de Lyon (2007 / 08) und bei oper in Dresden, 2003 Assis- Bremen), 2003 „Pulci“ – ein 2005 Kompositionsstudium Christoph Schlingensief), durch die Schweizerische der Künste Hellerau (2008), Regie- und Dramaturgiehospi- „Wallenstein“ am Berliner tent von Christof Prick beim Kindermärchen für Sprecher bei Manfred Trojahn an der Bayreuther Festspiele, und an Studienstiftung. 2004 – 2007 Kompositionspreise des Seoul tanzen und Assistenzen, eigene Ensemble (2007). 2002 – 2007 Charlotte Symphony Orchestra, und Ensemble (Text: Gianni Robert-Schumann-Hochschule der Volksbühne am Rosa- Diplomstudium Dirigieren an Music Festival für Neue Musik freie Regiearbeiten entstan- Studium der Regie an der 2006 Repetitor zur Aushilfe am Rodari, UA Monopoli). Seit Düsseldorf. Zahlreiche Stipen- Luxemburg-Platz, Berlin. 1998 – der Hochschule für Musik der (2009), der Hanna Johannes den in Aachen, Bochum und Hochschule für Schauspiel- Theater Kiel. 2004 – 2007 Sti- 2005 Kompositionsstudium bei dien und Preise, u. a. 2002 – 2004 Studium der Musik-, Stadt Basel. Seit 2009 wissen- Arras Stiftung (2008), des Dortmund. 2007– 2009 war kunst „Ernst Busch“ Berlin und pendiat des Dirigentenforums Y. Pagh-Paan an der Hoch- 2006 Stipendiat der Studien- Theater- und Literaturwissen- schaftliche Mitarbeiterin mit Wiener Sommerseminars für er Promotionsstipendiat der der École Nationale Supérieure des Deutschen Musikrats. schule für Künste Bremen, stiftung des deutschen Volkes, schaften an der Ludwig- Lehrauftrag am Musikwissen- Musik (2006) und des Interna- Studienstiftung des deutschen des Arts et Techniques du 2000 – 2004 Stipendiat der 2000 – 2005 bei G. Tedde in 2009 Gewinner des Wettbe- Maximilians-Universität schaftlichen Institut der tionalen Kompositionswettbe- Volkes und der Richard- Théâtre Lyon. Geboren 1977 in Bayerischen Begabtenförde- Piacenza und 1995 – 2000 bei werbs „Teatro minimo“ am München, der Sorbonne Universität Basel, wo sie zur- werbs des Dresdner Kammer- Wagner-Stipendienstiftung. Berlin. rung. Geboren 1979 in Fürth. E. Sollima in Palermo. Geboren Opernhaus Zürich, 2010 Stipen- Nouvelle Paris und der Freien zeit auch promoviert. Geboren chors (2006). Geboren 1976 in Geboren 1980 in Simmerath. 1980 in Frankfurt am Main. diat in der Villa Massimo in Universität Berlin. Geboren 1983 in Zürich. Rom. Geboren 1979 in Aachen. 1978 in München. Sparte: Regie Seoul / Südkorea. Lena-Lisa Wüstendörfer Sparte: Dirigieren 22 // 23 Christian Jost, Komponist und Dirigent, hat die „Akademie Musiktheater heute“ als Juror bei der Auswahl junger Komponisten im Jahr 2009 beraten. Im Gespräch berichtet er über seine Arbeitsweise und Tendenzen der aktuellen Musiktheaterszene. Ihre „Arabische Nacht“ wurde 2008 in Essen uraufgeführt. Im September 2009 wurde sie an der Oper Halle ein weiteres Mal aufgeführt. Regisseur ist Florian Lutz, Bühne und Kostüm unterliegen der Leitung von Sebastian Hannak, beide Alumni der „Akademie Musiktheater heute“. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Direkt am Klang Ein Interview mit Christian Jost von Christian Jost CJ _ Ich lernte Florian Lutz während des Besuchs der Akademie zu meiner Oper „Die arabische Nacht“ in Essen kennen. Er und einige andere Stipendiaten fielen mir im Gespräch besonders durch sondern in Klängen denke, daher schreibe ich direkt die Partitur, in unverbrauchte Beiträge auf. In den darauffolgenden Wochen traf der dann alles aus den jeweiligen Instrumenten entwickelt wird. ich mich mehrfach mit Florian in Berlin, wir sprachen viel über Musiktheater, wobei er nicht nur durch Kenntnis des Opernbe- In der Spielzeit 2008 / 2009 waren Sie „composer in residence“ triebs und innovative Ideen aufhorchen ließ, sondern auch ein an der Komischen Oper Berlin. Wie gestaltete sich der inhaltliche Gefühl von Integrität vermittelte, das ich für das Erarbeiten einer Austausch mit dem Haus? Inszenierung an einem Opernhaus, mit all den Möglichkeiten, aber auch den unendlichen Falltüren, für wichtig erachte. Als ich CJ _ An der Komischen Oper Berlin herrscht dieser „erst mal geht Sebastian Hannaks Arbeiten kennen lernte, stand für mich fest, alles“-Grundgeist, was bedeutet, dass jede Idee, jeder Vorschlag dass beide ein ideales Team für die Neuproduktion in Halle sein nicht im Keim erstickt, sondern gleich auf dessen mögliche Um- würden. Daher habe ich mich dafür eingesetzt, beiden diese Pro- setzung geprüft wird. Das hat etwas Befreiendes, da der Fokus duktion anzuvertrauen, was die dortige Leitung gerne und sofort auf die Sache gelenkt wird. In Bezug auf meine „residence“ schien angenommen hat. sich dies noch zu verstärken, da diese ohnehin schon eine Innovation darstellte. Mit dem Intendanten Andreas Homoki und dem Was war in der „Arabischen Nacht“ ihr kompositorischer Ausgangs- Chefdramaturgen Werner Hintze, die während der Spielzeit und im punkt? dazu vorbereitenden Jahr meine Hauptpartner für den inhaltlichen Fluss waren, fand jedweder Diskurs auf Augenhöhe statt. Wenn CJ _ Kompositorisch und damit auch inszenatorisch wollte ich man sich gegenseitig schätzt und respektiert, will man sich in ein abendfüllendes Ensemble schaffen. Angelehnt an die großen erster Linie gegenseitig bereichern und etwaige aufkommende Ensembles der Mozart- / da Ponte -Opern sind in der „Arabischen Krisen und Auseinandersetzungen werden folgenlos überstanden, Nacht“ die Gesangsstimmen in polyphoner Linienführung, Textver- da die Substanz nicht angegriffen wird. schmelzung und Handlung auf das Äußerste miteinander verzahnt, und dies ohne Unterbrechung auf eine relative Länge von 90 Minu- Neben zahlreichen Orchesterwerken wie „Heart of Darkness“ ten, was auch kompositorisch bedeutete, dass ich das Werk an komponierten Sie mit „Hamlet“ Ihre fünfte Oper. Worin besteht für einem Stück, ohne jegliche Unterbrechung, komponiert habe. Sie der Reiz, eine Oper zu komponieren? Bei all meinen Werken, den Opern wie der Instrumentalmusik, bil- CJ _ Mein Musiktheaterdenken hat sich immer aus dem Gesang den für mich Instrument und Klangerzeugung eine absolute Einheit. heraus entwickelt und gebildet. Für mich ist das Zentrum einer Ich kann nicht irgendwelche Töne schreiben und diese dann irgend- jeden Oper die Stimme. Von ihr geht alles aus. Durch sie wird welchen Instrumenten zuordnen, zumal ich auch nicht in Tönen, jedweder Inhalt geformt und entwickelt, erhält seine Struktur und Linie, seine Färbung, seine Form und seine Brüche und wird so Bild links: „Hamlet“ von Christian Jost an der Komischen Oper Berlin, Juni 2009 zur erlebbaren Gestaltung geführt. In Gesprächen mit jüngeren Komponisten stelle ich oft fest, dass Bild rechts: Christian Jost, Juror des diesjährigen Stipendiaten- sich das Interesse, Werke für das Musiktheater zu verfassen, aus jahrgangs der Tatsache ergibt, mit dem Kino aufgewachsen zu sein und 24 // 25 halten. Aber auch die heute bedeutenden Werke der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts waren nicht gleich die großen Renner. Auch sie mussten die verschiedensten Deutungen durch Neuproduktionen erfahren und überstehen, bevor man sich auf den gemeinsamen Kanon einstimmte, dass es sich dabei um lohnende aufzuführende Opern handelt. Insofern ist die heutige Existenz diverser „Klassiker“ der jüngsten Moderne nur zum Teil ein Verdienst des uraufführenden Hauses, sondern eben auch all der Häuser, die sich auf eine Nachspielung eingelassen haben. Nun kommt paradoxerweise hinzu, dass ein Opernhaus, das es sich zur Pflicht macht, jede Spielzeit eine Musiktheater-UA herausbringen zu wollen, gleichsam eine Erweiterung des Repertoires blockiert, da der kostbare Platz von „einem“ zeitgenössischen Werk pro Saison durch die UA bereits vergeben ist. Ein Opernhaus kann Bild oben: „Arabische Nacht“ von Christian Jost, Inszenierung mit der Nachspielung einer überzeugenden werkimmanenten UA der Oper Halle, September 2009 nur gewinnen, da die Katze dem Sack längst entsprungen ist. man in der Oper eine Art instrumental-visuelle Entsprechung des In Ihren Werken wie der Choroper „Angst“ setzen Sie sich mit Kinos sieht, in der auch noch gesungen wird. Ich bin zwar auch Grenzbereichen menschlicher Erfahrung und der Entdeckung unbe- ein Kind des Kinos, aber beim Komponieren einer Oper interessiert kannter Welten auseinander. Sind dieses Themen, die sich im Musik- mich das Visuelle weitaus weniger als das Atmosphärische und theater besonders gut behandeln lassen? Transformationen Zur Vermischung der Sparten und Professionen von Bernhard F. Loges, Stipendiat 2008 – 2010 darin bildet die Stimme für mich das Herz des Ganzen, weil sie Quelle und Ziel all meiner Intentionen für das Musiktheater bildet. CJ _ Meine Themen entstehen aus einer inneren Lust und Notwendigkeit, dem Menschen und seinen Verankerungen in dieser Sowohl in der „Arabischen Nacht“ als auch bei „Hamlet“ haben Welt irgendwie näher zu kommen. Das Musiktheater bietet hierfür Sie auf bestehende Stoffe zurückgegriffen, aber das Libretto selbst die komplexesten Mittel und deshalb ist es gleichermaßen Motor erarbeitet. Wieso haben Sie auf eine Zusammenarbeit mit einem und Ziel meines künstlerischen Denkens. Oper wird es so lange Librettisten verzichtet? geben, solange wir diesem einmaligen Zusammenspiel von Akustisch-visuell-Atmosphärischem und Kunst einen Wert beimessen. In der regen Korrespondenz mit anderen Kunstformen und im Aufbrechen tradierter Grenzen sowie in steter Kommunikation untereinander werden neue Formen im Musiktheater möglich, die neue Perspektiven schaffen. Bild oben: „Dialog.Portrait Hugues Dufourt“ auf den Wittener Tagen für neue Kammermusik, April 2009 hat. Seien es Projekte, die sich frei mit Opernstoffen beschäftigen (darunter die Arbeiten David Martons) oder auch Performances, denen keine Partitur zugrunde liegt, sondern die freien Assoziati- CJ _ Bei all meinen bisherigen Musiktheaterwerken, wie auch bei Wenn eine Gesellschaft hierfür den Blick verliert, weil sie immer „Vipern“ und „Angst“, hat sich im Umgang mit dem musikalischen weiter versucht, sich auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner „No! We know our work, we do what we find challenging, we wie auch dem textlichen Material über die Jahre eine Entwicklung einzupendeln, wird sie über kurz oder lang das Musiktheater auf- are just normal guys who want to make theatre.“ So antwortete vollzogen, die ich nicht getrennt voneinander hätte vollziehen geben, wobei dies dann nicht weiter auffallen wird, da noch eine Valentina Carrasco von La Fura dels Baus auf die Frage, ob sich Bei den von unserem Jahrgang (2008 –10) besuchten Workshops können. All meine Musiktheaterwerke sind Teil eines Entwicklungs- ganze Menge anderer Errungenschaften der Menschheit auf der die katalanische Theatergruppe nach 30 Jahren noch als Avant- zeigte sich in vielen Projekten, die beim Berliner Ultraschall-Festival, prozesses, in dem ein spezifisches musikdramatisches Problem Strecke bleiben werden. garde betrachten würde. Die aufwendige Inszenierung von Ligetis den Wittener Tagen für neue Kammermusik oder dem Brüsseler „Le Grand Macabre“ an der Brüsseler Opéra de la Monnaie (De Kunstenfestival präsentiert wurden, dass nicht nur die Grenzen behandelt wird, um mich immer weiter, immer kenntnisreicher in onen folgend eine Auseinandersetzung mit der Wirkung von Musik und Theater darstellen und selbst zur Partitur werden. die Materie eindringen zu lassen, und auf diesem Weg war ich Welche Impulse würden aus Ihrer Sicht die aktuelle Musiktheater- Munt) war visuell und musikalisch beeindruckend. Dennoch zwischen den Sparten, sondern auch unter den Professionen flie- mehr oder weniger auf mich selbst zurückgeworfen. Da ich aber szene stärker beleben? bestätigte die Produktion den Eindruck, dass wirklich innovative ßend sind. Die tradierten Unterscheidungen zwischen Komponist, Musiktheaterprojekte vor allem in der Freien Szene durch die Musiker, Sänger, Dirigent und Regisseur sind zwar in Bezug auf ein Mensch bin, der den Austausch mit anderen Autoren und Dramaturgen geradezu sucht, wird sich dies in zukünftigen Werken CJ _ Ich halte die aktuelle Musiktheaterszene für eine der span- kreative Verbindung unterschiedlicher Kunstformen ermöglicht wer- die notwendigen Arbeitsvorgänge (meistens) noch vorhanden, sicherlich niederschlagen. nendsten künstlerischen Innovationen, die momentan von unserem den. Deren Annäherung und Collagierung ermöglicht neue Per- aber diese sind durch eine große Offenheit in der gemeinsamen Land ausgehen. Die Mittel und die Möglichkeiten für spannendes, spektiven, die nicht zuletzt das – inzwischen weitgehend etablierte – Entwicklung geprägt. In den letzten Jahrzehnten gab es einen erfreulichen Anstieg von aufregendes Musiktheater sind alle vorhanden. Es gibt auch Mut sogenannte postdramatische Theater aufgerissen hat. In Inszenie- Uraufführungen im Musiktheater. Die wenigsten Werke schaffen es zum Experiment und vor allem eine steigende Lust daran. Nur rungen Christoph Marthalers, Sebastian Baumgartens und vieler Bei dem niederländischen VocaalLAB unter der künstlerischen allerdings über die Uraufführung hinaus. Der Weg ins Repertoire fürchten die Häuser manchmal allzu schnell leere Sitzreihen, was anderer oder auch in den (meisten) Kreationen der Ruhrtriennale Leitung von Romain Bischoff gibt es zwar eine klare Hierarchie, erscheint quasi unmöglich. Wie kann es gelingen, Häuser für bereits zum einen bei neueren Werken oftmals nicht zutrifft und zum an- wird die Bühne bzw. der (industrielle) Raum selbst zur Partitur, in doch funktioniert das Ensemble mit wechselnden Sängerinnen uraufgeführte Opern zeitgenössischer Komponisten zu begeistern? deren die vermeidlich anziehenden Titel auch keine Garantie mehr der Klänge und Bilder, Worte und Gesten zu einer multimedialen und Sängern wie eine Art Familie: Alle Beteiligten haben den glei- für volle Häuser darstellen. Eine kluge, künstlerisch ausgewogene Komposition zusammenfließen. Jenseits solcher Festivalprodukti- chen Willen etwas zu verwirklichen und setzen sich für die gemein- CJ _ Grundsätzlich sollte ein neues Werk die Qualitäten erfüllen, wertvolle Programmplanung wird immer belohnt werden, vielleicht onen fällt in der Entwicklung der freien Theaterszene der letzten same Produktion ein. Vom Thema der Inszenierung ausgehend – um den unterschiedlichsten Deutungsmöglichkeiten unserer Kultur nicht kurz-, aber längerfristig. /// Jahre ein allgemeiner Trend zu Performances mit musiktheatrali- „Diamanten“ – wird die Besetzung festgelegt, durch die folgende schen Mitteln auf. Man könnte behaupten, dass die Zukunft des Auswahl der Stücke und die Körperlichkeit, die einige Lieder beim Musiktheaters bereits in der Realität des freien Theaters begonnen Singen verlangen, entstehen erste Ansätze für die Regie, die sich des Interpretierens von Musik und Theater Rechnung zu tragen. Nicht umsonst spielen wir die Klassiker, weil sie solches bereit- Das Gespräch wurde im August 2009 geführt. 26 // 27 InnenLeben Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der „Akademie Musiktheater heute“ wird im Oktober 2010 das Kooperationsprojekt zwischen der Deutsche Bank Stiftung und der Oper Frankfurt „InnenLeben“ im Bockenheimer Depot uraufgeführt. InnenLeben ist eine musiktheatralisch inszenierte Ausstellung über „Flucht, Asyl und Abschiebung in Europa“. Als begehbares Bühnenbild mit Empfangsbereich, Wandtexten, Stellwänden und Displays wird die Ausstellung im Laufe eines Abends Schauplatz für musikalische Inszenierungen, die über eine bloße faktische Betrachtung hinausweisen. In die Ausstellungssituation integriert finden sich kleine Verfremdungen, die unmerklich bereits Elemente der Inszenierungen vorwegnehmen. Die beweglichen Module des Ausstellungsraums werden temporär verschieden gerichtet und konfiguriert und eröffnen unterschiedliche Räume. dann weiterentwickeln. Es gibt bei den Arbeiten des VocaalLAB Bild links: Workshop in Brüssel, Performance von François nicht so etwas wie einen fertigen reproduzierbaren Abend: Die Sarhan und Mitglieder des ICTUS Ensembles, April 2009 Berliner Aufführung von „Diamanten“ wurde beispielsweise innerhalb einer Woche aus verschiedenen Einzelstücken, die teilweise in bis zu zwei Jahren erarbeitet worden sind, zusammengestellt. Unser Konzept soll einerseits den Ausstellungsraum als einen Raum ernst nehmen, in dem der Besucher durch seine eigene Bilder rechts: Arbeitsgespräche während des Workshops beim Bewegung eine größere Eigenständigkeit gegenüber dem Insze- Ultraschall-Festival in Berlin, Januar 2009 nierten erfährt. Ihm soll dadurch eine multiperspektivische An- Aufgrund ihrer Flexibilität ist die Gruppe nicht auf einen Spielort näherung an das Thema möglich gemacht werden. festgelegt, sie tritt nicht nur in Theatern oder Konzertsälen, son- zwungene Atmosphäre, die zugleich auch Raum für die Konzen- dern auch in Kirchen, auf der Straße oder auch bei Performances tration auf die Musik bietet. „Liquid Room“ folgt dem Motto „Musik zu gewinnen. Für solche Projekte bieten Zentren wie das Brüsseler Andererseits wird durch die gewählte Form das Klischee „Aus- in Wäldern auf. Inzwischen hat sich VocaalLAB international einen muss nicht hässlich klingen, um schön zu sein!“, erläutert uns Kaaitheater oder der PACT-Zollverein in Essen, die über ein breites stellung“ reproduziert, das Verwendung findet, wenn eine öffent- Namen gemacht und tritt u. a. auch bei Festivals wie der Ruhr- Cellist François Deppe, der künstlerische Berater von ICTUS. Un- Netzwerk an Koproduktionspartnern verfügen, mit denen sie in liche Institution einen Sachverhalt aufarbeitet und zugänglich triennale auf. terschiedliche und einander dennoch ergänzende Stücke bilden der Lage sind, größere Produktionen zu ermöglichen, einen idea- machen will. Der Untertitel „Flucht, Asyl und Abschiebung in ein buntes – aber nicht beliebiges – Programm. len Raum. Europa“ mag irritieren: Abschiebehaft und Asylpolitik sind zwar verbinden, lassen die tradierten Grenzen der einzelnen Professionen Es wird bei neuem Musiktheater am Ende immer wieder gerne Bei aller inhaltlichen Heterogenität der in Berlin, Brüssel und Witten Mitteln finanzierte Ausstellungen über die gegenwärtigen stärker verschwimmen. In François Sarhans „Telegrams from the die Frage nach dem Publikum gestellt. Die Besuchergemeinde ist gesehenen Musiktheaterprojekte haben sie gemeinsam, dass der Menschenrechtsverletzungen unserer Gesellschaft existieren nose“, einer Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler William klein, man trifft Zuschauer des Ultraschall-Festivals bei den Wittener künstlerische Erfolg in der gelungenen Kommunikation der Gruppe jedoch nicht. Wir bedienen uns einer tradierten Form, die im Kentridge und Mitgliedern des ICTUS-Ensembles, fungiert der Kom- Tagen für neue Kammermusik und umgekehrt. Es gibt zentrale untereinander und mit den jeweiligen Koproduzenten begründet Kontext einer musiktheatralischen Inszenierung einen kritischen ponist auch als Darsteller und trägt die integrierten literarischen Orte und Festivals, die sich der neuen Musik verschrieben haben, liegt. Das heißt nicht, dass es keine Differenzen gibt, im Gegenteil; Blick auf den gesellschaftlichen Umgang mit dem gewählten Texte selbst vor. Sarhan probiert gezielt Dinge aus, die er nicht auch einige Opernhäuser führen vermehrt zeitgenössische Kom- aber im Idealfall ergibt sich, bei einer offenen Haltung zueinander Inhalt wirft und so eine eigenständige künstlerische Arbeit mit gelernt hat, wie z. B. auf der Bühne zu sprechen. Er interessiert sich ponisten auf – wobei eine Uraufführung leichter vermittelbar scheint und dem Willen zur gemeinsamen Arbeit, durch diese Reibung dem Thema erst ermöglicht. /// für das Entstehen eines Kunstwerks durch tatsächliche gemein- und weit häufiger vorkommt als die Wiederaufführung aktueller eine neue Kreativität. Dieser Aspekt ist für unseren Jahrgang bei same Arbeit, nicht für die üblichen, groß angelegten arbeitsteiligen Werke. Eine Öffnung größerer Häuser für neue Produktionsformen der Entwicklung eines eigenen Musiktheater-Projekts eine Heraus- Prozesse der (Musik-)Theaterwelt. In „Liquid Room“, einem Konzert ist selten und kompliziert, was sowohl an tradierten Strukturen forderung und zugleich ein Ansporn. /// von ICTUS im Erscheinungsbild eines Rock-Festivals, findet die als auch an den Räumlichkeiten als solchen liegt. Ein Abend wie Musik ununterbrochen auf drei Bühnen statt, es gibt keine Pausen. „Liquid Room“ ließe sich kaum in der Kölner Philharmonie umset- Das Publikum kommt und geht, wer etwas trinken möchte, holt zen, doch ist ein solches Konzert in seiner offenen ungezwungenen sich ein Bier und kommt wieder. So entsteht eine angenehm unge- Form gerade dazu geeignet, ein offenes Publikum für neue Musik Andere Projekte, die Musiktheater mit verschiedenen Kunstformen in den Tageszeitungen stark vertreten, große, mit öffentlichen Die Stipendiaten der „Akademie Musiktheater heute“ 2008 – 2010 28 // 29 Schön war die Zeit Alumni 2001– 2009 Die „Akademie Musiktheater heute“ hat sich seit ihrer Gründung 2001 zu einem lebendigen Netzwerk für junge Führungskräfte des Musiktheaters entwickelt. Alumni der „Akademie Musiktheater heute“ nach Sparten Informationen zu den aktuellen beruflichen Positionen der Alumni und Stipendiaten gibt es auf der Website der Akademie: Zahlreiche Alumni und Stipendiaten arbeiten in herausragenden Positionen der deutschen Opernlandschaft. Nicht selten kommt es hierbei zu einer Zusammenarbeit untereinander wie an der Oper Halle (siehe Seite 22), am Oldenburgischen Staatstheater und an der Bayerischen Staatsoper. www.musiktheater-heute.org Dirigieren Alexander Adiarte, Brett Alan Austad, Dramaturgie Max-Philipp Aschenbrenner, Christin Masayuki Carvalho, Kevin John Edusei, Maria Fitzgerald, Ferenc Bahnert, Rose Bartmer, Hannah Dübgen, Nicola Gess, Swantje Gábor, Simon Gaudenz, Andreas Hotz, Vladislav Karklin, Timo Gostomzyk, Dorothea Hartmann, Tina Hartmann, Iris Kannen, Kreuser, Judith Kubitz, David Maiwald, Cornelius Meister, Tilman Katharina Kost, Malte Krasting, Ann-Christine Mecke, Janina Moelle, Michael, Markus Neumeyer, Carolin Nordmeyer, Premil Petrovic, Matthias Nöther, Katharina Ortmann, Lucas Reuter, Olaf Schmitt, Alessandro Ratti, Barbara Rucha, Anna Shefelbine, Peter Tilling, Robert Sollich Constantin Trinks, Wolfgang Wengenroth, Witolf Werner, Martin Regie Jörg Behr, Johannes Bergmann, Andreas Bode, Komposition Wolter Leo Dick, Mark Moebius, Karola Obermüller, PRASQUAL Christian Carsten, Cordula Däuper, Johannes Erath, Marcelo Cardoso Gama, Kristina Gerhard, Annika Haller, Eva Maria Kulturmanagement Höckmayr, Pavel B. Jiracek, Liis Kolle, Tobias Kratzer, Andreas Brandt, Michael Dühn, Thomas Ellenberger, Christoph Gaiser, Bühnenbild Leisner, Florian Lutz, Anna Malunat, Hendrik Müller, Susanne Heribert Germeshausen, Julia Glesner, Maren Hofmeister, Alexander Sebastian Hannak Gjesdal Øglænd, Isabel Ostermann, Mathilde Reichler, Veronica Hollensteiner, Daniel Kunz, Katja Nawka, Ulrike Niehoff, Maria- Rignall, Juliane Scherf, Elisabeth Stöppler, Eszter Szabó (†), Christina Plieschke, Christoph Helge Rehders, Benjamin Sahler, Elena Tzavara, Karsten Wiegand, Brigitte Witzenhause, Jonas Zipf Verena Thole, Martin Witkowski, Kristina Wuss, Ronny Unganz, Stefan Vogel, Sarah Zalfen Christof Belka, Stefan Alexandre Corazzola, Nikolaus Frinke, Bild oben: Probe zu „Helges Leben – das Labor“ für den Festakt 2008 30 // 31 Kuratorium / Jury Ein hochkarätig besetztes Kuratorium trägt mit seinem Engagement wesentlich zum Erfolg des Programms bei: Prof. Dr. Peter Ruzicka Komponist, Dirigent, Künstlerischer Leiter der Münchener Biennale Juliane Votteler Bewerbung / Infos Die Stipendiatenauswahl erfolgt durch eine jährlich wechselnde Fachjury. Der Jury 2009 gehören an: Fragen Bewerbung Impressum Fragen zur „Akademie Musik- Sie möchten sich für das theater heute“ beantworten zweijährige Stipendium der wir gerne: „Akademie Musiktheater Herausgeber Deutsche Bank Stiftung Oktober 2009 heute“ bewerben? Intendantin am Theater Telefon: 069 910-33414 Augsburg Claus Guth Fax: 069 2199-6136 Bewerben können sich Sebastian Baumgarten Eva Wagner-Pasquier Regisseur akademie.musiktheater- Studierende und Berufsein- Regisseur Künstlerische Gesamtleitung Johannes Harneit [email protected] steiger (maximal zwei Jahre Prof. Dr. Heiner Goebbels der Bayreuther Festspiele nach Ende des Studiums) Komponist, Dirigent und Komponist, Regisseur, Klaus Zehelein Pianist www.musiktheater-heute.org Professor für Angewandte Präsident der Bayerischen Christian Jost Postadresse Kulturmanagement, Bühnen- Komponist und Dirigent Akademie Musiktheater heute bild und Regie. Bewerben Sergio Morabito c /o Deutsche Bank Stiftung können sich Teilnehmer bis Dramaturg 60262 Frankfurt einschließlich Jahrgang 1978. Christian Schmidt Leitung Bühnen- und Kostümbildner Michael Münch Eine Bewerbung für den Juliane Votteler Mitglied des Vorstands Förderzeitraum 2010 – 2012 Intendantin des Theater Deutsche Bank Stiftung ist von Mitte Januar bis 31. Mai Theaterwissenschaft an der Theaterakademie „August Justus-Liebig-Universität Gießen Everding“ Andreas Homoki aus den Bereichen Dirigieren, Dramaturgie, Komponieren, Chefregisseur und Intendant der Komischen Oper Berlin Christian Jost Komponist und Dirigent Peter Konwitschny 2010 ausschließlich online über Augsburg Chefregisseur an der Oper Leipzig Bernd Loebe Intendant der Oper Frankfurt am Main Projektmanagement die Website der „Akademie Bild links und rechts: Viola Maurer Musiktheater heute“ möglich. „Vox Humana“ Inszenierung Catherine Sondermann und Komposition von Leo Dick, Kirsten Uttendorf Dramaturgie Katharina Ortmann (Stipendiaten 2007– 09) im Christine Mielitz Oldenburgischen Staatstheater Operndirektorin am Theater Dortmund Dr. Gérard Mortier Redaktionelle Anmerkung: Künstlerischer Leiter Teatro Alle Angaben in diesem Magazin Real in Madrid erfolgten mit bestem Wissen und wurden mit größter Sorgfalt und Um- Enno Poppe sicht aus unterschiedlichen Quellen Komponist, Dirigent, Leiter des zusammengestellt. Eine Haftung für „ensemble mosaik“ in Berlin die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Angaben kann dennoch nicht Redaktion Oliver Brandt Viola Maurer Gestaltung Weigand Design und Kommunikation GmbH Druck Druckerei Imbescheidt GmbH & Co. KG Bildnachweise Titelseite: © Philipp Ottendörfer Seite 2: © Agnes Fabich Seite 3: © Wolfgang Runkel Seite 4 / 5: © Claus Langer Seite 6 : © Philipp Ottendörfer Seite 7: © Wolfgang Runkel Seite 8: © Philipp Ottendörfer Seite 9: © Ruth Walz Seite 10 / 11: © Veit Mette Seite 12: © Norske Opera Seite 13: © Anja Kerschkewicz Seite 22 : © Komische Oper Berlin, Monika Rittershaus Seite 23: © Andreas Knapp Seite 24: © Opernhaus Halle, Gert Kiermeyer Seite 25: © Agnes Fabich Seite 26 / 27: © Agnes Fabich Seite 28 / 29: © Wolfgang Runkel Seite 30 / 31: © Andreas J. Etter Rückseite: © Veronica Rignall Porträtbilder Stipendiaten Patrick Hahn Albrecht Puhlmann übernommen werden. Allen Beteilig- Intendant der Staatsoper ten, die an der Erstellung dieses Stuttgart Magazins mitgewirkt haben, danken Ulrich Kreppein wir für die Unterstützung. Foto: © Raf Tienpont Foto: © WDR / Simin Kianmehr www.musiktheater-heute.org