Broschüre_Con Moto_10 - Deutsche Bank Stiftung

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con moto
Akademie Musiktheater heute 2009 / 10
Helges Leben
Uraufführung am Theater Bielefeld
Direkt am Klang
Ein Interview mit Christian Jost
opernSTART
Aller Anfang ist Begegnung
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Inhalt
Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Partner der „Akademie Musiktheater heute“,
erstmals hat die Deutsche Bank Stiftung mit der Oper „Helges
Dirigieren, Dramaturgie, Komposition, Kulturmanagement, Regie
Leben“ einen Kompositionsauftrag vergeben. Im Mai 2009 wurde
und Bühnenbild sind aufgefordert, in den nächsten zwei Jahren
das Werk von Karola Obermüller und Mark Moebius, beide Sti-
gemeinsam bisher unbekannte Bereiche des Musiktheaters zu ent-
pendiaten des Jahrgangs 2006 – 2008, am Theater Bielefeld urauf-
decken und zu entwickeln. Der Besuch ausgewählter Opernauf-
geführt. Die vom Publikum bejubelte und von der Fachwelt mit
führungen und experimenteller Formen des Musiktheaters im In-
großem Interesse verfolgte Uraufführung, deren Regie und musi-
und Ausland und die damit verbundenen Werkstattgespräche mit
kalische Leitung ebenfalls in den Händen von Stipendiaten lag,
Persönlichkeiten der gegenwärtigen Musiktheaterlandschaft fördern
ist ein Meilenstein in der Geschichte der Akademie. Sechs jungen
den intensiven Gedankenaustausch untereinander und dienen als
Opernmachern der Akademie wurde damit eine Plattform gegeben,
Anstoß für neue gemeinsame Arbeitsweisen (S. 12 und S. 25).
künstlerisch neue Wege zu gehen und gewohnte Grenzen der
Zusammenarbeit zu überschreiten (S. 6).
Ein wichtiges Anliegen der Deutsche Bank Stiftung ist es, Jugendliche für Kultur zu begeistern und interkulturelles Lernen zu fördern.
Unser Bestreben, den spartenübergreifenden Dialog zu fördern
Mit dem 2009 initiierten kulturellen Bildungsprojekt opernSTART
und neue Formen im Musiktheater zu ermöglichen, werden wir
bietet sich für Stipendiaten und Alumni der Akademie die Möglich-
auch in zukünftigen Projekten und Kooperationen weiter verfolgen.
keit, ihre Leidenschaft für das Musiktheater an Jugendliche aus
Unter dem Arbeitstitel „InnenLeben“ befasst sich der Jahrgang
Zuwandererfamilien weiterzugeben. Damit werden neue Impulse
2008 – 2010 mit dem Themenkomplex Migration und Zuwande-
für die Kulturvermittlung an Opernhäusern gegeben (S. 10).
rung. Dieses Kooperationsprojekt zwischen der Oper Frankfurt und
der Deutsche Bank Stiftung wird 2010 zum 10-jährigen Jubiläum
Die Akademie hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2001 zu einem
der Akademie im Bockenheimer Depot uraufgeführt (S. 27).
lebendigen Netzwerk zwischen den verschiedenen Jahrgängen
und Sparten hinaus entwickelt. So wurde im Rahmen des Alumni-
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Gesehen und gehört
Guter Teamgeist – Helges Leben als Uraufführung am Theater Bielefeld
DAS UNERHÖRTE SINGEN – zum Verhältnis von Musik und Text im zeitgenössischen
Musiktheater
opernSTART – aller Anfang ist Begegnung
Mit Barbie, Powell und Rusalka in Oslo – Sommerworkshop 2009
Biografien der Stipendiaten 2009 – 2011
Biografien der Stipendiaten 2008 – 2010
Direkt am Klang – ein Interview mit Christian Jost
Transformationen – zur Vermischung der Sparten und Professionen
Schön war die Zeit – Alumni 2001– 2009
Die Akademie im Überblick
Eine weitere Uraufführung findet im Dezember 2009 am Grand
und Stipendiatentreffens 2009 gemeinsam mit Musiktheaterkritikern
Théâtre de Luxembourg statt: „Whaletracking Unlimited, M.D.“,
und Kulturpartnern kontrovers über neue Richtungen im Musik-
unser Förderpreisprojekt 2008. Auf der Suche nach dem Musik-
theater und über das Verhältnis von Text und Musik in zeitgenös-
theater der Zukunft haben sich Stipendiaten des Jahrgangs 2007 –
sischen Kompositionen diskutiert (S. 9). Christian Jost, Komponist
2009 dabei von „Moby Dick“ inspirieren lassen. Ein erster Einblick
und Juror, bezieht im Gespräch mit der Akademie Position zu ge-
in „Whaletracking Unlimited, M.D.“ wird auf dem Festakt der
genwärtigen Themen des Musiktheaters (S. 22).
Akademie an der Oper Frankfurt im Oktober 2009 ermöglicht.
Mit der vorliegenden Ausgabe von „con moto“ 2009 / 2010
Im Anschluss wird der neunte Stipendiatenjahrgang in das Förder-
möchten wir Ihnen einen Einblick in die aktuellen inhaltlichen
programm aufgenommen. Die neuen Akademisten aus den Sparten
Schwerpunkte des Förderprogramms und die vielfältigen Projekte
der Stipendiaten, Alumni, Juroren und Kuratoren geben.
Bild Titelseite: Hubert Wild als Helge (links) und Diana Amos
Wir laden Sie herzlich zur Auseinandersetzung mit unserer
als Frau Tod (rechts) bei der Uraufführung von „Helges Leben“
Akademie ein und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
am Theater Bielefeld, Mai 2009
Linkes Bild: „Blick Richtung Süden“, ein klingendes Landschaftsbild für sechs Trompeten, Schlagzeug und Tonband auf
den Wittener Tagen für neue Kammermusik, April 2009
Rechtes Bild: Die Komponisten Karola Obermüller und
Mark Moebius (Mitte) beim Festakt, Holzfoyer Oper Frankfurt,
November 2008
Dr. Tessen von Heydebreck
Michael Münch
Vorstandsvorsitzender
Mitglied des Vorstands
Deutsche Bank Stiftung
Deutsche Bank Stiftung
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„Lustwandel“ für vier Bläser
und vier Schlagzeuger auf
den Wittener Tagen für neue
Kammermusik, April 2009
Gesehen und gehört
Überblick 2008 / 2009
Die Workshops der Akademie bilden das Herzstück des Stipendienprogramms. Gemeinsam werden
ausgewählte Inszenierungen in Deutschland und im europäischen Ausland besucht und Gespräche mit
Künstlern, Intendanten und Kritikern geführt.
„An der Schwelle“, „Dialog-Portrait“ und „Quartett-Dämmerung“
bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik Gesprächspartner:
Inszenierungsbesuch: „Rusalka“ an der Norske Opera; „XXX Live
lerischer Leiter Kulturradio WDR 3), Enrico Stolzenburg (Regisseur),
Nude Girls!! An opera for Barbie dolls“, „The Powell Opera“ und
Peter Rundel (Dirigent), Christina Kubisch (Klangkünstlerin, Kompo-
„Mauricio K“ auf dem Ultima Festival; „Holoscene 4 Moscow“
nistin), Daniel Ott (Komponist), François Sarhan (Komponist), En-
und „The Answering Machine“ auf dem Samtidsfestivalen Konzert-
semble Recherche // Wuppertal: Leitung Wuppertaler Bühnen: Gerd
besuch: „Rrrrrrr“ auf dem Ultima Festival Gesprächspartner:
Leo Kuck (Generalintendant), Enno Scharwächter (Kaufmännischer
Norske Opera: Paul Curran (Intendant) und Eivind Gullberg Jensen
Geschäftsführer), Dr. Karin Bohnert (Dramaturgin), Klaus Peter Kehr
(Dirigent); Ultima Festival: Lars Petter Hagen (Künstlerischer
Inszenierungsbesuche: „Le Grand Macabre“ und „Little England”
(Dramaturg), Hilary Griffiths (GMD / ML) und Johannes Weigand
Direktor) und Jennifer Walshe (Komponistin); Samtidsfestivalen:
an der Oper La Monnaie, „Telegram from the Nose“ im Kaaitheater
(Regisseur, Intendant Oper); Salvatore Sciarrino (Kom-ponist)
Ba Clemetsen (künstlerische Leiterin) und Saila Hyttinen (Regis-
20. – 22. Februar 2009: Arbeitswochenende der
Stipendiaten 2008 – 2010 in Berlin
„Helges Leben – das Labor“, Abschlussprojekt der Stipendiaten
1. – 4. April 2009: Workshop in Brüssel
2006 – 2008 anlässlich der Aufnahme des Stipendiatenjahrgangs
24. – 26. Januar 2009: Workshop beim Ultraschall
Festival in Berlin
12. – 17. September 2009: Sommerworkshop in
Oslo
Leitung Wittener Tage für neue Kammermusik: Harry Vogt (Künst-
8. November 2008: Festakt im Holzfoyer der
Frankfurter Oper
2008 – 2010.
den Wuppertaler Bühnen Konzertbesuche: „Elementarteilchen“,
Konzertbesuch: „Liquid Room” im Kaaitheater Gesprächspartner:
Leitung La Monnaie: Peter de Caluwe (Intendant), Eva Kleinitz
(Künstlerische Planung und Produktion) und Christian Longchamp
seurin); Dansens Hus: Karene Lyngholm (Künstlerische Leiterin);
31. Mai – 1. Juni 2009: Alumni- und Stipendiatentreffen in Bielefeld
Jon Henrik Hellstenius (Komponist); Jon Refsdael Moe (Künstle-
Vorschau 2009 / 2010
rischer Direktor, Black Box Teater)
Inszenierungsbesuche: „Diamanten – ein szenisches Konzert”
(Chefdramaturg), Leitung Kaaitheater: Guy Gypens (Künstlerischer
im Radialsystem V Konzertbesuche: u. a. „Scherben“, „Tonband“,
Leiter) und Karen de Cooman (Assistentin); François Deppe (Ictus
Inszenierungsbesuch: „Helges Leben – eine Oper für alle und
„dis.playce:“, „Für Paul Dessau” und „Holzschnitt” im Radialsys-
Ensemble); Leitung Kunsten Festival des Arts: Frie Leysen (Leiterin)
jeden nach dem schönen Theaterstück von Sibylle Berg“ am
tem V, „204. Konzert Musik der Gegenwart“ und „Das Elektronische
und Christophe Slagmuylder (Künstlerischer Leiter); François Sarhan
Theater Bielefeld Gesprächspartner Podiumsdiskussion:
Dezember 2009: Workshop Oper Leipzig // Februar 2010:
Studio der TU-Berlin und Folkmar Hein“ im großen Sendesaal des
(Komponist), La Fura del Baus: Valentina Carrasco (Regisseurin);
Dr. Uwe Schweikert (Autor, Herausgeber, Musikkritiker Opernwelt),
Workshop „Eclat“ Festival für Neue Musik und „Zeitoper“
rbb Gesprächspartner: Leitung Ultraschall Festival: Dr. Margarete
Leo Haussain (Dirigent)
Thomas Bruns (Künstlerischer Leiter KNM Berlin), Mark Moebius
Stuttgart // April 2010: Alumnitreffen Münchener Biennale //
(Komponist), Jón Philipp von Linden (Dramaturg, Theater Bielefeld),
Juni 2010: Workshop „Musicadhoy / Operadhoy“ Madrid //
24. – 26. April 2009: Workshop in Wuppertal und
Witten
Dr. Christian Esch (NRW Kultursekretariat), Moderation: Hannah
Juli 2010: Workshop „Theater der Welt“ und Aalto Theater Essen //
Dübgen (freie Autorin und Dramaturgin)
August 2010: Sommerworkshop Festival // Oktober 2010:
Studios), Kotoka Suzuki (Komponistin), Bärbel Kühn (Regisseurin),
Inszenierungsbesuche: „Landschaft. Klang. Bilder“ bei den
Romain Bischoff (Leiter VocaalLAB)
Wittener Tagen für neue Kammermusik; „Vor dem Gesetz“ (UA) an
27. – 28. Juni 2009: Arbeitswochenende der
Stipendiaten 2007 – 2009 in Berlin
Zander (Kulturradio rbb) und Rainer Pöllmann (Deutschlandradio
Kultur), Enno Poppe (Komponist), Wolfgang Heiniger (Komponist),
Hannes Seidl (Komponist), Roland Kluttig (Dirigent), Iris ter
Schiphorst (Komponistin), Folkmar Hein (Leiter des Elektronischen
Festakt im Bockenheimer Depot der Oper Frankfurt, „InnenLeben“
(UA)
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Guter Teamgeist
Helges Leben als Uraufführung
am Theater Bielefeld
von Jón Philipp von Linden, Dramaturg am Theater Bielefeld
„Ein ganz normales kleines Menschenleben“
wünschen sich Tapir und Reh von den Unterhaltungsdienstleistern der posthumanen Ära,
Frau Gott und Frau Tod. Denn: „Wir wollen
doch etwas über unsere Vorfahren lernen!“
sodass im Herbst 2007 eine Kooperation beschlossen und zwei
Produktionszeiträume vereinbart wurden: einer für die tatsächliche
Opernproduktion in Bielefeld und ein vorgeschalteter weiterer
für den Festakt an der Oper Frankfurt im November 2008. Unter
dem Namen „Helges Leben – das Labor“ bestand dieser Abend
aus szenischen Fragmenten des Stücks und Kommentaren des
Produktionsteams.
Was sich anhört wie ein Kulturprogramm mit Bildungsauftrag für
Tiere als Zukunftsmodell, ist in Wahrheit die Initialzündung zu
Im Rahmen zahlreicher Arbeitstreffen, eines darunter im Anschluss
Sibylle Bergs Stück „Helges Leben“, das 2000 am Schauspielhaus
an einen Workshop der Akademie in Aix-en-Provence im Juli 2008,
Bochum uraufgeführt wurde.
grenzten die Beteiligten das Thema inhaltlich und konzeptionell
ein. Eine erste Librettofassung der Dramaturgen unter den Stipen-
Als die Stipendiaten des Jahrgangs 2006 – 2008 der „Akademie
diaten diente als Diskussionsgrundlage für weitere, große Ein-
Musiktheater heute“ dieses Stück als Vorlage für eine Vertonung
schnitte vornehmende Versionen, die den beiden Komponisten
auswählten, ließen sie sich nicht nur von der Aktualität und Qua-
Raum für ihre Musik schufen.
lität des Stoffes, sondern auch von der Form des Stücks begeistern. Die vielfältigen Figurenebenen und die vierteilige Anlage
Bühnen- und Kostümbildner Rainer Sellmaier entwickelte nach
machten eine gänzlich unkonventionelle Herangehensweise über-
etlichen Gesprächen im Regieteam schließlich für den Festakt im
haupt erst möglich: die komplette Erarbeitung eines Opernabends
durch ein Team aus je mehreren Komponisten, Regisseuren und
Dirigenten. Unterschiedliche künstlerische Handschriften könnten
auf diese Weise gezeigt, zugleich aber die Erfordernisse eines in
sich geschlossenen Theaterabends erfüllt werden. Dass alle Beteiligten derselben Generation der 28- bis 35-Jährigen angehörten,
ließ das Projekt umso reizvoller erscheinen.
Dieses Programm war für den Bielefelder Intendanten Michael
Heicks und Generalmusikdirektor Peter Kuhn sofort sehr attraktiv,
Linkes Bild: „Helges Leben“ am Theater Bielefeld, Mai 2009
Oberes Bild, rechte Seite: „Helges Leben – das Labor“ beim
Festakt, Holzfoyer Oper Frankfurt, November 2008
Unteres Bild, rechte Seite: Bühnenbildskizze zu „Helges Leben“
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DAS UNERHÖRTE SINGEN
von Hannah Dübgen, Autorin und Stipendiatin 2003 – 2005
Holzfoyer der Oper Frankfurt eine „Tier-WG“ und für Bielefeld
Bilder oben: „Helges Leben“ am Theater Bielefeld, Mai 2009
eine wahrhaft apokalyptische „Landschaft mit Düne“. „Helges
Zum Verhältnis von Musik und Text im zeitgenössischen Musiktheater
Stoffe zurückgreifen. Das mag mehrere Gründe haben, nicht zuletzt
den, dass die literarische Qualität der Stoffvorlage bereits gesichert
Leben“ scheint auf den ersten Blick so gar nicht in den Produk-
Opernbetrieb als kostbare Rarität zu verzeichnen. Besonders in
tionsreigen eines Drei-Sparten-Theaters wie das in Bielefeld zu
der eigentlichen Probenphase brachten dispositionelle Engpässe
Am Anfang steht oft das Wort. Als Titel, abstrakte Textfläche oder
als bekannt vorausgesetzt werden kann, darf sie eher in den Hin-
passen. Nicht nur, dass eine abendfüllende Musiktheater-Urauf-
und inhaltliche Diskussionen naturgemäß einige Spannungen her-
als Libretto mit Figurenübersicht, Szeneneinteilung und Regie-
tergrund treten, die Notwendigkeit, komplexe Figuren zu entwerfen
führung jedes vergleichbare Haus zumindest in die Nähe seiner
vor, die dank eines guten Teamgeistes zu keiner Zeit zu eskalieren
anweisungen bilden Worte häufig die Grundlage, auf der sich ein
oder eine Folge von Vorgängen schlüssig zu begründen, entfällt
Leistungsgrenzen führt: Das unbekannte musikalische Material er-
drohten. Als nach energiegeladenen Endprobentagen und -nächten
zeitgenössisches Musikstück entwickelt, besonders dann, wenn
und öffnet so den Raum für Zustände, dramatische Höhepunkte,
fordert längere Probenzeiten, die unerprobte Bühnenwirksamkeit
am Sonntag, 31. Mai 2009, Carolin Nordmeyer sich an das Diri-
das Werk gesungen und auf einer Bühne dargestellt werden soll.
die befreit für sich stehen können und die gleichwohl aufgeladen
ein viel intensiveres theoretisches Durchleuchten der Partitur. Un-
gentenpult begeben, den Applaus entgegengenommen und ihren
Die Worte schreiben sich in die Partitur ein, werden vertont und
sind durch den gewaltigen Assoziationskosmos, den ein Stoff wie
gewöhnliche Instrumente, nebst Spielern oder Solistenstimmen,
Stab erhoben hatte, erklang als Erstes – ein Feueralarm! „Was diese
verwandeln sich so mit der Musik in etwas Neues. Ob in diesem
Phaedra oder Hamlet in sich trägt.
die teuer eingekauft werden müssen, sind keine Seltenheit; Ähn-
jungen Regisseure sich einfallen lassen – unglaublich!“, raunte es
Endprodukt die dem Stück zugrunde liegenden Worte noch zu
liches gilt für die Anforderungen an Sängerinnen und Sänger.
durch das Publikum. Ordnungsgemäß wurde der Saal geräumt,
hören bzw. in ihrer ursprünglichen Gestalt zu erkennen sind, hängt
Bekannte Sujets haben noch einen anderen Vorteil: Sie ziehen
Und dass man mit einer Uraufführung serienweise den Saal füllt,
die Zuschauer nahmen es mit Humor und schnappten noch ein-
jedoch ganz vom Ziel der Komposition ab. Die zeitgenössische
Leute an, heißt es in den Marketingabteilungen, und das hilft
ist alles andere als eine realistische Prognose. Hier durften sich
mal kurz Sommerluft, bevor Intendant Michael Heicks vor den Vor-
europäische Musiklandschaft zeichnet sich durch einen postmo-
gerade dann, wenn die Musik unbekannt ist. Mehr Mut vonseiten
die Kooperationspartner der Unterstützung des NRW Kultursekre-
hang trat und das Missverständnis ausräumte: Der Alarm war nicht
dernen Pluralismus aus, eine vorherrschende Ästhetik oder Mei-
des Auftraggebers bedarf es, um einem Künstlerteam die Freiheit
tariats versichern, dessen „Fonds Neues Musiktheater“ gerade
mitinszeniert, sondern ein Versehen. Und dann ging das Spiel um
nung, was Musik heutzutage zu leisten habe, gibt es nicht mehr.
zu lassen, etwas völlig Neues zu entwickeln. Geht jedoch ein
kleinere und mittlere Häuser dazu ermutigt, Uraufführungen oder
Tiere, Götter, Menschen und Ängste nach rund zwei Jahren inten-
Wollen die einen mit Hilfe der Sprache auf der Bühne eine Ge-
Theater oder Festival dieses Wagnis ein, wird es möglich, gemein-
„Zweitproduktionen“ ins Repertoire aufzunehmen.
siver Vorbereitung endlich los. Die Premiere geriet zu einem rau-
schichte erzählen, sehen andere Komponisten einen Text primär
sam ein Werk von Grund auf zu erfinden und dabei gezielt mit
schenden Erfolg, und auch die fünf weiteren Vorstellungen bis
als Klangmaterial, das es zu erforschen gilt und bei dem die
den Eigenarten der Gattung Musiktheater zu spielen. Indem man
zum 5. Juli 2009 fanden ein überwiegend begeistertes Publikum.
Funktion eines Wortes als Informationsträger nicht an erster
beispielsweise die Tatsache, dass auf der Bühne gesungen wird,
Stelle steht. Hier werden, einer Tradition der Avantgarde aus dem
nicht einfach hinnimmt, sondern inhaltlich so begründet, dass der
„Helges Leben“ als Teamprojekt wartete darüber hinaus mit einer
ganzen Reihe weiterer Unbekannter auf: Im knappen Rahmen der
ist. Doch es birgt noch einen anderen Vorteil: Wo die Handlung
Standard-Produktionsphase des Theater Bielefeld wollte nicht
Als diejenigen Stipendiaten, die die Dramaturgenlaufbahn an-
20. Jahrhundert folgend, Worte zerschnitten, Silben befreit und
sprechende Mensch unserer heutigen Zeit entstammt, während
einer, sondern zwei Regisseure ihre Szenen erarbeiten. Florian
strebten oder bereits ausüben, aus beruflichen Gründen von einer
Laute elektronisch verfremdet, bis uns das Naheliegende fremd
die Menschen der Zukunft nur noch singen ... Ungewöhnliche Be-
Lutz und Juliane Scherf mussten sich bei der Probenplanung ge-
weiteren Mitarbeit Abstand nehmen mussten, sah ich mich als
erscheint, während uns das Unfassbare, Grausame plötzlich un-
setzungen wie ein Countertenor oder das Integrieren von Schau-
nauestens aufeinander abstimmen; das fing bei der Probebühnen-
Dramaturg des Theater Bielefeld überraschend in die aktive Rolle
geheuer nah kommen kann, wenn Worte zerschlagen, gestaucht,
spielern können gemeinsam entschieden werden und das Libretto
aufteilung an und hörte bei der Verfügbarkeit der beteiligten
eines Produktionsdramaturgen „befördert“. Zu meiner nicht gerin-
„gefoltert“ werden wie eben jene politischen Märtyrer, denen die
darauf eingehen. Auch ist es bei einer solchen Zusammenarbeit
Sänger und des einzigen Regieassistenten noch lange nicht auf.
gen Freude hatte ich dadurch Gelegenheit, nahezu am gesamten
Komposition gewidmet ist. Folglich bedeutet die Preisgabe des
möglich, inhaltlich aufzugreifen, was uns gegenwärtig relevant
Entstehungsprozess mitwirken zu können. Der lebendige Aus-
Wortes als Sinnträger nicht den Abschied von einer größeren Aus-
erscheint. Im Musiktheater ist in letzter Zeit zu beobachten, dass
Carolin Nordmeyer und Witolf Werner als Dirigenten sahen sich
tausch mit den Komponisten, dem Regieteam, den Dirigenten und
drucksästhetik – auch ein toter Körper spricht, wenn sein Mund
immer wieder versucht wird, Aspekte unserer heutigen Lebens-
mit der Aufgabe konfrontiert, Sänger, Schauspieler und Orchester
schließlich mit dem Ensemble bescherten mir jede Menge Anre-
nicht mehr reden kann. In beiden Fällen geht es letztendlich um
welt weiterzudenken, in eine Zukunft hinein, die bald Wirklichkeit
mit dem Personalstil nicht eines, sondern zweier junger Kompo-
gungen, neue Sichtweisen, bemerkenswerte Einblicke in kompo-
die Berührung des Zuschauers dadurch, dass wir in dem, was wir
werden könnte, wenn wir so weitermachen wie bisher. Zukunfts-
nisten vertraut zu machen. Mark Moebius und Karola Obermüller
sitorische Prozesse, darüber hinaus sympathische Bekanntschaften
hören, Teile unserer eigenen Lebenswelt auf symbolisch verdich-
visionen und das zur Zuspitzung neigende Musiktheater scheinen
hatten beide neben anderem bereits mehrere Bühnenwerke ge-
und nicht zuletzt das Gefühl, an einem besonderen Projekt be-
tete Art wiederfinden.
eine Affinität füreinander zu haben. Hier, aber nicht nur hier, ver-
schrieben und entsprechend individuelle Ausprägungen entwickelt,
teiligt zu sein, dessen Charme gleichermaßen aus theatralischer
was Notation, Arbeitstempo und den inhaltlichen Zugriff betrifft.
Seriosität und anarchischer Abenteuerlust gespeist wurde. ///
binden sich Text und Klang im Idealfall zu einem Amalgam, in dem
Die vom klassischen Opernpublikum häufig diskutierte Textver-
das eine nicht mehr vom anderen zu trennen ist. Und dort, wo
Dem insgesamt knappen Zeitplan war es geschuldet, dass Teile
ständlichkeit des Gesangs wird dann notwendig, wenn es Ziel
Sprache und Musik gemeinsam etwas Anderes werden, das sze-
des Aufführungsmaterials erst in letzter Sekunde eintrafen, so-
eines Werkes ist, dem Publikum ein handlungsreiches Drama zu
nische Umsetzungen einlädt und Wirkungen entfaltet, wie es ein
dass sich eine Überschneidung von Studierphase und Probenzeit
vermitteln. Immer mehr Theater versuchen, diesem Bedürfnis nach-
Medium allein nicht könnte, ereignet sich Musiktheater. ///
nicht vermeiden ließ – ein großer Stressfaktor für alle Ausführen-
zukommen, indem auch Uraufführungen in deutscher Sprache
den. Dass beide Komponisten für kurzfristige Änderungswünsche
übertitelt werden. Gleichzeitig erleben wir, dass viele Komponis-
Bild oben: „Phaedra“ an der Staatsoper unter den Linden in
und Nachbesserungen zur Verfügung standen, ist im heutigen
ten, der Tradition der Literaturoper folgend, gerne auf bekannte
Berlin, September 2007
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opernSTART
Aller Anfang ist Begegnung
von Katharina Ortmann, Stipendiatin 2007 – 2009
Junge Menschen für Kultur begeistern und interkulturelles Lernen fördern: Das ist das Anliegen
des kulturellen Bildungsprojekts opernSTART.
Geleitet werden die Workshops von Stipendiaten
und Alumni der „Akademie Musiktheater heute“.
Katharina Ortmann, Workshopleiterin und
Musikdramaturgin am Oldenburgischen Staatstheater, berichtet über den ersten Workshop.
fragt in ihrer Inszenierung nach den Cio-Cio Sans unserer Gesell-
die Musik, wurde als direkter Weg über Figuren erprobt, um nicht
Jugendliche auf ihrem Weg zum Abitur zu unterstützen und sie so
schaft: junge Osteuropäerinnen oder Russinnen, die alles in ihr
permanent über die Künstlichkeit des Operngesangs zu stolpern.
in ihrer Integration in unsere Gesellschaft zu stärken. Das Projekt
einziges Kapital – ihre Schönheit – investieren, um im „Goldenen
Dabei fiel es den meisten der Jugendlichen nicht schwer, sich auf
opernSTART, das in Zusammenarbeit mit der Deutsche Bank
Westen“ ihr Glück zu suchen.
die ungewohnte Situation einzulassen. „Wir haben dafür ein ganz
Stiftung durchgeführt wird, leistet dazu einen entscheidenden Bei-
klassisches Theatermittel ausprobiert. Jeder hat sich eine Maske
trag. Die umfassende Auseinandersetzung mit einer Operninsze-
Bereits in der Pause befasste sich eine kleine Gruppe der Teilneh-
aufgesetzt: Durch den Verlust der Mimik betont man nicht nur den
nierung spricht nicht nur die Kreativität und Reflexionsfähigkeit der
mer mit der Frage: „Warum spielt diese ‚Madama Butterfly‘ nicht
eigenen Körper, sondern man fühlt sich unbeobachtet und hat einen
Stipendiaten an, sondern ermöglicht ihnen auch intensive Einblicke
in Japan?“ Im Nachgespräch am nächsten Morgen wurde die
freien Zugang zum Spiel“, erklärt Hanna Puka. Stipendiatin Aurora
in unterschiedliche künstlerische und kreative Berufe sowie in die
Frage noch mal Thema. Dass die Jugendlichen ganz unterschied-
ergänzt: „Das ist was ganz anderes, als wenn man sich Oper nur
Rahmenbedingungen des Kulturbetriebes in Deutschland.
licher Herkunft sind, machte die Diskussion spannend. Puccinis
anguckt. Man vergisst das Publikum, man ist völlig auf sich fixiert.
Oper behandelt eine Problematik, die über die tragische Liebes-
Durch die Masken konnten wir uns in die Rollen hineinversetzen“.
Bevor sich die Teilnehmer nach diesem intensiven Wochenende in
Ein Austausch auf Augenhöhe ist es, der von uns Kulturschaffen-
geschichte zwischen Pinkerton und Cio-Cio San hinausgeht und
Auch ihre Freundin Agnieszka war begeistert: „Das war toll, weil es
Oldenburg trennten, war die Lust geweckt: Auf Seiten der Teilneh-
den, von Sponsoren und anderen Initiatoren verschiedener Projekte
an vielen Orten in der Welt ihren Platz hat. Puccinis Opernästhetik
so lebendig war. Man konnte sich selber beteiligen, das war gut.“
mer auf mehr (jugendliche) Oper, auf Seiten der Workshopleitung
im Kulturvermittlungs- oder Educationbereich immer vehementer
zielt auf zwischenmenschliche Konstellationen. Hinter dem japa-
angestrebt wird. Es geht darum, in lebhaften Dialog mit unserer
nischen Lokalkolorit verbirgt sich eine Geschichte, die weit über
opernSTART ist Teil des Bildungsprogramms des START-Stipendi-
Gesellschaft und mit dem Publikum zu treten. Wie lebendig und
die Lebensrealität Japans am Anfang des 20. Jahrhunderts hin-
ums, das von der START-Stiftung an engagierte Schülerinnen und
fruchtbar so ein Dialog sein kann, hat der erste Workshop des in
ausweist. Vieles dreht sich bei „Madama Butterfly“ um kulturelle
Schüler mit Migrationshintergrund vergeben wird. Ziel von START
diesem Jahr initiierten Programms opernSTART gezeigt, der im April
Konflikte – ein Thema, das den Jugendlichen aus ihrer Auseinan-
ist es, gesellschaftlich engagierte, leistungsstarke und talentierte
am Oldenburgischen Staatstheater stattfand. 17 Jugendliche mit
dersetzung mit der eigenen Geschichte und Identität vertraut ist.
Migrationshintergrund aus Bremen, Niedersachen und Schleswig-
Eine junge Frau, die alles aufgibt: ihre Herkunft, ihre Kultur, ihre
Holstein begegneten knapp zwei Tage lang der klassischen Oper,
Familie – für einen Neuanfang, für die große Liebe, für ein Leben
die meisten von ihnen zum ersten Mal. Im Zentrum stand Giacomo
im Wohlstand. Und letztendlich doch scheitert: an kulturellen
Puccinis Oper „Madama Butterfly“.
Gegensätzen, an übergroßen Erwartungen, Missverständnissen,
Ignoranz, Verrat. Viele Fragen kommen im Gespräch der Teil-
Zuerst eine Führung durch das Haus und die Werkstätten – Basis-
nehmer auf: Wie geht man mit Verletzungen um? Darf man sich
vermittlung: Wie, von wem und warum wird Theater heute eigent-
selbst töten? Wie wichtig sind Traditionen und Familie?
lich gemacht? Am Abend folgte der Besuch von „Madama Butterfly“.
Mit der Inszenierung von Anna Bergmann erwartete die Stipendia-
Nach so vielen Diskussionen folgte dann Theater im „Selbsttest“.
tinnen und Stipendiaten eine Deutung, die die Geschichte der Cio-
Mit Theaterpädagogin Hanna Puka wurden die Zuschauer zu
Cio San unkonventionell erzählt, angesiedelt nicht in Japan, son-
Akteuren in „Madama Butterfly“. Das Sich-Einfühlen in die Situ-
dern quasi vor unserer Haustür. Die Regisseurin Anna Bergmann
ationen der Oper, ein vorurteilsfreier, emotionaler Zugang über
auf mehr (jugendliche) Fragen und Antworten. Und noch etwas hat
sich wieder einmal bestätigt: Aller Anfang ist Begegnung! ///
Bilder: opernSTART am Oldenburgischen Staatstheater, April 2009
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Mit Barbie, Powell und Rusalka in Oslo
Sommerworkshop 2009
von Sophia Simitzis, Stipendiatin 2008 – 2010
If we do not develop new operas, opera will die.
An der Schnellstraße hinter dem Bahnhof, neben riesigen Tankern,
die in der Bucht vor Anker liegen, ragt strahlend weiß Oslos neues
Opernhaus aus dem Fjord. Die Schräge hoch, auf grob behauenem
italienischem Marmor, spazieren seit der Eröffnung vor anderthalb
Jahren zahllose Besucher vergnügt auf dem Dach der Oper herum. Ein Opernhaus für alle. Außen im neuen Gewand, innen der
Semperoper in Dresden nachgebildet. Und auf dem Programm
steht Dvořáks Rusalka, als „simple fairytale“ konzipiert, obwohl
Regisseur und Operndirektor Paul Curran im Gespräch mit uns die
Meinung vertritt, dass wir unbedingt neue Opernformen entwickeln
müssten, andernfalls sei das Genre tot. Dass der Erneuerungsprozess bei der „Norske Opera“ über die Hülle hinausgeht bzw. in
sie hineinkommt, daran arbeite er zusammen mit dem Ensemble.
Cross Art
Die experimentellen Formen zeigen uns „Samtidsfestivalen“ (Festival
für Gegenwärtiges) sowie das Festival „Ultima“, dessen Künstle-
Lüstern von Stockwerk zu Stockwerk hinauf. Bis wir schließlich in
rischer Leiter Lars Petter Hagen besonders im Austausch und
den Prunksaal kommen, in dem türkische Folklore-Musik gespielt
Wechselspiel der Künste Potenzial für zukünftiges Musiktheater sieht.
wird und kurz vorher offenbar eine Jugendgruppe zu Kopfhörer-
So lässt „Kollektiv Berlin“ im Zirkuszelt vor dem Nationaltheater
musik getanzt hat. Schon überlege ich, ob wir nicht im (falschen)
in „Holocene 4 Moscow“ mit großer Leichtigkeit Leinwände zur
Film gelandet sind. Sah „Ultima“-Chef Hagen nicht aus wie Helmut
Musik tanzen, bewegt von zwei Dompteuren an langen Stangen,
Berger in den „Verdammten“ oder Hans Castorp im „Zauberberg“... ?
darauf Filmmaterial, das die harte, fast schon absurde Stadt-
Als unvermittelt doch Baktrüppen auf die Bühne marschiert und,
wirklichkeit Moskaus dokumentiert. Gemischt unter die Besucher
man weiß nicht, was wirklicher ist, mit Fahnen und Trophäen, in
des Café Internasjonalen singen in „The Powell Opera“ von Franck
Blechrüstungen aus Kochdeckeln, Dosenpanzern, Topfharnischen,
Leibovici Laiendarsteller, darunter ein Großteil unserer Gruppe,
alles äußerst virtuos als Instrument bespielt, eine kritische Musik-
sonst wäre die Aufführung nicht zustande gekommen. Gesungen
performance über die Finanzkrise zeigt, „A History of Assholes“.
werden nach bestimmten Regeln Splitter aus der Rede Colin
Try and fail
Powells über den „Beweis“ von Massenvernichtungswaffen kurz
What we do is based on tomorrow.
vor der US-Invasion in den Irak. Die irische Komponistin Jennifer
Auch Tanz und Bildende Kunst ringen um zukünftige Formen,
Walshe schuf, um die teuren, komplizierten Produktionsmecha-
nehmen das Risiko dabei zu scheitern in Kauf. Karene Lyngholm,
nismen der traditionellen Oper, „a form historically separated from
Künstlerische Leiterin des neuen „Dansens Hus“, ermöglicht jede
us“, zu überwinden, eine neue Art der Marionetten-Oper:
Form von Kunst, die von choreografierter Bewegung ausgeht,
„XXL_ Live_Nude_Girls!!! Barbie Opera“. Live-projizierte, stark ver-
und informiert ihr Publikum über die neuesten Experimente unter
größerte, zum Teil brutale Aktionen aus dem Barbie-Puppenhaus
anderem via Facebook und Twitter. Andrea Krogsnes, leitende
nach Aristophanes´ „Lysistrata“, dazu Walshe mit weiteren Musikern,
Kuratorin des Nationalmuseums, die uns sehr interessant durch
die, präzise und wahnsinnig zugleich, atmet, flüstert, schreit, singt
die Matias Faldbakken-Ausstellung „Shocked into Abstraction“ führt,
und andere erstaunliche Geräusche aus ihrem Körper hervorbringt.
amüsiert sich ob ihres eigenen Mutes, einem so jungen Künstler
Mauricio Kagels Instrumental-Theater „Rrrrrr“ führen sehr komisch
überhaupt eine Retrospektive zu widmen und ihm dann auch noch
und bemerkenswert professionell Studenten der Norwegian
in Auswahl und Präsentation der Objekte freie Hand zu geben.
Academy of Music auf.
Was zur Folge hat, dass fast nur neue Arbeiten ausgestellt und
Manchmal nimmt Cross Art auch krude Formen an. Zum Beispiel,
diese entgegen jeglicher Konvention gehängt sind. Das meiste
als wir spät abends ein von der „Galleri Rekord“ temporär besetztes
wurde da stehen gelassen, wo es die Museumstechniker zufällig
Haus aufsuchen, in dem die Performance-Gruppe Baktrüppen als
abgeladen hatten, einer Sinnzuweisung sich verweigernd genau-
„Light Metal Band“ angekündigt ist. Es ist aber völlig still, und
so wie die Arbeiten selbst.
einsam schreiten wir über schwere rote Teppiche unter goldenen
Ist Norwegen nun ein Paradies für die Kunst und die Künstler?
Über die Vor- und Nachteile des Öl-Geld-Segens, über Gipfelpunkte und Abgründe norwegischer Kulturpolitik, in die wir auch
Bild links: Norske Opera, Oslo 2009
geblickt haben – noch vieles mehr haben wir gehört und gesehen! – gibt es verschiedenste Ansichten, die zu erörtern mir hier
Bild rechts: Stipendiaten-Jahrgänge 2007– 09 und 2008 –10 in
die Zeichen fehlen. Aber eins bleibt zu erwähnen: Es war natür-
der Norske Oper Oslo
lich auch sehr schön, auf dem Fjord Bötchen zu fahren. ///
14 // 15
Stipendiaten
2009 – 2011
Anisha Bondy
Eva Renate Bruns
Alexander Fahima
Evan Gardner
Patrick Hahn
Evelyn Hribersek
Yordan Kamdzhalov
Barbara Kler
Sparte: Regie
Sparte: Regie
Sparte: Regie
Sparte: Komposition
Sparte: Dramaturgie
Sparte: Bühnenbild
Sparte: Dirigieren
Sparte: Dirigieren
Seit 2006 Regieassistentin
Seit 2007 Regieassistentin und
Eigene Regiearbeiten, u. a.
Freischaffender Komponist.
Promoviert seit 2009 über
2009 Bühne und Kostüm für
Seit 2006 u. a. künstlerischer
Seit 2009 Assistentin des
an der Komischen Oper, u. a.
Spielleiterin am Staatstheater
„Maritim 3“ (2009), HAW
Auftragsarbeiten u. a. für das
Erzählstrukturen in der Vermitt-
„Stalker“, Staatstheater
Leiter und Dirigent des Inter-
Chordirektors, Bayreuther Fest-
bei Glucks „Armida“ (Regie:
Braunschweig. Hier seither
Hamburg; Lortzings „Der
Streichorchester des Ensembles
lung von Musik. 2009 Weblog
Stuttgart (R: Hasko Weber).
nationalen Ensembles
spiele. Seit 2008 Assistentin
C. Bieito, 2009); Mozarts
zwei Inszenierungen sowie
Waffenschmied“, St. Pauli
„Kaleidoskop“ (2011), für das
der NMZ. 2008 Kurator der
2008 Diplom mit Auszeich-
Innorelatio Berlin, Assistent-
des Chordirektors, Komische
„Requiem“ (Regie: S. Baum-
zwei neue Stücke (Text, Regie)
Theater Hamburg und
Bergen Filharmoniske Orkester
Ausstellung „Der Kammerton
nung an der AdBK München –
Dirigent von Prof. C. Alex,
Oper Berlin. Von 2006 bis 2008
garten, 2008). 2004 – 2006
im Off-Bereich. 2009 Mitarbeit
Deutsches Schauspielhaus
(2010), für das Arditti Quartett
der Gegenwart – 40 Jahre
Bayerische Theaterakademie.
Universitätsmusikdirektor,
stellvertretende Chordirektorin
Regieassistenzen am Theater
an „Die Meistersinger von
Hamburg; Crumbs „Songs,
im Rahmen des Ultima New
Wittener Tage für neue Kam-
Seit 2004 eigene Projekte in
Humboldt-Universität Berlin.
am Deutschen Nationaltheater
Basel, u. a. für Verdis „Rigoletto“
Nürnberg“, Bayreuther Fest-
Drones and Refrains of Death“,
Music Festivals Oslo (2009).
mermusik“. 2007 Regieassis-
den Bereichen Regie, Bühne
Von 2007 bis 2009 Studien-
Weimar. 2004 – 2005 Korrepe-
(Regie: M. Thalheimer, 2005).
spiele. Im Studium u. a. Text
Oper Kiel (2008). Zahlreiche
Schrieb die Musik für den
tenz, später Tourneeleitung
und Kostüm, Video, Installation
leiter und Kapellmeister des
titorin und Pianistin im Opern-
Inszenierungen mit ihrem
und Regie für zwei Urauffüh-
Regieassistenzen, u. a. bei
Kurzfilm „Sniffer“ („Goldene
von Georges Aperghis
und Fotografie u. a. 2007
Schlosstheaters Rheinsberg.
studio „Les Jeunes Voix du
Regieteam, u. a. Orffs „Die
rungen (Kooperation von
„Giulio Cesare“ (Regie: Chr. Loy,
Palme“ beim Fimfestival in
„Zeugen“, u. a. Aufführungen
und 2008 Regie, Bühne und
Von 2004 bis 2005 Dirigent des
Rhin“, Opéra national du Rhin,
Kluge“; Martinus „Comedy on
Komische Oper, HfM und UdK
2007), Theater an der Wien;
Cannes 2006). Zahlreiche Sti-
bei der Biennale di Venezia.
Kostüme für „Schockgefroren“,
Europäischen Opernstudios in
Straßburg. Teilnahme an Meis-
the Bridge“ in Wien. 2010 wird
Berlin), Stückauftrag „HIERGE-
Leitung der Wiederaufnahme
pendien und Preise, u. a. 2008
Initiator und Betreuer des
„Schockgefroren2 – Eine begeh-
Bulgarien. Dirigentische Erfah-
terkursen für Chordirigieren,
sie mit ihrem Team bei
BLIEBEN!“ (Bruns, Grazewicz,
von „Caligula“ (Regie: Chr.
ausgewählt für das „Tremplin
„Labor Witten“, eines Ver-
bare theatrale Rauminstalla-
rung mit über 50 Orchestern
u. a. bei Erwin Ortner und
Valtinonis „Die Schneekönigin“
Laucke) des GRIPS-Theaters.
Pade, 2006), Oper Frankfurt
Reading Panel“ des „Ensemble
mittlungsprogramms zu den
tion“, „Schockgefroren III – Ein
und Chören in ganz Europa.
Sylvain Cambreling, sowie an
(UA) an der Komischen Oper
2004 Assistenz beim „Festival
und Köln; „Mathis der Maler“
Intercontemporain“ (Auftrags-
„Wittener Tagen für neue
begehbarer Alb-Raum“. 2008
Auftritte u. a. mit dem
Meisterkursen für Orchester-
debütieren. 2011 übernimmt
junger Künstler“ Bayreuth.
(Regie: Chr. Pade, 2005), Oper
werk 2008), 2006 Finalist beim
Kammermusik“. 2005 Drama-
Preis des Akademievereins
Konzerthausorchester Berlin,
dirigieren, u. a. bei Konrad von
sie die Regieassistenz von
2003 Hospitanz bei Achim
Hamburg. Studierte von
Internationalen Gaudeamus-
turg und Darsteller bei Manos
München für Diplomanden,
Lucerne Festival Academy
Abel und Zsolt Nagy. 2005
Wagners „Tannhäuser“ (Regie:
Freyer, Deutsche Oper Berlin.
2005 – 2009 Musiktheaterregie
Kompositionswettbewerb in
Tsangaris „Labor“. Seit 2004
Debütförderung für den Bereich
Orchestra, Orquestra Nacional
Stipendium des Richard-
S. Baumgarten) bei den
2002 – 2007 Studium der
an der Theaterakademie in
Amsterdam, 2006 Stipendium
Tätigkeit für den WDR als
freies Theater der Landeshaupt-
do Porto. Preisträger des spe-
Wagner-Verbands. 1998 – 2003
Bayreuther Festspielen. 2002 –
Musiktheaterregie, HfM Hanns
Hamburg. Geboren 1980 in
der RWE Musikstiftung. Meis-
Journalist mit dem Schwer-
stadt München. 2007 „Gudrun-
ziellen Preises beim nationalen
Dirigierstudium am Mozarteum
2006 Studium der Musik-
Eisler Berlin. Stipendiatin der
Marburg / Lahn.
terstudium bei Prof. Matthias
punkt zeitgenössische Musik.
Wassermann-Buschan-Preis“,
Wettbewerb „Junge Musika-
Salzburg. 2007 Magister-
theaterregie an der Universität
Studienstiftung des deutschen
Pintscher an der Hochschule
Geboren 1980 in Zürich.
Stipendiatin der 14. Internatio-
lische Talente“, Bulgarien 1998.
abschluss an der Universität
für Musik und darstellende
Volkes. Geboren 1977 in
für Musik und Theater
nalen Schillertage Mannheim.
Studierte von 2003 bis 2009
für Musik und Darstellende
Kunst Wien. Geboren 1981 in
Filderstadt.
München. Geboren 1978 in
Geboren 1979 in Stuttgart.
Dirigieren bei Prof. Ehwald an
Kunst Wien. Geboren 1978 in
Lawrence, Massachusetts,
der HfM Berlin. Geboren 1980
Nowy Sacz, Polen.
USA.
in Bulgarien.
London.
16 // 17
Stipendiaten
2009 – 2011
Ulrich Kreppein
Katharina Mohr
Michael Pelzel
Julia Schnittger
Gerda Strobl
Martina Stütz
Tillmann Wiegand
Sparte: Komposition
Sparte: Intendanz
Sparte: Komposition
Sparte: Bühnenbild
Sparte: Intendanz
Sparte: Dramaturgie
Sparte: Intendanz
Seit 2006 Doktorand an der
Seit der Spielzeit 08 / 09
Er studierte an der Musik-
Freischaffende Bühnen- und
Seit 2007 künstlerische Assis-
2009 Dramaturgie für „Oreste“
Seit 2008 Mitarbeiter im künst-
Harvard University, Cambridge,
Musiktheater- und Konzert-
hochschule in Luzern Klavier
Kostümbildnerin und Bühnen-
tentin der Intendantin beim
(R: M. Goeth) in Besigheim.
lerischen Betriebsbüro der
USA. Teaching Assistant für
pädagogin am Jungen Theater
sowie Komposition und Orgel.
und Kostümassistentin. 2009
steirischen herbst festival in
Volontariate in der Dramaturgie
Ruhrtriennale. 2005 – 2008
Musiktheorie an der Harvard
Freiburg, dort u. a. Dramaturgie
2003 – 2007 folgten ein
Kostümbild für die Kinderoper
Graz. Mit „Aufplatzen“ des
der Bayerischen Staatsoper
Studium der Sozialökonomie
University. Zusammenarbeit
bei „Der Freischütz für Kinder“
Theorie- und Kompositions-
„Das Geheimnis der schwarzen
Theaterkombinat-Rabtaldirndln
München (2009) und am Opern-
an der Universität Hamburg.
u. a. mit ROC-Berlin, ECCE
(nach Weber), „Rotkäppchen“
studium bei Georg Friedrich
Spinne“, Staatsoper Hamburg,
beim Freischwimmerfestival
haus des Nationaltheater
Von 2002 bis 2005 Spielleiter
Ensemble und Britten Sinfonia.
(Aperghis), „Dornröschen“
Haas und Detlev Müller-
und für „Einst lebte ein
2009. Von 2005 bis 2006
Mannheim (2008). Dort Regie-
und Disponent am Landes-
Zahlreiche Stipendien und
(Tarkmann). Regie, Dramaturgie
Siemens sowie Orgelstudien
Prinz“, Folkwanghochschule
Forschungsprojekt an der
assistenz bei „Marlene“ (2008).
theater Niederbayern. 2000 –
Preise: 2006 – 2011 Ashford
und Produktionsleitung der
bei Guy Bovet an der Musik-
Essen. Bühnenbildassistenz
Universita Verona auf dem
2009 Regieassistenz bei
2004 Regieassistent und
Fellowship der Harvard Univer-
Sitzkissenkonzertreihe „Die
hochschule in Basel. Weitere
bei „Lohengrin“ (Bühne:
Gebiet der Klangtexturanalyse.
„Riech mal, wie das klingt“,
Abendspielleiter bei Verdis
sity; 2008 Gordon / Hunter und
Samstagssitzer“. 2008 Musik-
Studien im Fach Orgel folgten
Heike Scheele, Regie: Stefan
2004 war sie Entwicklerin am
Junge Oper Mannheim. 2006
„Don Carlo“ (Regie: Jürgen
Paine Fellowship der Harvard
assistenz bei Zukunft@BPhil
in der Klasse von Ludger
Herheim), Staatsoper unter
reactable, einem neuen elek-
Regiehospitanz bei „Orest“
Rose), Tschaikowskys „Pique
University; 2001 – 2005
der Berliner Philharmoniker.
Lohmann an der Musikhoch-
den Linden Berlin. Preisträge-
tronischen Instrument, am
(Regie: S. Baumgarten),
Dame“ (Regie: Davis Alden)
Stipendiat der Studienstiftung
2007 – 2008 freie Mitarbeiterin
schule Stuttgart, weitere Kom-
rin des Gudrun-Wassermann-
MTG Barcelona. Sie erhielt
Komische Oper Berlin, und
und Berlioz` „Les Troyens“
des deutschen Volkes. 2009
„Klingendes Museum Ham-
positionskurse bei Hanspeter
Buschan-Preis. Von 05 / 06 bis
zahlreiche Stipendien, u. a.
Inszenierungsdokumentation
(Regie: Graham Vick) an der
Finalist beim internationalen
burg“. 2006 / 07 Dramaturgie,
Kyburz, Klaus Huber und
07 / 08 Ausstattungsassistenz
mehrmals ein künstlerisch-
im Auftrag der Akademie der
Bayerischen Staatsoper.
Isang Yun-Preis, ausgezeichnet
Projektleitung, Pressearbeit
György Kurtág. Er erhielt meh-
am Schauspielhaus Bochum.
wissenschaftliches Auslands-
Künste Berlin. 2004 – 2006
2000 – 2001 Mitarbeiter im
bei der Stuttgarter Orchester-
der Festivals „AUGENBLICK:
rere Stipendien und ist Preis-
Währenddessen erste eigene
stipendium der Kunstuniver-
Mitarbeiterin, dann Leitung
Büro des Münchener Rund-
werkstatt, Preisträger des
MUSIK!“ und „Zeitreich“.
träger verschiedener Kompo-
Arbeiten als Bühnen- und
sität Graz für Forschungsauf-
Feature Film bei britspotting –
funkorchesters. Geboren 1979
„Blodgett-Preises“ der Harvard
2002 – 2007 Stipendiatin der
sitionswettbewerbe, u. a.
Kostümbildnerin, u. a. für
enthalte. Live-Elektronik und
british and irish film festival
in Starnberg.
University; 2008 Finalist beim
Studienstiftung des deutschen
Ensemblia Mönchengladbach,
„Girlsnightout“, „Der Zauber-
Klangregie für Uraufführung
berlin. Erasmus-Stipendiatin
Tactus-Wettbewerb. Studierte
Volkes. 2001– 2007 Studium
BMW Musica Viva, München,
flöte 2. Teil“. 2000 – 06
von neuer Musik in Graz. 2002
2003 / 04 an der DCU Dublin.
von 1999 bis 2005 Komposition
der Kulturwissenschaften in
und Kompositionswettbewerb
Studium der Bühnen- und
Praktikum am IRCAM. Von
Studierte Musikwissenschaft
an der Robert-Schumann-Hoch-
Lüneburg, Budapest und
„Christoph Delz“, Basel.
Kostümgestaltung, Kunstuni-
2000 bis 2007 Studium
und Kulturwissenschaft an der
schule Düsseldorf. Geboren
Macerata. Geboren 1981 in
Geboren 1978 in Rapperswil.
versität Mozarteum Salzburg.
Elektrotechnik-Toningenieur in
HU Berlin. Geboren 1979 in
1979 in Leverkusen.
Hamburg.
Geboren 1979 in Coburg.
Graz. Geboren 1982 in Graz.
Ludwigshafen.
18 // 19
Stipendiaten
2008 – 2010
Minou Arjomand
Dorka Batizi
Alexander Charim
Nelly Danker
Lennart Dohms
Thomas Eisenträger
Agnes Fabich
Anja Kerschkewicz
Sparte: Dramaturgie
Sparte: Intendanz
Sparte: Regie
Sparte: Regie
Sparte: Dirigieren
Sparte: Intendanz
Sparte: Bühnenbild
Sparte: Bühnenbild
Promoviert seit 2007 an der
Seit 2009 Projektleitung beim
Freier Regisseur. Auswahl
Freischaffende Regisseurin.
Aufbaustudium Dirigieren in
Seit Juli 2009 Justitiar der
Studierte 2004 – 2008
Seit 2009 Bühnenbildassisten-
Columbia University. Seit 2006
Landesmusikrat Hamburg e. V.,
eigener Arbeiten: „Orfeo / Erste
Letzte Inszenierungen: „Ai En“
Dresden. Leitung von Opern-
Ruhrtriennale. Von September
Kulturwissenschaften an der
tin am Schauspielhaus Zürich.
Dramaturgiehospitanzen an
seit 2007 freie Mitarbeit an
Liebe“ nach Monteverdi /
von Minoru Miki am Theater
und Konzertproduktionen, u. a.
2007 bis Juli 2008 Personal-
Viadrina in Frankfurt / O. und
Studierte an der Kunsthoch-
der Komischen Oper und der
der Hamburgischen Staatsoper
Beckett (Festspiele Herren-
Heidelberg (2010), „Didone
2009 mit der Internationalen
leiter an der Volksbühne am
Produktdesign an der UdK
schule Berlin Weißensee
Deutschen Oper in Berlin, u. a.
im Bereich Dramaturgie. 2008
hausen 2010), „Lenz – Eine
Abbandonata“ von N. Jommelli
Ensemble Modern Akademie
Rosa-Luxemburg-Platz. 2006 –
Berlin. Seit 2009 Masterstudium
Bühnen- und Kostümbild.
„Der Traumgörge“ von
Orchestermanagerin des
Deutschlandreise“ Musik-
auf Schloss Solitude (2009), „La
(Meisterkurs Peter Eötvös),
2007 Mitarbeit am Ballhaus
„Angewandte Theaterwissen-
Diplom-Szenografie 2009 an
Alexander Zemlinsky (Regie:
young.euro.classic Festivalor-
theater nach Georg Büchner
Bohème“ von R. Leoncavallo
2008 mit dem Ensemble
Ost, Berlin. Seit Juli 2006
schaft“ in Gießen. Beschäfti-
der Hochschule für Gestaltung
J. Schlömer), Deutsche Oper
chesters China – Deutschland.
(Radialsystem Berlin 2009),
(2009) und „Die Schnecke“ von
Resonanz (Deutsches Dirigen-
Rezensent für klassik.com.
gung mit konzeptionellen
Karlsruhe mit dem Hörspazier-
Berlin. Regiehospitanzen u. a.
2006 – 2008 studentische Aus-
„Die Mountainbiker“ von
M. Eggert (2007) am Theater
tenforum) und 2008 die UA
2005 – 2007. Referendariat in
Bühnenbildern, Modellarbeiten
gang RÄUMEN. Assistentin für
bei der Uraufführung von
hilfe bei Deutsche Grammo-
Volker Schmidt am Schauspiel-
Luzern, „Lonely House“ an der
der Oper „Vorfall in Kwangju“
Berlin, u. a. bei der Stiftung
als eigenständige Inszenie-
Theater- und Filmproduktionen,
Hans Werner Henzes „Phaedra“
phon u. a. in den Bereichen
haus Wien und „Romeo und
Opera Stabile der Hamburgi-
von Eunsun Lee an der kleinen
Oper in Berlin und der Berliner
rungsform und Räumlichkeit in
u. a. „Death Strip“ (Kooperation
(Regie: P. Mussbach), Staats-
Lektorat und International
Julia“ von Shakespeare am
schen Staatsoper (2008), „Ich
szene der Semperoper. Seit
Senatsverwaltung, Referat
Bezug zu Intermedialität.
UCLA und HFF Potsdam).
oper Berlin, 2006 – 2009
Marketing. 2005 – 2006 Regie-
Staatstheater Karlsruhe (2008 /
weiß nicht, was soll es bedeu-
2006 Porträtkonzertreihe in
Bühnen, Orchester und Tanz.
Projekte, u. a. Konzeption zu
Bühnen- und Kostümbild für
Assistentin des Komponisten
assistenz bei der Opernproduk-
09), „Strudlhofstiege“ nach
ten“ im Konzerthaus Berlin
Dresden in Zusammenarbeit
Direktionsassistent beim Festi-
„Mad Forest“ (JMK Award,
„Glasmenagerie“ (Regie: K.
Christian Jost. Neben anderen
tion „Don Giovanni“ auf
Heimito von Doderer am Schau-
(2006). 2003 – 2007 Regiemit-
u. a. mit Bernhard Lang
val junger Künstler Bayreuth
London, 2008) und Teilnahme
Minkowski) und Filmausstat-
Stipendienauszeichnungen:
Kampnagel (Regie: A. Bode);
spielhaus Wien (2008), „Liebe
arbeiterin von Hans Neuenfels
(2009). 2006 – 2008 Assistent
(2005). Regiehospitanz zu
am Intern. Szenografiefestival
tung für „Herr G. löst ein
2009 Stipendiatin des „Council
Praktikum im Produktionsbüro
1968“ am BAT Berlin, einge-
(u. a. „Fidelio“ in Hamburg,
der Singakademie Dresden.
Massenets „Manon“ und
in Basel (2008). Seit 2007
Problem“ (Regie: Mia Grau).
for European Studies“, 2007
der Theaterakademie Hamburg
laden zu Festivals u. a. nach
„Idomeneo“, „Lady Macbeth
2006 / 07 Stipendiat am Conser-
Dramaturgiehospitanz u. a. zu
Assistentin u. a. von Riccardo
Beschäftigung mit Wahrneh-
Stipendiatin im Rahmen des
in den Bereichen Presse-,
Paris, Hamburg und Novi Sad.
von Mzensk“ und „Die Zauber-
vatoire national supérieur de
Verdis „La forza del destino“
Hernandez („Lost Highway“,
mungsverschiebungen durch
Mannheimer Mozartsommers,
Öffentlichkeitsarbeit und Spon-
Finalist beim Ring Award 08.
flöte“ in Berlin). 1999 – 2004
musique et de danse Paris
am Landestheater Coburg
ENO / Young Vic Theatre), Es
künstlerische Eingriffe oder
2006 / 07 Fulbright-Stipendium.
soring (2005). 2003 Praktikum
2003 – 2007 Studium der
Studium der Musiktheaterregie
(Prof. Zsolt Nagy). 2001 Studi-
(2000 und 2005). 2000 – 2005
Devlin („Carmen“, ENO,
inszenierte Prozesse. Zusam-
Seit 2007 Forschungs- und
am Goethe Institut Budapest
Schauspielregie an der Hoch-
an der Hochschule für Musik
um der Theaterwissenschaft
Studium der Rechtswissen-
„Salome“, Royal Opera House,
menarbeit mit Medienkünstler
Lehrtätigkeit an der Columbia
im Bereich Organisation und
schule für Schauspielkunst
„Hanns Eisler“ Berlin. Stipen-
und Theologie in Köln. 2002
schaften mit wirtschaftswissen-
„I Puritani“, Nederlandse
Florian Kühnle (ortsspezifische
University New York. Geboren
Öffentlichkeitsarbeit. Geboren
„Ernst Busch“, Berlin. Geboren
diatin der Akademie Schloss
Musikstudium in Salzburg.
schaftlicher Zusatzausbildung
Opera) und Penelope Wehrli.
Klanginstallationen). Seit 2008
1984 in Princeton, USA.
1980 in Prag.
1981 in Wien.
Solitude (2009). Geboren 1978
Geboren 1981 in Bonn.
an der Universität Bayreuth.
Mehrfache Preisträgerin des
Klangtheater Lunalyon. Gebo-
Geboren 1979 in Coburg.
Deutschen Jugendfotopreises.
ren 1983 in Berlin.
in Karlsruhe.
Geboren 1984 in Erding.
20 // 21
Stipendiaten
2008 – 2010
Eunsun Lee
Bernhard F. Loges
Sparte: Komposition
Sparte: Dramaturgie
Kompositionsstudentin an der
Seit der Saison 2009 / 10 als
HfM Karlsruhe in der
Dramaturg an der Deutschen
Solistenklasse von Wolfgang
Oper am Rhein engagiert, an
Rihm. Meisterschülerin bei
W. Krätzschmar. Konzertexa-
Kami Wilhelmina
Manns
Volker Perplies
Calogero Scanio
Anno Schreier
Sophia Simitzis
Sparte: Dirigieren
Sparte: Komposition
Sparte: Komposition
Sparte: Regie
Kapellmeister und Solorepetitor
Sizilianischer Komponist. Früh-
Freischaffender Komponist.
Freischaffende Regisseurin, u. a.
Regie von Platons „Gastmahl“
am Aalto-Musiktheater Essen.
jahr 2010 UA des Raum-Akts
„Wunderhorn“, szenischer
„Dido’s death. Zuschaun wie
Dirigentin. Künstlerische Leite-
am Nationaltheater Sidi Bel
Dort seit 2006 neben Kinder-
„Abdul R.“ für Licht, 3 Gemälde,
Liederzyklus (UA Mainfranken
einer stirbt“, Ballhaus Ost,
rin des von ihr gegründeten
der er bereits 2006 als Gast
Abbes, Algerien, und „Medea“
und Jugendkonzerten Dirigate
Tänzer und 10 Instrumentalis-
Theater Würzburg, 2008),
und „6 Arien der Cleopatra“,
Jungen Orchesters Basel sowie
tätig war. Er studierte Theater-
mit der Compagnie Soie
von „Aufstieg und Fall der
ten (Libr.: C. Scanio, Bremen),
„Kein Ort. Nirgends“ Oper nach
Ballhaus Ost / HAU 2, Berlin,
des Messias-Chors Zürich-
men Komposition an der HfM
wissenschaft, Komparatistik
Sauvage in Lyon (2009). Regie-
Stadt Mahagonny“ (Weill /
2009 Kinderoper „Pulcinella
Christa Wolf (UA Staatstheater
sowie Regiemitarbeit zu „Eine
Oerlikon. 2007 / 08 musikali-
Dresden bei J. Herchet.
und Geschichte in Bochum.
assistentin u. a. bei der UA
Brecht), „Die arabische Nacht“
und Pinocchio“ (Libr.: C. Scanio,
Mainz, 2006). Seit 2008
Kirche der Angst vor dem
sche Assistentin von Claudio
UA ihres Musiktheaterstücks
Seit 2007 Lehrbeauftragter
„Lady Sarashina“ (Komp.:
(Christian Jost), „Die Zauber-
UA Ensemble ANM, Bremen).
Lehrauftrag für Musiktheorie
Fremden in mir”, Ruhrtriennale /
Abbado u. a. beim Orchestra
„Vorfall in Kwangju“ an der
des dortigen Instituts für
P. Eötvös, Regie: U. Amagatsu)
flöte“ (Mozart) und „Fürst Igor“
2008 „Die unsichtbare Hand“
an der Hochschule für Musik
Theatertreffen 09. Dozentin
Mozart in Bologna. Seit 2000
kleinen szene der Semperoper
Theaterwissenschaft, an dem
an der Opéra National de
(Borodin). 2000 – 2006
(Libr.: Bernhard Glocksin,
in Karlsruhe. 2005 – 2007
bei der Studienstiftung des
Teilnehmerin zahlreicher
(2008). Stipendien u. a. des
er im Juni 2009 seine Promo-
Lyon (2008 / 09). Regiehospi-
Dirigierstudium an der Hoch-
Text: Al-Jubouri / Goethe, TA
Studium in der Meisterklasse
deutschen Volkes, Sommer-
Meisterkurse u. a. in Luzern,
Schwäbischen Kunstsommers
tion abschloss. Er schreibt
tanzen bei Peter Stein zu
schule für Musik und Theater
Ensemble ANM, Bremen),
von Hans-Jürgen von Bose an
akademie in Görlitz 2009.
Schwäbisch Gmünd, Mannheim
Irsee (2009), der Kulturstiftung
für das Theaterjahrbuch
Tschaikowskys „Pique Dame“
Hamburg bei Christof Prick.
2006 „Puppenspieler“ (Libr.:
der Hochschule für Musik und
2004 – 2007 Regieassistentin
und Zug in Dirigieren und
des Freistaates Sachsen sowie
„Schauplatz Ruhr“. Von 1997
an der Opéra National
Hospitanzen an der Semper-
Angela Delissen, UA Theater
Theater in München. 1999 –
u. a. bei „Parsifal“ (Regie:
Violine. Seit 2002 gefördert
des Europäischen Zentrums
bis 2005 absolvierte er diverse
de Lyon (2007 / 08) und bei
oper in Dresden, 2003 Assis-
Bremen), 2003 „Pulci“ – ein
2005 Kompositionsstudium
Christoph Schlingensief),
durch die Schweizerische
der Künste Hellerau (2008),
Regie- und Dramaturgiehospi-
„Wallenstein“ am Berliner
tent von Christof Prick beim
Kindermärchen für Sprecher
bei Manfred Trojahn an der
Bayreuther Festspiele, und an
Studienstiftung. 2004 – 2007
Kompositionspreise des Seoul
tanzen und Assistenzen, eigene
Ensemble (2007). 2002 – 2007
Charlotte Symphony Orchestra,
und Ensemble (Text: Gianni
Robert-Schumann-Hochschule
der Volksbühne am Rosa-
Diplomstudium Dirigieren an
Music Festival für Neue Musik
freie Regiearbeiten entstan-
Studium der Regie an der
2006 Repetitor zur Aushilfe am
Rodari, UA Monopoli). Seit
Düsseldorf. Zahlreiche Stipen-
Luxemburg-Platz, Berlin. 1998 –
der Hochschule für Musik der
(2009), der Hanna Johannes
den in Aachen, Bochum und
Hochschule für Schauspiel-
Theater Kiel. 2004 – 2007 Sti-
2005 Kompositionsstudium bei
dien und Preise, u. a. 2002 –
2004 Studium der Musik-,
Stadt Basel. Seit 2009 wissen-
Arras Stiftung (2008), des
Dortmund. 2007– 2009 war
kunst „Ernst Busch“ Berlin und
pendiat des Dirigentenforums
Y. Pagh-Paan an der Hoch-
2006 Stipendiat der Studien-
Theater- und Literaturwissen-
schaftliche Mitarbeiterin mit
Wiener Sommerseminars für
er Promotionsstipendiat der
der École Nationale Supérieure
des Deutschen Musikrats.
schule für Künste Bremen,
stiftung des deutschen Volkes,
schaften an der Ludwig-
Lehrauftrag am Musikwissen-
Musik (2006) und des Interna-
Studienstiftung des deutschen
des Arts et Techniques du
2000 – 2004 Stipendiat der
2000 – 2005 bei G. Tedde in
2009 Gewinner des Wettbe-
Maximilians-Universität
schaftlichen Institut der
tionalen Kompositionswettbe-
Volkes und der Richard-
Théâtre Lyon. Geboren 1977 in
Bayerischen Begabtenförde-
Piacenza und 1995 – 2000 bei
werbs „Teatro minimo“ am
München, der Sorbonne
Universität Basel, wo sie zur-
werbs des Dresdner Kammer-
Wagner-Stipendienstiftung.
Berlin.
rung. Geboren 1979 in Fürth.
E. Sollima in Palermo. Geboren
Opernhaus Zürich, 2010 Stipen-
Nouvelle Paris und der Freien
zeit auch promoviert. Geboren
chors (2006). Geboren 1976 in
Geboren 1980 in Simmerath.
1980 in Frankfurt am Main.
diat in der Villa Massimo in
Universität Berlin. Geboren
1983 in Zürich.
Rom. Geboren 1979 in Aachen.
1978 in München.
Sparte: Regie
Seoul / Südkorea.
Lena-Lisa
Wüstendörfer
Sparte: Dirigieren
22 // 23
Christian Jost, Komponist und Dirigent, hat
die „Akademie Musiktheater heute“ als Juror
bei der Auswahl junger Komponisten im Jahr
2009 beraten. Im Gespräch berichtet er über
seine Arbeitsweise und Tendenzen der aktuellen Musiktheaterszene.
Ihre „Arabische Nacht“ wurde 2008 in Essen uraufgeführt. Im
September 2009 wurde sie an der Oper Halle ein weiteres Mal aufgeführt. Regisseur ist Florian Lutz, Bühne und Kostüm unterliegen
der Leitung von Sebastian Hannak, beide Alumni der „Akademie
Musiktheater heute“. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Direkt am Klang
Ein Interview mit Christian Jost
von Christian Jost
CJ _ Ich lernte Florian Lutz während des Besuchs der Akademie
zu meiner Oper „Die arabische Nacht“ in Essen kennen. Er und
einige andere Stipendiaten fielen mir im Gespräch besonders durch
sondern in Klängen denke, daher schreibe ich direkt die Partitur, in
unverbrauchte Beiträge auf. In den darauffolgenden Wochen traf
der dann alles aus den jeweiligen Instrumenten entwickelt wird.
ich mich mehrfach mit Florian in Berlin, wir sprachen viel über
Musiktheater, wobei er nicht nur durch Kenntnis des Opernbe-
In der Spielzeit 2008 / 2009 waren Sie „composer in residence“
triebs und innovative Ideen aufhorchen ließ, sondern auch ein
an der Komischen Oper Berlin. Wie gestaltete sich der inhaltliche
Gefühl von Integrität vermittelte, das ich für das Erarbeiten einer
Austausch mit dem Haus?
Inszenierung an einem Opernhaus, mit all den Möglichkeiten, aber
auch den unendlichen Falltüren, für wichtig erachte. Als ich
CJ _ An der Komischen Oper Berlin herrscht dieser „erst mal geht
Sebastian Hannaks Arbeiten kennen lernte, stand für mich fest,
alles“-Grundgeist, was bedeutet, dass jede Idee, jeder Vorschlag
dass beide ein ideales Team für die Neuproduktion in Halle sein
nicht im Keim erstickt, sondern gleich auf dessen mögliche Um-
würden. Daher habe ich mich dafür eingesetzt, beiden diese Pro-
setzung geprüft wird. Das hat etwas Befreiendes, da der Fokus
duktion anzuvertrauen, was die dortige Leitung gerne und sofort
auf die Sache gelenkt wird. In Bezug auf meine „residence“ schien
angenommen hat.
sich dies noch zu verstärken, da diese ohnehin schon eine Innovation darstellte. Mit dem Intendanten Andreas Homoki und dem
Was war in der „Arabischen Nacht“ ihr kompositorischer Ausgangs-
Chefdramaturgen Werner Hintze, die während der Spielzeit und im
punkt?
dazu vorbereitenden Jahr meine Hauptpartner für den inhaltlichen
Fluss waren, fand jedweder Diskurs auf Augenhöhe statt. Wenn
CJ _ Kompositorisch und damit auch inszenatorisch wollte ich
man sich gegenseitig schätzt und respektiert, will man sich in
ein abendfüllendes Ensemble schaffen. Angelehnt an die großen
erster Linie gegenseitig bereichern und etwaige aufkommende
Ensembles der Mozart- / da Ponte -Opern sind in der „Arabischen
Krisen und Auseinandersetzungen werden folgenlos überstanden,
Nacht“ die Gesangsstimmen in polyphoner Linienführung, Textver-
da die Substanz nicht angegriffen wird.
schmelzung und Handlung auf das Äußerste miteinander verzahnt,
und dies ohne Unterbrechung auf eine relative Länge von 90 Minu-
Neben zahlreichen Orchesterwerken wie „Heart of Darkness“
ten, was auch kompositorisch bedeutete, dass ich das Werk an
komponierten Sie mit „Hamlet“ Ihre fünfte Oper. Worin besteht für
einem Stück, ohne jegliche Unterbrechung, komponiert habe.
Sie der Reiz, eine Oper zu komponieren?
Bei all meinen Werken, den Opern wie der Instrumentalmusik, bil-
CJ _ Mein Musiktheaterdenken hat sich immer aus dem Gesang
den für mich Instrument und Klangerzeugung eine absolute Einheit.
heraus entwickelt und gebildet. Für mich ist das Zentrum einer
Ich kann nicht irgendwelche Töne schreiben und diese dann irgend-
jeden Oper die Stimme. Von ihr geht alles aus. Durch sie wird
welchen Instrumenten zuordnen, zumal ich auch nicht in Tönen,
jedweder Inhalt geformt und entwickelt, erhält seine Struktur und
Linie, seine Färbung, seine Form und seine Brüche und wird so
Bild links: „Hamlet“ von Christian Jost an der Komischen Oper
Berlin, Juni 2009
zur erlebbaren Gestaltung geführt.
In Gesprächen mit jüngeren Komponisten stelle ich oft fest, dass
Bild rechts: Christian Jost, Juror des diesjährigen Stipendiaten-
sich das Interesse, Werke für das Musiktheater zu verfassen, aus
jahrgangs
der Tatsache ergibt, mit dem Kino aufgewachsen zu sein und
24 // 25
halten. Aber auch die heute bedeutenden Werke der zweiten Hälfte
des zwanzigsten Jahrhunderts waren nicht gleich die großen
Renner. Auch sie mussten die verschiedensten Deutungen durch
Neuproduktionen erfahren und überstehen, bevor man sich auf
den gemeinsamen Kanon einstimmte, dass es sich dabei um lohnende aufzuführende Opern handelt. Insofern ist die heutige Existenz diverser „Klassiker“ der jüngsten Moderne nur zum Teil ein
Verdienst des uraufführenden Hauses, sondern eben auch all der
Häuser, die sich auf eine Nachspielung eingelassen haben. Nun
kommt paradoxerweise hinzu, dass ein Opernhaus, das es sich
zur Pflicht macht, jede Spielzeit eine Musiktheater-UA herausbringen zu wollen, gleichsam eine Erweiterung des Repertoires blockiert, da der kostbare Platz von „einem“ zeitgenössischen Werk
pro Saison durch die UA bereits vergeben ist. Ein Opernhaus kann
Bild oben: „Arabische Nacht“ von Christian Jost, Inszenierung
mit der Nachspielung einer überzeugenden werkimmanenten UA
der Oper Halle, September 2009
nur gewinnen, da die Katze dem Sack längst entsprungen ist.
man in der Oper eine Art instrumental-visuelle Entsprechung des
In Ihren Werken wie der Choroper „Angst“ setzen Sie sich mit
Kinos sieht, in der auch noch gesungen wird. Ich bin zwar auch
Grenzbereichen menschlicher Erfahrung und der Entdeckung unbe-
ein Kind des Kinos, aber beim Komponieren einer Oper interessiert
kannter Welten auseinander. Sind dieses Themen, die sich im Musik-
mich das Visuelle weitaus weniger als das Atmosphärische und
theater besonders gut behandeln lassen?
Transformationen
Zur Vermischung der Sparten und
Professionen von Bernhard F. Loges, Stipendiat 2008 – 2010
darin bildet die Stimme für mich das Herz des Ganzen, weil sie
Quelle und Ziel all meiner Intentionen für das Musiktheater bildet.
CJ _ Meine Themen entstehen aus einer inneren Lust und Notwendigkeit, dem Menschen und seinen Verankerungen in dieser
Sowohl in der „Arabischen Nacht“ als auch bei „Hamlet“ haben
Welt irgendwie näher zu kommen. Das Musiktheater bietet hierfür
Sie auf bestehende Stoffe zurückgegriffen, aber das Libretto selbst
die komplexesten Mittel und deshalb ist es gleichermaßen Motor
erarbeitet. Wieso haben Sie auf eine Zusammenarbeit mit einem
und Ziel meines künstlerischen Denkens. Oper wird es so lange
Librettisten verzichtet?
geben, solange wir diesem einmaligen Zusammenspiel von Akustisch-visuell-Atmosphärischem und Kunst einen Wert beimessen.
In der regen Korrespondenz mit anderen Kunstformen und im Aufbrechen tradierter Grenzen
sowie in steter Kommunikation untereinander
werden neue Formen im Musiktheater möglich,
die neue Perspektiven schaffen.
Bild oben: „Dialog.Portrait Hugues Dufourt“ auf den Wittener
Tagen für neue Kammermusik, April 2009
hat. Seien es Projekte, die sich frei mit Opernstoffen beschäftigen
(darunter die Arbeiten David Martons) oder auch Performances,
denen keine Partitur zugrunde liegt, sondern die freien Assoziati-
CJ _ Bei all meinen bisherigen Musiktheaterwerken, wie auch bei
Wenn eine Gesellschaft hierfür den Blick verliert, weil sie immer
„Vipern“ und „Angst“, hat sich im Umgang mit dem musikalischen
weiter versucht, sich auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner
„No! We know our work, we do what we find challenging, we
wie auch dem textlichen Material über die Jahre eine Entwicklung
einzupendeln, wird sie über kurz oder lang das Musiktheater auf-
are just normal guys who want to make theatre.“ So antwortete
vollzogen, die ich nicht getrennt voneinander hätte vollziehen
geben, wobei dies dann nicht weiter auffallen wird, da noch eine
Valentina Carrasco von La Fura dels Baus auf die Frage, ob sich
Bei den von unserem Jahrgang (2008 –10) besuchten Workshops
können. All meine Musiktheaterwerke sind Teil eines Entwicklungs-
ganze Menge anderer Errungenschaften der Menschheit auf der
die katalanische Theatergruppe nach 30 Jahren noch als Avant-
zeigte sich in vielen Projekten, die beim Berliner Ultraschall-Festival,
prozesses, in dem ein spezifisches musikdramatisches Problem
Strecke bleiben werden.
garde betrachten würde. Die aufwendige Inszenierung von Ligetis
den Wittener Tagen für neue Kammermusik oder dem Brüsseler
„Le Grand Macabre“ an der Brüsseler Opéra de la Monnaie (De
Kunstenfestival präsentiert wurden, dass nicht nur die Grenzen
behandelt wird, um mich immer weiter, immer kenntnisreicher in
onen folgend eine Auseinandersetzung mit der Wirkung von Musik
und Theater darstellen und selbst zur Partitur werden.
die Materie eindringen zu lassen, und auf diesem Weg war ich
Welche Impulse würden aus Ihrer Sicht die aktuelle Musiktheater-
Munt) war visuell und musikalisch beeindruckend. Dennoch
zwischen den Sparten, sondern auch unter den Professionen flie-
mehr oder weniger auf mich selbst zurückgeworfen. Da ich aber
szene stärker beleben?
bestätigte die Produktion den Eindruck, dass wirklich innovative
ßend sind. Die tradierten Unterscheidungen zwischen Komponist,
Musiktheaterprojekte vor allem in der Freien Szene durch die
Musiker, Sänger, Dirigent und Regisseur sind zwar in Bezug auf
ein Mensch bin, der den Austausch mit anderen Autoren und
Dramaturgen geradezu sucht, wird sich dies in zukünftigen Werken
CJ _ Ich halte die aktuelle Musiktheaterszene für eine der span-
kreative Verbindung unterschiedlicher Kunstformen ermöglicht wer-
die notwendigen Arbeitsvorgänge (meistens) noch vorhanden,
sicherlich niederschlagen.
nendsten künstlerischen Innovationen, die momentan von unserem
den. Deren Annäherung und Collagierung ermöglicht neue Per-
aber diese sind durch eine große Offenheit in der gemeinsamen
Land ausgehen. Die Mittel und die Möglichkeiten für spannendes,
spektiven, die nicht zuletzt das – inzwischen weitgehend etablierte –
Entwicklung geprägt.
In den letzten Jahrzehnten gab es einen erfreulichen Anstieg von
aufregendes Musiktheater sind alle vorhanden. Es gibt auch Mut
sogenannte postdramatische Theater aufgerissen hat. In Inszenie-
Uraufführungen im Musiktheater. Die wenigsten Werke schaffen es
zum Experiment und vor allem eine steigende Lust daran. Nur
rungen Christoph Marthalers, Sebastian Baumgartens und vieler
Bei dem niederländischen VocaalLAB unter der künstlerischen
allerdings über die Uraufführung hinaus. Der Weg ins Repertoire
fürchten die Häuser manchmal allzu schnell leere Sitzreihen, was
anderer oder auch in den (meisten) Kreationen der Ruhrtriennale
Leitung von Romain Bischoff gibt es zwar eine klare Hierarchie,
erscheint quasi unmöglich. Wie kann es gelingen, Häuser für bereits
zum einen bei neueren Werken oftmals nicht zutrifft und zum an-
wird die Bühne bzw. der (industrielle) Raum selbst zur Partitur, in
doch funktioniert das Ensemble mit wechselnden Sängerinnen
uraufgeführte Opern zeitgenössischer Komponisten zu begeistern?
deren die vermeidlich anziehenden Titel auch keine Garantie mehr
der Klänge und Bilder, Worte und Gesten zu einer multimedialen
und Sängern wie eine Art Familie: Alle Beteiligten haben den glei-
für volle Häuser darstellen. Eine kluge, künstlerisch ausgewogene
Komposition zusammenfließen. Jenseits solcher Festivalprodukti-
chen Willen etwas zu verwirklichen und setzen sich für die gemein-
CJ _ Grundsätzlich sollte ein neues Werk die Qualitäten erfüllen,
wertvolle Programmplanung wird immer belohnt werden, vielleicht
onen fällt in der Entwicklung der freien Theaterszene der letzten
same Produktion ein. Vom Thema der Inszenierung ausgehend –
um den unterschiedlichsten Deutungsmöglichkeiten unserer Kultur
nicht kurz-, aber längerfristig. ///
Jahre ein allgemeiner Trend zu Performances mit musiktheatrali-
„Diamanten“ – wird die Besetzung festgelegt, durch die folgende
schen Mitteln auf. Man könnte behaupten, dass die Zukunft des
Auswahl der Stücke und die Körperlichkeit, die einige Lieder beim
Musiktheaters bereits in der Realität des freien Theaters begonnen
Singen verlangen, entstehen erste Ansätze für die Regie, die sich
des Interpretierens von Musik und Theater Rechnung zu tragen.
Nicht umsonst spielen wir die Klassiker, weil sie solches bereit-
Das Gespräch wurde im August 2009 geführt.
26 // 27
InnenLeben
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der
„Akademie Musiktheater heute“ wird im
Oktober 2010 das Kooperationsprojekt zwischen der Deutsche Bank Stiftung und der
Oper Frankfurt „InnenLeben“ im Bockenheimer Depot uraufgeführt.
InnenLeben ist eine musiktheatralisch inszenierte Ausstellung
über „Flucht, Asyl und Abschiebung in Europa“. Als begehbares
Bühnenbild mit Empfangsbereich, Wandtexten, Stellwänden und
Displays wird die Ausstellung im Laufe eines Abends Schauplatz für musikalische Inszenierungen, die über eine bloße faktische Betrachtung hinausweisen.
In die Ausstellungssituation integriert finden sich kleine Verfremdungen, die unmerklich bereits Elemente der Inszenierungen
vorwegnehmen. Die beweglichen Module des Ausstellungsraums werden temporär verschieden gerichtet und konfiguriert
und eröffnen unterschiedliche Räume.
dann weiterentwickeln. Es gibt bei den Arbeiten des VocaalLAB
Bild links: Workshop in Brüssel, Performance von François
nicht so etwas wie einen fertigen reproduzierbaren Abend: Die
Sarhan und Mitglieder des ICTUS Ensembles, April 2009
Berliner Aufführung von „Diamanten“ wurde beispielsweise innerhalb einer Woche aus verschiedenen Einzelstücken, die teilweise
in bis zu zwei Jahren erarbeitet worden sind, zusammengestellt.
Unser Konzept soll einerseits den Ausstellungsraum als einen
Raum ernst nehmen, in dem der Besucher durch seine eigene
Bilder rechts: Arbeitsgespräche während des Workshops beim
Bewegung eine größere Eigenständigkeit gegenüber dem Insze-
Ultraschall-Festival in Berlin, Januar 2009
nierten erfährt. Ihm soll dadurch eine multiperspektivische An-
Aufgrund ihrer Flexibilität ist die Gruppe nicht auf einen Spielort
näherung an das Thema möglich gemacht werden.
festgelegt, sie tritt nicht nur in Theatern oder Konzertsälen, son-
zwungene Atmosphäre, die zugleich auch Raum für die Konzen-
dern auch in Kirchen, auf der Straße oder auch bei Performances
tration auf die Musik bietet. „Liquid Room“ folgt dem Motto „Musik
zu gewinnen. Für solche Projekte bieten Zentren wie das Brüsseler
Andererseits wird durch die gewählte Form das Klischee „Aus-
in Wäldern auf. Inzwischen hat sich VocaalLAB international einen
muss nicht hässlich klingen, um schön zu sein!“, erläutert uns
Kaaitheater oder der PACT-Zollverein in Essen, die über ein breites
stellung“ reproduziert, das Verwendung findet, wenn eine öffent-
Namen gemacht und tritt u. a. auch bei Festivals wie der Ruhr-
Cellist François Deppe, der künstlerische Berater von ICTUS. Un-
Netzwerk an Koproduktionspartnern verfügen, mit denen sie in
liche Institution einen Sachverhalt aufarbeitet und zugänglich
triennale auf.
terschiedliche und einander dennoch ergänzende Stücke bilden
der Lage sind, größere Produktionen zu ermöglichen, einen idea-
machen will. Der Untertitel „Flucht, Asyl und Abschiebung in
ein buntes – aber nicht beliebiges – Programm.
len Raum.
Europa“ mag irritieren: Abschiebehaft und Asylpolitik sind zwar
verbinden, lassen die tradierten Grenzen der einzelnen Professionen
Es wird bei neuem Musiktheater am Ende immer wieder gerne
Bei aller inhaltlichen Heterogenität der in Berlin, Brüssel und Witten
Mitteln finanzierte Ausstellungen über die gegenwärtigen
stärker verschwimmen. In François Sarhans „Telegrams from the
die Frage nach dem Publikum gestellt. Die Besuchergemeinde ist
gesehenen Musiktheaterprojekte haben sie gemeinsam, dass der
Menschenrechtsverletzungen unserer Gesellschaft existieren
nose“, einer Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler William
klein, man trifft Zuschauer des Ultraschall-Festivals bei den Wittener
künstlerische Erfolg in der gelungenen Kommunikation der Gruppe
jedoch nicht. Wir bedienen uns einer tradierten Form, die im
Kentridge und Mitgliedern des ICTUS-Ensembles, fungiert der Kom-
Tagen für neue Kammermusik und umgekehrt. Es gibt zentrale
untereinander und mit den jeweiligen Koproduzenten begründet
Kontext einer musiktheatralischen Inszenierung einen kritischen
ponist auch als Darsteller und trägt die integrierten literarischen
Orte und Festivals, die sich der neuen Musik verschrieben haben,
liegt. Das heißt nicht, dass es keine Differenzen gibt, im Gegenteil;
Blick auf den gesellschaftlichen Umgang mit dem gewählten
Texte selbst vor. Sarhan probiert gezielt Dinge aus, die er nicht
auch einige Opernhäuser führen vermehrt zeitgenössische Kom-
aber im Idealfall ergibt sich, bei einer offenen Haltung zueinander
Inhalt wirft und so eine eigenständige künstlerische Arbeit mit
gelernt hat, wie z. B. auf der Bühne zu sprechen. Er interessiert sich
ponisten auf – wobei eine Uraufführung leichter vermittelbar scheint
und dem Willen zur gemeinsamen Arbeit, durch diese Reibung
dem Thema erst ermöglicht. ///
für das Entstehen eines Kunstwerks durch tatsächliche gemein-
und weit häufiger vorkommt als die Wiederaufführung aktueller
eine neue Kreativität. Dieser Aspekt ist für unseren Jahrgang bei
same Arbeit, nicht für die üblichen, groß angelegten arbeitsteiligen
Werke. Eine Öffnung größerer Häuser für neue Produktionsformen
der Entwicklung eines eigenen Musiktheater-Projekts eine Heraus-
Prozesse der (Musik-)Theaterwelt. In „Liquid Room“, einem Konzert
ist selten und kompliziert, was sowohl an tradierten Strukturen
forderung und zugleich ein Ansporn. ///
von ICTUS im Erscheinungsbild eines Rock-Festivals, findet die
als auch an den Räumlichkeiten als solchen liegt. Ein Abend wie
Musik ununterbrochen auf drei Bühnen statt, es gibt keine Pausen.
„Liquid Room“ ließe sich kaum in der Kölner Philharmonie umset-
Das Publikum kommt und geht, wer etwas trinken möchte, holt
zen, doch ist ein solches Konzert in seiner offenen ungezwungenen
sich ein Bier und kommt wieder. So entsteht eine angenehm unge-
Form gerade dazu geeignet, ein offenes Publikum für neue Musik
Andere Projekte, die Musiktheater mit verschiedenen Kunstformen
in den Tageszeitungen stark vertreten, große, mit öffentlichen
Die Stipendiaten der „Akademie
Musiktheater heute“ 2008 – 2010
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Schön war die Zeit
Alumni 2001– 2009
Die „Akademie Musiktheater heute“ hat sich
seit ihrer Gründung 2001 zu einem lebendigen Netzwerk für junge Führungskräfte des
Musiktheaters entwickelt.
Alumni der „Akademie Musiktheater heute“
nach Sparten
Informationen zu den aktuellen beruflichen Positionen der
Alumni und Stipendiaten gibt es auf der Website der Akademie:
Zahlreiche Alumni und Stipendiaten arbeiten
in herausragenden Positionen der deutschen
Opernlandschaft. Nicht selten kommt es
hierbei zu einer Zusammenarbeit untereinander wie an der Oper Halle (siehe Seite 22),
am Oldenburgischen Staatstheater und an der
Bayerischen Staatsoper.
www.musiktheater-heute.org
Dirigieren
Alexander Adiarte, Brett Alan Austad,
Dramaturgie
Max-Philipp Aschenbrenner, Christin
Masayuki Carvalho, Kevin John Edusei, Maria Fitzgerald, Ferenc
Bahnert, Rose Bartmer, Hannah Dübgen, Nicola Gess, Swantje
Gábor, Simon Gaudenz, Andreas Hotz, Vladislav Karklin, Timo
Gostomzyk, Dorothea Hartmann, Tina Hartmann, Iris Kannen,
Kreuser, Judith Kubitz, David Maiwald, Cornelius Meister, Tilman
Katharina Kost, Malte Krasting, Ann-Christine Mecke, Janina Moelle,
Michael, Markus Neumeyer, Carolin Nordmeyer, Premil Petrovic,
Matthias Nöther, Katharina Ortmann, Lucas Reuter, Olaf Schmitt,
Alessandro Ratti, Barbara Rucha, Anna Shefelbine, Peter Tilling,
Robert Sollich
Constantin Trinks, Wolfgang Wengenroth, Witolf Werner, Martin
Regie
Jörg Behr, Johannes Bergmann, Andreas Bode,
Komposition
Wolter
Leo Dick, Mark Moebius,
Karola Obermüller, PRASQUAL
Christian Carsten, Cordula Däuper, Johannes Erath, Marcelo
Cardoso Gama, Kristina Gerhard, Annika Haller, Eva Maria
Kulturmanagement
Höckmayr, Pavel B. Jiracek, Liis Kolle, Tobias Kratzer, Andreas
Brandt, Michael Dühn, Thomas Ellenberger, Christoph Gaiser,
Bühnenbild
Leisner, Florian Lutz, Anna Malunat, Hendrik Müller, Susanne
Heribert Germeshausen, Julia Glesner, Maren Hofmeister, Alexander
Sebastian Hannak
Gjesdal Øglænd, Isabel Ostermann, Mathilde Reichler, Veronica
Hollensteiner, Daniel Kunz, Katja Nawka, Ulrike Niehoff, Maria-
Rignall, Juliane Scherf, Elisabeth Stöppler, Eszter Szabó (†),
Christina Plieschke, Christoph Helge Rehders, Benjamin Sahler,
Elena Tzavara, Karsten Wiegand, Brigitte Witzenhause, Jonas Zipf
Verena Thole, Martin Witkowski, Kristina Wuss, Ronny Unganz,
Stefan Vogel, Sarah Zalfen
Christof Belka, Stefan
Alexandre Corazzola, Nikolaus Frinke,
Bild oben: Probe zu „Helges Leben – das Labor“ für den Festakt
2008
30 // 31
Kuratorium / Jury
Ein hochkarätig
besetztes Kuratorium
trägt mit seinem
Engagement wesentlich zum Erfolg des
Programms bei:
Prof. Dr. Peter Ruzicka
Komponist, Dirigent,
Künstlerischer Leiter
der Münchener Biennale
Juliane Votteler
Bewerbung / Infos
Die Stipendiatenauswahl erfolgt durch
eine jährlich wechselnde Fachjury. Der
Jury 2009 gehören an:
Fragen
Bewerbung
Impressum
Fragen zur „Akademie Musik-
Sie möchten sich für das
theater heute“ beantworten
zweijährige Stipendium der
wir gerne:
„Akademie Musiktheater
Herausgeber
Deutsche Bank Stiftung
Oktober 2009
heute“ bewerben?
Intendantin am Theater
Telefon: 069 910-33414
Augsburg
Claus Guth
Fax: 069 2199-6136
Bewerben können sich
Sebastian Baumgarten
Eva Wagner-Pasquier
Regisseur
akademie.musiktheater-
Studierende und Berufsein-
Regisseur
Künstlerische Gesamtleitung
Johannes Harneit
[email protected]
steiger (maximal zwei Jahre
Prof. Dr. Heiner Goebbels
der Bayreuther Festspiele
nach Ende des Studiums)
Komponist, Dirigent und
Komponist, Regisseur,
Klaus Zehelein
Pianist
www.musiktheater-heute.org
Professor für Angewandte
Präsident der Bayerischen
Christian Jost
Postadresse
Kulturmanagement, Bühnen-
Komponist und Dirigent
Akademie Musiktheater heute
bild und Regie. Bewerben
Sergio Morabito
c /o Deutsche Bank Stiftung
können sich Teilnehmer bis
Dramaturg
60262 Frankfurt
einschließlich Jahrgang 1978.
Christian Schmidt
Leitung
Bühnen- und Kostümbildner
Michael Münch
Eine Bewerbung für den
Juliane Votteler
Mitglied des Vorstands
Förderzeitraum 2010 – 2012
Intendantin des Theater
Deutsche Bank Stiftung
ist von Mitte Januar bis 31. Mai
Theaterwissenschaft an der
Theaterakademie „August
Justus-Liebig-Universität Gießen
Everding“
Andreas Homoki
aus den Bereichen Dirigieren,
Dramaturgie, Komponieren,
Chefregisseur und Intendant
der Komischen Oper Berlin
Christian Jost
Komponist und Dirigent
Peter Konwitschny
2010 ausschließlich online über
Augsburg
Chefregisseur an der Oper
Leipzig
Bernd Loebe
Intendant der Oper Frankfurt
am Main
Projektmanagement
die Website der „Akademie
Bild links und rechts:
Viola Maurer
Musiktheater heute“ möglich.
„Vox Humana“ Inszenierung
Catherine Sondermann
und Komposition von Leo Dick,
Kirsten Uttendorf
Dramaturgie Katharina Ortmann
(Stipendiaten 2007– 09) im
Christine Mielitz
Oldenburgischen Staatstheater
Operndirektorin am Theater
Dortmund
Dr. Gérard Mortier
Redaktionelle Anmerkung:
Künstlerischer Leiter Teatro
Alle Angaben in diesem Magazin
Real in Madrid
erfolgten mit bestem Wissen und
wurden mit größter Sorgfalt und Um-
Enno Poppe
sicht aus unterschiedlichen Quellen
Komponist, Dirigent, Leiter des
zusammengestellt. Eine Haftung für
„ensemble mosaik“ in Berlin
die Richtigkeit oder Vollständigkeit
der Angaben kann dennoch nicht
Redaktion
Oliver Brandt
Viola Maurer
Gestaltung
Weigand Design und
Kommunikation GmbH
Druck
Druckerei Imbescheidt
GmbH & Co. KG
Bildnachweise
Titelseite: © Philipp Ottendörfer
Seite 2: © Agnes Fabich
Seite 3: © Wolfgang Runkel
Seite 4 / 5: © Claus Langer
Seite 6 : © Philipp Ottendörfer
Seite 7: © Wolfgang Runkel
Seite 8: © Philipp Ottendörfer
Seite 9: © Ruth Walz
Seite 10 / 11: © Veit Mette
Seite 12: © Norske Opera
Seite 13: © Anja Kerschkewicz
Seite 22 : © Komische Oper
Berlin, Monika Rittershaus
Seite 23: © Andreas Knapp
Seite 24: © Opernhaus Halle,
Gert Kiermeyer
Seite 25: © Agnes Fabich
Seite 26 / 27: © Agnes Fabich
Seite 28 / 29: © Wolfgang
Runkel
Seite 30 / 31: © Andreas J. Etter
Rückseite: © Veronica Rignall
Porträtbilder Stipendiaten
Patrick Hahn
Albrecht Puhlmann
übernommen werden. Allen Beteilig-
Intendant der Staatsoper
ten, die an der Erstellung dieses
Stuttgart
Magazins mitgewirkt haben, danken
Ulrich Kreppein
wir für die Unterstützung.
Foto: © Raf Tienpont
Foto: © WDR / Simin Kianmehr
www.musiktheater-heute.org
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