Nur zu Prüfzwecken

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Die Welt der Töne
Der Schall
Die Luftmoleküle schwingen längs (longitudinal)
der Ausbreitungsrichtung. ,Longitudinalwellen‘ (Druck­
wellen) haben keine Wellenberge und -täler wie ,Trans­
versalwellen‘ und bewegen sich als Verdichtungen und
Verdünnungen fort.
Jede Materie – ob fest, flüssig oder gasförmig –
kann Schall übertragen. Die Schallgeschwindigkeit in
der Luft beträgt bei 20 Grad ca. 343 Meter pro Sekunde,
im ­Wasser ca. 1.500 m/s, im Eisen ca. 5.100 m/s.
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Schall ist eine momentane und örtliche Änderung des
Druckes und damit der Dichte einer Materie. Eine Schall­
quelle, ein elastischer Körper (Holz, Saiten, Luftsäule
etc.) wird ‚aus der Ruhe‘ gebracht, verdrängt die ihn
umgebenden Moleküle und zwingt sie zur Bewegung.
Diese Schallwellen pflanzen sich von der Schallquelle
aus in Kugelform fort.
Der Weg des Schalls vom Klangerzeuger zum Ohr
Ê Nach dem
Anschlagen
schwingt die
Stimmgabel. Der
Resonanzkörper
(Holzkästchen)
überträgt diese
Schwingungen
verstärkt auf die
Luft.
Ë Die schwingenden Luft­
moleküle geben ihre Be­
wegung an benachbarte
weiter; dadurch breitet
sich die Schallwelle in
alle Richtungen aus. Man
kann diese regelmäßigen
Verdünnungen und Ver­
dichtungen der Luft als
Linien sichtbar machen.
Ì Schließlich erreicht
die Schallwelle das
Ohr und das Gehirn
erkennt den Ton der
Stimmgabel. Wir
können ‚Frequen­
zen‘ von etwa 15
bis 20.000 Hertz
(Schwingungen pro
Sekunde) hören.
Amplitude
Luftmoleküle
Ei
Wellenlänge
Ton/Geräusch
Unregelmäßige (aperio­
dische) Schwingungen
nennt man Geräusche,
regel­mäßige Töne bzw.
Klänge.
6
Wege zur Musik 1
Geräusch – Ton – Klang
Treffen auf unser Ohr viele unregelmäßi­
ge Einzelschwingungen, so hören wir ein
Geräusch. Ist die Bewegung regelmäßig,
spricht man von periodischen Schwin­
gungen. Diese erzeugen den Schall, den
wir als Ton/Klang wahrnehmen.
0
5
10
ms
Geräusch, unperiodisch
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Der Schall
Amplitude und Frequenz
Als harmonisch wird eine Schwingung bezeichnet, wenn sie als ,Sinusfunktion‘ beschrieben werden kann. Dabei gilt:
Wenn die ‚Ampli­
tude‘ einer Schwin­
gung größer wird,
erhöht sich die Laut­
stärke.
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1
Nimmt die ‚Frequenz‘ einer Schwin­
gung zu – die Wellenlänge ab – wird
der Ton höher. Das Maß der Frequenz ist
Hertz1 (Hz). Ein Hertz bedeutet eine Pe­
riode pro Sekunde. Der Frequenzbereich
des menschlichen Hörens ist individuell
verschieden, im Durchschnitt hört ein
Erwachsener Töne zwischen 16.000
und 20.000 Hz.
Ordne die vier abgebildeten Wellenformen nach der Lautstärke (von leise
zu laut) und nach der Tonhöhe (von tief zu hoch).
Lautstärke/Tonhöhe
Die Amplitude bestimmt
die Lautstärke, die Wel­
lenlänge die Tonhöhe.
A
B
leise
C
D
laut
hoch
tief
Oszillogramme
Ei
Ein natürlicher ‚Ton‘ besteht in der Regel aus einer Summe von ‚Sinustönen‘, die
als Teil- oder Partialtöne zu einem Ganzen verschmelzen. Physikalisch betrachtet
sind sie dann keine Töne mehr, sondern ‚Klänge‘.
Die ,Oszillogramme‘ (Schallaufzeichnung mittels eines ,Oszillografen‘) zeigen
links eine einfache Sinuskurve, rechts dagegen die komplizierte Überlagerungs­
kurve eines natürlichen Klanges (gesungener Vokal a). Die Zahl und Stärke der
zusätzlichen Teiltöne bestimmen die Klangfarbe.
5
10
ms
Töne/Klänge
Musikalische ‚Töne‘ sind
fast immer ein Gemisch
von mehreren periodi­
schen Schwingungen, es
sind ‚Klänge‘ mit einer
bestimmten Klangfarbe.
A
0
Hunde hören bis zu 50.000 Hz.
0
5
10
ms
1 Benannt nach dem Physiker Heinrich Hertz, 1857–1894, der als erster Versuche über die Ausbreitung elektromagne­
tischer Wellen machte.
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Wege zur Musik 1
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1
Die Welt der Töne
Teiltonreihe
Harmonische Partial- oder Teiltöne entsprechen der ‚Naturtonreihe‘. Diese kann
man anhand der Schwingungen einer Saite in ihrer Gesamtheit (Grundton) oder
in Teilen (Obertöne) veranschaulichen.
Teiltöne
Die ‚harmonischen‘ Teil­
töne eines Klanges ste­
hen physikalisch fest.
Sollten unharmonische
Teiltöne beteiligt sein,
spricht man von Ton­
gemisch.
1 Grundton (1. Teilton)
2 2. Teilton = 1. Oberton,
eine Oktave höher als 1
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3 3. Teilton,
eine Quint höher als 2
4 4. Teilton,
eine Quart höher als 3
5 5. Teilton,
eine große Terz höher als 4
6 6. Teilton,
eine kleine Terz höher als 5
7 7. Teilton
008 Notenbild der Partialtöne
Notenbild der Partialtöne
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1
w
2
3
w w
&
Oktav Quint Quart
1:2
2:3 3:4
Flageolett
Ei
Das Flageolett-Spiel (sie­he
Aufgabe 1) ist auf vielen
Saiteninstrumenten mög­
lich: Der Spieler erzeug t
an bestimmten Punk ten
durch leichten Fingerdruck
einen Schwingungsknoten
und schlägt/zupft dann die
Saite an.
bw bw nw w
w w #w w
w
b
w
w w w
4
5
6
große kleine
Terz Terz
4:5 5:6
7
8
9
10
großer kleiner
Ganzton Ganzton
8:9
9:10
11
12
13
14
15
16
diatonischer
Halbton
15:16
1
Du kannst die Teiltöne mit einer Gitarre sichtbar und hörbar machen: An­
zupfen einer ganzen Saite ergibt den 1. Teilton (Grundton). Wenn du die
Saite genau in der Mitte, bei einem Drittel, einem Viertel usw. leicht be­
rührst und die Saite dann anzupfst, hörst du (leiser als den Grundton) die
abgebildeten weiteren Teiltöne (,Flageolett‘-Technik). Je höher du kommst,
desto anspruchsvoller wird das Experiment.
2
Hör eine Tonaufnahme und verfolge dabei die Partialtöne im
Noten­bild.
A 1
8
Wege zur Musik 1
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Der Schall
3
Einen Beweis für das Vorhandensein von Teiltönen kannst du in einem zwei­
stufigen Experiment (Teilaufgabe a und b) finden:
Ein klingender Körper
bringt einen anderen mit
derselben Eigenfrequenz
(Resonanzfrequenz) zum
Mitklingen.
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a.Besorg dir ein Stimmgabelpaar mit Klammer. Wenn beide ganz gleich gestimmt
sind (ohne Klammer!), kannst du verfolgen, dass beim Anschlagen einer Gabel
die andere mitklingt. Die erste Gabel sendet Wellen aus, die zweite wird da­
durch zur Schwingung angeregt, wenn sie dieselbe ‚Resonanzfrequenz‘ hat.
Wenn man die Stimmung einer Gabel durch Aufsetzen der Klammer leicht
verändert, tritt dieses Phänomen nicht auf.
Schwingungs­
übertragung
2 Stimmgabeln
Schwingungsübertragung
b.Drück am Klavier einen der Teiltöne 2 bis 6 aus der Naturtonreihe stumm
nieder, dadurch hebt sich der Dämpfer dieser Saite hoch und die Saite kann
frei schwingen. Schlag nun kurz und kräftig den Grundton C an. Der Teilton
schwingt mit und beginnt zu klingen. Mit beliebigen anderen Tönen funktio­
niert der Versuch nicht. Was hast du damit bewiesen?
Ei
Konsonanz und Dissonanz
Die ganzzahligen Teilungsverhältnisse erkannte schon der griechische Philosoph
Pythagoras durch Versuche. Oktav, Quint und Quart (Abstände zwischen den
Teiltönen 1 bis 4) galten in der griechischen Antike als Konsonanzen (Wohlklänge),
spätestens seit der Renaissance auch Terzen und Sexten. Alle anderen Interval­
le (mit komplizierteren Teilungsverhältnissen) empfindet unser Gehör meist als
dissonant (Missklang), doch spielen bei dieser Einschätzung Tradition und Hör­
gewohnheit eine große Rolle.
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Von Pythagoras leitet sich eine
Weltanschauung ab, deren
Anhänger sich Pythagoreer
nennen. Sie gehen davon aus,
dass der Kosmos eine nach
bestimmten Zahlenverhältnissen
aufgebaute harmonische Einheit
bildet und dass nicht nur in der
Musik, sondern in allen Lebens­
bereichen dieselben Gesetzmä­
ßigkeiten gelten (sollten).
Wege zur Musik 1
9
1
Die Welt der Töne
Klangfarbe
Bei der menschlichen Stimme und bei Musikinstrumenten klingt also außer dem Grundton noch eine Reihe von
harmonischen Teiltönen in verschiedener Stärke mit. Sie bilden das so genannte Teiltonspektrum, das die Klang­
farbe – bei Sängern spricht man gern von ‚Timbre‘ – bestimmt.
Das Hervortreten von Teiltönen bei einem Instrument ist von dessen Bau abhängig. Aber auch die Instrumente
einer Gattung haben als Einzelexemplare eine spezielle Klangfarbe (z. B. hat jede Violine ihre besondere Klangfarbe).
1
Auf der Gitarre kannst du schärfere und weichere Klänge (mit mehr oder mit
weniger Obertönen) erzeugen. Experimentiere: Zupf die Saiten näher beim
Steg oder in der Mitte bzw. über dem Schallloch an.
2
Hör die Klangbeispiele zu fünf Instrumenten und kreuz an. Orientier
dich bei Tonhöhe und Lautstärke am ersten Beispiel.
Klangfarbe
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Die Klang farbe (eines
Instruments) ist abhän­
gig von der Anzahl, Aus­
wahl und Lautstärke der
Obertöne, oft beeinflusst
durch die Spielweise.
Verwende folgende Begriffe zur Beschreibung der Klangfarbe (oder
finde eigene):
dumpf – dunkel – durchdringend – hart – hell – hölzern – klar – lieblich –
metallisch – rau – sanft – schnarrend – schrill – trocken – weich – zart
3
Klangschale
4
Horn
5
Fagott
( ( (
( ( (
( ( (
( ( (
( ( (
( ( (
( ( (
( ( (
( ( (
Klangfarbe
laut
Akkordeon
( ( (
leise
2
Lautstärke
hoch
Blockflöte
tief
Tonhöhe
1
A 2
Was haben alle Beispiele gemeinsam? Wodurch unterscheiden sie sich?
Ein- und Ausschwingvorgang
Ei
Den Übergang eines Schallerzeugers vom Ruhezustand in den schwingenden Zustand nennt man Einschwingvor­
gang. Der gegenteilige Übergang (Abnahme der Amplitude durch Energieverlust) heißt Ausschwingvorgang. Diese
Vorgänge finden in Sekundenbruchteilen statt und sind neben der Klangfarbe für das Erkennen eines Instrumentes
von großer Bedeutung (siehe auch Seite 37).
a
b
c
t (sec)
10
a. Einschwingzeit
Wege zur Musik 1
b. ungedämpfte Welle
c. Ausschwingzeit
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Der Schall
3
Für einen typischen Instrumentenklang sind Ein- und Ausschwingvorgang ebenso wichtig wie die
Klangfarbe. Hör Tonbeispiele (mit Ansagen) zum Trompetenklang (a) und zum Klavierklang (b). Be­
schreib dann kurz die Auswirkungen der angegebenen ,Manipulationen‘ M auf die Erkennbarkeit des
Instrumentenklanges.
a.Trompete
b.Klavier
1: weiches, allmähliches Anblasen des Tones;
2: direktes, hartes ,Anstoßen‘ des Tones;
M 3: 1+2 ohne natürlichen Einschwingvorgang;
M 4: 1+2 mit vertauschten Ein- und Ausschwingvorgängen;
5: ,normaler‘ Trompetenklang
A 3
1: Ausschnitt aus W. A. Mozarts Klavier­
sonate c-Moll KV 457;
M 2: dasselbe Beispiel, aber mit Schwin­
gungsverlauf rückwärts
Erkenntnis:
Resonanz
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Erkenntnis:
Ein weiteres akustisches Phänomen ist das Mitschwingen von Körpern in einer Frequenz, die ihrer Eigenfrequenz
(Resonanzfrequenz) nicht entspricht. Wir sprechen in diesem Fall von ‚erzwungener‘ Resonanz.
Wir kennen das von Resonanzkörpern bei Musikinstrumenten. Sie sind so konstruiert, dass sie viele Eigen­
frequenzen enthalten, die idealerweise den gesamten Tonumfang des Instruments abdecken. So schwingt der
Resonanzkörper bei allen mit dem Instrument erzeugbaren Tonhöhen gut mit.
Keinen Resonanzkörper haben/benötigen in der Regel Aerofone und Elektrofone.
1
Testet mit einer Stimmgabel die Resonanzfähigkeit von acht Klassenzimmer-Gegenständen (z. B. Schrank)
bzw. Körperteilen (z. B. Bauch). Stellt zuerst fest, wie gut die Resonanz jeweils ist und kreuzt in der linken
Spalte der Tabelle die Eigenschaften der Resonanz an. Kreuzt dann jene Eigenschaften des Gegenstandes an,
die am ehesten zutreffen.
Eigenschaften der Resonanz
gut
mittel
schlecht
Eigenschaften des Gegenstandes
eher eher
groß klein
hohl gefüllt
eher eher
weich hart
Ei
Gegenstand/
Resonanzkörper
Summe:
Auswertung: Zieht in der rechten Spalte alle Kreuze bei Gegenständen, die ihr als gut/mittel beurteilt habt, farbig
nach. Zählt schließlich zusammen, wie viele Kreuze sich bei den einzelnen Eigenschaften befinden und tragt die
Zahl unten ein (Summe). Schreibt die drei Eigenschaften mit den meisten Punkten in den Ergebnissatz.
Ergebnissatz:
Gute Resonanzkörper sind eher
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,
und
.
Wege zur Musik 1
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1
Die Welt der Töne
Das Ohr
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Die Schallwellen werden von der Ohr­
muschel aufgefangen und gelangen über
den äußeren Gehörgang zum Trommelfell.
­Diese Membran überträgt die Schwingungen
vom äußeren Ohr auf die im luftgefüllten
Mittel­ohr (rot) aufgehängten, miteinander
verbundenen Gehörknöchelchen (Hammer,
Amboss, Steigbügel). Sie verstärken die In­
tensität der Schwingungen etwa bis auf das
Zwanzigfache; für den Druckausgleich sorgt
die Ohrtrompete.
Der Steigbügel gibt die verstärkten
Druck­wellen über das ovale Fenster an das
mit Flüssigkeit gefüllte Innenohr (lila) wei­
ter. Im Innenohr (auch Schnecke genannt)
befindet sich das Cortische Organ. Es ist mit
ca. 20.000 Sinneshärchen besetzt, die mit Nervenfasern in Verbindung stehen. Diese Härchen setzen den hydrau­
lischen Druck in elektrische Impulse um, die durch einen Nerv zum Gehirn weitergeleitet werden, wo es schließlich
zur Hörempfindung kommt.
Gehörsinn
Ei
„Das Auge führt den Menschen
in die Welt, das Ohr führt die
Welt in den Menschen“, sagte
der Naturforscher Lorenz Oken
im 19. Jahrhundert. Bereits
wenige Tage nach der Befruch­
tung beginnt der nicht einmal
ein Millimeter große Embryo
Ohransätze auszubilden. In der
17. Woche ist die Hörschnecke
(Cochlea) bereits vollständig
und in ihrer endgültigen Größe
entwickelt und das Gehör ist
funktionsfähig.
Später nehmen wir dann die
meisten Eindrücke mit den
Augen auf. Trotzdem messen
unsere Ohren Sinnesreize viel
genauer als die Augen, und das
den ganzen Tag lang. Auch im
Schlaf nehmen die Ohren Geräu­
sche wahr und melden sie dem
Gehirn.
Keiner der übrigen Sinne des Menschen ist so genau wie der Gehörsinn. Er
kann z. B. winzigste Positionsunterschiede von Schallquellen erkennen. Das
Gehirn wertet den Zeitunterschied des eintreffenden Schalls auf die Ohren
aus und bestimmt so die Position der Schallquelle. Das Gehör ist auch sehr
anpassungsfähig. Sprechen mehrere Personen gleichzeitig, können wir eine
Person ‚herausfiltern‘ und verstehen.
1
Testet euer Richtungshören: Geh mit einem Partner/einer Partnerin an einen
stillen Ort und verbinde ihm/ihr die Augen. Begib dich dann irgendwo in
den Raum und lass ein leises Geräusch ertönen (Schnippen, Pfeifen, Piepsen
einer Uhr …). Dein/e Partner/in zeigt auf die vermeintliche Schallquelle.
Protokolliere und prüf in zehn Versuchen die Richtigkeit der Angaben. Wie­
derholt dann den Versuch, wobei sich dein/e Partner/in ein Ohr zuhält. Was
ist das Ergebnis eures Experiments?
1
mit beiden Ohren
2
3
4
5
6
7
8
9
10
richtig
nicht erkannt
mit einem Ohr
richtig
nicht erkannt
Ergebnis:
12
Wege zur Musik 1
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Der Schall
Hörschäden
Werden wir einem starken Knall oder länger andauerndem Lärm (Rockkonzert, Kopfhörer) ausgesetzt, kann es zu
Hörschäden kommen. Wenn Lärm hoher Intensität [> 85 dB] auf das Ohr einwirkt, führt dies schon nach Stunden
zu einer Hörstörung, die bei länger dauernder Belastung irreversibel ist. Ort der Schädigung sind die Haarzellen
im Cortischen Organ der Schnecke.
Beispieltabelle für Hörempfindungen
Stille
Atmen
Blätter­ Flüstern
rauschen
Unter­
haltung
Büro
Schreien,
Mofa
Straßen­
lärm
Diskothek,
Presslufthammer
Rockkonzert,
Düsentriebwerk
0 dB
10 dB
20 dB
50 dB
60 dB
70 dB
80 dB
110 dB
120 dB
still
ruhig
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gs
Dezibel
40 dB
ruhig
leise
leise
leise
laut
laut
unerträglich
Schmerzschwelle
Die Maßeinheit für die Intensität eines Schall­ereig­nis­ses ist das Dezibel. Bei
0 dB hören wir nichts; Geräusche bis 30 dB empfinden wir als ruhig; dauern­
der Lärm macht schwerhörig. Bei mittleren Frequenzen und Pegeln ergibt ein
Pegelunterschied von 10 dB eine Verdoppelung oder Halbierung des Laut­
stärke­ein­drucks.
Ei
Von 2006 bis 2011 haben die
Hörschäden bei Kindern und Ju­
gendlichen um 26 % zugenom­
men. Hauptverantwortlich dafür
dürfte vor allem zu lautes Hören
mit Ohrhörern von MP3-Geräten
und Mobiltelefonen sein. Sie
erzeugen im Gehörgang einen
Schallpegel von bis zu 110 dB.
Karikatur aus
Hoffnungs großes Orchester
© Helbling, Innsbruck • Esslingen • Bern-Belp
Lärm am Arbeitsplatz
Durch Lärm am Arbeitsplatz verursachte Schwerhörigkeit ist eine der häufigs­
ten Berufskrankheiten. Besonders lärmgefährdet sind Arbeiter in der Stahlund Autoproduktion – aber auch Orchestermusiker (siehe Karikatur)!
Wege zur Musik 1
13
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