Der neue Marketingmix

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Der neue
Marketingmix
Warum man in Zukunft in vier Ms statt
in vier Ps denken sollte
E. Jerome McCarthy
Bildquelle: Absatzwirtschaft.de
Vier große Veränderungen:
•
•
•
•
Mehr Marken
Mehr Werbevolumen
Mehr Globalisierung
Mehr Internet
Die doppelte
digitale Revolution:
Die doppelte
digitale Revolution:
(1)Das Internet als multiples
Kommunikationsmedium
Die doppelte
digitale Revolution:
(1)Das Internet als multiples
Kommunikationsmedium
(2)Das Internet als Basis für
neue Geschäftsmodelle
Die logische Konsequenz:
• „Das strategische und operative Marketing muss
in den Unternehmen an Bedeutung gewinnen.“
In der Theorie:
Bildquelle: http://www.professionalacademy.com
In der Praxis:
Quelle: Studie Homburg, Vomberg, Enke, IMU in: Markenartikel, 6. August 2015
An Einfluss verloren:
• Pricing
• Neuproduktentwicklung
• Strategische Ausrichtung der
Geschäftseinheiten
• Expansion in neue geographische Märkte
• Auswahl strategischer Geschäftspartner
• Ausgestaltung des Kundenservices
• Vertriebsstrategie
Die „traurige“ Realität:
Product
Price
Place
Promotion
Die „traurige“ Realität:
Product
Promotion
Die „traurige“ Realität:
Product
Promotion
Die „traurige“ Realität verstärkt:
• Social Media
• Big Data
Zwei Möglichkeiten:
(1)Das Comeback der 4 Ps.
(2)Ein neuer Marketingmix für
die Zukunft
Die vier Anforderungen:
(1)Die wesentlichen Veränderungen
berücksichtigen
(2)Das Marketing wieder „strategisch“ machen
(3)Den „Market“ wieder zurück ins Marketing
bringen
(4)Einen wesentlichen Beitrag zur Fokussierung
und Profilierung von Marken leisten
Der neue Marketingmix
Merchandise
Market
Media
Message
M #1:
Merchandise
„Product“ als Hero:
„Product“ als Hero:
Bildquellen: Coca-Cola Werbung, Nivea Werbung, Persil Werbung, Colgate Werbung
Marketing heute und in Zukunft:
Produkte
Marketing heute und in Zukunft:
Dienstleistungen
Events
Länder
Produkte
Parteien
Personen
Organisationen
Anliegen
Konzepte
Ideen
Städte
Medien
Bewegungen
Ganzheitlich aus
Kundensicht:
Zwei wesentliche Erkenntnisse:
Zwei wesentliche Erkenntnisse:
(1)Die eigene Marke ist nicht der Mittelpunkt dieser
Erde aus Kundensicht.
Zwei wesentliche Erkenntnisse:
(1)Die eigene Marke ist nicht der Mittelpunkt dieser
Erde aus Kundensicht.
(2)Kunden denken nicht in breiten Markenklammern
oder Markenkompetenzen, sondern in konkreten
Kaufentscheidungen.
Großes Spannungsfeld dabei:
• Speziell Manager denken in vielen Fällen in
Marken und Markenkompetenzen. Manager
denken in möglichst breiten Kompetenzansätzen
(Markenklammern.)
Philips:
• Innovation & You.
Das Ziel von Philips:
• Philips möchte sich so über die Philips
Produktfamilie als der Helfer im Haushalt
positionieren.
Der perfekte Werbespot 2014:
Quelle: Philips TV-Werbung
Wer ist Ihr Helfer im Haushalt?
?????
Staubsauger
?????
Staubsauger
Dyson
Kaffeemaschine
?????
Kaffeemaschine
Nespresso
Elektrische Zahnbürste
?????
Elektrische Zahnbürste
Oral-B
Elektrorasierer
?????
Elektrorasierer
Philips
Braun
Fernseher
?????
Fernseher
Samsung
Das heißt:
• Im ersten Schritt sollten Sie wirklich Ihr gesamtes
Angebot aus Kundensicht betrachten.
• Dabei geht es nicht darum, in
Markenkompetenzen, sondern in
„Einkaufsentscheidungen“ der Kunden zu
denken.
Sony versus Apple:
Sony versus Apple:
Ich hätte gerne
einen Sony.
Sony versus Apple:
Ich hätte gerne
einen Apple.
Nur niemand sagt:
Ich hätte gerne
einen Apple.
Die Kunden sagen:
Ich hätte gerne
einen iMac.
Die Kunden sagen:
Ich hätte gerne
einen iPod.
Die Kunden sagen:
Ich hätte gerne
ein iPhone.
Die Kunden sagen:
Ich hätte gerne
ein iPad.
Der Unterschied:
• Sony ist heute eine breite Dachmarke, die viele
Produkte anbietet.
• Apple ist heute eine Unternehmensmarke, die
starke Produktmarken anbietet.
Die Markenwerte
laut Interbrand in Mrd. US$:
Sony
Apple
2001
2007
2016
15,1
5,46
12,91
11,04
8,32
178,12
Interessante Beobachtung:
• Apple ist heute sicher die meistbewunderte
Marke in Marketing- und Unternehmenskreisen.
Interessante Beobachtung:
• Apple ist heute sicher die meistbewunderte
Marke in Marketing- und Unternehmenskreisen.
• Nur Sony dürfte das große Strategievorbild sein,
wenn man sich aktuell die meisten Marken- und
Marketingstrategien ansieht.
Wichtiger Punkt dazu:
• Aus Kundensicht betrachtet sind die meisten
Marken heute zu breit und damit zu unspezifisch
positioniert.
• Viele Marken könnten enorm an Kraft und
Marktanteilen gewinnen, wenn man den Fokus der
Marke verengen würde.
Von Rügenwalder lernen:
• Mitte der 1990er
Jahre
• 400 Produkte
• 70 Mio. Euro Umsatz
Von Rügenwalder lernen:
• 2012
• 6 Produkte
• 170 Mio. Euro Umsatz
Der große Unterschied:
1990er Jahre
Ein weiterer,
breit-sortierter
Anbieter.
Der große Unterschied:
1990er Jahre
Ein weiterer,
breit-sortierter
Anbieter.
2012
Der TeewurstSpezialist.
Rügenwalder 2012:
„Die mit der Mühle
muss es sein.“
Bildquelle: Rügenwalder Werbung
Godo Röben,
Marketing-Geschäftsführer:
„Über die Jahre haben wir unser Produktangebot
von 400 Artikeln auf sechs reduziert und sind
trotzdem kontinuierlich gewachsen.“ (Quelle:
Horizont, 24/2012)
Besser:
„Über die Jahre haben wir unser Produktangebot
von 400 Artikeln auf sechs reduziert und sind
deswegen kontinuierlich gewachsen.“ (Quelle:
Horizont, 24/2012)
Und heute:
Bildquelle: Handelsblatt/Rügenwalder Werbung
Toyota:
Zuverlässig
Toyota:
Zuverlässig
Hybrid
Das meistverkaufte asiatische Auto:
Das meistverkaufte asiatische Auto:
Hyundai
M #1 „Merchandise“:
Das eigene
Angebot analysieren
Und fokussieren.
M #2:
Market
Product
Price
Place
Promotion
Und wo ist der „Market“?
Product
Price
Place
Promotion
Schlüsselfrage im Hyperwettbewerb:
Schlüsselfrage im Hyperwettbewerb:
• Welchen genau definierten Markt möchten wir
heute und in Zukunft dominieren?
Das Problem dabei:
• Je dynamischer die Märkte und das
Wettbewerbsumfeld sind, desto mehr neigt das
Management dazu, den eigenen Markt sehr breit
und dadurch oft sehr abstrakt zu positionieren.
Yahoo! 1994
Yahoo! 1994
Bildquelle: http://storm.usc.edu/~fmcintos/thewebin1994.html
Yahoo! 2016
Bildquelle: http://www.webpronews.com/yahoo-updates-app-homepage-2016-01/
Suche im Internet:
Suche im Internet:
Google
Die Flucht in die Abstraktion:
• Multimediales Leitmedium
• Mobilitätsanbieter
• Logistikdienstleister
Multimediales Leitmedium:
Multimediales Leitmedium:
Bild Zeitung
Mobilitätsanbieter:
Mobilitätsanbieter:
BMW
VW
Opel
…
Logistikdienstleister:
Logistikdienstleister:
UPS
Die erfolgreichste Fluglinie!?
Air Berlin vs. Ryanair
• Auf dem Papier spricht Air Berlin als
Hybridfluglinie mehr Kunden an als Ryanair.
• Nur in der Wahrnehmung ist Ryanair als die
Diskontfluglinie klarer positioniert.
Die Sicht des Managements:
Die Sicht des Managements:
• „Wir leben in einem hochdynamischen Umfeld,
deshalb müssen wir uns vom reinen
Automobilanbieter zum Mobilitätsanbieter weiter
entwickeln. Nur so können wir für unsere Kunden
nicht nur relevant bleiben, sondern zum ersten
Ansprechpartner in Sachen Mobilität werden.“
Die Sicht der Kunden:
Die Sicht der Kunden:
• Flugreise ….. Ryanair
• Bahn ….. Deutsche Bahn
• Fernbus ….. Flixbus
• Mietwagen ….. Sixt
• Mitfahrdienst ….. Uber
• Carsharing ….. Car2go
• Elektroauto ….. Tesla
• Taxi ….. Mytaxi
M #2 „Market“:
Fokussierte
Marktdefinition
M #3:
Media
Im alten Marketingmix:
Product
Price
Place
Promotion
Der optimale Media-Mix:
Bildquelle: http://kulhavy.rs-consulting.com/html_content/album_rektorat.html
Zwei wesentliche Punkte
oder Veränderungen:
(1)Der Bereich Media ist heute zu wichtig, um als
ein Teil eines der 4 Ps gesehen zu werden.
(2)Dieser sogenannte optimale Media-Mix ist heute
für die meisten Unternehmen unfinanzierbar
geworden.
Neu über Media-Planung denken …
Neu über Media-Planung denken …
… oder klare Fokussierung auf ein Leitmedium!
Ein prominentes Vorbild:
Ein prominentes Vorbild:
In Phasen denken:
(1) Vorverkaufsphase
(2) Einführungsphase
(3) Erste Wachstumsphase
(4) Zweite Wachstumsphase
In Phasen denken:
(1) Vorverkaufsphase ….. Ankündigungspolitik
(2) Einführungsphase
(3) Erste Wachstumsphase
(4) Zweite Wachstumsphase
In Phasen denken:
(1) Vorverkaufsphase ….. Ankündigungspolitik
(2) Einführungsphase ….. Klassische PR
(3) Erste Wachstumsphase
(4) Zweite Wachstumsphase
In Phasen denken:
(1) Vorverkaufsphase ….. Ankündigungspolitik
(2) Einführungsphase ….. Klassische PR
(3) Erste Wachstumsphase ….. Klassische PR
(4) Zweite Wachstumsphase
In Phasen denken:
(1) Vorverkaufsphase ….. Ankündigungspolitik
(2) Einführungsphase ….. Klassische PR
(3) Erste Wachstumsphase ….. Klassische PR
(4) Zweite Wachstumsphase ….. Klassische
Werbung
Woher kennen Sie die Marke
Ryanair?
Woher kennen Sie die Marke
Ryanair?
Und heute:
Zuerst PR, dann Werbung:
Bildquelle: Darkenergyfilms.com
Bildquelle: Ryanair.com
Zuerst PR, dann Werbung:
Bildquellen: Ebay Werbung, Amazon Werbung, Netflix Werbung
Interessanter Aspekt dabei:
Bildquellen: Zalando Werbung, Amazon Werbung, Trivago Werbung, Parship Werbung
Zukunftskandidat dafür:
Zukunftskandidat dafür:
True Fruits:
Bildquelle: True-fruits.com
Bildquelle: Facebook
Wagner Pizza:
• Verkostungen
• Radio
• Fernsehen
Bildquelle: Wagner Pizza Werbung
Kriterien/Fragen:
• In welcher Phase ist meine Marke? (PR oder
Werbung)
• Welches Medium passt am besten aus
Kommunikationssicht zu meiner Marke?
• Welches Medium passt am besten aus
Reichweiten- und Budgetgesichtspunkten zu
meiner Marke?
BMW versus Patek Philippe:
BMW versus Patek Philippe:
Bildquelle: BMW Werbung
BMW versus Patek Philippe:
Bildquelle: BMW Werbung
M #3 „Media“:
Klares
Leitmedium
fokussieren
M #4:
Message
Der neue Marketingmix
F
O
K
U
S
S
I
E
R
U
N
G
Merchandise
Market
Media
Message
P
R
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L
I
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N
G
Von den besten Marken lernen:
BMW.
Fahrfreude.
Audi.
Technik.
Flixbus.
Fernbus.
Google.
Suche.
YouTube.
Video.
iPhone.
TouchscreenSmartphone.
Geox:
Atmet.
Dr. Best:
Nachgebend.
ING-Diba:
Direktbank.
Spotify:
MusikStreaming.
GoPro:
ActionCam.
mymuesli:
Internetmüsli
Pop-Art:
Pop-Art:
Andy Warhol
Donald Trump 2016:
Donald Trump 2016:
Great
Donald Trump 2016:
Hillary Clinton 2016:
Hillary for America
Fighting for you
Stronger together
Hillary Clinton 2016:
?????
Dazu Al Ries:
„The most powerful concept in business today is
owning a word in the mind.“
Das heißt:
• Je fokussierter Sie die ersten 3 Ms definiert
haben, desto einfacher wird es, dieses eine Wort
zu finden und zu besetzen.
• Je unfokussierter Sie die ersten 3 Ms definiert
haben, desto schwieriger, wenn nicht unmöglich
wird es, die eigene Marke klar zu definieren.
Das große Marketing-Dilemma:
• Das Top-Management legt das Geschäftsmodell
für die Marke fest, ohne dabei wirklich die
Notwendigkeiten aus Marketingsicht bedacht zu
haben.
• Das Marketing soll dann dafür die
Werbepositionierung, den Werbeslogan und eine
voll integrierte 360-Grad-Werbekampagne
entwickeln.
Management versus Marketing:
Bildquelle: Air Berlin Werbung
M #4 „Message“:
Auf ein Wort
fokussieren
Ausblick
Die Zukunft
des Marketings
Marketingjob Nr. 1:
Marketingjob Nr. 1:
• Der Aufbau von Marken, die spezifisch
ausgewählte Märkte dauerhaft dominieren.
Voraussetzung dafür:
• Nur dazu muss Marketing mehr sein, als nur ein
wenig Produktkosmetik und Werbung.
• Dazu muss Marketing ein zentrales Element der
strategischen Unternehmensführung sein.
4 Ms statt 4 Ps:
4 Ms statt 4 Ps:
Vielleicht können diese 4 Ms dazu einen
wesentlichen Beitrag leisten!
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit
Mehr über mich auch in meinem Buch „Brandtner on Branding“, im
eBook „Visueller Hammer“ bzw. auf meinem Blog
www.brandtneronbranding.com
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