Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit

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Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems
mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Projektarbeit
der Universität St. Gallen
Hochschule für Wirtschafts-,
Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG)
zur Erlangung des Titels
Executive MBA HSG
vorgelegt von
Stefan Andreas Lenz, Uesslingen
Peter Wieland, Chur
Genehmigt auf Antrag von
Herrn Prof. Dr. Rolf Dubs
St. Gallen, Juni 2012
Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Eigenständigkeitserklärung
Ich, Stefan Andreas Lenz
geboren am: 22. April 1972 in Uesslingen TG
erkläre hiermit,
1. dass ich die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe und ohne Verwendung anderer als der angegebenen
Hilfsmittel verfasst habe,
2. dass ich meine Projektarbeit bisher weder im In- noch im Ausland in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt habe,
3. dass ich, falls die Arbeit mein Unternehmen betrifft, meinen Arbeitgeber über Titel, Form und Inhalt
der Projektarbeit unterrichtet und sein Einverständnis eingeholt habe.
Wetzikon, 06. Juli 2012
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Eigenständigkeitserklärung
Ich, Peter Wieland
geboren am: 2. Juli 1970 in Chur
erkläre hiermit,
1. dass ich die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe und ohne Verwendung anderer als der angegebenen
Hilfsmittel verfasst habe,
2. dass ich meine Projektarbeit bisher weder im In- noch im Ausland in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt habe,
3. dass ich, falls die Arbeit mein Unternehmen betrifft, meinen Arbeitgeber über Titel, Form und Inhalt
der Projektarbeit unterrichtet und sein Einverständnis eingeholt habe.
Rickenbach, 06. Juli 2012
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
………………………………….
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Abstract zur Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems
mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Die Sulser & Partner AG ist ein junges Unternehmen, gegründet im Jahre 2011, welches Dienstleistungen
im Bereich der beruflichen Reintegration und dem Fall Management (Case Management) mit Sitz in Zürich anbietet.
Case Management und berufliche Reintegration findet vermehrt Anwendung auf dem Markt der Versicherungsbranche. Auf der Suche nach Kosteneinsparungen bzw. Kostenoptimierung bieten diese Dienstleistungen, richtig eingesetzt, allen Beteiligten, wie Versicherungsnehmer, Versicherer, Arbeitgeber wie auch
der öffentlichen Hand viel Potenzial. Versicherungsunternehmungen können bei Ihren Leistungen Einsparungen von mehreren Millionen Schweizer Franken erzielen. So betragen beispielsweise die ausbezahlten
Rentenleistungen aufgrund Krankheit und Unfall in der Schweiz rund CHF 13 Mrd. pro Jahr. Aufgrund
einer Studie wurden mehrere Tausend Schadenmeldungen aus allen Bereichen ausgewertet und mögliche
Einsparungen quantifiziert.
Rund CHF 120 Mio. Leistungskosten liessen sich schweizweit jährlich einsparen; zusätzlich könnten Versicherer rund CHF 1.1 Mrd. an Rückstellungen auflösen.
Nebst dem hohen Einsparpotenzial für die einzelnen Versicherer, bietet Case Management eine entscheidende Hilfestellung für die betroffene Person. Ohne qualifizierte Begleitung während der Zeit nach einem
Unfall oder einer schweren Krankheit ist ein Wiedereinstieg in ein berufliches Umfeld für betroffene Personen enorm schwierig. Die Schwierigkeit kann verschiedene Gründe haben, sei es, dass die alte Stelle
nicht mehr vorhanden ist oder bereits anderweitig besetzt wurde, der Arbeitnehmer seine alte Tätigkeit aus
gesundheitlichen, medizinischen Gründen nicht mehr ausüben kann oder die Parteien sich nicht mehr finden. Durch die Unterstützung einer qualifizierten Person, einem Case Manager, erhalten die betroffenen
Personen eine wichtige Hilfestellung. In manchen Situationen, sei dies kurz oder noch während der Regenerationsphase einer Krankheit, ist es für einen Betroffenen nahezu unmöglich, die Schnittstellen zu all
den betroffenen Stakeholder, wie Versicherer, Arbeitgeber, allenfalls Anwälte oder Sozialdienste zu bilden und zu koordinieren. Genau da kommt ein Case Manager zum Einsatz. Ein Case Manager schafft für
alle Stakeholder eine Win-Win Situation. In erster Linie soll sichergestellt werden, dass der Betroffene
längerfristig, beruflich wieder einzugliedern und somit seine individuelle Lebenssituation massgebend
verbessert wird. In einer zweiten Linie profitiert das weitere Umfeld wie der Auftraggeber, zum Beispiel
eine Versicherung, in dem die Kosten markant gesenkt werden. Für Versicherer kann Case Management
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
damit zu einem zentralen Qualitätsmerkmal in der Leistungserbringung werden, dessen Vorteile weit über
den finanziellen Nutzen hinausgehen.
Auf dem Schweizer Markt des Case Management und der beruflichen Wiedereingliederung tummeln sich
unterdessen nebst den Versicherungen viele private Anbieter auf dem Markt. So unter anderem auch Sulser & Partner. Sich in diesem Umfeld zu behaupten und ein kompetenter Ansprechpartner zu sein, verlangt einiges von einem Unternehmen. Die Anforderungen der Anspruchsgruppen sind vielfältig und verlangen unter anderem eine hohe fachliche Kompetenz, absolutes Vertrauen, Zuverlässigkeit, hohe Sozialkompetenz, Empathie, hohe Dienstleistungsqualität, zielorientiertes und verbindliches Handeln, einfache
und transparente wie auch ehrliche und zeitgerechte Kommunikation, um nur einige zu nennen.
Das «Netzwerk Case Management Schweiz» hat in enger Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme, Zollikofen (SQS), ein Qualitätsmanagement-Zertifikat
für Institutionen die Case Management anwenden bzw. anbieten, entwickelt. Durch die Zertifizierung
kann eine Institution belegen, dass sie die hohen fachlichen Standards des Netzwerk Case Management
einhält und auch erfüllt. Das SQS-Zertifikat ist national anerkannt.
Ziel dieser Arbeit war es, Sulser & Partner im Hinblick auf die angestrebte Zertifizierung massgebend zu
unterstützen und zu begleiten. Innerhalb dieser Projektarbeit wurden alle notwendigen Grundlagen, wie
Strategie und Vision, Corporate Governance, Marketing-Grobkonzept erarbeitet bzw. ausgearbeitet, damit
anschliessend die nötige Prozesslandschaft, das Prozessmodell und weitere Hilfsmittel zur Prozessunterstützung entworfen werden konnten.
Im Hinblick auf die Zertifizierung wurden drei Etappen definiert.

Etappe 1: Vorbereitung und Erarbeitung der Grundlagen (Bestandteil der Masterarbeit am EMBA 40)

Etappe 2: Zertifizierung im Bereich Case Management

Etappe 3: Zertifizierung des gesamten Unternehmen
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Das Unternehmen Sulser & Partner hat sich zum Ziel gesetzt die SQS-Zertifizierung bis Ende Oktober
2012 zu erlangen und dies gleich auch bei ihrem nächsten Kundenanlass am 30. Oktober 2012 in Zürich
zu publizieren.
Die Arbeit erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen selbst. Des weiteren wurde die Zusammenarbeit mit SQS sichergestellt und koordiniert. Bei der Erfassung der bereits intuitiv gelebten Prozesse wurde nebst der Interviewtechnik auch auf bestehende Dokumente zurückgegriffen. Dabei wurden
fortlaufend Prozesse überarbeitet, allenfalls neue definiert oder optimiert und entsprechende Methoden
entwickelt, diese auch zu leben und mittels Prozessmessgrössen (KPIs) auch zu überwachen und die Leistungsfähigkeit des Unternehmen oder eines jeden Einzelnen zu messen.
Die erarbeitete Prozesslandschaft gilt es anschliessend auch zu leben. Dafür wurde dem Unternehmen ein
Werkzeug (Microsoft PowerPoint) zur Verfügung gestellt, welches täglich bei der Arbeit als Hilfsmittel
herangezogen werden kann.
Nebst diesem Hilfsmittel wurden verschiedene Bereiche der Unternehmensführung von den Autoren als
verbesserungsfähig identifiziert und entsprechende Empfehlungsvorschläge aufgezeigt. Zudem wurde eine
Ist-Analyse der IT-Infrastruktur und weiterer technischer Hilfsmittel vorgenommen und auf das erarbeitete
Prozessmodell bezogen, Verbesserungsvorschläge erarbeitet, die dem Unternehmen eine effizientere und
strukturiertere Arbeitsweise ermöglichen soll.
Im Hinblick auf die angestrebte Zertifizierung wurden all die nötigen Grundlagen für den Audit erarbeitet
und wir sind uns sicher, dass einem erfolgreichen Audit nichts mehr im Wege stehen wird.
Terminlich gesehen stehen Vor- wie auch der Audit nach dem Abschluss dieser Arbeit an. Wir haben uns
aber der Sulser & Partner AG gegenüber verpflichtet, sie bis zum erfolgreichen Abschluss zu begleiten.
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Diplomarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems m
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems
mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Projektarbeit
der Universität St. Gallen
Hochschule für Wirtschafts-,
Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG)
zur Erlangung des Titels
Executive MBA HSG
vorgelegt von
Stefan Andreas Lenz, Uesslingen
Peter Wieland, Chur
Genehmigt auf Antrag von
Herrn Prof. Dr. Rolf Dubs
St. Gallen, Juni 2012
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Inhaltsverzeichnis
1
Management Summary ......................................................................................................................... 10
2
Ausgangslage .......................................................................................................................................... 10
3
3.1
3.2
3.3
Zielsetzungen und Rahmenbedingungen ............................................................................................. 11
Zertifizierung des Managementsystems .................................................................................................. 11
Zertifizierung nach ISO-Norm 9001:2008 .............................................................................................. 11
Abgrenzung ............................................................................................................................................. 12
4
4.1
4.2
4.2.1
4.2.2
4.2.3
4.3
4.3.1
4.4
4.5
4.5.1
4.5.2
Marktüberblick...................................................................................................................................... 13
Entstehung Case Management ................................................................................................................. 13
Politisches Umfeld ................................................................................................................................... 15
Versicherungswelt in der Schweiz ........................................................................................................... 15
Gesetzliche Grundlagen ........................................................................................................................... 18
Operative Grundlage................................................................................................................................ 19
Case Management ................................................................................................................................... 19
Definition Case Management: ................................................................................................................. 19
Berufliche Reintegration.......................................................................................................................... 21
Wertschöpfungsnetzwerk und Marktrollen ............................................................................................. 21
Arbeitsprozess Case Management ........................................................................................................... 22
Arbeitsprozess berufliche Reintegration .................................................................................................. 25
5
Positionierung Sulser & Partner .......................................................................................................... 25
6
6.1
6.2
6.3
6.4
Vision, Werte, Leitbild und Strategie .................................................................................................. 28
Vision ...................................................................................................................................................... 28
Werte ....................................................................................................................................................... 28
Leitbild .................................................................................................................................................... 28
Strategie ................................................................................................................................................... 29
7
7.1
7.2
7.2.1
7.2.2
7.2.3
7.3
7.3.1
7.3.2
7.3.3
7.4
Corporate Governance .......................................................................................................................... 29
Unternehmenskultur ................................................................................................................................ 30
Organisationsstruktur............................................................................................................................... 30
Verwaltungsrat ........................................................................................................................................ 30
Geschäftsleitung ...................................................................................................................................... 31
Revisionsstelle ......................................................................................................................................... 32
Internes Kontrollsystem ........................................................................................................................... 32
Operationskontrolle ................................................................................................................................. 33
Finanzielle Kontrolle ............................................................................................................................... 34
Compliance Kontrolle.............................................................................................................................. 34
Risikomanagement .................................................................................................................................. 36
8
8.1
8.2
8.3
8.3.1
Marketing und Kunden......................................................................................................................... 36
Kunden und Märkte ................................................................................................................................. 36
Alleinstellungsmerkmal ........................................................................................................................... 38
Wertschöpfung ........................................................................................................................................ 38
Geschäftsmodell ...................................................................................................................................... 38
9
9.1
9.2
9.3
9.3.1
9.3.2
9.3.3
9.3.4
9.3.5
9.3.6
9.3.7
Prozessmodell und Geschäftsprozesse ................................................................................................. 40
Prozessmodell .......................................................................................................................................... 40
Dienstleistungsprozesse ........................................................................................................................... 40
Führungsprozesse .................................................................................................................................... 41
Strategie, Governance und Compliance................................................................................................... 41
Finanzen .................................................................................................................................................. 41
Mitarbeiter ............................................................................................................................................... 42
Risiken ..................................................................................................................................................... 42
Prozesse / Qualität ................................................................................................................................... 42
Führung ................................................................................................................................................... 42
Marketing ................................................................................................................................................ 43
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
9.3.8
9.4
9.4.1
9.4.2
9.4.3
9.4.4
9.4.5
9.5
9.6
9.7
Projekte .................................................................................................................................................... 43
Unterstützungsprozesse ........................................................................................................................... 43
Auftragseingang ...................................................................................................................................... 43
Assessment-Vorbereitung ........................................................................................................................ 43
Dossierbereinigung .................................................................................................................................. 43
IT-Support ............................................................................................................................................... 44
Facility Management ............................................................................................................................... 44
Prozesslandkarte und Prozesskatalog ...................................................................................................... 44
Prozessmodellierung ................................................................................................................................ 47
Prozessinformationen und Visualisierungen ........................................................................................... 49
10
10.1
10.2
10.3
Prozessunterstützung und Technologie ............................................................................................... 51
Dokumente und Formulare ...................................................................................................................... 51
Prozessorientierte Ordnerstruktur ............................................................................................................ 52
IT-Unterstützung ..................................................................................................................................... 52
11
11.1
11.2
11.2.1
11.2.2
11.2.3
11.3
11.3.1
11.3.2
11.4
Empfehlungen und Fazit ....................................................................................................................... 53
Marketing ................................................................................................................................................ 53
Corporate Governance ............................................................................................................................. 53
Erweiterung Operationskontrolle............................................................................................................. 54
Struktur des Verwaltungsrates ................................................................................................................. 54
Systematisches Risikomanagement ......................................................................................................... 54
Prozessunterstützung und Technologie ................................................................................................... 55
Prozessorientiertes Führungssystem ........................................................................................................ 55
Hilfsmittel zur Prozessunterstützung ....................................................................................................... 56
Fazit ......................................................................................................................................................... 56
12
Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................................... 57
13
Quellenverzeichnis ................................................................................................................................. 58
14
Abkürzungsverzeichnis ......................................................................................................................... 61
Anhang zur Projektarbeit .................................................................................................................................. 62
14.1
Prozessbeschreibungen ............................................................................................................................ 62
14.2
Rollender Liquiditätsplan ........................................................................................................................ 62
14.3
Erfolgsrechnung ...................................................................................................................................... 62
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
1
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Management Summary
Die Sulser & Partner AG ist ein junges Unternehmen im Bereich der beruflichen Reintegration und Case
Management mit Sitz in Zürich. Seit der Gründung im Jahre 2011 wurden die beiden Dienstleistungen
fortlaufend und erfolgreich ausgebaut. Der Schweizer Markt wird unterdessen von mehreren privaten Anbietern mit der Dienstleistung Case Management und beruflicher Reintegration bedient. Die Bedürfnisse
nach professioneller Betreuung und Dienstleistung in diesem Sektor wird aufgrund wachsender Anforderungen an Arbeitnehmer und Gesellschaft tendenziell weiter steigen, was für Sulser & Partner entsprechende Wachstumspotenziale ermöglicht.
In der Gesundheitspolitik wird verstärkt nach neuen und kostengünstigeren alternativen Modellen gesucht,
so wird das so genannte «Managed Care» (medizinische Versorgung über definierte Netzwerke) in der
Schweiz von rund 500'000 Kunden von Krankenkassen genutzt, eine breite Einführung wurde in einer
Volksabstimmung im Juni 2012 abgelehnt. Case Management und berufliche Reintegration sind Lösungsansätze die hauptsächlich von Dienstleistungserbringern und Institutionen des Gesundheitswesens ins
Leben gerufen wurden, dies vorwiegend aus der Motivation heraus, Kosten zu senken bzw. zu optimieren.
Mit Case Management soll ein Klient, mittels wirksamen Instrumenten und einem strukturierten Prozess,
wieder in das Erwerbsleben integriert werden können.
In der Branche des Gesundheitswesens beruht vieles auf Werten wie Vertrauen und Transparenz, wichtig
sind aber auch Standards und Qualitätsnormen. Seit geraumer Zeit besteht die Möglichkeit, dass sich
Dienstleister im Bereich Case Management zertifizieren lassen. Dies schafft für ein Dienstleistungsunternehmen wie Sulser & Partner bei den Auftraggebern wie Versicherungen oder Sozialdienststellen Anerkennung und gleichzeitig ist es ein Gütesiegel. Das Unternehmen Sulser & Partner hat sich zum Ziel gesetzt, die SQS Zertifizierung im Bereich Case Management bis Oktober 2012 zu erlangen.
Die vorliegende Arbeit soll dem Unternehmen im Hinblick auf angestrebte Zertifizierung als Grundlage
dienen.
Einleitend wird der Begriff und die Herkunft des Case Managements erläutert und ein Überblick des
Schweizer Marktes aufgezeigt. Damit anschliessend eine dem Unternehmen angepasste und sinnvolle
Prozesslandschaft kreiert werden kann, war es nötig, verschiedene Grundlagen wie Strategie, Corporate
Governance oder Marketing zu erarbeiten bzw. zu ergänzen. Dies erfolgte in enger Zusammenarbeit mit
der Geschäftsleitung als Auftraggeber. Die erarbeitete Prozesslandschaft wird es Sulser & Partner möglich
machen, die Zertifizierung bis Ende Oktober erfolgreich abzuschliessen.
Im Hinblick auf eine erfolgreiche Zukunft ist abschliessend ein Fazit mit Empfehlungen erarbeitet worden. Die Empfehlungen sind nicht als zwingende Auflage hinsichtlich der Zertifizierung positioniert, sie
sollten aber im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Unternehmens vertieft geprüft werden.
2
Ausgangslage
Das Unternehmen Sulser & Partner AG1 wurde am 23.09.2011 als Aktiengesellschaft gegründet. Die Firma hat dabei alle Aktiven und Mitarbeitenden der Firma Knecht BSN übernommen und will mit einer
neuen, überarbeiteten Strategie den Markt mit Fokus auf die soziale Arbeit und das Gesundheitswesen
bearbeiten und mit Dienstleistungen im Bereich Case Management und berufliche Reintegration bedienen.
1
Das Unternehmen wird im weiteren Verlauf der Projektarbeit als «Sulser & Partner» bezeichnet
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
In den beiden oben erwähnten Bereichen besteht ein funktionierender Wettbewerb. Für Sulser & Partner
ist es als junges Unternehmen in der Branche sehr wichtig, sich gegenüber der etablierten Konkurrenz zu
differenzieren. Der Aufbau und die Zertifizierung des Managementsystems nach ISO 9001:2008 für das
Gesamtunternehmen stellt eine Differenzierungsmöglichkeit im Markt dar. Als Partner für die Zertifizierung wurde durch die Unternehmensleitung das Beratungsunternehmen SQS2 ausgewählt.
Mit der Zertifizierung des Managementsystems in den Bereichen Case Management und berufliche Reintegration werden folgende Ziele angestrebt3:





3
3.1
Bessere Wettbewerbsfähigkeit durch bessere Qualität im direkten Vergleich zu den Mitbewerbern
Effiziente, transparente Prozesse, welche kontinuierlich verbessert werden
Individuelle bedarfs- und zielorientierte Dienstleistungen, basierend auf Standards
Verbesserte Transparenz gegenüber Kunden wie auch allen anderen Anspruchsgruppen
Hohes Vertrauen von Auftraggebern und Anspruchsgruppen
Zielsetzungen und Rahmenbedingungen
Zertifizierung des Managementsystems
Das 2011 neu gegründete Unternehmen Sulser & Partner hat als Vision formuliert, im Markt für Case
Management und berufliche Reintegration eine führende Rolle im Wirtschaftsraum Zürich einzunehmen.
Diese Zielsetzung wird durch ein prozessorientiertes, zertifiziertes Managementsystem unterstützt. Die
Zertifizierung bewirkt nach innen eine Professionalisierung der Unternehmensführung. Andererseits soll
die Zertifizierung auch in der Kommunikation zu Kunden als Differenzierungselement eingesetzt werden.
Die für eine Zertifizierung notwendigen Vorbereitungs- und Aufbautätigkeiten bilden den Fokus dieser
Projektarbeit am Executive MBA der Universität St. Gallen.
3.2
Zertifizierung nach ISO-Norm 9001:2008
Der Partner SQS (für die Zertifizierung des Managementsystems) formuliert in seinem Leitfaden für den
Aufbau prozessorientierter Führungs- und Organisationsysteme4 die Motivation nach einer Zertifizierung
nach ISO-Norm 9001:2008 wie folgt: Qualität entsteht nicht zufällig und ist nicht selbstverständlich, sondern soll systematisch geplant, erarbeitet und sichergestellt werden. Ein prozessorientiertes Managementsystem besteht deshalb im Wesentlichen aus fünf Bausteinen:





Führungsregelkreis
Kontinuierliche Verbesserung (PDCA5)
SWOT-Analyse zur Strategieentwicklung und -validierung
Zielsystem für das Unternehmen und die Mitarbeitenden
Angewandtes Prozessmanagement mit Prozesslandkarte, Prozessbeschreibungen
2
Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme SQS, 3052 Zollikofen
3
Zertifizierung von Case Management-Systemen von SQS
4
[SQS 9001]
5
PDCA = Plan, Do, Check, Act, die Bezeichnung eines geschlossenen Regelkreises mit kontinuierlicher Verbesserung nach Deming
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Der Führungsregelkreis basiert auf einem geschlossenen Kreislauf, beginnend bei «Vision, Leitbild und
Strategie», führt über «Jahresziele (MbO6) und Umsetzung» mit der «Messung Soll/Ist-Vergleiche» zu
entsprechenden «Korrekturen und Verbesserungen».
Abb. 1: Führungsregelkreis eines prozessorientierten Führungs- und Organisationssystems7
Diese Kernelemente des Führungsregelkreises von Sulser & Partner werden laufend durch das Umfeld mit
den «Erwartungen der Stakeholder», den «gesetzlichen Forderungen» sowie der «gesellschaftlichen Entwicklung und Wahrnehmung» beeinflusst. Die Durchführung eines solchen Führungsregelkreises erfolgt
für Sulser & Partner typsicherweise in einem Kalenderjahr, wobei im Bereich der Soll/Ist-Vergleiche und
der Korrekturen und Verbesserungen auch kürzere Zyklen in den entsprechenden Prozessen integriert
sind.
3.3
Abgrenzung
Die vollständige Entwicklung, Dokumentation und Einführung der Management-Instrumente und Prozesse welche für die Zertifizierung von Sulser & Partner notwendig sind, würde den zeitlichen und inhaltlichen Rahmen dieser Masterarbeit sprengen. Diese Aktivitäten werden ausserhalb der Masterarbeit durch
die Autoren als Beratungsmandat durchgeführt, um die Zertifizierung im 2012/2013 zu erreichen und für
das Unternehmen einen nachhaltigen Nutzen zu stiften.
Abb. 2: Die Einführung der Management-Instrumente und die Zertifizierung erfolgen in drei Etappen
6
MbO = Management by Objectives, Führung durch Zielvereinbarung
7
[SQS 9001], Ableitung Seiten 7, 8
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Die Etappe 1 ist Bestandteil der Masterarbeit von Peter Wieland und Stefan Lenz. Die Etappen 2 und 3
werden nach Abschluss der Masterarbeit weiterentwickelt und eingeführt. Die erfolgreiche Zertifizierung
im Case Management soll am Kundenevent vom 30.10.2012 kommuniziert werden.
4
4.1
Marktüberblick
Entstehung Case Management
Der Ursprung von Case Management (CM) ist in den USA zu finden. Case Management wurde zunächst
als eine Erweiterung der Einzelfallhilfe (Case Work) entwickelt, später fand CM auch in Europa, unter
anderem in Deutschland und der Schweiz zunehmend Anwendung als Interventionsstrategie8 in der sozialen Arbeit wie auch im Gesundheitswesen.
Seit ein paar Jahren hat sich gezeigt, dass Case Management nicht nur ein Modetrend ist, sondern viel
mehr eine Kompetenz die in der Versicherungsbranche verankert wurde. Die strategische Relevanz von
Case Management hat für die beteiligten Stakeholder, wie Versicherer, Versicherungsnehmer oder Arbeitgeber in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Richtig angewendet bietet Case Management für Betroffene und Beteiligte nur Vorteile.
In der erweiterten Betrachtung kommt hinzu, dass sich aufgrund demographischer und sozioökonomische
Entwicklungen die Arbeitnehmer zunehmend von der Leistungsgesellschaft überfordert fühlen. Diese
Tendenz ist weiter zunehmend, wie beispielsweise die Abbildung 3 verdeutlicht.
Abb. 3: Wachsende IV-Renten aufgrund psychischer Krankheiten9
Die Anzahl Bezüger von Invaliditäts-Renten (IV-Renten) aufgrund von psychischen Krankheiten ist im
betrachteten Zeitraum von 1997 bis 2009 kontinuierlich gestiegen.
8
Eine Interventionsstrategie wird auch als «personifizierter, individualisierter Handlungsplan» bezeichnet.
9
[BSV 2009]
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Abb. 4: Anteil der psychischen Krankheiten mit höchsten IV-Grad
Von rund 181‘000 Bezügern von IV-Renten sind 45% oder 81‘000 Leistungsbezüger aufgrund von psychischen Krankheiten.
Abb. 5: Im Leben-Geschäft stehen rückläufige Prämieneinnahmen steigende Leistungskosten gegenüber
Von einem effizient und effektiv funktionierenden Case Management, profitieren alle Stakeholder. So
betragen beispielsweise die ausbezahlten Leistungen aufgrund von Krankheit oder Unfall derzeit
CHF 13 Mrd. pro Jahr10. Gemäss einer Studie der Boston Consulting Group liessen sich rund
10
[BCG 2010]
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
CHF 120 Mio. Leistungskosten in der Schweiz einsparen; zusätzlich könnten Versicherer rund
CHF 1,1 Mia. an Rückstellungen auflösen.
Einige Versicherer haben Case Management bereits in ihren Unternehmen eingeführt und als Kompetenz
aufgebaut, so unter anderem die AXA Winterthur Versicherung, die SWICA oder auch die CSS Versicherung. Diese Unternehmen sind für Sulser & Partner nur im weiteren Sinne Mitbewerber, da sie lediglich
für den «Eigengebrauch» Case Management-Dienstleistungen anbieten bzw. nutzen und nicht direkt am
Markt partizipieren.
Nicht nur die Versicherer, auch die Unternehmen bzw. Arbeitgeber haben durch Case Management ein
Einsparpotenzial von 90 % ihrer Kosten,11 da die Abwesenheiten der Mitarbeiter weniger sind und sich
durch Case Management eingrenzen lassen
Die Erfolgsquote für Case Management beträgt, gemäss den in der Studie interviewten Unternehmen rund
30 %. Eine konsequente Anwendung von Case Management hätte für die Unternehmen NettoEinsparungen von rund CHF 50 Mio. zu Folge.
Case Management schafft für alle Beteiligten eine Win-Win Situation12 bei der auch der Versicherte (Arbeitnehmer) profitiert. Bei den betroffenen Personen wird die individuelle Lebenssituation verbessert. Für
die Versicherer wird Case Management mehr und mehr zum zentralen Qualitätsmerkmal in der Leistungserbringung, dessen Vorteile weit über die Kostenvorteile hinausgehen.
4.2
Politisches Umfeld
4.2.1 Versicherungswelt in der Schweiz
Das Case Management ist volkswirtschaftlich Teil des tertiären Sektors bzw. des Dienstleistungssektors
dies im Kontext der Versicherungswirtschaft. Der folgende Abschnitt gibt einen kurzen Überblick über
das Versicherungssystem in der Schweiz. Neben der Sozialversicherung wird die Privat- und die Haftpflichtversicherung erläutert.
4.2.1.1 Sozialversicherung
Das schweizerische Sozialversicherungssystem wird in folgende Bereiche unterteilt:








AHV: Alters- und Hinterbliebenenversicherung
IV: Invalidenversicherung als Schutz vor Folgen einer Krankheit und eines Unfalls
EO: Erwerbsersatzordnung und Mutterschaftsversicherung
ALV: Arbeitslosenversicherung
Familienzulagen
BVG: Berufliche Vorsorge
KVG: Krankenversicherungsgesetz
UVG: Unfallversicherungsgesetzt
Diese Versicherungen leisten Schutz, indem sie bei Krankheit, Unfall Im Alter oder im Todesfall, Leistungen wie Taggelder und Renten als Erwerbsersatz und Familienzulagen ausrichten oder indem sie Kos-
11
[BCG 2010]
12
Win-Win ist auch als «Doppelsieg-Strategie» bekannt, ein Ergebnis, bei der beide Beteiligte einen für sie akzeptablen Nutzen erzielen.
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
ten tragen. Die Vorsorge besteht als Dreisäulensystem, mit staatlicher Vorsorge, beruflicher Vorsorge und
individueller Vorsorge.
* Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die bei der AHV versichert sind und ein festgelegtes Mindesteinkommen erzielen
Abb. 6: Das Dreisäulenprinzip der AHV13
Die Leistungen der einzelnen Sozialversicherungszweige werden vorab durch Beiträge vom Erwerbseinkommen finanziert. Bund und Kantone beteiligen sich in unterschiedlichen Umfang an der Finanzierung
der Sozialversicherungen (AHV/IV) oder sie finanzieren sie entweder ganz (Ergänzungsleistungen, EL)
oder helfen bei wirtschaftlich schwachen Personen bei der Prämienzahlung mit.
Sozialversicherung
Alters- und Hinterbliebenenversicherung
Invalidenversicherung
Berufliche Vorsorge
Krankenversicherung
Unfallversicherung
Arbeitslosenversicherung
Familienzulagen
Beiträge Arbeitgeber und
Arbeitnehmer
X
Kopfprämien
X
X
X
X
X
Beiträge von Bund
und Kantonen
X
X
X
X
X
Abb. 7: Finanzierung der Sozialversicherungen
Auf weitere Details wird innerhalb dieses Kapitels nicht eingegangen, weitere Informationen sind gemäss
Quellenangaben verfügbar14.
4.2.1.2 Privatversicherung
Privatversicherungen für die berufliche Vorsorge sind ein nicht obligatorischer Bestandteil der 2. Säule
wie auch der 3. Säule. Nebst der obligatorischen beruflichen Vorsorge, welche neben der 1. Säule
(AHV/IV/EL), die Aufgabe hat, dem Versicherten die Fortsetzung ihrer bisherigen Lebenshaltung in angemessener Weise zu ermöglichen, dient die Privatversicherung hauptsächlich dazu, Rentenzahlungen zu
ergänzen.
13
[BV CH, Art 111]
14
[BSV 2012]
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Der Kategorie Privatversicherungen gehören folgende Versicherungen/Einrichtungen an:




Krankenzusatzversicherung (VVG)
Krankentaggeldversicherer
Zusatzvorsorgeeinrichtungen
Haftpflichtversicherer
Krankenzusatzversicherung (VVG)
Die Grundversorgung kommt nur bei Krankheit, Unfall, Entbindungen und Abtreibungen zum Tragen. Bei
allen anderen Leistungen kommt die Zusatzversicherung zur Anwendung. Für die Prämien einer Zusatzversicherung kommt der Versicherer selbst auf.
Krankentaggeldversicherung
Die Krankentaggeldversicherung kommt dann zum Tragen, wenn es zu einem Lohnausfall infolge Unfall,
Krankheit oder Mutterschaft kommt. Die Prämien sind in der Regel vom Arbeitgeber gedeckt. Selbstständig Erwerbende oder Hausfrauen haben die Möglichkeit, gegen eine Prämie eine freiwillige Taggeldversicherung abzuschliessen. Die Krankentaggeldversicherung ist im Gegensatz zu der Unfallversicherung
nicht obligatorisch. Dennoch besteht bei einem Ausfall einer Arbeitnehmers infolge Krankheit die Pflicht
einer Lohnfortzahlung (OR Art. 324a).
Zusatzvorsorgeeinrichtung
Bei Zusatzvorsorgeeinrichtungen handelt es sich um Lebensversicherungen, sie gehören der 3. Säule an.
Es handelt sich dabei um freiwillige, mit Steuervorteilen ausgestattete Massnahmen, die einen zusätzlichen Schutz gegen die Risiken Tod und/oder Invalidität gewähren. Es wird zwischen einer gebundenen
(Säule 3a) und einer freien (Säule 3b) unterschieden.
4.2.1.3 Haftpflichtversicherung
Eine Haftpflichtversicherung ist ein Versicherungsvertrag, der einen Versicherer zum Ausgleich von
Vermögensnachteilen infolge von gegen den Versicherungsnehmer gerichteten Schadensersatzansprüchen
verpflichtet. Der Versicherer stellt den Versicherungsnehmer von begründeten Ansprüchen Dritter frei
oder weist auf seine Kosten unbegründete Ansprüche ab; dieser passive Rechtsschutz ergänzt den aktiven
der Rechtsschutzversicherung.
Schadenersatzansprüche können begründet sein, wenn der Versicherungsnehmer



eine Vertragspflicht verletzt und nicht belegen kann, dass dies nicht schuldhaft geschah oder
der Versicherungsnehmer eine Sorgfaltspflicht schuldhaft verletzt hat oder
sich gefahrerhöhend verhalten hat (Gefährdungshaftung)
und dadurch einem Dritten Schaden zugefügt hat.
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Den Sozialversicherungsträgern wird ein Subrogationsrecht eingeräumt15. Das heisst, dass basierend auf
einer Unfallfolge durch einen Dritten die Haftungsnormen greifen, die Sozialversicherer also auf die zuständige Haftpflichtversicherung Regress nehmen kann.
Der Haftpflichtversicherer hat deshalb ein gewichtiges Interesse am Verlauf der beruflichen und sozialen
Rehabilitation des Verunfallten.
4.2.2 Gesetzliche Grundlagen
In der Bundesverfassung16 sind die Sozialziele folgendermassen beschrieben:
Bund und Kantone setzen sich in Ergänzung zu persönlicher Verantwortung und privater Initiativen dafür
ein, dass:







Jede Person an einer sozialen Sicherheit teilhat
Jede Person die für Ihre Gesundheit notwendige Pflege erhält
Familien als Gemeinschaften von Erwachsenen und Kinder geschützt und gefördert werden
Erwerbsfähige ihren Lebensunterhalt durch Arbeit zu angemessenen Bedingungen bestreiten können
Wohnungssuchende für sich und ihre Familie eine angemessene Wohnung zu tragbaren Bedingungen
finden können
Kinder und Jugendliche sowie Personen im erwerbsfähigen Alter sich nach ihren Fähigkeiten bilden,
aus- und weiterbilden können
Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu selbständigen und sozial verantwortlichen Personen
gefördert und in ihrer sozialen, kulturellen und politischen Integration unterstützt werden
Bund und Kantone setzen sich dafür ein, dass jede Person gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter,
Invalidität, Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit, Mutterschaft, Verwaisung und Verwitwung gesichert ist.
Sie streben die Sozialziele im Rahmen ihrer verfassungsmässigen Zuständigkeiten und ihrer verfügbaren
Mittel an. Aus den Sozialzielen können keine unmittelbaren Ansprüche auf staatliche Leistungen abgeleitet werden. Daraus ergibt sich folgendes:
Wird ein erwerbstätiger Mensch durch einen Unfall oder durch eine Krankheit vorübergehend aus seinem
Arbeitsprozess gerissen, so hat der Arbeitgeber die Lohnfortzahlung sicher zu stellen.
In einem Krankheitsfall lässt der Arbeitgeber das finanzielle Risiko meist durch eine KollektivKrankentaggeldversicherung abdecken. Bei einem Unfallereignis hat die obligatorische Unfallversicherung den Erwerbsausfall auszugleichen17. Komplementiert werden diese Leistungen durch die Invalidenversicherung und die berufliche Vorsorge.
Wird eine betroffene Person invalid, so soll sie durch gezielte Eingliederungsmassnahmen eine Chance
erhalten, das bedrohte Entwicklungspotenzial trotzdem entfalten und bilden zu können. Dies geht, wie
oben erwähnt, auf die soziale Verantwortung von Bund und Kantonen (Bundesverfassung) zurück.
15
[ATSG, Art 72ff]
16
[BV CH, Art 41]
17
[UVG 1981]
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4.2.3 Operative Grundlage
Das oberste Ziel der Invalidenversicherung ist es, behinderte Personen soweit zu unterstützen und fördern,
dass sie ihren Lebensunterhalt ganz oder teilweise aus eigener Kraft bestreiten können. An erster Stelle
steht dabei die Wiedereingliederung in das Arbeitsleben. Mit den damit verbundenen Massnahmen soll die
betroffene Person nachhaltig und vor allem langfristig reintegriert werden.
Aus diesem Sachverhalt lässt sich schliessen, dass die berufliche Wiedereingliederung an die staatliche
Invalidenversicherung delegiert ist. appelliert aber gleichzeitig an Arbeitgeber, Unfall- wie auch Krankenversicherer, die Initiative für die den Wiedereingliederungsprozess zu übernehmen. Im Rahmen einer Interinstitutionellen Zusammenarbeit werden dabei Synergien genutzt und der Versicherte wird mit vereinten
Kräften unterstützt.
4.3
Case Management
Wie einleitend in Kapitel 1.1 erwähnt, stammt der Begriff Case Management aus den USA. Der Begriff
wird in verschiedenen Formen verwendet und das Begriffsverständnis ist nicht immer identisch. In Kontext der vorliegenden Arbeit verstehen wir unter Case Management, die koordinierte, bereichsübergreifende Zusammenarbeit (Versicherer, Klient, Arbeitgeber, Case Manager) zur Unterstützung von Personen
bzw. Klienten, die sich in einer komplexen Situation, sei es als Folge einer Krankheit oder eines Unfalls
befinden, mit dem Ziel, eine nachhaltige berufliche wie auch soziale Eingliederung sicherzustellen.
4.3.1 Definition Case Management18:
Case Management ist ein systematisch geführter, kooperativer Prozess zur beruflichen und sozialen Wiedereingliederung von Personen in komplexen Situationen. Der Ansatz umfasst die koordinierte Bearbeitung von Fragestellungen im Sozial-, Gesundheits- und Versicherungsbereich und stellt einen Versorgungszusammenhang über professionelle und institutionelle Grenzen hinweg her.
Case Management respektiert die Autonomie der betroffenen Person, fördert deren Verantwortungsbewusstsein und Motivation, nutzt und schont die Ressourcen aller Involvierten.
Für Versicherer hat sich Case Management zu einer strategisch relevanten Kompetenz entwickelt, um die
Fallkosten zu steuern und insgesamt zu senken.
18
Angelehnt an die Definition des Netzwerks Case Management Schweiz
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Abb. 8: Stakeholder Übersicht Case Management und berufliche Reintegration19
Wie in der Abbildung ersichtlich, sind zahlreiche Stakeholder an einem Fall des Case Managements bzw.
der beruflichen Reintegration beteiligt. Die Anspruchsgruppen (Stakeholder) werden in acht Gruppen
unterteilt. Im Zentrum steht dabei der Klient selbst mit dem Interesse ihn nachhaltig ins berufliche wie
auch soziale Umfeld wieder zu integrieren. Als integrale Person koordiniert der Case Manager den Wiedereingliederungsprozess.
Case Manager sind oft Personen die von einer Versicherungsgesellschaft zur Verfügung gestellt werden
bzw. dort angestellt sind. In gewissen Fällen wird der Case Manager von einer unabhängigen Institution
(wie z. B. Sulser & Partner) mit der Fallbearbeitung beauftragt. Dadurch entstehen die Vorteile, dass die
Nähe und das Vertrauen zum Klienten neutral aufgebaut werden kann, im Netzwerk anderer Case Manager Wissen ausgetauscht und Kontakte zu einem vielseitigen Unternehmensnetzwerk gepflegt werden.
Unabhängig davon, welche Form von Case Management zur Anwendung gelangt, es werden in beiden
Fällen die gleichen Ziele verfolgt.




Es sollen für die betroffene Person optimale Bedingungen für eine möglichst vollständige Wiedereingliederung geschaffen werden.
Es sollen längerfristig die Leistungszahlungen der Versicherer vermindert werden. Nebst den monetären Anreizen entsteht ein Imagegewinn für die Versicherungen.
Arbeitgeber wird es ermöglicht, erfahrene und geschätzte Mitarbeiter weiterhin im Unternehmen zu
beschäftigen.
Das soziale Umfeld eines Betroffenen erfährt externe Unterstützung in einer schwierigen Situation.
Der Prozess Case Management wird im Kapitel Wertschöpfungsnetzwerk und Marktrollen beschrieben.
Weiterführende Informationen sind in den Publikationen des «Netzwerk Case Management»20 verfügbar.
19
Diskussion Studieninitianten; BCG-Analyse
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Projektarbeit
4.4
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Berufliche Reintegration
Bei der beruflichen Reintegration handelt es sich um ein dem Case Management nachgelagerten Prozess,
bei dem es um die erfolgreiche Wiedereingliederung ins Berufsleben geht. Der Ursprung kann unterschiedlicher Natur sein, sei es Unfall, sei es Krankheit, sei es Arbeitslosigkeit21, Mobbing oder Spannungen zwischen Mitarbeitern. Egal welcher Hintergrund der Auslöser ist, Ziel ist es, eine Situation schnell
zu erfassen, zu analysieren, Massnahmen zu prüfen und entsprechende Ziel- und Handlungsplanungen zu
erarbeiten, damit eine Rückkehr in die Arbeitswelt raschmöglichst wieder erfolgen kann.
Wie beim Case Management sind bei der beruflichen Reintegration neben der betroffenen Person selbst,
weitere Institutionen und Dienstleister an einer erfolgreichen und nachhaltigen Wiedereingliederung interessiert. So zum Beispiel:












Verunfallter/Erkrankter (Rehabilitationswilliger)
Familie, soziales Umfeld, Freunde
Arbeitgeber, Arbeitskollegen
Anwalt
Mediziner, Hausarzt, Facharzt, Therapeut, Spital/Klinik
Krankenversicherer, Unfallversicherer, Invalidenversicherung
Berufsberater, Arbeitsvermittlungsstelle
Beruflicher Vorsorgeversicherer
Haftpflichtversicherer
Arbeitslosenversicherung
Sozialdienste von Städten und Gemeinden
Neuer Arbeitgeber
Wie erwähnt, es ist auch aus volkswirtschaftlicher Sicht von grosser Bedeutung, betroffene Personen
nachhaltig wieder in den Arbeitsprozess und damit ins Berufsleben einzugliedern. Das Risiko Arbeitslosigkeit ist durch die Arbeitslosenversicherung (ALV) gut abgedeckt, allerdings ist der Bezug von Arbeitslosentaggeldern zeitlich auf 400 Taggelder22 (unter gewissen Voraussetzungen 520 Taggelder) beschränkt.
In der Regel finden Arbeitslose innerhalb eines Jahres wieder eine Stelle, wer länger als ein Jahr arbeitslos
ist, gilt als langzeitarbeitslos. Da Langzeitarbeitslosigkeit vom Bund als mögliche Armutsfalle bezeichnet
wird, liegt der Fokus entsprechend auf der Reduktion der Dauer der Arbeitslosigkeit.
An dieser Stelle verweisen wir auf die weiterführende Literatur «Gesamtschweizerische Strategie zur Armutsbekämpfung»23.
4.5
Wertschöpfungsnetzwerk und Marktrollen
Die Methodik des Wertschöpfungsnetzwerks24 stellt einer makroökonomischen Sicht die wesentlichen
Aspekte eines Marktes, deren Wertschöpfungspartner und deren Beziehungen dar. Das Wertschöpfungsnetzwerk für Case Management und berufliche Reintegration umfasst folgende Marktrollen.
20
[NW-CM]
21
[BSV 2010]
22
[AVIG 2003]
23
[SGK-N 2010]
24
[CC Sourcing 2003]
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Abb. 9: Wertschöpfungsnetzwerk nach der Methodik des CC Sourcing
Bei Case Management handelt es sich um eine phasenweise Struktur von Arbeitsprozessen. Die Vorgehensweise basiert auf den Publikationen von Manfred Neuffer – Case Management25 und Claus Reis –
Case Management in der Sozialhilfe26. Für weitere Informationen verweisen wir auf die oben erwähnten
Anlehnungen.
4.5.1 Arbeitsprozess Case Management
Sulser & Partner wendet im Case Management vier bewährte Schritte an:





Intake mit der Bedarfsanalyse
Assessment
Ziel- und Massnahmendefinition
Umsetzung
Evaluation
In jeder Phase des Case Management sind Interaktionen zwischen allen Interessensvertretern vorhanden.
Bei den Interessensvertretern handelt es sich um die bereits beschriebenen Stakeholder, wie Klient, Ärzte,
Kunden und weitere Partner.
Abb. 10: Dienstleistungsprozess Case Management
25
[Neuffer, 2002]
26
[Reis, 2002]
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4.5.1.1 Intake
Der Prozessschritt «Intake» umfasst die Bedarfsanalyse, dabei geht es darum, die Kunden- und Klientenbedürfnisse zu klären und einen Mehrwert in einem gemeinsamen und koordinierten Vorgehen zu schaffen.
Anspruchsgruppe
Erläuterung im Kontext des Prozesses
Klient
Existenzielle Fragen stehen im Raum. Durch einen Unfall oder eine Krankheit wird bisher Alltägliches
zur Belastung und grossen Herausforderung. Arztbesuche, Abklärungen und neue Tagesstrukturen
fordern physisch und psychisch. In manchen Fällen ist die Arbeitsstelle gefährdet. In dieser Phase geht
es darum, dem Klienten den bestmöglichen Zugang zu Hilfestellungen zu geben. Zudem steht in diesem Abschnitt oft der Bedarf des Einbezuges seines privaten Umfeldes an.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor während dieser Phase ist zudem, den Klienten nicht nur mit möglichen
Informationen und Hilfestellungen zu unterstützen, es ist essentiell, dass die Klienten mittels eines
selbstreflexiven Erkenntnisprozess den Hilfebedarf selber erkennt und akzeptiert.
Kunden
Privat- oder Sozialversicherer, Gemeinden oder Arbeitgeber haben ein grosses Interesse an einer
schnellen Genesung der Versicherten und Klienten. Eine nachhaltige berufliche Reintegration steht im
Mittelpunkt. Professionelles Case Management stellt sicher, dass der Genesungsprozess so positiv wie
möglich verläuft und unterstützt die Versicherten und Klienten, beruflich wieder Fuss zu fassen und in
den Alltag zurück zu kehren.
Diese frühe Phase ist für eine erfolgreiche Reintegration entscheidend. Zusammen mit den Klienten
und Kunden wird der Bedarf an Unterstützung fundiert abgeklärt. Je früher man sich um die Belange
der Versicherten und Klienten kümmert, desto höher sind die Erfolgschancen.
Ärzte
Patienten befinden sich in einer Ausnahmesituation. Ärztliche Termine, Abklärungen und Administration haben bis anhin nicht zum Alltag gehört und zusammen mit der psychischen Belastung sind die
Patienten schnell überfordert. Die Koordination der medizinischen Massnahmen gehört zu einer unserer wichtigen Aufgaben im Case Management. Die enge Zusammenarbeit mit Ärzten und Psychologen
sorgt für Effizienz und gezielten Support.
Weitere Partner
Die Zahl der involvierten Partner ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Diesem Umstand trägt der Management-Prozess Rechnung. In der Bedarfsanalyse wird sichergestellt, dass alle beteiligten Personen
und Institutionen ins Boot geholt werden. Gemeinsames Potenzial wird so effizient genutzt.
Abb. 11: Anspruchsgruppen und Erläuterungen zum Prozess Intake
Abschliessend wird mit den beteiligten Anspruchsgruppen die nächsten Schritte wie Ziele, Zeitraum, Ort
definiert. Bei jedem Case Management wird zudem eine Vertraulichkeitserklärung von allen Beteiligten
unterzeichnet.
4.5.1.2 Assessment
Im Assessment wird mit dem Klienten Ressourcen, Interessen und Ziele abgeklärt. Es werden familiäre,
individuelle wie auch umfeldbezogene (exogene) Faktoren erfasst. Man sucht nach dem Mehrwert im
gemeinsamen und koordinierten Vorgehen und bereitet den Klienten in diesem Sinne auf eine gute Zusammenarbeit vor. In der Regel handelt es sich bei Case Management um eine nicht replizierbare Situation, was bedeutet, dass es in den meisten Fällen zu einem ausführlichen Assessment kommt. Die meisten
Vorgeschichten, Problemlagen oder auch der Verlauf eines Falles lässt sich nicht eins zu eins mit anderen
Fällen vergleichen.
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Anspruchsgruppe
Erläuterung im Kontext des Prozesses
Klient
Es wird das private und berufliche Umfeld analysiert und definiert, wo professionelle Unterstützung
gefragt ist und wo Familie, Freunde und Arbeitgeber eine Hilfestellung bieten können. Man orientiert
sich über die Ansprüche der involvierten Stellen und bereitet die Klienten auf den Weg die berufliche
Reintegration vor.
Kunden
Die Kunden erhalten mit dem Assessmentbericht einen Überblick der Bedarfsanalyse und konkretem
und einen Vorschlag für das konkrete Vorgehen. Ziele und Massnahmen, die den Fähigkeiten der
Klienten entsprechen, sind Grundlagen für den erfolgreichen Fallverlauf.
Ärzte
Im Assessment klärt man mit den Klienten den medizinischen Sachverhalt ab und koordiniert die
entsprechenden Massnahmen. Hier unterstützt man zudem die Bemühungen von Ärzten, Psychologen und weiteren Institutionen im Medizinalbereich.
Weitere Partner
Die Zahl der involvierten Partner ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Diesem Umstand trägt der Management-Prozess Rechnung. Die Rollen aller involvierten Partner werden geklärt.
Abb. 12: Anspruchsgruppen und Erläuterungen zum Prozess Assessment
Ziel- und Massnahmendefinition
Die Ziele von Kunden und Klienten stehen im Mittelpunkt. Während dieser Phase des Prozesses wird ein
individueller Ziel- und Handlungsplan erstellt.
Anspruchsgruppe
Erläuterung im Kontext des Prozesses
Klient
Es wird nach Möglichkeiten gesucht, den Genesungsprozess zu optimieren und damit den späteren
Schritt zurück ins Berufsleben zu unterstützen. Die Klienten haben in dieser Phase die Gewissheit,
dass ihre Anliegen und Bedürfnisse Gehör gefunden haben. Sie kennen die Zusammenhänge und
Funktionen der involvierten Stellen. Informationsfluss und die damit erreichte Transparenz schaffen in
dieser Phase das nötige Vertrauen für ein erfolgreiches Case Management.
Kunden
Privat- oder Sozialversicherer, Gemeinden oder Arbeitgeber haben in dieser Phase die Gewissheit,
dass ihre Anliegen und Bedürfnisse Gehör gefunden haben. Sie kennen die Möglichkeiten der involvierten Personen und Institutionen. Gemeinsam werden Ziele und Massnahmen definiert.
Ärzte
In Absprache mit den involvierten Ärzten/Psychologen und weiteren Fachpersonen werden weitere
medizinische Massnahmen definiert und koordiniert.
Weitere Partner
Alle involvierten Personen und Institutionen haben in dieser Phase die Gewissheit, dass ihre Anliegen
und Bedürfnisse Gehör gefunden haben. Sie kennen die Möglichkeiten der involvierten Stellen und
den Ziel- und Handlungsplan der Klienten.
Abb. 13: Anspruchsgruppen und Erläuterungen zum Prozess Ziel- und Massnahmendefinition
Umsetzung und Evaluation
Während dieser Phase des Prozesses wird der Klient bei der Erreichung der Ziele tatkräftig unterstützt.
Mit regelmässigen Standortbestimmungen wird den Fallverlauf fortlaufend kontrolliert.
Anspruchsgruppe
Erläuterung im Kontext des Prozesses
Klient
Auch wenn das Ziel beinahe erreicht ist, ist es wichtig, den Klienten während dieser Phase bei Bedarf
und individuell zu begleiten. Diese Phase ähnelt einem Coaching mit dem man sicherstellen will, dass
der Klient bei seiner Zielerreichung erfolgreich unterstützt wird. Regelmässige Standortbestimmungen
dienen der Orientierung und Überprüfung der gesteckten Ziele.
Kunden
Im persönlichen Kontakt und mit regelmässigen Verlaufsberichten werden Kunden über den Verlauf
und die Zusammenarbeit mit den Klienten informiert. Die Kunden haben so die Möglichkeit auf den
weiteren Verlauf Einfluss zu nehmen. Sie tragen damit zu einem erfolgreichen Fallverlauf bei.
Ärzte
Auch in dieser Phase ist es noch nötig, in enger Absprache mit den involvierten Ärzten, Spitälern,
Psychologen und Institutionen medizinische Massnahmen bei Bedarf zu koordinieren und allenfalls
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Anspruchsgruppe
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Erläuterung im Kontext des Prozesses
anzupassen.
Weitere Partner
Bis es zum Abschluss eines Falles kommt, sind weitere involvierte Partner informiert und beim Bedarf
koordiniert in den Prozess miteinbezogen. Dies ermöglicht eine effiziente, kostenbewusste und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Abb. 14: Anspruchsgruppen und Erläuterungen zum Prozess Umsetzung und Evaluation
Mit präziser Auftragsklärung wird sichergestellt, dass alle Interessen der beteiligten Parteien gewahrt sind.
Eine umfassend abgesprochene und definierte Ziel- und Handlungsplanung ist eine wichtige Orientierungshilfe für die Kunden, Klienten und die beteiligten Parteien. Allfällige Zielkonflikte werden angesprochen und in der Entwicklung berücksichtigt. Der Management-Prozess stellt sicher, dass die individuellen, und oft komplexen Fälle, transparent und effizient betreut werden.
Während dem ganzen Prozessverlauf wird die Entwicklung bzw. Einhaltung der vereinbarten Ziel- und
Massnahmendefinition, im Sinne eines Monitorings, kontinuierlich überwacht. Bei Bedarf werden Anpassungen vorgenommen um den optimalen Verlauf und somit einen erfolgreichen Abschluss des Falles sicherzustellen.
4.5.2 Arbeitsprozess berufliche Reintegration
Der Arbeitsprozess der beruflichen Reintegration weisst den identischen Prozessverlauf auf. Die beteiligten Stakeholder unterscheiden sich gegenüber dem klassischen Case Management. Der Klient befindet
sich in der Regel bereits auf dem Weg zurück in den geregelten Berufsalltag. Es geht in diesem Sinne um
eine Arbeitsvermittlung. Daher sind medizinische Institutionen in den meisten Fällen nicht mehr beteiligt.
Auf dem Weg zurück in einen geregelten Berufsalltag ist für den Klienten eine gute Struktur mit klarer
Ziel- und Handlungsplanung eine wichtige Orientierungshilfe. Dem Kunden und allen weiteren am Prozess beteiligten Parteien gibt dieses Vorgehen die Sicherheit, dass die individuellen Mandate transparent
und effizient betreut werden.
Abb. 15: Dienstleistungsprozess Berufliche Reintegration
Es wird nicht weiter auf die einzelnen Phasen innerhalb dieses Kapitels eingegangen, da sie den Phasen
des Case Management sehr ähnlich sind.
5
Positionierung Sulser & Partner
In diesem Abschnitt wird die Positionierung von Sulser & Partner im Kontext des Wertschöpfungsnetzwerks erläutert.
In Kapitel 4.3, Case Management sind die beteiligten Stakeholder im Bereich Case Management beschrieben und dargestellt. Das Umfeld lässt sich durchaus mit dem bei der beruflichen Reintegration vergleichen. Bei beiden Dienstleistungen steht der Klient im Zentrum, beide Dienstleistungen haben zum Ziel,
den Klienten strukturiert und möglichst kosteneffizient wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren.
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Sulser & Partner übernimmt als Dienstleiser im Bereich Case Management und berufliche Reintegration
die Koordinationsrolle zwischen den Anspruchsgruppen. Das Nutzenversprechen gegenüber dem Auftraggeber beinhaltet die Reintegration des Klienten in den beruflichen Alltag und schafft somit für alle
Beteiligten eine Win-Win Situation. Über die Ertragsmechanik wird in diesem Kapitel nicht im Detail
eingegangen, dazu mehr im Kapitel 8.1, Marketing.
Wird die Positionierung aus Sicht Marketing betrachtet, sieht Sulser & Partner ihren Vorteil gegenüber
anderen Marktteilnehmer klar darin, dass die Kernprozesse Case Management und berufliche Reintegration «aus einer Hand» bezogen werden können. Dies führt zu weniger Schnittstellen, einer effizienteren
Kommunikation und in der Folge zu einer zusätzlichen Kostenoptimierung in der Fallbearbeitung. Man
kann hier von einem Alleinstellungsmerkmal sprechen, da andere Dienstleister entweder nur Case Management oder nur auf berufliche Reintegration fokussiert sind. In beiden Bereichen wird zudem eine
Zertifizierung angestrebt. In einer ersten Phase wird der Fokus auf die Zertifizierung im Bereich Case
Management gelegt.
Das Alleinstellungsmerkmal «Case Management und berufliche Reintegration vom gleichen Dienstleister» ist grundsätzlich einfach zu kopieren. Der finanzielle Aufwand ist aber nicht zu unterschätzen, müssen doch in einem der fehlenden Bereiche Investitionen in Personal, Bildung und Infrastruktur getätigt
werden. Beides ist nebst den erwähnten Kosten mit erheblichen Risiken verbunden, die bei einer Erweiterung des Geschäftsmodells typischerweise auftreten.
Wie lange es dauert, bis auch Mitbewerber beide Dienstleistungen aus einer Hand anbieten, kann nur subjektiv aufgrund von informellen Informationen aus dem Markt beurteilt werden. Im Grundsatz ist davon
auszugehen, dass dieses Alleinstellungsmerkmal zeitlich begrenzt ist. Somit ist es für Sulser & Partner
zwingend, sich strategisch mit der Marktentwicklung zu befassen und ihr Dienstleistungsportfolio zu entwickeln. Die nachfolgende SWOT Analyse dient zur Positionsbestimmung und zur Entwicklung der Strategie. Die Autoren haben Wert darauf gelegt, dass die Strategien im Kontext der Spannungsfelder der
SWOT-Analyse entwickelt werden:




SO-Strategien: Analyse von Stärken und Chancen (Strengths, Opportunities)
ST-Strategien: Analyse von Stärken und Gefahren (Strengths, Threats)
WO-Strategien: Analyse von Schwächen und Chancen (Weaknesses, Opportunities)
WT-Strategien: Analyse von Schwächen und Gefahren (Weaknesses, Threats)
Die dadurch entwickelten Strategien bzw. Massnahmen sind ausgewogener als bei einer eindimensionalen
Betrachtung.
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Interne Faktoren / Unternehmensfaktoren
Projektarbeit
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Externe Faktoren / Umweltfaktoren
Chancen / Opportunities
Gefahren / Threats





Mit der sechsten IV-Revision
sollen 12‘000 bereits versicherte Rentenempfänger mittels CM
wieder in den beruflichen Alltag
eingegliedert werden
Als Folge der ALV-Revision
werden die Sozialämter stärker
belastet. Mehr junge Anspruchssteller aber auch früher
Ausgesteuerte gelangen an die
Fürsorge
Einige Privatversicherungen
haben CM bereits wieder ausgelagert
Allgemeine Wirtschaftslage
kann zu mehr Aufträgen führen,
da sich Unternehmen schneller
von Mitarbeitern trennen bzw.
diese weniger mittragen




Alleinstellungsmerkmal einfach zu
kopieren
Sozialversicherungsrechtspraxis
entwickelt sich hinsichtlich Milliardendefizite (rund CHF 14 Mia) in Richtung Leistungsreduktion
Einige Versicherungen betreiben CM
unterdessen als eigene Dienstleistung
Aufgrund des Kostendrucks bei den
Privatversicherern besteht die Möglichkeit, dass wieder vermehrt formaljuristische Fallbearbeitung betrieben
wird und somit weniger Aufträge ausgelagert werden
Bei Rezessionen und steigender
Arbeitslosigkeit ist es schwieriger,
Klienten zu vermitteln bzw. Arbeitnehmer zu finden, welche sich für ein
soziales Engagement überzeugen
lassen
Stärken / Strengths
SO-Strategie
ST-Strategie







Case Management und berufliche Reintegration vom gleichen
Dienstleister: Mehrwert für Auftraggeber, da geringere Kosten
anfallen, höhere Flexibilität und
eine einfachere Kommunikation
möglich ist
Klienten und Anwälte möchten
mit einem von Versicherungen
unabhängigen Partner arbeiten
Sehr grosses Knowhow im
Bereich Sozialversicherungen
Mehrjährige Erfahrung in der
beruflichen Reintegration
Schlanke, flexible Organisation
und entsprechend einfache und
schnelle Reaktionen/Antworten


Für Kunden Kosteneinsparungspotenzial durch Dienstleistungen aus einer Hand
Unternehmensgrösse ermöglicht schlanke Strukturen und
Prozesse und garantiert
dadurch eine rasche und flexible Dienstleistung
Beim Kerngeschäft weiter
ausbauen und Unterstützungsprozesse konsequent auslagern


Gegenüber internen Dienstleistern bei
Versicherungen bestehen keine Fixkosten für Kunden
Case Management gegenüber formaljuristische Fallbearbeitung bei
Entscheidungsträgern deutlich positionieren
Durch Angebot beider Dienstleistungen breiter abgestützt, einseitige
Marktentwicklungen können abgefedert werden
Schwächen / Weaknesses
WO-Strategie
WT-Strategie





Junges Unternehmen mit noch
ungenügendem Bekanntheitsgrad
Neue Dienstleistung Case
Management ist im Marktumfeld noch ungenügend kommuniziert
Im Bereich Dienstleistungspartner / Arbeitgeber zu wenig
vernetzt



Gezielte Marktbearbeitung im
Bereich der öffentlichen Hand,
für Klienten Marketing mit Einbezug von Social Media
Gezielte Kundenanlässe in den
Regionen
Bei Abschlussgesprächen mit
Kunden die Weiterempfehlung
konkret anfragen
Case Management-Netzwerk
Sulser & Partner mit Vernetzung der Partner aktiv vorantreiben



Gezielte Marketingaktivitäten im B2BUmfeld für Kunden, für Klienten mit
Einbezug von Social Media
Gezielte Kundenanlässe in den Regionen
Partner untereinander vernetzen und
so das Netzwerk von Sulser & Partner stärken
Akquisition von Arbeitgebern
Abb. 16: SWOT Analyse Sulser & Partner
Basierend auf der SWOT Analyse kann je nach Unternehmenssituation und Gegebenheit der Umweltfaktoren eine entsprechende Strategie umgesetzt werden. Allgemein kann zusammengefasst werden, dass das
Alleinstellungsmerkmal «Case Management und berufliche Reintegration aus einer Hand» von hoher Bedeutung ist. Der Schwäche «mittelmässiger Bekanntheitsgrad» gilt es mit gezielten Marketingaktivitäten
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zu begegnen, um den Bekanntheitsgrad und zugleich das Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt besser zu
positionieren. Die Marketingaktivitäten und die dafür einzusetzenden Mittel sind es in einem entsprechenden Marketingplan zu erarbeiten und umzusetzen. Dies ist nicht Bestandteil dieser Arbeit.
6
Vision, Werte, Leitbild und Strategie
Um die Werte, das Leitbild und die Strategie des Unternehmens zu entwickeln, führte das ManagementTeam von Sulser & Partner am 02.12.2011 eine Strategietagung in Ennetbürgen durch. Die Ergebnisse aus
dieser Strategietagung werden nachfolgende beschrieben.
6.1
Vision
Die Vision von Sulser & Partner ist auf eine führende Marktposition ausgerichtet.
Wir besitzen im Markt für Case Management und berufliche Reintegration im Wirtschaftsraum
Zürich eine führende Rolle. Die führenden Privat- und Sozialversicherer sowie sozial engagierte Gemeinden und Städte zählen zu den Schlüsselkunden.
6.2
Werte
Sulser & Partner bezeichnet sich als wertgetriebenes Unternehmen mit einer von der Vision und den Zielen abgeleiteten Strategie, hoher Mitarbeiterzufriedenheit und einem bewussten Wandel im Führungsverhalten. Teil dieser starken Werteorientierung ist auch die Verknüpfung der persönlichen Motive und Eigenschaften der Mitarbeitenden mit der Kultur des Unternehmens. Dadurch werden die Mitarbeitenden zu
Botschaftern der Unternehmenswerte. Die Unternehmenswerte sind unterteilt in Werte mit hauptsächlich
externer bzw. interner Wirkung.
Werte mit hauptsächlicher externer Wirkung
Werte mit hauptsächlicher interner Wirkung

Kunden- und Klientenorientierung

Offenheit und Ehrlichkeit

Seriosität und Empathie

Vertrauen und Verantwortung

Effektivität und Effizienz

Ergebnis- und Zielorientierung

Zuverlässigkeit und Kompetenz

Gegenseitiger Respekt und Achtung

Innovation

Identifikation und Engagement

Unternehmertum Teamarbeit

Motivation und Spass
Abb. 17: Unternehmenswerte Sulser & Partner
6.3
Leitbild
Das Leitbild wurde mit Fokus auf die fünf Anspruchsgruppen Klienten, Kunden, Dienstleistungspartner,
externe Berater und Fachkräfte und Mitarbeitende wie folgt formuliert:
Anspruchsgruppe
Leitbild
Klienten


Kunden
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
Dank unserer Erfahrung, unseren fachlichen und kommunikativen Fähigkeiten sowie unserer Empathie fühlen sich unsere Klienten sicher begleitet.
Erst durch gegenseitiges Vertrauen ist eine erfolgsversprechende Zusammenarbeit möglich.
Unsere Kunden sind Versicherungen, Gemeinden, NonprofitOrganisationen und Arbeitgeber, die ihre unternehmerischen bzw. institutionellen Ziele verfolgen.
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Projektarbeit
Anspruchsgruppe
Dienstleistungspartner
Externe Berater und
Fachspezialisten
Mitarbeitende
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Leitbild

Als externer Partner kommunizieren wir ehrlich und zeitgerecht. Wir
tragen durch zielorientiertes und verbindliches Handeln zum gemeinsamen Erfolg bei.

Unter Dienstleistungspartnern verstehen wir Partner, die Teilaufgaben in
unserem Dienstleistungsprozess wahrnehmen.

Ihnen gegenüber sind wir ein zuverlässige Partner, deren Fach- und
Dienstleistungskompetenz jederzeit spür- und sichtbar ist.

Unser Netzwerk zu Kliniken, Ärzten, Anwälten und anderen Spezialisten
ist ein zentraler Erfolgsfaktor der entwickelt und gepflegt wird.

Wir zeigen uns deshalb initiativ und informieren transparent über unsere
Tätigkeiten. Damit bleibt ein regelmässiger, gegenseitig wertvoller Austausch erhalten.

Wir wissen, dass unsere Mitarbeitenden komplexe und emotional bewegende Aufgaben erfüllen. Damit sie diesen und sich selbst gerecht werden können, fördern wir unsere Mitarbeiter fachlich und in ihrer Persönlichkeit.

Unsere Mitarbeitenden agieren selbständig und tragen Verantwortung.
Wir anerkennen ihren Einsatz. Auf dieser Basis leisten sie qualitativ
hochstehende Arbeit und erhalten somit Vertrauen und Wertschätzung
von ihren Klienten, Kunden und Kollegen.
Abb. 18: Leitbild von Sulser & Partner, differenziert nach Anspruchsgruppen
6.4
Strategie
Eine nachhaltige und werteorientierte Unternehmensführung steht im Vordergrund der Sulser & Partner.
Das Unternehmen will seine Kernkompetenzen, das Case Management und die berufliche Reintegration
weiter stärken um künftigen Marktbedürfnissen gewachsen sein. Es gilt bestehende Kundensegmente weiter auszubauen, so unter anderem im Bereich der Sozialversicherungen, der Privatversicherungen und bei
Gemeinden (Sozialdienste) und Städten.
Entsprechend dem geplanten Ausbau bzw. angestrebten Wachstum der oben genannten Segmente gilt es
im Bereich der Mitarbeiterqualifikationen die entsprechenden Ressourcen zu fördern. Zurzeit werden bereits drei Mitarbeiter im Bereich Case Management (CAS Case Management27) weitergebildet, für zwei
weitere Mitarbeiter ist dies mit der nächsten Lehrgangsdurchführung geplant.
7
Corporate Governance
Corporate Governance ist heute auch für KMUs von grosser Bedeutung. Dabei steht insbesondere der
Verwaltungsrat in der Pflicht.
«Wird ein Unternehmen nicht konsequent geführt und kontrolliert, wird es wohl kaum über Jahre hinaus
erfolgreich sein», sagt Roland Müller, «eine effiziente Corporate Governance hat deshalb auch für mittelständische Unternehmen eine zentrale Bedeutung.» Gefordert ist dabei insbesondere der Verwaltungsrat
(VR). Nicht delegierbare Aufgaben dieses Gremiums sind die Oberleitung der Gesellschaft, die Festlegung der Organisation sowie die Finanzplanung und -kontrolle28.
27
[HSLU 2012]
28
[UBS Check-Up für KMU]
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
29/62
Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Corporate Governance dient allgemein der Sicherstellung und Kontrolle gegenüber den Geschäftsführern
und den Unternehmensaktionären. Zudem ermöglicht es eine professionelle Unternehmensführung durch
Einsatz von Führungsinstrumenten, schafft Transparenz, Rechtssicherheit und Fairness im Umgang mit
Anlegern bzw. Minderheitsaktionären.
In den nachfolgenden Kapiteln wird auf die vorhandene Corporate Governance der Sulser & Partner eingegangen, Massnahmen definiert und Verbesserungsvorschläge aufgezeigt. Im Hinblick auf die angestrebte Zertifizierung im Bereich Case Management, ist es nicht auszuschliessen, dass unter anderem im Bereich des internen Kontrollsystems, verschiedene KPIs tangiert oder neu zu definieren sind.
7.1
Unternehmenskultur
Sulser & Partner ist ein junges Unternehmen, entsprechend diesem auch mit einer noch relativ «unbekümmerten» Kultur. Das Unternehmen hatte aber die Möglichkeit, Mitarbeiter wie auch Kunden aus einem Konkurs (Unternehmen Knecht BSN AG) zu übernehmen.
Dies hatte zur Folge, dass bereits eine gewisse Kultur- auch wenn die zu diesem Zeitpunkt vielleicht ein
bisschen «frostig» war - existierte. Auch wenn die erwähnten Umstände und die Ungewissheit der Mitarbeiter nicht nur positive Effekte auslösten, war die Bereitschaft der Mitarbeiter, einen Wandel herbei zu
führen, enorm gross. In einer Anfangsphase war es aus diesem Grunde sehr wichtig, die Mitarbeiter kontinuierlich über den Stand der Dinge zu informieren, und sie damit in den Veränderungsprozess miteinzubeziehen. Der Einbezug der Mitarbeiter hat das Unternehmen in einer Anfangsphase sehr geprägt, so wurden unter anderem Selbstverantwortung, offene und transparente Kommunikation, Respekt oder auch
Anerkennung kontinuierlich gelebt. Die enge Zusammenarbeit und das Teamgefüge hat dazu beigetragen,
alte Werte zu bestätigen wie auch neue zu schaffen.
Im vorhergehenden Kapitel wurden die internen wie auch externen Werte aufgeführt. Basierend auf diesen
Werten und der damit verbundenen Kultur, die man effektiv spürt wenn man im Unternehmen durch die
Büroräume geht oder mit Mitarbeitern spricht, lässt die Beurteilung zu, dass die Kultur mit der eingeschlagenen Strategie übereinstimmt.
7.2
Organisationsstruktur
7.2.1 Verwaltungsrat
Dem Verwaltungsrat (VR) oder auch «Board» genannt, wird in fast allen Ländern eine wichtige Rolle in
der Unternehmensführung zugeordnet. Er dient der Kontrolle und Überwachung des Managements. Was
die Struktur und die Zusammensetzung anbelangt, sind diese länder- wie auch unternehmensspezifisch.
Im Hinblick auf die vorhandene Corporate Governance von Sulser & Partner und deren Funktionsweise in
Bezug auf Steuerung und Kontrolle, lehnen wir uns an die Best Practice im KMU (BP-KMU) des Instituts
für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen29 an.
Der Verwaltungsrat der Sulser & Partner setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:
29
[BP-KMU 2009]
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
30/62
Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Robert Rütimann
VR Mitglied
Madeleine Sulser
VR Präsident
Tina Spiess
VR Mitglied

Personalfachmann mit Eidg. Fachausweis

Sozialversicherungsfachfrau mit
Eidg. Fachausweis

Marketingplanerin mit
Eidg. Fachausweis

Sozialversicherungsfachmann mit
Eidg. Fachausweis

CAS Unternehmensführung,
Universität St. Gallen

Case Management HSA Luzern
(in Ausbildung)

RAV Personalberater

Case Management HSA, Luzern
Abb. 19: Der Verwaltungsrat der Sulser & Partner
Die Grösse des VR wurde bei Sulser & Partner auf drei Personen festgelegt, was für Kleinunternehmen
angemessen ist30. Die Zusammensetzung des Verwaltungsrats wurde aufgrund der Dringlichkeit in der
Neugründung des Unternehmens nicht prioritär eingestuft und entsprechend wenig hinterfragt. Im Vordergrund stand die Fähigkeit, das Unternehmen aufzubauen und «aus wenigen Händen» zu führen. Der
Verwaltungsrat übt die Geschäftsleitung vollständig selbst aus (reiner Monismus31). Zugleich sind die
Board Member auch Hauptaktionäre. Aufgrund der Grösse des Unternehmens und der damit gegebenen
Flexibilität, wird die nicht vorhandene Gewaltentrennung als nicht kritisch eingestuft. In kleinen Gesellschaften oder Start-up Unternehmen ist dies oft der Fall, da die finanzielle Situation wie auch der Zeitdruck nicht ausreichend sind, geeignete externe Verwaltungsräte zu gewinnen.
Positiv zu werten ist, dass der VR bezüglich Kompetenzen breit aufgestellt ist über die Skills und Kompetenzen verfügt, welche die Gestaltungs- wie auch die Controlling-Funktion in der aktuellen Entwicklungsstufe des Unternehmens32 sicherstellen. Die Entwicklungsstufe von Sulser & Partner erfordert ein «Unternehmertums-Team» im VR. Die damit geforderten Rollen des kritischen Denkers, des Controllers und des
innovativen Denkers sind durch die drei Persönlichkeiten Madeleine Sulser, Robert Rütimann und Tina
Spiess vorhanden. Hohe Detailkenntnisse in fachlichen Belangen sind gegeben, der Informationsfluss
erfolgt zeitnah und direkt.
In Anlehnung an die «Best Practice im KMU», gilt es die Struktur des Verwaltungsrates in ausgewählten
Bereichen zu überprüfen. Als nachteilig werden beispielsweise die eingeschränkte Objektivität und die
Gefahr der Verfolgung von Eigeninteressen eingestuft. Im Hinblick auf die Entwicklung von Sulser &
Partner, sollte die Aufnahme eines in Bezug auf Meinungsbildung gegenüber Aktionariat, VR oder GL
unabhängigen Verwaltungsratsmitglieds geprüft werden. Dieses zusätzliche Verwaltungsratsmandat sollte
durch seine Vernetzung auch in der Lage sein, die Marktposition von Sulser & Partner zu fördern. Eine
weitere Rolle, welche wir als prüfenswert erachten ist die des VR-Sekretärs. Dies nicht primär als administrative Entlastung, sondern vielmehr als Unterstützung in Bezug auf die stärkere Prozessorientierung in
der kommenden Wachstumsphase.
7.2.2 Geschäftsleitung
Wie bereits im vorgängigen Kapitel erwähnt, setzt sich die Geschäftsführung aus den gleichen Mitgliedern
wie die des Verwaltungsrats zusammen. Dies führt dazu, dass die Geschäftsleitung bzw. der Verwaltungs30
[Hilb 2010]
31
[Müller 2003]
32
[Hilb 2010]
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
rat für die Festlegung der Unternehmensstrategie wie auch für die Ausarbeitung der Massnahmen für die
Strategieumsetzung zuständig ist. Auf die Strategie, bzw. die Unternehmensvision und die Unternehmensziele wurde in Kapitel 6 eingegangen.
Abb. 20: Organisation von Sulser & Partner per Ende Juni 2012
7.2.3 Revisionsstelle
Als Revisionsstelle wurde die unabhängige und qualifizierte Gesellschaft FIDARTIS AG in Zürich ausgewählt. Dieses Wirtschaftsprüfungsunternehmen hat bereits während der Liquidationsphase der KnechtBSN AG ihre professionellen Dienstleistungen der Sulser & Partner in verschiedenen Bereichen zur Verfügung gestellt.
Im Zusammenhang mit der Controlling-Funktion des Verwaltungsrats werden nebst der externen Revision
eine interne Kontrolle, ein monatliches finanzielles Reporting und weitere Kontrollen durchgeführt. Diese
dienen nebst der Steuerung auch gleichzeitig als effektives Führungsinstrument, zur dauernden Sicherstellung der Liquidität und des finanziellen Gleichgewichtes. Es ist ein Bestandteil des internen Kontrollsystems, auf welches im nächsten Abschnitt eingegangen wird.
7.3
Internes Kontrollsystem
Mit dem internen Kontrollsystem (IKS) werden gezielte Kontrollen (z. B. selbsttätige Kontrollen oder
Führungskontrollen) durchgeführt, die zur Risikoreduktion, zur Einhaltung von Vorgaben und zur Sicherstellung des Geschäftsbetriebs dienen. Im IKS werden alle Methoden, Massnahmen, Kontrollvorgänge
und deren Ergebnisse entsprechend dokumentiert und den jeweiligen Organen wie VR oder GL zur Überprüfung zur Verfügung gestellt.
Die Anforderungen an ein IKS sind in verschiedenen Rahmenwerken beschrieben. Das bekannteste Rahmenwerk ist der «Internal Control Framework – COSO33». Gemäss COSO besteht die interne Kontrolle
aus folgenden fünf Komponenten34:
33
[COSO 2004]
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Projektarbeit





Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Kontrollumfeld
Risikobeurteilung
Kontrollaktivitäten
Information und Kommunikation
Überwachung
Das IKS von Sulser & Partner ist in die Geschäftsprozesse integriert, so dass auf operativer, finanzieller
wie strategischer Ebene eine kontinuierliche Überwachung der Einhaltung der Vorgaben (Compliance)
erfolgt. Eine explizite Durchführung der Kontrollen mit Aufzeichnung der Ergebnisse findet bisher nicht
statt.
Das COSO Framework wird bei der Sulser & Partner somit nur teilweise angewendet. Aufgrund der Grösse des Unternehmens und der fehlenden Ressourcen ist eine umfassende IKS Implementierung analog
dem COSO Framework für Sulser & Partner weder zweckmässig noch wirtschaftlich. In einem ersten
Schritt ist für Sulser & Partner lediglich die Überwachung von Relevanz. Diese wird diese auf die drei
folgenden Ebenen aufgeteilt:



Operative Ebene – Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit
Finanzielle Ebene – Ordnungsmässigkeit und Verlässlichkeit der Finanzberichterstattung
Compliance Ebene – Einhaltung der gesetzlich wie auch Firmeninternen Vorschriften
Die Messgrössen bzw. Variablen werden mehrheitlich, gerade im operativen Bereich, aus den Prozessen
abgeleitet. Welche Prozesse und welche Werte jeweils relevant sind, wird im Kapitel 9 näher erläutert.
Das IKS von Sulser & Partner soll ein integraler Bestandteil des unternehmensweiten Risikomanagement
sein. Es ist für den Einsatz der internen Revision angedacht und fokussiert sich auf Schlüsselrisiken. Die
Qualität des IKS wird regelmässig beurteilt und bei Bedarf entsprechend angepasst.
7.3.1 Operationskontrolle
Mit dem Erlangen der Zertifizierung des Managementsystems im Case Management wie auch mit der
mittelfristigen Zielsetzung für die Zertifizierung des gesamten Unternehmens nach ISO 9001, wird die
permanente Überprüfung der internen Abläufe sichergestellt.
Auf der operativen Ebene ist es notwendig, entsprechende Messgrössen, welche für den Unternehmenserfolg relevant sind, festzulegen. Ohne dem Kapitel 9 zu stark vorzugreifen, empfehlen die Autoren für das
operative Umfeld im Kontext des Marktes folgende Messgrössen:
34
Variable
Wert
Beschreibung
Reintegrationsquote
>60%
Die Quote von erfolgreichen Fällen der Integration im Bereich
Case Management sowie berufliche Reintegration
Kundenzufriedenheit
≥5


Mittels Feedbackformular wir die Kundenzufriedenheit ermittelt
Es wird das Schweizer Schulnotenskala angewendet (1 bis 6,
1=ungenügend, 6= sehr gut)
[KPMG 2005]
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Variable
Wert
Beschreibung
Klientenzufriedenheit
≥5


Mittels Feedbackformular wir die Klientenzufriedenheit ermittelt
Es wird das Schweizer Schulnotenskala angewendet (1 bis 6,
1=ungenügend, 6= sehr gut)
Abb. 21: Für den Unternehmenserfolg relevante Messgrössen
Das sind einige Beispiele von Variablen die es zu überwachen gilt. Die Messgrössen dienen dazu den
unternehmerischen Erfolg zu überwachen, sie werden aber auch dazu genutzt, die Leistung des einzelnen
Mitarbeiters im Kontext der Zielvereinbarung zu beurteilen. Welche Messgrössen zur Kontrolle dienen
werden, wird in Kapitel 9 näher erläutert.
7.3.2 Finanzielle Kontrolle
Wie bereits innerhalb dieses Kapitels erwähnt, wird der Revision extern wie auch intern Rechnung getragen. Für die finanzielle Berichterstattung ist es sicherzustellen, dass eine ordnungsmässige Buchführung
und Rechnungslegung sichergestellt ist. Die Liquidität ist für die Sicherheit und die Existent der Unternehmung absolute Notwendigkeit. Die Liquidität ist somit der Rentabilität übergeordnet.
Für die interne finanzielle Kontrolle werden folgende Parameter bzw. Daten aufbereitet:




Cash-Flow / Liquiditätsplanung (rollend, siehe Anhang)
Erfolgsrechnung (siehe Anhang)
Bilanz
Gewinnentwicklung (aus der Erfolgsrechnung zu entnehmen)
Die Daten werden kontinuierlich aufbereitet. Dies ermöglicht dem Führungsteam im Sinne der Risikominimierung kritische Situationen schnell zu erfassen und entsprechende Massnahmen anzuordnen.
7.3.3 Compliance Kontrolle
Gerade im Bereich Case Management oder auch der beruflichen Reintegration gilt es sicherzustellen, dass
der Datenschutz vollumfänglich gewährleistet ist. Entsprechend sind hier Massnahmen definiert und bereits vorhanden.
Damit die Bestimmung des Datenschutzes eingehalten werden, verlangt Sulser & Partner von den Klienten vor Mandatseröffnung eine unterzeichnete Einwilligungserklärung. Diese dient der rechtmässigen
Einsicht in die Versicherungsakten, sie ist aber auch für den offenen Fallaustausch mit Dienstleistungspartnern (Ärzte, Anwälte, etc.) erforderlich.
7.3.3.1 Datenschutz
Weiter wurden zur Gewährleistung des Datenschutzes von Sulser & Partner folgende Richtlinien definiert
und eingeführt:





Zugriffeinschränkung auf sensitive Daten erfolgt mittels Username und Passwort
Mitarbeiter werden in regelmässigen Abständen gezwungen Ihre Passwörter zu ändern
Die Anzahl Login-Versuche ist auf 3 festgelegt, das Benutzerkonto wird anschliessend gesperrt
Die Passwortlänge muss mindestens 6 Stellen umfassen
Das Passwort muss mindestens einen Grossbuchstaben und eine Zahl beinhalten
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
34/62
Projektarbeit




Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Der Zugriff auf Systeme erfolgt rollenbasiert (kein Zugriff auf Systeme wie Buchhaltung usw. wenn
keine Berechtigung bzw. eine entsprechende Rolle vorhanden ist)
Der Zugriff auf den Fall eines Klienten ist so geregelt, dass nur der zuständige Berater und die GLMitglieder über diesen Zugriff verfügen
Der Zugriff von extern erfolgt verschlüsselt über ein Virtual Private Network (VPN, SSL Zertifikate,
höchster Sicherheitsstandard)
Zur Abwehr von Viren und Spyware sind entsprechende Systeme (Firewall, Antiviren-Filter,
Spyware) im Einsatz
Diese Richtlinien entsprechen einem in der Praxis heutzutage umgesetzten Standard. Nebst diesen Richtlinien ist zu prüfen, wie die Daten auf mobilen Geräten bzw. Systemen geschützt werden können. Vertrauliche Daten auf einer Harddisk sollten verschlüsselt abgelegt werden.
7.3.3.2 Datensicherheit und Backup
Die Daten sind intern gesichert. Jeden Abend werden Backups automatisch gefahren. Auf wöchentlicher
Basis geschieht ein Backup auf ein extern gesichertes Speichermedium. Die Aufbewahrung erfolgt in
einem feuerfesten Tresor. Die lokalen Backups werden von einem externen IT Partner verwaltet, Backups
welche auf wöchentlicher Basis erfolgen, werden durch Sulser & Partner vorgenommen.
Das Zurückladen der Daten («Restore») ist innerhalb eines definierten Zeitraums sicherzustellen, dieser
Zeitraum ist von der Geschäftsleitung zurzeit noch nicht festgelegt. Um die Geschäftskontinuität zu gewährleisten, muss die Funktionsweise dieses Prozesses periodisch in Zusammenarbeit mit dem externen
IT-Support geprüft werden.
7.3.3.3 Clean Desk Policy
Neben der Sicherung der elektronischen Daten gilt es auch physische Daten, wie vertrauliche Datenträger
oder Dokumente, Berichte und weitere Unterlagen (wie Dossier von Mandaten) physisch zu sichern. In
erster Linie geht es darum, dass jeder Mitarbeiter nicht nur seinen PC und die darauf gespeicherten Daten
vor Zugriffen Dritter schützt, sondern auch seinen persönlichen Arbeitsplatz und das Umfeld.
Ein Arbeitsplatz soll ausserhalb der Arbeitszeit so aufgeräumt sein, dass keine sensiblen Daten, Dokumente oder andere Unterlagen unverschlossen am Arbeitsplatz vorzufinden sind. Sensible Daten oder Unterlagen von Mandaten müssen ausserhalb der Arbeitszeiten an einem sicheren Ort (verschlossene Aktenschränke) aufbewahrt werden.
7.3.3.4 Social Media Policy
Im Hinblick auf die geplanten Social Media-Aktivitäten im Bereich Marketing, ist es notwendig, entsprechende Richtlinien zu verfassen und diese gegenüber den Mitarbeitenden zu kommunizieren.
Die Mitarbeiter welche die Firma in sozialen Netzwerken vertreten, müssen sich bewusst sein, wie sie sich
zu verhalten haben. Die Gefahr, dass sich Mitarbeiter nicht korrekt verhalten, ist nicht zu unterschätzen,
da der Umgang mit Social Media in der Geschäftswelt noch neu ist. Die Gefahr eines Imageschadens ist
entsprechend hoch.
Als möglicher Ansatz für könnten folgende Richtlinien definiert werden:


Sei dir dieser Richtlinien immer bewusst wenn Du in einem sozialen Netzwerk partizipierst
Identifiziere Dich als Mitarbeiter von Sulser & Partner
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
35/62
Projektarbeit
















Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Trage Verantwortung für Deine Inhalte und Aussagen
Sei jederzeit authentisch, sachlich und respektvoll
Vermeide online Streitigkeiten mit dem Publikum
Sei ehrlich und erzähle immer die Wahrheit
Füge einer Diskussion immer Wert hinzu
Baue Vertrauen und Beziehungen auf und pflege diese
Mache keine Handlungen im Namen von Sulser & Partner, sofern Du nicht dazu autorisiert bist
Schütze jederzeit den Ruf von Sulser & Partner
Mache keine Äusserungen die uns schaden oder nicht im Sinne des Unternehmens sind
Sei Dir immer bewusst, dass Du Sulser & Partner repräsentierst
Publiziere keine vertraulichen oder internen Informationen (Texte, Bilder, Videos usw.)
Mache keine verleumderischen, beleidigenden, belästigende oder verletzliche Äusserungen
Partizipiere nie an Diskussion mit Mediengesellschaften
Engagiere Dich nicht an Diskussion bei welchen einer der Wettbewerber diskutiert wird
Mache nie Äusserungen zur finanziellen Situation des Unternehmens
Denke immer daran, dass Inhalte in sozialen Netzwerken («Postings») von unbestimmter Nutzungsdauer sind. Aussagen in sozialen Netzwerken können nicht rückgängig gemacht werden
Nebst den Regeln für Social Media-Aktivitäten gilt es sich generell eine Kommunikationsstrategie in diesem Umfeld zu recht zu legen.
7.4
Risikomanagement
Einem dedizierten Risikomanagement ist bisher nur wenig Rechnung getragen worden. Dies bedingt
durch die Grösse und die Anzahl Mitarbeitende, die Geschäftsleitung und die Mitarbeitenden sind primär
auf das Kerngeschäft fokussiert, die Führungsprozesse haben bisher keinen grossen Stellenwert genossen.
Die dazu notwendigen Strukturen werden mit dem Aufbau des prozessorientierten Führungssystems nun
entwickelt und eingeführt. Dementsprechend existiert gegenwärtig kein umfassendes Konzept für ein Risikomanagement (siehe auch 7.3, internes Kontrollsystem).
Im Abschnitt 11, Empfehlungen und Fazit, wird konkreter auf das Risikomanagement eingegangen, da
hier entsprechender Handlungsbedarf besteht. Die Geschäftsführung bzw. der Verwaltungsrat wird sich
anlässlich der nächsten Strategietagung mit dem Thema befassen.
8
Marketing und Kunden
Innerhalb dieses Kapitels wird ein Überblick über den Markt «Case Management und berufliche Reintegration» gegeben. Basierend auf diesen Informationen wird ein Marketing Grobkonzept entworfen. Ein
detailliertes Marketingkonzept würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen.
8.1
Kunden und Märkte
In erster Linie sind Versicherungen, Gemeinden, Non-Profit Organisationen oder Arbeitgeber die Kunden
der Dienstleistung von Case Management und beruflicher Reintegration. Seit der Neugründung der Firma
Sulser & Partner, ist das Unternehmen in beiden Segmenten tätig. Zur Zeit der Übernahme der Aktiven
und Mitarbeiter der Firma Knecht-BSN AG, war diese nur im Versicherungssegment tätig. Nebst dem
Risiko, sich nur auf ein Segment zu fokussieren, in Kombination mit der Tatsache, dass Versicherungen
sich auf Insourcing des Case Managements konzentrierten, bestand die Kundenbasis zu über 90% aus
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
36/62
Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
einem Auftraggeber, namentlich die SUVA. Sulser & Partner hat die Notwendigkeit einer weiteren Segmentierung (Risikominimierung) schnell erkannt und nebst den Versicherungen neue Kundensegmente
erfolgreich erschlossen.
Das Marktpotenzial für die Dienstleistung Case Management und beruflicher Reintegration wurde einleitend in Kapitel 4.1, basierend auf einer Studie der Boston Consulting Group, auf rund CHF 120 Mio. Leistungskosten beziffert. Zusätzlich geht man im Versicherungsbereich von der Auflösung von jährlichen
Rückstellungen in der Höhe von CHF 1.1 Mrd aus. Das Potenzial wird nachfolgend anhand eines einfachen Falles erläutert:
Abb. 22: Fallbeispiel / Einsparpotenzial mit Case Management35
Den Marktanteil von Sulser & Partner zu quantifizieren ist anspruchsvoll. In der Schweiz sind etwa
20 spezialisierte Case Management Firmen auf dem Markt aktiv. Weiter betreiben verschiedene Versicherungen oder Sozialdienste das Case Management als interne bzw. eigene Dienstleistung. Aus diesem
Grund wurden die Ziele von Sulser & Partner auf die Anzahl Fälle (Pauschal- wie auch Aufwandfälle)
festgelegt und nicht auf einen spezifischen Marktanteil. Die quantitativen Ziele der Sulser & Partner wurden für die nächsten Jahre wie folgt festgelegt:
Jahr
Paulschalfälle
Aufwandfälle
Durchschnittlicher Bruttopreis
Pauschalfälle
Durchschnittlicher Bruttopreis Aufwandfälle
Bruttoumsatz Paulschalfälle
Bruttoumsatz Aufwandfälle
Bruttoumsatz Gesamt
2012
2013
2014
2015
2016
80
39
90
40
100
50
110
50
120
50
16,000
16,000
16,000
16,000
16,000
8,000
8,000
8,000
8,000
8,000
1,280,000
312,000
1,592,000
1,440,000
320,000
1,760,000
1,600,000
400,000
2,000,000
1,760,000
400,000
2,160,000
1,920,000
400,000
2,320,000
Abb. 23: Quantitative Ziele Sulser & Partner, Angaben in CHF
35
[BCG 2010]
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37/62
Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Es wird zwischen Pauschalfällen und Aufwandfällen unterschieden. Als durchschnittlicher brutto Preis für
Pauschalfälle wurde ein Betrag von CHF 16'000, für Aufwandfälle einer von CHF 8'000 definiert. Die
Anzahl der Fälle für die jeweiligen Jahre kann der Tabelle entnommen werden. Bei den Aufwand- bzw.
Pauschalfällen wird nicht zwischen Case Management und Fällen für die berufliche Reintegration unterschieden.
8.2
Alleinstellungsmerkmal
Das Alleinstellungsmerkmal (auch als «Unique Selling Proposition» oder USP bezeichnet) macht ein Unternehmen zu etwas besonderem im Markt. Ziel eines Unternehmens ist es, sich mittels diesem Wettbewerbsvorteil entsprechende Marktanteile zu sichern.
Die Sulser & Partner verfügt, wie in Kapitel 5 «Positionierung» beschrieben, über ein solches Alleinstellungsmerkmal. Durch die Bereitstellung der Dienstleistungen Case Management und berufliche Reintegration auf höchstem Qualifikationsniveau, mit konsequenter Kunden- und Klientenorientierung und
alles aus einer Hand, hebt sich Sulser & Partner gegenüber anderen Mitbewerbern klar ab. Die Unterschiede zu den Mitbewerbern liegen dabei einerseits auf dem Qualitätsbewusstsein, welches durch die
angestrebte Zertifizierung nach ISO 9001:200836 weiter gestärkt wird. Andererseits bindet Sulser & Partner bei der Fallbearbeitung sowohl Kunden (Auftraggeber) wie Klienten in den Prozess ein – viele Mitbewerber im Case Management sind stark auf Klienten fokussiert, der Auftraggeber ist in der Umsetzung
der Fallbearbeitung nur gering involviert.
8.3
Wertschöpfung
Die von Sulser & Partner angebotenen Dienstleistungen im Bereich Case Management und berufliche
Reintegration erfordern auf Seiten des Dienstleistungserbringers ein hohes persönliches Engagement und
eine hohe Dienstleistungsqualität. Die Case Manager agieren mit ihrem Engagement auch als Vorbild
gegenüber den Klienten. Das persönliche Engagement ist wichtig, weil es sich bei den zu bearbeitenden
«Fällen» um Menschen handelt, welche oftmals einen Schicksalsschlag erlitten haben. Nach einem schweren Unfall, einer Krankheit oder einer länger andauernden Erwerbslosigkeit, stellt die Rückkehr ins Berufsleben und in den Alltag eine grosse Herausforderung dar.
Im Zentrum steht einerseits der Klient selbst, für ihn ist die Integration in den Arbeitsprozess mit einer
Anstellung mit Stabilität und Perspektive zu schaffen. Anderseits besteht auch das Interesse der Kunden
(Versicherungen, Sozialdienste usw.), ihre Klienten möglichst effizient wieder beruflich einzugliedern
und dadurch die Kosten zu senken. Damit diese Integration gelingt, ist das Netzwerk mit den externen
Partnern zu knüpfen und kontinuierlich zu pflegen. Ein entsprechendes Beispiel ist in Kapitel 8.1, «Die
Geschichte des Herrn B.» dokumentiert.
Die Mitarbeiter der Sulser & Partner besitzen in beiden Bereichen langjährige Erfahrung, Professionalität
und eine hohe Dienstleistungsqualität. Mit der Zertifizierung nach ISO 9001:2008 wird dieser Anspruch
auf das Managementsystem übertragen und soll durch SQS als Zertifizierungspartner überprüft werden.
Die beiden Kern- bzw. Wertschöpfungsprozesse der Sulser & Partner sind in Kapitel 4.5.1, Arbeitsprozess
Case Management, und in Kapitel 4.5.2, Arbeitsprozess berufliche Reintegration, im Detail beschrieben.
8.3.1 Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell von Sulser & Partner mit dem Nutzenversprechen kann wie folgt abgebildet werden:
36
Die Zertifizierung von Managementsystemen ist im Markt des Case Managements noch wenig verbreitet.
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Design

Externer Partner für Case Management und berufliche Reintegration für Versicherungen und
Sozialdienste

Dienstleistungsangebot aus einer
Hand für Case Management und
Berufliche Reintegration

Konsequente Kunden- und Klientenorientierung
Interdependenzen

Entwicklung des Arbeitsmarktes für
die Akquisition von Kunden und Klienten

Fortschritte der Klienten in der
Entwicklung des Falles

Verfügbarkeit von offenen Stellen für
die Reintegration


Nutzenversprechen

Berufliche Wiedereingliederung und
Case Management erfordern persönliches Engagement und hohe
Dienstleistungsqualität

Bei Sulser & Partner steht der Klient
und seine berufliche Wiedereingliederung im Zentrum

Nach einem schweren Unfall, einer
Krankheit oder einer lang andauernden Erwerbslosigkeit, stellt die
Rückkehr ins Berufsleben und in
den Alltag eine grosse Herausforderung dar. In einen neuen Lebensabschnitt finden und beruflich wieder
Fuss zu fassen, ist Teamarbeit in
Verbindung mit genutztem Potenzial
und ergriffenen Chancen

Mit den langjährigen Erfahrung der
Sulser & Partner kann das Potenzial
der Klienten geweckt und die Kraft
der beteiligten Partner in reelle
Chancen geformt werden

Ertragsmechanik
Für den Bereich Case Management wie
auf berufliche Reintegration gilt folgendes Preismodel:

Durchschnittlicher Bruttopreis
Pauschalfälle:
CHF 16‘000

Durchschnittlicher Bruttopreis
Aufwandfälle:
CHF 8‘000

Notwendige Ressourcen

Berater für Case Management und
berufliche Reintegration

Externe Dienstleistungspartner in
Netzwerken organisiert

IT-Unterstützung mit Office-Tools
sowie Spezial-Software für die Fallbearbeitung

Social Media-Websites und Blogs
Abb. 24: Geschäftsmodell und Nutzenversprechen der Sulser & Partner
Das Nutzenversprechen der Sulser & Partner ist weiter auf die einzelnen Anspruchsgruppen heruntergebrochen. Für die identifizierten Anspruchsgruppen wurde das Nutzenversprechen wie folgt detailliert:
Anspruchsgruppen
Nutzenversprechen
Klienten





Hohe fachliche und kommunikative Fähigkeiten
Langfristige Anstellung mit Perspektive schaffen
Nachhaltige berufliche Wiedereingliederung
Vorbild durch persönliches Engagement
Absolutes Vertrauen durch Seriosität und Empathie




Direkt: Nachhaltige berufliche Wiedereingliederung der Klienten
Indirekt: Senkung der Kosten
Hohe Dienstleistungsqualität
Unkomplizierte, transparente und zeitgerechte Kommunikation
Kunden
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
39/62
Projektarbeit
Anspruchsgruppen
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Nutzenversprechen


Zielorientiertes und verbindliches Handeln
Gemeinsamer Erfolg
Dienstleistungspartner




Transparente Kommunikation
Netzwerk für gegenseitigen Wissens- und Informationsaustausch
Hohe Dienstleistungskompetenz
Zielorientiertes und verbindliches Handeln
Externe Berater, Fachspezialisten



Transparente Kommunikation
Regelmässiger Informationsaustausch
Netzwerk für gegenseitigen Wissens- und Informationsaustausch
Mitarbeiter




Fördern und fordern der Mitarbeiter
Verantwortung übernehmen
Selbständigkeit fördern
Vertrauen und Wertschätzung entgegenbringen
Abb. 25: Nutzenversprechen gegenüber den Anspruchsgruppen
9
9.1
Prozessmodell und Geschäftsprozesse
Prozessmodell
Das Prozessmodell einer Unternehmung stellt einen Ordnungsrahmen für die Prozesse dar, in diesem
Ordnungsrahmen werden diese – abhängig von ihren Eigenschaften – in verschiedene Kategorien eingeteilt und mittels einer Prozesslandkarte visualisiert. Als Referenz für das Prozessmodell wird das St. Galler Management-Modell (SGMM)37 angewendet. Das SGMM unterscheidet zwischen drei Kategorien von
Prozessen:



Dienstleistungsprozesse - auch Geschäfts- oder Kernprozesse genannt
Führungsprozesse - auch Managementprozesse genannt
Unterstützungsprozesse - auch Supportprozesse genannt
9.2
Dienstleistungsprozesse
Die Dienstleistungsprozesse sind auf die Kunden und den Markt ausgerichtet, sie umfassen somit die Prozesse und Aktivitäten von Sulser & Partner, welche sich mit dem Kerngeschäft Case Management und
berufliche Reintegration sowie dessen Führung befassen und eine messbare Wertschöpfung (siehe dazu
Ertragsmechanik im Geschäftsmodell, 8.3.1) erzielen. Die Geschäftsprozesse stellen – kombiniert in ihrer
geschäftlichen Logik – auch die Wertschöpfungsketten der Unternehmung dar. Die für Sulser & Partner
identifizierten Dienstleistungsprozesse sind:





Kundenbetreuung
Marktbearbeitung / Fallakquisition
Case Management
Berufliche Reintegration
Fallsteuerung
Die Prozesse Kundenbetreuung und Fallsteuerung sind übergreifende Dienstleistungsprozesse welche die
Kontaktpflege zu den Kunden beinhalten und das Kerngeschäft stützen.
37
siehe [Ulrich Hans, 1972]
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Projektarbeit
9.3
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Führungsprozesse
Die Führungs- oder Managementprozesse umfassen die Prozesse und Aktivitäten von Sulser & Partner,
welche für die Gestaltung, Steuerung und Entwicklung des Unternehmens erforderlich sind. Die für Sulser
& Partner identifizierten Führungsprozesse sind:








Strategie, Governance und Compliance
Finanzen
Mitarbeiter
Risiken
Prozesse/Qualität
Führung
Marketing
Projekte
9.3.1 Strategie, Governance und Compliance
Die Sulser & Partner führt in regelmässigen Abständen eine mehrtägige Strategietagung durch, bei welcher alle Mitarbeiter involviert sind und in die Diskussion rund um die weitere Entwicklung der Unternehmung integriert werden. Die Strategietagung findet bewusst in dieser Form statt, die Mitarbeiter sollen
sich einbringen und Innovation mit ins Unternehmen bringen. Mit dieser Art der Durchführung werden
ausserdem die Werte Offenheit und Ehrlichkeit, Vertrauen und Verantwortung, Identifikation und Engagement des Unternehmens bewusst gepflegt.
Zur Weiterentwicklung der Governance und zur Prüfung der Einhaltung der Vorgaben («Compliance»)
wird durch die Geschäftsleitung eine Analyse und Messung zur gelebten Corporate Governance durchgeführt (Reflexion). Dabei wird die Publikation «Best Practice im KMU» mit den «Empfehlungen zur Führung und Aufsicht von kleinen und mittleren Unternehmen»38 als Leitlinie verwendet. Dies ist ein Prozess,
welcher auf VR/GL-Ebene in einem jährlichen Intervall durchgeführt wird. Die Erkenntnisse daraus werden innerhalb der VR/GL Sitzung diskutiert und weitere Massnahmen definiert.
9.3.2 Finanzen
Die Führung der Finanzen und das Controlling liegen in der Verantwortung des Leiters Finanzen und des
CEOs. Die Daten werden rollend erhoben und dem CEO zur Kontrolle vorgelegt. Der VR wird quartalsweise informiert. Im Zusammenhang mit der Steuerungsfunktion des Verwaltungsrates werden ergänzend
zur externen Revision, als interne Kontrolle ein monatliches Finanzreporting und entsprechende Kontrollen durchgeführt.
Insbesondere in der Startphase des Unternehmens ist es entscheidend, die Liquiditätsplanung fortlaufend
und detailliert zu führen und den Finanzbedarf unter Kontrolle zu haben und finanzstrategisch die richtigen Investitionen zu tätigen.
Aus der Startphase von Sulser & Partner stammen auch die heute angewendeten Hilfsmittel wie Excel und
eine Buchhaltungssoftware zur Steuerung der Liquidität, welche sich in der bisherigen Unternehmensgrösse und -struktur bewährt haben.
38
[BP-KMU 2009]
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9.3.3 Mitarbeiter
Als Führungsprinzip für die Mitarbeiter wird «Führung durch Zielvereinbarung» (Management by Objectives, MbO) verwendet. Dabei werden die Ziele und Massnahmen auf jährlicher Basis diskutiert und vereinbart. Für die Zielformulierung wird die Struktur von «SMART» verwendet:





S = Spezifisch für den Mitarbeitenden
M = Messbar mit definierten Ergebnissen
A = Anspruchsvoll und direkt beeinflussbar
R = Realistisch bezüglich Skills und Umfeld
T = Terminiert auf der Zeitachse
Dadurch wird gemeinsam ein strukturierter Ziel- und Massnahmenplan entwickelt. Folgende Instrumente
werden zur Steuerung der Zielerreichung genutzt:



Beurteilungsgespräch einmal pro Jahr (in der Regel im 4. Quartal)
Zwischenbeurteilung halbjährlich für Korrekturmassnahmen
Standortbestimmungen auf Quartalsbasis durch den Mitarbeiter
Im Beurteilungsgespräch werden als letzte Phase des Gesprächs die Ziele und Massnahmen für das Folgejahr festgelegt. Innerhalb des Jahres findet einmal ein Zwischengespräch statt um allfällige Korrekturen
vorzunehmen. Die Verantwortung zur Führung des Prozesses obliegt beim direkten Vorgesetzten.
9.3.4 Risiken
Risiken sind in allen Geschäftsprozessen enthalten. Grundsätzlich gilt es, gezielt das gesamte Unternehmen und das Umfeld zu überwachen, Risiken zu identifizieren, diese zu analysieren, zu bewerten und
allenfalls nötige Massnahmen zu treffen. Bei Sulser & Partner ist ein systematische Risikomanagement
noch wenig ausgeprägt, die Risiken werden in den übrigen Geschäftsprozessen (z. B. Fallsteuerung oder
Finanzen) implizit überwacht, ein spezifischer Risikokatalog wird nicht geführt.
9.3.5 Prozesse / Qualität
Innerhalb dieses Prozesses gilt es, kontinuierlich die Qualität der Prozesse und diese selbst zu beurteilen
und allenfalls neuen Anforderungen anzupassen. Die neuen Anforderungen entstehen aus:



Erkenntnissen aus der operativen Geschäftstätigkeit
strategischen Veränderungen im Markt (neue Dienstleistungen, neues Kundensegment usw.)
neuen oder geänderten Vorgaben von Seite der Regulatoren
Als Philosophie wird die kontinuierliche Verbesserung (KVP, kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
angewendet, so dass die Prozesse in kleinen Schritten laufend optimiert werden. Die Verantwortung obliegt der Geschäftsführung, der Prozess wird situativ angestossen.
9.3.6 Führung
Der Führungsprozess beinhaltet die Führung der Mitarbeiter und des Unternehmens mit entsprechenden
Auftragserteilungs-, Analyse-, Kontroll- und Kommunikationsaufgaben. Der Führungsprozess wird gemäss Organisation auf Ebene der Teams sowie auf Ebene der Geschäftsleitung und des VR wahrgenommen. Die regelmässigen Führungssitzungen umfassen dabei:


Wöchentliche Führungssitzung auf Ebene der Teams
Wöchentliche Führungssitzung der Geschäftsleitung
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Die Führungssitzung wird mittels Vorprotokoll vorbereitet und beinhaltet damit eine definierte Traktandenliste. Über die Führungssitzungen wird Protokoll geführt, die Pendenzen werden in einer Pendenzenliste überwacht.
9.3.7 Marketing
Es existiert derzeit keine eigene Marketingabteilung oder ein klarer Marketingverantwortlicher. Die Verantwortung entsprechende Aktivitäten zu planen und umzusetzen liegt derzeit bei der Geschäftsleitung. Es
ist ein Prozess, welcher situativ gelebt wird.
9.3.8 Projekte
Auf GL Ebene werden Projekte überwacht, kontrolliert und bei Bedarf Massnahmen definiert. Die Projekte werden wie folgt überwacht



Einhaltung Budget
Einhaltung Zeitplan und Meilensteine
Einhaltung von Qualität und funktionalem Lieferumfang
Die Verantwortung liegt beim zuständigen Projektleiter wie auch bei der GL.
9.4
Unterstützungsprozesse
Die Unterstützungsprozesse beinhalten alle erforderliche Prozesse und Aktivitäten, welche die Management- oder Geschäftsprozesse unterstützen, aber nicht direkt zum Kerngeschäft von Sulser & Partner gehören. Die für Sulser & Partner identifizierten Unterstützungsprozesse sind:





Auftragseingang
Assessment-Vorbereitung
Dossierbereinigung
IT-Support
Facility Management
Die Prozesse Auftragseingang, Assessment-Vorbereitung und Dossierbereinigung sind auf die Unterstützung der Dienstleistungsprozesse ausgerichtet. Der IT-Support und das Facility Management unterstützen
alle Prozesse bzw. das ganze Unternehmen.
9.4.1 Auftragseingang
Der Auftragseingang kann schriftlich oder telefonisch erfolgen. Nach Eingang wird der Fall, basierend auf
der Auslastung der Berater, intern verteilt,. Eine Fallzuteilung soll innerhalb von zwei Arbeitstagen erfolgen. Die Verantwortung liegt in der Regel bei der Administration.
9.4.2 Assessment-Vorbereitung
Nach erfolgreichem Auftragseingang und der erfolgten Fallzuteilung, wird dem Berater ein Dossier mit all
den nötigen Unterlagen, Checklisten, Fragebogen wie die Einwilligungserklärung zusammengestellt. Die
Verantwortung liegt bei der Administration.
9.4.3 Dossierbereinigung
Nach erfolgreichem Fallabschluss wird das Dossier komplett bereinigt. Die nicht mehr benötigten Dokumente werden aus dem Dossier entfernt und mittels Aktenvernichter entsorgt. Die Bereinigung muss zwei
Tage nach Fallabschluss erfolgen. Die Verantwortung liegt bei der Leitung Administration.
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9.4.4 IT-Support
Die Informations- und Kommunikationstechnologie soll die Dienstleistungen des Unternehmens massgebend vereinfachen und effizienter machen. Der Support erfolgt durch eine externe Firma. Die Verantwortung zur Vereinbarung von Verträgen liegt bei Geschäftsleitung, die operative Zusammenarbeit wird über
die Administration koordiniert.
9.4.5 Facility Management
Das Anlage-und Liegenschaftsmanagement umfasst die Betreuung und Sicherstellung der gesamten Infrastruktur. Ziel ist es, allen Mitarbeiter ein perfektes Umfeld zu schaffen in welchem Sie sich wohl fühlen
und die volle Leistung abrufen. Die Verantwortung obliegt der GL, Ausführung erfolgt via Administration.
9.5
Prozesslandkarte und Prozesskatalog
Basierend auf einer Analyse der Unternehmung Sulser & Partner wurde folgende Prozesslandkarte als
Übersicht erstellt.
Abb. 26: Prozesslandkarte von Sulser & Partner
Die Prozesslandkarte umfasst neben den Prozessen in den drei Kategorien auch die Erwartungen und Bedürfnisse der Stakeholder als Input-Leistungen der Prozesse, sowie die Leistungen und die Zufriedenheit
für die Stakeholder als Output-Leistungen bzw. Ergebnisse (Nutzenversprechen). Diese beiden Elemente
sind nicht zu unterschätzen, da sie dem Unternehmen letztlich einen Zweck und ein Ziel geben.
Der Prozesskatalog stellt die Übersicht aller Prozesse dar und unterstützt, wie die Prozesslandkarte, den
Führungsprozess «Prozesse/Qualität». Die Angaben zu den Dienstleistungsprozessen Case Management
und berufliche Reintegration sind im Prozesskatalog nicht aufgeführt, da sie in diesem Dokument bereits
an anderer Stelle detailliert beschrieben sind.
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Prozess
Ziele
Input
Output
Verantwortlich
Messbarkeit
Strategie, Governance und Compliance
 Weiterentwicklung
des Unternehmens definiert
 Leitbild und Werte
validiert
 Überprüfung der
Einhaltung der
Vorgaben sichergestellt
 Erwartungen und
Bedürfnisse der
Stakeholder
 Aktuelle Kennzahlen/ Ergebnisse
 Ergebnisse aus
Kontrollen
 Aktualisierte
Strategie und
Zielvorgaben
 Validiertes
Leitbild und
Werteprofil
 Anforderungen
an Prozesse
und Kontrollen
VR / GL
Jährliche Durchführung mit
Kommunikation
an die
Mitarbeiter
Finanzen
 Liquidität sichergestellt
 Fremdkapitalbedarf und Anlagemöglichkeiten
überprüft
 Offene Rechnungen sind identifiziert und bezüglich Mahnungen
entschieden
 Auszulösende
Zahlungen sind
definiert
 Liste offene Rechnungen
 Liste offene Zahlungen
 Liquiditätsplan,
Erfolgsrechnung,
Bilanz
 Fällige Amortisationen, Zinsen
 Freies Kapital zur
Anlage
 Liste offene
Rechnungen
(Mahnungen
entschieden)
 Liste offene
Zahlungen
(Zahlungen
entschieden)
 Liquiditätsplan, Erfolgsrechnung, Bilanz (aktualisiert)
 Entscheide
bezüglich Anlagen und
Fremdkapital
Leiter Finanzen
 Liquiditätssteuerung
erfolgt monatlich
 Wird in der
GL-Sitzung
quartalsweise
traktandiert
Risiken
 Risiken im Unternehmen und von
Seiten des Marktes sind überprüft
 Geeignete Gegenmassnahmen
sind festgelegt
 Management und
Mitarbeiter sind
soweit wie notwendig informiert
 Finanzrisiken:
Liquiditätsplan, Erfolgsrechnung, Bilanz
 Marktrisiken: Inputs
aus den Medien
 Operative Risiken:
Informationen aus
Fallsteuerung,
Marktbearbeitung/Akquisition
sowie Compliance
 Risikokatalog mit
allen bekannten Risiken
 Risikokatalog
mit allen bekannten Risiken (aktualisiert)
 Beschlossene
Massnahmen
zur Reduktion
von Risiken in
Form von Aufträgen
 CEO
 Leiter
Finanzen
 Leiter
Berufliche
Reintegration
 Leiter
Akquisition
 Risikobeurteilung erfolgt
 Quartalsweise
Mitarbeiter
 Personalbedarf
auf Basis Leistung, Skills, Kompetenzen festgelegt
 Steuerungsmassnahmen im Personalportfolio definiert
 Strategie: Weitere
Entwicklung von
Sulser & Partner
 Mitarbeiterportfolio
mit Leistungen, Skills, Kompetenzen
 Risikokatalog mit
allen bekannten Risiken
 Finanzen: Liquiditätsplan, Erfolgsrechnung, Bilanz
 Mitarbeiterportfolio mit
Leistungen,
Skills, Kompetenzen (aktualisiert)
 Beschlossene
Massnahmen
zum Mitarbeiterportfolio in
Form von Aufträgen
 CEO
 Leiter
Finanzen
 Leiter
Berufliche
Reintegration
 Leiter
Akquisition
 MitarbeiterportfolioValidierung
erfolgt
 Jährlich
Prozesse/Qualität
 Prozesse und
Hilfsmittel werden
laufend weiterentwickelt, die
Mitarbeiter werden über Anpassungen informiert
 Kunden- und
Klientenzufriedenheit wird regelmässig erho-
 Neue/geänderte
Vorgaben des Regulators
 Ergebnisse aus der
Kunden- und Klientenzufriedenheit
 Vorschläge zur
Optimierung von
Mitarbeitern
 Strukturiertes
Feedback von Mit-
 Angepasste
Prozesse und
Hilfsmittel
 Information zu
Änderungen/Anpassun
gen zur Kommunikation im
Führungsprozess
 CEO
 Leiter
Finanzen
 Leiter
Berufliche
Reintegration
 Leiter
Akquisition
 Ergebnisse
der Kundenund Klientenzufriedenheit
werden jährlich konsolidiert und
kommuniziert
 Prozesse
werden jährlich überprüft
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Prozess
Ziele
ben, Verbesserungsmassnahmen sind festgelegt
 Mitarbeiter bringen aktiv Vorschläge zur Optimierung ein
 Von Mitarbeitern
wird strukturiertes
Feedback zur Zusammenarbeit
eingeholt
Input
arbeitern zur Zusammenarbeit
Output
Verantwortlich
Messbarkeit
und aktualisiert
 Jährlich
Führung
 Information und
Kommunikation
an Mitarbeiter ist
sichergestellt
 Über laufenden
Geschäftsgang ist
informiert
 Stand der Arbeiten ist überprüft
und nächste
Schritte sind vereinbart
 Protokoll der letzten
Sitzung mit Pendenzenliste
 Aufträge
 Informationen über
den laufenden Geschäftsgang
 Traktandenliste und
Vorprotokoll
 Anträge zu notwendigen Entscheiden
 Protokoll der
Sitzung mit
Pendenzenliste (aktualisiert)
 Informationen/Anleitung
en zu
Fachthemen
 Aufträge erteilt
 CEO
 Leiter
Finanzen
 Leiter
Berufliche
Reintegration
 Leiter
Akquisition
 Inhaltlich
aussagekräftige Führungsprotokolle liegen
vor
 Quartalsweise
Marketing
 Kunden und
Klienten sind über
das Unternehmen
und die Dienstleistungen informiert, in der Akquisition können
Kontakte einfacher geknüpft
werden
 Bei Entscheidungsträgern ist
das Thema Case
Management positiv besetzt und
mit dem Unternehmen Sulser &
Partner als Lösungsanbieter
verbunden
 Das Engagement
in sozialen Medien ist im Rahmen
der Erwartungshaltung der Geschäftsleitung sichergestellt
 Marketingplan
 Ideen und Vorschläge für Marketing-Aktionen
 Übersicht Kundenportfolio
 Übersicht Klientenportfolio
 Marketingplan
(aktualisiert)
 Aufträge für
MarketingAktivitäten
 CEO
 Leiter
Berufliche
Reintegration
 Leiter
Akquisition
 Marketingplan
wird quartalsweise aktualisiert
 Quartalsweise
Marktbearbeitung/
Akquisition
 Erstkontakte
knüpfen
 Neukunden gewinnen
 Fallakquisition
von neuen oder
bestehenden
Kunden
 Adressen und
Kontakte aus Netzwerkarbeit
 Erstkontakte
zu neuen
Kunden
 Neu akquirierte Fälle
Betreuer
 Alle 2 Monate
 Kundenkontakt hat stattgefunden
Folgetermin
definiert
Kundenbetreuung
 Neukunden gewinnen
 Pflege bestehender Kunden
 Fallakquisition
Adressen aus Netzwerkarbeit
Kontakte mit
neuen Kunden,
Betreuung bestehender Kunden
Betreuer
 Kundenkontakt hat stattgefunden
Nachfolgetermin definiert
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Prozess
Ziele
Input
Output
Verantwortlich
Messbarkeit
Fallsteuerung
Effizienz und Steuerung der laufenden
Fälle sichergestellt
Stand der Umsetzungsaktivitäten in
laufenden Fällen
Massnahmen in
der Umsetzung
des Falles
Reporting zum
Stand des Falles
Betreuer
 Anzahl Fälle
in Ziel- und
MassnahmenDefinition
 Anzahl Fälle
in Umsetzungsphase
 Monatlich
Auftragseingang
 Interne Fallverteilung sichergestellt
 Optimale Auslastung der Berater
(fachlich, zeitlich,
Interessenkonflikte) sichergestellt
 Informationen über
die Zusammenarbeit und die Rahmenbedingungen
 Rahmenverträge
mit bestehenden
Kunden
Fall ist dem
Berater zugeteilt
Leitung
Beratung
 Fallzuteilung
an Berater
 Monatlich
AssessmentVorbereitung
 Termingerechte
Aufbereitung des
Dossiers sichergestellt
 Notwendige
Vorbereitung auf
das Assessment
durch Berater ist
erfolgt
Fall ist dem Berater
zugewiesen
Physisches
Dossier Klient
und Fall ist
erstellt
 Administration
 Berater
 Dossier ist
innert 2 Tagen erstellt
 Monatlich
IT-Support
 Datensicherung
und Zurückladen
der Daten ist sichergestellt
 SLA-Einhaltung
IT-Support sichergestellt
 Trouble-Ticket an
IT-Support mit
Problemerläuterung
 Tägliche bzw.
wöchentliche Datensicherungen für
das Zurückladen
 Aktuelle Datensicherung
 Funktionsweise für das Zurückladen der
Daten ist sichergestellt
 Benutzeranfrage beantwortet, Problem gelöst
Administration
 Zeit für Problembehebung
im ServiceReport des
IT-Supports
liegt innerhalb
der SLA
 Test über das
Zurückladen
der Date
 Halbjährlich
Facility
Management
 Saubere Räumlichkeiten, welche
das Unternehmen
gut repräsentieren
sind jederzeit anzutreffen
 Der Postdienst
mit Versand und
Abholung funktioniert
 Der Getränke und
Verpflegungsservice ist sichergestellt
 Post für Versand,
Post für Abholung
 Aufträge für Reinigungen von Räumlichkeiten die regelmässig oder
ausserordentlich
gereinigt werden
müssen
 Aufträge für Versorgung mit Getränken
und Pausenverpflegung
 Gereinigte
Räumlichkeiten
 Getränke und
Pausenverpflegung bereitgestellt
Administration
-
Dossierbereinigung
Archivierung des
«bereinigten» physischen Dossiers zu
einem Fall
Elektronischer Fallabschluss im System
Dossier bereinigt
und archiviert
Administration
 Archivierung,
2 Tage nach
Fallabschluss
im System
 Halbjährlich
 Zwei Monate
Abb. 27: Prozesskatalog mit Informationen zu den Prozessen
9.6
Prozessmodellierung
Für die Durchführung der Prozessmodellierung wurde die Methode der Selbstaufschreibung gewählt. Das
bedeutet, dass die Mitarbeitenden von Sulser & Partner ihre täglichen Arbeiten selbständig strukturiert
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festgehalten haben. Anschliessend wurden daraus in Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung, die eigentlichen Prozesse mit Prozessbeschreibung, Zielsetzung, Input- und Output-Leistungen usw. definiert. Die
Dokumentation der Prozesse erfolgt mittels einer strukturierten Tabelle im Office-Tool Microsoft Word.
Dadurch kann eine vollständige Prozessdokumentation effizient erstellt und kontinuierlich bewirtschaftet
werden – es ist kein spezielles Know-how aufzubauen und es fallen keine zusätzlichen Softwarekosten an.
Abb. 28: Strukturierte Prozessbeschreibung am Beispiel des Prozesses Evaluation und Fallabschluss
Die Abbildung der Prozesse erfolgt mit Hilfe einfachen Modellierungswerkzeugen aus der OfficeToolpalette39, bei Bedarf erfolgt auch eine grafische Darstellung der Prozesse mittels der Notation «Business Process Modelling Notation» (BPMN)40. Die BPMN-Diagramme werden aus dem Modellierungswerkzeug in PDF-Dokumente exportiert, die Mitarbeitenden haben dadurch an ihren Arbeitsplätzen direkten Zugriff auf die beschriebenen und visualisierten Prozesse und die entsprechenden Hilfsmittel.
39
Als Visualisierungswerkzeug für Prozesse kann PowerPoint angewendet werden, eine kostenlose Alternative wäre BizAgi Process Modeler.
40
BPMN ist eine international standardisierte Notation für Geschäftsprozesse
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Projektarbeit
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Abb. 29: BPMN-Darstellung des Prozesses Marktbearbeitung/Fallakquisition
Die Visualisierung der Prozesse ist mit BPMN ist nach einer kurzen Einführung auch durch die Mitarbeiter von Sulser & Partner umsetzbar. Dabei ist zu beachten, dass BPMN in Bezug auf die Notationsregeln
bewusst einfach gehalten wurde, um möglichst vielen Mitarbeitern in Unternehmen die Anwendung zu
ermöglichen. Es ist auch zu differenzieren zwischen BPMN-Darstellungen für Visualisierungen und
BPMN-Darstellungen bei welchen der Anspruch besteht, daraus mittels geeigneter Übersetzungs-Software
echten Programmcode zu generieren41. Für Sulser & Partner besteht nur das Bedürfnis der Visualisierung.
In der Anwendung der Notation ist eine gewisse Toleranz gegenüber den Vorgaben durchaus sinnvoll,
denn durch die Anwendung der Notation direkt bei den Mitarbeitern wird die Akzeptanz erhöht, da sie
ihre «eigenen Prozesse» darstellen.
9.7
Prozessinformationen und Visualisierungen
Um die Prozessinformationen und die Visualisierungen im Tagesgeschäft allen Mitarbeitenden einfach
zugänglich zu machen, wurde das Instrument «ProzessInfo-Plattform» geschaffen.
41
Bei BPMN 2.0 besteht diese Möglichkeit grundsätzlich, dazu ist jedoch spezielle Entwicklungs-Software für die Diagramme notwendig.
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Abb. 30: Startseite der ProzessInfo-Plattform, dem vernetztes Informationssystem für allen Mitarbeitenden
Der einfache Zugang zu vernetzen Prozessinformationen ist bei der Einführung von prozessorientierten
Führungssystemen ein kritischer Erfolgsfaktor. Ist der Zugang zu diesen Informationen im operativen
Geschäft zu kompliziert, so agieren die Mitarbeiter nach dem «Hey Joe»-Prinzip und fragen bei Kollegen
nach.
Abb. 31: Informationsseite zu einem Prozess auf der ProzessInfo-Plattform
Aus diesem Grund wurde entschieden, die Prozessinformationen in einer vernetzten Toolbox mit der Bezeichnung ProzessInfo-Plattform bereitzustellen. Die Toolbox ist ein pragmatisches Werkzeug auf Basis
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
von Microsoft PowerPoint, es handelt sich um ein umfangreiches Folienset mit entsprechenden Hyperlinks zu den einzelnen Folien/Prozessen oder Hilfsmitteln. Dadurch kann die Bewirtschaftung der ProzessInfo-Plattform nach einer entsprechenden Einführungsphase durch die Administration von Sulser & Partner sichergestellt werden.
10 Prozessunterstützung und Technologie
10.1 Dokumente und Formulare
Für die operativen Geschäftsprozesse werden verschiedene Dokumente und Formulare verwendet. Dabei
handelt es sich um eine teilweise strukturierte aber auch «gewachsene» Sammlung von Dokumenten und
Formularen.
Dokumente / Formular
Prozess

Strategiedokumentation mit Vision,
Leitbild, Werten
Strategie, Governance und
Compliance

Führungsprotokolle
Führung

Pendenzenliste

Ziele / MbO-Tool
Mitarbeiter

Liquiditätsplan
Finanzen

Erfolgsrechnung

Bilanz

Rechnungen

Liste überfälliger Debitoren

Risikokatalog

Kontrollbeschreibungen aus dem IKS

Prozessbeschreibungen

Prozesskatalog

Auftragsformulare für Kunden oder Klienten für die
Berufliche Reintegration

Auftragsformulare für Kunden oder Klienten für
Case Management

Informationen aus der Fallbearbeitungs-Software
Step
Fallsteuerung

Informationen aus der Fallbearbeitungs-Software
Step
Kundenbetreuung

Unternehmenspräsentation Sulser & Partner
Marktbearbeitung /
Fallakquisition

Alle Dokumente aus dem Dossier
Dossierbereinigung

Alle Dokumente aus dem Dossier
Case Management

Alle Dokumente aus dem Dossier
Berufliche Reintegration

Einwilligungserklärung
Assessment-Vorbereitung

Bisherige Unterlagen aus dem Dossier

E-Mail mit Problembeschreibung
-
Bemerkungen
Vor-Protokoll mit Traktandenliste
und Beiträgen zur Vorbereitung.
Risiken
Prozesse/Qualität
Für jeden Prozess liegt ein
Einzeldokument vor.
Auftragseingang
Werden auch via Internet zum
Download angeboten.
Wird regelmässig aktualisiert.
IT-Support
Facility Management
Abb. 32: In den Prozessen genutzte Dokumente und Formulare
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10.2 Prozessorientierte Ordnerstruktur
Um die Anwendung der Dokumente und Formulare im Kontext der Prozesse im Tagesgeschäft bei den
Mitarbeitern zu fördern, wird eine neue Datei-/ Ordnerstruktur verwendet. Diese Struktur ist analog zu den
Prozessen aufgebaut.
Die Orderstruktur wird von den definierten Führungs-, Dienstleistungs- und
Unterstützungsprozessen abgeleitet. Dadurch entsteht auch ein Synergieeffekt,
da die Mitarbeiter beim Zugriff auf die Ordner, unbewusst die anzuwendenden
Prozesse abgebildet erhalten.
So finden die Mitarbeiter die notwendigen Informationen für ein Kundengespräch bzw. einer Unternehmensvorstellung (Prozess Marktbearbeitung/Akquisition) im Ordner Kundenbetreuung.
Dieses selbstverständliche «Denken» bzw. die Anwendung von Prozessen wird
mit der bevorstehenden Zertifizierung des prozessorientierten Managementsystems von zunehmender Bedeutung. Die Einführung von verbindlichen Prozessen
und Hilfsmitteln wird bei den Mitarbeitern implizit gefördert, das Bewusstsein
für das Arbeiten in Strukturen und den Zugriff auf einheitliche Hilfsmittel entwickelt sich schrittweise.
10.3 IT-Unterstützung
Die IT-Unterstützung von Sulser & Partner basiert auf einerseits auf der Verwendung von Office-Tools
wie Microsoft Word, PowerPoint, Outlook und Excel. Andererseits wird mit «Step» und «Step-Out» eine
eigenentwickelte Software-Lösung für die Fallbearbeitung und -steuerung verwendet.In das lokale Netzwerk direkt integriert sind die Telefone, als Technologie wird eine Anlage mit Internet-Telefonie (Voice
over IP, VoIP) verwendet. Sie bildet die Basis für zukünftige Kommunikationstechnologien wie Video
Conferencing oder Instant Messaging.
Abb. 33: Übersicht der IT-Unterstützung bei Sulser & Partner
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Projektarbeit
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Die direkte technologische Einbindung von Klienten, Kunden und Partnern in die Prozesse via Internet ist
bisher noch nicht erfolgt. Der Daten- und Informationsaustausch basiert auf E-Mail und dem Download
von Formularen auf der Website www.sulserpartner.ch.
11 Empfehlungen und Fazit
Im Hinblick auf die angestrebte Zertifizierung des Managementsystems gehen die Autoren davon aus,
dass Sulser & Partner die nötigen Anforderungen von SQS als Zertifizierungspartner erfüllt. Es gibt einzelne Bereiche die es zu überprüfen oder inhaltlich zu erweitern gilt. Diese Bereiche sind für das Erlangen
der Zertifizierung aber nicht von Bedeutung.
In den nachfolgenden Kapiteln wird kurz auf die einzelnen Bereiche eingegangen und beschrieben, welchen Mehrwert dies für Sulser & Partner generieren würde.
11.1 Marketing
Im Marketingumfeld gilt es ein durchdachtes auf die Zielgruppen und Märkte von Sulser & Partner zugeschnittenes Konzept zu erstellen.
Als Kernelement dieses Konzepts sollte über das Thema Case Management mittels Public RelationsMassnahmen in Management-Literatur42 sowie Hintergrundberichten in Tageszeitungen wie NZZ informiert und auf die Kompetenz von Sulser & Partner aufmerksam gemacht werden. Ergänzend sind Referate
an Fachtagungen und in Netzwerk-Organisationen43 zu prüfen – dies mit dem Ziel, möglichst viele Unternehmer anzusprechen und das Thema Case Management und die Hintergründe ins Gespräch zu bringen.
Weiterhin müssen in Publikationen, auf der Website und im persönlichen Kontakt das Alleinstellungsmerkmal klar kommuniziert und der Bekanntheitsgrad des Unternehmens im Markt für Case Management
und berufliche Reintegration gefördert werden. Mögliche Massnahmen dazu sind die direkte Ansprache
von potenziellen Neukunden, ein regelmässiger Newsletter mit erfolgreichen Reintegrations-Berichten
und Testimonials von Kunden, welche Sulser & Partner weiterempfehlen.
Im Marktumfeld von Case Management nimmt die Bedeutung von sozialen Netzwerken zu. Es gilt die
Präsenz in diesen Netzwerken gezielt auszubauen. Eine gezielte Netzwerkerweiterung kann durchaus über
ein soziales Netzwerk wie moderierte Gruppen in XING, LinkedIn oder Facebook erfolgen. Über ein solches Netzwerk lässt sich nicht nur der Name des Unternehmens (bzw. die Marke) und die Dienstleistung
verbreiten. Die Autoren sehen durchaus auch das Potenzial, das Dienstleistungsmodell selbst zu modifizieren, indem die Positionierung von Klienten auf dem Arbeitsmarkt über diesen Kanal erfolgt. Die Positionierung muss einerseits anonym und im Einverständnis mit den Klienten und Kunden erfolgen.
11.2 Corporate Governance
Im Corporate Governance Umfeld werden grundsätzlich drei Verbesserungen zur Prüfung empfohlen:



Erweiterung der Operationskontrolle
Struktur des Verwaltungsrates
Systematisches Risikomanagement
42
beispielsweise Harvard Business Review, Handelszeitung, Manager Magazin usw.
43
beispielsweise Service-Clubs wie Kiwanis, Rotary oder Lions Club
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11.2.1 Erweiterung Operationskontrolle
Neben der Messgrösse Reintegrationsquote wird empfohlen, die Kunden- wie auch Klientenzufriedenheit
mittels Feedbackformular zu messen (siehe dazu Kapitel 7.3.1, Operationskontrolle). Bei Abschluss eines
Falles wird dem Kunden (Auftraggeber) wie auch dem Klienten elektronisch ein Feedbackformular zugestellt. Innerhalb dieser Rückmeldung gilt es verschiedene Punkte zu hinterfragen, so unter anderem sehen
wir folgende Fragen als zwingend und aussagekräftig an:






Wie sind Sie auf Sulser & Partner aufmerksam geworden?
Hat das Nutzenversprechen Ihren Erwartungen entsprochen?
Sind Sie mit der Dienstleistungsqualität zufrieden?
Wie stufen Sie die Dienstleistungskompetenz von Sulser & Partner insgesamt ein?
Wie stufen Sie die fachliche Kompetenz des Case Manager ein?
Würden Sie Sulser & Partner weiterempfehlen?
Diese Fragen sollen als Beispiele dienen, das Rückmeldeformular soll grundsätzlich nicht zu umfangreich
sein, die wesentlichen Aspekte müssen aber mit treffenden Fragen beleuchtet werden. Unter anderem gilt
es auch die Werte der Sulser & Partner implizit zu befragen und zu prüfen, ob diese auch gelebt werden,
so zum Beispiel kann der Case Manager auf seine Seriosität hin geprüft werden.
Ein Punkt der immer wieder als «der» Faktor angesehen wird, ist die Weiterempfehlung. Diese Frage wird
bewusst als letzte Frage gestellt. Wird die Weiterempfehlung durch den Kunden oder Klienten vorgenommen, zeugt dies von einem sehr hoher Grad an Zufriedenheit. Ein Kunde oder Klient würde kaum
jemanden weiterempfehlen mit dem er nicht vollständig zufrieden ist.
11.2.2 Struktur des Verwaltungsrates
Gegenwärtig ist der Verwaltungsrat (VR) von Sulser & Partner «nur» mit internen Mitarbeitern, die
gleichzeitig mit der Geschäftsleitung beauftragt sind, besetzt. Dies kann zu Interessenkonflikten und zu
einer gewissen «Betriebsblindheit» führen, da primär nur unternehmensinterne Blickwinkel vorhanden
sind. Anlehnend an die Best Practice im KMU44, gilt es die Struktur des VR zu überprüfen. Es sollte zumindest eine unabhängige Person im VR vertreten sein, allenfalls ein VR-Sekretär dem Rat beisitzen.
11.2.3 Systematisches Risikomanagement
Ein systematisches Risikomanagement ist für KMU heute eine Notwendigkeit – dies nicht zuletzt aufgrund der sich immer schneller ändernden Umweltfaktoren einer Unternehmung. Die Erarbeitung und
Festlegung des Risikomanagement-Prozesses und eines Risikokatalogs, soll auf Stufe der Geschäftsleitung
geschehen und dem VR zur Überwachung der Risiken und zur Festlegung von Massnahmen zur Risikoreduktion dienen. Die kontinuierliche Bewirtschaftung der Risiken ist Bestandteil des RisikomanagementProzesses. In diesem Prozess werden die Risiken bezüglich ihrer Relevanz eingestuft. Dabei werden die
Eintretenswahrscheinlichkeit und Schadensausmass bei Eintreten des Risikos betrachtet. Die Geschäftsleitung ist verantwortlich für die Steuerung der operativen Risiken, der VR für die strategischen Risiken.
Bei Sulser & Partner wird das Risikomanagement heute mehrheitlich intuitiv gelebt. Im Rahmen dieser
Diplomarbeit haben die Autoren darum Wert darauf gelegt, dass eine Basis für ein systematisches Risikomanagement gelegt wird. Um die Risiken strukturiert zu erfassen sollte ein Risikokatalog geführt wer-
44
[BP-KMU 2009]
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
den. In diesem Risikokatalog werden alle relevanten Risiken und deren Steuerungsmassnahmen aufgeführt, an dieser Stelle wird ein Ausschnitt aus einem möglichen Risikokatalog dargestellt:
Nr.
Bezeichnung
Beschreibung
Relevanz
Massnahmen
Verantwortlich
Termin
1
Ungünstige Marktentwicklung für Case
Management
Der Arbeitsmarkt
verändert sich zu
Ungunsten von Case
Management – es
besteht wenig Bedarf
mittel,
strategisch
 Monitoring des
Arbeitsmarktes
und der Entwicklung der Regulative
 Regelmässigen
Kontakt mit wichtigen Kunden
Madeleine Sulser,
VRP
VR-Sitzung
2
ReintegrationsQuote wird nicht
erreicht
Quote der erfolgreichen Fallabschlüsse
liegt unter 60%
hoch,
operativ
 Rapportierung zu
einzelnen Fällen
an den Führungssitzungen
 Ergänzend Massnahmen zu Risiko #3, #4
Madeleine Sulser,
CEO
Quartalsweise
3
Kundenzufriedenheit
zu tief
Kundenzufriedenheit
liegt mehrfach unter
Note 5
hoch,
operativ
 Regelmässige
Kontrolle der
Fallsteuerung
durch Vorgesetzten
 Coaching des
Beraters
Vorgesetzte der
Berater
Monatlich
4
Klientenzufriedenheit
zu tief
Klientenzufriedenheit
liegt mehrfach unter
Note 5
hoch,
operativ
 Regelmässige
Kontrolle der
Fallsteuerung
durch Vorgesetzten
 Coaching des
Beraters
Vorgesetzte der
Berater
Monatlich
5
Ausfall des ITSystems
Das zentrale ITSystem fällt aufgrund eines Defekts
aus und steht mehrere Stunden bis
Tage nicht zur Verfügung
hoch,
operativ
 Tägliche Datensicherung
 Wöchentliche
Datenauslagerung
Tina Spiess,
Administration
Täglich
6
Fall-Informationen
gelangen in Hände
von Dritten
Vertrauliche Informationen zu laufenden
Fällen (zu Klienten
oder Kunden) gelangen in Hände von
Drittpersonen und
dadurch in die Öffentlichkeit
hoch,
operativ
 Jeder Mitarbeiter, täglich
 Kontrolle durch
Vorgesetzten
 Thematisierung
an Führungssitzung
Täglich
…
…
…
…
 Durchsetzung
der Clean-DeskPolicy
 Vertrauliche
Informationen
einschliessend
 Abschliessen
sämtlicher
Räumlichkeiten
…
…
…
Abb. 34: Möglicher Risikokatalog für Sulser & Partner
11.3 Prozessunterstützung und Technologie
11.3.1 Prozessorientiertes Führungssystem
Die im ersten Halbjahr 2012 schrittweise definierten und eingeführten Prozesse sind für die Mitarbeiter
noch neu und der Umgang damit ist teilweise noch ungewohnt, weil die Prozesse verbindlichere Strukturen schaffen. Die Unternehmensleitung muss konsequent Wert darauf legen, dass die Prozesse und Hilfsmittel angewendet werden und dabei eine Vorbildfunktion übernehmen.
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
11.3.2 Hilfsmittel zur Prozessunterstützung
Im Kontext eines Wachstumsschrittes wird empfohlen, die verwendeten Hilfsmittel im Bereich der Führungs- und Dienstleistungsprozesse zu validieren. Insbesondere deshalb, weil heute in den Prozessen Finanzen, Marktbearbeitung/Akquisition und Fallsteuerung verschiedene Statusinformationen und Zahlenangaben mehrfach in unterschiedlichen Hilfsmitteln mehrfach nachgeführt werden müssen. Werden zusätzliche Mitarbeiter eingestellt und wächst damit die Anzahl der parallel bearbeiteten Fälle, so erhöhen
sich die Risiken für inkonsistente Daten und die Effizienz des Unternehmens wird beeinträchtigt.
In die Validierung der Instrumente ist die Evaluation eines schlanken ERP-Systems mit grundlegenden
CRM-Funktionen für die Kontaktverwaltung mit Kunden- und Klienten ins Auge zu fassen. Um die Kunden und Klienten zukünftig in die Prozesse zu involvieren, ist dabei eine ERP/CRM-Lösung als CloudService45 zu prüfen. Bei der Evaluation einer Cloud-Lösung wird empfohlen, eine so genannte «Private
Cloud» oder einer «on premise» Lösung in Betracht zu ziehen, um den hohen Anforderungen der Datensicherheit und des Datenschutzes entsprechend Rechnung zu tragen.
11.4 Fazit
Bei Sulser & Partner handelt es sich um ein junges, flexibel agierendes Unternehmen, das zum Zeitpunkt
des Abschlusses dieser Projektarbeit weniger als ein Jahr am Markt ist. Die Firma befindet sich auf einem
gesunden Wachstumspfad und professionalisiert ihr Managementsystem mit Prozessen, Kennzahlen und
standardisierten Hilfsmitteln um sich für den nächsten Wachstumsschritt vorzubereiten. Im Anschluss an
die Projektarbeit wird die Zertifizierung durchgeführt, um das Managementsystem durch eine externe
Instanz überprüfen zu lassen.
Für die Autoren bestand im Rahmen der Projektarbeit die Herausforderung, die im Rahmen des MBA
General Management der HSG erarbeiteten Kompetenzen und Methoden für strategisches Management,
Corporate Governance und Operations Management bei einem Unternehmen mit 15 bis 20 Personen anzuwenden und in Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung für die Einführung vorzubereiten. Dabei lag
der Fokus stark auf einer praxisorientierten Anwendung für kleine Unternehmen. Für die Autoren war
dieses «Downsizing» von Strukturen und Vorgaben sehr aufschlussreich, da beide Autoren über umfangreiche Berufserfahrung aus grossen Unternehmen46 mit entsprechenden Prozessen und Methoden verfügen.
Diese praktische Arbeit war für beide Seiten sehr lehrreich. Die Autoren werden das Unternehmen auch
nach Abschluss der Diplomarbeit bis zur vollständigen Zertifizierung begleiten – dies im Verständnis
einer guten und nachhaltigen Beratung.
45
Ein ERP/CRM-System als Cloud-Service wird von den Anwendern direkt via Internet genutzt (Daten und Funktionen)
46
Stefan Lenz in der Zürcher Kantonalbank, Peter Wieland bei CISCO Systems
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
12 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Führungsregelkreis eines prozessorientierten Führungs- und Organisationssystems ............................................................ 12
Abb. 2: Die Einführung der Management-Instrumente und die Zertifizierung erfolgen in drei Etappen ............................................... 12
Abb. 3: Wachsende IV-Renten aufgrund psychischer Krankheiten .................................................................................................... 13
Abb. 4: Anteil der psychischen Krankheiten mit höchsten IV-Grad .................................................................................................... 14
Abb. 5: Im Leben-Geschäft stehen rückläufige Prämieneinnahmen steigende Leistungskosten gegenüber ...................................... 14
Abb. 6: Das Dreisäulenprinzip der AHV ............................................................................................................................................. 16
Abb. 7: Finanzierung der Sozialversicherungen ................................................................................................................................ 16
Abb. 8: Stakeholder Übersicht Case Management und berufliche Reintegration ............................................................................... 20
Abb. 9: Wertschöpfungsnetzwerk nach der Methodik des CC Sourcing ............................................................................................. 22
Abb. 10: Dienstleistungsprozess Case Management ......................................................................................................................... 22
Abb. 11: Anspruchsgruppen und Erläuterungen zum Prozess Intake ................................................................................................ 23
Abb. 12: Anspruchsgruppen und Erläuterungen zum Prozess Assessment ....................................................................................... 24
Abb. 13: Anspruchsgruppen und Erläuterungen zum Prozess Ziel- und Massnahmendefinition ........................................................ 24
Abb. 14: Anspruchsgruppen und Erläuterungen zum Prozess Umsetzung und Evaluation ................................................................ 25
Abb. 15: Dienstleistungsprozess Berufliche Reintegration ................................................................................................................. 25
Abb. 16: SWOT Analyse Sulser & Partner ......................................................................................................................................... 27
Abb. 17: Unternehmenswerte Sulser & Partner ................................................................................................................................. 28
Abb. 18: Leitbild von Sulser & Partner, differenziert nach Anspruchsgruppen .................................................................................... 29
Abb. 19: Der Verwaltungsrat der Sulser & Partner ............................................................................................................................. 31
Abb. 20: Organisation von Sulser & Partner per Ende Juni 2012 ....................................................................................................... 32
Abb. 21: Für den Unternehmenserfolg relevante Messgrössen ......................................................................................................... 34
Abb. 22: Fallbeispiel / Einsparpotenzial mit Case Management ......................................................................................................... 37
Abb. 23: Quantitative Ziele Sulser & Partner, Angaben in CHF ......................................................................................................... 37
Abb. 24: Geschäftsmodell und Nutzenversprechen der Sulser & Partner .......................................................................................... 39
Abb. 25: Nutzenversprechen gegenüber den Anspruchsgruppen ...................................................................................................... 40
Abb. 26: Prozesslandkarte von Sulser & Partner ............................................................................................................................... 44
Abb. 27: Prozesskatalog mit Informationen zu den Prozessen .......................................................................................................... 47
Abb. 28: Strukturierte Prozessbeschreibung am Beispiel des Prozesses Evaluation und Fallabschluss ............................................ 48
Abb. 29: BPMN-Darstellung des Prozesses Marktbearbeitung/Fallakquisition ................................................................................... 49
Abb. 30: Startseite der ProzessInfo-Plattform, dem vernetztes Informationssystem für allen Mitarbeitenden ..................................... 50
Abb. 31: Informationsseite zu einem Prozess auf der ProzessInfo-Plattform ..................................................................................... 50
Abb. 32: In den Prozessen genutzte Dokumente und Formulare ....................................................................................................... 51
Abb. 33: Übersicht der IT-Unterstützung bei Sulser & Partner ........................................................................................................... 52
Abb. 34: Möglicher Risikokatalog für Sulser & Partner....................................................................................................................... 55
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
13 Quellenverzeichnis
Nachweis
Quelle
Beschreibung
[ATSG, Art 72ff]
Bundesgesetz über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts
Bundesgesetz mit dem Grundsatz über die
Haftung eines Dritten der für den Versicherungsfall haftet.
http://www.admin.ch/ch/
d/sr/830_1/a72.html
[AVIG 2003]
Bundesgesetz über die obligatorische Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung (AVIG)
http://www.seco.admin.ch/aktuell/
00277/01164/01980/index.html?
lang=de&msg-id=9180
Das auf den 1. Juli 2003 in Kraft getretene revidierte Bundesgesetz über die obligatorische
Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung (AVIG) legt die normale maximale
Bezugsdauer auf 400 Taggelder fest. Über
55jährige oder IV-Rentenbeziehende mit einer
Beitragszeit von mindestens 18 Monaten haben
einen maximalen Anspruch auf 520 Taggelder.
Das Gesetz wird zurzeit revidiert. Die Bezugsdauer soll vermehrt von der Länge der Beitragszeit abhängen. Anspruch auf 400 Taggelder hat,
wer während 18 Monaten Beiträge geleistet hat.
Liegt die Beitragszeit zwischen 12 und 18 Monaten, reduziert sich der Anspruch auf maximal 260
Tage.
Über 55jährige brauchen für den erhöhten Anspruch neu 22 Monate Beitragszeit.
[BCG 2010]
Studie «Case Management und seine strategische
Bedeutung für Versicherer», Seite 18
[BP-KMU 2009]
Best Practice im KMU (BP-KMU)
Empfehlungen zur Führung und Aufsicht von kleinen
und mittleren Unternehmen
http://www.ccg.ifpm.unisg.ch/~/media/
Internet/Content/Dateien/InstituteUndCenters/
IFPM/BestPractice_d.ashx
[BSV 2009]
Bundesamt für Sozialversicherung,
IV-Statistik 2008/2009, Tabellen T6.2.1, T6.5.1,
T6.5.4, T6.5.7
http://www.bsv.admin.ch/dokumentation/
zahlen/00095/00442/index.html?lang=de
[BSV 2010]
Bundesamt für Sozialversicherung, Strategie des
Bundes zur Armutsbekämpfung
http://www.bsv.admin.ch/aktuell/medien/
00120/index.html?lang=de&msg-id=32457
Publikation des IFPM-HSG, Center for Corporate
Governance.
Ein griffiges und einfaches Führungsinstrument
mit Best Practice-Hinweisen für unternehmerisch
geführte kleinere und mittelgrosse
Gesellschaften. Sie sollen den Adressat(inn)en
als Mittel zur Reflexion dienen, Abweichungen
sollen vernünftig begründbar sein.
IV-Statistik mit Angaben über Personen, die eine
Invalidenrente, Hilflosenentschädigung der IV
beziehen, nach verschiedenen Kriterien, wie
Gebrechen, Alter, Invalidität oder Kanton.
Der Bund legt das Schwergewicht seines Engagements in der Armutsbekämpfung auf die Wiedereingliederung von armutsgefährdeten und von
Armut betroffenen Menschen in den Arbeitsmarkt.
Dies hält der Bundesrat in seinem Bericht "Gesamtschweizerische Strategie zur Armutsbekämpfung" fest. Mit der Verabschiedung des
Berichts erfüllt er eine Motion des Parlaments.
Der Bericht befasst sich mit Armut in allen Lebensphasen
[BSV 2012]
Bundesamt für Sozialversicherung, Soziale Sicherheit
in der Schweiz
Beschreibung des schweizerische Sozialversicherungssystems mit den fünf Bereichen:
http://www.bsv.admin.ch/themen/
ueberblick/00003/index.html?lang=de





[BV CH, Art 111]
Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Artikel 111
http://www.admin.ch/ch/
Peter Wieland | Stefan Lenz | EMBA 40
Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (Dreisäulensystem)
Schutz vor Folgen einer Krankheit und
eines Unfalls,
Erwerbsersatz für Dienstleistende und bei
Mutterschaft,
Arbeitslosenversicherung,
Familienzulagen.
Gesetzliche Regelung auf Ebene der Bundesverfassung über die Alters-, Hinterlassenen- und
Invalidenvorsorge
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Projektarbeit
Nachweis
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Quelle
Beschreibung
d/sr/101/a111.html
[BV CH, Art 41]
Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Artikel 41
http://www.admin.ch/ch/
d/sr/101/a41.html
[CC Sourcing 2003]
CC Sourcing ist eine Netzwerk-Organisation der
Universität St. Gallen, Universität Zürich und der
Universität Leipzig für die Transformation von Forschungsergebnissen in die wirtschaftliche Praxis.
Rechtlich ist das CC Sourcing ist ein Geschäftsbereich des BEI AG, St. Gallen (Business Engineering
Institute St. Gallen).
Gesetzliche Regelung auf Ebene der Bundesverfassung über die Verantwortung von Bund und
Kantonen dass jede Person an der sozialen
Sicherheit teil hat
Im CC Sourcing sind verschieden Dienstleistungsfirmen als Projektpartner aktiv, sie entwickeln Methoden zum Management von Unternehmensnetzwerken (beispielsweise die Methoden zum «Wertschöpfungsnetzwerk»).
http://sourcing.iwi.unisg.ch/
[COSO 2004]
Unternehmensweites Risikomanagement - Übergreifendes Rahmenwerk
http://www.coso.org/documents/
COSO_ERM_ExecutiveSummary_German.pdf
[Hilb 2010]
Publikation «Integrierte Corporate Governance» von
Prof. Dr. Martin Hilb, vierte Auflage 2010, Seiten 55
bis 62
[HSLU 2012]
Weiterbildungsangebot der Hochschule Luzern, Institut für soziale Arbeit
Veröffentlichung des Committee of Sponsoring
Organizations of the Treadway Commission
(COSO). Ein Rahmenwerk mit dem Ziel, Unternehmen in der Bewertung und die Verbesserung
ihrer internen Kontrollsysteme zu unterstützen.
Das Buch von Martin Hilb beschreibt die Anforderungen an den Verwaltungsrat in verschiedenen Entwicklungsstufen eines Unternehmens.
http://weiterbildung.hslu.ch/sozialearbeit/kurs.asp?kid=2317&m=31&
page_no=1&tid=11&search=&sort=1
[KPMG 2005]
Studie KPMG/Universität Zürich zu «Interne Kontrolle
in der Schweizer Praxis» von 2005, Seiten 18 bis 19
[Müller 2003]
Publikation «Corporate Governance und KMU» von
von Prof. Dr. Roland Müller, Seite 4.
Die Studie von KPMG und der Universität Zürich
zeigt den aktuellen Stand der internen Kontrolle
bei Schweizer Unternehmen auf. Der Bericht
geht dabei auf die erhöhten Anforderungen an
die Gestaltung der internen Kontrolle ein, welche
basierend auf verschiedenen Unternehmenskrisen und Finanzskandale gestellt worden sind.
http://www.advocat.ch/files/
Corporate_Governance_KMU_Referat.pdf
[Neuffer 2002]
Manfred Neuffer – Case Management: «Soziale Arbeit
im Einzelnen und Familien», von 2002, Seiten 28 bis
32
[NW-CM]
Netzwerk Case Management
 Case Management
http://www.netzwerkcm.ch/index.php?id=8
Das Netzwerk Case Management Schweiz ist ein
Verein von im Gesundheit-, Sozial- und Versicherungsbereich tätigen Personen und Institutionen, die mit der Methode des Case Management
arbeiten.
[Reis 2002]
Claus Reis – Case Management in der Sozialhilfe:
Grundlagen und Rahmenbedingungen 2002
[SGK-N 2010]
Bericht des Bundesrates in Erfüllung der Motion
(06.3001) der Kommission für soziale Sicherheit und
Gesundheit NR (SGK-N) vom 13.01.2006, publiziert
am 31.03.2010
[SQS 9001]
Publikation «Qualitätsmanagement für soziale Dienste
und Beratungsstellen» von 2010, Seiten 7 bis 15.
Die Publikation ist praxisorientierter Leitfaden für
den Aufbau prozessorientierter Führungs- und
Organisationssysteme auf der Grundlage von
ISO 9001
[UBS Check-Up
für KMU]
Publikation der UBS mit Inhalten von Prof. Dr. Roland
Müller zu Corporate Governance bei KMU. Die UBS
stellt diese Inhalte den KMU auf dem Webportal zur
Verfügung.
Corporate Governance ist heute auch für KMU
von eminenter Bedeutung. Dabei steht insbesondere der Verwaltungsrat in der Pflicht.
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Nicht delegierbare Aufgaben dieses Gremiums
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Projektarbeit
Nachweis
[Ulrich Hans, 1972]
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Quelle
Beschreibung
http://www.staticubs.com/ch/de/swissbank/kmu/outlook/_jcr_content/
par/linklist_2/link_18.821690055.file/
bGluay9wYXRoPS9jb250ZW50L2RhbS91YnMvY
2gvc3dpc3NiYW5rL2J1c2luZXNzX2Jhbmtpbmcv
ODAyMDNfQl9Db3ZlcnN0b3J5XzJfMDNfRC5wZGY=/
80203_B_Coverstory_2_03_D.pdf
sind die Oberleitung der Gesellschaft, die Festlegung der Organisation sowie die Finanzplanung
und -kontrolle.
Hans Ulrich war der Schöpfer des ersten «St. Galler
Management-Modells» (SGMM). Publiziert wurde das
SGMM erstmals 1972 gemeinsam mit Walter Krieg.
Anschliessend wurde es von Johannes Rüegg-Sturm
weiterentwickelt und 2003 aktuell publiziert.
«Das neue St. Gallen Management Modell», Seite 22
[UVG 1981]
Bundesgesetz vom 20. März 1981 über die Unfallversicherung (UVG), aktualisiert am 1. Januar 2012
http://www.admin.ch/ch/
d/sr/c832_20.html
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
14 Abkürzungsverzeichnis
Abkürzung
Beschreibung
AHV
Alters- und Hinterlassenenversicherung
ALV
Arbeitslosenversicherung
BPMN
Business Process Modelling Notation
BRI
Berufliche Reintegration
BV
Berufliche Vorsorge
BVG
Bundesgesetz über die berufliche Vorsorge
CM
Case Management
CRM
Customer Relationship Management
Kundenbeziehungsmanagement
DLP
Dienstleistungsprozess
Kernprozess
EL
Ergänzungsleistungen
EO
Erwerbsersatzordnung
ERP
Enterprise Resource Planning
Unternehmensressourcenplanung
FP
Führungsprozess
Managementprozess
FZ
Familienzulagen
GL
Geschäftsleitung
IV
Invalidenversicherung
KV
Krankenversicherung
LV
Lebensversicherung
RAV
Regionales Arbeitsvermittlungszentrum
RM
Risikomanagement
SGMM
St. Galler Management-Modell
SSL
Secure Sockets Layer
UP
Unterstützungsprozess
UV
Unfallversicherung
VPN
Virtual Private Network
VR
Verwaltungsrat
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Synonym
Prozessbeschreibungssprache
Supportprozess
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Projektarbeit
Vorbereitung und Aufbau eines Managementsystems mit Zertifizierung nach ISO 9001:2008
Anhang zur Projektarbeit
14.1 Prozessbeschreibungen
Folgende Prozessbeschreibungen wurden im Rahmen der Projektarbeit erstellt, die Prozessbeschreibungen
sind als PDF-Dokumente verfügbar.
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DLP0 Marktbearbeitung-Fallakquisition.doc
DLP1 Bedarfsanalyse.doc
DLP2 Assessment.doc
DLP3 Auftragsklärung.doc
DLP4 Ziel-Massnahmendefinition.doc
DLP5 Umsetzungsphase.doc
DLP6 Evaluation und Fallabschluss.doc
DLP7 Kundenbetreuung.doc
DLP8 Fallsteuerung.doc
FP0 Strategie-Governance-Compliance.doc
FP1 Finanzen.doc
FP2 Risiken.doc
FP3 Mitarbeiter.doc
FP4 Intervision_Supervision.doc
FP5 Prozesse-Qualitaet.doc
FP6 Fuehrung.doc
FP7 Marketing.doc
FP8 Zielvereinbarung-MbO.doc
FP9 Anforderungsprofil Case-Manager.doc
UP1 Auftragseingang.doc
UP10 IT-Support.doc
UP11 Facility Management.doc
UP2 Assessment-Vorbereitung.doc
UP3 Falleröffnung.doc
UP4 Fakturierung.doc
UP5 Ueberprüfung Zahlungseingang.doc
UP7 Anfrage Rechnungsstellung.doc
UP8 Dossierbereinigung.doc
UP9 Debitoren-Mahnwesen.doc
14.2 Rollender Liquiditätsplan
Der rollende Liquiditätsplan ist in der öffentlichen Version der Projektarbeit nicht verfügbar.
14.3 Erfolgsrechnung
Die Erfolgsrechnung ist in der öffentlichen Version der Projektarbeit nicht verfügbar.
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