Galerie F92

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Galerie F92
Fehrbelliner Straße 92, 10119 Berlin
Tel.: 030. 443 717 - 8
Fax: 030. 443 717 – 1
Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH
[email protected]
Berlin im Juni 2016
Liebe Freunde der Galerie F92,
ich habe ein Anliegen und die Hoffnung, dass ich es mit Eurer Hilfe verwirklichen kann.
Im November 2016, zum Abschluss der Ausstellung „Nah und Fern“ von Eva Maria Viebeg
und Ulrike Metsek - Malerei und Zeichnungen (21. Oktober – 27.November 2016) sollen zur
Finissage Texte von Ulrike Metsek gelesen werden und es wäre wunderbar wenn uns
Streicher der Komischen Oper ein Kammerkonzert von Juro Metsek präsentieren würden.
Sie haben sich dazu bereit erklärt.
Die Musik von Juro Metsk, Komponist aus Bautzen und Mann von Ulrike Metsk, hat mich
sehr fasziniert. Leider wird sie, wie viele moderne Kompositionen, nicht so häufig aufgeführt
und es gäbe mit Ihrer Hilfe, in der Galerie die Möglichkeit sie zu hören. Die Mittel, die für
diese Veranstaltungen vom Nachbarschaftshaus eingeplant sind, reichen leider noch nicht
aus, um alle Honorare zu zahlen.
Ich rufe deshalb die Freunde der Galerie F92 herzlich auf, für das Konzert und die Lesung,
oder einfach zur Unterstützung der Galeriearbeit zu spenden. Wenn ich bis zum September
diesen Jahres 700,-€ zusammen bekomme, können wir uns gemeinsam auf das Konzert
freuen.
Jede Spende hilft!
Die Angaben zum Komponisten Juro Metsk finden Sie untenstehend.
Mit freundlichen Grüßen
Viola Sandberg
[email protected]
Tel.: 443 71 73
Geschäftsführung: Stefan Hoffschröer,
Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH
Fehrbelliner Straße 92, 10119 Berlin-Prenzlauer Berg, Tel.: 030.443 83 - 0,
Fax: 030.443 83 - 100
Bank für Sozialwirtschaft Berlin, IBAN: DE33 10002 0500 0003 0668 00
AG Charlottenburg HRB 41860
Juro Metsk – Biographisches
1954 in Bautzen geboren, studierte er zunächst Komposition an der Hochschule für Musik „Hanns
Eisler“ in Berlin. 1976 schloss er dieses Studium ab. Im gleichen Jahr nahm er eine Lehrtätigkeit
(Musiktheorie, Klavier) im sächsischen Flöha auf. Von 1980 – 83 besuchte er Reiner Bredemeyers
Meisterklasse für Komposition an der Berliner Akademie der Künste (DDR). Seit 1986 lebt er in
Bautzen als freischaffender Komponist, nachdem er dort zwischenzeitlich als Musikdramaturg des
Deutsch – Sorbischen Volkstheaters gewirkt hatte. Für sein Schaffen erhielt er unter anderem die
Kompositionspreise „Hans Stieber“(1985)und „Forum junger Komponisten“ der Städte Köln, Bonn
und Mönchengladbach (1989).Internationale Beachtung fand Metsk mit seiner Komposition
KONTRAKTION, die bei den Donaueschinger Musiktagen 1988 zur Uraufführung kam.
Als Angehöriger der Generation von Nachkriegsgeborenen sah sich der Komponist vor ästhetische
Entscheidungen gestellt, die vor der postmodernen Infiltration nichts Akzidentielles an sich hatten,
sondern wesentlich waren. Es galt zwischen den Polendes europäischen Serialismus einerseits und den
Konzepten amerikanischer Komponisten wie John Cage oder Morton Feldman andererseits einen
Standort zu finden: intellektuell, rational, von musikimmanenten Überlegungen ausgehend die eine
Position; intuitiv, transzendental, synästhetisch die andere. Metsk nun orientierte sich deutlich am
Serialismus, an den Weiterentwicklungen der Wiener Schule. Doch avancierte er nicht zum Vertreter
eines orthodoxen, von präfabrizierten Denkmodellen bestimmten Reihendenkens. Vielmehr verstand
er es immer wieder, sich von technologischen Zwängen zu befreien. Die völlige Abwesenheit falscher
Routine, sich von Werk zu Werk wandelnde Strukturen, für die nur selten historische Vorbilder zu
finden sind, akribisch ausgearbeitete Details und die souveräne Gesamtgestaltung führen zu
Kompositionen, die trotz der gründlich reflektierten Materialbeschränkung und des geringen
Raumanspruchs von hoher Tiefenwirkung sind. Metsk schuf eine rare Spielart intelligenter Musik, die
den Hörer nicht einengt, sondern ihm eine Vielzahl eigener Assoziationen ermöglicht, sie aber auch
von ihm verlangt. ( aus dem Booklet der CD)
Aus einem Feature „Europäische Komplexe“ zu J.M. Sorbische Identität
„Welche musikalische Anregung er erhielt, welche für ihn prägend waren? Juro Metsk ist Sorbe und
lebt in der wunderschönen Stadt Bautzen, der Hauptstadt des Sorbenlandes. In Bautzen kommt wie in
vergleichbaren Städten hauptsächlich Musik zwischen Bach und Brahms zum Zuge. Das war schon
früher so. Es gibt eine Oratorien-Aufführungspraxis, auch eine Konzertreihe „Stunde der Musik“.
Neue Musik, die den Namen verdient, ist selten eine Realität, wenn sie mal auftaucht, wie z.B. in dem
Porträt-Konzert zum 50.Geburtstag von Juro Metsk im Dezember 2006 in der Reihe „Bautzener
Poesie Konzerte“. - Wie gesagt J. M. ist Sorbe, also Angehöriger einer nationalen Minderheit in
Deutschland und komponiert im Verhältnis eine ziemlich fremde Sache, nämlich neue Musik. Das ist
keineswegs selbstverständlich. Nationale Identität, nicht zu verwechseln mit Nationalismen jeglicher
Couleur, die immer negativ sind, verpflichtet. Die eigene unverwechselbare Kultur hat zu Recht einen
hohen Rang im Sorbenland. Und diese ist Volkskultur, so zweifelhaft dieser Begriff auch erscheinen
mag, aufgeladen mit uralten slawischen Traditionen. Wer Sorbe ist oder sich als solcher fühlt, ist deren
Überlieferung mehr oder minder verhaftet. Allein durchs Sprechen der sorbischen Sprache , die einen
vorzüglichen Klang hat. Freilich, das 20. Jahrhundert hat Unordnung, auch Abwechslung in diese
abgelegene, interessante Welt gebracht. Juro Metsk ging eigene Wege, ohne das Sorbische zu
verletzen.“ von Stephan Amzoll
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