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Klassik Unplugged
01.11.2015 | Bernd Speckmann | 0 Kommentare
Alles andere als Mainstream
Nikolai Komatina spielte ein facettenreiches Programm, das die Möglichkeiten seines
Instrumentes ausnutzte Foto: Axel Engels
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Westfälische Nachrichten - 02.11.2015
Greven - Der serbische Musiker Nikolai Komatina bot dem Publikum neim
Auftritt in Greven keine „leichte Kost“, wie es andere Akkordeonisten dem
Mainstream folgend oftmals machen, sondern zeigte bei der Werkauswahl
seinen hohen künstlerischen Anspruch in einem facettenreichen Programm, das
die vielfältigen Möglichkeiten seines Instrumentes vollkommen ausnutzte. Von
Axel Engels
Der außergewöhnlich Klang eines Bugari-Knopfakkordeons aus dem italienischen
Castellfidardo erfüllte meisterhaft gespielt von Nikolai Komatina am Freitagabend den
Beat-Club-Keller. Wiederum hatte Dr. Susanne Schulte für die „Klassik
unplugged“-Reihe einen Künstler gewinnen können, der schon im Rahmen des
Euregio-Musikfestivals auf sich aufmerksam gemacht hat. Dementsprechend groß war
auch die Resonanz bei den Musikliebhabern, bis auf den letzten Platz war der Beat
Club Keller besetzt.
Der serbische Musiker Nikolai Komatina bot dem Publikum allerdings keine „leichte
Kost“, wie es andere Akkordeonisten dem Mainstream folgend oftmals machen,
sondern zeigte bei der Werkauswahl seinen hohen künstlerischen Anspruch in einem
facettenreichen Programm, das die vielfältigen Möglichkeiten seines Instrumentes
vollkommen ausnutzte. Dabei war die wohl jedem Musikliebhaber bestens vertraute
„Englische Suite Nr. 5 e-Mll BWV 810“ von Johann Sebastian Bach umrahmt von zwei
modernen Kompositionen, deren innovativer Ansatz bei der intensiven und bis ins
kleinste Detail stimmigen Interpretation sicherlich auch ein aufgeschlossenes Publikum
fanden. Recht fremdartig mögen vielleicht die „De Profundis“ der russischen
Komponistin Sofia Gubaidulina gewirkt haben, deren Musiksprache mit klanglichen
Bilder durchsetzt war. International bekannt wurde diese außergewöhnliche
Komponistin durch Gideon Kremer, der ihr Violinkonzert uraufgeführt hat. Ihre
Komposition für Bajan solo war sicherlich in ihrer klangfarbenreichen Anlage fesselnd.
Mit der „Englischen Suite Nr. 5 e-Moll BWV 810“ hatte der sympathische Musiker ein
Werk von Johann Sebastian Bach ausgesucht, die sich von seiner tänzerisch
inspirierten Anlage gut für die Übertragung auf sein Instrument eignete. Mögen
stilistische Freiheiten von Nikolai Komatina besonders im „Prelude“ sehr weit gefasst
worden sein, so lag dies sicherlich auch an den Besonderheiten einer Transkription für
Knopfakkordeon, bei dem das dynamische und klangliche Spektrum eines Flügels
nicht abdecken kann. Aber Nikolai Komatina machte aus dieser Einschränkung eine
Möglichkeit, andere Facetten dieser Sammlung von Tänzen deutlich zu machen. Seine
Virtuosität und Spielfreude konnte er dabei bestens einsetzen, wodurch er eine
lebendige und mitreißende Wirkung erzielte.
Sehr anspruchsvoll und mit spieltechnischen Schwierigkeiten durchsetz war die
„Sonate Nr.2 Black Birds“ des finnischen komponisten Kalevi Aho. Dieses Werk galt
lange Zeit sogar unter Akkordeonisten wegen seiner Anforderungen als unspielbar.
Aber Nikolai Komatina konnte hier den Wechsel von feinsten Miniaturen und
rhythmisch durchsetzen Klängen bestens aufzeigen, erschloss sich bei konzentriertem
Hören sehr transparent die Architektur dieses Werkes. Wenn moderne Musik so
versiert dargeboten wird wie von Nikolai Komatina, dann wirken eben auch solch
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ungewohnte Werke inspirierend, zumal man nach dem Konzert ja auch offene Fragen
über dieses Werk mit dem Musiker klären konnte.
Quelle: Westfälische Nachrichten
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