Grundlagen des Marketingmanagements Modul 3115 Prof. Dr. Ralf T. Kreutzer Leseprobe Grundlagen des Marketingmanagements Prof. Dr. Ralf T. Kreutzer Modul 3115 Impressum DAM.Deutsche Akademie für Management GmbH Margaretenstraße 38 · 12203 Berlin [email protected] · www.akademie.biz Tel. 030/40508883-0 · Fax. 030/40508883-9 Verfasser: Ralf T. Kreutzer ist seit 2005 Professor für Marketing an der Berlin School of Economics and Law sowie Marketing und Management Consultant, nachdem er 15 Jahre in verschiedenen Führungspositionen bei Bertelsmann, Volkswagen und der Deutschen Post tätig war. Durch regelmäßige Publikationen und Vorträge hat er maßgebliche Impulse zu verschiedenen Themen rund um Marketing, Dialog-Marketing, CRM/Kundenbindungssysteme, Database-Marketing, Web 2.0, Online-Marketing, strategisches sowie internationales Marketing gesetzt und eine Vielzahl von Unternehmen im In- und Ausland in diesen Themenfeldern beraten. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen „Handbuch Couponing“ (2003), „Kundenclubs & More“ (2004), „Marketing Excellence“ (2007), „Die neue Macht des Marketing“ (2008), „Praxisorientiertes Dialog-Marketing“ (2009), „Praxisorientiertes Marketing“ (4. Aufl. 2013) und „Praxisorientiertes Online-Marketing“ (2012). 2. Version 09.2015 © 2015 DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Der gesamte Inhalt des vorliegenden Studienbriefs (Texte, Bilder, Grafiken, Design usw.) und jede Auswahl davon unterliegt dem Urheberrecht und anderen Gesetzen zum Schutze geistigen Eigentums der DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH oder anderer Eigentümer. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Eigentümers unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Text berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und MarkenschutzGesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Sämtliche verwendete Handelsmarken oder Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber. Die DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH und ihre Autoren haben höchste Sorgfalt bei der Erstellung des vorliegenden Studienbriefs angewandt. Dennoch übernehmen sie keinerlei Verantwortung oder Haftung für Richtigkeit oder Vollständigkeit, eventuelle Fehler oder Versäumnisse innerhalb des Studienbriefs. Die Inhalte und Materialien werden unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zur Verfügung gestellt. Insbesondere erfolgt die Anwendung von im Studienbrief dargestellten Erkenntnissen auf Gefahr des Teilnehmenden. Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Studienbrief bei Personenbezeichnungen stets die männliche Form verwendet. Damit werden Frauen wie Männer gleichermaßen angesprochen. Printed in Germany. By MKM www.mkm-media.de 2 Grundlagen des Marketingmanagements Inhaltsverzeichnis Symbolverzeichnis _________________________________________________________________ 4 Abkürzungsverzeichnis _____________________________________________________________ 4 Einleitung ________________________________________________________________________ 5 1 Grundlagen des Marketingmanagements __________________________________________ 7 1.1 Begriffliche Grundlagen und der Prozess des Marketingmanagements ________________ 7 1.2 Relevantes Umfeld des Marketingmanagements ________________________________ 11 2 Ansatzpunkte zur organisatorischen Verankerung des Marketings _____________________ 19 2.1 Grundlagen der Unternehmensorganisation ____________________________________ 19 2.2 Konzepte der Marketing-Organisation _________________________________________ 21 3 Grundlagen der Marketing-Planung und der Marketing-Analyse _______________________ 25 3.1 Einführung in die Marketing-Planung __________________________________________ 25 3.2 Ausgewählte Instrumente der Marketing-Analyse________________________________ 28 3.2.1 SWOT-Analyse ______________________________________________________ 28 3.2.2 Gap-Analyse ________________________________________________________ 33 3.2.3 Benchmarking _______________________________________________________ 35 4 Ziele und Strategien im Marketingmanagement ____________________________________ 39 4.1 Marketing-Ziele___________________________________________________________ 39 4.2 Einführung in die Marketing-Strategien ________________________________________ 46 5 Einführung in die Marketing-Instrumente _________________________________________ 54 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 6 Produkt- und Programmpolitik _______________________________________________ 54 Preis- und Konditionenpolitik ________________________________________________ 57 Distributionspolitik ________________________________________________________ 60 Kommunikationspolitik _____________________________________________________ 64 Personalpolitik ___________________________________________________________ 69 Grundlagen der Marketing-Implementierung und des Marketing-Controllings ____________ 75 6.1 Marketing-Plan als Instrument zur Steuerung der Marketing-Implementierung ________ 75 6.2 Einführung in das Marketing-Controlling _______________________________________ 77 Antworten zu den Kontrollaufgaben _________________________________________________ 84 Literaturverzeichnis _______________________________________________________________ 88 Stichwortverzeichnis ______________________________________________________________ 90 Inhaltsverzeichnis 3 Symbolverzeichnis Beispiel Definition Kontrollfrage Merksatz Studienziele Übungsaufgabe Zusammenfassung Abkürzungsverzeichnis B2B Business-to-Business B2C Business-to-Consumer BS Balanced Scorecard CMO Chief Marketing Officer CRM Customer-Relationship-Management EU Europäische Union PAF Preis-Absatz-Funktion PR Public Relations SWOT Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats 4 Grundlagen des Marketingmanagements Einleitung Marketing hat in den letzten Jahrzehnten in immer mehr Unternehmen an Bedeutung gewonnen. In vielen Unternehmen ist das Marketing auf Vorstands- oder Geschäftsführungsebene verankert worden, weil ein langfristig erfolgreiches Agieren am Markt ohne eine konsequente Marktorientierung und damit ein leistungsstarkes Marketingmanagement nicht möglich ist. Heute gilt mehr denn je: Marketing bzw. die Denkhaltung des Marketings muss alle Unternehmensbereiche durchdringen, um eine marktorientierte Unternehmensführung sicherzustellen. Dabei gilt es, das vielfach noch vorhandene „Kästchendenken“ – hier Marketing, dort Vertrieb, IT, Human Resources etc. – zu überwinden. Die vor uns liegenden Herausforderungen einer zunehmend vernetzten und globalisierten Welt werden wir nur durch eine holistische Perspektive bewältigen können. Vor diesem Hintergrund werden Sie sich fragen: Was sind die zentralen Inhalte des Marketings? Wie sollte ein überzeugendes Marketingmanagement heute aussehen? Wie kann Marketing im Unternehmen organisatorisch verankert werden? Welche Grundlagen der Marketing-Planung und der Marketing-Analyse sollten fester Bestandteil des Marketingmanagements sein? Welche Zielsysteme und welche strategischen Konzepte und Strategien sind im Marketingmanagement zu berücksichtigen? Wie fügen sich die einzelnen Marketing-Instrumente in das Marketingmanagement ein? Welche Bedeutung kommt der Marketing-Implementierung und dem Marketing-Controlling innerhalb des Marketingmanagements zu? Um diese Fragen zu beantworten, bedarf es nicht nur eines Blicks in den Planungsprozess des Marketings, sondern auch auf die Informationsinstrumente, die im Zuge des Marketingmanagements zum Einsatz kommen. Hierzu zählt unter anderem die SWOT-Analyse als wichtiges strategisches Analyseinstrument. Um nicht nur die eigene Position im Wettbewerbsumfeld zu definieren, sondern auch Anhaltspunkte für die eigene Weiterentwicklung zu gewinnen, kommen verschiedene Benchmarking-Ansätze zum Einsatz. Basierend auf den so gewonnenen Informationen können anschließend die Marketing-Ziele formuliert und die Marketing-Strategien entwickelt werden. Dann stellt sich die Frage, wie die einzelnen Marketing-Instrumente auszugestalten sind, um die definierten Marketing-Ziele zu erreichen. Schließlich wird die Umsetzung eines Marketingmanagements nur dann gelingen, wenn Marketing als Aufgabenfeld auch in die Gesamtorganisation eingebettet wird. Einleitung 5 Nur wer in der Lage ist, die zentralen Inhalte eines Marketings sicher in einem Unternehmen zu verankern – profitorientiert oder mit Non-Profit-Ausrichtung –, kann für das Unternehmen den Wertbeitrag erwirtschaften, der für eine erfolgreiche Etablierung im Markt notwendig ist. Umso wichtiger ist es deshalb für Sie, im vorliegenden Studienbrief eine grundsätzliche Einführung in das Marketingmanagement zu erhalten, um die zentralen Konzepte, Strategien und Instrumente des Marketings auf Ihre Branche übertragen und dort gezielt anwenden zu können. Dass dabei viele englische Begriffe verwendet werden, entspringt dem Sprachgebrauch in der Unternehmenspraxis. Deshalb werden diese Begriffe hier eingeführt, erklärt und konsequent verwendet – auch wenn deutsche Begriffe verfügbar wären –, weil wir Sie an die Termini der Praxis heranführen wollen. Nachdem Sie diesen Studienbrief durchgearbeitet haben, sind Sie in der Lage, … Allgemeine Lernziele: die Kennzeichnung von Marketing und Marketingmanagement sowie ihre Relevanz für Unternehmen nachzuvollziehen; Grundlagen der Unternehmens- und Marketing-Organisation darzulegen; Grundlagen des Marketingmanagements sicher zu beherrschen; überzeugende Marketing-Ziele zu definieren; Marketing-Strategien zu planen; die Instrumente des Marketings einzuordnen; die Marketing-Implementierung und das Marketing-Controlling in ihrer Bedeutung für das Marketingmanagement zu bewerten. Literaturempfehlungen 6 Homburg, C. (2015): Marketing-Management, Strategie – Instrumente – Umsetzung – Unternehmensführung, 5. Aufl., Wiesbaden. Kreutzer, R. (2013): Praxisorientiertes Marketing, Grundlagen – Instrumente – Fallbeispiele, 4. Aufl., Wiesbaden. Meffert, H.; Burmann, C.; Kirchgeorg, M. (2014): Marketing, Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung, 12. Aufl., Wiesbaden. Grundlagen des Marketingmanagements 1 Grundlagen des Marketingmanagements Nachdem Sie dieses Kapitel durchgearbeitet haben, sind Sie in der Lage, … Studienziele: die zentralen Begriffe des Marketingmanagements sicher zu beherrschen; den Prozess des Marketingmanagements anzuwenden: das relevante Umfeld des Marketingmanagements zu analysieren. Wir führen Sie hier folglich in die grundlegenden Aspekte des Marketingmanagements ein. Damit erarbeiten Sie sich die Grundlagen für alle weiteren Marketing-Bausteine, die Ihnen noch begegnen werden. 1.1 Begriffliche Grundlagen und der Prozess des Marketingmanagements Marketing kann zunächst als unternehmerische Führungskonzeption verstanden werden, die ein Unternehmen von den Märkten her auf die Märkte hin steuert (vgl. Homburg, 2015; Kreutzer, 2013; Meffert/Burmann/Kirchgeorg, 2014). Die Relevanz des im Wort „Marketing“ enthaltenen Begriffs „Market“ resultiert daher, dass der Markt selbst – bzw. präziser: die Kunden eines Unternehmens – die dominante Geldquelle für Unternehmen darstellt. Eine weitere – häufig zu vernachlässigende – Quelle ist der Staat, der etwa durch Subventionen bestimmte Projekte unterstützen kann. Zu den Marktteilnehmern gehören aber auch die Wettbewerber, deren Aktivitäten bei der Ausgestaltung des eigenen Marketings konsequent zu berücksichtigen sind. Marketing stellt somit den gedanklichen Handlungsrahmen dar, der über das Marketingmanagement in konkretes Tun umzusetzen ist. Das Marketingmanagement selbst umfasst viel mehr als nur die Werbung, die uns als Konsument und Endverbraucher allgegenwärtig ist. Es stellt zunächst einmal den „Markt“ und damit insbesondere die Kunden, seien es Konsumenten oder Unternehmen als Abnehmer, in den Mittelpunkt des Tuns. In diesem Fall sprechen wir von Absatzmärkten, das heißt von Märkten, auf denen Produkte oder Dienstleistungen verkauft werden. Eine Ausrichtung des Marketingmanagements auf die Absatzmärkte ist dann erforderlich, wenn diese den Engpass der unternehmerischen Aktivität darstellen, der Absatz der Güter also nicht „von selbst“ passiert, wie das in der Nachkriegszeit in Deutschland der Fall war. Damals war nicht der Absatz der Engpass, sondern die Rohstoffbeschaffung und die Produktion. Deshalb spielte hier eine Berücksichtigung der Wettbewerber auch keine so große Rolle, weil genug Nachfrage vorhanden war. 1 Grundlagen des Marketingmanagements 7