Elektrogeraete_Testung - Arbeitskreis Recycling eV

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Lokale Nachhaltige Kreislaufwirtschaft
Kooperationsprojekt des Arbeitskreis Recycling e.V. / RecyclingBörse! mit dem
Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld. Gefördert von der Stiftung Umwelt
5 Prozent Wiederverwendung – ohne Reparatur
Wiederverwendung von Elektroaltgeräten EAG: Die technische Prüfung
von Elektrogeräten zur Wiederverwendung ist nicht aufwendig.
Mehr als eine Millionen Tonnen Elektro-Altgeräte fallen pro Jahr in Deutschland
an. Das sind, von der schweren Waschmaschine bis zur Kaffeemaschine, pro
Einwohnerin im Durchschnitt pro Jahr circa 12 bis 14 Kilogramm.
Allgemein ist dabei von Elektroschrott die Rede.
Doch dieser Sprachgebrauch vom „Schrott“ führt in die Irre. Denn viele
Altgeräte sind ohne weiteres wiederverwendbar. Sie sind ohne jede Reparatur
technisch sicher und funktionieren. Ein Teil kann zur Gewinnung von
Ersatzteilen genutzt werden.
Im Projekt wurden systematisch
 die Gruppe 3 (Unterhaltungsgeräte, PCs und Peripherie usw.) und
 die Gruppe 5 (Haushaltskleingeräte, Spielzeug, Werkzeug usw.)
ausgewertet.
Rund Prozent sind hiervon ohne Reparatur wiederverwendungsfähig. Im
Projekt wurde nicht getestet, welcher Anteil sich beim Angebot von
Reparaturen ergeben würde. Allerdings lässt sich sagen, dass sich allein durch
das Angebot wenig aufwendiger Reparaturen der Anteil
wiederverwendungsfähiger Geräte wahrscheinlich verdoppeln würde.
Voraussetzung: Wertschätzende Annahme
Voraussetzung für die
Wiederverwendung ist generell eine
wertschätzende Annahme von ElektroAlt-Geräten statt des üblichen
unachtsamen Entsorgens in
Abfuhrcontainer: Bei der
Annahme/Sammlung muss das Kriterium
der möglichen Wiederverwendung
eingeführt werden. Eine erste
„Sichtprüfung“ ist ausreichend, um bei
der Sammlung/Annahme potenziell
wiederverwendungsfähige Geräte vom
tatsächlichen Elektroschrott zu
separieren und sie für mögliche
Wiederverwendung bereit zu stellen. Oft
geben auch Kund/innen gern Auskunft zum allgemeinen Zustand und
Funkionsfähigkeit der Geräte.
Die technische Prüfung
Die technische Prüfung von Elektrogeräten zur Wiederverwendung ist nicht
sehr aufwendig und kann problemlos auch von Nichtexpert/innen durchgeführt
werden.
Die elektrische Sicherheits-Prüfung von Elektrogeräten funktioniert in vier bzw.
fünf Schritten.
Grundlage ist ein Sicherheitsheitstest nach der DIN VDE 0701/02.
Ohne vorherige Schulung der zuständigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
geht es aber nicht.
Durchgeführt von
einem Elektromeister
wurden mit einem
Tagesseminar von circa
sechs Stunden gute
SchulungsErfahrungen gemacht.
Wobei der Prüfvorgang
regelmäßig von einer
Elektrofachkraft –
einem oder einer
Elektromeisterin, einer Gesellin oder einem Gesellen – überprüft werden.
Die einzige notwendige technische Ausstattung zur Testung der elektrischen
Sicherheit ist ein handelsübliches Prüfgerät, wie sie von verschiedenen
Herstellern angeboten werden. Der Test von Elektrogeräten darf nur an dafür
geeigneten Prüfplätzen stattfinden. Als Arbeitsfläche ist Holz geeignet, der
Boden ist mit Isoliermatten ausgelegt.
Prüfung der Anschlusskabel
Der erste Schritt der Gerätetestung ist die Überprüfung der
Anschlussleitungen, also der Stromkabel und Stecker: Weisen sie Schäden an
der Isolierung auf, gilt das Gerät als nicht mehr funktionsfähig.
Ein solches Gerät kann allenfalls noch zur Ersatzteilgewinnung genutzt oder als
Bastlerware angeboten werden. Achtung: Sicherheitshalber Kabel abkneifen
und das Gerät gut sichtbar als defekte Bastlerware kennzeichnen.
Für die eigentliche Geräteprüfung wird zwischen Geräten
mit und ohne Schutzleiter unterschieden. Umgangsspachlich wird der
Schutzleiter meist Erdung genannt. Aufgabe des Schutzleiters ist der Schutz
vor elektrischem Schlag im Falle eines Fehlers.
Geräte wie beispielsweise Wasserkocher, manche Staubsauger, Tischgrills, PCs,
Bohrmaschinen usw. sind meist mit einem Schutzleiter ausgestattet, die
Anschlussleitung – das Stromkabel - ist drei-adrig.
Geräte der Unterhaltungselektronik wie TVs, DVD- und CD-Spieler, Radios usw
haben meist keinen Schutzleiter, das Stromkabel ist zweiadrig.
Die Prüfung von Geräten mit Schutzleiter
Geräte mit Schutzleiter – sogenannte Schutzklasse 1 - werden in vier
Schritten auf elektrische Sicherheit getestet:
Erstens: Das Kalibrieren des am Prüfgerät angeschlossenen Prüftstifts, der
sogenannten Sonde
Zweitens: Die Messung des Schutzleiter-Widerstands. Dazu wird die Prüfsonde
an ein leitfähiges Gehäuseteil gehalten. Das Prüfgerät testet die korrekte
Funktion des Schutzleiters in der Anschlussleitung.
Ist die Messung nicht OK, wird dies angezeigt.
Teilweise auch mit einem Warnton.
Drittens: Die Messung des Isolationswiderstandes. Dazu wird die Prüfsonde an
ein leitfähiges Gehäuseteil gehalten. Ist der Widerstand in Ordnung, wird dies
im Display angezeigt. Ist die Messung nicht OK, wird dies angezeigt.
Teilweise auch mit einem Warnton.
Viertens: Bei Geräten, bei denen die Messsonde nicht angelegt werden kann,
wird eine Berührungsstrom-Messung durchgeführt. Dazu wird der Prüfling an
das Messgerät angeschlossen. Das Gerät wird unter Netzspannung geprüft.
Der Zeitaufwand für diese Prüfungen beträgt pro Gerät circa fünf Minuten.
Meldet das Testgerät bei allen Prüfschritten OK, ist das geprüfte Elektrogerät
elektrisch sicher.
Meldet sich das Testgerät bei einem der Prüfschritte nicht OK, ist das
Elektrogerät nicht sicher. Es wird in die Elektrosammlung gegeben. Oder es
kann allenfalls noch zur Ersatzteilgewinnung genutzt oder als Bastlerware
angeboten werden.
Achtung: Sicherheitshalber Kabel abkneifen und das Gerät gut sichtbar als
defekte Bastlerware kennzeichnen.
Die Prüfung von Geräten ohne
Schutzleiter
Bei Geräten der Schutzklasse 2 – den
Geräten ohne Schutzleiter – entsprechen
die Prüfschritte denen für die
Schutzklasse 1. Da es an diesen Geräten
keinen Schutzleiter gibt, entfällt natürlich
die Schutzleiter-Widerstands-Messung.
Erstens: Das Kalibrieren des am
Prüfgerät angeschlossenen Prüftstifts, der
sogenannten Sonde
Zweitens: Die Messung des Isolationswiderstandes. Dazu wird die Prüfsonde
an ein leitfähiges Gehäuseteil gehalten. Ist der Widerstand in Ordnung, wird
dies angezeigt. I st die Messung nicht zufriedenstellend, wird dies angezeigt.
Drittens: Bei Geräten, bei denen die Messsonde nicht angelegt werden kann,
wird eine Berührungsstrom-Messung durchgeführt. Dazu wird der Prüfling
an das Messgerät angeschlossen, und das Gerät unter Netzspannung geprüft.
Meldet das Testgerät bei allen Prüfschritten OK, ist das geprüfte Elektrogerät
elektrisch sicher.
Meldet das Testgerät bei einem der Prüfschritte nicht OK, ist das Elektrogerät
nicht sicher. Es wird in die Elektrosammlung gegeben. Oder es kann allenfalls
noch zur Ersatzteilgewinnung genutzt oder als Bastlerware angeboten werden.
Achtung: Sicherheitshalber Kabel abkneifen und das Gerät gut sichtbar als
defekte Bastlerware kennzeichnen.
Der Zeitaufwand für die Prüfungen eines Geräts ohne Schutzleiter beträgt pro
Gerät knapp fünf Minuten.
Sind Geräte als elektrisch sicher gepüft,
schließt sich die Funktionsprüfung an.
Zum Beispiel
 bei TV-Geräten Empfang und
Bildqualität überprüfen
 bei CD-Spielern den Datenträger
einlegen und hinein hören
 Kaffeemaschinen befüllen und
einschalten
 usw.
Geräte mit kleinen Funktionsmängeln
Auch Geräte mit leichten Funktionsdefekten finden vielfach Kunden. So müssen
bei einem Radiorecorder oder Radio-CD-Spieler nicht unbedingt beide
Funktionen verfügbar sein. Solche Geräte sollten ebenso wie Bastlerware
entsprechend gekennzeichnet werden.
Ersatzteilgewinnung
Geräte mit technischen Defekten werden oftmals von Bastlern und Tüftlern
gesucht. Das Sprektrum reicht von Bohrmaschinen wegen des Bohrfutters über
Geräte der Unterhaltungselektronik und Spielsachen wie Schienen für Rennund Modelleisenbahnen. Oft gesucht sind auch Staubsaugerschläuche und –
Düsen, oder Glaskannen von Kaffeemaschinen, die als neue Ersatzteile oftmals
sehr teuer sind.
Ein ganz eigenes Feld sind EDV-Geräte, deren Teile fast sämtlichst einfach
austauschbar sind und vielfach wiederverwendet werden können. Dabei
Datensicherheit und Datenlöschung auf allen Datenträgern beachten.
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