DIE ANTRITTSVORLESUNG 15+ Berliner Premiere Zum 71. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz ein Theaterstück von Didi Danquart mit Luc Feit nach dem Monolog „Die Liste der Unerwünschten“ von Gerhard Zahner Prater STÜCKINFORMATIONEN ZUM GASTSPIEL DIE ANTRITTSVORLESUNG 2 Mit Regie Musik Luc Feit Didi Danquart Cornelius Schwehr 27. Januar 2016 um 19 Uhr 18.30 Uhr Stückeinführung durch den Historiker Dr. Jens Westemeier im Anschluss Podiumsgespräch mit Dr. Jens Westemeier, dem Autor Gerhard Zahner und dem Regisseur Didi Danquart Moderation: Katrin Hentschel Die Berliner Premiere wird unterstützt durch die Luxemburger Botschaft. DIE ANTRITTSVORLESUNG INHALT Über das Stück „Die Antrittsvorlesung“ 4 Der Autor Gerhard Zahner über sein Stück “Die Liste der Unerwünschten” 5 Der Regisseur Didi Danquart über seine Inszenierung 6 Der Historiker Dr. Jens Westemeier über Hans Robert Jauß 7 Biografien 9 Gerhard Zahner 9 Didi Danquart 9 Luc Feit 9 Weitere Lesehinweise 10 Impressum 11 3 DIE ANTRITTSVORLESUNG 4 ÜBER DAS STÜCK „DIE ANTRITTSVORLESUNG“ »Die eskalierende Antrittsvorlesung eines Gelehrten, dessen verschwiegene Täterbiografie, ihre Brüche und Kontinuitäten« Hans Robert Jauß war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Romanist. An der Universität Konstanz hielt er 1967 seine Antrittsvorlesung „Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft“, die weltberühmt wurde. Zu seiner Rolle in der Waffen-SS hatte er Zeit seines Lebens ein „taktisches Verhältnis“: Er verschwieg es. Im Theaterstück „Die Antrittsvorlesung“ spricht Jauß statt über Literaturgeschichte von seiner NSVergangenheit – relativierend, rechtfertigend und widersprüchlich. Zentral ist dabei die Frage nach der Verantwortung einer Einzelperson gegenüber seinen Studierenden. Denn Jauß war als Mitglied der Waffen-SS unter anderem an der „Liste der Unerwünschten“ beteiligt, die die Deportation von freiwillig zur Waffen-SS zugehörigen Franzosen veranlasste. Am 19. November 2014 wurde im Audimax der Universität Konstanz „Die Liste der Unerwünschten“ mit Unterstützung durch die Stadt Konstanz uraufgeführt. Dort entfachte es eine ausufernde Debatte über den Umgang mit der Vergangenheit, über das Schweigen der Universität und schaffte damit den Nährboden für die wissenschaftliche Aufarbeitung von Jauß’ Biografie. Hans Robert Jauß war von 1966 bis 1987 als Professor für Romanische Literaturen und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz tätig und galt als Aushängeschild der Hochschule. Erst in den 1990-er Jahren wurde seine Rolle im Nationalsozialismus hinterfragt, denn er war Mitglied der Waffen-SS. Die wissenschaftliche Aufarbeitung dauert bis heute an. DIE ANTRITTSVORLESUNG 5 DER AUTOR GERHARD ZAHNER ÜBER SEIN STÜCK “DIE LISTE DER UNERWÜNSCHTEN” vor seiner Erstaufführung in Konstanz im November 2014 Herr Zahner, „Die Liste der Unerwünschten“ stellt den Konstanzer Romanisten Jauß und seine NS-Vergangenheit in den Mittelpunkt. Was treibt Sie dazu an? Gerhard Zahner: Theaterstücke stellen Rechtsfragen. Rechtsfragen verbinden die Vergangenheit mit der Gegenwart. Ein Beispiel: Hans Robert Jauß wurde verurteilt als Kriegsverbrecher, weil er bei der Waffen–SS in hoher Funktion mitwirkte, obwohl er von der Unmenschlichkeit in den KZs wusste. Er unterrichtete auch an Junkerschulen, die Freiwillige aus verschiedenen Nationen effizient zu Offizieren der SS ausgebildet haben, damit die Verluste des Krieges stetig und rasch ausgeglichen werden konnten. Das hat den Krieg verlängert. Entlang der afghanischen Grenze zu Pakistan stehen heute sogenannte Koranschulen, die Freiwillige permanent zu Talibankämpfern ausbilden, so dass dieser Krieg in Afghanistan nicht enden kann, weil der Nachschub nie ausgeht. Schule als Waffe. Hier stellt sich die Rechtsfrage der Schuld der Lehrer. Ganz neu ist ja nicht, dass Jauß am Ende des Krieges SS-Hauptsturmführer – der Reserve – war. Auch nicht, dass er seine Biografie in Teilen gefälscht hat… Was haben Sie noch zu bieten? G.Z.: Neu ist mit Sicherheit nur täglich der Schatten. Theater ist der Schatten der Vergangenheit, dadurch wird das Erinnern neu, weil die Geschichte als Geschichte erzählt wird. Wir spielen mit Schatten. Mehr nicht. Was verbirgt sich hinter dem Titel Ihres Stücks? G.Z.: Es gab circa 8000 freiwillige Franzosen in den Reihen der Wehrmacht. 1944 wurden sie zwangsweise der Waffen SS unterstellt. Dafür wurde eine Inspektion gegründet. Die Inspektion Charlemagne. Leiter der Inspektion, mit aller Verfügungsgewalt, war General Kruckenberg, sein Verbindungsoffizier war Hans Robert Jauß. Wer von den Franzosen nicht den Vorstellungen der Waffen–SS entsprach, wurde ins KZ Stutthof oder ins Arbeitslager verbracht. Die Listen tragen die Überschrift: Die Unerwünschten. Nun haben Sie ja keine wissenschaftliche Arbeit verfasst, sondern ein Theaterstück, das gibt Ihnen viele Freiheiten. In welche „Form“ haben Sie „Die Liste der Unerwünschten“ gegossen? G.Z.: Hans Robert Jauß hat eine geniale Antrittsrede gehalten, als Professor in Konstanz. Das Stück lebt in der Fiktion, ihm, dem Hermeneutiker, werden vor dieser Antrittsrede die Dokumente zugespielt, die seinen Weg im Nationalsozialismus beschreiben. Statt seine Rede zu halten, spricht er über diese Dokumente. Er sucht einen Erklärungshorizont. Die Regie führt der gebürtige Singener Didi Danquart, in die Rolle von Jauß schlüpft Luc Feit. Wie sind Sie auf die beiden gekommen? G.Z.: Ich erzählte Prof. Didi Danquart vom Stück, von den Schwierigkeiten der Realisierung, von Anfeindungen und so ist er eben, der Filmemacher und Aufklärer, weil es Widerstand gab, sagte er zu. Das ist auch die Qualität. Er ist ein Freund. Und Luc Feit, auf gleicher Wellenlänge, sagte gleich zu. Das ist wunderbar. (Auszug aus: „Das Schweigen in Konstanz“, Interview von Siegmund Kopitzki mit Gerhard Zahner, SÜDKURIER online, 13.11.2014) DIE ANTRITTSVORLESUNG 6 DER REGISSEUR DIDI DANQUART ÜBER SEINE INSZENIERUNG Wie sind Sie an das Stück gekommen? Didi Danquart: Angefangen hat das damit, dass Gerhard Zahner mein Jugendfreund ist. Er ist heute Anwalt für Strafrecht in Konstanz. Er beschäftigt sich seit Jahren mit Faschismus und schreibt schräge Theaterstücke über Dinge, die ich aus meiner Heimatstadt nicht kannte. Wir sind da wohl als Grundschüler immer an der SS-Junkerschule vorbeigelaufen usw. In meiner Zeit, also den 50-er Jahren, hat niemand darüber geredet. Zahner hat dann einen Text geschrieben und es gab ein Kollegium an der Uni Konstanz. Daraufhin begann eine Hetze gegen Zahner, weil die Romanisten Jauß bis heute beschützen. Dann kam ich ins Spiel. Eigentlich kann man sagen, dass in allem meinen Filmen die Aufarbeitung des Faschismus mein grundsätzlicher Anliegen ist. Das künstlerische Anliegen von mir ist, immer der Zuspätgeborene zu sein, mit der Aufgabe, die Zeugen zu halten. Und mich hat damals wahnsinnig aufgeregt, dass die 68-er Professoren sagen: Kann man das nicht ruhen lassen? Und das mit den selben Argumenten wie früher nun auch noch von jungen Studenten (an der Uni Konstanz, Anmerkung der Redaktion). Das hat mich sehr wütend gemacht und dann habe ich beschlossen, ich muss das machen! Die Frage der Schuld ist noch immer ein sehr relevantes Thema. Wie kamen Sie auf den Schauspieler Luc Veit? D.D.: Luc Veit kannte ich aus der Arbeit. Er ist einfach ein unglaublich toller Schauspieler. Und er ist Franzose und Luxemburger. Ein solcher Typ in der Rolle des Opfers Jauß hat mir gut gefallen. Dann hat er sofort zugesagt. Und im Nachhinein haben wir festgestellt, dass er dem Jauß auch noch sehr ähnlich sieht, das wussten wir aber nicht. Was erwartet uns im Prater? Im Prater werden wir am 27.1.2016 die theatralische Fassung der Rede von Jauß sehen, also eine theoretische Anti-rede zu seiner Vorlesungsrede. Er schmeißt seine Vorlesungsrede weg und hält die Dokumente seines Wirkens in den Händen. Und die verleugnet er danach. Das heißt, die Frage die sich stellt, ist, was hat das mit dem kollektiven Bewusstsein auf sich? Und wäre die Welt ärmer, wenn wir die Rezeptionsgeschichte Jauß nicht kennen würden? Der aktuelle Punkt ist seine Rolle im Faschismus als Ausbilder von Eliteoffizieren zum Töten oder zur Rassenlehre. Das führt heute im religiösen Sinne zu Paris der vorletzten Woche. Diese Indoktrinierung eines Glaubens ist Gleichzusetzen mit dem, was Hitler oder Himmler gemacht haben mit ihren Eliteschulen. Sie indoktrinierten. Es ist ein exemplarisches Beispiel dafür, ein kollektives Verschweigen aufzudecken. Wie auf andere Weise all diese Filme jetzt über Fritz Bauer. Also geht es darum, aufzudecken, um das Andere zu Erklären. (Das Gespräch führte Katrin Hentschel mit Didi Danquart im November 2015) DIE ANTRITTSVORLESUNG 7 DER HISTORIKER DR. JENS WESTEMEIER ÜBER HANS ROBERT JAUSS Der in Potsdam lehrende Historiker Jens Westemeier hat im Auftrag der Universität Konstanz die politische Vergangenheit des Romanisten Hans Robert Jauß untersucht und dokumentiert. Herr Westemeier, wussten Sie, welchen heißen Job Sie mit dem Auftrag übernommen hatten? Die Aufgabe war klar, die Brisanz wurde mir erst durch Reaktionen nach dem Theaterstück Gerhard Zahners „Die Liste der Unerwünschten“ bewusst. Jauß war mir vor dem Auftrag kein Begriff, weder als SS-Mann noch als Romanist. Reden wir über Schwierigkeiten Ihrer wissenschaftlichen Arbeit. In der Diskussion formulierte der Althistoriker Wolfgang Schuller Zweifel an Ihrem Auftrag. Wie sah Ihr Auftrag aus? Die Universität wollte eine wissenschaftlich fundierte Rekonstruktion der SS-Karriere von Jauß, weg von Hörensagen, Narrativen und Interneteinträgen. Ausgangspunkt der neuerlichen Debatte war das Stück von Gerhard Zahner, „Die Liste der Unerwünschten“. Eine seiner Hauptthesen ist, dass Jauß beteiligt war an der Selektion von Mitgliedern der Gruppe Charlemagne. Das war, das belegen Sie in Ihrer Dokumentation, nicht der Fall. Ist das Stück jetzt noch spielbar? Ich habe nach der Uraufführung im November geäußert, dass mir das Stück gefallen hat. Dies wurde mir hinsichtlich meiner Objektivität bei der Arbeit an der wissenschaftlichen Dokumentation bisweilen sehr negativ ausgelegt. Ich bleibe dabei. Ich fand den Schauspieler Luc Veit als Hans Robert Jauß unheimlich einnehmend. Es gab mehrere Momente in dem Stück, die mich an Gespräche mit SS-Veteranen erinnerten. Die Problematik mit der „Liste“ hatte ich schon seinerzeit angesprochen. Sie ist keine Todesliste, nicht alle auf der Liste können undifferenziert als Opfer gezeichnet werden. Insofern habe ich ein Problem mit der Verarbeitung der Liste in dem Stück. Ich persönlich sehe aber keinen Grund, ein Theaterstück nicht mehr aufzuführen – zumal ich den Eindruck habe, dass Zahner diese Kritik auch aufgenommen hat. Wusste Jauß von der Liste? Jauß hatte sicherlich Kenntnis, aber er war dafür nicht verantwortlich. Bei der Diskussion im Audimax der Universität zeigte sich, dass die ältere Generation, namentlich die Professoren Stierle, LehrstuhlNachfolger von Jauß in Konstanz, der Althistoriker Schuller, Rüthers und Sund, die beiden ehemaligen Rektoren, ein anderes Verständnis von Vergangenheitsaufarbeitung haben. Erinnerungsarbeit kann wehtun? Es ist meist so, dass die Ergebnisse historischer Biographien mit den Erinnerungen der Weggefährten und Familienangehörigen nicht kompatibel sind. Kollegiale Freundschaften gewichten bestimmten Verhaltensformen, Wahrnehmungen und Entscheidungen anders, als dies der um Distanz bemühte Forscher tut. Bleibt der Ruf des großen Wissenschaftlers Jauß nach der Debatte unbeschädigt? Das kann ich nicht beurteilen, ich bin kein Romanist. Aber so einfach diese zwei Karrieren trennen und sagen, das eine ist das eine und das andere ist das andere, scheint mir ein bisschen zu leicht zu sein. DIE ANTRITTSVORLESUNG Aber solche „geteilten Karriere“ sind für diese Zeit nicht untypisch? In der Tat scheint Jauß kein Einzelfall zu sein. Als Angehöriger der Enkelgeneration finde ich es besonders schade, dass Jauß nicht bereit war, ehrlich mit seiner SS-Vergangenheit umzugehen. Es wäre wichtig gewesen, wenn sich dieser bedeutende Wissenschaftler und Geistesmensch öffentlich gegen die Verklärung der Waffen-SS zu Wort gemeldet hätten. Welche Schlüsse ziehen Sie als Wissenschaftler aus dem Fall Jauß? Auch 70 Jahre nach Kriegsende scheint in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer das Bild der Waffen-SS als „Soldaten wie andere auch“ verankert und in Teilen sogar gesellschaftsfähig zu sein. Bezüglich der NS-Zeit gibt es eine paradoxe Erinnerungspraxis: Zur Verteidigung der Rolle von Menschen aus dem persönlichen Umfeld werden reflexartig Entschuldigungsmuster hervorgeholt, die aus der Nachkriegszeit oder Zeit der adenauerschen Vergangenheitspolitik bekannt sind, Ergebnisse der Zeitgeschichtsforschung ignoriert. Die historische Aufarbeitung der NS-Zeit ist weiterhin notwendig, Forderungen nach einem Schlussstrich geradezu abwegig. (Auszug aus: „Für den Historiker Westemeier ist Hans Robert Jauß kein Einzelfall“, Interview von Siegmund Kopitzki mit Dr. Jens Westemeier, SÜDKURIER online, 28.5.2015) 8 DIE ANTRITTSVORLESUNG 9 BIOGRAFIEN Gerhard Zahner Aufgewachsen in Singen am Hohentwiel, dort die Schulzeit auch verbracht, Abschluss mit dem Abitur. Dann Jura-Studium in Freiburg, Referendariat in Berlin, anschließende Dozententätigkeit in Berlin sodann anwaltliche Tätigkeit Berlin und Konstanz. Schon während des Studiums haben sich Interessenschwerpunkte herausgebildet, im Wesentlichen im Strafrecht und Familienrecht. Hinzu kam aufgrund der beruflichen Tätigkeit eine intensive Auseinandersetzung im Immobilienrecht mit geschlossenen Immobilienfonds, Bankenrecht und Aktienrecht. Schon immer gab es eine gewisse Nähe zwischen Juristerei und Literatur. So ist auch eine Beziehung zur Theaterkritik, zu Theaterstücken, Erzählungen und Romanen entstanden. Aus dieser Nähe erwuchs auch ein Interessengebiet, nämlich das Theaterrecht, insbesondere im arbeitsrechtlichen Bereich. Gerhard Zahner ist zusätzlich Autor und Kritiker. mit Alexandra Maria Lara, Bruno Cathomas, Katharina Thalbach und Manfred Zapatka, sowie mehrere Regiearbeiten (Reihe Tatort) im Auftrag des SWR. 2011 stellt Danquart den Kinofilm „Bittere Kirschen“ nach einer Romanvorlage von Judith Kuckart vor. Als Produzent zeichnet Didi Danquart als Mitgesellschafter der Filmproduktionsfirma “„oirfilm Gmb&CoKG“ u.a. für den Spielfilm „Grabavica“ von Jasmila Zbanic verantwortlich, der bei der Berlinale 2008 den Goldenen Bären erhielt, sowie für das ebenfalls mit zahlreichen Preisen auszeichnete Spielfilmdebüt „Nacht vor Augen“ von Brigitte Bertele. Von 2001-07 lehrte er „künstlerischen Film“ an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Seit 2009 hat Didi Danquart einen Lehrstuhl für „Spielfilmregie“ an der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln. Er ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und der European Film Academy. Luc Feit Didi Danquart Neben dem Studium der Psychologie und Soziologie in Freiburg war er 1978 Mitbegründer des politischen Filmkollektivs „Freiburger Medienwerkstatt“ (1978–1991), das zahlreiche dokumentarische Videoprojekte realisierte. Im belagerten Sarajevo dreht Didi Danquart 1993 zusammen mit Johann Feindt den Film „Wundbrand“, gezeigt auf dem „Internationalen Forum“ der Berlinale. Nach mehr als 20 Dokumentarfilmen gibt er 1995 mit „Bohai Bohau“ sein Spielfilmdebüt nach einem Drehbuch von Thomas Strittmatter. 1999 dreht Danquart den Kinospielfilm „Viehjud Levi“ nach dem gleichnamigen Theaterstück von Thomas Strittmatter. „Viehjud Levi“ erhält den Caligari-Filmpreis der Berlinale 1999 und den Preis des Bürgermeisters von Jerusalem. Zwischen 2000 – 04 arbeitet Danquart auch als Theaterregisseur an verschiedenen Theaterhäusern in der BRD. Es folgen der Kinofilm „Offset“ (2006) Luc Feit wurde 1962 in Luxemburg geboren. Nach seiner Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule in Stuttgart spielte er – nach fünf Jahren Festengagement – als freier Schauspieler u.a. an der Volksbühne Berlin/Ratten07, am Théâtre de la Colline in Paris, am Kapuzinertheater und am Nationaltheater in Luxemburg sowie bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen. Luc Feit ist in vielen Kinofilmen zu sehen, z.B. in „Was nützt die Liebe in Gedanken“, „Snowman’s Land“, „Secrets of War“ oder „Die Erfindung der Liebe“. Er arbeitete mit Regisseuren wie Achim von Borries, Lola Randl, Pol Cruchten und Dieter Berner. Er wirkte in mehr als 30 deutschen Fernsehfilmen mit und hatte zahlreiche Auftritte in Krimiserien wie „Tatort“, „Ein Fall für zwei“, „SK Kölsch“ oder „SOKO Stuttgart“. In der Sat.1-Anwaltsserie „Edel & Starck“ spielte er die durchgehende Rol- DIE ANTRITTSVORLESUNG 10 le „Frank Vanderheiden” und in der WDR-Serie „Meuchelbeck“ auch durchgehend „Pfarrer Hape Seiffert”. 2002 war Luc Feit Luxemburger Shooting Star auf der Berlinale. Mit seinem Kurzfilm „Ferkel“ gewann er auf der Berlinale 1999 den „Teddy”. Seit 2000 geht er regelmäßig auf Theatertournee mit Eurostudio Landgraf. Luc Feit lebt seit 1992 in Berlin. WEITERE LESEHINWEISE • „Das unerwünschte Theater“ von Dirk Pilz, www.nachtkritik.de vom 11.2.2015 • Jens Westemeier: „Hans Robert Jauß 12.12.1921 Göppingen – 01.03.1997 Konstanz: Jugend, Krieg und Internierung“, Wissenschaftliche Dokumentation, Mai 2015, Universität Konstanz • Themenreihe „Nazi-Vorwürfe gegen Hans Robert Jauß“ (mehrere Artikel), SÜDKURIER online • „Überzeugter Weltanschauungskrieger“ von Volker Breidecker, www.süddeutsche.de vom 22.5.2015 • „Konstanz rollt Fall Hans Robert Jauß auf“ von Dr. Stefan Lüddemann, Osnabrücker Zeitung (OZ) vom 22.5.2015 11 IMPRESSUM Spielzeit 2015/2016 THEATER AN DER PARKAUE Junges Staatstheater Berlin Parkaue 29 10367 Berlin Tel. 030 – 55 77 52 -0 www.parkaue.de Intendant: Kay Wuschek Redaktion: Lina Zehelein Gestaltung: pp030 – Produktionsbüro Heike Praetor Titelfoto mit Luc Feit © Foto: Didi Danquart