TECHNIK ■ R E P O RTA G E ■ Z u k u n f t s h a u s Zeitlos Dieses Haus zeigt mustergültig, wie sich hoher ästhetischer und ökologischer Anspruch miteinander verbinden lassen. Ergebnis ist ein zukunftsorientiertes Domizil, das seinen Bewohnern klassischen Komfort und dank moderner Technologie langfristige energetische Sicherheit bietet. S ommeranfang in Mannheim. Die Geschäftsführer von Bittermann & Weiss haben zur Eröffnung ihres neuen Musterhauses geladen. Trotz Hitze draußen herrschen im Hausinnern angenehm kühle Temperaturen – und ausgelassene Stimmung: Die Gesellschafter des jungen Fertighausunternehmens, Siegfried Weiss, Thorsten Rau und Oliver Max sind bester Dinge und präsentieren stolz ihr „jüngstes Kind“, wie sie das Mannheimer Haus intern nennen. Und wie beim leiblichen Nachwuchs war es den „jungen Vätern“ auch bei ihrem neuen Muster- haus wichtig, von Anfang an, alles richtig zu machen. „Wir wollten kein modisches, sondern ein modernes, zukunftsweisendes Haus“, erläutert Siegfried Weiss. Nachhaltig, nicht modisch Zeitgemäßer Komfort, wertige Materialien, eine nachhaltige Gestaltung und eine zukunftsträchtige Energiebilanz waren die Säulen, auf denen der Entwurf sein stabiles Fundament finden sollte. Außerdem orientiert sich das Musterhaus an realistischen Rahmenbedingungen, wie sie sich auch den Bauherren stellen, die auf der Suche nach Inspirationen für ihr neues Zuhause die Ausstellung in Mannheim besuchen: Anspruchsvolle Familien, die in süddeutschen Ballungsgebieten oft nur kleine Grundstücke finden – aber dennoch großzügig und mit viel Privatsphäre wohnen möchten – und Bebauungspläne, die oft aus dem vergangenen Jahrhundert stam- men und immer noch Satteldächer vorschreiben. Vorgaben, die einschränken, eine moderne Gestaltung und Wohnatmosphäre aber nicht ausschließen, wie das Mannheimer Musterhaus von Bittermann & Weiss zeigt. Planer und Bauherrenberater Christian Scharf nahm die Herausforderung sehr gerne an und schuf ein klassisches, zweigeschossiges Wohnhaus mit flach geneigtem Satteldach und einem geradlinigen, rechteckigen Grund10/11-2012 bauen! 101 TECHNIK ■ R E P O RTA G E ■ Z u k u n f t s h a u s Viel Haus auf kleinem Grundstück: dank der zwei Vollgeschosse bietet das Gebäude über 170 Quadratmeter Wohnfläche zuzüglich des schicken Freiraumzimmers, der überdachten Terrasse. Vor direkten Blicken durch einem Raumteiler aus Beton geschützt, befindet sich neben dem Wohnbereich im Erdgeschoss noch ein ruhiger Arbeitsplatz. Eine tolle Aussicht und viel natürliches Licht im Hausinnern garantiert die großzügige Verglasung auch im Küchenbereich. Das professionell geplante Beleuchtungskonzept sorgt hier, wie im übrigen Haus, für die optimale Ausleuchtung zu jeder Tageszeit. Es lässt sich manuell regeln, zentral über das Bus-System programmieren aber auch per Smart-Phone fernsteuern. 102 bauen! 10/11-2012 Ein Bus-System (KNX) ermöglicht die Steuerung der Rollläden, Jalousien, Licht, Sicherheitstechnik und Heizung. riss. „Die Raffinesse des Entwurfes liegt im Detail“, erklärt er. Für Eleganz sorgt die Teilung der Fassade in einen hohen, verputzten Erdgeschosssockel und ein leichteres Obergeschoss, das mit dunklen Kunststoff-Fassadenplatten in Holzoptik verkleidet wurde. Das weit auskragende, filligran ausgeprägte Dach schließt das Gebäude mit schützender Geste nach Das Elternschlafzimmer wirkt dank benachbarter Ankleide besonders großzügig. Die Fenster wurden zugunsten einer intimeren Raumwirkung mit einer niedrigen Brüstung versehen. oben hin ab. Großzügige Fensterflächen in der Süd- und Westfassade des Gebäudes öffnen das Hausinnere zum kleinen, modern gestalteten Garten. Bemerkenswert ist die große Terrasse, mit schützender Überdachung. „Dieses Freiluftzimmer bietet auch bei engen Grundstücksverhältnissen einen schönen Platz im Freien, der auch bei regnerischem Wetter seinen Reiz hat“, erläutert Dipl.-Ing. Scharf dieses Highlight. Der geschickte Wechsel zwischen Offenheit und geschützten, intimen Zonen sowie eine subtile Definition der unterschiedlichen Nutzungsbereiche macht auch den Reiz der Innenräume dieses Hauses aus. Im Erdgeschoss präsentiert es sich vornehmlich offen und transparent. 10/11-2012 bauen! 103 TECHNIK ■ R E P O RTA G E ■ Z u k u n f t s h a u s Das Badezimmer verfügt über einen zweiten Zugang, der es direkt mit dem Elternschlafzimmer verbindet. Komfortabel: Die große bodengleiche Duschlösung. Trotzdem fühlt man sich hier nicht „wie auf dem Präsentierteller“. In allen Bereichen bieten sich Rückzugsorte die vor Einblicken geschützt sind, aber dennoch einen Bezug zum Gesamtraum bieten – wie zum Beispiel der Arbeitsbereich im Erdgeschoss hinter dem Raumteiler aus Beton. Klassisch und zukunftsorientiert Über eine sorgsam detaillierte, einläufige Holz-Treppe erreicht man das Obergeschoss. Im Musterhaus befinden sich hier zwei Schlafzimmer und ein luxuriöses Badezimmer nebst Ankleide. Wer mehr Privatsphäre benötigt, kann auf der großen Galerie problemlos ein weiteres Schlafzimmer durch eine zusätzliche Wand schaffen. Dank dreifach verglaster Fenster, überdurchschnittlich dichter und gedämmter Wände, Dachflächen und Bodenplatte sowie modernster Heiztechnik (Luft-/ Wasserwärmepumpe, kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung) kann das Haus den KfW-Effizienzhaus-55-Standard erreichen. Das lässt Bauherren von attraktiven staatlichen Förderungen profitieren. „Wer das große Süddach für eine Photovoltaikanlage nutzt, kann aus diesem Gebäude sogar ein Plus-Energie-Haus machen“, erläutert Gesellschafter Siegfried Weiss. Eine zentrale Haussteuerung, ein KNXBus-System, ermöglicht die komfortable und energieeffiziente Steuerung aller wichtigen haustechnischen Anlagen, von der Heizung und Verschattung, über die Beleuchtung bis hin zur Sicherheitstechnik – auch wenn die Bewohner nicht zu Hause sind. So bietet das Haus heute schon eine vernünftige, sparsame Grundlage, mit der auch künftige Anforderungen erfüllt werden sowie die unkomplizierte Möglichkeit zur nachhaltigen Nachrüstung von regenerativen Energieerzeugern. ab Ein echter Hingucker ist die freistehende Badewanne vor einer aufwendig verspachtelten Wand. Die Waschtischanlage wurde von einem lokalen Schreiner-Betrieb maßgefertigt. Daten & Fakten ENTWURF & AUSFÜHRUNG: Musterhaus Mannheim von Bittermann & Weiss Am Geißgraben 6, 97950 Gerchsheim Tel. (09344) 9209-0 www.bw-holzhaus.de m2K), Dämmung mit Holzweichfaserplatten und Steinwolle, Satteldach 22 Grad , U-Wert 0,19 W/m2K, Betondachsteine; Bodenplatte U-Wert 0,182 W/m2K; HolzAlu-Fenster mit 3-fach-Wärmeschutzverglasung, Ug-Wert 0,6 W/m2K WOHNFLÄCHE: EG 94 m2, OG 83 m2 TECHNIK: Luft-Wasser-Wärmepumpe, kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung Dieses Haus kann im Deutschen Musterhauscenter in Mannheim dienstags bis sonntags von 10 bis 17 besichtigt werden Sie möchten noch mehr sehen? Dann werden Sie unter www.facebook.com/bauen.magazin unser Freund und schauen Sie sich in unserer Fotogalerie noch viele weitere Bilder dieses neuen Musterhauses von Bittermann & Weiss an. Fotos: Bittermann & Weiss ENERGIEVERBRAUCH: KfW-Effizienzhaus 55 KOSTEN: Grundversion schlüsselfertig ab 291 620 Euro inklusive Bodenplatte Neuer Freundschaftdienst von bauen! Überdachte Terrasse 71 „Manchmal verhielten wir uns bei der Auswahl der Einrichtung wie ein altes Ehepaar“, erzählten Geschäftsführer Siegfried Weiss und Bauberater Dipl.-Ing. Christian Scharf bei der Eröffnung lachend. Sie planten das Musterhaus gemeinsam bis ins kleinste Detail. bauen! 10/11-2012 diele 14 Bad 18,5 9,00 m TEch wc 3,5 5,5 12,50 m ERDGESCHOSS 104 galerie 26 Wohnen/ Essen/ kochen 71 kind 15 SChlafen/ankleide 23,5 Anschriften Seiten 112-113 BAUWEISE: Holzverbundkonstruktion mit PutzFassade (U-Wert: 0,13 W/m2K) und Trespa-PlattenFassade (U-Wert: 0,16 W/ Primärenergiebedarf: 58,7 kWh/m²a Heizwärmebedarf: 58,88 kWh/m2a Endenergiebedarf: 22,6 kWh/m2a OBERGESCHOSS 10/11-2012 bauen! 105