Medienmitteilung vom 7. Februar 2013 URAUFFÜHRUNG

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Medienmitteilung vom 7. Februar 2013
URAUFFÜHRUNG DEUTSCHE FASSUNG / KOPRODUKTION
FIGURENTHEATERTAGE
Mi 20. / Do 21. Feb. 2013 20 Uhr
DER VERTEUFELTE TEUFEL
Eine bildhafte Erzählung mit Musik von Patrick Corillon,
Dominique Roodthooft & Thomas Smetryns
Eine Produktion von Musiktheater LOD Gent & Le Corridor Lüttich
in Koproduktion mit Theater Chur (deutsche Fassung)
Im Rahmen der «Figurentheatertage» für Erwachsene zeigt das Thater Chur am
20. und 21. Februar 2013 das fantastisch-surreale, poetisch-musikalische Objekttheater »Der verteufelte Teufel» von Patrick Corillon, Dominique Roodthooft und
Thomas Smetryns. Die in Koproduktion mit dem Theater Chur entstandene deutsche
Fassung wird in Chur uraufgeführt.
Die Erzählerin Karlijn Sileghem und der Objektspieler Patrick Corillon erzählen die
Geschichte des «Théatre de la Cocquille», einem Marionettentheater, das im
1. Weltkrieg aus der Asche eines früheren Theaters entstand, das schon seit Generationen in Sérinam, einem kleinen lothringischen Dorf am Ufer der Maas, ansässig
war. Im eisigen Kriegswinter 1915 beschliesst der Marionettenspieler, seine Marionetten für sein frierendes Publikum zu verheizen und spielt mit Brotteig-Figuren weiter. 1916 gibt er seinem verhungernden Publikum diese Figuren zu essen. Und er
spielt weiter. Es genügt die virtuose Bewegung der Marionettenstäbe, die Vorstellungskraft aller zu wecken. 1917, als öffentliche Zusammenkünfte verboten werden,
verstummt der Marionettenspieler und schreibt die Dialoge seiner Figuren auf Laken.
Nach Ende des Grossen Krieges will keiner mehr auf das stumme Marionettentheater verzichten. Der Sohn des Marionettenspielers aber verweigert die Tradition und
möchte als Schriftsteller zu den Menschen sprechen. Er überredet seinen alten Vater, das Theater einem Museum zu übergeben. Der Vater erhängt sich aus Kummer
im Wald, wo ihn der Sohn später findet. Der Teufel sucht ihn auf und überzeugt ihn,
unter seinem Schutz in die Welt zu ziehen und das Buch des Lebens zu schreiben.
Dafür fordert er die Schnur des Gehängten…
Der Bildende Künstler Patrick Corillon stellt die Worte in «Der verteufelte Teufel» typografisch dar: im Gegensatz zur gesprochenen Sprache sind die Worte hier keine
nützlichen, unsichtbaren Vehikel, die eine Bedeutung tragen, es sind nicht die Worte,
derer wir uns in unserer alltäglichen Kommunikation achtlos bedienen, sondern materielle, mysteriöse Entitäten, die mehr Bedeutung zeigen, als ein flüchtiges gesprochenes Wort zum Ausdruck bringen kann. Die Musik von LOD-Komponist Thomas
Smetryns schafft Atmosphäre, errichtet ein musikalisches Bühnenbild und geht einen
Dialog mit der Erzählerin, als auch mit der Puppenkiste ein. Sie kreiert Stille für Patrick Corillons poetischen Raum, in dem Bedeutungen und Bilder wuchern können.
Die ausgewogenen musikalischen Interventionen erfüllen ein und dieselbe Funktion:
sie machen die Stille des Erzählers greifbar, wodurch das schweigende Sprechen
der Puppenkiste desto prägnanter erscheint.
Patrick Corillon hat diese bildhafte Erzählung mit Musik in Zusammenarbeit mit dem
Musiktheater LOD aus dem flämischen Gent und dem Theater Le Corridor aus dem
wallonischen Lüttich geschaffen. Die in Koproduktion mit dem Theater Chur entstandene deutsche Fassung wird in Chur uraufgeführt.
Spiel: Patrick Corillon, Karlijn Sileghem
Piano: Heleen Van Haegenborgh
Konzept & Text: Patrick Corillon
Musik: Thomas Smetryns
Niederländische Übersetzung: Paul Pourveur
Deutsche Übersetzung: Stefan Barmann
Coach: Dominique Roodthooft
Sprachcoach deutschsprachige Aufführung: Sabine Reifer
Beleuchtung: Joël Bosmans
Ton: Pierre Neu
Technische Koordination: Nic Rosseeuw
Technik: Pino Etz, Brecht Beuselinck
Produktionsleitung: Kristel Deweerdt
Produktion: Musiktheater LOD Gent, Le Corridor Lüttich
Koproduktion deutsche Fassung: Theater Chur
Preise: CHF 42.– / 21.– ermässigt
Dauer: ca. 60 Min.
«Der verteufelte Teufel» ist eine Bearbeitung der französischen Inszenierung von
«Le diable abandonné», die 2007 von Le Corridor (Lüttich), Théâtre de la Place (Lüttich) und Théâtre le Granit (Belfort, FR) produziert wurde. Eine flämische Version
«De duivel beduveld» wurde 2010 in Gent uraufgeführt.
Mit Unterstützung der Französischen Gemeinschaft – Abteilung Theater, der Region
Wallonien und Wallonien-Brüssel International
Patrick Corillon
Wohnt und arbeitet in Paris und Lüttich. Er wird von der Galerie In Situ (Paris) vertreten. Seine Arbeiten waren bereits in Museen wie der Tate Gallery, dem Royal College of Art in London, dem Centre Georges Pompidou in Paris, dem Paleis voor
Schone Kunsten in Brüssel und Charleroi, den Stiftungen De Appel und Witte de With
in den Niederlanden, der Stiftung Gulbenkian in Lissabon zu sehen. Seit 2007 arbeitet Corillon an seinem Projekt «Le diable abandonné» (Der verteufelte Teufel) und es
entstanden drei Bücher, die bei der Éditions MeMo (Nantes) erschienen sind, sowie
drei Vorstellungen: eine lettristische Phantasie in drei Szenen. Danach beschäftigte
sich Corillon stets mehr mit Bühnenprojekten, bei denen Musik eine grosse Rolle
spielt. Zwischen 2010 und 2012 arbeitete er an der Soloperformance «La rivière bien
nomméé», der musikalischen und plastischen Arbeit «Oskar Serti va au Concert» für
das Klangforum des Wiener Konzerthauses und einem Musiktheaterstück nach Maeterlincks «Die Blinden» mit dem jungen Komponisten Daan Janssens bei LOD Gent.
Dominique Roodthooft
Beendete 1993 ihr Studium am Conservatoire Royal de Musique in Lüttich und erhielt
dort den ersten Preis für Drama. Sie arbeitet als Schauspielerin und Regisseurin und
ist künstlerische Leiterin des Lütticher Theaters Le Corridor. Sie inszenierte eine
Vielzahl von Stücken und Uraufführungen, darunter «Le paradis des chiens» und
«Une soirée sans Histoire». Für beide Inszenierungen erhielt sie einen Theaterpreis
für junge Theatermacher. Die Inszenierung «Construire un feu» (nach Jack London)
aus dem Jahr 2003 erhielt einen Preis für den besten Monolog. 2004 führte sie Regie
bei der «L’opéra bègue» (Die Stotteroper) in einer Koproduktion mit LOD mit einem
Text von Pieter De Buysser und Musik des LOD-Komponisten Dick van der Harst.
Auch die von Dominique Roodthooft inszenierte Vorstellung «Du pain pour les écureuils» beruhte auf einem Text von Pieter De Buysser. 2007 unterstützte sie Patrick
Corillon bei der Regie von «Le diable abandonné». Diese Vorstellung wurde später
dann in einer Neuaufnahme umgearbeitet zu «De duivel beduveld» (Der verlassene
Teufel). Quer durch alle ihre Arbeiten hindurch hat sie ein Netzwerk von Verbindungen zwischen Philosophen, Filmemachern, Künstlern, Bürgern, Dichtern, Soziologen
und Militanten geschaffen und darin die verschiedensten Auslegungen ein und desselben Themas nahtlos aneinandergefügt. Als Fortsetzung von «SMATCH[1]» und
«SMATCH[2]» (Festival d’Avignon, Juli 2010) wird sie im Dezember 2013 an
«SMATCH[3]» – Même si vous tremblez de peur introduisez votre tête avec calm,
einer Koproduktion mit Manège à Mons, KVS Brüssel und Théâtre de la Place in Lüttich arbeiten.
Karlijn Sileghem
Als flämische Schauspielerin vor allem bekannt aus Serien wie «Het Peulengaleis»
und «Sedes en Belli». Sie spielte die Hauptrolle in dem flämischen Film «Suspect»
und war auch in «De Kavijaks», einer Serie über eine Fischerfamilie, zu sehen. Inzwischen ist sie eine der Sängerinnen der Gruppe «Hormonia», die mit dem Song
«Kevin» einen kleinen Hit lancieren konnte. Karlijn Sileghem ist auch bekannt als
Sylvia Muyshondt, die Hausfrau aus Asse, eine Figur aus dem VTM – Fernsehprogramm Hoe?Zo!. Im vergangenen Jahr spielte sie die Hauptrolle (Elisabeth) in der
renommierten VRT-Fernsehserie «Katarakt», einer Familiensaga aus dem Haspengouw. Karlijn Sileghem spielte ausserdem bei verschiedenen Theatergruppen wie
u.a. De Blauwe Maandag, Toneelhuis, Theater-Theater, Het Gevolg, Brabants Productiehuis.
Heleen Van Haegenborgh
Studierte Piano am Konservatorium Gent. Sie beschäftigt sich mit einer Reihe verschiedener Projekte, bei denen die neue Musik der Ausgangspunkt ist. Einige Treffworte für diese musikalischen Klänge sind: inside Piano, Saiten, Gläser, Kassetten-
recorder, Bänder, Experiment, Collagen, Präparationen… Sie spielte bereits für: das
Festival van Vlaanderen, das Courtisane Festival, das Blue Note Festival, Happy
New Ears, die Biennale Hoet Bekaert, das Internationaal Filmfestival (Rotterdam),
das Holland Animation Filmfestival, das Toon Festival (Haarlem), das Theater Kikker
(Utrecht), das Seeds and Bridges Festival (Hull), die Manchester University, Cafe Oto
(London), die Surrey University, die Ossia Fine Arts Gallery (Chicago), Roulette (New
York), Brakke Grond (Amsterdam), Le quai ( Angers), Axes (Eindhoven), die Weltausstellung Expo 2010 (Shanghai, Hangzhou). Sie realisierte Projekte mit verschiedenen Künstlern wie der Fotografin Katrien Vermeire, dem Komponisten Thomas
Smetryns, der Komponistin Esther Venrooy, den Bildenden Künstlern Kelly Schacht,
Johan De Wilde, Jasper Rigole, Jürgen De Blonde, Kristof Roseeuw, Lander Gyselinck und Wu Fei, dem Hermes Ensemble, Artcinema OffOff, Muhka Media. Die beiden von ihr bei Entr’acte London herausgebrachten Alben wurden u.a. in «The Wire» sehr gelobt. Bei LOD hat Heleen Van Haegenborgh an der Produktion «Vader,
Moeder, Ik en Wij» mitgearbeitet.
Musiktheater LOD Gent
Das LOD|muziektheater ist ein Genter Künstlerhaus für Oper, Musical und andere
Arten von Musiktheater. Es ist bereits seit 20 Jahren für seine bahnbrechende künstlerische Arbeit bekannt. LOD gestaltet und produziert Kunstprojekte mit einem Ensemble von verschiedenen Künstlern wie den Komponisten Kris Defoort, Dick Van
Der Harst, Jan Kuijken, Dominique Pauwels, Daan Janssens und Thomas Smetryns,
der Regisseurin Inne Goris, der Schauspielerin und Regisseurin An De Donder, dem
Schauspieler, Autor und Regisseur Josse De Pauw und dem Philosophen und
Schriftsteller Pieter De Buysser. Sie arbeiten an einem breiten Spektrum von Projekten, in denen die verschiedensten künstlerischen Genres einander begegnen. Aufgrund ihrer zeitgenössischen Auslegung des Musiktheaters werden die LOD-Künstler
ganz besonders geschätzt. Ihre Arbeit ist sehr vielseitig und lässt sich nicht leicht auf
ein bestimmtes Genre festlegen. Sie ist aber immer das Ergebnis tiefgehender künstlerischer Untersuchungen, grosser Kreativität und intensiver Spielfreude. Mit Produktionen wie «The Woman who walked into doors», «Yerma vraagt een toefeling»,
«Diep in het bos», «Het huis der verborgen muziekjes I & II», «Liefde/zijn handen»,
«The attendant’s gallery», «Die siel van die mier Twee oude vrouwtjes», «House of
the Sleeping Beauties», «Ghost Road» und «An Old Monk» hat LOD bereits grossen
Beifall im In- und Ausland geerntet. LOD widmet der Zusammenarbeit mit wallonischen Künstlern grosse Aufmerksamkeit. Das beweisen Produktionen wie «De duivel
beduveld» und «The Attendants’ Gallery» (eine Zusammenarbeit mit u.a. Dominique
Goblet und Thierry Van Hasselt). LOD hat viele Partner im In- und Ausland, darunter
deSingel (Antwerpen), La Monnaie/De Munt (Brüssel), das Concertgebouw (Brügge),
Vlaamse Opera (Gent), die Rotterdamse Schouwburg, Le Maillon (Straßburg),
L’opéra de Dijon und L’Hippodrome (Douai).
Medienmitteilung und Pressefotos finden Sie im Bereich Presse unter
www.theaterchur.ch
KONTAKT
Anita Willi, Mandat Marketing & Presse Theater Chur
08eins – Agentur für Marketing mit Kultur
Kornplatz 12
CH-7000 Chur
T +41 (0)81 250 60 81
M +41 (0)79 662 38 00
F +41 (0)81 534 60 82
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Ann-Marie Arioli, Stv. Direktorin und Dramaturgin Theater Chur
Theater Chur
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