Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt 2 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | Seinteninfo Headline Subline Fließtext Inhaltsverzeichnis | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Inhaltsverzeichnis 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 2. 2.1 2.2 2.3 3. 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 4. 5. 6. 6.1 6.1.1 6.1.2 6.2 6.3 7. Vorwort Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes Ziele und Erwartungen Perspektive Bau- und Liegenschaftsmanagement 2020 Bau- und Liegenschaftsverwaltung von 1991 bis 2012 Liegenschaftsverwaltung Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement SachsenAnhalt (BLSA) Errichtungsgesetz Landesbetrieb BLSA Neuordnung der Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt Errichtungsgesetz Betriebsordnung Aufgaben Liegenschaftsmanagement Baumanagement Bundesbau Landesbau (Ressortbau) Hochschulbau Zuwendungsbaumaßnahmen STARK III Hochschulbauplanung / Hochschul- bauförderung Projekte Landesbau (Ressortbau) Wesentliche in den letzten Jahren realisierte Große Baumaßnahmen Bedeutende Große Baumaßnahmen in den nächsten Jahren Hochschulbau Bundesbau Landesbetrieb BLSA als Arbeitgeber 4 5 5 6 7 8 8 9 9 10 10 11 11 12 13 18 18 21 21 22 22 26 26 26 30 30 32 34 3 4 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | Vorwort Vorwort von Jörg Felgner - Staatssekretär Zu Jahresbeginn 2013 konnten wir für eines der größten Bauprojekte in Sachsen-Anhalt Richtfest feiern: für den Neubau Zweigbibliothek der Geistes- und Sozialwissenschaften auf dem Gelände des Steintor-Campus der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale). Diese MillionenEuro-Investition ist gut angelegtes Geld und zeugt ein weiteres Mal von der Kontinuität des staatlichen Bauens in unserem Land. Denn was die wenigsten wissen: Das Land ist größter Bauherr in Sachsen-Anhalt und verfügt über einen beträchtlichen Besitz an Liegenschaften, dessen Verwaltung, Bewirtschaftung und Verwertung überwiegend im Geschäftsbereich des Ministeriums der Finanzen erfolgt. Neben der Liegenschaftsverwaltung gehören auch Planung und Durchführung aller Baumaßnahmen des Landes einschließlich des Hochschulbaus sowie der zivilen und militärischen Baumaßnahmen des Bundes zu den Aufgaben des Ministeriums. Dazu zählen unter anderem Museen, Theater und Kirchen, Hochschulen, Kliniken, Polizeiinspektionen, Finanzämter, Kasernen und viele andere Bauaufgaben. Mit einem realisierten Bauvolumen von nahezu fünf Milliarden Euro für verschiedenste Bauprojekte seit der Wende – im Landes- und Bundesbau, für Kliniken und Universitäten sowie Hochschulen – ist die Staatshochbauverwaltung zuverlässiger Partner der Bauwirtschaft, des Handwerks, der freiberuflichen Architekten und Ingenieure. Allein in den letzten fünf Jahren wurden jährlich rund 150 Millionen Euro ausgegeben. Wegen der wachsenden Bedeutung der Immobilien als Wirtschaftsfaktor für das Land Sachsen-Anhalt ist die Optimierung des Immobilienbestandes eine wesentliche Aufgabe der Vermögensverwaltung. Dazu gehört, die Immobilien möglichst effizient zu nutzen, verstärkt wirtschaftliche Gesichtspunkte zu beachten und nach kaufmännischen Methoden zu arbeiten sowie die entbehrlichen Immobilien renditeorientiert zu verwerten. Staatliche Bauten sind durch einen hohen Anspruch sowohl an die Funktionalität, Wirtschaftlichkeit als auch an die gestalterische Qualität der Gebäude gekennzeichnet. In der Folge kommt dem staatlichen Hochbau eine Vorbildfunktion bezüglich der Förderung der Baukultur und der Pflege des baukulturellen Erbes zu. Hervorragend ausgebildete Menschen sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft und die Sicherung des Wohlstandes der Gesellschaft. Der Hochschulbau ist eine Zukunftsaufgabe für das Land. Er entscheidet maßgeblich die Qualität von Lehre und Forschung. So wurden in den vergangenen 20 Jahren mehr als 1,5 Milliarden Euro in den Hochschulbau investiert. Dadurch finden die Studierenden jetzt überdurchschnittlich gute Bedingungen vor. Zugleich ist es gelungen, eine unverwechselbare Identifikation der Architektur mit Lehre und Forschung sowie mit den jeweiligen Orten zu schaffen. Damit wird der Hochschulbau auch zu einer Facette des Stadtumbaus. Jörg Felgner Staatssekretär 1. Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt 1.Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes 1.1Ziele und Erwartungen Maßgebliche Leitlinien der Finanzpolitik Sachsen-Anhalts sind Stabilität, Solidität und Nachhaltigkeit. Angesichts des hohen Schuldenstands und der künftig weiter abnehmenden Finanztransfers von Bund und EU in den Landeshaushalt wird eine konsequente Haushaltskonsolidierung der Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen gerecht. Oberste finanzpolitische Ziele bleiben die Vermeidung der Neuverschuldung, der mittelfristige Aufbau neuer Reserven sowie die Tilgung der Landesschulden. Laut der 2011 geschlossenen Koalitionsvereinbarung soll bis spätestens 2019 eine Haushaltsstruktur geschaffen sein, die dann dauerhaft ohne zusätzliche Hilfe von außen auskommt. Zum einen profitiert Sachsen-Anhalt von energetisch sanierten Gebäuden, da sinkende Energie- und Bauunterhaltskosten zukünftige Haushalte entlasten. Zum anderen unterliegt das Land der Pflicht, sein Eigentum werterhaltend beziehungsweise -steigernd zu pflegen und damit den Grundstein für eine ausgeglichene Bilanz im Landeshaushalt zu schaffen. Die letzten Jahre sind durch die konsequente Rückführung des Personalbestandes von einer Aufgabenverdichtung gekennzeichnet. Von den Angehörigen der Landesverwaltung wird eine komplexe Arbeitsweise verlangt, um mit weniger Personal die Pflichtaufgaben des Staates zu bewältigen. In diesem zeitlichen Rahmen findet auch der Umbau der Bau- und Liegenschaftsverwaltung statt. Die ebenfalls im Koalitionsvertrag verankerte Maßnahme stellt eine der zentralen Veränderung in dieser Wahlperiode dar. Durch die Zusammenführung des Bau- und Liegenschaftsmanagements können die jetzt anstehenden Veränderungsprozesse aktiv angegangen und gesteuert werden. Bei diesem notwendigen Prozess ist in den kommenden Jahren besonderes Augenmerk auf die Rahmenbedingungen der Aufgaben zu legen. Unterbringung und Ausstattung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind so zu organisieren, dass diese die an sie gestellten Anforderungen erfüllen können. Die Hauptaufgabe für die kommenden Jahre besteht darin, die dem Land gehörenden Liegenschaften zu einem aktiven Teil der neuen Haushaltsstruktur zu entwickeln. Die Verwaltung des Landes Sachsen-Anhalt verkleinert sich seit Jahren. Demzufolge werden ständig weniger Liegenschaften benötigt. Jetzt müssen die Grundlagen für eine konsequente Verwertung der nicht benötigten bebauten und unbebauten Grundstücke geschaffen werden. Das beim Land verbleibende Grundeigentum ist werterhaltend zu entwickeln. Bei der jetzt umgesetzten Struktur der Bau- und Liegenschaftsverwaltung Sachsen-Anhalts wurden nicht nur die genannten Aspekte einbezogen; es erfolgte zudem eine Orientierung an den erfolgreichen Modellen anderer Länder. Nur die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus einer Liegenschaft und das Wissen um die strukturellen Anpassungen in den kommenden Jahren stellt sicher, dass zukunftssichere und nachhaltige Entscheidungen zur Entwicklung des Immobilienbestands des Landes getroffen werden können. Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle: Neuwerk 7, Anbau für Fachbereich Desgn 5 6 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 1. Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes 1.2 Perspektive Bau- und Liegenschaftsmanagement 2020 Die Planung der Hochbauaktivitäten sowie die strategische Entwicklung des Liegenschaftsmanagements gehören zu der zentralen Querschnittsaufgabe des Landes Sachsen-Anhalt in den nächsten Jahren. Für dieses vielschichtige Thema notwendig war zunächst im ersten Schritt die Überprüfung und Aktualisierung des Baubedarfs bis zum Jahr 2020 und die Erfassung in einer neu gestalteten Prioritätenliste der großen Baumaßnahmen. Grundvoraussetzung für die Steuerung dieser Prozesse war es, die staatliche Hochbauverwaltung und das Liegenschaftsmanagement zu einem Bau- und Liegenschaftsmanagement in einer zentralen Struktur zusammen zu führen. Das erfolgte zu Jahresbeginn 2012 mit der Gründung des Landesbetriebs Bau- und Liegenschaftsmanagement BLSA. Zielstellung: mittel- bis langfristig einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten, Vorsorgelemente entwickeln und stärken sowie die Ausgabenstrukturen auf eine dauerhaft finanzierbare Grundlage stellen. Das Bau- und Liegenschaftsmanagement wird so in die Lage versetzt wirtschaftlich zu sanieren, Flächennutzungen zu optimieren, Standortplanungen weiter zu entwickeln und eine effiziente strukturelle Bedarfsdeckung zu sichern. Die Verschmelzung der Bau- und Liegenschaftsverwaltung führt zu einem ganzheitlichen Immobilienmanagement, da Schnittstellen reduziert und Prozesse auf den gesamten Lebenszyklus der Immobilie fokussiert werden. Die Auswirkungen dieser Maßnahme sind vielschichtig. Die wesentlichen Essentials sind dabei wirtschaftliche und nutzerorientierte Betrachtung der Landesliegenschaften Betrachtung der Immobilie über den gesamten Lebenszyklus Hochschule Merseburg: Hörsaal (Gebäude 130) konsequente Umsetzung des Mieter-Vermietermodells unter Anwendung marktgerechter Mieten daran ausgerichtet ein sachgerechter Bauunterhalt sowie rechtzeitige werterhaltende und wertsteigernde Maßnahmen größtmögliche Nutzung durch Standortoptimierung sowie Einsatz innovativer Finanzierungsmodelle Durch die konsequente Anwendung aller zur Verfügung stehenden Instrumentarien wird es möglich sein, den im Rahmen von kleinen Baumaßnahmen und Bauunterhaltungsmaßnahmen aktuell bestehenden Baubedarf nachhaltig abzubauen. Finanzierungsentscheidungen, auch alternative Finanzierungen der großen Baumaßnahmen (GNUE) werden nach fundierten Untersuchungen auf der Basis der Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit zu treffen sein. Hier kommt der Kompetenz des neuen Bau- und Liegenschaftsmanagements eine erhebliche Bedeutung zu. Im Zuge der Neuausrichtung des Bau- und Liegenschaftsmanagements wurde eine Untersuchung der Potenziale des Immobilenvermögens des Landes (Potenzialanalyse) mit dem Ziel erarbeitet, nennenswerte Haushaltsbeiträge zur Finanzierung des aufgelaufenen Baubedarfs aufzuzeigen. Nach Auswertung der Datenlage wird dem Land unter anderem folgende Strategie empfohlen: Kontinuierlich auszuschöpfende Potenziale aus der Bewirtschaftung der Immobilien und dem Flächenmanagement Realisierung der Verwertungsmöglichkeiten der nicht betriebsnotwendigen Immobilien Zeitnahe, volumenstarke monetäre Effekte durch Verwertung realisieren Im Gutachten zur Nutzung des Immobilienpotenzials des Landes wird die Umsetzung einer Verwertungsstrategie von Immobilien zur Realisierung von Liquidität in einer Größenordnung, die als Beitrag zur Finanzierung des Abbaus des bestehenden Sanierungs- und Renovierungsstaus nutzbar wird, empfohlen. Hochschule Merseburg: Foyer (Gebäude 120) 1. Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Dabei können auch im geringeren Umfang aus der Verwertung des Allgemeinen Grundvermögens (AGV) sowie durch Maßnahmen der Optimierung im Bestand Wertschöpfungspotenziale erschlossen werden. Im Hinblick auf die Veränderung der Verwaltungsprozesse und die Finanzierung der Maßnahmen bedeutet dieses einen gravierenden, aber notwendigen Systemwechsel gegenüber früheren Arbeits- und Organisationsstrukturen in der Bau- und Liegenschaftsverwaltung, der nur im Einvernehmen mit dem Landtag möglich ist. 1.3 Dieser neue Ansatz bringt dem Landesbetrieb BLSA Handlungsspielräume und neue Kompetenzen, um den spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Die volle Handlungsmöglichkeit in der Eigentümerfunktion, die Bildung von Rücklagen und Rückstellungen sowie die Abkehr vom Prinzip der Jährlichkeit im Haushalt sind entscheidende Punkte, damit der Landesbetrieb BLSA den Anforderungen als wirtschaftlich geprägter Bau- und Immobiliendienstleiter gerecht werden kann. Bau- und Liegenschaftsverwaltung von 1991 bis 2012 Bauverwaltung, Staatshochbauämter und Oberfinanzdirektion/Landesbauabteilung Die Landesbauverwaltung wurde entsprechend dem Beschluss der Landesregierung 1991 nach dem klassischen dreistufigen Verwaltungsaufbau im Geschäftsbereich des Ministeriums der Finanzen eingerichtet. 1997 erfolgte eine erste Organisationsänderung der Bauverwaltung, bei der der 3-stufige Verwaltungsaufbau im Landesbau in eine 2-stufige Verwaltung umstrukturiert wurde. Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt (LBB LSA) für Hoch- und Straßenbau sowie das Liegenschaftsund Immobilienmanagement Sachsen-Anhalt (LIMSA) für Liegenschaftsverwaltung Durch Beschluss der Landesregierung wurden dem Ministerium für Bau und Verkehr (MBV) mit Wirkung vom 01.01.2004 alle Aufgaben des Straßen- und Hochbaus des Landes Sachsen-Anhalt übertragen. Der neu entstandene Landesbetrieb Bau (LBB LSA) wurde durch das Gesetz zur Errichtung des Landesbetriebes Bau Sachsen-Anhalt vom 21.12.2004 mit Wirkung vom 01.01.2005 errichtet. Hochschule Merseburg: Bibliothek Hochschule Merseburg: Gebäude 130 7 8 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 1. Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes 1.4Liegenschaftsverwaltung Die Liegenschaftsverwaltung wurde mit der Gründung des Landes Sachsen-Anhalt im Jahre 1991 dezentral organisiert und den 3 Regierungspräsidien in Dessau, Halle und Magdeburg zugeordnet. Der grundsätzliche Auftrag der damaligen Liegenschaftsverwaltung bestand im Wesentlichen in der Veräußerung des nicht zu Verwaltungszwecken benötigten Grundvermögens. Im Zuge der Aufteilung des ehemals volkseigenen DDR-Grundvermögens im Wege der Vermögenszuordnung gelangten weitaus mehr Liegenschaften in das Landesvermögen als am Markt veräußert werden konnten. Im Vermögensinteresse des Landes wurde es notwendig, die Entscheidungskompetenz zentral zu bündeln und zu stärken. Zum 01.01.2004 wurde deshalb der Landesbetrieb Liegenschafts- und Immobilienmanagement (LIMSA) gegründet, der die Aufgaben des zentralen Liegenschaftsmanagements übernahm. Mit der Gründung dieses Landesbetriebes war es erstmals möglich, die vorhandene Behördenstruktur bei der bisher dezentralen Liegenschaftsverwaltung aufzulösen und die erforderliche Flexibilität für ein betriebswirtschaftliches Handeln zu schaffen. Die Aufgaben des Ministeriums der Finanzen beschränken sich seitdem auf die Wahrnehmung der Eigentümerfunktion, die Wahrnehmung der Vermögensinteressen des Landes und die Fach- und Rechtsaufsicht. 1.5Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) Zum 01.04.2012 gingen die Aufgaben des staatlichen Hochbaus und des Landesbetriebes Liegenschaftsund Immobilienmanagement auf den neu gegründeten Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes Sachsen-Anhalt (BLSA) über, so dass Eigentümerfunktion und Bauverwaltung nunmehr in einer einheitlichen Organisation zusammengefasst sind. Die operativen Aufgaben werden seit 01.04.2012 durch den jüngsten Landesbetrieb im Bundesland, das „Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA)“, wahrgenommen. Grundlage für die Einrichtung war das „Gesetz zur Neuordnung der staatlichen Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung“, das im Dezember 2011 vom Landtag verabschiedet wurde. Mit diesem Gesetz wurden die Voraussetzungen für die Zusammenlegung der Liegenschaftsverwaltung (früher LIMSA) und des staatlichen Hochbaus (früher Teilaufgabe des Landesbetriebes Bau Sachsen-Anhalt (LBB LSA)) zum Landesbetrieb BLSA geschaffen. Bereits 2011 wurden im Rahmen der Regierungsbildung und Neuabgrenzung der Geschäftsbereiche der Landesregierung die Aufgaben der Liegenschaftsverwaltung und des staatlichen Hochbaus im Geschäftsbereich des Ministeriums der Finanzen zusammengeführt. Hochschule Harz, Standort Wernigerode: Rektorat und Mensa Aufgabe des Zentralen Bau- und Liegenschaftsmanagements ist die Qualifizierung des Immobilienmanagements des Landes zu einem wirtschaftlich ausgerichteten Dienstleister. Mit der Organisationseinheit „Landesbetrieb BLSA“ ist es erstmals möglich, die verantwortlichen Zuständigkeiten für eine Immobilie in deren gesamten Lebenszyklus in einer Hand zusammen zu führen. Der Landesbetrieb BLSA untersteht der Fachaufsicht des MF und sorgt neben der Wahrnehmung der klassischen staatlichen Hochbaumaßnahmen für die zweckmäßige, bedarfsgerechte und wirtschaftliche Unterbringung der Behörden und Einrichtungen des Landes. Neben der Zentrale in Magdeburg unterhält der Landesbetrieb BLSA zwei als Niederlassung bezeichnete Nebenstellen und deren Außenstellen. Nebenstellen sind die Niederlassung Nord-West in Magdeburg, der organisatorisch unselbständige Außenstellen in Halberstadt und Stendal zugeordnet sind, sowie die Niederlassung Süd-Ost in Halle, der eine organisatorische unselbstständige Außenstelle in DessauRoßlau zugeordnet ist. Hochschule Harz, Standort Halberstadt: Fachbereich Verwaltungswissenschaften 2. Errichtungsgesetz Landesbetrieb BLSA | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt 2.Errichtungsgesetz Landesbetrieb BLSA 2.1Neuordnung der Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt Nach der Landtagswahl im Frühjahr 2011 wurden die Geschäftsbereiche der obersten Landesbehörden durch Kabinettsbeschluss neu abgegrenzt. Dem Ministerium der Finanzen wurde danach auch die Zuständigkeit für den staatlichen Hochbau übertragen. In der Koalitionsvereinbarung vom April 2011 stellten die Regierungsparteien CDU und SPD fest, dass das Liegenschafts- und Baumanagement zentrale Bedeutung für den Erfolg der Konsolidierungsstrategie des Landes hat. Mit Blick auf die vorliegenden Erkenntnisse aus der Evaluierung der Landesbetriebe im Jahr 2010 sollten weitere Optimierungspotenziale eines einheitlichen Gebäudemanagements in einer zentraler Zuständigkeit durch die Zusammenführung der immobilienzentralen Aktivitäten mit dem staatlichen Hochbau erschlossen werden. Das Kabinett beschloss im September 2011 die Einrichtung des Landesbetriebes Liegenschafts- und Baumanagement Sachsen-Anhalt (BLSA). Die Grundlagen für die Zusammenführung der bisherigen Liegenschafts- und Hochbauverwaltung wurden mit dem Gesetz zur Neuordnung der staatlichen Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung vom 21.12.2011 geschaffen. Die Aufgaben der Liegenschafts- und Hochbauverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt werden nunmehr im Ministerium der Finanzen und in einem zum 01.04.2012 gegründeten Landesbetrieb (BLSA) wahrgenommen. Neben dem Liegenschafts- und dem Baumanagement für das Land werden in dieser Organisationsstruktur im Wege der Organleihe Aufgaben des Bundesbaus wahrgenommen. Der Landesbetrieb BLSA verwaltet die ihm übertragenen Grundstücke unter Berücksichtigung der Aufgaben des Landes nach immobilienwirtschaftlichen Grundsätzen. Damit wurde erstmals in Sachsen-Anhalt die Verantwortung für Immobilien im gesamten Lebenszyklus in einem Landesbetrieb gebündelt. Nunmehr sind die Möglichkeiten eröffnet, Entscheidungen über Erwerb, Neubau, Nutzung, Bewirtschaftung, Um- und Erweiterungsbau und auch die Verwertung ganzheitlich nach wirtschaftlichen Grundsätzen zu treffen. Im Koalitionsvertrag für die sechste Legislaturperiode des Landtags von Sachsen-Anhalt von 2011 bis 2016 wurden von den Koalitionspartnern für die Bereiche der Liegenschaften und der Baumaßnahmen des Landes nachfolgende Punkte vereinbart, die eine zentrale Bedeutung für den Erfolg der Konsolidierungsstrategie im Bereich des Bau- und Immobilienmanagement haben: Einbeziehung von Öffentlich-Privaten-PartnerschaftModellen (ÖPP) in die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bei der Realisierung von Baumaßnahmen, Weiterentwicklung der vorhandenen Landesliegenschaften in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen, Reduzierung des Energiebedarfs in den vorhandenen Gebäuden, verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien, innovatives und Klima schonendes Bauen bei Baumaßnahmen des Landes, Durchführung von Architektenwettbewerben unter anderem mit dem Ziel, zeitgemäße und nachhaltige Lösungen zu erreichen, funktionale, technische und gestalterische Steigerung der baulichen Qualität bei der Errichtung, Änderung und Unterhaltung von Gebäuden. Die Ziele des Veränderungsprozesses sind Entwicklung und Umsetzung der Vermarktungsstrategie für Landesimmobilien, effizienter, nutzerorientierter Umgang mit dem Immobilienvermögen des Landes, zentrale Deckung des Bedarfes an Immobilien für Aufgaben des Landes, Schaffung einer einheitlichen, zentralen Datentransparenz, Kosteneinsparung durch effiziente Bewirtschaftung der Landesimmobilien, konsequente Erhöhung des Nutzungsgrades landeseigener Immobilien, Realisierung von Erlösen aus Vermietung und Verwertung von Immobilien als Beiträge zur Entlastung des Haushalts. Das Leistungsspektrum des Landesbetriebes rund um die Immobilien des Landes Sachsen-Anhalt unter Beachtung moderner wirtschaftlicher Standards im Liegenschafts- und Baumanagement umfasst: Bereitstellung von Immobilien für raumnutzende Verwaltungseinheiten des Landes zu Marktpreisen, Bauangelegenheiten der Ressorts und ihrer nachgeordneten Behörden, Bauangelegenheiten des Bundes (Organleihe), Dienstleistungen zum Unterhalt und Betrieb von Gebäuden und Liegenschaften während der Nutzungsphase, Verwertung des entbehrlichen Immobilienbestandes. 9 10 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 2. Errichtungsgesetz Landesbetrieb BLSA 2.2Errichtungsgesetz Durch das Errichtungsgesetz vom 21.12.2011 wurde die Zusammenführung aller immobilien- und staatshochbaubezogenen Aktivitäten des Landes zu einem zentralen und einheitlichen Bau- und Liegenschaftsmanagement (Landesbetrieb BLSA) beschlossen und mit Wirkung zum 01.04.2012 ein zentraler und einheitlicher Betrieb für Bauund Liegenschaftsmanagement im Land Sachsen-Anhalt eingerichtet. Er ist Kompetenzzentrum und Serviceeinrichtung für alle Leistungen rund um die Immobilien des Landes und nimmt die Aufgaben des staatlichen Liegenschaftsmanagements, die Unterbringung der Landeseinrichtungen, die Steuerung und Betreuung aller Hochbaumaßnahmen des Landes, die Pflege der Baukultur und das Baumanagement für den Bund wahr. Der Landesbetrieb BLSA erfüllt somit bei den landeseigenen Gebäuden sämtliche Aufgaben des Immobilien-, Gebäude- und Baumanagements über den gesamten Lebenszyklus. Oberstes Ziel ist die zweckmäßige, bedarfsgerechte und wirtschaftliche Unterbringung der Landeseinrichtungen. Der Landesbetrieb BLSA ist rechtlich unselbstständig und Teil der unmittelbaren Landesverwaltung. Er untersteht der Aufsicht des Ministeriums der Finanzen als dem für Liegenschaften, Verwaltung Sondervermögen, Grundstock des Landes Sachsen-Anhalt zuständigen Ministerium. Gemäß Artikel 1 § 2 des Gesetzes zur Neuordnung der staatlichen Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung ist dem Landesbetrieb BLSA das Verwaltungsgrundvermögen und das Allgemeine Grundvermögen des Landes Sachsen-Anhalt zum 01.04.2012 vollständig und zur eigenständigen Verwaltung zur Verfügung gestellt worden. 2.3 Betriebsordnung Der Landesbetrieb BLSA hat eine Betriebsordnung (BO BLSA), die im Wesentlichen die Geschäftsführung, innere Struktur und Aufgabenerledigung regelt. Das Unternehmen besteht, neben der Geschäftsführung, aus den Geschäftsbereichen Zentrale Dienste, Liegenschaftsmanagement und Baumanagement. Die Geschäftsbereiche werden untergliedert in Fachbereiche und diese gegebenenfalls in Fachgruppen. Die mit Gesetz übertragenen Aufgaben gliedern sich in den Geschäftsbereichen Liegenschaftschftsmanagement und Baumanagement wie folgt: Portfoliomanagement, Grundstücksverkehr, Grundstücksentwicklung, Verwertung von Immobilien, Verwalten und Bewirtschaften der Liegenschaften sowie Gebäudemanagement, Einführung und Pflege des Vermieter-Mieter-Modells (01.01.2014), Mit dem Gesetz zur Neuordnung der staatlichen Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung wurde auch das Gesetz über das Sondervermögen Grundstock dahingehend geändert, künftige Veräußerungsgewinne aus der Verwertung der Grundstücke des Allgemeinen Grundvermögens dem Landesbetrieb BLSA zuzuführen. Für die Jahre 2012 und 2013 ist eine Übergangsregelung beschlossen worden. Die Erlöse aus dem übertragenen Sondervermögen kann der Landesbetrieb BLSA auch überjährig verwenden. Zur Ertüchtigung des Landesbetriebes BLSA zu dem zentralen Bau- und Liegenschaftsmanager des Landes Sachsen-Anhalt wird dem Landesbetrieb BLSA das Verwaltungsgrundvermögen und das allgemeine Grundvermögen des Landes zur eigenständigen Verwaltung übertragen. Ausgenommen sind die von § 7 Absatz 1 Satz 5 Hochschulmedizingesetz des Landes Sachsen-Anhalt und die im Rahmen einer Sonderregelung nach § 108 Absatz 3 des Hochschulgesetzes des Landes SachsenAnhalt betroffenen Grundstücke sowie die öffentlichen Straßen im Sinne des § 2 des Straßenverkehrsgesetzes für das Land Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus wurde die Landesregierung ermächtigt, durch Verordnung weitere Spezialgrundstücke von der Übertragung auf den Landesbetrieb BLSA auszunehmen. Hiervon machte die Landesregierung Gebrauch, indem am 02.05.2012 eine entsprechende Ausnahmeverordnung erlassen wurde. Dadurch wurden unter anderem die Grundstücke der Landesschule Pforta und der Historischen Kuranlagen in Bad Lauchstädt von der zentralen Grundstücksverwaltung durch den Landesbetrieb BLSA ausgenommen. 3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Bedarfsplanung und –deckung bei der Behördenunterbringung, Standortmanagement, Vorbereitung und Durchführung aller im öffentlichen Interesse zu erbringenden Bauleistungen bei Sicherstellung der Einhaltung der öffentlich-rechtlichen Vorschriften, Planung und Durchführung von Bau- und Bauunterhaltungsmaßnahmen, insbesondere Projektsteuerung, Planung, Bauüberwachung, Abrechnung und Dokumentation der Baumaßnahmen, gutachterliche Tätigkeit zu Objekten, fachtechnische Prüfungen von Zuwendungsbaumaßnahmen. Der Landesbetrieb BLSA ist nach betriebs- und immobilienwirtschaftlichen Grundsätzen mit dem Ziel zu führen, die bestehenden Haushaltsbelastungen zu reduzieren, die Selbstkosten des Betriebes zu decken sowie die Bedürfnisse der Nutzer zu berücksichtigen. Er hat für die wirtschaftliche Unterbringung der Behörden und Einrichtungen des Landes zu sorgen. Der Landesbetrieb BLSA schließt mit den Nutzern Nutzungsvereinbarungen ab, in denen mindestens die Nutzungsentgelte sowie Art und Umfang der von den Nutzern selbst wahrzunehmenden Aufgaben festgelegt werden. Der Landesbetrieb BLSA verwaltet und bewirtschaftet die ihm überlassenen Grundstücke über den gesamten Lebenszyklus. Nicht mehr für Zwecke des Landes benötigte Grundstücke führt der Landesbetrieb BLSA der wirtschaftlichen Verwertung zu. Der Landesbetrieb BLSA wird von einer Geschäftsführerin oder einem Geschäftsführer geführt. Sie oder er hat ihn selbständig in eigener Verantwortung nach rechtlichen und wirtschaftlichen Grundsätzen zu führen. Der Landesbetrieb BLSA verfügt ferner über einen Verwaltungsrat. 3.Aufgaben 3.1Liegenschaftsmanagement Das Land Sachsen-Anhalt verfügt über einen beträchtlichen Besitz an Liegenschaften, dessen Verwaltung, Bewirtschaftung und Verwertung überwiegend im Geschäftsbereich des Ministeriums der Finanzen erfolgt. Die Immobilien als Wirtschaftsfaktor gewinnen gerade in unserer Zeit zunehmend an Bedeutung. So ist es nur natürlich, dass auch in Sachsen-Anhalt sorgsam mit dem Immobilienbestand des Landes umgegangen werden muss. Diese Aufgabe, die Gebäude und Grundstücke effizient und wirtschaftlich zu nutzen sowie die entbehrlichen Liegenschaften gewinnorientiert zu verwerten, hat die Vermögensverwaltung übernommen. Mit der Zusammenführung des Liegenschaftsmanagements und des Baumanagements wurden Veränderungsprozesse zur Umsetzung einer wirtschaftlichen Liegenschafts- und Universitätsklinikum Halle: Standort Ernst-Grube-Straße Bauverwaltung eingeleitet. Die Landesregierung verfolgt damit das Ziel, mit dem Bau- und Liegenschaftsmanagement wirtschaftlich zu sanieren, Flächennutzungen zu optimieren und mit dem ganzheitlichen Immobilienmanagement eine effiziente Bedarfsdeckung zu realisieren. Dem Landesbetrieb BLSA obliegt durch ein gestrafftes Liegenschafts- und Baumanagement eine wirtschaftliche Liegenschaftsnutzung, durch Entwicklung geeigneter Standorte sowie den Einsatz innovativer Finanzierungsmodelle. Weiterhin soll durch Realisierung von Umsatzerlösen aus Mieteinnahmen und Verwertungen, der bestehende Stau an kleinen Baumaßnahmen und Bauunterhaltungsmaßnahmen nachhaltig abgebaut werden. Die Baumaßnahmen folgen grundsätzlich der strategischen Ausrichtung des Immobilienmanagements und den Festlegungen der Standortplanung. 11 12 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben Allgemeines Grundvermögen Landeseigene Grundstücke, die nicht für Verwaltungszwecke des Landes oder im Rahmen des Gemeingebrauchs im Aufgabenbereich des Landes genutzt werden, sind dem Allgemeinen Grundvermögen zugeordnet. Um eine Übersicht sowohl über das Allgemeine Grundvermögen als auch über das Verwaltungsgrundvermögen zu erhalten, ist ein komplettes Verzeichnis aller Liegenschaften des Landes Sachsen-Anhalt erforderlich. Nur so sind eine effiziente Verwaltung des Allgemeinen Grundvermögens und die Entwicklung einer Strategie zur Veräußerung dieser entbehrlichen Liegenschaften möglich. Verwaltungsgrundvermögen Das Verwaltungsgrundvermögen umfasst landeseigene Grundstücke, die für Verwaltungszwecke des Landes oder im Rahmen des Gemeingebrauchs im Aufgabenbereich des Landes genutzt werden, so zum Beispiel für die Unterbringung der allgemeinen Landesverwaltung, der Polizei und der Justiz (Gerichte sowie Justizvollzugsanstalten). Diese Beispiele belegen bereits die Vielfältigkeit des Verwaltungsgrundvermögens. Durch eine Optimierung der Liegenschaftsverwaltung wird das Ziel verfolgt, vorrangig die Landesverwaltung, insbesondere im Bereich des Verwaltungsgrundvermögens, in landeseigenen Liegenschaften unterzubringen und angemietete Objekte unter Wirtschaftlichkeitsaspekten aufzugeben. Dies erfordert eine gut aufgestellte und ausgestattete Liegenschaftsverwaltung, die durch die zentrale Wahrnehmung des Eigentums- und Gebäudemanagements durch den Landesbetrieb BLSA erreicht wird. Die zentrale Wahrnehmung des Eigentums- und Gebäudemanagements ermöglicht eine verbesserte Begleitung von Unterbringungsentschei- 3.2 dungen, des Mietvertragsmanagements und der Gebäudebewirtschaftung und führt in der Konsequenz zu einem wirtschaftlichen Umgang mit Haushaltsmitteln. Bereits im Jahr 2008 wurden Nutzungsvereinbarungen mit den Ressorts ausgehandelt, vergleichbar mit einem gewerblichen Mietvertrag. Diese sind im Rahmen einer Musternutzungsvereinbarung zu vereinheitlichen; ressortspezifische Notwendigkeiten sind dabei zu berücksichtigen. Vermögensumfang Das Land Sachsen-Anhalt verfügt derzeit noch über landeseigene Liegenschaften in der Größenordnung von etwa 167.000 ha (Stand 31.07.2012). Zum einen sind dies Flächen, die das „Sondervermögen/Grundstock“ (ca. 9.000 ha) bilden, überwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen ohne Naturschutzbindung und Liegenschaften des Allgemeinen Grundvermögens. Zum anderen handelt es sich um das „Verwaltungsgrundvermögen“, das mit ca. 158.000 ha den weitaus größeren Teil einnimmt. Dessen größter Teil wiederum wird durch Landesstraßen, forst- und wasserwirtschaftliches Vermögen gebildet (ca. 157.000 ha) und zählt zu den sonstigen für Verwaltungszwecke genutzten Grundstücken. Ein kleinerer Teil wird durch das Landesbetrieb-BLSA-Vermögen gebildet (1.000 ha). Diese Liegenschaften befinden sich zumeist innerhalb von Städten und Gemeinden und nehmen dort größere, zumeist auch zusammenhängende Areale ein. Sie werden zum Beispiel durch Landesbehörden (zum Beispiel Ministerien, Landesverwaltungsamt, weitere obere Landesbehörden) sowie für weitere Landeseinrichtungen (zum Beispiel Universitäten) genutzt (Fremdverwaltung durch Nutzerressort). Baumanagement Neben der Liegenschaftsverwaltung gehören auch Planung und Durchführung aller Baumaßnahmen des Landes einschließlich des Hochschulbaus sowie der zivilen und militärischen Baumaßnahmen des Bundes zu den Aufgaben des Ministeriums. Dazu zählen unter anderem Verwaltungsbauten für Landes- und Bundesbehörden, Dienststellen für nachgeordnete Einrichtungen dieser Behörden, Landesschulen, Hochschulen, Militärbauten und weitere Bauaufgaben. Im Rahmen des Aufgabenbereichs staatlicher Hochbau als Teil des Bau- und Liegenschaftsmanagements des Landes hat das Ministerium der Finanzen die Fachaufsicht sowie die Funktion der obersten technischen Instanz. Die Hochbauverwaltung des Landes hat für die Aufgaben des staatlichen Eigenbaus von Bund und Land die Koordinierung und Steuerung wahrzunehmen sowie die Einhaltung der öffentlich-rechtlichen Vorschriften auf der Grundlage der jeweiligen Bundes- und Landesgesetze zu gewährleisten. Sie ist Bauherr für die öffentlichen Bauten des Landes einschließlich des Hochschulbaus und des Baus von Landeskrankenhäusern. Bei Baumaßnahmen des Bundes ist die Fachaufsicht führende Ebene (ehemals Technische Aufsicht in der Mittelinstanz) im Ministerium der Finanzen angesiedelt. Oberste 3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt technische Instanz ist hier bei zivilen Baumaßnahmen das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und bei Baumaßnahmen der Bundeswehr das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg). Der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement BLSA mit seinen beiden Niederlassungen und deren Außenstellen hat hier wie bei den Baumaßnahmen des Landes die Aufgaben der Baudurchführung. Dem staatlichen Hochbau kommt besondere Vorbildfunktion zu; vor allem hinsichtlich der Pflege des baukulturellen Erbes. Aus diesem Grund zeichnen sich staatliche Bauten wesentlich durch einen hohen Anspruch so­wohl an die 3.3 Funktionalität, Wirtschaftlichkeit als auch an die gestalterische Qualität der Gebäude aus. Zu den Schwerpunkten des staatlichen Hochbaus gehören: Neu-, Um- und Erweiterungsbauten zur konzentrierten und optimierten Unterbringung der Landesbehörden und anderer staatlicher Einrichtungen Sanierung und Modernisierung von Gebäuden des Landes und des Bundes; einschließlich Anpassung an die laufende technische Entwicklung Bauunterhalt zur Werterhaltung des Gebäudebestandes. Bundesbau Auf der Grundlage eines Verwaltungsabkommens werden durch die Bauverwaltung des Landes notwendige Bauleistungen auf den Liegenschaften des Bundes im Land Sachsen-Anhalt planungsseitig vorbereitet und durchgeführt. Während die jeweils fachlich zuständigen Bundesministerien, das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) für die zivilen und das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) für die militärischen Maßnahmen, die Aufgaben der obersten technischen Instanz wahrnehmen, werden die Aufgaben der Fachaufsicht zu den Belangen des Bundesbaus in der Abteilung Bau- und Liegenschaftsmanagement des Ministeriums der Finanzen wahrgenommen. Liegenschaften des Bundes beläuft sich das Gesamtbauvolumen für den gleichen Zeitraum auf 391,8 Millionen Euro. Schwerpunkte des Bauschaffens für den Bund waren für den militärischen Bereich die Aufgaben der Herrichtung der Liegenschaften der Bundeswehr an den Standorten Burg, Weißenfels, Havelberg und Klietz, die Errichtung des Gefechtsübungszentrums in der Colbitz-Letzlinger Heide und die Herrichtung der Außenstelle des Bundessprachenamtes (Bundeswehrfachschule) in Naumburg. Die Bauvollzugsaufgaben erledigt auch für den Bundesbau der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes Sachsen-Anhalt (BLSA). Im Zeitraum von 1991 bis 2011 wurden so durch das Land Sachsen-Anhalt auf den militärisch genutzten Liegenschaften des Bundes Baumaßnahmen mit einem Gesamtbauvolumen in Höhe von 954,7 Millionen Euro planungsseitig vorbereitet und realisiert. Auf den zivilen TrLg Planken: Neubau 3 Unterkunftsgbäude Typ 150 – Ansicht TrLg Planken: Neubau Unterkunftsgebäude 13 14 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben BwFS/Ast Bundessprachenamt Naumburg: Umbau Unterkunftsgebäude 21 Sanitätshauptdepot Blankenburg: Neubau Unterkunftsgebäude – Innenansicht Nasszelle Sanitätshauptdepot Blankenburg: Neubau Unterkunftsgebäude – Innenansicht Flur Sanitätshauptdepot Blankenburg: Neubau Unterkunftsgebäude – Außenansicht Elb-Havel-Kaserne, Havelberg: Neubau Unterkunftsgebäude – Fluchttreppe Elb-Havel-Kaserne Havelberg: Neubau Betreuungseinrichtung mit 3 Lehrklassen 3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt TrÜbPl Altmark, Schnöggersburg: Urbaner Ballungsraum – Übersichtsplan mit Bebauung TrÜbPl Klietz: Feuerwache Vorderansicht Elb-Havel-Kaserne, Havelberg: Neubau Unterkunftsgbäude – Außenansicht 15 16 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben Herausragende zivile Bundesbaumaßnahmen waren die Errichtung des Wasserstraßen-Neubauamtes am Standort Magdeburg, die Sanierung der Liegenschaft in der Gerhard-Hauptmann-Straße in Magdeburg zur Nutzung durch die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost, die Sanierung des Robert-Koch-Institutes in Wernigerode, einschließlich der Errichtung eines Ergänzungsneubaus, die Errichtung des Neubaus für die Bundesanstalt für Züchtungsforschung (jetzt Julius-Kühn-Institut ) in Quedlinburg und die Errichtung des Neubaus für das Umweltbundesamt am Standort Dessau-Roßlau, einschließlich der Sanierung des denkmalgeschützten „Wörlitzer Bahnhofs“. Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau: Luftbildaufnahme mit Aufsicht auf Dienstgebäude, Kantine und Bibliothek Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau: Ansicht Fassade Westseite Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau: Dachaufsicht Dienstgebäude mit Sheddach und Photovoltaik Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau: Atrium im Dienstgebäude, Innenansicht Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau: Wörlitzer Bahnhof Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau: Blick vom öffentlichen „Park“ auf das Dienstgebäude, Atrium mit Hörsaal 3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau: Blick vom öffentlichen „Park“ auf das Dienstgebäude und Kunstobjekte Plastiken Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau: Ansicht von Süd-West, Blick auf Haupteingang und Kantine Verwaltungs- und Institutsgebäude des Julius-Kühn-Instituts, Quedlinburg: Blick auf Fassade, im Vordergrund Kunstobjekt „Feld“ Verwaltungs- und Institutsgebäude des Julius-Kühn-Instituts, Quedlinburg: Luftbildaufnahme mit Aufsicht auf Verwaltungs- und Institutsgebäude, Gewächshausanlage und Zentrales Versorgungsgebäude 17 18 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben 3.4Landesbau (Ressortbau) Durch das Baumanagement werden die baulichen Belange des Landtages, der Staatskanzlei und der Ressorts des Landes betreut. Auch die nachgeordneten Bereiche der Ressorts, wie beispielsweise das Landesverwaltungsamt Halle und Außenstellen die Justizbehörden und Justizvollzugsanstalten Polizeidienststellen Museen und andere kulturelle Einrichtungen in Trägerschaft des Landes Landesämter Straßenmeistereien Einrichtungen des Bildungswesens (Landesschulen) Finanzämter sowie weitere Sonderbehörden- und einrichtungen des Landes 3.5 gehören ebenso wie auch die Baumaßnahmen für die Hochschulen des Landes zum facettenreichen Spektrum des staatlichen Hochbaus des Landes. Die Bauten, die der Bereich Baumanagement des Landesbetriebes BLSA plant, baut und baufachlich betreut, prägen das Gesicht der Städte und Gemeinden entscheidend mit. Entsprechend ist das oberste Ziel bei Planung und Umsetzung aller Projekte die Weiterentwicklung der Baukultur im Land unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit. Dazu gehören Termin- und Kostensicherheit, aber auch die Beachtung der Aspekte des energieeffizienten Bauens und des demographischen Wandels sowie die Nachhaltigkeit der Baumaßnahmen. Hochschulbau Für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft und die Sicherung des Wohlstandes der Gesellschaft sind bestens ausgebildete Menschen unabdingbar. Die attraktiven Studienangebote und innovativen Forschungsleistungen der Hochschulen Sachsen-Anhalts bilden eine gute Grundlage für eine erfolgreiche und nachhaltige Wirtschaft im Land. Deshalb investiert Sachsen-Anhalt in Ausstattung, Sanierung und Neubau der Hochschulen. Der Hochschulbau ist eine der Zukunftsaufgaben für das Land. Er prägt maßgeblich die Qualität von Lehre und Forschung. So wurden seit der Wende mehr als 1,5 Milli­arden Euro in den Hochschulbau investiert und damit überdurchschnittlich gute Bedingun­gen für die Studentinnen und Studenten geschaffen. Gleichzeitig ist es gelungen, eine unverwechselbare Identifikation der Architektur mit Lehre und Forschung so­wie mit den jeweiligen Orten zu schaffen. Damit bildet der Hochschulbau eine wichtige Seite des Städtebaus. Ein Beispiel ist das Fakultätsgebäude für Wirtschaftswissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Mit dem ersten Neubau nach der Wende wurde ein richtungsweisender architektonischer Akzent sowohl für den Campus als auch für die Landeshauptstadt und nicht zuletzt für das Land Sachsen-Anhalt gesetzt. Die Kontinuität der anspruchsvollen Architektur setzt sich auch an den Fachhochschulstandorten fort. Wegen der Nähe zum Bauhaus Dessau sind die Neubauten der Hochschule Anhalt hervorzuheben. Besonderes Augenmerk gilt auch der vorhandenen, zum großen Teil denkmalgeschützten Bausubstanz. Ein besonderes Thema dabei ist die Umnutzung ehemals militärisch genutzter Liegenschaften; sogenannter Konversionsflächen. Ein Beispiel dafür ist der Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal. So wird am Standort Magdeburg deutlich, wie erfolgreich neues Leben in alte Strukturen gebracht werden kann. Hochschule Magdeburg-Stendal, Standort Magdeburg: Audi-Max Hochschule Magdeburg-Stendal, Standort Magdeburg: Laborgebäude 3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Hochschule Magdeburg-Stendal, Standort Magdeburg: Campus Herrenkrug Hochschule Anhalt, Standort Dessau: Bibliothek am Bauhaus Hochschule Anhalt, Standort Dessau: Campus Hochschule Anhalt, Standort Dessau: Gebäude 04 (links), Mensa (rechts) und Gebäude 05 (in 2. Reihe) Hochschule Anhalt, Standort Dessau: Bibliothek am Bauhaus Hochschule Anhalt, Standort Dessau: Campus, Bauhaus-Straße 19 20 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften 4. Stark III | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt 3.6Zuwendungsbaumaßnahmen Unter dem Begriff Zuwendungsbau sind Baumaßnahmen zusammen gefasst, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Bei Zuwendungsbaumaßnahmen berät und prüft der Landesbetrieb BLSA im Auftrag und für die Zuwendungsgeber die Wirtschaftlichkeit der Planung und deren spätere Ausführung entsprechend den Förderbestimmungen. Im Rahmen der durch die Landesregierung beschlossenen Förderung im Jahr 2011 zur energetischen Sanierung von Kindertagesstätten und Schulen in Sachsen-Anhalt – STARK III – ist der Landesbetrieb in erheblichem Umfang mit Aufgaben des Zuwendungsbaus ebenfalls beauftragt. Die gesetzlichen Grundlagen für die Gewährung von Zuwendungen sind in der Landes- (LHO) beziehungsweise der Bundeshaushaltsordnung (BHO) enthalten. Im § 23 LHO/BHO wird unter anderem der Begriff der Zuwendung erläutert. Im § 44 LHO/BHO ist der Ablauf einer Zuwendungsmaßnahme beschrieben. Hier werden insbesondere die Bewilligungsvoraussetzungen, Finanzierungsarten, Bewilligungsverfahren, Überwachung der Zuwendung und Nachweis der Verwendung geregelt. Die staatliche Bauverwaltung ist bei Zuwendungen für Baumaßnahmen von Dritten gemäß den Verwaltungsvorschriften zu § 44 Landeshaushaltsordnung beziehungsweise § 44 BHO und den baufachlichen Ergänzungsbestimmungen (ZBau/RZBau) beteiligt, um die Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit dieser Bauten – wenn sie mit öffentlichen Mitteln gefördert werden – zu prüfen und zu gewährleisten. 4. STARK III Mit STARK III hat Sachsen-Anhalt im Frühjahr 2012 eines der zentralen Investitionsvorhaben für die Kommunen mit deutlichen positiven Effekten für die regionale Wirtschaft in diesem Jahrzehnt begonnen. Das Programm soll rund 600 Millionen Euro umfassen. Alle bestandsfähigen Schulen und Kindertagesstätten im Land sollen bis 2019 energetisch saniert und mit moderner Informationstechnik (IT) ausgestattet werden. Die Ziele im Einzelnen sind: In der ersten Phase des STARK III-Programms bis 2014 sollen Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 154,5 Millionen Euro umgesetzt werden. Dafür wurden nach derzeitigem Stand 66 Schulen und 49 Kindertagesstätten ausgewählt. Zudem werden zunächst 59 Schulen mit IT ausgerüstet. Mit den geförderten Maßnahmen sollen die Einrichtungen folgende Zielwerte erreichen: Hochmoderne Schulen und Kindertagesstätten sind ein beachtlicher Standortvorteil im Wettbewerb der Regionen. Deshalb soll mit der Erneuerung des Landesdatennetzes ITN-XT zusätzlich zu STARK III jede Schule auch einen Breitband-Anschluss erhalten. Zudem ist es Ziel, neue Ansätze zur Stärkung der Innovationspotenziale in Sachsen-Anhalt in folgender Form zu entwickeln: Sachsen-Anhalt gewährt dabei Zuwendungen für die Modernisierung und für die energetische Sanierung sowie gegebenenfalls für den energetisch optimierten Ersatzneubau von Kindertagesstätten und Schulen sowie den dazugehörigen Sportstätten und Außenanlagen. Des Weiteren strebt das Land mit der Förderung an, mit Hilfe von Modellvorhaben das Innovationspotenzial in Sachsen-Anhalt zu stärken, Forschungseinrichtungen der Region in die Investition einzubinden und die Kontakt- und Kommunikationsstrukturen zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft auf regionaler Ebene auszubauen. Die Förderung soll für solche Investitionen erfolgen, die einen hohen Sanierungsbedarf umfassen, im Ergebnis besonders hohe Effekte in Bezug auf Energieeinsparung und Klimaschutz erreichen und gleichzeitig die Betreuungsund Lernvoraussetzungen in zeitgemäßen Einrichtungen verbessern. die Senkung des Energieverbrauchs (Primär-/ Endenergie) und der CO2-Emissionen, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und der Schutz von Ressourcen sowie die Entwicklung zukunftsfähiger Energieversorgungsstrukturen und Technologien. energetische Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 85 Passivhausstandard Plusenergiehaus. die Entwicklung, Herstellung und Markteinführung neuer Produkte und Technologien als ein wichtiges Handlungsfeld der Wirtschaft zu befördern, den Technologie- und Innovationstransfer in den breiten Anwendungsbereich zu ermöglichen, die Potenziale des Landes als Zentrum der Photo voltaik-Industrie zu nutzen, die Forschungseinrichtungen des Landes einzubinden, die Kontakt- und Kommunikationsstrukturen zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft auf regionaler Ebene auszubauen. 21 22 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung 5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung Forschung, Wissenschaft und Bildung sind für die Innovationsfähigkeit unseres Gemeinwesens von großer Bedeutung. Die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Sachsen-Anhalt hängt entscheidend von diesen Faktoren ab. Gerade in Zeiten knapper werdender Finanzen kommt der Förderung von Forschung und Wissenschaft eine besondere Bedeutung zu. Damit die Wissenschaftseinrichtungen ihre wichtige Rolle für die innovative Entwicklung nicht nur in unserem Lande erfüllen, sondern sich auch in nationalem beziehungsweise internationalem Maßstab noch besser profilieren können, ist es notwendig, den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt zu stärken und weiter zu entwickeln. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Neubau Audi-Max Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Neubau Biologie Weinbergweg, Innenhof Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Heide-Campus, Geowissenschaften Die Hochschulen sind das Fundament des Wissenschaftssystems jedes Bundeslandes. Sie qualifizieren in wachsendem Umfang den Nachwuchs der Wissensgesellschaft. Ihre Forschungsergebnisse schaffen Grundlagen für Innovationen und sie entscheiden als Schnittstellen zwischen Bildung, Forschung und Innovation maßgeblich über die Arbeitsplätze von morgen, über gesellschaftlichen Fortschritt und soziale Sicherheit. Autonomie, Exzellenz, Verantwortung, Freiheit und Wettbewerb sollen Leitbilder für das Hochschulwesen der Zukunft sein. Die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen wird jedoch nicht nur durch ihre inhaltliche Ausgestaltung geprägt. Durch die zielgerichtete Schaffung der äußeren Rahmenbedingungen wird eine Hochschule in die Lage versetzt, sich dem nationalen und internationalen Wettbewerb zu stellen und ihr überregionales Renommee zu sichern und im notwendigen Maße auszubauen. Das Ansehen der Hochschulen hat eine erhebliche Wirkung auf die Wahrnehmung eines Bundeslandes im nationalen Wettbewerb. Durch die Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau wurden in der Vergangenheit wesentliche Beiträge zu Ausbau und Modernisierung des Hochschulsystems geleistet. Die unmittelbare Funktion der früheren Gemeinschaftsaufgabe 5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Bibliothek im Juridicum Hochschulbau hat bewirkt, dass beträchtliche Leistungen zur Finanzierung von Gebäuden und technisch-wissenschaftlicher Infrastruktur für Forschung und Lehre investiert wurden. Seit 1991 sind erhebliche Bundes- und Landesmittel und in den letzten Jahren in erheblichem Umfang auch Finanzmittel der Europäischen Union zur Finanzierung des Hochschulbaues im Lande Sachsen-Anhalt eingesetzt worden. Mit Hilfe der enormen finanziellen Leistungen des Bundes und vor allem des Landes konnte die bauliche Ausstattung des Hochschulwesens des Landes Sachsen-Anhalt auf das heutige Niveau entwickelt werden. Derzeit sind etwa 75 Prozent des notwendigen strukturellen Bau- und Sanierungsbedarfs aus der Hochschulbauplanung der Landesregierung umgesetzt worden. Damit hat das Land Sachsen Anhalt den Aufbau der Fachhochschulen zu einem großen Teil umgesetzt; hier sind noch Arrondierungen und einige wenige Baumaßnahmen nötig. Der Ausbau der beiden Universitäten sowie der Kunsthochschule Halle „Burg Giebichenstein” ist wesentlich vorangeschritten. Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 9, Elektrotechnik Im universitären Bereich wurden, neben den Neubauten der Universitätsklinika, in den vergangenen 15 Jahren folgende (große) Baumaßnahmen durchgeführt: Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg (ohne Medizin) Neubau Juridicum Neubau Biologie Umbau und Sanierung von Gebäuden der ehemaligen Heidekaserne für die Fachbereiche Mathematik und Geowissenschaften Neubau Audimax Otto-von-Guericke Universität (ohne Medizin) Neubau Fakultätsgebäude Elektrotechnik Neubau Universitätsbibliothek Erweiterungsbau Wirtschaftswissenschaften Sanierung Fakultätsgebäude Naturwissenschaften Ankauf Gebäude 29 für die Fakultät Informatik Bis zum Auslaufen der im Rahmen der Föderalismusreform gesetzlich verankerten Kompensationsmittel im Jahre 2019 ist es das Ziel, die Hochschulen des Landes weiterhin konsequent auszubauen. 23 24 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung Dem Hochschulbau kommt im Gesamtsystem Hochschule eine zentrale Rolle zu. Erst durch moderne, leistungsgerechte und vor allen Dingen effizient und wirtschaftlich nutzbare Liegenschaften werden die Hochschulen in die Lage versetzt, zielgerichtet ihren Aufgaben in Forschung und Lehre nachzukommen. Moderne Forschungsbauten, bedarfsgerechte und moderne Laboreinrichtungen, den Bedürfnissen der Studierenden entsprechende Hörsäle sowie technische, organisatorische und logistische Vernetzung der Liegenschaften lassen optimales Studieren und Forschen überhaupt erst zu. Hochschulbaumaßnahmen sind grundsätzlich sowohl von der reinen Planung, als auch von der Ausführungsphase her langjährige Vorhaben, die auf gesicherten finanziellen Grundlagen abzuwickeln sind. Das Land wird auch in Zukunft in Kenntnis seiner gesamtgesellschaftlichen Aufgabe einen adäquaten Landesanteil zur Finanzierung des Hochschulbaus beitragen, um eine kontinuierliche Realisierung der profilbestimmenden Baumaßnahmen der Hochschulen zu ermöglichen. Die vergangenen Jahre waren im Bereich der Hochschulbauplanung und des Hochschulbaus durch eine umfassende Neugestaltung der baulichen Infrastruktur geprägt. Die Aufgabe der Hochschulbauplanung besteht in diesem Zusammenhang in der Bedarfsplanung, der Herausarbeitung von Prioritäten und deren Umsetzung im Hochschulbau auf Grundlage der Hochschulbaustrukturplanung. Der eingeschlagene Weg zum Ausbau eines modernen Wissenschaftsstandortes wird bedarfsgerecht weiter verfolgt, um die Modernisierung, Sanierung und den Neubau von Hochschuleinrichtungen voranzutreiben. Im Rahmen der Hochschulbauförderung werden die Möglichkeiten, die EU und Bund in ihren Förderprogrammen bieten, zugunsten einer modernen und effizienten Infrastruktur für Forschung und Lehre an den Hochschulen erschlossen. Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 9, Elektrotechnik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 9, Elektrotechnik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Neubau Elektrotechnik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 30, Universitätsbibliothek 5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 29, Informatik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 29, Informatik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 30, Universitätsbibliothek Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 30, Universitätsbibliothek mit Gebäude 29, Informatik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 30, Universitätsbibliothek Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 16, Naturwissenschaften Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 16, Naturwissenschaften 25 26 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 6. Projekte 6. Projekte 6.1Landesbau (Ressortbau) 6.1.1Wesentliche in den letzten Jahren realisierte Große Baumaßnahmen Landeshauptarchiv einschließlich Magazinneubau, Magdeburg gebietes von Magdeburg geleistet. Baubeginn war 2008. Die Fertigstellung ist im Dezember 2010 erfolgt. Das denkmalgeschützte Gebäude, eine ehemalige Artilleriekaserne, wird nach der Sanierung vom Landeshauptarchiv für Verwaltungs- und Öffentlichkeitszwecke genutzt. Außerdem wurde ein vier-geschossiger Magazinneubau errichtet, in dem ideale sicherheits- und klimatechnische Lagerbedingungen für die Archivalien gewährleistet werden. Der Magazinneubau ist hinsichtlich seines Energiebedarfes und der perspektivischen Erweiterungsmöglichkeiten ein ausgezeichnetes Beispiel für nachhaltiges Planen und Bauen. Mit der Realisierung dieser Baumaßnahme am Standort Brückstraße wurde zudem ein wesentlicher Beitrag zur städtebaulichen Aufwertung des östlichen Stadt- Im Rahmen der Sanierung Brückstraße in Magdeburg für das Landeshauptarchiv einschließlich Magazinneubau wurde auf Grund der besonderen Bedeutung der Baumaßnahme ein Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung durchgeführt. Ziel des Wettbewerbes war es, Entwürfe für differenzierte Bereiche zu erhalten. In der Preisgerichtssitzung am 21.01.2010 wurde der 1. Platz an Frau Christine Bergmann vergeben, die mit einem Konzept für die Gestaltung der gesamten Anlage überzeugte. Auf seinem Weg von außen in das Gebäudeinnere wird der Besucher durch eine Vielzahl von Objekten begleitet, die sämtlich auf die Archivalien Bezug nehmen. Sanierung Landeshauptarchiv einschließlich Magazinneubau: Ansicht des sanierten Verwaltungsgebäudes und des Magazinneubaus Sanierung Landeshauptarchiv einschließlich Magazinneubau: Vor der Sanierung 6. Projekte | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Justizzentrum „Albrecht der Bär“ in Stendal, Gebäude G und J In den zurückliegenden Jahren wurden nach der Sanierung eines Teiles der Bestandsgebäude mehrere Justizbehörden auf der Liegenschaft des Justizzentrums untergebracht. Die bisher leer stehenden Gebäude G und J sollten einer neuen Nutzung zugeführt beziehungsweise abgebrochen und ersetzt werden. Das sanierte Gebäude G wird vom Amtsgericht Stendal sowie vom Arbeitsgericht Stendal genutzt. Mit dem Ersatz-Neubau des Gebäudes J wurde ein Zentrales Aktenlager geschaffen. Der Baubeginn war 2009. Die Übergabe erfolgte im November 2010. Landesschule Pforta, Fürstenhaus Das ehemalige „Fürstenhaus“ in der Landesschule Pforta wurde denkmalgerecht saniert und für Internatszwecke umgebaut. Mit der Sanierung des Fürstenhauses wurden 52 neue Internatsplätze im 1. und 2. Obergeschoss geschaffen. Im Erdgeschoss wurden Räume für Arbeitsgruppen und Freizeitgestaltung realisiert. Der Beginn der Baumaßnahme war 2009. Die Übergabe erfolgte im Oktober 2010 und führte zu einer wesentlichen Verbesserung der Internatssituation. Justizzentrum „Albrecht der Bär“, Stendal: Zentrales Altaktenlager, Rollregalanlage Justizzentrum „Albrecht der Bär“, Stendal: Zentrales Altaktenlager Justizzentrum „Albrecht der Bär“, Stendal: Amts-/ Arbeitsgericht Stendal, Poststelle Justizzentrum „Albrecht der Bär“, Stendal: Amts-/ Arbeitsgericht Stendal 27 28 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 6. Projekte Fachhochschule der Polizei in Aschersleben, Hörsaal- und Mensagebäude Der barrierefreie Neubau verfügt über einen modernen Hörsaal (300 Plätze) und zwei Mehrzweckräume (je 50 Plätze) sowie einen Mensa- und Küchenbereich für die Vollversorgung der Studierenden und des Hochschulpersonals. Eine geothermische Anlage zur Wärmegewinnung erfüllt die Forderungen nach dem Einsatz erneuerbarer Energien. Der Baubeginn war 2009, die Übergabe erfolgte im Februar 2011. Damit wurde der Hochschulcampus baulich klarer gefasst, erheblich aufgewertet und abgerundet. Landesamt für Verbraucherschutz, Große Steinernetischstrasse in Magdeburg Das Gebäude in der Großen Steinernetischstraße 4 wurde als Schule erbaut und zuletzt vom Landesmaterialprüfamt genutzt. Mit der Sanierung werden 120 moderne Büround Laborarbeitsplätze in einem Gebäude geschaffen, um dem Landesamt für Verbraucherschutz künftig optimale Arbeitsbedingungen zur Erledigung seiner Aufgaben zu bieten. Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) ist die zuständige Behörde unter anderem für den öffentlichen Gesundheitsdienst und für Maßnahmen der landesweiten Seuchenbekämpfung. Der Baubeginn war im Januar 2010. Die Baumaßnahme wurde im Sommer 2012 an den Nutzer übergeben. Damit wurde das LAV anstelle von zwei Teilstandorten konzentriert in einem nach modernsten Standards sanierten Gebäude in der Innenstadt von Magdeburg untergebracht. Landgericht Halle Das historische Landgericht Halle wird denkmalgerecht saniert. Die Baumaßnahme umfasst Leistungen, die zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes des Landgerichtes dringend erforderlich sind. Dazu gehören Maßnahmen des vorbeugenden bautechnischen Brandschutzes, die Sanierung der Fassade, die Erneuerung der Heizungsanlage und der Sanitärinstallation sowie die Neuinstallation der Telekommunikations-, Daten- und Sicherheitstechnik. Der Baubeginn war im Juni 2011. Abschluss der Baumaßnahme: Januar 2013. Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Campus Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Neubau Hörsaal- und Mensagebäude Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Neubau Hörsaal- und Mensagebäude Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Neubau Hörsaal- und Mensagebäude, Hörsaal Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Neubau Hörsaal- und Mensagebäude, Mensabereich 6. Projekte | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Campus bei Nacht Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Campus bei Nacht Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Neubau Hörsaal- und Mensagebäude Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Neubau Hörsaal- und Mensagebäude Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Neubau Hörsaal- und Mensagebäude 29 30 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 6. Projekte 6.1.2 Bedeutende Große Baumaßnahmen in den nächsten Jahren Schlosskirche Wittenberg Die Schlosskirche Wittenberg soll anlässlich des 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 umfassend saniert werden. Im Vordergrund steht die denkmalgerechte Instandsetzung und Restaurierung des Innenraumes dieses bedeutenden Baudenkmals und die Schaffung eines Übergangs zum Schloss nach historischem Vorbild. Die Planung und Bauausführung sollen bis 2015 erfolgen. maligen Zisterzienser-Klosters wird in den nächsten Jahren saniert und für Internatszwecke hergerichtet. Sonderschule für Körperbehinderte in Halle Die Schule für Körperbehinderte soll umfassend und abschließend saniert werden (Baubeginn: Jahresende 2012). Insbesondere die brandschutztechnische Ertüchtigung sowie konsequente Vervollkommnung der Barrierefreiheit prägen diese Maßnahme. Landesschule Pforta, Klausurgebäude Das Klausurgebäude einschließlich des Kreuzganges als Kernstück des historischen, denkmalsgeschützten ehe- 6.2 Hochschulbau Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Fakultätsgebäude für Wirtschaftswissenschaften Ein Beispiel ist das Fakultätsgebäude für Wirtschaftswissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Mit dem ersten Neubau nach der Wende wurde ein richtungsweisender architektonischer Akzent sowohl für den Campus als auch für die Landeshauptstadt und nicht zuletzt für das Land Sachsen-Anhalt gesetzt. Campus Hochschule Magdeburg-Stendal Besonderes Augenmerk gilt auch der vorhandenen, zum großen Teil denkmalgeschützten Bausubstanz. Ein besonderes Thema dabei ist die Konversion ehemals militärisch genutzter Liegenschaften. Ein Beispiel dafür ist der Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal. So wird am Standort Magdeburg nahe des Herrenkrugparks an der Elbe deutlich, wie erfolgreich neues Leben in alte Strukturen eingebracht werden kann. Hochschule Anhalt Die Kontinuität der anspruchsvollen Architektur setzt sich auch an den Fachhochschulstandorten fort. Wegen der Nähe zum Bauhaus Dessau wurden an die Neubauten der Hochschule Anhalt hohe gestalterische Anforderungen gestellt. Hochschule Anhalt, Standort Dessau: Campus von oben Die Landesregierung hat am 02.09.2012 mit dem „Perspektivprogramm Hochschulbau bis 2020 des Landes Sachsen-Anhalt“ den Neubeginn von insgesamt 44 Hochschulbaumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 431 Mio. Euro als Planungsgrundlage beschlossen. Zu dem Programm zählen folgende Projekte: 6. Projekte | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt Otto-von-Guericke-Universität, Demenzforschungszentrum Für die Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität wird ein Neubau mit ca. 3.900 m² Hauptnutzfläche errichtet. Mit dem Demenzforschungszentrum entsteht eine der aktuell modernsten Einrichtungen mit maßgeschneiderten Räumen für international führende Forschungen zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson. Das Projekt steht kurz vor der Fertigstellung. Martin-Luther-Universität Für die Martin-Luther-Universität werden auf der Liegenschaft der ehemaligen Landwirtschaftlichen Fakultät die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude für eine universitäre Nachnutzung saniert. Auf ca. 6.800 m² Hauptnutzfläche werden Lehr- und Forschungsflächen geschaffen. Gleichzeitig entsteht ein Institutsneubau mit ca. 3.600 m² Hauptnutzfläche. Die Sanierung des Gebäudebestandes hat bereits im Februar 2012 begonnen. Die Fertigstellung ist für 2014 vorgesehen. Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Mediathek Für die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle soll ein Bibliotheks- und Leistungszentrum für integriertes Informationsmanagement – Mediathek mit ca. 1.500 m² Hauptnutzfläche entstehen. Aufgrund des besonderen Anspruchs an die Planung der Baumaßnahme wurde im Jahr 2011 für den oben genannten Neubau der Burg Giebichenstein ein Architektenwettbewerb ausgelobt. Martin-Luther-Universität, Proteinforschungszentrum Die Planungen für das künftige „Proteinforschungszentrum“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben begonnen. Anfang 2013 wurde ein interdisziplinärer Planungswettbewerb durchgeführt. Martin-Luther-Universität, Zweigbibliothek und Institutsbauten Neben dem Institutsneubau wird der Neubau der Zweigbibliothek mit ca. 4.600 m² Hauptnutzfläche entstehen. Aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen konnte bereits frühzeitig im Jahr 2011 mit den Erschließungsmaßnahmen begonnen werden. Der Baubeginn für die Neubauten erfolgte im April 2012. Die Fertigstellung aller Bauarbeiten ist für 2014 vorgesehen. Hochschule Magdeburg-Stendal, Standort Stendal: Campus Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Juridicum am Universitätsplatz 31 32 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 6. Projekte 6.3 Bundesbau Verwaltungs- und Institutsgebäude des Julius-Kühn-Instituts, Quedlinburg: Blick auf Fassade, im Vordergrund Kunstobjekt „Pollen“ Julius-Kühn-Institut, Quedlinburg Mit dem im Jahr 2006 fertig gestellten Neubau des Instituts- und Verwaltungsgebäudekomplexes für das JuliusKühn-Institut in Quedlinburg (ehemals Bundesanstalt für Züchtungsforschung) wurden für den Wissenschaftsbetrieb der Züchtungsforschung an Kulturpflanzen erstmals effiziente Arbeitsbedingungen geschaffen. Im Instituts- und Verwaltungsbau sind für 138 Beschäftigte rund 7.500 m² Nutzfläche für Büro- und Labortätigkeit, Konferenzbereich und Bibliothek geschaffen worden. Zudem wurden ein Zentrales Versorgungsgebäude mit rund 490 m² Funktionsfläche und eine Forschungsgewächshausanlage mit rund 6.000 m² Nutzfläche geschaffen. Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau Das in Dessau-Roßlau im so genannten ehemaligen „Gasviertel“ zwischen 2002 und 2005 errichtete neue Umweltbundesamt ist ein offenes Ensemble. Den nicht zu übersehenden Mittelpunkt der in einer neu geschaffenen Parklandschaft gelegenen Anlage bildet die große viergeschossige Gebäudeschleife mit ihrer farbigen Holz-Glasfassade und einem von der Gebäudeschleife eingeschlossenen Hörsaal. Auf der Westseite vor dem Gebäude befindet sich die freistehende ovale Kantine. Südlich schließen sich ein eingeschossiger Verbindungsbaukörper und die denkmalgeschützte ehemalige Produktionshalle, in dem die Bibliothek untergebracht ist, an sowie der denkmalgeschützte Wörlitzer Bahnhof. Das TrÜbPl Klietz: Neubau TrÜbPl Feuerwache BwFS/Ast Bundessprachenamt, Naumburg: Umbau Unterkunftsgebäude 21 Dienstgebäude für 780 Beschäftigte einschließlich Bibliothek und Kantine verfügt über rd. 22.400 m² Nutzfläche. Das Gebäude verbindet eine kompakte Gesamtform und hohe Außenwanddämmung mit Strategien intelligenter Haustechnik und dem Einsatz erneuerbarer Energien und ist so ein Modellvorhaben für ökologisches Bauen. Bundessprachenamt, Bundeswehrfachschule Naumburg, Unterkunftsgebäude, Gebäude 21 Bei dem Gebäude 21 handelt es sich um ein denkmalgeschütztes villenähnliches Solitärgebäude aus dem Jahr 1881. Es wurde um 1920 der ehemaligen Kadettenanstalt zugeordnet. Für die jetzige Außenstelle des Bundessprachenamtes sowie der Bundeswehrfachschule in Naumburg wurde das Gebäude unter Beachtung denkmalrechtlicher Anforderungen und brandschutztechnischer Maßnahmen als architektonisches Kleinod saniert. Im März 2009 begannen dafür die ersten Planungsarbeiten. Neben der Installation des zweiten Rettungsweges erfolgten der Einbau einer Brandmeldeanlage sowie Verbesserungen im Feuerwiderstand der Bauteile. Weiterhin zählte die Umsetzung eines neuen Raumprogramms einschließlich der Erneuerung von sanitären Einrichtungen und Elektro- und Heizungsinstallation zum Bauumfang. Weiterhin erfolgten die denkmalgerechte Aufarbeitung der Außentüren und die entsprechende Fenstererneuerung sowie die Sanierung des Klinker- und Natursteinmauerwerks mit der Fachwerksanierung. Die Nutzung erfolgt durch Lehrgangsteilnehmer der Bundeswehrfachschule, die ab Juni Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau: Luftbildaufnahme mit Aufsicht auf Dienstgebäude, Kantine und Bibliothek 6. Projekte | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt 2011 im markanten Klinkerbau 24 Unterkünfte beziehen konnten. Die Fertigstellung erfolgte 2011. Truppenübungsplatz Klietz, Feuerwache Im Rahmen der Neuordnung der Technischen Zone des Truppenübungsplatz Klietz ist als erster Baustein der Neubau der Feuerwache vollzogen- und zwar nach gültiger Musterplanung für Feuerwachen der Bundeswehr, Typ 2B Stand 03/2005. Der Neubau der zweigeschossigen, nicht unterkellerten Feuerwache besteht aus drei Gebäudeteilen. Kernbereich des Gebäudekomplexes ist die Kraftfahrzeughalle mit fünf Stellplätzen. Im eingeschossigen Anbau an der Ostseite des Gebäudekomplexes sind die Einsatzleitung und Verwaltung sowie Werkstätten und Lager untergebracht. Der zweigeschossige Anbau beherbergt Hausanschlussräume, den Technikbereich, Werkstätten und Lager im Erdgeschoss sowie die Räume für die Unterbringung des Personals mit Sanitärbereichen, für Aus- und Fortbildung und Aufenthaltsräume sowie einen Fitnessraum im Obergeschoss. Die Feuerwache ist für eine Personalstärke von 26 Kameraden im Drei-Schichtsystem ausgelegt. Zehn Parkstände für die Kameraden der Feuerwehr wurden auf der Ostseite angeordnet. Vorfeld, Übungshof und Zufahrt / Umfahrt zu den Werkstätten, die Umsetzung eines Funkmastes sowie der öffentliche Anschluss der Ver- und Entsorgungsleitungen gehörten ebenso zur Baumaßnahme wie die Errichtung eines Heizhauses für Holzpellets. Die Fertigstellung erfolgte 2011. der Bundesrepublik übernommen. Mit diesem Pilotprojekt wurde der Bundeswehr ein Objekt übergeben, welches als reines Unterkunftsgebäude nicht nur den Charakter einer Wohnbebauung unter militärischen Gesichtspunkten, sondern auch dem Stand der Technik und dem gestiegenen Umweltbewusstsein gerecht wird. Dazu gehört eine Solarthermieanlage zur Warmwasseraufbereitung auf dem Dach, die gleichzeitig auch die Wärmeversorgung der gesamten Liegenschaft unterstützt. Die ausgeführten Planungen unterschreiten die gesetzlichen Regelungen zum Wärmeschutz und der Nutzung erneuerbarer Energien. Das Gebäude bietet in 83 Modulen mit je vier Plätzen für maximal 332 Soldatinnen und Soldaten ein modernes und zeitgerechtes Domizil. Zwei Unterkunftsräume werden mit je einem Sanitärbereich versorgt. Die Fertigstellung erfolgte 2011. Elb-Havel-Kaserne Havelberg, Betreuungsgebäude Das Betreuungsgebäude wurde in unmittelbarer Nähe zu den Unterkunftsgebäuden errichtet. Im Erdgeschoss befinden sich die Betreuungseinrichtungen sowie der Bewirtschaftungsbereich, die haustechnischen Betriebsräume und Sanitäreinrichtungen sowie eine Bibliothek, ein Internet-Cafe, ein Fernsehraum, ein Friseurbereich und ein Gastronomiebereich. Im Obergeschoss sind drei Lehrklassen mit den jeweils anliegenden Lehrmittelräumen sowie ein Mehrzweckraum für Veranstaltungen untergebracht. Die Einrichtungen im Erdgeschoss sind für Besucher zugänglich und sind im Sinne der Barrierefreiheit ausgebaut. Die Fertigstellung erfolgte 2010. Harz-Kaserne Blankenburg, Unterkunftsgebäude In der Harz-Kaserne Blankenburg wurde innerhalb kürzester Planungs- und Bauzeit von insgesamt 18 Monaten – vom Planungsauftrag bis zur Bauübergabe – das erste Unterkunftsgebäude der Bundeswehr mit modernem Standard im Wehrbereich Ost fertig gestellt. In 26 Wohneinheiten, zu denen jeweils zwei 2-Bettzimmer mit einer dazugehörigen Nasszelle gehören, können auf zwei Etagen maximal 104 Soldatinnen und Soldaten untergebracht werden. Die Fertigstellung erfolgte 2010. Elb-Havel-Kaserne Havelberg, Unterkunftsgebäude Mit dem Bau der Elb-Havel-Kaserne hat die Hochbauverwaltung Sachsen-Anhalt eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung von Gebäuden mit neuem Unterbringungsstandard in Sanitätshauptdepot, Blankenburg: Neubau Unterkunftsgebäude – Ansicht Truppenübungsplatz Altmark, Truppenlager Planken, Unterkunftsgebäude Im Truppenlager Planken wurden drei Unterkunftsgebäude für die übende Truppe innerhalb kürzester Zeit (Planungsauftrag März 2009, Übergabe Januar 2011) geplant und gebaut. Die Häuser wurden jeweils baugleich ausgeführt mit Unterkunftsräumen für Mannschaften und Unteroffiziere der übenden Truppe mit jeweils zugeordneten Sammelsanitäranlagen, Funktions- und Lagerräumen. Gestalterisch unterscheiden sich die drei baugleichen Unterkunftsgebäude durch ihre unterschiedliche Farbgebung. Die Fertigstellung erfolgte 2011. Truppenübungsplatz Altmark, Urbaner Ballungsraum Auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Altmark wird in den nächsten Jahren im Auftrag des BMVg das Ausbildungs- und Übungszentrum „Urbaner Ballungsraum“ geschaffen. Es ist in fünf Bauabschnitte untergliedert. Der Bauabschnitt 0 umfasst die Verkehrsinfrastruktur des gesamten Areals. Darauf werden unter anderem in weiteren Bauabschnitten schemenhaft ein Altstadtviertel, eine Neustadt mit einer Hochhaussiedlung und ein Industriegebiet sowie ein Gebiet mit landwirtschaftlichen Betrieben/Gehöften entstehen. Ebenso werden ein künstlich angelegtes Flussbett, ein U-Bahnabschnitt mit Stationen sowie ein Autobahnabschnitt in die Übungsstadt integriert. Baubeginn war im November 2012. 33 34 Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 7. Landesbetrieb BLSA als Arbeitgeber 7.Landesbetrieb BLSA als Arbeitgeber Der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement als qualitätsbewusster und leistungsstarker Dienstleister für alle Landesbehörden in Angelegenheiten des Bau- und Liegenschaftsmanagements hat ein großes Aufgabenspektrum abzudecken, das viele verschiedene Spezialisten erfordert. Und dieses, obwohl ein großer Anteil der Architekten- und Ingenieurleistungen durch Vergabe an freiberuflich tätige Kollegen beauftragt wird. Die interdisziplinäre Arbeit in allen Vorbereitungs-, Planungs- und Betriebsphasen eines Projektes ist für den Landesbetrieb BLSA handlungsbestimmendes Element. Folgende Berufe sind im Landesbetrieb BLSA zur Erfüllung der Aufgaben vertreten: Architekten Bauingenieure (Hoch- und Tiefbau) Elektroingenieure Vermessungsingenieure Fachingenieure für Heizung / Lüftung / Sanitär Versorgungstechniker Hochbautechniker Betriebswirte / Fachrichtung: - Technische Gebäudeausrüstung - Facilitymanagement - Portfoliomanagement Bauzeichner Juristen Wirtschaftsjuristen Betriebswirte mit Spezialisierung: - Rechnungswesen - Controlling - Personalwirtschaft Dipl.-Verwaltungswirte Dipl.-Informatiker Verwaltungsfachangestellte Industriekauffrauen / Industriekaufmänner Facharbeiter für Bürokommunikation Steuerfachangestellte Die Betreuung des Liegenschaftsbestandes und die Bauaufgaben sind entsprechend dem Stand der Technik unter Berücksichtigung der Qualitätsziele des Städtebaus und der Architektur, der Nutzung- und Gebrauchsqualität, der Bau- und Gebäudetechnik, der ökologischen und der energetischen Qualität des Bauwerkes unter Beachtung der Lebenszykluskosten sowie der vorgegebenen Termine und Kosten zu realisieren. Bauordnungsrechtlich kommt für die in der Verantwortung von Baudienststellen des Bundes und des Landes stehenden Baumaßnahmen ein besonderes Genehmigungsverfahren, das sog. bauaufsichtliche Zustimmungsverfahren, zur Anwendung. Voraussetzung für diese Privilegierung ist allerdings, dass die Baudienststelle mit Bediensteten mit der Befähigung zum höheren bautechnischen Verwaltungsdienst (neue Bezeichnung: Laufbahnbefähigung der Laufbahngruppe 2 zweites Einstiegsamt des technischen Verwaltungsdienstes, Fachrichtung Hochbau / Städtebau) und mit sonstigen geeigneten Fachkräften ausreichend besetzt ist. Der öffentliche Bauherr trägt dann die Verantwortung dafür, dass Entwurf, Ausführung und Zustand der baulichen Anlagen den öffentlich-rechtlichen Vorschriften entsprechen, so dass ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren durchlaufen werden kann. Durch den nach der Bauordnung besonderen Status der Baudienststelle ist der Landesbetrieb BLSA auch Ausbildungsbehörde für Anwärter des ehemals so genannten „gehobenen“ bautechnischen Verwaltungsdienst (gtD) und für Referendare des ehemals so genannten „höheren“ bautechnischen Verwaltungsdienstes. Beide Laufbahnen sind in der neuen Laufbahngruppe 2 zusammen gefasst. Der gehobene Dienst wurde durch das erste Einstiegsamt ersetzt, der höhere Dienst durch das zweite Einstiegsamt. Das Oberprüfungsamt für den technischen Verwaltungsdienst der Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt, ist eine gesonderte Organisationseinheit im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Aufgabe des Oberprüfungsamtes ist die Abnahme der Großen Staatsprüfung für den technischen Verwaltungsdienst der Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt in 12 verschiedenen Fachrichtungen. Für den Landesbetrieb BLSA relevant sind die Fachrichtungen Hochbau Maschinen- und Elektrotechnik. Die Laufbahn des technischen Verwaltungsdienstes der Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt, umfasst den Vorbereitungsdienst, die Probezeit und alle Ämter dieser Laufbahn. Zweck und Ziel des Vorbereitungsdienstes ist die Ausbildung von Nachwuchskräften. Insbesondere soll das auf der Hochschule erworbene Wissen in der Praxis der Verwaltung ergänzt und angewandt werden. Der Vorbereitungsdienst für die verschiedenen Fachrichtungen der Laufbahngruppe 2 wird vom Land durch die diesbezügliche Ausbildungs- und Prüfungsordnung geregelt. Der Landesbetrieb wird auch weiterhin die Kompetenzen erhalten und festigen, die für die Funktionsfähigkeit einer Staatshochbauverwaltung erforderlich sind. Das dafür erforderliche Fachpersonal wird in ausreichender Zahl für die Hochbau- und Ingenieurfachrichtungen vorgehalten. Um den qualitativen und quantitativen Anforderungen des Aufgabenspektrums des Landesbetriebes BLSA gerecht zu werden, erhalten die Bediensteten ausreichend Raum für fachliche Weiterbildung. Impressum Herausgeber: Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Editharing 40 39108 Magdeburg Realisation: w.media Ltd NL Deutschland, Magdeburg Druck: Meiling Druck, Haldensleben Fotos ©: Matthias Kaden (Seite 5) Bilder aus dem Bestand des BLSA (Seite 13, 14, 15, 32, 33) Thomas Lewandovski 2011 (Seite 16, 17) Ulrich Schrader (Seite 28, 29) www.immobilien.sachsen-anhalt.de