Bauen und Liegenschaften in sachsen-anhaLt - Land Sachsen

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Bauen und Liegenschaften
in Sachsen-Anhalt
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Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | Seinteninfo
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Inhaltsverzeichnis | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
Inhaltsverzeichnis
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
2.
2.1
2.2
2.3
3.
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
4.
5.
6.
6.1
6.1.1
6.1.2
6.2
6.3
7.
Vorwort
Das neue Bau- und
Liegenschaftsmanagement
des Landes Ziele und Erwartungen
Perspektive Bau- und
Liegenschaftsmanagement 2020
Bau- und Liegenschaftsverwaltung von
1991 bis 2012
Liegenschaftsverwaltung
Landesbetrieb Bau- und
Liegenschaftsmanagement SachsenAnhalt (BLSA)
Errichtungsgesetz Landesbetrieb
BLSA
Neuordnung der Hochbau- und
Liegenschaftsverwaltung des Landes
Sachsen-Anhalt
Errichtungsgesetz
Betriebsordnung
Aufgaben
Liegenschaftsmanagement
Baumanagement
Bundesbau
Landesbau (Ressortbau)
Hochschulbau
Zuwendungsbaumaßnahmen
STARK III
Hochschulbauplanung / Hochschul-
bauförderung
Projekte
Landesbau (Ressortbau)
Wesentliche in den letzten Jahren
realisierte Große Baumaßnahmen
Bedeutende Große Baumaßnahmen in
den nächsten Jahren
Hochschulbau Bundesbau
Landesbetrieb BLSA als Arbeitgeber
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Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | Vorwort
Vorwort
von Jörg Felgner - Staatssekretär
Zu Jahresbeginn 2013 konnten wir für eines der größten
Bauprojekte in Sachsen-Anhalt Richtfest feiern: für den
Neubau Zweigbibliothek der Geistes- und Sozialwissenschaften auf dem Gelände des Steintor-Campus der
Martin-Luther-Universität in Halle (Saale). Diese MillionenEuro-Investition ist gut angelegtes Geld und zeugt ein
weiteres Mal von der Kontinuität des staatlichen Bauens
in unserem Land.
Denn was die wenigsten wissen: Das Land ist größter
Bauherr in Sachsen-Anhalt und verfügt über einen beträchtlichen Besitz an Liegenschaften, dessen Verwaltung, Bewirtschaftung und Verwertung überwiegend im
Geschäftsbereich des Ministeriums der Finanzen erfolgt.
Neben der Liegenschaftsverwaltung gehören auch Planung und Durchführung aller Baumaßnahmen des Landes einschließlich des Hochschulbaus sowie der zivilen
und militärischen Baumaßnahmen des Bundes zu den
Aufgaben des Ministeriums. Dazu zählen unter anderem
Museen, Theater und Kirchen, Hochschulen, Kliniken, Polizeiinspektionen, Finanzämter, Kasernen und viele andere
Bauaufgaben.
Mit einem realisierten Bauvolumen von nahezu fünf Milliarden Euro für verschiedenste Bauprojekte seit der Wende –
im Landes- und Bundesbau, für Kliniken und Universitäten
sowie Hochschulen – ist die Staatshochbauverwaltung
zuverlässiger Partner der Bauwirtschaft, des Handwerks,
der freiberuflichen Architekten und Ingenieure. Allein in
den letzten fünf Jahren wurden jährlich rund 150 Millionen
Euro ausgegeben.
Wegen der wachsenden Bedeutung der Immobilien als
Wirtschaftsfaktor für das Land Sachsen-Anhalt ist die Optimierung des Immobilienbestandes eine wesentliche Aufgabe der Vermögensverwaltung. Dazu gehört, die Immobilien möglichst effizient zu nutzen, verstärkt wirtschaftliche
Gesichtspunkte zu beachten und nach kaufmännischen
Methoden zu arbeiten sowie die entbehrlichen Immobilien
renditeorientiert zu verwerten.
Staatliche Bauten sind durch einen hohen Anspruch sowohl an die Funktionalität, Wirtschaftlichkeit als auch an
die gestalterische Qualität der Gebäude gekennzeichnet.
In der Folge kommt dem staatlichen Hochbau eine Vorbildfunktion bezüglich der Förderung der Baukultur und
der Pflege des baukulturellen Erbes zu.
Hervorragend ausgebildete Menschen sind entscheidend
für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft und
die Sicherung des Wohlstandes der Gesellschaft. Der
Hochschulbau ist eine Zukunftsaufgabe für das Land. Er
entscheidet maßgeblich die Qualität von Lehre und Forschung. So wurden in den vergangenen 20 Jahren mehr
als 1,5 Milliarden Euro in den Hochschulbau investiert.
Dadurch finden die Studierenden jetzt überdurchschnittlich gute Bedingungen vor. Zugleich ist es gelungen, eine
unverwechselbare Identifikation der Architektur mit Lehre
und Forschung sowie mit den jeweiligen Orten zu schaffen. Damit wird der Hochschulbau auch zu einer Facette
des Stadtumbaus.
Jörg Felgner
Staatssekretär
1. Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
1.Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes
1.1Ziele und Erwartungen
Maßgebliche Leitlinien der Finanzpolitik Sachsen-Anhalts
sind Stabilität, Solidität und Nachhaltigkeit. Angesichts
des hohen Schuldenstands und der künftig weiter abnehmenden Finanztransfers von Bund und EU in den Landeshaushalt wird eine konsequente Haushaltskonsolidierung
der Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen gerecht. Oberste finanzpolitische Ziele bleiben
die Vermeidung der Neuverschuldung, der mittelfristige
Aufbau neuer Reserven sowie die Tilgung der Landesschulden. Laut der 2011 geschlossenen Koalitionsvereinbarung soll bis spätestens 2019 eine Haushaltsstruktur
geschaffen sein, die dann dauerhaft ohne zusätzliche Hilfe von außen auskommt.
Zum einen profitiert Sachsen-Anhalt von energetisch sanierten Gebäuden, da sinkende Energie- und Bauunterhaltskosten zukünftige Haushalte entlasten. Zum anderen
unterliegt das Land der Pflicht, sein Eigentum werterhaltend beziehungsweise -steigernd zu pflegen und damit
den Grundstein für eine ausgeglichene Bilanz im Landeshaushalt zu schaffen.
Die letzten Jahre sind durch die konsequente Rückführung des Personalbestandes von einer Aufgabenverdichtung gekennzeichnet. Von den Angehörigen der Landesverwaltung wird eine komplexe Arbeitsweise verlangt, um
mit weniger Personal die Pflichtaufgaben des Staates zu
bewältigen.
In diesem zeitlichen Rahmen findet auch der Umbau der
Bau- und Liegenschaftsverwaltung statt. Die ebenfalls
im Koalitionsvertrag verankerte Maßnahme stellt eine der
zentralen Veränderung in dieser Wahlperiode dar. Durch
die Zusammenführung des Bau- und Liegenschaftsmanagements können die jetzt anstehenden Veränderungsprozesse aktiv angegangen und gesteuert werden.
Bei diesem notwendigen Prozess ist in den kommenden
Jahren besonderes Augenmerk auf die Rahmenbedingungen der Aufgaben zu legen. Unterbringung und Ausstattung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind so zu
organisieren, dass diese die an sie gestellten Anforderungen erfüllen können.
Die Hauptaufgabe für die kommenden Jahre besteht darin, die dem Land gehörenden Liegenschaften zu einem
aktiven Teil der neuen Haushaltsstruktur zu entwickeln. Die
Verwaltung des Landes Sachsen-Anhalt verkleinert sich
seit Jahren. Demzufolge werden ständig weniger Liegenschaften benötigt. Jetzt müssen die Grundlagen für eine
konsequente Verwertung der nicht benötigten bebauten
und unbebauten Grundstücke geschaffen werden. Das
beim Land verbleibende Grundeigentum ist werterhaltend
zu entwickeln.
Bei der jetzt umgesetzten Struktur der Bau- und Liegenschaftsverwaltung Sachsen-Anhalts wurden nicht nur die
genannten Aspekte einbezogen; es erfolgte zudem eine
Orientierung an den erfolgreichen Modellen anderer Länder. Nur die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus
einer Liegenschaft und das Wissen um die strukturellen
Anpassungen in den kommenden Jahren stellt sicher,
dass zukunftssichere und nachhaltige Entscheidungen
zur Entwicklung des Immobilienbestands des Landes getroffen werden können.
Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle: Neuwerk 7, Anbau für Fachbereich Desgn
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Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 1. Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes
1.2
Perspektive Bau- und Liegenschaftsmanagement 2020
Die Planung der Hochbauaktivitäten sowie die strategische Entwicklung des Liegenschaftsmanagements
gehören zu der zentralen Querschnittsaufgabe des Landes Sachsen-Anhalt in den nächsten Jahren. Für dieses
vielschichtige Thema notwendig war zunächst im ersten
Schritt die Überprüfung und Aktualisierung des Baubedarfs bis zum Jahr 2020 und die Erfassung in einer neu
gestalteten Prioritätenliste der großen Baumaßnahmen.
Grundvoraussetzung für die Steuerung dieser Prozesse war es, die staatliche Hochbauverwaltung und das
Liegenschaftsmanagement zu einem Bau- und Liegenschaftsmanagement in einer zentralen Struktur zusammen zu führen. Das erfolgte zu Jahresbeginn 2012 mit der
Gründung des Landesbetriebs Bau- und Liegenschaftsmanagement BLSA.
Zielstellung:



mittel- bis langfristig einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten,
Vorsorgelemente entwickeln und stärken sowie
die Ausgabenstrukturen auf eine dauerhaft finanzierbare Grundlage stellen.
Das Bau- und Liegenschaftsmanagement wird so in die
Lage versetzt




wirtschaftlich zu sanieren,
Flächennutzungen zu optimieren,
Standortplanungen weiter zu entwickeln und
eine effiziente strukturelle Bedarfsdeckung zu sichern.
Die Verschmelzung der Bau- und Liegenschaftsverwaltung führt zu einem ganzheitlichen Immobilienmanagement, da Schnittstellen reduziert und Prozesse auf den
gesamten Lebenszyklus der Immobilie fokussiert werden.
Die Auswirkungen dieser Maßnahme sind vielschichtig.
Die wesentlichen Essentials sind dabei


wirtschaftliche und nutzerorientierte Betrachtung
der Landesliegenschaften
Betrachtung der Immobilie über den gesamten
Lebenszyklus
Hochschule Merseburg: Hörsaal (Gebäude 130)
 konsequente Umsetzung des Mieter-Vermietermodells
unter Anwendung marktgerechter Mieten
 daran ausgerichtet ein sachgerechter Bauunterhalt sowie
 rechtzeitige werterhaltende und wertsteigernde
Maßnahmen
 größtmögliche Nutzung durch Standortoptimierung
sowie
 Einsatz innovativer Finanzierungsmodelle
Durch die konsequente Anwendung aller zur Verfügung
stehenden Instrumentarien wird es möglich sein, den im
Rahmen von kleinen Baumaßnahmen und Bauunterhaltungsmaßnahmen aktuell bestehenden Baubedarf nachhaltig abzubauen.
Finanzierungsentscheidungen, auch alternative Finanzierungen der großen Baumaßnahmen (GNUE) werden nach
fundierten Untersuchungen auf der Basis der Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit zu treffen sein. Hier kommt der
Kompetenz des neuen Bau- und Liegenschaftsmanagements eine erhebliche Bedeutung zu.
Im Zuge der Neuausrichtung des Bau- und Liegenschaftsmanagements wurde eine Untersuchung der Potenziale
des Immobilenvermögens des Landes (Potenzialanalyse)
mit dem Ziel erarbeitet, nennenswerte Haushaltsbeiträge
zur Finanzierung des aufgelaufenen Baubedarfs aufzuzeigen. Nach Auswertung der Datenlage wird dem Land
unter anderem folgende Strategie empfohlen:
 Kontinuierlich auszuschöpfende Potenziale aus der
Bewirtschaftung der Immobilien und dem Flächenmanagement
 Realisierung der Verwertungsmöglichkeiten der nicht
betriebsnotwendigen Immobilien
 Zeitnahe, volumenstarke monetäre Effekte durch Verwertung realisieren
Im Gutachten zur Nutzung des Immobilienpotenzials des
Landes wird die Umsetzung einer Verwertungsstrategie
von Immobilien zur Realisierung von Liquidität in einer Größenordnung, die als Beitrag zur Finanzierung des Abbaus
des bestehenden Sanierungs- und Renovierungsstaus
nutzbar wird, empfohlen.
Hochschule Merseburg: Foyer (Gebäude 120)
1. Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
Dabei können auch im geringeren Umfang aus der
Verwertung des Allgemeinen Grundvermögens (AGV)
sowie durch Maßnahmen der Optimierung im Bestand
Wertschöpfungspotenziale erschlossen werden. Im
Hinblick auf die Veränderung der Verwaltungsprozesse
und die Finanzierung der Maßnahmen bedeutet dieses
einen gravierenden, aber notwendigen Systemwechsel
gegenüber früheren Arbeits- und Organisationsstrukturen in der Bau- und Liegenschaftsverwaltung, der nur im
Einvernehmen mit dem Landtag möglich ist.
1.3
Dieser neue Ansatz bringt dem Landesbetrieb BLSA
Handlungsspielräume und neue Kompetenzen, um
den spezifischen Anforderungen gerecht zu werden.
Die volle Handlungsmöglichkeit in der Eigentümerfunktion, die Bildung von Rücklagen und Rückstellungen sowie die Abkehr vom Prinzip der Jährlichkeit im
Haushalt sind entscheidende Punkte, damit der Landesbetrieb BLSA den Anforderungen als wirtschaftlich
geprägter Bau- und Immobiliendienstleiter gerecht werden kann.
Bau- und Liegenschaftsverwaltung von 1991 bis 2012
Bauverwaltung, Staatshochbauämter und
Oberfinanzdirektion/Landesbauabteilung
Die Landesbauverwaltung wurde entsprechend dem Beschluss der Landesregierung 1991 nach dem klassischen
dreistufigen Verwaltungsaufbau im Geschäftsbereich des
Ministeriums der Finanzen eingerichtet.
1997 erfolgte eine erste Organisationsänderung der Bauverwaltung, bei der der 3-stufige Verwaltungsaufbau im
Landesbau in eine 2-stufige Verwaltung umstrukturiert
wurde.
Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt (LBB LSA) für
Hoch- und Straßenbau sowie das Liegenschaftsund Immobilienmanagement Sachsen-Anhalt
(LIMSA) für Liegenschaftsverwaltung
Durch Beschluss der Landesregierung wurden dem Ministerium für Bau und Verkehr (MBV) mit Wirkung vom
01.01.2004 alle Aufgaben des Straßen- und Hochbaus
des Landes Sachsen-Anhalt übertragen.
Der neu entstandene Landesbetrieb Bau (LBB LSA) wurde durch das Gesetz zur Errichtung des Landesbetriebes
Bau Sachsen-Anhalt vom 21.12.2004 mit Wirkung vom
01.01.2005 errichtet.
Hochschule Merseburg: Bibliothek
Hochschule Merseburg: Gebäude 130
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Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 1. Das neue Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes
1.4Liegenschaftsverwaltung
Die Liegenschaftsverwaltung wurde mit der Gründung des
Landes Sachsen-Anhalt im Jahre 1991 dezentral organisiert und den 3 Regierungspräsidien in Dessau, Halle und
Magdeburg zugeordnet. Der grundsätzliche Auftrag der
damaligen Liegenschaftsverwaltung bestand im Wesentlichen in der Veräußerung des nicht zu Verwaltungszwecken
benötigten Grundvermögens. Im Zuge der Aufteilung des
ehemals volkseigenen DDR-Grundvermögens im Wege
der Vermögenszuordnung gelangten weitaus mehr Liegenschaften in das Landesvermögen als am Markt veräußert werden konnten. Im Vermögensinteresse des Landes
wurde es notwendig, die Entscheidungskompetenz zentral zu bündeln und zu stärken. Zum 01.01.2004 wurde
deshalb der Landesbetrieb Liegenschafts- und Immobilienmanagement (LIMSA) gegründet, der die Aufgaben
des zentralen Liegenschaftsmanagements übernahm.
Mit der Gründung dieses Landesbetriebes war es erstmals möglich, die vorhandene Behördenstruktur bei der
bisher dezentralen Liegenschaftsverwaltung aufzulösen
und die erforderliche Flexibilität für ein betriebswirtschaftliches Handeln zu schaffen. Die Aufgaben des Ministeriums der Finanzen beschränken sich seitdem auf die
Wahrnehmung der Eigentümerfunktion, die Wahrnehmung der Vermögensinteressen des Landes und die
Fach- und Rechtsaufsicht.
1.5Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA)
Zum 01.04.2012 gingen die Aufgaben des staatlichen
Hochbaus und des Landesbetriebes Liegenschaftsund Immobilienmanagement auf den neu gegründeten
Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement
des Landes Sachsen-Anhalt (BLSA) über, so dass Eigentümerfunktion und Bauverwaltung nunmehr in einer
einheitlichen Organisation zusammengefasst sind. Die
operativen Aufgaben werden seit 01.04.2012 durch den
jüngsten Landesbetrieb im Bundesland, das „Bau- und
Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA)“,
wahrgenommen.
Grundlage für die Einrichtung war das „Gesetz zur Neuordnung der staatlichen Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung“, das im Dezember 2011 vom Landtag
verabschiedet wurde. Mit diesem Gesetz wurden die
Voraussetzungen für die Zusammenlegung der Liegenschaftsverwaltung (früher LIMSA) und des staatlichen
Hochbaus (früher Teilaufgabe des Landesbetriebes Bau
Sachsen-Anhalt (LBB LSA)) zum Landesbetrieb BLSA geschaffen.
Bereits 2011 wurden im Rahmen der Regierungsbildung
und Neuabgrenzung der Geschäftsbereiche der Landesregierung die Aufgaben der Liegenschaftsverwaltung und
des staatlichen Hochbaus im Geschäftsbereich des Ministeriums der Finanzen zusammengeführt.
Hochschule Harz, Standort Wernigerode:
Rektorat und Mensa
Aufgabe des Zentralen Bau- und Liegenschaftsmanagements ist die Qualifizierung des Immobilienmanagements
des Landes zu einem wirtschaftlich ausgerichteten Dienstleister. Mit der Organisationseinheit „Landesbetrieb BLSA“
ist es erstmals möglich, die verantwortlichen Zuständigkeiten für eine Immobilie in deren gesamten Lebenszyklus
in einer Hand zusammen zu führen.
Der Landesbetrieb BLSA untersteht der Fachaufsicht des
MF und sorgt neben der Wahrnehmung der klassischen
staatlichen Hochbaumaßnahmen für die zweckmäßige,
bedarfsgerechte und wirtschaftliche Unterbringung der
Behörden und Einrichtungen des Landes.
Neben der Zentrale in Magdeburg unterhält der Landesbetrieb BLSA zwei als Niederlassung bezeichnete Nebenstellen und deren Außenstellen. Nebenstellen sind
 die Niederlassung Nord-West in Magdeburg, der organisatorisch unselbständige Außenstellen in Halberstadt
und Stendal zugeordnet sind, sowie
 die Niederlassung Süd-Ost in Halle, der eine organisatorische unselbstständige Außenstelle in DessauRoßlau zugeordnet ist.
Hochschule Harz, Standort Halberstadt:
Fachbereich Verwaltungswissenschaften
2. Errichtungsgesetz Landesbetrieb BLSA | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
2.Errichtungsgesetz Landesbetrieb BLSA
2.1Neuordnung der Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt
Nach der Landtagswahl im Frühjahr 2011 wurden die
Geschäftsbereiche der obersten Landesbehörden durch
Kabinettsbeschluss neu abgegrenzt. Dem Ministerium
der Finanzen wurde danach auch die Zuständigkeit für
den staatlichen Hochbau übertragen. In der Koalitionsvereinbarung vom April 2011 stellten die Regierungsparteien CDU und SPD fest, dass das Liegenschafts- und
Baumanagement zentrale Bedeutung für den Erfolg der
Konsolidierungsstrategie des Landes hat. Mit Blick auf die
vorliegenden Erkenntnisse aus der Evaluierung der Landesbetriebe im Jahr 2010 sollten weitere Optimierungspotenziale eines einheitlichen Gebäudemanagements in
einer zentraler Zuständigkeit durch die Zusammenführung
der immobilienzentralen Aktivitäten mit dem staatlichen
Hochbau erschlossen werden.
Das Kabinett beschloss im September 2011 die Einrichtung des Landesbetriebes Liegenschafts- und Baumanagement Sachsen-Anhalt (BLSA). Die Grundlagen für
die Zusammenführung der bisherigen Liegenschafts- und
Hochbauverwaltung wurden mit dem Gesetz zur Neuordnung der staatlichen Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung vom 21.12.2011 geschaffen.
Die Aufgaben der Liegenschafts- und Hochbauverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt werden nunmehr im
Ministerium der Finanzen und in einem zum 01.04.2012
gegründeten Landesbetrieb (BLSA) wahrgenommen. Neben dem Liegenschafts- und dem Baumanagement für
das Land werden in dieser Organisationsstruktur im Wege
der Organleihe Aufgaben des Bundesbaus wahrgenommen.
Der Landesbetrieb BLSA verwaltet die ihm übertragenen
Grundstücke unter Berücksichtigung der Aufgaben des
Landes nach immobilienwirtschaftlichen Grundsätzen.
Damit wurde erstmals in Sachsen-Anhalt die Verantwortung für Immobilien im gesamten Lebenszyklus in einem
Landesbetrieb gebündelt. Nunmehr sind die Möglichkeiten eröffnet, Entscheidungen über Erwerb, Neubau, Nutzung, Bewirtschaftung, Um- und Erweiterungsbau und
auch die Verwertung ganzheitlich nach wirtschaftlichen
Grundsätzen zu treffen.
Im Koalitionsvertrag für die sechste Legislaturperiode des
Landtags von Sachsen-Anhalt von 2011 bis 2016 wurden
von den Koalitionspartnern für die Bereiche der Liegenschaften und der Baumaßnahmen des Landes nachfolgende Punkte vereinbart, die eine zentrale Bedeutung für
den Erfolg der Konsolidierungsstrategie im Bereich des
Bau- und Immobilienmanagement haben:
 Einbeziehung von Öffentlich-Privaten-PartnerschaftModellen (ÖPP) in die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
bei der Realisierung von Baumaßnahmen,
 Weiterentwicklung der vorhandenen Landesliegenschaften in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen,
 Reduzierung des Energiebedarfs in den vorhandenen
Gebäuden,
 verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien,
 innovatives und Klima schonendes Bauen bei Baumaßnahmen des Landes,
 Durchführung von Architektenwettbewerben unter anderem mit dem Ziel, zeitgemäße und nachhaltige Lösungen zu erreichen,
 funktionale, technische und gestalterische Steigerung
der baulichen Qualität bei der Errichtung, Änderung
und Unterhaltung von Gebäuden.
Die Ziele des Veränderungsprozesses sind
 Entwicklung und Umsetzung der Vermarktungsstrategie für Landesimmobilien,
 effizienter, nutzerorientierter Umgang mit dem Immobilienvermögen des Landes,
 zentrale Deckung des Bedarfes an Immobilien für Aufgaben des Landes,
 Schaffung einer einheitlichen, zentralen Datentransparenz,
 Kosteneinsparung durch effiziente Bewirtschaftung
der Landesimmobilien,
 konsequente Erhöhung des Nutzungsgrades landeseigener Immobilien,
 Realisierung von Erlösen aus Vermietung und Verwertung von Immobilien als Beiträge zur Entlastung des
Haushalts.
Das Leistungsspektrum des Landesbetriebes rund um
die Immobilien des Landes Sachsen-Anhalt unter Beachtung moderner wirtschaftlicher Standards im Liegenschafts- und Baumanagement umfasst:
 Bereitstellung von Immobilien für raumnutzende Verwaltungseinheiten des Landes zu Marktpreisen,
 Bauangelegenheiten der Ressorts und ihrer nachgeordneten Behörden,
 Bauangelegenheiten des Bundes (Organleihe),
 Dienstleistungen zum Unterhalt und Betrieb von Gebäuden und Liegenschaften während der Nutzungsphase,
 Verwertung des entbehrlichen Immobilienbestandes.
9
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Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 2. Errichtungsgesetz Landesbetrieb BLSA
2.2Errichtungsgesetz
Durch das Errichtungsgesetz vom 21.12.2011 wurde die
Zusammenführung aller immobilien- und staatshochbaubezogenen Aktivitäten des Landes zu einem zentralen
und einheitlichen Bau- und Liegenschaftsmanagement
(Landesbetrieb BLSA) beschlossen und mit Wirkung zum
01.04.2012 ein zentraler und einheitlicher Betrieb für Bauund Liegenschaftsmanagement im Land Sachsen-Anhalt
eingerichtet.
Er ist Kompetenzzentrum und Serviceeinrichtung für alle
Leistungen rund um die Immobilien des Landes und
nimmt die Aufgaben des staatlichen Liegenschaftsmanagements, die Unterbringung der Landeseinrichtungen,
die Steuerung und Betreuung aller Hochbaumaßnahmen
des Landes, die Pflege der Baukultur und das Baumanagement für den Bund wahr. Der Landesbetrieb BLSA
erfüllt somit bei den landeseigenen Gebäuden sämtliche
Aufgaben des Immobilien-, Gebäude- und Baumanagements über den gesamten Lebenszyklus. Oberstes Ziel
ist die zweckmäßige, bedarfsgerechte und wirtschaftliche
Unterbringung der Landeseinrichtungen.
Der Landesbetrieb BLSA ist rechtlich unselbstständig und
Teil der unmittelbaren Landesverwaltung. Er untersteht der
Aufsicht des Ministeriums der Finanzen als dem für Liegenschaften, Verwaltung Sondervermögen, Grundstock
des Landes Sachsen-Anhalt zuständigen Ministerium.
Gemäß Artikel 1 § 2 des Gesetzes zur Neuordnung der
staatlichen Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung ist
dem Landesbetrieb BLSA das Verwaltungsgrundvermögen und das Allgemeine Grundvermögen des Landes
Sachsen-Anhalt zum 01.04.2012 vollständig und zur eigenständigen Verwaltung zur Verfügung gestellt worden.
2.3
Betriebsordnung
Der Landesbetrieb BLSA hat eine Betriebsordnung (BO
BLSA), die im Wesentlichen die Geschäftsführung, innere
Struktur und Aufgabenerledigung regelt.
Das Unternehmen besteht, neben der Geschäftsführung, aus den Geschäftsbereichen Zentrale Dienste,
Liegenschaftsmanagement und Baumanagement. Die
Geschäftsbereiche werden untergliedert in Fachbereiche
und diese gegebenenfalls in Fachgruppen.
Die mit Gesetz übertragenen Aufgaben gliedern sich in
den Geschäftsbereichen Liegenschaftschftsmanagement und Baumanagement wie folgt:
 Portfoliomanagement,
 Grundstücksverkehr, Grundstücksentwicklung, Verwertung von Immobilien,
 Verwalten und Bewirtschaften der Liegenschaften sowie Gebäudemanagement,
 Einführung und Pflege des Vermieter-Mieter-Modells
(01.01.2014),
Mit dem Gesetz zur Neuordnung der staatlichen Hochbau- und Liegenschaftsverwaltung wurde auch das Gesetz über das Sondervermögen Grundstock dahingehend
geändert, künftige Veräußerungsgewinne aus der Verwertung der Grundstücke des Allgemeinen Grundvermögens
dem Landesbetrieb BLSA zuzuführen. Für die Jahre 2012
und 2013 ist eine Übergangsregelung beschlossen worden. Die Erlöse aus dem übertragenen Sondervermögen
kann der Landesbetrieb BLSA auch überjährig verwenden.
Zur Ertüchtigung des Landesbetriebes BLSA zu dem
zentralen Bau- und Liegenschaftsmanager des Landes
Sachsen-Anhalt wird dem Landesbetrieb BLSA das Verwaltungsgrundvermögen und das allgemeine Grundvermögen des Landes zur eigenständigen Verwaltung übertragen. Ausgenommen sind die von § 7 Absatz 1 Satz 5
Hochschulmedizingesetz des Landes Sachsen-Anhalt
und die im Rahmen einer Sonderregelung nach § 108
Absatz 3 des Hochschulgesetzes des Landes SachsenAnhalt betroffenen Grundstücke sowie die öffentlichen
Straßen im Sinne des § 2 des Straßenverkehrsgesetzes
für das Land Sachsen-Anhalt.
Darüber hinaus wurde die Landesregierung ermächtigt,
durch Verordnung weitere Spezialgrundstücke von der
Übertragung auf den Landesbetrieb BLSA auszunehmen.
Hiervon machte die Landesregierung Gebrauch, indem
am 02.05.2012 eine entsprechende Ausnahmeverordnung erlassen wurde. Dadurch wurden unter anderem
die Grundstücke der Landesschule Pforta und der Historischen Kuranlagen in Bad Lauchstädt von der zentralen
Grundstücksverwaltung durch den Landesbetrieb BLSA
ausgenommen.
3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
 Bedarfsplanung und –deckung bei der Behördenunterbringung, Standortmanagement,
 Vorbereitung und Durchführung aller im öffentlichen Interesse zu erbringenden Bauleistungen bei Sicherstellung
der Einhaltung der öffentlich-rechtlichen Vorschriften,
 Planung und Durchführung von Bau- und Bauunterhaltungsmaßnahmen, insbesondere Projektsteuerung,
Planung, Bauüberwachung, Abrechnung und Dokumentation der Baumaßnahmen,
 gutachterliche Tätigkeit zu Objekten,
 fachtechnische Prüfungen von Zuwendungsbaumaßnahmen.
Der Landesbetrieb BLSA ist nach betriebs- und immobilienwirtschaftlichen Grundsätzen mit dem Ziel zu führen,
die bestehenden Haushaltsbelastungen zu reduzieren,
die Selbstkosten des Betriebes zu decken sowie die
Bedürfnisse der Nutzer zu berücksichtigen. Er hat für die
wirtschaftliche Unterbringung der Behörden und Einrichtungen des Landes zu sorgen. Der Landesbetrieb BLSA
schließt mit den Nutzern Nutzungsvereinbarungen ab, in
denen mindestens die Nutzungsentgelte sowie Art und
Umfang der von den Nutzern selbst wahrzunehmenden
Aufgaben festgelegt werden. Der Landesbetrieb BLSA
verwaltet und bewirtschaftet die ihm überlassenen Grundstücke über den gesamten Lebenszyklus. Nicht mehr für
Zwecke des Landes benötigte Grundstücke führt der Landesbetrieb BLSA der wirtschaftlichen Verwertung zu.
Der Landesbetrieb BLSA wird von einer Geschäftsführerin
oder einem Geschäftsführer geführt. Sie oder er hat ihn
selbständig in eigener Verantwortung nach rechtlichen
und wirtschaftlichen Grundsätzen zu führen. Der Landesbetrieb BLSA verfügt ferner über einen Verwaltungsrat.
3.Aufgaben
3.1Liegenschaftsmanagement
Das Land Sachsen-Anhalt verfügt über einen beträchtlichen
Besitz an Liegenschaften, dessen Verwaltung, Bewirtschaftung und Verwertung überwiegend im Geschäftsbereich
des Ministeriums der Finanzen erfolgt.
Die Immobilien als Wirtschaftsfaktor gewinnen gerade in unserer Zeit zunehmend an Bedeutung. So ist es nur natürlich,
dass auch in Sachsen-Anhalt sorgsam mit dem Immobilienbestand des Landes umgegangen werden muss. Diese
Aufgabe, die Gebäude und Grundstücke effizient und wirtschaftlich zu nutzen sowie die entbehrlichen Liegenschaften gewinnorientiert zu verwerten, hat die Vermögensverwaltung übernommen.
Mit der Zusammenführung des Liegenschaftsmanagements
und des Baumanagements wurden Veränderungsprozesse
zur Umsetzung einer wirtschaftlichen Liegenschafts- und
Universitätsklinikum Halle: Standort Ernst-Grube-Straße
Bauverwaltung eingeleitet. Die Landesregierung verfolgt damit das Ziel, mit dem Bau- und Liegenschaftsmanagement
wirtschaftlich zu sanieren, Flächennutzungen zu optimieren
und mit dem ganzheitlichen Immobilienmanagement eine
effiziente Bedarfsdeckung zu realisieren.
Dem Landesbetrieb BLSA obliegt durch ein gestrafftes Liegenschafts- und Baumanagement eine wirtschaftliche Liegenschaftsnutzung, durch Entwicklung geeigneter Standorte sowie den Einsatz innovativer Finanzierungsmodelle.
Weiterhin soll durch Realisierung von Umsatzerlösen aus
Mieteinnahmen und Verwertungen, der bestehende Stau
an kleinen Baumaßnahmen und Bauunterhaltungsmaßnahmen nachhaltig abgebaut werden. Die Baumaßnahmen
folgen grundsätzlich der strategischen Ausrichtung des Immobilienmanagements und den Festlegungen der Standortplanung.
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12
Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben
Allgemeines Grundvermögen
Landeseigene Grundstücke, die nicht für Verwaltungszwecke des Landes oder im Rahmen des Gemeingebrauchs
im Aufgabenbereich des Landes genutzt werden, sind
dem Allgemeinen Grundvermögen zugeordnet. Um eine
Übersicht sowohl über das Allgemeine Grundvermögen
als auch über das Verwaltungsgrundvermögen zu erhalten, ist ein komplettes Verzeichnis aller Liegenschaften
des Landes Sachsen-Anhalt erforderlich. Nur so sind eine
effiziente Verwaltung des Allgemeinen Grundvermögens
und die Entwicklung einer Strategie zur Veräußerung dieser entbehrlichen Liegenschaften möglich.
Verwaltungsgrundvermögen
Das Verwaltungsgrundvermögen umfasst landeseigene
Grundstücke, die für Verwaltungszwecke des Landes
oder im Rahmen des Gemeingebrauchs im Aufgabenbereich des Landes genutzt werden, so zum Beispiel für die
Unterbringung der allgemeinen Landesverwaltung, der
Polizei und der Justiz (Gerichte sowie Justizvollzugsanstalten). Diese Beispiele belegen bereits die Vielfältigkeit des
Verwaltungsgrundvermögens. Durch eine Optimierung
der Liegenschaftsverwaltung wird das Ziel verfolgt, vorrangig die Landesverwaltung, insbesondere im Bereich des
Verwaltungsgrundvermögens, in landeseigenen Liegenschaften unterzubringen und angemietete Objekte unter
Wirtschaftlichkeitsaspekten aufzugeben. Dies erfordert
eine gut aufgestellte und ausgestattete Liegenschaftsverwaltung, die durch die zentrale Wahrnehmung des
Eigentums- und Gebäudemanagements durch den Landesbetrieb BLSA erreicht wird. Die zentrale Wahrnehmung
des Eigentums- und Gebäudemanagements ermöglicht
eine verbesserte Begleitung von Unterbringungsentschei-
3.2
dungen, des Mietvertragsmanagements und der Gebäudebewirtschaftung und führt in der Konsequenz zu einem
wirtschaftlichen Umgang mit Haushaltsmitteln.
Bereits im Jahr 2008 wurden Nutzungsvereinbarungen
mit den Ressorts ausgehandelt, vergleichbar mit einem
gewerblichen Mietvertrag. Diese sind im Rahmen einer
Musternutzungsvereinbarung zu vereinheitlichen; ressortspezifische Notwendigkeiten sind dabei zu berücksichtigen.
Vermögensumfang
Das Land Sachsen-Anhalt verfügt derzeit noch über landeseigene Liegenschaften in der Größenordnung von
etwa 167.000 ha (Stand 31.07.2012). Zum einen sind dies
Flächen, die das „Sondervermögen/Grundstock“ (ca.
9.000 ha) bilden, überwiegend landwirtschaftlich genutzte
Flächen ohne Naturschutzbindung und Liegenschaften
des Allgemeinen Grundvermögens. Zum anderen handelt es sich um das „Verwaltungsgrundvermögen“, das
mit ca. 158.000 ha den weitaus größeren Teil einnimmt.
Dessen größter Teil wiederum wird durch Landesstraßen, forst- und wasserwirtschaftliches Vermögen gebildet
(ca. 157.000 ha) und zählt zu den sonstigen für Verwaltungszwecke genutzten Grundstücken. Ein kleinerer Teil
wird durch das Landesbetrieb-BLSA-Vermögen gebildet
(1.000 ha). Diese Liegenschaften befinden sich zumeist
innerhalb von Städten und Gemeinden und nehmen dort
größere, zumeist auch zusammenhängende Areale ein.
Sie werden zum Beispiel durch Landesbehörden (zum
Beispiel Ministerien, Landesverwaltungsamt, weitere obere Landesbehörden) sowie für weitere Landeseinrichtungen (zum Beispiel Universitäten) genutzt (Fremdverwaltung durch Nutzerressort).
Baumanagement
Neben der Liegenschaftsverwaltung gehören auch Planung und Durchführung aller Baumaßnahmen des Landes einschließlich des Hochschulbaus sowie der zivilen
und militärischen Baumaßnahmen des Bundes zu den
Aufgaben des Ministeriums. Dazu zählen unter anderem
Verwaltungsbauten für Landes- und Bundesbehörden,
Dienststellen für nachgeordnete Einrichtungen dieser Behörden, Landesschulen, Hochschulen, Militärbauten und
weitere Bauaufgaben.
Im Rahmen des Aufgabenbereichs staatlicher Hochbau
als Teil des Bau- und Liegenschaftsmanagements des
Landes hat das Ministerium der Finanzen die Fachaufsicht
sowie die Funktion der obersten technischen Instanz. Die
Hochbauverwaltung des Landes hat für die Aufgaben des
staatlichen Eigenbaus von Bund und Land die Koordinierung und Steuerung wahrzunehmen sowie die Einhaltung
der öffentlich-rechtlichen Vorschriften auf der Grundlage
der jeweiligen Bundes- und Landesgesetze zu gewährleisten. Sie ist Bauherr für die öffentlichen Bauten des Landes einschließlich des Hochschulbaus und des Baus von
Landeskrankenhäusern.
Bei Baumaßnahmen des Bundes ist die Fachaufsicht führende Ebene (ehemals Technische Aufsicht in der Mittelinstanz) im Ministerium der Finanzen angesiedelt. Oberste
3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
technische Instanz ist hier bei zivilen Baumaßnahmen das
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
(BMVBS) und bei Baumaßnahmen der Bundeswehr das
Bundesministerium der Verteidigung (BMVg). Der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement BLSA
mit seinen beiden Niederlassungen und deren Außenstellen hat hier wie bei den Baumaßnahmen des Landes die
Aufgaben der Baudurchführung.
Dem staatlichen Hochbau kommt besondere Vorbildfunktion zu; vor allem hinsichtlich der Pflege des baukulturellen
Erbes. Aus diesem Grund zeichnen sich staatliche Bauten
wesentlich durch einen hohen Anspruch so­wohl an die
3.3
Funktionalität, Wirtschaftlichkeit als auch an die gestalterische Qualität der Gebäude aus.
Zu den Schwerpunkten des staatlichen Hochbaus gehören:
 Neu-, Um- und Erweiterungsbauten zur konzentrierten
und optimierten Unterbringung der Landesbehörden
und anderer staatlicher Einrichtungen
 Sanierung und Modernisierung von Gebäuden des
Landes und des Bundes; einschließlich Anpassung an
die laufende technische Entwicklung
 Bauunterhalt zur Werterhaltung des Gebäudebestandes.
Bundesbau
Auf der Grundlage eines Verwaltungsabkommens werden
durch die Bauverwaltung des Landes notwendige Bauleistungen auf den Liegenschaften des Bundes im Land Sachsen-Anhalt planungsseitig vorbereitet und durchgeführt.
Während die jeweils fachlich zuständigen Bundesministerien, das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) für die zivilen und das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) für die militärischen
Maßnahmen, die Aufgaben der obersten technischen
Instanz wahrnehmen, werden die Aufgaben der Fachaufsicht zu den Belangen des Bundesbaus in der Abteilung
Bau- und Liegenschaftsmanagement des Ministeriums
der Finanzen wahrgenommen.
Liegenschaften des Bundes beläuft sich das Gesamtbauvolumen für den gleichen Zeitraum auf 391,8 Millionen
Euro.
Schwerpunkte des Bauschaffens für den Bund waren für
den militärischen Bereich die Aufgaben der Herrichtung
der Liegenschaften der Bundeswehr an den Standorten
Burg, Weißenfels, Havelberg und Klietz, die Errichtung des
Gefechtsübungszentrums in der Colbitz-Letzlinger Heide
und die Herrichtung der Außenstelle des Bundessprachenamtes (Bundeswehrfachschule) in Naumburg.
Die Bauvollzugsaufgaben erledigt auch für den Bundesbau der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes Sachsen-Anhalt (BLSA).
Im Zeitraum von 1991 bis 2011 wurden so durch das
Land Sachsen-Anhalt auf den militärisch genutzten Liegenschaften des Bundes Baumaßnahmen mit einem
Gesamtbauvolumen in Höhe von 954,7 Millionen Euro
planungsseitig vorbereitet und realisiert. Auf den zivilen
TrLg Planken: Neubau 3
Unterkunftsgbäude Typ 150 – Ansicht
TrLg Planken:
Neubau Unterkunftsgebäude
13
14
Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben
BwFS/Ast Bundessprachenamt Naumburg:
Umbau Unterkunftsgebäude 21
Sanitätshauptdepot Blankenburg:
Neubau Unterkunftsgebäude – Innenansicht Nasszelle
Sanitätshauptdepot Blankenburg:
Neubau Unterkunftsgebäude – Innenansicht Flur
Sanitätshauptdepot Blankenburg:
Neubau Unterkunftsgebäude – Außenansicht
Elb-Havel-Kaserne, Havelberg:
Neubau Unterkunftsgebäude – Fluchttreppe
Elb-Havel-Kaserne Havelberg:
Neubau Betreuungseinrichtung mit 3 Lehrklassen
3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
TrÜbPl Altmark, Schnöggersburg: Urbaner Ballungsraum
– Übersichtsplan mit Bebauung
TrÜbPl Klietz: Feuerwache Vorderansicht
Elb-Havel-Kaserne, Havelberg:
Neubau Unterkunftsgbäude – Außenansicht
15
16
Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben
Herausragende zivile Bundesbaumaßnahmen waren die
Errichtung des Wasserstraßen-Neubauamtes am Standort Magdeburg, die Sanierung der Liegenschaft in der
Gerhard-Hauptmann-Straße in Magdeburg zur Nutzung
durch die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost, die Sanierung des Robert-Koch-Institutes in Wernigerode, einschließlich der Errichtung eines Ergänzungsneubaus, die
Errichtung des Neubaus für die Bundesanstalt für Züchtungsforschung (jetzt Julius-Kühn-Institut ) in Quedlinburg
und die Errichtung des Neubaus für das Umweltbundesamt am Standort Dessau-Roßlau, einschließlich der Sanierung des denkmalgeschützten „Wörlitzer Bahnhofs“.
Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau:
Luftbildaufnahme mit Aufsicht auf Dienstgebäude, Kantine und Bibliothek
Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau:
Ansicht Fassade Westseite
Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau:
Dachaufsicht Dienstgebäude mit Sheddach und Photovoltaik
Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau:
Atrium im Dienstgebäude, Innenansicht
Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau:
Wörlitzer Bahnhof
Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau:
Blick vom öffentlichen „Park“ auf das Dienstgebäude,
Atrium mit Hörsaal
3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau:
Blick vom öffentlichen „Park“ auf das Dienstgebäude
und Kunstobjekte Plastiken
Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau:
Ansicht von Süd-West, Blick auf Haupteingang und Kantine
Verwaltungs- und Institutsgebäude des
Julius-Kühn-Instituts, Quedlinburg:
Blick auf Fassade, im Vordergrund Kunstobjekt „Feld“
Verwaltungs- und Institutsgebäude des Julius-Kühn-Instituts, Quedlinburg:
Luftbildaufnahme mit Aufsicht auf Verwaltungs- und Institutsgebäude, Gewächshausanlage und Zentrales Versorgungsgebäude
17
18
Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben
3.4Landesbau (Ressortbau)
Durch das Baumanagement werden die baulichen Belange des Landtages, der Staatskanzlei und der Ressorts
des Landes betreut. Auch die nachgeordneten Bereiche
der Ressorts, wie beispielsweise









das Landesverwaltungsamt Halle und Außenstellen
die Justizbehörden und Justizvollzugsanstalten
Polizeidienststellen
Museen und andere kulturelle Einrichtungen in Trägerschaft des Landes
Landesämter
Straßenmeistereien
Einrichtungen des Bildungswesens (Landesschulen)
Finanzämter
sowie weitere Sonderbehörden- und einrichtungen
des Landes
3.5
gehören ebenso wie auch die Baumaßnahmen für die
Hochschulen des Landes zum facettenreichen Spektrum
des staatlichen Hochbaus des Landes.
Die Bauten, die der Bereich Baumanagement des Landesbetriebes BLSA plant, baut und baufachlich betreut,
prägen das Gesicht der Städte und Gemeinden entscheidend mit.
Entsprechend ist das oberste Ziel bei Planung und Umsetzung aller Projekte die Weiterentwicklung der Baukultur im Land unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit. Dazu
gehören Termin- und Kostensicherheit, aber auch die Beachtung der Aspekte des energieeffizienten Bauens und
des demographischen Wandels sowie die Nachhaltigkeit
der Baumaßnahmen.
Hochschulbau
Für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft und die
Sicherung des Wohlstandes der Gesellschaft sind bestens
ausgebildete Menschen unabdingbar. Die attraktiven Studienangebote und innovativen Forschungsleistungen der
Hochschulen Sachsen-Anhalts bilden eine gute Grundlage für eine erfolgreiche und nachhaltige Wirtschaft im
Land. Deshalb investiert Sachsen-Anhalt in Ausstattung,
Sanierung und Neubau der Hochschulen. Der Hochschulbau ist eine der Zukunftsaufgaben für das Land. Er prägt
maßgeblich die Qualität von Lehre und Forschung.
So wurden seit der Wende mehr als 1,5 Milli­arden Euro in
den Hochschulbau investiert und damit überdurchschnittlich
gute Bedingun­gen für die Studentinnen und Studenten geschaffen. Gleichzeitig ist es gelungen, eine unverwechselbare Identifikation der Architektur mit Lehre und Forschung
so­wie mit den jeweiligen Orten zu schaffen. Damit bildet der
Hochschulbau eine wichtige Seite des Städtebaus.
Ein Beispiel ist das Fakultätsgebäude für Wirtschaftswissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Mit dem ersten Neubau nach der Wende wurde
ein richtungsweisender architektonischer Akzent sowohl
für den Campus als auch für die Landeshauptstadt und
nicht zuletzt für das Land Sachsen-Anhalt gesetzt.
Die Kontinuität der anspruchsvollen Architektur setzt sich
auch an den Fachhochschulstandorten fort. Wegen der
Nähe zum Bauhaus Dessau sind die Neubauten der
Hochschule Anhalt hervorzuheben.
Besonderes Augenmerk gilt auch der vorhandenen,
zum großen Teil denkmalgeschützten Bausubstanz. Ein
besonderes Thema dabei ist die Umnutzung ehemals
militärisch genutzter Liegenschaften; sogenannter Konversionsflächen. Ein Beispiel dafür ist der Campus der
Hochschule Magdeburg-Stendal. So wird am Standort
Magdeburg deutlich, wie erfolgreich neues Leben in alte
Strukturen gebracht werden kann.
Hochschule Magdeburg-Stendal, Standort Magdeburg:
Audi-Max
Hochschule Magdeburg-Stendal, Standort Magdeburg: Laborgebäude
3. Aufgaben | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
Hochschule Magdeburg-Stendal, Standort Magdeburg: Campus Herrenkrug
Hochschule Anhalt, Standort Dessau:
Bibliothek am Bauhaus
Hochschule Anhalt, Standort Dessau: Campus
Hochschule Anhalt, Standort Dessau:
Gebäude 04 (links), Mensa (rechts) und Gebäude 05 (in 2. Reihe)
Hochschule Anhalt, Standort Dessau:
Bibliothek am Bauhaus
Hochschule Anhalt, Standort Dessau:
Campus, Bauhaus-Straße
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20
Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 3. Aufgaben
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften
4. Stark III | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
3.6Zuwendungsbaumaßnahmen
Unter dem Begriff Zuwendungsbau sind Baumaßnahmen
zusammen gefasst, die mit öffentlichen Mitteln gefördert
werden. Bei Zuwendungsbaumaßnahmen berät und prüft
der Landesbetrieb BLSA im Auftrag und für die Zuwendungsgeber die Wirtschaftlichkeit der Planung und deren
spätere Ausführung entsprechend den Förderbestimmungen. Im Rahmen der durch die Landesregierung beschlossenen Förderung im Jahr 2011 zur energetischen Sanierung
von Kindertagesstätten und Schulen in Sachsen-Anhalt –
STARK III – ist der Landesbetrieb in erheblichem Umfang
mit Aufgaben des Zuwendungsbaus ebenfalls beauftragt.
Die gesetzlichen Grundlagen für die Gewährung von Zuwendungen sind in der Landes- (LHO) beziehungsweise
der Bundeshaushaltsordnung (BHO) enthalten. Im § 23
LHO/BHO wird unter anderem der Begriff der Zuwendung
erläutert. Im § 44 LHO/BHO ist der Ablauf einer Zuwendungsmaßnahme beschrieben. Hier werden insbesondere die Bewilligungsvoraussetzungen, Finanzierungsarten,
Bewilligungsverfahren, Überwachung der Zuwendung und
Nachweis der Verwendung geregelt. Die staatliche Bauverwaltung ist bei Zuwendungen für Baumaßnahmen von
Dritten gemäß den Verwaltungsvorschriften zu § 44 Landeshaushaltsordnung beziehungsweise § 44 BHO und
den baufachlichen Ergänzungsbestimmungen (ZBau/RZBau) beteiligt, um die Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit
dieser Bauten – wenn sie mit öffentlichen Mitteln gefördert
werden – zu prüfen und zu gewährleisten.
4. STARK III
Mit STARK III hat Sachsen-Anhalt im Frühjahr 2012 eines
der zentralen Investitionsvorhaben für die Kommunen mit
deutlichen positiven Effekten für die regionale Wirtschaft
in diesem Jahrzehnt begonnen. Das Programm soll rund
600 Millionen Euro umfassen. Alle bestandsfähigen Schulen und Kindertagesstätten im Land sollen bis 2019 energetisch saniert und mit moderner Informationstechnik (IT)
ausgestattet werden.
Die Ziele im Einzelnen sind:
In der ersten Phase des STARK III-Programms bis 2014
sollen Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen
von rund 154,5 Millionen Euro umgesetzt werden. Dafür
wurden nach derzeitigem Stand 66 Schulen und 49 Kindertagesstätten ausgewählt. Zudem werden zunächst 59
Schulen mit IT ausgerüstet.
Mit den geförderten Maßnahmen sollen die
Einrichtungen folgende Zielwerte erreichen:
Hochmoderne Schulen und Kindertagesstätten sind ein
beachtlicher Standortvorteil im Wettbewerb der Regionen.
Deshalb soll mit der Erneuerung des Landesdatennetzes
ITN-XT zusätzlich zu STARK III jede Schule auch einen
Breitband-Anschluss erhalten.
Zudem ist es Ziel, neue Ansätze zur Stärkung
der Innovationspotenziale in Sachsen-Anhalt in
folgender Form zu entwickeln:
Sachsen-Anhalt gewährt dabei Zuwendungen für die Modernisierung und für die energetische Sanierung sowie
gegebenenfalls für den energetisch optimierten Ersatzneubau von Kindertagesstätten und Schulen sowie den dazugehörigen Sportstätten und Außenanlagen. Des Weiteren
strebt das Land mit der Förderung an, mit Hilfe von Modellvorhaben das Innovationspotenzial in Sachsen-Anhalt
zu stärken, Forschungseinrichtungen der Region in die
Investition einzubinden und die Kontakt- und Kommunikationsstrukturen zwischen Wissenschaft, Forschung und
Wirtschaft auf regionaler Ebene auszubauen.
Die Förderung soll für solche Investitionen erfolgen, die einen hohen Sanierungsbedarf umfassen, im Ergebnis besonders hohe Effekte in Bezug auf Energieeinsparung und
Klimaschutz erreichen und gleichzeitig die Betreuungsund Lernvoraussetzungen in zeitgemäßen Einrichtungen
verbessern.
 die Senkung des Energieverbrauchs (Primär-/ Endenergie) und der CO2-Emissionen,
 die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und
der Schutz von Ressourcen sowie
 die Entwicklung zukunftsfähiger Energieversorgungsstrukturen und Technologien.
 energetische Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 85
 Passivhausstandard
 Plusenergiehaus.
 die Entwicklung, Herstellung und Markteinführung neuer Produkte und Technologien als ein wichtiges Handlungsfeld der Wirtschaft zu befördern,
 den Technologie- und Innovationstransfer in den breiten
Anwendungsbereich zu ermöglichen,
 die Potenziale des Landes als Zentrum der Photo voltaik-Industrie zu nutzen,
 die Forschungseinrichtungen des Landes einzubinden,
 die Kontakt- und Kommunikationsstrukturen zwischen
Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft auf regionaler
Ebene auszubauen.
21
22
Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung
5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung
Forschung, Wissenschaft und Bildung sind für die Innovationsfähigkeit unseres Gemeinwesens von großer Bedeutung. Die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes
Sachsen-Anhalt hängt entscheidend von diesen Faktoren
ab. Gerade in Zeiten knapper werdender Finanzen kommt
der Förderung von Forschung und Wissenschaft eine besondere Bedeutung zu. Damit die Wissenschaftseinrichtungen ihre wichtige Rolle für die innovative Entwicklung
nicht nur in unserem Lande erfüllen, sondern sich auch
in nationalem beziehungsweise internationalem Maßstab
noch besser profilieren können, ist es notwendig, den
Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt zu stärken und
weiter zu entwickeln.
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
Neubau Audi-Max
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
Neubau Biologie Weinbergweg, Innenhof
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
Heide-Campus, Geowissenschaften
Die Hochschulen sind das Fundament des Wissenschaftssystems jedes Bundeslandes. Sie qualifizieren
in wachsendem Umfang den Nachwuchs der Wissensgesellschaft. Ihre Forschungsergebnisse schaffen
Grundlagen für Innovationen und sie entscheiden als
Schnittstellen zwischen Bildung, Forschung und Innovation maßgeblich über die Arbeitsplätze von morgen,
über gesellschaftlichen Fortschritt und soziale Sicherheit.
Autonomie, Exzellenz, Verantwortung, Freiheit und Wettbewerb sollen Leitbilder für das Hochschulwesen der
Zukunft sein. Die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen
wird jedoch nicht nur durch ihre inhaltliche Ausgestaltung
geprägt. Durch die zielgerichtete Schaffung der äußeren
Rahmenbedingungen wird eine Hochschule in die Lage
versetzt, sich dem nationalen und internationalen Wettbewerb zu stellen und ihr überregionales Renommee
zu sichern und im notwendigen Maße auszubauen. Das
Ansehen der Hochschulen hat eine erhebliche Wirkung
auf die Wahrnehmung eines Bundeslandes im nationalen
Wettbewerb.
Durch die Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau wurden
in der Vergangenheit wesentliche Beiträge zu Ausbau und
Modernisierung des Hochschulsystems geleistet. Die unmittelbare Funktion der früheren Gemeinschaftsaufgabe
5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
Bibliothek im Juridicum
Hochschulbau hat bewirkt, dass beträchtliche Leistungen
zur Finanzierung von Gebäuden und technisch-wissenschaftlicher Infrastruktur für Forschung und Lehre investiert
wurden.
Seit 1991 sind erhebliche Bundes- und Landesmittel und
in den letzten Jahren in erheblichem Umfang auch Finanzmittel der Europäischen Union zur Finanzierung des
Hochschulbaues im Lande Sachsen-Anhalt eingesetzt
worden.
Mit Hilfe der enormen finanziellen Leistungen des Bundes
und vor allem des Landes konnte die bauliche Ausstattung des Hochschulwesens des Landes Sachsen-Anhalt
auf das heutige Niveau entwickelt werden. Derzeit sind
etwa 75 Prozent des notwendigen strukturellen Bau- und
Sanierungsbedarfs aus der Hochschulbauplanung der
Landesregierung umgesetzt worden.
Damit hat das Land Sachsen Anhalt den Aufbau der Fachhochschulen zu einem großen Teil umgesetzt; hier sind noch
Arrondierungen und einige wenige Baumaßnahmen nötig.
Der Ausbau der beiden Universitäten sowie der Kunsthochschule Halle „Burg Giebichenstein” ist wesentlich
vorangeschritten.
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 9, Elektrotechnik
Im universitären Bereich wurden, neben den Neubauten
der Universitätsklinika, in den vergangenen 15 Jahren folgende (große) Baumaßnahmen durchgeführt:
Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg
(ohne Medizin)
 Neubau Juridicum
 Neubau Biologie
 Umbau und Sanierung von Gebäuden der ehemaligen
Heidekaserne für die Fachbereiche Mathematik und
Geowissenschaften
 Neubau Audimax
Otto-von-Guericke Universität (ohne Medizin)





Neubau Fakultätsgebäude Elektrotechnik
Neubau Universitätsbibliothek
Erweiterungsbau Wirtschaftswissenschaften
Sanierung Fakultätsgebäude Naturwissenschaften
Ankauf Gebäude 29 für die Fakultät Informatik
Bis zum Auslaufen der im Rahmen der Föderalismusreform gesetzlich verankerten Kompensationsmittel im
Jahre 2019 ist es das Ziel, die Hochschulen des Landes
weiterhin konsequent auszubauen.
23
24
Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung
Dem Hochschulbau kommt im Gesamtsystem Hochschule eine zentrale Rolle zu. Erst durch moderne, leistungsgerechte und vor allen Dingen effizient und wirtschaftlich
nutzbare Liegenschaften werden die Hochschulen in die
Lage versetzt, zielgerichtet ihren Aufgaben in Forschung
und Lehre nachzukommen. Moderne Forschungsbauten,
bedarfsgerechte und moderne Laboreinrichtungen, den
Bedürfnissen der Studierenden entsprechende Hörsäle
sowie technische, organisatorische und logistische Vernetzung der Liegenschaften lassen optimales Studieren
und Forschen überhaupt erst zu.
Hochschulbaumaßnahmen sind grundsätzlich sowohl
von der reinen Planung, als auch von der Ausführungsphase her langjährige Vorhaben, die auf gesicherten finanziellen Grundlagen abzuwickeln sind.
Das Land wird auch in Zukunft in Kenntnis seiner gesamtgesellschaftlichen Aufgabe einen adäquaten Landesanteil
zur Finanzierung des Hochschulbaus beitragen, um eine
kontinuierliche Realisierung der profilbestimmenden Baumaßnahmen der Hochschulen zu ermöglichen.
Die vergangenen Jahre waren im Bereich der Hochschulbauplanung und des Hochschulbaus durch eine umfassende Neugestaltung der baulichen Infrastruktur geprägt.
Die Aufgabe der Hochschulbauplanung besteht in diesem
Zusammenhang in der Bedarfsplanung, der Herausarbeitung von Prioritäten und deren Umsetzung im Hochschulbau auf Grundlage der Hochschulbaustrukturplanung.
Der eingeschlagene Weg zum Ausbau eines modernen
Wissenschaftsstandortes wird bedarfsgerecht weiter verfolgt, um die Modernisierung, Sanierung und den Neubau
von Hochschuleinrichtungen voranzutreiben.
Im Rahmen der Hochschulbauförderung werden die Möglichkeiten, die EU und Bund in ihren Förderprogrammen bieten, zugunsten einer modernen und effizienten Infrastruktur
für Forschung und Lehre an den Hochschulen erschlossen.
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Gebäude 9, Elektrotechnik
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 9, Elektrotechnik
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Neubau Elektrotechnik
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 30, Universitätsbibliothek
5. Hochschulbauplanung / Hochschulbauförderung | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 29, Informatik
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 29, Informatik
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 30, Universitätsbibliothek
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 30, Universitätsbibliothek mit Gebäude 29, Informatik
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 30, Universitätsbibliothek
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 16, Naturwissenschaften
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 16, Naturwissenschaften
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26
Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 6. Projekte
6. Projekte
6.1Landesbau (Ressortbau)
6.1.1Wesentliche in den letzten Jahren realisierte Große Baumaßnahmen
Landeshauptarchiv einschließlich Magazinneubau,
Magdeburg
gebietes von Magdeburg geleistet. Baubeginn war 2008.
Die Fertigstellung ist im Dezember 2010 erfolgt.
Das denkmalgeschützte Gebäude, eine ehemalige Artilleriekaserne, wird nach der Sanierung vom Landeshauptarchiv für Verwaltungs- und Öffentlichkeitszwecke genutzt.
Außerdem wurde ein vier-geschossiger Magazinneubau
errichtet, in dem ideale sicherheits- und klimatechnische
Lagerbedingungen für die Archivalien gewährleistet werden. Der Magazinneubau ist hinsichtlich seines Energiebedarfes und der perspektivischen Erweiterungsmöglichkeiten ein ausgezeichnetes Beispiel für nachhaltiges Planen
und Bauen. Mit der Realisierung dieser Baumaßnahme am
Standort Brückstraße wurde zudem ein wesentlicher Beitrag zur städtebaulichen Aufwertung des östlichen Stadt-
Im Rahmen der Sanierung Brückstraße in Magdeburg für
das Landeshauptarchiv einschließlich Magazinneubau
wurde auf Grund der besonderen Bedeutung der Baumaßnahme ein Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung
durchgeführt. Ziel des Wettbewerbes war es, Entwürfe für
differenzierte Bereiche zu erhalten. In der Preisgerichtssitzung am 21.01.2010 wurde der 1. Platz an Frau Christine
Bergmann vergeben, die mit einem Konzept für die Gestaltung der gesamten Anlage überzeugte. Auf seinem
Weg von außen in das Gebäudeinnere wird der Besucher
durch eine Vielzahl von Objekten begleitet, die sämtlich
auf die Archivalien Bezug nehmen.
Sanierung Landeshauptarchiv einschließlich Magazinneubau:
Ansicht des sanierten Verwaltungsgebäudes und des Magazinneubaus
Sanierung Landeshauptarchiv einschließlich Magazinneubau: Vor der Sanierung
6. Projekte | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
Justizzentrum „Albrecht der Bär“ in Stendal,
Gebäude G und J
In den zurückliegenden Jahren wurden nach der Sanierung eines Teiles der Bestandsgebäude mehrere Justizbehörden auf der Liegenschaft des Justizzentrums untergebracht. Die bisher leer stehenden Gebäude G und J
sollten einer neuen Nutzung zugeführt beziehungsweise
abgebrochen und ersetzt werden. Das sanierte Gebäude
G wird vom Amtsgericht Stendal sowie vom Arbeitsgericht
Stendal genutzt. Mit dem Ersatz-Neubau des Gebäudes
J wurde ein Zentrales Aktenlager geschaffen. Der Baubeginn war 2009. Die Übergabe erfolgte im November 2010.
Landesschule Pforta, Fürstenhaus
Das ehemalige „Fürstenhaus“ in der Landesschule Pforta wurde denkmalgerecht saniert und für Internatszwecke
umgebaut. Mit der Sanierung des Fürstenhauses wurden
52 neue Internatsplätze im 1. und 2. Obergeschoss geschaffen. Im Erdgeschoss wurden Räume für Arbeitsgruppen und Freizeitgestaltung realisiert. Der Beginn der
Baumaßnahme war 2009. Die Übergabe erfolgte im Oktober 2010 und führte zu einer wesentlichen Verbesserung
der Internatssituation.
Justizzentrum „Albrecht der Bär“, Stendal:
Zentrales Altaktenlager, Rollregalanlage
Justizzentrum „Albrecht der Bär“, Stendal:
Zentrales Altaktenlager
Justizzentrum „Albrecht der Bär“, Stendal:
Amts-/ Arbeitsgericht Stendal, Poststelle
Justizzentrum „Albrecht der Bär“, Stendal:
Amts-/ Arbeitsgericht Stendal
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Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 6. Projekte
Fachhochschule der Polizei in Aschersleben,
Hörsaal- und Mensagebäude
Der barrierefreie Neubau verfügt über einen modernen Hörsaal (300 Plätze) und zwei Mehrzweckräume (je 50 Plätze)
sowie einen Mensa- und Küchenbereich für die Vollversorgung der Studierenden und des Hochschulpersonals.
Eine geothermische Anlage zur Wärmegewinnung erfüllt
die Forderungen nach dem Einsatz erneuerbarer Energien.
Der Baubeginn war 2009, die Übergabe erfolgte im Februar
2011. Damit wurde der Hochschulcampus baulich klarer
gefasst, erheblich aufgewertet und abgerundet.
Landesamt für Verbraucherschutz, Große
Steinernetischstrasse in Magdeburg
Das Gebäude in der Großen Steinernetischstraße 4 wurde
als Schule erbaut und zuletzt vom Landesmaterialprüfamt
genutzt. Mit der Sanierung werden 120 moderne Büround Laborarbeitsplätze in einem Gebäude geschaffen,
um dem Landesamt für Verbraucherschutz künftig optimale Arbeitsbedingungen zur Erledigung seiner Aufgaben
zu bieten. Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) ist
die zuständige Behörde unter anderem für den öffentlichen Gesundheitsdienst und für Maßnahmen der landesweiten Seuchenbekämpfung. Der Baubeginn war im Januar 2010. Die Baumaßnahme wurde im Sommer 2012 an
den Nutzer übergeben. Damit wurde das LAV anstelle von
zwei Teilstandorten konzentriert in einem nach modernsten Standards sanierten Gebäude in der Innenstadt von
Magdeburg untergebracht.
Landgericht Halle
Das historische Landgericht Halle wird denkmalgerecht
saniert. Die Baumaßnahme umfasst Leistungen, die zur
Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes des Landgerichtes
dringend erforderlich sind. Dazu gehören Maßnahmen
des vorbeugenden bautechnischen Brandschutzes, die
Sanierung der Fassade, die Erneuerung der Heizungsanlage und der Sanitärinstallation sowie die Neuinstallation
der Telekommunikations-, Daten- und Sicherheitstechnik.
Der Baubeginn war im Juni 2011. Abschluss der Baumaßnahme: Januar 2013.
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben: Campus
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben:
Neubau Hörsaal- und Mensagebäude
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben:
Neubau Hörsaal- und Mensagebäude
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben:
Neubau Hörsaal- und Mensagebäude, Hörsaal
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben:
Neubau Hörsaal- und Mensagebäude, Mensabereich
6. Projekte | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben:
Campus bei Nacht
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben:
Campus bei Nacht
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben:
Neubau Hörsaal- und Mensagebäude
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben:
Neubau Hörsaal- und Mensagebäude
Fachhochschule der Polizei, Aschersleben:
Neubau Hörsaal- und Mensagebäude
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Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 6. Projekte
6.1.2 Bedeutende Große Baumaßnahmen in den nächsten Jahren
Schlosskirche Wittenberg
Die Schlosskirche Wittenberg soll anlässlich des 500.
Reformationsjubiläum im Jahr 2017 umfassend saniert
werden. Im Vordergrund steht die denkmalgerechte Instandsetzung und Restaurierung des Innenraumes dieses bedeutenden Baudenkmals und die Schaffung eines
Übergangs zum Schloss nach historischem Vorbild. Die
Planung und Bauausführung sollen bis 2015 erfolgen.
maligen Zisterzienser-Klosters wird in den nächsten Jahren saniert und für Internatszwecke hergerichtet.
Sonderschule für Körperbehinderte in Halle
Die Schule für Körperbehinderte soll umfassend und
abschließend saniert werden (Baubeginn: Jahresende
2012). Insbesondere die brandschutztechnische Ertüchtigung sowie konsequente Vervollkommnung der Barrierefreiheit prägen diese Maßnahme.
Landesschule Pforta, Klausurgebäude
Das Klausurgebäude einschließlich des Kreuzganges als
Kernstück des historischen, denkmalsgeschützten ehe-
6.2
Hochschulbau
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Fakultätsgebäude für Wirtschaftswissenschaften
Ein Beispiel ist das Fakultätsgebäude für Wirtschaftswissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Mit dem ersten Neubau nach der Wende wurde
ein richtungsweisender architektonischer Akzent sowohl
für den Campus als auch für die Landeshauptstadt und
nicht zuletzt für das Land Sachsen-Anhalt gesetzt.
Campus Hochschule Magdeburg-Stendal
Besonderes Augenmerk gilt auch der vorhandenen, zum
großen Teil denkmalgeschützten Bausubstanz. Ein besonderes Thema dabei ist die Konversion ehemals militärisch genutzter Liegenschaften. Ein Beispiel dafür ist
der Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal. So
wird am Standort Magdeburg nahe des Herrenkrugparks
an der Elbe deutlich, wie erfolgreich neues Leben in alte
Strukturen eingebracht werden kann.
Hochschule Anhalt
Die Kontinuität der anspruchsvollen Architektur setzt sich
auch an den Fachhochschulstandorten fort. Wegen der
Nähe zum Bauhaus Dessau wurden an die Neubauten
der Hochschule Anhalt hohe gestalterische Anforderungen gestellt.
Hochschule Anhalt, Standort Dessau: Campus von oben
Die Landesregierung hat am 02.09.2012 mit dem „Perspektivprogramm Hochschulbau bis 2020 des Landes
Sachsen-Anhalt“ den Neubeginn von insgesamt 44
Hochschulbaumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen
in Höhe von 431 Mio. Euro als Planungsgrundlage beschlossen. Zu dem Programm zählen folgende Projekte:
6. Projekte | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
Otto-von-Guericke-Universität,
Demenzforschungszentrum
Für die Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität wird ein Neubau mit ca. 3.900 m² Hauptnutzfläche
errichtet. Mit dem Demenzforschungszentrum entsteht
eine der aktuell modernsten Einrichtungen mit maßgeschneiderten Räumen für international führende Forschungen zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson.
Das Projekt steht kurz vor der Fertigstellung.
Martin-Luther-Universität
Für die Martin-Luther-Universität werden auf der Liegenschaft der ehemaligen Landwirtschaftlichen Fakultät die
unter Denkmalschutz stehenden Gebäude für eine universitäre Nachnutzung saniert. Auf ca. 6.800 m² Hauptnutzfläche werden Lehr- und Forschungsflächen geschaffen.
Gleichzeitig entsteht ein Institutsneubau mit ca. 3.600 m²
Hauptnutzfläche. Die Sanierung des Gebäudebestandes
hat bereits im Februar 2012 begonnen. Die Fertigstellung
ist für 2014 vorgesehen.
Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Mediathek
Für die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle soll
ein Bibliotheks- und Leistungszentrum für integriertes Informationsmanagement – Mediathek mit ca. 1.500 m²
Hauptnutzfläche entstehen. Aufgrund des besonderen
Anspruchs an die Planung der Baumaßnahme wurde im
Jahr 2011 für den oben genannten Neubau der Burg Giebichenstein ein Architektenwettbewerb ausgelobt.
Martin-Luther-Universität,
Proteinforschungszentrum
Die Planungen für das künftige „Proteinforschungszentrum“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben
begonnen. Anfang 2013 wurde ein interdisziplinärer Planungswettbewerb durchgeführt.
Martin-Luther-Universität, Zweigbibliothek und
Institutsbauten
Neben dem Institutsneubau wird der Neubau der Zweigbibliothek mit ca. 4.600 m² Hauptnutzfläche entstehen.
Aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen konnte
bereits frühzeitig im Jahr 2011 mit den Erschließungsmaßnahmen begonnen werden. Der Baubeginn für die
Neubauten erfolgte im April 2012. Die Fertigstellung aller
Bauarbeiten ist für 2014 vorgesehen.
Hochschule Magdeburg-Stendal, Standort Stendal: Campus
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
Gebäude 22, Wirtschaftswissenschaften
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
Juridicum am Universitätsplatz
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Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 6. Projekte
6.3
Bundesbau
Verwaltungs- und Institutsgebäude des
Julius-Kühn-Instituts, Quedlinburg:
Blick auf Fassade, im Vordergrund Kunstobjekt „Pollen“
Julius-Kühn-Institut, Quedlinburg
Mit dem im Jahr 2006 fertig gestellten Neubau des Instituts- und Verwaltungsgebäudekomplexes für das JuliusKühn-Institut in Quedlinburg (ehemals Bundesanstalt für
Züchtungsforschung) wurden für den Wissenschaftsbetrieb der Züchtungsforschung an Kulturpflanzen erstmals effiziente Arbeitsbedingungen geschaffen. Im Instituts- und Verwaltungsbau sind für 138 Beschäftigte rund
7.500 m² Nutzfläche für Büro- und Labortätigkeit, Konferenzbereich und Bibliothek geschaffen worden.
Zudem wurden ein Zentrales Versorgungsgebäude mit rund
490 m² Funktionsfläche und eine Forschungsgewächshausanlage mit rund 6.000 m² Nutzfläche geschaffen.
Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau
Das in Dessau-Roßlau im so genannten ehemaligen
„Gasviertel“ zwischen 2002 und 2005 errichtete neue
Umweltbundesamt ist ein offenes Ensemble. Den nicht
zu übersehenden Mittelpunkt der in einer neu geschaffenen Parklandschaft gelegenen Anlage bildet die große viergeschossige Gebäudeschleife mit ihrer farbigen
Holz-Glasfassade und einem von der Gebäudeschleife
eingeschlossenen Hörsaal. Auf der Westseite vor dem
Gebäude befindet sich die freistehende ovale Kantine.
Südlich schließen sich ein eingeschossiger Verbindungsbaukörper und die denkmalgeschützte ehemalige Produktionshalle, in dem die Bibliothek untergebracht ist,
an sowie der denkmalgeschützte Wörlitzer Bahnhof. Das
TrÜbPl Klietz: Neubau TrÜbPl Feuerwache
BwFS/Ast Bundessprachenamt, Naumburg:
Umbau Unterkunftsgebäude 21
Dienstgebäude für 780 Beschäftigte einschließlich Bibliothek und Kantine verfügt über rd. 22.400 m² Nutzfläche.
Das Gebäude verbindet eine kompakte Gesamtform und
hohe Außenwanddämmung mit Strategien intelligenter
Haustechnik und dem Einsatz erneuerbarer Energien und
ist so ein Modellvorhaben für ökologisches Bauen.
Bundessprachenamt, Bundeswehrfachschule
Naumburg, Unterkunftsgebäude, Gebäude 21
Bei dem Gebäude 21 handelt es sich um ein denkmalgeschütztes villenähnliches Solitärgebäude aus dem Jahr
1881. Es wurde um 1920 der ehemaligen Kadettenanstalt
zugeordnet. Für die jetzige Außenstelle des Bundessprachenamtes sowie der Bundeswehrfachschule in Naumburg wurde das Gebäude unter Beachtung denkmalrechtlicher Anforderungen und brandschutztechnischer
Maßnahmen als architektonisches Kleinod saniert. Im
März 2009 begannen dafür die ersten Planungsarbeiten.
Neben der Installation des zweiten Rettungsweges erfolgten der Einbau einer Brandmeldeanlage sowie Verbesserungen im Feuerwiderstand der Bauteile. Weiterhin zählte
die Umsetzung eines neuen Raumprogramms einschließlich der Erneuerung von sanitären Einrichtungen und Elektro- und Heizungsinstallation zum Bauumfang. Weiterhin
erfolgten die denkmalgerechte Aufarbeitung der Außentüren und die entsprechende Fenstererneuerung sowie
die Sanierung des Klinker- und Natursteinmauerwerks mit
der Fachwerksanierung. Die Nutzung erfolgt durch Lehrgangsteilnehmer der Bundeswehrfachschule, die ab Juni
Dienstgebäude für das Umweltbundesamt, Dessau:
Luftbildaufnahme mit Aufsicht auf Dienstgebäude,
Kantine und Bibliothek
6. Projekte | Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt
2011 im markanten Klinkerbau 24 Unterkünfte beziehen
konnten. Die Fertigstellung erfolgte 2011.
Truppenübungsplatz Klietz, Feuerwache
Im Rahmen der Neuordnung der Technischen Zone des
Truppenübungsplatz Klietz ist als erster Baustein der Neubau der Feuerwache vollzogen- und zwar nach gültiger
Musterplanung für Feuerwachen der Bundeswehr, Typ
2B Stand 03/2005. Der Neubau der zweigeschossigen,
nicht unterkellerten Feuerwache besteht aus drei Gebäudeteilen. Kernbereich des Gebäudekomplexes ist die
Kraftfahrzeughalle mit fünf Stellplätzen. Im eingeschossigen Anbau an der Ostseite des Gebäudekomplexes sind
die Einsatzleitung und Verwaltung sowie Werkstätten und
Lager untergebracht. Der zweigeschossige Anbau beherbergt Hausanschlussräume, den Technikbereich, Werkstätten und Lager im Erdgeschoss sowie die Räume für
die Unterbringung des Personals mit Sanitärbereichen, für
Aus- und Fortbildung und Aufenthaltsräume sowie einen
Fitnessraum im Obergeschoss. Die Feuerwache ist für
eine Personalstärke von 26 Kameraden im Drei-Schichtsystem ausgelegt. Zehn Parkstände für die Kameraden
der Feuerwehr wurden auf der Ostseite angeordnet. Vorfeld, Übungshof und Zufahrt / Umfahrt zu den Werkstätten,
die Umsetzung eines Funkmastes sowie der öffentliche
Anschluss der Ver- und Entsorgungsleitungen gehörten
ebenso zur Baumaßnahme wie die Errichtung eines Heizhauses für Holzpellets. Die Fertigstellung erfolgte 2011.
der Bundesrepublik übernommen. Mit diesem Pilotprojekt
wurde der Bundeswehr ein Objekt übergeben, welches als
reines Unterkunftsgebäude nicht nur den Charakter einer
Wohnbebauung unter militärischen Gesichtspunkten, sondern auch dem Stand der Technik und dem gestiegenen
Umweltbewusstsein gerecht wird. Dazu gehört eine Solarthermieanlage zur Warmwasseraufbereitung auf dem Dach,
die gleichzeitig auch die Wärmeversorgung der gesamten
Liegenschaft unterstützt. Die ausgeführten Planungen unterschreiten die gesetzlichen Regelungen zum Wärmeschutz
und der Nutzung erneuerbarer Energien. Das Gebäude
bietet in 83 Modulen mit je vier Plätzen für maximal 332
Soldatinnen und Soldaten ein modernes und zeitgerechtes
Domizil. Zwei Unterkunftsräume werden mit je einem Sanitärbereich versorgt. Die Fertigstellung erfolgte 2011.
Elb-Havel-Kaserne Havelberg, Betreuungsgebäude
Das Betreuungsgebäude wurde in unmittelbarer Nähe
zu den Unterkunftsgebäuden errichtet. Im Erdgeschoss
befinden sich die Betreuungseinrichtungen sowie der
Bewirtschaftungsbereich, die haustechnischen Betriebsräume und Sanitäreinrichtungen sowie eine Bibliothek, ein
Internet-Cafe, ein Fernsehraum, ein Friseurbereich und ein
Gastronomiebereich. Im Obergeschoss sind drei Lehrklassen mit den jeweils anliegenden Lehrmittelräumen
sowie ein Mehrzweckraum für Veranstaltungen untergebracht. Die Einrichtungen im Erdgeschoss sind für Besucher zugänglich und sind im Sinne der Barrierefreiheit
ausgebaut. Die Fertigstellung erfolgte 2010.
Harz-Kaserne Blankenburg, Unterkunftsgebäude
In der Harz-Kaserne Blankenburg wurde innerhalb kürzester Planungs- und Bauzeit von insgesamt 18 Monaten – vom Planungsauftrag bis zur Bauübergabe – das
erste Unterkunftsgebäude der Bundeswehr mit modernem Standard im Wehrbereich Ost fertig gestellt. In 26
Wohneinheiten, zu denen jeweils zwei 2-Bettzimmer mit
einer dazugehörigen Nasszelle gehören, können auf zwei
Etagen maximal 104 Soldatinnen und Soldaten untergebracht werden. Die Fertigstellung erfolgte 2010.
Elb-Havel-Kaserne Havelberg, Unterkunftsgebäude
Mit dem Bau der Elb-Havel-Kaserne hat die Hochbauverwaltung Sachsen-Anhalt eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung von Gebäuden mit neuem Unterbringungsstandard in
Sanitätshauptdepot, Blankenburg:
Neubau Unterkunftsgebäude – Ansicht
Truppenübungsplatz Altmark, Truppenlager
Planken, Unterkunftsgebäude
Im Truppenlager Planken wurden drei Unterkunftsgebäude für die übende Truppe innerhalb kürzester Zeit (Planungsauftrag März 2009, Übergabe Januar 2011) geplant und gebaut. Die Häuser wurden jeweils baugleich
ausgeführt mit Unterkunftsräumen für Mannschaften und
Unteroffiziere der übenden Truppe mit jeweils zugeordneten Sammelsanitäranlagen, Funktions- und Lagerräumen.
Gestalterisch unterscheiden sich die drei baugleichen
Unterkunftsgebäude durch ihre unterschiedliche Farbgebung. Die Fertigstellung erfolgte 2011.
Truppenübungsplatz Altmark, Urbaner
Ballungsraum
Auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Altmark
wird in den nächsten Jahren im Auftrag des BMVg das
Ausbildungs- und Übungszentrum „Urbaner Ballungsraum“ geschaffen. Es ist in fünf Bauabschnitte untergliedert. Der Bauabschnitt 0 umfasst die Verkehrsinfrastruktur
des gesamten Areals. Darauf werden unter anderem in
weiteren Bauabschnitten schemenhaft ein Altstadtviertel,
eine Neustadt mit einer Hochhaussiedlung und ein Industriegebiet sowie ein Gebiet mit landwirtschaftlichen Betrieben/Gehöften entstehen. Ebenso werden ein künstlich
angelegtes Flussbett, ein U-Bahnabschnitt mit Stationen
sowie ein Autobahnabschnitt in die Übungsstadt integriert. Baubeginn war im November 2012.
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Bauen und Liegenschaften in Sachsen-Anhalt | 7. Landesbetrieb BLSA als Arbeitgeber
7.Landesbetrieb BLSA als Arbeitgeber
Der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement
als qualitätsbewusster und leistungsstarker Dienstleister
für alle Landesbehörden in Angelegenheiten des Bau- und
Liegenschaftsmanagements hat ein großes Aufgabenspektrum abzudecken, das viele verschiedene Spezialisten erfordert. Und dieses, obwohl ein großer Anteil der
Architekten- und Ingenieurleistungen durch Vergabe an
freiberuflich tätige Kollegen beauftragt wird.
Die interdisziplinäre Arbeit in allen Vorbereitungs-, Planungs- und Betriebsphasen eines Projektes ist für den
Landesbetrieb BLSA handlungsbestimmendes Element.
Folgende Berufe sind im Landesbetrieb BLSA zur Erfüllung der Aufgaben vertreten:
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Architekten
Bauingenieure (Hoch- und Tiefbau)
Elektroingenieure
Vermessungsingenieure
Fachingenieure für Heizung / Lüftung / Sanitär
Versorgungstechniker
Hochbautechniker
Betriebswirte / Fachrichtung:
- Technische Gebäudeausrüstung
- Facilitymanagement
- Portfoliomanagement
Bauzeichner
Juristen
Wirtschaftsjuristen
Betriebswirte mit Spezialisierung:
- Rechnungswesen
- Controlling
- Personalwirtschaft
Dipl.-Verwaltungswirte
Dipl.-Informatiker
Verwaltungsfachangestellte
Industriekauffrauen / Industriekaufmänner
Facharbeiter für Bürokommunikation
Steuerfachangestellte
Die Betreuung des Liegenschaftsbestandes und die
Bauaufgaben sind entsprechend dem Stand der Technik
unter Berücksichtigung der Qualitätsziele des Städtebaus
und der Architektur, der Nutzung- und Gebrauchsqualität,
der Bau- und Gebäudetechnik, der ökologischen und der
energetischen Qualität des Bauwerkes unter Beachtung
der Lebenszykluskosten sowie der vorgegebenen Termine und Kosten zu realisieren.
Bauordnungsrechtlich kommt für die in der Verantwortung
von Baudienststellen des Bundes und des Landes stehenden Baumaßnahmen ein besonderes Genehmigungsverfahren, das sog. bauaufsichtliche Zustimmungsverfahren,
zur Anwendung. Voraussetzung für diese Privilegierung
ist allerdings, dass die Baudienststelle mit Bediensteten
mit der Befähigung zum höheren bautechnischen Verwaltungsdienst (neue Bezeichnung: Laufbahnbefähigung der
Laufbahngruppe 2 zweites Einstiegsamt des technischen
Verwaltungsdienstes, Fachrichtung Hochbau / Städtebau)
und mit sonstigen geeigneten Fachkräften ausreichend
besetzt ist. Der öffentliche Bauherr trägt dann die Verantwortung dafür, dass Entwurf, Ausführung und Zustand der
baulichen Anlagen den öffentlich-rechtlichen Vorschriften
entsprechen, so dass ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren durchlaufen werden kann.
Durch den nach der Bauordnung besonderen Status der
Baudienststelle ist der Landesbetrieb BLSA auch Ausbildungsbehörde für Anwärter des ehemals so genannten
„gehobenen“ bautechnischen Verwaltungsdienst (gtD)
und für Referendare des ehemals so genannten „höheren“ bautechnischen Verwaltungsdienstes. Beide Laufbahnen sind in der neuen Laufbahngruppe 2 zusammen
gefasst. Der gehobene Dienst wurde durch das erste
Einstiegsamt ersetzt, der höhere Dienst durch das zweite
Einstiegsamt.
Das Oberprüfungsamt für den technischen Verwaltungsdienst der Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt, ist
eine gesonderte Organisationseinheit im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Aufgabe des
Oberprüfungsamtes ist die Abnahme der Großen Staatsprüfung für den technischen Verwaltungsdienst der Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt in 12 verschiedenen
Fachrichtungen. Für den Landesbetrieb BLSA relevant
sind die Fachrichtungen
 Hochbau
 Maschinen- und Elektrotechnik.
Die Laufbahn des technischen Verwaltungsdienstes der
Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt, umfasst den
Vorbereitungsdienst, die Probezeit und alle Ämter dieser
Laufbahn. Zweck und Ziel des Vorbereitungsdienstes ist
die Ausbildung von Nachwuchskräften. Insbesondere soll
das auf der Hochschule erworbene Wissen in der Praxis
der Verwaltung ergänzt und angewandt werden. Der Vorbereitungsdienst für die verschiedenen Fachrichtungen
der Laufbahngruppe 2 wird vom Land durch die diesbezügliche Ausbildungs- und Prüfungsordnung geregelt.
Der Landesbetrieb wird auch weiterhin die Kompetenzen
erhalten und festigen, die für die Funktionsfähigkeit einer
Staatshochbauverwaltung erforderlich sind. Das dafür erforderliche Fachpersonal wird in ausreichender Zahl für
die Hochbau- und Ingenieurfachrichtungen vorgehalten.
Um den qualitativen und quantitativen Anforderungen des
Aufgabenspektrums des Landesbetriebes BLSA gerecht
zu werden, erhalten die Bediensteten ausreichend Raum
für fachliche Weiterbildung.
Impressum
Herausgeber:
Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Editharing 40
39108 Magdeburg
Realisation:
w.media Ltd NL Deutschland, Magdeburg
Druck:
Meiling Druck, Haldensleben
Fotos ©:
Matthias Kaden (Seite 5)
Bilder aus dem Bestand des BLSA (Seite 13, 14, 15, 32, 33)
Thomas Lewandovski 2011 (Seite 16, 17)
Ulrich Schrader (Seite 28, 29)
www.immobilien.sachsen-anhalt.de
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