Übungsblatt 4

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Wettbewerb und Regulierung WT 17 Univ.‐Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbes. Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik Übungsblatt 4 Aufgabe 4.1 (Zusammenhang zwischen Marktstruktur und Marktergebnis) In einem Markt mit Marktnachfrage 15 0,5 ⋅ und konstanten Durchschnittskosten 6 stehen Unternehmen miteinander im Mengenwettbewerb. a) Bestimmen Sie den Gesamtabsatz mens sowie die Wohlfahrt Unternehmen! , den Preis , den Gewinn eines Unterneh‐
im Oligopolgleichgewicht für 2, 5 und 11 b) Zeigen Sie für eine allgemeine Spezifikation der inversen Nachfrage ⋅ und der Kostenfunktion ⋅
, dass für → ∞ (vollkommener Wettbewerb) der Preis den Grenzkosten entspricht! c) Bestimmen Sie für die konkrete Situation und vollkommenem Wettbewerb den Gesamt‐
absatz und die Wohlfahrt ! Wie hoch ist jeweils der prozentuale Wohlfahrtsver‐
lust bei 2, 5 und 11 Unternehmen gegenüber vollkommenem Wettbewerb? Aufgabe 4.2 (Unternehmenszusammenschlüsse) Das Entstehen von Marktmacht durch internes Unternehmenswachstum wird im GWB zuge‐
lassen (nur gegen „Missbrauch von Marktmacht“ wird vorgegangen). Demgegenüber gilt eine durch Zusammenschluss von Unternehmen (externes Unternehmenswachstum) entste‐
hende Marktmacht per se als Form der Wettbewerbsbeschränkung. Das folgende Oligopol‐
beispiel soll verdeutlichen, wieso diese unterschiedliche Behandlung sinnvoll sein kann. Zu‐
dem soll der allgemein hergeleitete Zusammenhang zwischen Preis‐Kosten‐Marge und Her‐
findahl‐Index nochmals an einem konkreten Beispiel veranschaulicht werden. In einem Markt mit Marktnachfrage 80
sind drei Unternehmen aktiv. Die Kosten‐
funktion ist für alle Unternehmen identisch und durch 64
32 ⋅
gegeben. a) Ermitteln Sie die Reaktionsfunktionen und bestimmen Sie dann analytisch das resul‐
tierende Cournot‐Nash‐Gleichgewicht! Wie hoch sind Preis, Gewinne, Konsumentenren‐
te und Wohlfahrt? Bestimmen Sie auch den ‐Index (Marktanteil des größten Unter‐
nehmens), den Herfindahl‐Index und die Preis‐Kosten‐Marge! Wie hoch ist die Prei‐
selastizität der Nachfrage im Cournot‐Gleichgewicht? Übung: Dr. Florian Bartholomae Übungsblatt 4 1 Wettbewerb und Regulierung WT 17 Univ.‐Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbes. Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik b) Gehen Sie davon aus, dass sich zwei Unternehmen zusammenschließen. Bestimmen Sie das resultierende Cournot‐Nash‐Gleichgewicht (Duopol‐Wettbewerb zwischen dem fusi‐
onierten Unternehmen und dem dritten Wettbewerber)! Wie hoch sind jetzt der ‐ und der Herfindahl‐Index? Ist der Zusammenschluss für die Unternehmen vorteilhaft, wenn die Fixkosten des fusionierten Unternehmens gerade der Summe der Fixkosten der beiden Unternehmen entsprechen? Wie lautet Ihre Antwort, wenn sich die Summe der Fixkosten durch die Fusion um 25% bzw. 50% reduziert („Synergieeffekte“)? Welche Auswirkung ergibt sich jeweils auf die Wohlfahrt? c) Gehen Sie wieder wie in Teilaufgabe a) von einem Markt mit drei Wettbewerbern aus. Unternehmen 1 hat jedoch eine überlegene Technologie entwickelt, die es ihm erlaubt das Gut zu durchschnittlichen variablen Kosten 16 herzustellen (die Fixkosten bleiben unverändert). Ermitteln Sie das Cournot‐Nash‐Gleichgewicht dieses asymme‐
trischen Oligopols! Bestimmen Sie wieder Preis, Gewinne, Konsumentenrente und Wohl‐
fahrt sowie die Konzentrationsindices! Vergleichen Sie die Ergebnisse mit a) und b)! Übungsaufgabe 4.3 (Kartelle und abgestimmtes Verhalten) Die ursprünglichen Fassung des GWB enthielt nur ein Kartellverbot, das heißt ein Verbot ver‐
traglich vereinbarter Kollusion. Es zeigte sich jedoch, dass es den Unternehmen häufig ge‐
lang, sich auch ohne vertragliche Regelungen kollusiv zu verhalten. Als Reaktion darauf wur‐
de das Kartellverbot um ein Verbot abgestimmten Verhaltens erweitert. In einem Markt mit der Marktnachfrage 24
stehen Unternehmen miteinander im Cournot‐Wettbewerb. Diese produzieren zu identischen und konstanten Durchschnittskos‐
ten 0. a) Bestimmen Sie für Unternehmen die optimale Menge und den Gewinn! Berechnen Sie anschließend für 2 die Gewinne für folgende Auszahlungsmatrix: U1, U2 Kollusion Cournot Kollusion ,
,
Cournot ,
,
Welche Strategiekombination wird sich im statischen Spiel einstellen, wenn (i) die Unter‐
nehmen einen bindenden Vertrag abschließen können, (ii) dies aufgrund des Kar‐
tellverbots nicht möglich ist? Ist ein Verbot abgestimmten Verhaltens notwendig? Übung: Dr. Florian Bartholomae Übungsblatt 4 2 Wettbewerb und Regulierung WT 17 Univ.‐Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbes. Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik b) Gehen Sie alternativ davon aus, dass die 2 Unternehmen in jeder Periode von neu‐
em ihre Absatzentscheidung treffen und die Entscheidungen des anderen Unternehmens in der Vorperiode beobachten konnten. Formulieren Sie hierzu die Grim‐Trigger‐
Strategie! Für welche Diskontfaktoren kann auf dieser Basis vollständige Kollusion im unendlich oft wiederholten Spiel als Gleichgewicht realisiert werden? Angenommen der Diskonfaktor der Unternehmen beträgt (i) 0,25 und (ii) 0,75. Ist ein Verbot abgestimmten Verhaltens in beiden Fällen erforderlich? Kann das kollusive Verhalten durch eine solche Strategie auch realisiert werden, wenn die Unternehmen nur eine end‐
liche Anzahl von Perioden im Markt aktiv sind? c) Bestimmen Sie für Unternehmen die optimale Abweichung eines Unternehmens, wenn sich die restlichen 1 Unternehmen kollusiv verhalten! Wie ändert sich die Bereit‐
schaft der Unternehmen, sich kollusiv zu verhalten, wenn die Anzahl der Unternehmen steigt? d) Gehen Sie wieder wie in b) davon aus, dass nur zwei Unternehmen im Markt aktiv sind. Unterstellen Sie jetzt aber, dass der Markt jede Periode um mit ⋅
1 wächst. Be‐
stimmen Sie erneut den Diskontfaktor, ab dem Kollusion im unendlich oft wiederholten Spiel realisiert werden kann! Ist Kollusion somit eher in wachsenden (
1) oder schrumpfenden (
1) Märkten möglich? 1
BeachtenSie:
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