GESTALTUNGSWETTBEWERB ZOLLERSTRASSE 6 & EGGER-LIENZ-STRASSE 50 738576 Städtebauliches Konzept Die Leitidee des vorliegenden Konzeptes zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: - Optimale Einbindung in die städtebauliche Bestandsstruktur durch Verlängerung der zeilenartigen Bebauung des Südringes - Freispielen der bestehenden Kirche - Attraktivierung des bestehenden Geh- und Radweges mit neuer Sichtbeziehung zur Kirche/Kirchturm - Maximale, qualitativ hochwertige, schallberuhigte Frei- und Grünräume durch die Baukörpersituierung - Süd- und Westorientierung sämtlicher Wohnungen Die Situierung der Baukörper sowie die Aufnahme der Höhen der bestehenden Südringbebauung schaffen einen klaren Abschluss zur Kirche hin und lässt diese als klares, freistehendes Element zur Geltung kommen, ohne in Konkurrenz zu ihr zu stehen. Gleichzeitig ermöglicht es die optimale, gleichwertige Ausrichtung und Belichtung aller Wohnungen. Der Baukörper Zollerstraße nimmt die Höhe der bestehenden nördlichen Bebauung auf und bildet den Abschluss der neuen Bebauung. Die nördliche Situierung des Baukörpers auf dem Grundstück ermöglicht die Ausrichtung der öffentlichen und halböffentlichen Freiflächen nach Süden hin, ohne die bestehende Blockrandbebauung der angrenzenden Grundstücke negativ zu beeinflussen, gleichzeitig wird dadurch die Sackgassensituation Zollerstraße entschärft. Mit der Verlängerung des bestehenden Kirchenvorplatzes wird für die Pfarre ein neuer, attraktiver Auftritt geschaffen. Der neue Pfarrplatz wird sanft durch einen Arkadengang von dem vielbefahrenen Südring nach Süden und den halböffentlichen Flächen nach Osten getrennt, ohne als Barriere zu Wirken. Die Aufnahme des orthogonalen Rasters der Kirche in der Freiraumgestaltung in Verbindung mit der Kirche schafft ein städtebauliches Gesamtensemble mit klarer Abfolge der unterschiedlichen Freiraumflächen und gibt der Pfarre mit ihren Einrichtungen eine neue Identität. Die Aufständerung des Baukörpers Egger-Lienz-Straße und das Freispielen der Erdgeschosszone geben den Blick auf die Kirche frei und tragen zur Attraktivierung des bestehenden Geh- und Radweges bei. Gleichzeitig wird der Dialog zwischen dem Kirchenvorplatz und den Freiflächen der Wohnbebauung ermöglicht. Auf das Anbauen an das nördlich anschließende Gebäude Zollerstraße wird zugunsten der Belichtungs- und Wohnqualität der bestehenden Wohnbebauung bewusst verzichtet. GESTALTUNGSWETTBEWERB ZOLLERSTRASSE 6 & EGGER-LIENZ-STRASSE 50 738576 Achiktektonisches Konzept Bauetappen In der ersten Bauetappe werden die Pfarreinrichtungen sowie die Wohnbebauung Zollerstraße errichtet. Die Gestaltung der Freiflächen sowie die die Funktion und Nutzung der einzelnen Baukörper bis in die Tiefgarage funktioniert unabhängig von der etappenweisen Realisierung optimal und ohne gegenseitige Einschränkungen. In der zweiten Bauetappe wird der bestehende Baukörper Egger-Lienz-Straße abgebrochen, der neu errichtete Baukörper bildet den Anschluss der Wohnbebauung Zollerstraße zu der zeilenförmigen Bebauung des Südringes. Die Tiefgarage sowie die im Kellergeschoss situierten Nebenräume werden ebenfalls erweitert. Erschliessung Die fußläufige Erschließung der einzelnen Bauteile unterschiedlicher Nutzung erfolgt ebenerdig über barrierefreie, klar getrennte, seperate Zugänge über die Zollerstraße und die Egger-Lienz-Straße. Ökonomisch, zentral angeordnete Treppenhäuser ermöglichen die getrennte Erschließungen der einzelnen Nutzungen von der Tiefrgarage aus. Der Lift der Wohnbebauung Zollerstraße wird von der Tiefgarage aus gemeinsam mit den Pfarreinrichtungen genutzt. Eine getrennte Schaltung und Schlüsselnutzung ermöglichen auch hier die klare Trennung von Wohnbebauung und Pfarre. Die motorisierte Erschließung der in der Tiefgarage situierten Stellplätze erfolgt über die Zollerstraße. Die Stellplätze der jeweiligen Nutzungen sind den einzelnen Bauteilen räumlich optimiert zugewiesen, die Besucherparkplätze sind oberiridisch in der Zollerstraße angeordnet. Freiraumgestaltung Die optimierte Situierung der Baukörper auf dem Grundstück sowie die Aufständerung der Wohnbebauung EggerLienz-Straße ermöglichen die Gestaltung von großzügigen öffentlichen und halböffentlichen Freiflächen mit einem Maximum an Qualität für die Besucher der Pfarre, die Bewohner und Besucher des Stadtviertels und bieten einen Mehrwert für das gesamte Stadtgebiet. Der den Pfarreinrichtungen vorgelagerten Pfarrplatz bildet einen neuen, repräsentativen Platz der Kommunikation mit hoher Aufenthaltsqualität, der die bestehende Kirche sowie die Pfarreinrichtungen zu einem Geamtensemble mit neuer Identiät fasst. Durch zwei Treppenstufen leicht erhöht sowie durch die Platzgestaltung mit dem Arkadengang hebt sich der Platz von der viel befahrenen Egger-Lienz-Straße ab, ohne sich dieser zu verschließen. Östlich davon, sanft getrennt durch eine Präsentationswand der Pfarre sowie den aufgeständerten Baukörper der Wohnbebauung Egger-Lienz-Straße öffnet sich zu den bestehenden Innenhöfen sowie dem Radweg hin ein halböffentlicher Frei- und Erholungsraum. Erhöhte Sitzflächen ermöglichen die Pflanzung von hochstämmigen, schattenspendenden Bäumen, großzügige Grün- und Freiflächen mit Kinderspielflächen sind von großer Bedeutung für die Wohnqualität und tragen gleichzeitig zur Attraktivierung und Aufwertung des öffentlichen Raumes und des bestehenden Radweges bei. GESTALTUNGSWETTBEWERB ZOLLERSTRASSE 6 & EGGER-LIENZ-STRASSE 50 738576 Pfarreinrichtung Die Pfarreinrichtung werden über den neuen Pfarrplatz von Süden her erschlossen. Das dem Pfarrsaal vorgelagerte Foyer ermöglicht die zentrale Erschließung der bestehenden sowie der neuen Pfarreinrichtungen und schafft neue Räume der Begegnung und der Kommunikation. Der Saal kann bei Bedarf zum öffentlichen Platz hin geöffnet werden und bietet somit eine Vielzahl an Möglichkeiten der Bespielbarkeit, der Arkadengang unterstreicht den Charakter der Pfarre und rahmt den neuen Pfarrplatz ein, ohne als Barriere zu wirken. Wohnbebauung Die Situierung der Baukörper gewährleistet die optimale, gleichwertige Ausrichtung aller Wohneinheiten nach Süden und Westen. Die kompakte Erschließung sowie die projektierte Gebäudetiefe der Wohnbebauung ermöglicht die Gestaltung von höchst flexibel gestaltbaren Grundrissen. Die Grundrisse der Wohnbebauung Zollerstraße sind so konzipiert, dass durch Stellen einer zusätzlichen Trennwand die Nutzung der Einheiten für Wohngemeinschaften mit gleich großen, getrennt erschließbaren Zimmern möglich ist, ohne die natürliche Belichtung und Belüftung der Küchenräume einzuschränken. Den Wohnungen sind Balkone und Loggien vorgelagert, massive Balkonbrüstungen schützen die Privatsphäre. Die Erdgeschosswohnungen liegen leicht erhöht über dem Straßenniveau und heben sich so von den Freiflächen ab. Material und Farbkonzept Die Bebauung wird als Stahlbeton-Massivbauweise mit heller Struktur-Putzfassade ausgeführt. Die Strukturierung der Fassade mit hinterlüfteten Holzelementen stärkt mit wenig Aufwand den Wohncharakter des Gebäudes und bildet somit ein stimmiges Gesamtbild. Gartenmauen sowie die Sitzmöbel sind als gestockte Sichtbetonelemente konzipiert. Energiekonzept Die Herstellung des konzipierten Gebäudes im wirtschaftlichen Niedrigenergiestandard stellt höchste Anforderungen an die wärmeübertragenden Bauteile, die Luftdichtheit der Gebäudehülle und die haustechnischen Anlagen. Die Außenbauteile des geplanten Gebäudes sind als Stahlbeton-Konstruktionen mit einer hochwärmegedämmten Vollwärmeschutzfassade geplant. Die transparenten Fenster- und Fensterfassadenflächen sind vorwiegend nach Süden und Westen orientiert und als hochwärmedämmenden Rahmenkonstruktionen und 3fach Wärmeschutzverglasungen geplant. Die großen speicherwirksamen Massen der Stahlbeton-Konstruktionen sowie die vorgelagerten Balkone und Loggien wirken einer Überwärmung der Räume während der warmen Jahreszeit entgegen. Für die Wärmeversorgung des Gebäudes wird die Ausführung eines bivalentes Heizsystems mit dem Primärsystem Wärmepumpe/Photovoltaik und dem Sekundärsystem Gas vorgeschlagen.