Zum Programmheft

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SALZBURGER KULTURVEREINIGUNG
Salzburgs führender Konzertveranstalter
SALZBURGER
STRASSENTHEATER
17. Juli - 9. august 2015
JOHANN NESTROY
LUMPAZIVAGABUNDUS
Fassung für das Straßentheater
von Klaus Gmeiner und Walter Müller1
LUMPAZIVAGABUNDUS
Posse mit Gesang von Johann Nestroy
Fassung für das Straßentheater
von Klaus Gmeiner und Walter Müller
Lumpazi, ein Fallot.......................................................Geza Terner
Knieriem, Schustergeselle.........................................Peter Josch
Leim, Tischlergeselle.................................................Peter Buchta
Zwirn, Schneidergeselle..............................................Leo Braune
Pantsch, Wirt und Herbergsvater...............................Horst Eder
Hannerl, Kellnerin............................................................Maria Astl
Hausierer ..................................................................... Geza Terner
Hobelmann, Tischler in Wien ..................................... Horst Eder
Peppi, seine Tochter ..............................................Kerstin Raunig
Bühnenbildentwürfe von Bernd Dieter Müller
Reserl, ihr Dienstmädchen ............................................Maria Astl
Windwachel, Sekretarius in Prag ............................Geza Terner
Signora Palpiti ...........................................................Christine Kain
Camilla, ihre Tochter ............................................. Kerstin Raunig
Laura, ihre zweite Tochter ............................................Maria Astl
Ein Reisender ...............................................................Geza Terner
Inszenierung ............................................................Klaus Gmeiner
Ausstattung......................................................Bernd Dieter Müller
Alle Veranstaltungen finden bei FREIEM EINTRITT mit der Bitte um
freiwillige Spenden statt! Termin- und Ortsänderungen vorbehalten!
Wir danken der Akademie Lehrbauhof, dem Schauspielhaus und dem
Salzburger Landestheater für die Probenmöglichkeit und die Unterstützung bei den Requisiten und der Kostümbeschaffung.
Musikalische Leitung & Klarinette............................Helmut Gubi
Fagott .........................................................................Johanna Mayr
Akkordeon ..................................................................Marlies Fürst
Technische Leitung.........................................Christoph Schurich
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Regieassistenz.......................................................Christine Arnold3
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16. Juli
17. Juli
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18. Juli
18. Juli
19. Juli
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18.00
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20.30
15.30
19.00
16.00
20.00
Lehrbauhof Moosstraße VORPREMIERE
Stiegl Brauwelt PREMIERE
Freilassing RATHAUSPLATZ | RATHAUSSAAL
Hellbrunner Park
St. Peter INNENHOF
Obus-Betriebshof ALPENSTRASSE 91
Bergheim GEMEINDEPLATZ | FEUERWEHR
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21. Juli
22. Juli
23. Juli
23. Juli
24. Juli
24. Juli
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25. Juli
26. Juli
26. Juli
16.00
16.00
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20.30
17.00
20.00
15.00
20.30
Ainring Seniorenwohnstift Mozart
Liefering HERZ-JESU MISSIONARE
Diakonie Aigen
Henndorf GEMEINDEPARK | WALLERSEEHALLE
Schloss Mirabell
Oberndorf SCHULZENTRUM JOSEF MOHRSTR.
Odeion Kulturforum WALDORFSTRASSE 13
Kolleg St. Josef Aigen
Großgmain HOTEL VÖTTERL
Zell am See ELISABETHPARK | PFARRSAAL
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27. Juli
27. Juli
29. Juli
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30. Juli
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31. Juli
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1. Aug.
1. Aug.
2. Aug.
2. Aug.
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20.00
Caritas Altenpension SCHIESSSTANDSTRASSE
Eugendorf FEUERWEHRZEUGSTÄTTE
Seniorenheim Hellbrunn
Lehen LEHENER PARK | TRIBÜHNE LEHEN
St. Jakob GASTHOF SCHÜTZENWIRT | JAKOBISAAL
Seekirchen STADTPLATZ | FEUERWEHRHAUS
Schloss Mirabell
Hallwang KULTURZENTRUM
Altenmarkt GEMEINDEZENTRUM | FESTHALLE
St. Johann GEMEINDEPARK | FEUERWEHRHAUS
Werfen SCHULHOF | GEWÖLBE
Elixhausen SACHSENH. KIRCHENPLZ. | VEREINSHAUS
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3. Aug.
3. Aug.
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6. Aug.
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9. Aug.
9. Aug.
17.00
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16.00
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19.00
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17.00
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Schloß Klessheim
Wals KIRCHENPLATZ
| BACHSCHMIEDE
Gössl Gwandhaus
Elsbethen GEMEINDEVORPLATZ | NEUER BAUHOF
Seniorenheim Nonntal
Lehen LEHENER PARK | TRIBÜHNE LEHEN
Bad Gastein KINOPARK | HOTEL DE L’EUROPE
Anif GEMEINDEPLATZ
Obertrum HAUPTSCHULE | FEUERWEHR
Straßwalchen NMS (ÖKO HAUPTSCHULE)
Neumarkt SCHULZENTRUM | FESTSAAL
Oberalm KIRCHPLATZ | FEUERWEHRHAUS
Grödig SCHULPARK | HAUPTSCHULE
Hinweis: In den Parks, im Schloss Mirabell und Klessheim sowie in St. Peter
gibt es keine Sitzgelegenheit.
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Schönwetter
Schlechtwetter
JOHANN NESTROY
Lumpazivagabundus
Nach dreißig erfolgreichen Inszenierungen beim Straßentheater, verabschiedet sich Klaus Gmeiner mit ‚Lumpazivagabundus‘, Nestroys wohl populärste Posse über Glück und Unglück,
und allem was irgendwo dazwischen liegt. Es ist die Geschichte von drei vazierenden Gesellen, die durch überraschenden
Geldsegen zu Reichtum kommen. Lumpazi, der Beherrscher
des lustigen Elends und Beschützer der Spieler und Trinker
begleitet das liederliche Kleeblatt und erfährt ob Geld glücklich
macht, oder nicht.
Als Quelle für diese Komödie verwendete Nestroy die Erzählung ‚Das große Los‘, des damals populären Geschichtenschreibers Carl Weisflog und das daraus basierende Stück
‚Schneider, Schlosser, Tischler‘, von Alois Gleich, welche die
damals herrschende schlechte Wirtschaftslage, anhand der
hoffnungslosen Situation arbeitsloser Handwerker schildern.
Nestroy beleuchtete den Vorwurf ironisch und fügte die im
Jahre 1832 grassierende Kometenfurcht und den zu erwartenden Halleyischen Kometen in das Geschehen. Im Kometenlied
singt der Schuster Knieriem, daß er als einziger letztendlich
doch nicht an die zerstörerische Wirkung des Kometen glaubt.
Ein pseudowissenschaftlicher Monolog leitet das Couplet ein,
indem Astronomie und Astrologie vermischt werden und eine
der köstlichsten Szenen des Stücks bilden.
‚Es ist kein’ Ordnung mehr jetzt, in die Stern,
d’Kometen müßten sonst verboten werd’n;
Da wird einem halt Angst und bang,
Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang!
1970, bei der allerersten Vorstellung des Salzburger Strassentheaters, stand eine Posse von Nestroy auf dem Programm.
Seither las man den Namen dieses Dichters weitere zwölfmal
auf den Programmzetteln. Die Aufführungen zählen zu den
meistbesuchten. So gab es keine Frage, dass im 45. Jahr des
Salzburger Thespiskarrens, zum Jubiläum, eine der bekanntesten und beliebtesten Komödien des Wiener Aristophanes
ausgewählt wurde.
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6
BERND-DIETER MÜLLER
LEO BRAUNE
Nach dem Studium der Malerei, Fotografie,
Kostüm- und Bühnenbild, Assistenz an der
Wiener Staatsoper und bei den Sbg. Festspielen. Erste eigene Ausstattung bei den
Wiener Festwochen; es folgten das Theater
in der Josefstadt, das Burgtheater, das Sbg.
Landestheater, das Theater an der Wien, die
Sbg. Festspiele, u. a.
Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar
Wien bei S. Nicoletti in der Sparte Musical.
Erstes Engagement am Sbg. Landestheater; danach zahlreiche Engagements in
Deutschland, unter anderem in Düsseldorf,
Berlin, Köln, Bonn, Frankfurt u. Stuttgart.
Seit 1986 bereits zum 26. Mal beim Salzburger Straßentheater.
HELMUT GUBI
HORST EDER
Studien am Mozarteum und an der Universität Salzburg. Vielfältige Erfahrungen als
Musiker in verschiedenen Musikrichtungen.
Engagements bei den Salzburger Festspielen, am Salzburger Landestheater sowie
im Jazz-Bereich mit eigenen Projekten.
Helmuth Gubi betreut das Salzburger Straßentheater seit mittlerweile über 20 Jahren.
1939 in Hallein geboren, wuchs Eder hauptsächlich in Kärnten, Spanien und Deutschland auf. Er
studierte am Mozarteum und wirkte u. a. als Eleve und später als Chefdramaturg am Stadttheater Klagenfurt und am Staatstheater Schwerin.
Weitere Engagements führten ihn an das Theater der Jugend nach Wien, zum Sbg. Straßentheater und zu den Bregenzer Festspielen.
PETER JOSCH
MARIA ASTL
ist Regisseur und Schauspieler. Er war Intendant der Kissinger Theatertage, des Theaters
im Schloss Weilburg u. d. Festspiele Röttingen.
Er spielte an allen bedeutenden Wiener Bühnen u. gab Gastspiele im In- und Ausland. Er ist
Träger des Goldenes Ehrenzeichens d. Stadt
u. d. Landes Wien sowie d. Ehrenkreuzes für
Wissensch. u. Kunst d. Republik Österreich.
Ausbildung an der Schauspielschule Krauss
sowie Tanz am Studio an der Wien. Zahlreiche Engagements in Wien, u.a. im Theater
in der Josefstadt und im Gloria Theater. Außerdem war sie in zahlreichen Kurzfilmen
zu sehen sowie als Sprecherin tätig.
GEZA TERNER
KERSTIN RAUNIG
Freischaff. Schauspieler, Kabarettist u. Moderator. Ausbildung an d. Schauspielschule Prof.
Kraus, Wien. Theatererfahrung im Theater
Drachengasse, Scala, Stadttheater Mödling
u. im Ens. ‚TIWO‘. Zahlreiche Beiträge f. TV
u. Kino: u.a. ‚Marie Bonaparte‘ mit Catherine
Deneuve. Gewinner des ‚Grazer Kleinkunstpanthers‘ u. des ‚Kärntner Kleinkunstdrachen‘.
Schauspielunterricht an der Schauspielschule
Odeon in Klagenfurt und Gesangsunterricht am
Konservatorium Klagenfurt. Als Turniertänzerin
zweimal österreichische Jugendmeisterin und
Landesmeisterin mit lateinamerikanischen Tänzen. Zahlreiche Theaterengagements in Österreich, sowie Rollen in Fernsehserien. Auftritte
mit einem eigenen Literaturkabarettprogramm.
PETER BUCHTA
CHRISTINE KAIN
Schauspielausbildung an der Universität
für Musik und darstellende Kunst Graz.
Engagements u.a.: Salzburger Festspiele
(Jedermann), Theater ‚Die Färbe‘ Singen/
Deutschland, ‚Theater 58‘, ‚Theater Kulturmarkt‘ Zürich/Schweiz, Komödie am Kai/
Wien, Theater zum Fürchten/Wien, TV-Auftritte in ‚SOKO Kitzbühel‘, ‚Die Detektive‘.
Die gebürtige Wienerin kann neben ihren
Engagements auf diversen österreichischen
Bühnen auf eine große Tournee- und Festspieltätigkeit verweisen. Seit 2010 feiert sie
große Erfolge an Wiener Theatern. Zahlreiche Film und Fernsehauftritte. Die Filmrolle
als Mutter in Markus Schleinzers „Michael“
brachte sie auf Grund der Nominierung 2011
zu den Filmfestspielen nach Cannes.
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30 Jahre Straßentheater mit Klaus Gmeiner
1985 Gotthold Ephraim Lessing
1986 Carlo Goldoni
1987Molière
1988 Stefan Zweig
1889 Johann Wolfgang v. Goethe
1990 Johann Nestroy
1991 Johann Nestroy
1992 Dario Fo
1993 Pierre de Marivaux
1994 H. v. Kleist/H. C. Artmann
1995 Johann Nestroy
1996 Calderon de la Barca
1997 Carlo Goldoni
1998 Johann Nestroy
19999 William Shakespeare
2000 Carlo Goldoni
2001 Johann Nestroy
2002 George Bernard Shaw
2003 Molière
2004 Eugene Scribe
2005 Johann Nestroy
2006 Caron de Beaumarchais
2007 Oscar Wilde
2008 Hermann Bahr
2009 Ferenc Molnár
2010 Johann Nestroy
2011 Jaroslav Hašek
2012 Johann Nestroy
2013 George Bernard Shaw
2014 Georges Feydeau
2015 Johann Nestroy
Der Schatz
Mirandolina
Sganarelle
Der verwandelte Komödiant
Die Mitschuldigen
Frühere Verhältnisse
Zeitvertreib
Der Dieb der nicht zu Schaden kam
Das Spiel von Liebe und Zufall
Der Zerbrochene Krug
Frühere Verhältnisse
Dame kobold
Deiner zweier Herren
Unverhofft
Komödie der Irrungen
Diener zweier Herren
Eine verflixte Geschichte
Helden
Schule der Frauen
Ein Glas Wasser
Das Mädel aus der Vorstadt
Der tolle Tag
Ein idealer Gatte
Das Konzert
Olympia
Der Zerissene
Der brave Soldat Schwejk
Liebesgesgeschichten
Pygmalion
Wie man Hasen jagt
Lumpazivagabundus
Es grenzt an ein Wunder,
was Klaus Gmeiner im Verlauf von 30 Jahren für das Salzburger Straßentheater geleistet hat. Schon 1985, also ein
Jahr nach dem Tod von Professor Oscar Fritz Schuh, der das
Straßentheater gemeinsam mit der Salzburger Kulturvereinigung 1970 in Salzburg gegründet hatte, bewies er viel Mut und
Einsatzfreude, denn Schuh war nicht irgendwer, sondern ein
großer Regisseur, der durch zwei Jahrzehnte das Festspielgeschehen in unserer Stadt maßgeblich mitgestaltet hat. Um nur
eine seiner Großtaten zu nennen, sei hier an seine beispiellose
Inszenierung von Alban Bergs ‚Wozzeck‘ erinnert, mit der er
diese Oper zu neuem Leben erweckt hat.
Klaus Gmeiner
Klaus Gmeiner aber war in Salzburg weniger als Regisseur
sondern vielmehr als Leiter der Literatur-und HörspielabteiDie Bilanz meiner, in über drei Jahrzehnten vorgestellten In-
lung von Radio Salzburg bekannt. Als solcher erfreute er sich
szenierungen zeigt einen vielfältigen Querschnitt durch das
freilich eines sehr guten Rufes. Besonders seine intensive
große Repertoire der klassischen Weltliteratur. Nicht immer traf
Hörfunkarbeit während der Salzburger Festspiele trug reiche
sich die originale Länge der Stücke mit den Vorgaben unserer
Früchte, gelang es ihm doch hierfür so hervorragende Künstler
naturgemäß limitierten Aufführungsdauer. Behutsame Am-
wie Will Quadflieg, Thomas Holtzmann, Karl Maria Brandauer,
putationen waren nötig, gelangen aber meist und ermöglichten
Helmut Lohner, Michael Heltau, Elisabeth Flickenschildt und
die Bekanntschaft mit Lessing, Goethe, Shakespeare, Molière,
Marianne Hoppe zu gewinnen. In öffentlichen Hörspielproduk-
Shaw, Wilde, u.v.a. ‘Klassische Weltliteratur auf der Straße’, das
tionen spielten Christiane Hörbiger, Louise Martini, Christine
war mein Credo.
Ostermayer, Otto Schenk und Walter Schmidinger. Friedrich
Torberg, Hans Weigel, Carl Zuckmayer, Fritz Hochwälder und
Klaus Gmeiner
8
Wolfgang Hildesheimer waren seine Gäste im Studio. Neben
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vielen Künstlerportraits und Gedenksendungen schuf er an die
mochte, diese Kurzfassung sei noch besser als das Original.
400 Hörspiele und Literatursendungen und machte aus der
Auch sonst kamen wir gut miteinander aus, denn ich lernte ihn
Sonntagsmorgensendung in Ö1 ‚Du holde Kunst‘ eine bleiben-
bald als kreativen Künstler und Organisator kennen, und Klaus
de Einrichtung.
Gmeiner wusste es zu schätzen, dass ich sehr bemüht war,
seine sonstigen Wünsche möglichst zu erfüllen.
Dies ist ihm – das sei hier gleich vorweggenommen – zweifellos auch mit dem Salzburger Straßentheater gelungen, denn
Schon mit seiner ers-
obwohl er dem Rundfunk auch nach seiner Bestellung zum
ten Inszenierung von
Leiter des Straßentheaters noch viele Jahre verbunden blieb,
Lessings
galt ab 1985 seine ganze Liebe und Sorge dieser Einrichtung
‚Der
der Salzburger Kulturvereinigung. Dabei hatte er es mit mir
er
als Generalsekretär zunächst gar nicht so leicht, denn ich galt
Erfolg ein. Mit Gol-
als Sparmeister, der ihn immer wieder bat, keine Stücke mit
donis
mehr als 6 Personen aufs Programm zu setzen. Die Salzbur-
eroberte er die Je-
ger Kulturvereinigung hatte nämlich nicht genug Geld, um mehr
dermann-Bühne
zu bezahlen, und außerdem hatten mehr Schauspieler auf der
dem Domplatz und mit
Bühne des Straßentheaters – Hans Putz bezeichnete sie ein-
Stefan Zweigs ‚Der
mal als ‚Nudelbrett‘ – ohnehin nicht Platz. Darüber hinaus lag
verwandelte Komödiant‘ revolutionierte er den Spielplan des
ich ihm stets in den Ohren, die Stücke für das Straßentheater
Straßentheaters insofern, als er es wagte, dem Publikum ein
auf eine Spieldauer von 60 bis maximal 80 Minuten zu kürzen,
ernstes Stück vorzusetzen, von dem man nicht wusste, wie es
denn es gibt in den meisten Fällen keine Sitzgelegenheiten für
ankommen würde. Nun, es kam an, denn es standen mit Else
unser Publikum, d.h. die Leute müssen stehen und das ist doch
Ludwig, Gerhard Dorfer, K.H. Glaser und Leo Braune Künstler
sehr anstrengend.
auf der Bühne, die dem Sprachfanatiker Klaus Gmeiner alle
Schauspiel
Schatz‘
einen
fuhr
schönen
‚Mirandolina‘
auf
1990: Nestroys Frühe Verhältnisse/Lehener Park
Ehre machten. Man verstand jedes Wort von ihnen, obwohl
Klaus Gmeiner wur-
auf dem Alten Markt ein stetes Kommen und Gehen herrschte.
de nicht müde diese
Allein das Schauspiel von Stefan Zweig und wie es interpre-
meine Vorgaben bzw.
tiert wurde, zog so viele Menschen in seinen Bann, dass sich
Wünsche weitgehend
um den Wagen eine Zone der Stille und der Aufmerksamkeit
zu erfüllen, was ich
einstellte, wie man sie vorher noch nie erlebt hatte. Nach 30
ihm heute noch hoch
Vorstellungen auf dem Thespiskarren wurde diese Inszeniert-
anrechne, denn er
ng für das Fernsehen adaptiert und im Schloß Leopoldskron
hat mit dieser Arbeit
aufgezeichnet.
nie den Sinn eines
1986: Goldoni Mirandolina (Jedermann-Bühne/Domplatz)
10
Stückes verletzt son-
Zum 20-Jährigen Jubiläum des Salzburger Straßentheaters,
dern es sogar zuwe-
das ja 1970 mit Nestroys ‚Frühere Verhältnisse‘ aus der Taufe
ge gebracht, diesen
gehoben worden war, entschied sich Klaus Gmeiner für eine
so
herauszustellen,
Neuinszenierung dieses Stückes, und obwohl ihm keine Elfrie-
dass man meinen
de Ott und kein Peter Ertelt, um nur zwei Schauspieler der
11
Erstaufführung zu nennen, zur Verfügung standen, erzielte er
damit neuerdings einen großen Erfolg, denn Dolores Schmidinger und Peter Pikl standen ihren Vorgängern punkto Einsatz
und Spielfreude in nichts nach. Klaus Gmeiner hatte sie in den
Proben wohl besonders auf Nestroys Sprache und Tonfall eingeschworen und sich auch sonst wieder einmal als erstklassiger Regisseur erwiesen.
Weniger Glück hatte er mit der Komödie ‚Der Dieb, der nicht
Klaus Gmeiner bei der Arbeit im Lehener Park
zu Schaden kam‘ von dem in Italien lebenden Autor Dario
Fo, denn das Straßentheaterpublikum wusste mit dem Stück
Die Arbeit Klaus Gmeiners erstreckte sich freilich auch noch
nichts anzufangen. Klaus Gmeiner meinte dazu, dass die Leute
darauf, zunächst mich für seine Stückwahl zu überzeugen, was
schon auch Kostüme sehen wollen, nicht Zeitgenössisches, wo
nicht immer ganz leicht war, denn ich konnte mir beispielsweise
sich die Schauspieler schon rein optisch nicht vom Publikum
nicht vorstellen, wie Calderons ‚Dame Kobold‘, die vielfach im
unterscheiden. Selbstkritisch äußerte er auch, dass das Stra-
Dunklen spielt, bei Tageslicht realisiert werden könnte. Auch für
ßentheater in die Jahre gekommen sei und ging sogar so weit,
Oscar Wildes Komödie ‚Ein idealer Gatte‘ und Eugené Scribes
dass er seinen Posten zur Verfügung stellen wollte. Da war
‚Das Glas Wasser‘, die zur Hauptsache vom Wort leben und so
ich es, der es nicht versäumt hat, ihm diese Gedanken rasch
gut wie keine ‚action‘ aufweisen, musste mich Klaus Gmeiner
wieder auszureden und ihn – wie man auf gut österreichisch
erst überzeugen, denn ich war der Meinung, dass der geschlif-
zu sagen pflegt – bei der Stange zu halten. Nach einer kurzen
fene Dialog und der feine Wortwitz dieser Stücke bei einer
depressiven Phase schöpfte er wieder Mut und ging mit neuem
Aufführung im Freien nicht recht ankommen würden. Klaus
Elan an die Arbeit.
Gmeiner schaffte auch solche Hürden und ich traue ihm heute
nach einer fast 25-jährigen Zusammenarbeit (bis 2008), was
Ich verwende hier mit Absicht das Wort Arbeit, denn Klaus
Stückwahl und Bearbeitung anbelangt, eigentlich alles zu, denn
Gmeiner war nicht nur der Mann, der die Aufführungen insze-
er versteht sein Fach wie kein Zweiter. Er ist ein Künstler mit
nierte, sondern er war der künstlerische Leiter des Salzbur-
viel Fantasie, der dessenungeachtet nie den Boden der Realität
ger Straßentheaters. In dieser Eigenschaft wählte er die zur
unter seinen Füßen verliert, sondern mit dem ganzen Einsatz
Aufführung gelangenden Stücke aus, kürzte und bearbeitete
seiner Persönlichkeit darum kämpft, jede seiner Aufführungen
sie wie eingangs schon erwähnt, verhandelte mit den Verlagen
zu einem Erlebnis zu gestalten. Das ist ihm in dreißig Jahren
und Autoren und nicht zuletzt mit den Schauspielern. Dabei
in 31 Inszenierungen bestens gelungen. Es grenzt an ein Wun-
kam es ihm sehr zustatten, dass er nach seinem Studium am
der, ist aber keines, sondern das Resultat harter Arbeit, die in
Schauspielseminar des Mozarteums nicht gleich als Regisseur
den Vorjahren zwei Mal an seiner Gesundheit rüttelte und die
sondern zunächst als Dramaturg an unser Landestheater ver-
es verständlich macht, dass er sich heuer von der Leitung des
pflichtet worden war. Und, was mir in diesem Zusammenhang
Salzburger Straßentheaters endgültig zurückzieht. Ich danke
noch sehr wichtig erscheint, für das Straßentheater in Bernd
ihm namens der Salzburger Kulturvereinigung und in meinem
Dieter Müller einen Ausstatter verpflichtet hat, der für jedes
Namen für seinen nimmermüden Einsatz, wie ihn nur ein Künst-
Stück ein adäquates Bühnenbild zu entwerfen und für unbe-
ler aufbringt, der für eine Sache brennt.
dingt notwendige Szenenwechsel Lösungen zu erfinden wusste, auf die ein weniger begabter Künstler nie gekommen wäre.
12
Dr. Heinz Erich Klier
13
NAME
GEWINNSPIEL-FORMULAR
VORNAME
Mitmachen
und GEWINNEN!
3 x 2 Karten // MOZARTEUMORCHESTER & HAGER: BRUCKNER
3 x 2 Karten // FROM BROADWAY TO HOLLYWOOD
3 x 2 Karten // NEUJAHRSKONZERT CONCIERTO ESPAGÑOL (15.00 & 19.00 Uhr)
Trakl-Haus, Waagplatz 1a, 5020 Salzburg
Kartenbüro im Trakl-Haus (Mo-Fr, 9.00-16.00 Uhr)
+43 (0)662 845346 (Mo-Fr, 9.00-16.00 Uhr)
[email protected]
14 www.kulturvereinigung.com (24 h)
STRASSE & HAUSNUMMER
INFORMATIONEN & TICKETS
ORT
EHRENAMTLICHES PRÄSIDIUM
Präsident:
Mag. Hans Schinwald
Vizepräsident:
Dr. Heinz Erich Klier
Vizepräsident:
Dr. Othmar Raus
Große Musik im Großen Festspielhaus
ABONNENTENBETREUUNG UND KARTENVERKAUF
Daniela Nejedly, MA, Angelika Galler, Gerlinde Majnik,
Claudia Paulus, Uschi Salhofer, Regina Schellmann
PLZ
KÜNSTLERISCHER LEITER STRASSENTHEATER
Prof. Klaus Gmeiner
E-MAIL - ADRESSE
GEORG TRAKL FORSCHUNGS- UND GEDENKSTÄTTE
Dr. Hans Weichselbaum
TELEFONNUMMER
MANAGEMENT
Künstl. Geschäftsführung MMMag. Elisabeth Fuchs
Kaufm. Geschäftsführung Mag. Josefa Hüttenbrenner
Marketingleitung
DI Michael Sowa, MA
Details zum Programm und die Teilnahmebedingungen finden Sie auf der Rückseite
MEDIENINHABER
Salzburger Kulturvereinigung
Waagplatz 1a, 5020 Salzburg
+43 (0)662 845346
[email protected]
www.kulturvereinigung.com
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MITMACHEN und
GEWINNEN!
GEWINNEN Sie
jeweils 3 x 2 Karten
Bei jeder Straßentheater-Vorstellung verlost die
Salzburger Kulturvereinigung jeweils 2 Karten für
folgende Veranstaltungen:
Do, 24. Sept. 2015 // 19.30 Uhr // Gr. Festspielhaus
BRUCKNERS SIEBTE
Mozarteumorchester Salzburg // Leopold Hager
Fr, 16. Okt. 2015 // 19.30 Uhr // Gr. Festspielhaus
FROM BROADWAY TO HOLLYWOOD
A tribute to Leonard Bernstein and John Williams
Philharmonie Salzburg // Elisabeth Fuchs
Fr, 1. Jan. 2016 // 15.00 & 19.00 Uhr // Gr. Festspielhaus
NEUJAHRSKONZERT: CONCIERTO ESPAGÑOL
Werke von Isaac Albéniz, Joaquín Rodrigo, Maurice Ravel
und Arturo Marquez
Philharmonie Salzburg // Cecilio Perera // Elisabeth Fuchs
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden zufällig ermittelt, die Ziehung und
Verständigung der Gewinner erfolgt durch die Salzburger Kulturvereinigung innerhalb von
3 Tagen nach jeder Straßentheatervorstellung telefonisch oder per e-Mail. Der/die Teilnehmer/in erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von ihm/ihr übermittelten
personenbezogenen Daten elektronisch gespeichert und ausschließlich für Werbezwecke
der Salzburger Kulturvereinigung verwendet werden. Ihre Einwilligung zur Datenspeiche16
rung und Verwendung kann jederzeit per E-Mail widerrufen werden.
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