MOZART REQUIEM www.kulturvereinigung.com WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791) Sa, 3. November 2012, 20.00 Uhr, Andräkirche, Mirabellplatz 5 Requiem d-Moll, KV 626 GIOVANNI GABRIELI (1557 – 1612) Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Todestag sich morgen zum 221. Male jährt, mag in sich wohl schon den Todeskeim gefühlt haben, als im Sommer des Jahres 1791 der „geheimnisvolle graue Bote“, ein Abgesandter des Grafen Walsegg, bei ihm ein Requiem bestellte, denn wenig später schrieb er in einem Brief: „Die Stunde schlägt, ich fühle mich nahe dem Tode. Ich bin am Ende, bevor ich mich meines Talents erfreuen durfte. So beendige ich meinen Grabgesang, ich darf ihn nicht unfertig zurücklassen.“ Allein das Schicksal bestimmte es anders: Als Mozart in der ersten Stunde des 5. Dezember 1791 starb, war das Werk nur bis zu den ersten Takten des Lacrimosa gediehen. Noch am Vortag aber hatte er unter Aufbietung der letzten Kräfte seinem Schüler Franz Xaver Süßmayer die Skizzen zum Requiem anvertraut und so sah sich denn Süßmayer nach dem Tode seines Meisters in die Lage versetzt, die Totenmesse im Geiste des Verewigten zu vollenden. ‚In Ecclesiis‘ Obwohl das Mozartsche Requiem für das katholische Seelenamt gedacht war, kann es dennoch nicht mit anderen Werken gleicher Zweckbestimmung verglichen werden, da Gestaltungskraft und –wille diese Komposition weit über den liturgischen Rahmen haben hinauswachsen lassen. Bereits das Requiem aeternam ist erfüllt von wehmütiger Todesahnung. Ein ergreifendes Sopransolo leitet über in ein erneutes Chor-Tutti, das dem Gebet um die ewige Ruhe schmerzerfüllten Nachdruck verleiht. Die monumental angelegte Doppelfuge Kyrie eleison atmet die Erkenntnis von der Vergänglichkeit alles Irdischen, während das Dies irae im voranstürmenden Chor- und Orchester-Tutti die Schrecken des Jüngsten Tages zu einem erschütternden Klangbild werden läßt. Voll edler Würde beginnt hierauf das Tuba mirum. Die Posaune ruft die Verstorbenen aus den Gräbern vor den Thron Gottes: Rex tremendae majestatis. In schneidendem Grave setzt das Orchester ein, gefolgt vom Chor, der die Gnade um den Segen Gottes erfleht. Die Klänge des nun folgenden Recordare, Jesu pie scheinen nicht von dieser Welt zu sein. Demütig leiten die Streicher den Gesang des Soloquartetts ein, dessen Stimmführung zum Schönsten gehört, was je eines Menschen Geist ersonnen hat. Das Confutatis maledictis ist erfüllt von erregten Streicherfiguren und dem unbarmherzigen Klang der Posaunen. Erst das innige Gebet „Oro supplex et acclinis“ findet wieder weichere Töne. Schluchzend stimmen die Streicher das Lacrimosa an, ihnen folgen die Gesangstimmen und vereinigen sich mit dem Orchester zu einem Klangbild, das von trostloser Wehmut erfüllt ist. Gläubig singt der Chor das Domine Jesu Christi, furchtbar drohen die Qualen der Hölle, bis trostspendend der Solosopran den Menschen das ewige Licht verheißt. Hostias et preces tibi verspricht in demütigem Andante der Chor, auf daß die Toten das ewige Leben schauen mögen. Zu einem hochgemuten Lobgesang entfaltet sich das Sanctus mit der abschließenden Fuge „Osanna in excelsis“. In Wohlklang schwelgt wieder das Benedictus, das sich in vollendetem Aufbau vom Solosopran aus den anderen Solostimmen mitteilt. Das ergreifend feierliche und zarte Agnus Dei leitet zum Lux aeterna über. Süßmayer hat diesem Satz notengetreu die Musik des ersten Satzes (Requiem) und des Kyrie (Doppelfuge) unterlegt und damit ein schönes Zeugnis dafür gegeben, daß er sich als Diener am Werk eines Unsterblichen fühlte. I.Requiem Introitus und Kyrie II. Sequenz (sechsteilig) Dies Irae Tuba mirum Rex tremendae Recordare Confutatis Lacrimosa III.Offertorium Domine Jesu Hostias IV.Sanctus V.Benedictus IV. Agnus Dei Dreichörige Motette in der Fassung für das Jugendsinfonieorchester der Tonhalle Düsseldorf Arrangiert von Ernst von Marschall Spieldauer: ca. 14‘ WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791) Requiem d-Moll, KV 626 Spieldauer: ca. 55‘ Chor der Salzburger Kulturvereinigung (Christian Brunner) Mitglieder des Jungen KonzertChor Düsseldorf (Guido Harzen) Jugendsinfonieorchester der Tonhalle Düsseldorf Linda Hergarten Sopran Rebecca Vranidis Alt Tobias Glagau Tenor Gereon Grundmann Bass Ernst von Marschall Dirigent sischen Werkes ausgezeichnet wurde. Zu seinen Konzerten finden sich inzwischen regelmäßig weit über 1.000 Zuhörer in der Tonhalle ein. Höhepunkte waren die Aufführungen von Rimsky-Korsakows “Sheherazade” 2007, von Mendelssohns “Erster Walpurgisnacht” 2008, die der Symphonischen Tänze aus West Side Story von Leonard Bernstein 2009 oder Johannes Brahms erster Symphonie 2010 oder Gustav Mahlers Lieder aus des Knaben Wunderhorn, sowie die Reisen in jüngster Zeit nach Frankreich, Italien und Israel. CHOR DER SALZBURGER KULTURVEREINIGUNG JUGENDSINFONIEORCHESTER DER TONHALLE Als erstes Konzerthaus in Deutschland verfügt die Tonhalle Düsseldorf seit der Spielzeit 2007/2008 über ein eigenes Jugendsinfonieorchester (JSO). Dieses wurde 1967 - wiederum als eines der ersten Jugendorchester Deutschlands - in sinfonischer Besetzung von Victor Arnolds an der Clara-Schumann-Musikschule gegründet. 1989 übernahm der aus Unteribental im Schwarzwald stammende Dirigent Ernst von Marschall die Leitung. Mit Beginn der Spielzeit 2007/2008 und zu seinem 40-jährigen Bestehen wechselte das JSO an die Tonhalle. In ihm musizieren zwischen 70 und 90 junge Musiker zwischen 14 und 24 Jahren aus Düsseldorf und seinem Umland, darunter zahlreiche Preisträger und etliche Bundessieger des Wettbewerbs “Jugend musiziert”. Die außerordentliche und über viele Jahre andauernde Hilfe des Mäzens und Ehrenbürgers der Landeshauptstadt Udo van Meeteren hat dem Orchester eine erstklassige Ausstattung mit Instrumenten ermöglicht. Wöchentliche Proben werden ergänzt durch intensive Probenfreizeiten in Jugendherbergen im Umland. Mitglieder der Düsseldorfer Symphoniker betreuen intensiv die einzelnen Orchestergruppen. Auf diese Weise erarbeitet das Orchester in der Regel zwei bis drei Sinfoniekonzertprogramme pro Saison, die in der Tonhalle und zunehmend auf Reisen zur Aufführung kommen. 1991 gewann das JSO beim 3. Orchesterwettbewerb des Landesmusikrats NRW den 1. Preis und hat im Mai 1992 am Bundeswettbewerb in Goslar teilgenommen, wo es mit einem Sonderpreis für die beste Interpretation eines zeitgenös- Der Chor der Salzburger Kulturvereinigung besteht aus geübten Laien. Sie unterstützen die Salzburger Kulturvereinigung durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Chor und haben dabei viel Spaß am Singen. Der Chor wirkte bereits höchst erfolgreich bei der Aufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms, beim Mozart-Requiem, bei der österreichischen Erstaufführung von John Adams ‚On the Transmigration of Souls‘ und Karl Jenkins ‚The armed Man - A Mass for Peace‘ sowie bei den triumphalen Neujahrskonzerten 2011 (Carmina Burana) und 2012 (Beethovens Neunte) im Großen Festspielhaus mit. Im Mai 2012 gestaltete der Chor erstmals sein eigenes Chorkonzert unter dem Motto ‚Venezianische Mehrchörigkeit‘. Der Chor wurde seit seiner Gründung im Jahr 2009 von Anna Töller geleitet und aufgebaut. Im September 2011 übernahm Christian Brunner die Leitung des Chors. ERNST VON MARSCHALL Der aus Unteribental im Schwarzwald stammende Dirigent Ernst von Marschall studierte Violine bei Nicolas Chumachenco in Freiburg, Kammermusik beim Melos-Quartett in Stuttgart und Dirigieren bei Günther Wich in Würzburg. In Würzburg leitete er von 1985-90 das Cantatenensemble Würzburg, er wurde Stipendiat der Richard Wagner-Gesellschaft. Nach einer Spielzeit am Würzburger Stadttheater, in der er Richard Wagner‘s dort entstandenens Opernfragment ‚Die Hochzeit‘ ausgrub und aufführte, übernahm er 1989 das Düsseldorfer Jugendsinfonieorchester. Als Chordirigent dirigierte er Konzerte u.a. mit der Singakademie Chemnitz, dem Musikverein zu Düsseldorf und dem Reading Festival Chorus. Er war Teilnehmer des Deutschen Dirigentenforum mit Claus Peter Flor sowie Assistent von Marcello Viotti. Gastdirigate bei internationalen Musikfestivals führten ihn nach England, Frankreich, Spanien, Polen und Ungarn. Im Juni 1996 dirigierte er in einem Familienkonzert sein Debüt bei den Düsseldorfer Symphonikern mit Werken von Bernstein und Gershwin. Darauf folgte die Einladung zur Uraufführung von Reinhard David Flender‘s Oper ‚Mein lieber blauer Reiter‘ in Hamburg und auf Schloß El- mau. Regelmäßige Gastdirigate führten ihn zum Westsächsischen Sinfonieorchester nach Leipzig. Im Januar 2000 dirigierte er in einer Rundfunkproduktion sein Debüt beim Sinfonieorchester des WDR in Köln. Oskar Gottlieb Blarrs Oper ‚Josef Süß Oppenheimer - genannt Jud Süß‘ dirigierte er in mehreren Städten NordrheinWestfalens. Am 11. Mai 2002 wurde Ernst von Marschall durch die Europäische Kulturstiftung ‚ProEuropa‘ unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Johannes Rau in Berlin der Europäische Kulturpreis für junge Dirigenten verliehen. Seit Beginn der Spielzeit 2007/2008 ist er im festen Engagement der Tonhalle Düsseldorf, für die er ein System aufeinander aufbauender Jugendorchester ins Leben gerufen hat und leitet. LINDA HERGARTEN Linda Hergarten wurde 1989 in Düsseldorf geboren. Schon mit 6 Jahren sang sie im Kirchenchor ihrer Heimatgemeinde. Seit dem Wintersemester 2009 studiert sie an der Robert-SchumannHochschule in Düsseldorf Gesang bei Prof. Michaela Krämer und zusätzlich privat bei Prof. Reinhard Becker in Leichlingen. 2010 war sie Finalistin im Juniorwettbewerb des ‚Bundeswettbewerb Gesang‘ in Berlin. Sie wirkte in kleineren Rollen bei verschiedenen Projekten der Opernschule mit und sang im Frühjahr die Rolle der Lauretta in ‚Gianni Schicchi‘ von Puccini. In diesem Jahr war sie Preisträgerin des internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg, wo sie als Barbarina in Mozarts ‚Die Hochzeit des Figaro‘ auf der Bühne stand. REBECCA VRANIDIS Rebecca Vranidis wurde 1991 in Solingen geboren. Schon früh wurde ihr musikalisches Interesse geweckt und sie nahm Unterricht in Klavier und Klarinette. Darauf folgte Gesangsunterricht, woraufhin sich ihr Schwerpunkt verlagerte. Rebecca wurde 2009 als Jungstudentin an der Robert-Schumann-Hochschule angenommen und studiert seit ihrem Abitur 2011 an der RobertSchumann-Hochschule bei Prof. Michaela Krämer Bachelor of Music Gesang. Rebecca ist Bundespreisträgerin von ‚Jugend musiziert‘ und absolvierte schon viele Konzerte, unter anderem in Salzburg, Hannover und in der Tonhalle Düsseldorf. Ebenso wirkte sie bei der Hochschuloper ‚Cosi fan tutte‘ von W.A. Mozart mit und 2012 bei der Uraufführung ‚Mörder Kaspar Brand‘ von Anno Schreier der Deutschen Oper am Rhein. GEREON GRUNDMANN Gereon Grundmann studiert Gesang an der Robert-SchumannHochschule in Düsseldorf in der Klasse von Prof. Grabmeier. Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Essener Domsingknaben, deren Mitglied er über 10 Jahre lang war. Seit seinem 19. Lebensjahr singt er im Extrachor des Aalto-Theaters Essen und ist Mitglied im Philharmonischen Chor und Philharmonischen Kammerchor Essen. In einer Aufführung des Philharmonischen Chores sang er im Jahre 2011 im Chorforum Essen als Bass-Solist im Oratorium ‚Elias‘. Bereits im Sommer 2008 wirkte er bei der Operettenproduktion ‚Viktoria und ihr Husar‘ des WDR in Köln mit. Im Jahre 2009 sang er in einer Opernproduktion der Technischen Universität Dortmund im Konzerthaus Dortmund den Betto di Signa in der Oper ‚Gianni Schicchi‘. In Aufführungen der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf sang er im Sommer 2011 den ‚Sprecher‘ in der Oper ‚Die Zauberflöte‘ und im April 2012 nochmals den Betto di Signa in ‚Gianni Schicchi‘. Im Rahmen der Ruhrtriennale wirkte er im Jahre 2011 in der Oper ‚Tristan und Isolde‘ mit. TOBIAS GLAGAU Der Tenor Tobias Glagau erhielt seinen ersten Gesangsunterricht bei Prof. Maria Friesenhausen in Bochum. Seit 2009 studiert er Schulmusik mit dem Hauptfach Gesang an der HfMT Köln bei Martin Lindsay. Schon bald entdeckte er den (Kammer-)Chorgesang für sich und arbeitete unter anderem mit Dirigenten wie Marcus Creed, Rupert Huber und Daniel Reuss und Ensembles wie dem Chorus Musicus Köln und Chorwerk Ruhr zusammen. Im Sommer 2011 nahm er an der Chorakademie des SchleswigHolstein-Musik-Festivals teil. Neben kleineren Partien in Messen von Mozart und Kantaten von Telemann und Bach, war er erstmals in einer größeren Rolle im Dezember 2010 als Evangelist im Weihnachtsoratorium von Bach in Essen-Burgaltendorf unter Mitwirkung von Mitgliedern der Essener Philharmonikern zu hören. VORSCHAU Di, 1. Jänner 2013, 11.00 Uhr, Großes Festspielhaus NEUJAHRSKONZERT Vereinigung WIENER STAATSOPERNBALLETT TSCHAIKOWSKI Ausschnitte aus ‘Schwanensee’ Walzer und Märsche von Komponisten der Strauß-Dynastie Philharmonie Salzburg, Vereinigung Wiener Staatsopernballett Elisabeth Fuchs Dirigentin Di, 1. Jänner 2013, 15.00 & 19.00 Uhr, Großes Festspielhaus NEUJAHRSKONZERT ‘AUS DER NEUEN WELT’ SMETANA ‘Die Moldau’ aus ‘Mein Vaterland’ TSCHAIKOWSKI Violinkonzert D-Dur, op. 35 DVORAK Symphonie Nr. 9 ‘Aus der Neuen Welt’ Bochumer Symphoniker Christine-Maria Höller Violine Steven Sloane Dirigent So, 10. Februar 2013, 11.00 Uhr, Großer Saal Stiftung Mozarteum FASCHINGSMATINEE Werke von Komponisten der Strauß-Dynastie Sinfonieorchester der Salzburger Kulturvereinigung Christa van der Kruit-Hemetsberger Sopran Franz Supper Tenor Günther Passin Dirigent INFORMATION UND KONTAKT Salzburger Kulturvereinigung - Salzburgs führender Konzertveranstalter Trakl-Haus, Waagplatz 1a, 5020 Salzburg Kartenbüro im Trakl-Haus (Mo-Fr, 9.00-16.00 Uhr) +43 (0)662 845346 (Mo-Fr, 9.00-16.00 Uhr) [email protected] www.kulturvereinigung.com (24 h) Buchen Sie Ihr ‘Print@Home Ticket’ bequem von zu Hause aus