MUSIK–THEATER ______________ Musiktheaterkollektiv «Wer ist Hilda?» «Der schönste Tag» Musikalisch–Szenische Uraufführung Casino-Saal Aussersihl Rotwandstrasse 4, 8004 Zürich 13. Mai 2016, 19.30h Premiere 14. / 18. / 19. / 20. Mai 2016 jeweils 19.30h ee edith eicher kulturvermittlung rehalpstrasse 19, 8008 zürich, fon +41 (0)44 422 73 94 e-mail: [email protected] | www.eeicherkultur.ch Das Musiktheaterkollektiv «Wer ist Hilda?» Das Musiktheater-Kollektiv «Wer ist Hilda?» ist eine Gruppe von jungen Zürcherinnen und Zürchern, die mit dieser Produktion ihre erste grössere gemeinsame Arbeit in Zürich zeigt und sich dabei auf eine sehr persönlich gefärbte Suche zwischen den Genres und theatralen Formen begibt, die jenseits von mixed media und crossover mit zeitgenössischen Mitteln die grossen Themen über die grossen Gefühle ins Zentrum stellen. Ihren Zusammenschluss verstehen sie nicht nur als einen Ausbruch aus dem institutionalisierten Musiktheaterbetrieb, der oftmals mit seinen Machtstrukturen das Herzblut der jungen Ensemble-Mitglieder auch abseits der Bühne vergiesst, sondern in erster Linie als gemeinsamer Aufbruch zu neuen ästhetischen Ufern, als Suche nach Ehrlichkeit und Dringlichkeit im Musiktheater ohne in falsches Pathos zu verfallen. Und zu Beginn dieses Prozesses stehen nun in erster Linie Fragen. «Wer ist Hilda?» ist nur eine von vielen, die auf den ersten Blick kryptisch wirken mag, aber für die jungen Musikerinnen und Musiker stellvertretend für all ihre weiteren Fragen an das Individuum steht und sie begleiten wird auf ihrem gemeinsamen Weg, auf dem sie im Kollektiv die Erfahrungen jedes einzelnen einfliessen lassen und im wirklichen Sinne des Wortes eine «kollektive Kunst» anstreben. 1 Der schönste Tag im Leben! Die meisten Hochzeitspaare stilisieren ihre Eheschliessung zu einem ganz grossen, hochemotionalen Ereignis, das ihren Alltag an Theatralik in jeder Hinsicht übertreffen soll. Nicht selten wird dabei ein grösserer Aufwand an Kostümierungen, Rezitationen, pyrotechnischen Effekten, Ballon- oder Taubensteigenlassen betrieben als für so manche Opernpremiere, mit dem Unterschied, dass es keine zweite Vorstellung und – schlimmer noch – auch keine Generalprobe gibt… Grund genug, das vielschichtige Thema zwischen Sehnsucht und Abgrund mit den Mitteln der Musiktheaterbühne unter die Lupe zu nehmen. Im Zentrum stehen, als wechselnde Pärchen, drei Solisten (Sopran, Tenor, Bariton – nicht per Zufall Rossinis Opernfigurenkonstellationen Figaro, Almaviva und Rosina) sowie eine bunte Hochzeitsgesellschaft, die neben einem Kammerchor und einer ungewöhnlich besetzten Band auch aus Mitgliedern des Schauspiellehrganges des Theater HORA, also angehenden professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern mit kognitiven Beeinträchtigungen, besteht. Ohne Frage hat sich das Heiraten in den letzten zwanzig Jahren massiv verändert, was nicht nur mit der zunehmenden Säkularisierung und Kommerzialisierung dieses «Events» zu tun hat, sondern sicher auch mit der Vorbildhaftigkeit von Stars und Sternchen und der medialen Präsenz von Traumhochzeiten und Wedding-Shows. Im Leben der allermeisten Leute gibt es keine Situation, die auch nur annähernd so theatral ist wie die eigene Hochzeit. Das beginnt mit der Verkleidung, geht über das Aufsagen auswendig gelernter Texte und Vorführen einstudierter Tänze vor Publikum, über die sogenannten «Produktionen» der Gäste bis zu Show-Einlagen mit Musik, Licht, Feuer und Rauch. Weil wir davon ausgehen, dass die Situation – sich bei Hochzeiten zu amüsieren, sich zu wundern und sich fremdzuschämen… – allgemein bekannt ist und so manche Musikerin und so mancher Musiker aus dem Stegreif mehrere absurde, peinliche oder rührende Geschichten von Hochzeitsauftritten erzählen kann, sind wir der Überzeugung, dass das Potential dieses musiktheatralen Themenabends weit grösser ist, als lediglich eine Aneinanderreihung von Anekdoten oder ein Best-of der skurrilsten Pannen. Denn der schönste Tag im Leben hat durchaus das Zeug zur Tragödie, mindestens aber zur Tragikomödie. Die Fallhöhe ist enorm, die Möglichkeiten, was alles schiefgehen kann, riesig und der Druck der Unwiederholbarkeit lastet auf den Veranstaltern. So wie der Imperativ «Amüsier dich!» den Angesprochenen meist unamüsiert zurücklässt, ist auch die Vorhersage «Das wird der schönste Tag deines Lebens» ein gutes Beispiel für eine self-destroying prophecy. Ein weiterer unauflöslicher Widerspruch ergibt sich aus dem nicht zu unterschätzenden Paradoxon Extravaganz versus Konvention: Auf der einen Seite soll alles einmalig, unverwechselbar, aussergewöhnlich und noch nie dagewesen sein, auf der anderen Seite heisst es: «Das macht man so» und die Konventionen sind nicht weniger geworden, seit die kirchliche Tradition nicht mehr alleine den Ton angibt: Die Vorbilder reichen nun von der kürzlich vermählten Schulfreundin bis zum unbekannten Traumhochzeitskandidaten aus dem TV. Hinzu kommt, dass sich bei grossen Hochzeiten oft bis dato wildfremde Menschen zum ersten Mal begegnen, Familien treffen aufeinander, Ressentiments, Vorurteile, Missverständnisse… – eine Situation mit grossem szenischen Potential, zumal wenn man, wie in unserem Fall, eine wilde Mischung von unterschiedlichen Darstellerinnen und Darstellern auf der Bühne hat: Einen zwanzigköpfigen Laien-Chor, der über Monate hinweg intensiv 2 mit dem Initiant des Projektes Chasper-Curò Mani probt, drei Gesangssolisten, die Hochzeitsband und die Schauspielausbildungsklasse des Theater HORA, für die die Thematik des Heiratens sowohl in ihrem Privatleben, als auch auf der Bühne bereits mehrfach ein hochemotionales Thema war. Eine Steilvorlage also für den Regisseur Philip Bartels, der gemeinsam mit Urs Beeler, dem Leiter der Ausbildungsklasse des Theater HORA die Leichtigkeit und die Abgründe sucht – entlang dem schmalen Grat (und mit der dazugehörigen Fallhöhe) zwischen den ganz grossen Gefühlen und brutaler Ernüchterung. Die Bandbreite des verwendeten musikalischen Materials ist so gross wie das Thema und geht von Schlager und Schnulze über den feierlichen Marsch und das Volkslied bis zum barocken Chor mit Solisten. Dies erlaubt den Spagat zwischen Witz und Ernst, der für einen tragikomischen Musiktheaterabend unerlässlich ist. Als Textmaterial dienen uns neben Sachtexten wie den Anleitungen für Gruppenspiele und den im Internet verfügbaren Hochzeitskatalogen auch Auszüge aus der abgründigen Mundart-Prosa des Solothurners Ernst Burren (z.B. «Schneewauzer»). Bei der Textauswahl und der szenischen Umsetzung werden nicht zuletzt auch die persönlichen Erfahrungen der Musikerinnen und Musiker als Angestellte bei Hochzeitsfesten eine Rolle spielen. Die Besetzung mit drei Solisten (Sopran, Tenor, Bariton) lässt vielfältige Konstellationen und wechselnde Fronten zu und ist bewusst die von Rosina, Almaviva und Figaro in Rossinis «Barbiere»; sie beinhaltet aber durch die äusserst vielseitige Sängerin und die beiden sehr wandelbaren Sänger auch einen musikalischen Horizont weiter über die Klassik hinaus zu Schlager und Chanson. Der Chor hat neben den musikalischen ebenfalls vielfältige szenische Aufgaben (Kirchenchor, Hochzeitsgesellschaft, aufeinandertreffende Familien…) und die fünf Mitglieder des Schauspiellehrganges des Theater HORA «betreuen» die Hochzeitsgäste als Service-Angestellte und stellen mit ihren musikalischen Produktionen die vierköpfige Musikkapelle in den Schatten, die allerdings mit der aussergewöhnlichen Besetzung Tuba, Gambe/Violoncello, Klarinette/Saxophon und Tasteninstrumente (Klavier, Harmonium, Toypiano, Synthesizer) hellhörig macht und stilistisch und klangfarblich eine grosse Vielfalt von barocker Feierlichkeit über Blas- und Jazzkappelle bis hin zum Sound des Alleinunterhalters auf der Tanzveranstaltung beisteuert. 3 CATRIONA BÜHLER SOPRAN studierte an der Zürcher Hochschule der Künste. Es folgte ein Studium am Schweizer Opernstudio, wo sie 2009 das Konzertdiplom Oper erlangte. Neben Engagements im klassischen Konzertfach - von Alter bis Neuer Musik - ist sie auch an Projekten mit Jazz, Chansons und freier Improvisation anzutreffen. Als Solistin sang sie bereits mit renommierten Ensembles und war zu Gast bei: Zürcher Kammerorchester, ensemble recherche, Collegium Novum Zürich, musikFabrik Köln, Galatea Quartett, casalQuartett, Ensemble für Neue Musik Zürich, Alpenklassik Bad Reichenhall, Theater Neumarkt und Zürcher Festspiele, Musikfestwochen Braunwald, Kammersolisten Zug, Vokalensemble Zürich. Szenische Projekte auf der Opern- und Theaterbühne bereichern ihre Konzerttätigkeit. Sie liebt ebenso die Herausforderungen Neuer Musik. Catriona Bühler ist Mitglied der schweizer Close Harmony-Formation «The Sam Singers.» DANIEL BENTZ TENOR in Zürich geboren, absolvierte er das Lehr- und Konzertdiplom mit Auszeichnung bei Prof. Jane Thorner an der Zürcher Hochschule der Künste. 2011 schloss er das schweizerische Opernstudio ebenfalls mit Auszeichnung ab. Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte er schon mit 17 Jahren als Tony in der «West Side Story». Seitdem ist der vielseitige Tenor mit einem besonders breiten Repertoire von Monteverdi bis zu Musik der heutigen Zeit auf der Bühne zu erleben. Seit fünf Jahren ist Daniel Bentz regelmäßig am Operettentheater Salzburg engagiert mit welchem er an Häusern in Deutschland, Luxemburg, Österreich und in der Schweiz gesungen hat. Weitere Engagements führten ihn an die Staatsoper Stuttgart und an die Stadttheater Bern und Biel/Solothurn. Mit den Wiener Produktionen der «Zauberflöte» und «La Traviata» war er in Tokyo, Kyoto und in 40 weiteren japanischen Städten auf Tournee. Mit Jörg Schneider war Daniel Bentz 2013 auf Schweizer Tournee mit dem Stück «Letschti Liebi» wo er Arien von Mozart, Puccini und Verdi sang. Er ist Gründungs- und Ensemblemitglied von Operton, Junge Oper Zürich und dem Salonorchester Odeon. 2008 gründete er das Camille Festival Zürich zur Förderung des Liedgutes, das ihm sehr wichtig ist. Zurzeit ist er u.a. im Theater Rigiblick in den Produktionen «ein gLiederabend» und «Der unbekannte Vogel» zu erleben. 4 CHASPER CURÒ MANI INITIANT | BARITON hat an der ZHDK und an der HKB (Schweizer Opernstudio) u.a. bei Jane Thorner-Mengedoth studiert (Konzert-, Lehrdiplom und Solistendiplom mit Auszeichnung). Er war Preisträger der Friedel-Wald-Stiftung und der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung und erhielt den Förderpreis der Bündner Regierung. Neben zahlreichen Liederabenden und Konzerten als Solist in Oratorien sang er u.a. die Rolle des Agamemnon in Offenbachs «La Belle Hélène», den Marullo in G. Verdis «Rigoletto» am Theater Biel/Solothurn und den Falstaff in der gleichnamigen Oper von A. Salieri. Er sang am Stadttheater Bern in der Uraufführung «Der Wunsch Indianer zu werden» und trat sowohl in der Uraufführung der Oper «L’homme qui rit» im Fabriktheater Zürich wie auch in der Uraufführung der zeitgenössischen Operette «Heile Welt» am Theater Biel auf. Er sang und spielte den «Gion Baretta» in «Ustrinkata» von Arno Camenisch mit dem Ressort K, den «Signor Fagotto» in der gleichnamigen Oper von J. Offenbach am Musiktheater Arosa und war in der szenischen Uraufführung von Bachkantaten von Peter Konvitschny am Theater Chur, sowie am Theater Sursee als schwedischer Baron in J. Offenbachs «La Vie Parisienne» zu sehen und zu hören. Parallel zum Gesangsstudium liess er sich als Chorleiter und Dirigent bei Prof. Markus Utz und Prof. Beat Schäfer an der ZHDK (Master) ausbilden. 5 SIMONE KELLER KLAVIER | HARMONIUM | TOY-PIANO | SYNTHESIZER 1980 in Weinfelden geboren und absolvierte ihre Ausbildung in der Konzertklasse von Hans-Jürg Strub an der Zürcher Hochschule der Künste, daneben nahm sie Orgel- und Hammerflügelunterricht, bildete sich in Improvisation und Liedbegleitung weiter und besuchte zahlreiche Meisterkurse. Unter anderem wurde sie mit dem 1. Preis beim LandoltWettbewerb, dem 2. Preis beim Hans-Ninck-Wettbewerb und dem EMCY-Kammermusikpreis beim Europäischen Klassik-Festival Ruhr ausgezeichnet. Sie übt solistisch und kammermusikalisch eine rege Konzerttätigkeit aus, ist Mitglied des ENSEMBLE TZARA, Soyuz21, Kukuruz-Quartett, Retro Disco, Ensemble TaG und des Trabant Echo Orchestra. Als Gast spielte sie regelmässig beim Musikkollegium Winterthur, der Südwestdeutschen Philharmonie und dem Collegium Novum Zürich und wurde unter anderem vom Ensemble Contrechamps Genf, dem Glassfarm Ensemble New York und dem Hong Kong New Music Ensemble eingeladen. Einen wichtigen Bestandteil ihrer künstlerischen Entwicklung verdankt Simone Keller den zahlreichen Komponistinnen und Komponisten, die für sie Stücke geschrieben haben, die sie zur Uraufführung brachte. Ebenso nimmt die kontinuierliche Arbeit als Theatermusikerin einen wichtigen Platz ein. Simone Keller wirkte als Pianistin und Darstellerin in unzähligen Produktionen am Theater Basel, Stadttheater Bern, Theater Neumarkt in Zürich, Theater Chur, Schlachthaus Theater Bern, Theater Rigiblick Zürich oder dem Theater Winterthur und dem Theater am Gleis Winterthur mit. Simone Keller hat Galina Ustwolskajas Klaviersonaten eingespielt, hat verschiedene Solo- und Kammermusik-Aufnahmen in Zusammenarbeit mit dem SWR Experimentalstudio und dem Schweizer Radio DRS realisiert und bei mehreren Hörspielen für den Merian-Verlag mitgewirkt. 6 NEHRUN ALIEV KLARINETTE | AKKORDEON | PERKUSSION stammt aus einer türkischsprachigen Musikerfamilie Mazedoniens. Schon als Kind lernte er verschiedene Instrumente spielen (Darabuka, Klavier, Klarinette, Keyboard, Akkordeon, Tapan und Kaval) und machte sich mit den vielen Stilen der lokalen Volksmusik vertraut. 2001-2003 studierte Nehrun Aliev klassische Musik an der Berufsmusikschule in Bitola im Hauptfach Klarinette und Nebenfach Klavier. 2003-2005 absolvierte er das Vorstudium am Konservatorium Winterthur und spielte im Winterthurer JugendSymphonieOrchester Klarinette. Daneben spielte er mit seinem Vater in der Oriental-Gypsy-Musikgruppe Ssassa, mit der er über 1000 Konzerte gab, unter anderem im Volkshaus und Kongresshaus Zürich, im KKL Luzern, im Theater National Bern, im Stadtcasino Basel, in der Tonhalle St. Gallen, im BFM Genf und im Métropole Lausanne. 2010 schloss Nehrun Aliev an der Zürcher Hochschule der Künste mit dem Master of Arts in Musikpädagogik/ Klarinette ab und absolvierte anschliessend sein zweites Masterstudium in Schulmusik 1. Daneben gründete er mit seinem Vater das Aliev Bleh Orkestar und ist seit 2014 festes Mitglied der Balkanband Sebass und wirkt in verschiedenen künstlerischen Produktionen mit, unter anderem im Schauspielhaus Zürich. CHRISTIAN HIERONYMI VIOLONCELLO | VIOLA DA GAMBA studierte 2001 - 06 bei Walter Grimmer und Raphael Wallfisch an der Hochschule für Musik und Theater Zürich, wo er mit Lehr- und Konzertdiplom abschloss. Daneben besuchte er diverse Meisterkurse (Roland Pidoux, Roel Dieltiens, David Gerningas, Rohan de Saram), wurde zwei mal vom Kanton Zug mit einem Weiterbildungsbeitrag ausgezeichnet und war Preisträger am Kiwaniswettbewerb 2006. Während seines Studiums entdeckte er die Viola da Gamba als sein zweites Instrument und schloss 2009 sein Gambenstudium am Institut für Alte Musik der Musikhochschule Trossingen (DE) bei Lorenz Duftschmid ab. Kurse bei Wieland Kuijken und Paolo Pandolfo. Ebenso erhielt er Barockcellounterricht bei Christian Niedling in Trossingen und weitere wichtige Inputs bei Gaetano Nasillo. Als vielseitiger Musiker betätigt er sich in einem breiten Feld, von Alter bis Neuer Musik, im klassischen Konzert sowie in der Band. Er liebt vor allem die Kammermusik und widmet sich intensiv der Alten Musik, der zeitgenössischen Musik und der Improvisation. Christian Hieronymi lebt in Zürich, unterrichtet an der Musikschule Konservatorium Zürich. Er ist Mitglied des Ensemble ö! für Neue Musik und des Barockensembles les Musiciens du Roy. Daneben tritt er regelmässig als Cellist, Gambist und Barockcellist in diversen Ensembles und Projekten auf, u.a. auch als Musiker und Schauspieler am Jungen Schauspielhaus Zürich. 7 MARC UNTERNÄHRER TUBA | ALPHORN geboren 1975, lebt in Luzern, wo er 2000 sein Musikstudium mit Hauptfach Tuba abschloss. Seither ist er als freischaffender Musiker sehr vielseitig unterwegs. 2002 Aufenthalt im Atelier des Vereins Sister Cities Luzern-Chicago in Chicago, seitdem intensive improvisatorische Zusammenarbeit mit Chicagoer Musikerinnen und Musikern. Engagements u.a. mit dem Kammerorchester und dem Ensemble Phoenix Basel, in Ruedi Häusermanns Theaterproduktionen, mit den Bands Le Rex, Albin Brun's NAH Trio, Hans Kennels Mytha, Chicago Luzern Exchange, Nacktmull? und vielen mehr. Improvisierte Musik mit Christian Weber, Markus Lauterburg, Gerry Hemingway, Hans-Peter Pfammatter, Fred LonbergHolm, Josh Berman, Keefe Jackson, Urs Leimgruber, Urban Mäder und vielen mehr. Diverse CD-Produktionen. Mitinitiant des Mullbaus in Reussbühl/Luzern, eines Raumes für improvisierte Musik und Vorstandsmitglied des Forums Neue Musik Luzern. Das Kulturmagazin 041 hat ihn als einen der Kulturköpfe des Jahres 2011 ausgezeichnet. Es folgten der Luzerner Werkbeitrag und ein Aufenthalt im Innerschweizer Atelier in Berlin 2014. 8 VOKALENSEMBLE TURICANTO wurde 2014 von Chasper-Curò Mani gegründet. Auf hohem Niveau erarbeitet es sich Vokalmusik verschiedener Epochen und Stilrichtungen, die in einem szenischen Kontext zur Aufführung kommen. Das Ensemble besteht aus zwanzig ambitionierten Sängerinnen und Sängern aus dem Raum Zürich. Je nach Projekt treten sie auch als kleinere Gruppe auf. Es ist ein homogenes und flexibles Ensemble. Losgelöst von den Noten und als Teil der Inszenierung entfaltet das Ensemble einen erstaunlichen Klang und Ausdruck. In der Produktion «Acis und Galatea» (G. F. Händel) der kammeroperschweiz hat das klanglich und darstellerisch vielgelobte Ensemble 2014 erste Erfahrungen gemacht. Mit der Produktion von «Wer ist Hilda?» wird es 2016 das nächste grosse Musiktheaterprojekt in Angriff nehmen. 9 SAMUEL BICKIT SIMONE GISLER LUCAS MAURER SERAFIN MICHEL SIMON STUBER SCHAUSPIELER Zur Schauspielausbildung des Theater HORA – Stiftung Züriwerk Die Schauspielausbildung des Theater HORA nimmt künstlerisches Potential von Menschen mit Beeinträchtigungen ernst und unterstützt sie in der Weiterentwicklung ihres Berufswunsches zum / zur Schauspieler/-in. Sie richtet sich insbesondere an darstellerisch und / oder musikalisch begabte, ausdrucksstarke Menschen mit dem Drang zur Bühne. Der zweijährige professionelle Ausbildungslehrgang für Schauspieler/-innen mit einer kognitiven Beeinträchtigung, den HORA seit 2009 unter der Leitung von Urs Beeler im Casino-Saal Aussersihl anbietet ist einzigartig. Nirgendwo sonst im deutschsprachigen Raum gibt es ein vergleichbares Angebot. Nebst den Grundbausteinen Körper, Stimme und Improvisation, organisiert die Ausbildung als weiteren wesentlichen Ausbildungsinhalt für die Öffentlichkeit Begegnungsplattformen, vornehmlich Aufführungen und Workshops. 10 PHILIP BARTELS REGIE geboren 1978 in Berlin (Ost) und aufgewachsen an der polnischen Grenze auf der Insel Usedom, lebt seit 2002 in der Schweiz, wo er an der Hochschule für Musik und Theater Zürich sein Regiestudium bei Stephan Müller abschloss. Daneben studierte er Komposition für Bühne und Film bei André Bellmont. Nach dem Ende seines Studiums arbeitete er als Theater- und Musiktheater-Regisseur an den Stadttheatern Biel/Solothurn und St. Gallen, seine Inszenierungen als freier Regisseur waren in der Schweiz unter anderem im Zürcher Theater Rigiblick, dem Basler Gare du Nord, der Lokremise St. Gallen und dem Südpol Luzern zu sehen. Viele seiner Arbeiten werden aber auch an unge-wöhnlichen Orten gezeigt wie zum Beispiel das Open-Air-Musical «Mordnacht» im Luzerner Stadthauspark, die Performance «Zone Lido» im Strandbad Luzern oder die Kammeroper «Docteur Miracle» im Kino Alass Zofingen. Einen Schwerpunkt bildet seit einigen Jahren die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Musikensembles wie dem Ensemble für Neue Musik Zürich, mit dem er 2011 die Uraufführung von Daniel Fueters Oper «Forelle Stanley» inszenierte oder dem Ensemble TaG für Neue Musik, mit dem er im Theater am Gleis die experimentellen Musiktheaterproduktionen «Elefanten im All» realisierte. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur schreibt Philip Bartels Filmmusik (u.a. für «Connie» von Judith Kurmann, der 2009 auf dem Filmfestival in Locarno den Prix Action Light gewann und für Dokumentarfilme des Statistischen Bundesamtes) und konzipiert und begleitet Theaterstücke, Liederabende und Lesungen. 12 URS BEELER REGIE THEATER HORA Geboren 1958 lebt in Zürich. Erstausbildung zum Master im Bereich Sport und Bewegungswissenschaften (vormals eidg. dipl. Turn- & Sportlehrer II mit Zusatzausbildung zum Seminarturnlehrer). Berufspraxis, speziell in den Bereichen Bewegungserziehung, Darstellendes Spiel und Tanz (Kantonsschule und Kindergärtnerinnen Seminar SH sowie der vormaligen Sekundarlehrerausbildung Uni ZH). Theaterausbildung an der Mimenschule Ilg Zürich, sowie im Privatstudium mit in- und ausländischen Kapazitäten: Atem- und Stimmbildung, Sprecherziehung, Rollenstudium, Improvisation, Solo-Gesang und ForumTheater. Er ist Ausbildungsleiter der Theater HORA - Stiftung Züriwerk und Mitglied des Leitungsteams, Leiter der TheaterWerkstatt «machtheater» für Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung. 34-Jahre Berufserfahrung. 1982-1996 Gründer und langjähriger Leiter des Theater Sgaramusch Schaffhausen;19901992 Ensemblemitglied am Theater Coprinus Zürich; 1992-1996 Ensemblemitglied am Städtebundtheater Biel/Solothurn; 1996 - 2010 freischaffender Regisseur, Schauspieler und Theaterpädagoge; bis 2006 in freier Zusammenarbeit mit dem Theater Bilitz - Spiel und Regie für Kinder & Jugendliche sowie ForumTheater für Jugendliche und Erwachsene; ab 2006 Zusammenarbeit mit dem Theater HORA Züriwerk - u.a. gemeinsam mit einem Ensemblemitglied Erarbeitung und Spiel «Der Gastschüler» –Thema Behinderung & Integration sowie Aufgleisung und Leitung der Ausbildung zum 'Praktiker/in PrA Schauspielerei' im Theater HORA - Stiftung Züriwerk. 11 MARKUS SCHMID BÜHNE geboren 1963 in Zürich. Nach einer Schreinerlehre, dem Besuch des gestalterischen Vorkurses an der F+F Schule für Gestaltung in Zürich und einem einjährigen Aufenthalt in New York, begann er 1985 für Theater zu arbeiten. Zuerst als Bühnenarbeiter, Schreiner und Requisiteur. Seit 1986 hat er zahlreiche Bühnenbilder und Objekte für die verschiedensten Theater und Filme entworfen. 1988 war er als Ausstattungsassistent am Theater Basel, von 1991 bis 1995 als Ausstattungsleiter am Theater für den Kanton Zürich angestellt. Seither ist er als freischaffender Bühnenbildner tätig. Mit dem Regisseur Philip Bartels arbeitet er seit 2008 regelmässig zusammen, beispielsweise bei der Uraufführung von Daniel Fueters Oper «Forelle Stanley», dem Open-Air-Musical «Luzerner Mordnacht» oder der Operette «Docteur Miracle». TIZIANA RAMSAUER KOSTÜM Geboren und aufgewachsen in Zürich. Nach der Schule eine Ausbildung zur Damenschneiderin gemacht und die Berufsmatura in Kunst und Gestaltung absolviert. Mit Hospitanzen am Theater angefangen u.a. bei «Herein Herein» von Rene Polesch und der «Diener zweier Herren» von Barbara Frei. Nach zwei Gastassistenzen am Schauspielhaus Bochum bei Roger Vontobel und «Spamalot» von Christian Brei, bin ich seit August 2015 fest am Schauspielhaus Zürich als Kostümassistentin angestellt. 13 MARKUS BRUNN LICHTGESTALTUNG Ingenieur für Theater- und Veranstaltungstechnik, ist seit 2004 Mitarbeiter der Beleuchtungsabteilung am Opernhaus Zürich. Als freier Lichtgestalter arbeitete er u.a. in Athen, Stockholm, Dresden-Hellerau, Berlin und Luxemburg sowie mit verschiedenen freien Gruppen der Schweiz in Oper, Operette, Konzert, Theater und Tanz. Arbeiten der letzten Jahre im Bereich zeitgenössische Musik sind u.a. die Projekte von Patrick Frank «Limina» in Basel und Dresden Hellerau; «Wir sind aussergewöhnlich» in Berlin, Dresden Hellerau und Zürich sowie «Enlightenment» am rainy days Festival in Luxemburg; ausserdem «L´homme qui rit» mit der Freien Oper Zürich in der Roten Fabrik Zürich; «Frictions» von Jonas Kocher; «Music on a Long Wire» von Alvin Lucier bei den Tagen für Neue Musik Zürich und Konzerte mit der Gruppe Soyuz 21. 14 EDITH EICHER PROJEKTLEITUNG in Zug und Zürich aufgewachsen | Kaufmännische Ausbildung als Musikalienhändlerin | Sekretariat des Zürcher Kammerochesters | Pädagogische Ausbildung und Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Ausbildung im Klavier-, Querflötenspiel | Gesangsausbildung bei Dennis Hall, Bern | Meisterkurse Gesang bei Antonio Tonnini, Nicolai Giusti (Mailand) und Norman Kelley (Boston) | Weitere Gesangsstudien erhielt sie bei Liliana Nichiteanu, Zürich | Mitwirkung im Opernhaus und Schauspielhaus | Gründung eines Gesangsquartetts | erwarb sich Orchestererfahrung sowie Kammermusiktätigkeit | Seit 1999 eigenes Kulturvermittlungsbüro für Produktionsleitung und Organisation von Konzerten und Theateraufführungen sowie Tourneeorganisationen. Wichtige Projekte und Tourneeorganisationen: «Der Kontrabass» von Patrick Süskind mit Hubert Kronlachner, übernahme vom Schauspielhaus Zürich mit zusätzlich 100 Vorstellungen im In- und Ausland (Stand 600) 1999-2009; Management Deutschlandtournee «Chamber Orchestra of London», (Dirigent: Lukas Reinitzer) in 10 Städten 1998; «Enigma» von Eric-Emmanuel Schmitt (Regie: Helmuth Fuschl) mit Niklaus Talman und Hubert Kronlachner, über 60 Vorstellungen im In- und Ausland 1999-2003; Konzertmanagement, Freitagsakademie 2000; Tourneemanagement von 10 Konzerten für Arte Vocale und Symphonia Amadei Mozart (Dirigent: Lukas Reinitzer) 2001/02; «Besuch bei Mr. Green» von Jeff Baron mit Hubert Kronlachner und Krishan Krone, über 50 Vorstellungen im In- und Ausland | 2001-2007; Produktions- und Tourneemanagement des Züricher Orchesters KUR und Bad «Midlifekonzert» und Beratung, «Ein Glas Wasser bitte», anlässlich des UNO-Jahres-des Süsswassers (2003) 2002-2004; «Venessia» musikalische Produktion, Regie: Ingeborg Waldherr (Freiburg i.Br.), Beratung, szenischen Gestaltung, Requisiten und Kostüm 2006|07; «Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran» von Eric-Emanuel Schmitt mit Krishan Krone (45 Vorstellungen) 2008/09; «Sabina Spielrein» von Liv Hege Nylund mit Graziella Rossi und Raphael Camenisch / Harry White, Saxophon, (Regie: Klaus Henner Russius) Tournee in der Schweiz, Russland, Deutschland, Österreich und Amerika 2006-2008; «Marx in Soho» von Howard Zinn mit Helmut Vogel (Regie: Peter Schweiger) 2007|08; Grips Theater Berlin mit «Schwarz Weiss Lila» Jugendstück (ausgezeichnet mit dem Berliner Jugendtheaterpreis 2007) Schweizer Tourneeorganisation 2009. LiedszeneCH 2009, neu LiedArt 2011-2014. | Anette Herbst Kabarettprogramm «tüte vielleicht» und «Leichtgemachte Wege ins depressive Nichts» 2009/2010 | «Das Herz eines Boxers» von Lutz Hübner mit Hubert Kronlachner und Laurin Buser (Regie: Sandra Löwe) 2009/10; Seit 2008-2014 Sekretariat der kammeroperschweiz, Projektleitung und Tourneeorganisation für «Bastien und Bastienne von W.A. Mozart 2009, (Regie: Krishan Krone) «Pimpinone oder die ungleiche Heirat» von G. Ph. Telemann 2010, (Regie: Krishan Krone), «Handwerker als Edelmann» von Johann A. Hasse 2012 (Regie: Blagoy Apostolov), eine Koproduktion mit der Bayerischen Kammeroper Veitshöchheim mit Gastspielen in Würzburg und der Schweiz, «Acis und Galatea» von G.F. Händel 2014 (Regie: Brigitte Amrein); 2016 Musiktheater-Kollektiv «Wer ist Hilda?» Projektleitung. 15