Kimberly Brockman, Sopran, lebt in St.Gallen, wo sie als Gesangspädagogin und Co-Schulleiterin an der Diözesanen Kirchenmusikschule St.Gallen (dkms) arbeitet. Sie tritt regelmässig als Konzertsängerin auf – sowohl in den Bereichen Klassik/Oratorium als auch Jazz – und gehört zum Solistenensemble der Kathedrale St.Gallen. Im Konzertfach verfügt sie über ein breites Repertoire von Barock bis zur Moderne. Ausserdem ist sie eine gefragte Jurorin bei Gesangswettbewerben. Im Sommer 2011 schloss Kimberly mit Auszeichnung ein Kirchenmusik-B Studium mit Schwerpunkt Chorleitung ab und wirkt nun als Assistentin der St.Galler DomMusik. Kimberly Brockman stammt aus den USA und erhielt ihre musikalische Ausbildung am Ithaca College im Bundesstaat New York. Nach ihrem Abschluss bildete sie sich mit Nino Tello in New York City weiter. Von 1991–1993, trat Kimberly als Mimi in Puccinis La Bohème, als Cio-Cio San in Puccinis Madama Butterfly und als Pamina in Mozarts Die Zauberflöte auf. 1994 kam sie nach Europa und war Ensemblemitglied an der Oper der Stadt Köln. Von 1995 bis 2002 gehörte sie zum festen Ensemble am Theater St.Gallen. In dieser Zeit sang sie die Rolle der Sophie Scholl in Udo Zimmermanns Die Weisse Rose und weitere Rollen wie Servilia in Mozarts La Clemenza di Tito, Cécile in der Uraufführung des Musicals Die drei Musketiere von George Stiles, Blonde in Mozarts Entführung aus dem Serail und Stella in der europäischen Erstaufführung von André Previns Oper A Streetcar Named Desire. Weitere Engagements führten sie 2004 zur Bayerischen Kammeroper, zum Theater Aufstand in Wels, Österreich (Erling Wolds Sub Pontio Pilato), und den Bregenzer Festspielen (Kurt Weills Der Kuhhandel). Im Sommer 2006 sang Kimberly Brockman die Rolle der Maid in Thomas Adès Kammeroper Powder Her Face in einer Produktion der OpenOpera in St.Gallen. 2008 wurde die Missa Beati Notkeri Balbuli Sancti Galli Monachi von Erling Wold (USA, San Francisco) in der Kathedrale St.Gallen uraufgeführt. Diese Messe für Chor und Sopransolo wurde speziell für die Sopranistin Kimberly Brockman und die St.Galler DomMusik geschrieben und ist als CD erhältlich (www.erlingwold.com, ITunes). Weitere CD Produktionen sind das Jazz Projekt «The Silvery Moon» mit Beat Weibel & The Backyard Orchestera (www. beatweibel.com) und eine Live Aufnahme von Mozarts Exsultate, jubilate (ITunes). Für die finanzielle Unterstützung bedanken wir uns bei der Zürcher Kantonalbank, sowie bei den Gemeinden Küsnacht und Männedorf. UNSERE NÄCHSTEN KONZERTE: Samstag, 24. Mai 2014 17 Uhr, Kirche Rifferswil Sonntag, 25. Mai 2014 17 Uhr, Gemeindesaal Männedorf «Ali und der Zauberkrug» – ein musikalisches Märchen (Musik von Enjott Schneider) mit Heidi Diggelmann (Erzählerin) und dem Kinderchor Rifferswil (Leitung Angela Bozzola) Freitag, 21. November 2014 20 Uhr, ref. Kirche Küsnacht Sonntag, 23. November 2014 17 Uhr, ref. Kirche Männedorf Programm mit Noëlle Grüebler (Violine), Cécile Grüebler (Violoncello) und Claudia Tschopp (am Flügel), u. a. Tripelkonzert von Ludwig van Beethoven www.kammerorchester-mk.ch Konzert Freitag, 29. November 2013 20 Uhr Kath. Kirche Männedorf Sonntag, 1. Dezember 2013 17 Uhr Ref. Kirche Küsnacht Händel-Festival Arien und Orchestermusik aus «Rinaldo» und «Messias» Kimberly Brockman Sopran Kammerorchester Männedorf-Küsnacht Gregor Ehrsam Cembalo Christof Hanimann Leitung Eintritt frei – Kollekte Programm Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) Rinaldo-Suite für Orchester – Ouverture (Largo – Allegro) – Sarabande (Largo) – Arie (Allegro) – Sinfonia (Largo – Allegro – Largo) – Arie (Largo) – Marsch (Allegro) – Adagio – Gigue (Allegro) Arien aus der Oper «Rinaldo» – Sirene: «Il vostro maggio» (Vivace) – Armida: «Dunque i lacci» (Recitativo accompagnato – Largo – Presto – Largo) – Almirena: «Lascia ch’io pianga» (Largo) Aus dem Weihnachtsteil des Oratoriums «Messias» – Pifa (Larghetto e mezzo piano) – Recitativo: «There were shepherds abiding in the field» – Accompagnato: «And lo, the angel of the Lord» (Andante) – Recitativo: «And the angel said unto them» – Chorus (solistisch): «Glory to God» (Allegro) – Aria: «Rejoice greatly» (Allegro) – Recitativo: «Then shall the eyes» – Aria: «He shall feed His flock» (Larghetto e piano) Auf den ersten Blick mutet es merkwürdig an: Der Sachse Georg Friedrich H ­ ändel, geboren am 5. März 1685 in Halle, wird nach London gerufen, um italienische Opern zu komponieren. Das Königliche Theater am Haymarket ist noch nicht lang eröffnet. Englische Opern gibt es nicht, an italienischen, dem Mass aller Dinge, herrscht Mangel. Händel hat eben einen vierjährigen, erfolgreichen Studienaufenthalt in Italien hinter sich. Er ist Kosmopolit, interessiert sich für andere Kulturen und eignet sich die verschiedenen Komponierstile mit Leichtigkeit an. Daraus prägt er ­seinen eigenen, unverkennbaren Stil von einzigartiger Geschmeidigkeit und Originalität. Die Uraufführung von Rinaldo 1711 ist Händels erster Grosserfolg in London. Wie in vielen Opern wird in Rinaldo Geschichtliches (die Eroberung Jerusalems auf dem ersten Kreuzzug) mit privaten (Liebes-) Schicksalen vermischt. Auch Zauberei spielt eine Rolle. Die drei Arien unseres Programms gehören zu drei verschiedenen Figuren: «Il vostro maggio» ist Sirenengesang über die Freuden der Liebe (eine ­Sirene ist in der griechischen Mythologie ein weibliches Fabelwesen, das durch ­seinen betörenden Gesang vorbeifahrende Schiffer anlockt, um sie zu töten). In «Dunque i lacci» schwankt die Zauberin Armida zwischen Trauer und Rache über die Untreue ihres Geliebten. Und in «Lascia ch’io pianga» beweint die entführte Almirena ihr Schicksal der Gefangenschaft. Die vorausgehende Rinaldo-Suite bringt – neben drei Arien in Orchesterfassung – vor allem Instrumentalstücke aus Rinaldo zu Gehör. 1733 wird in London eine zweite Operngesellschaft gegründet, was für die Stadt zu viel ist. Ein ruinöser Konkurrenzkampf setzt ein. Händel wendet sich ab von der Oper und «kreiert» das englische Oratorium. Mit dieser Gattung feiert er erneut Triumphe. Sein bekanntestes Oratorium ist wohl der Messias, eine Vertonung der christlichen Heilsgeschichte auf der Basis der King-James-Bibel und des Book of Common Prayer. Die Uraufführung fand 1742 in Dublin statt. Mit Musik aus dem Weihnachtsteil des Oratoriums möchten wir in die beginnende Adventszeit einstimmen. Christof Hanimann