Bunbury – The Importance of Being Earnest Uraufführung am 14. Februar 1895 im St.-James-Theater in London Algernon: „Nichts kann mich von Bunbury trennen, und falls du jemals heiraten solltest, was mir außerordentlich fraglich erscheint, wirst du froh sein, Bunbury zu kennen. Wer heiratet, ohne Bunbury zu kennen, kann keine harmonische Ehe führen.“ „The Importance of Being Earnest“ gilt als Wildes bestes Werk und als eine der glänzendsten Komödien der Weltliteratur überhaupt. Sprachlicher Witz, Charakterkomik und Knalleffekte der Handlungsführung sind hier in überzeugender Weise verbunden. Das Thema Lügenkomödie – zugleich Wildes Lebensthema – ist das Missverhältnis zwischen Schein und Sein. „Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er in seiner eigenen Person spricht.“ Dieser Aphorismus Wildes umreißt das Thema dieser „trivialen Komödie für ernsthafte Leute“, wie der Untertitel lautet. Was diese Lügenkomödie aber von ähnlichen Komödien der Weltliteratur unterscheidet, ist, dass das Lügen hier nicht bestraft, sondern belohnt wird. Die erlogene Rolle erweist sich am Schluss als berechtigt. Wildes Komödie lebt vom plötzlichen Rollenwechsel der Figuren. Jede Figur spielt mehrere Rollen, je nach Situation und Partner, ja sogar die Tagebucheintragung wird zur koketten Selbstdarstellung. Die Auflösung des Ichs in verschiedene Rollen, das Nietzeanische und Freudianische Thema, ist sicher nirgendwo auf so radikale und amüsante Weise dargestellt worden. Wenn Jack am Schluss Lady Bracknell fragt: „Lady Bracknell, ich hasse es, aufdringlich zu erscheinen, aber würden Sie mir vielleicht netterweise mitteilen, wer ich bin?“ – so ist das gewissermaßen die typische Frage des Stücks, deren Beantwortung übrigens auch die gesamte Rollenkonstellation wieder verändert. Das Thema Sein und Schein wird hier also auf radikal-komische Weise behandelt: der Mensch als Rollenbündel, wobei sich die Frage nach dem „wahren“ Ich, dem Kern der Persönlichkeit, letztlich erübrigt. Wilde hat sich über diesen Zustand des Menschen, die Zerstückelung des Ichs in Rollen, auch ernsthafter geäußert, z. B. in seinem Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“. In „The Importance of Being Earnest“ lachen wir über den Widerspruch zwischen öffentlicher und privater Moral, über die groteske Macht des Geldes, über die Lügenhaftigkeit der Konventionen. Man darf nach dem Lachen jedoch auch an den Wildeschen Aphorismus denken: „Die Grundlage des Optimismus ist nichts anderes als das Entsetzen.“ Oscaar Wilde (geb. 16. Oktober 18854 in Dublin, gest. 30. 3 November 1900 in Paris)) Wilde,, der Meister des geistvolll-paradoxen Bonmots, B mitt dem er das Theaterpubliikum heute nnoch verblü üfft und erheiitert, war selb bst eine im tieeferen Sinne paradoxe Exxistenz. Wildee wurde als SSohn eines wahrlich exzzentrischen Paares P in Du ublin geborenn. Sein Vaterr, Sir William m Wilde, warr ein berühm mter Arzt, deer sich auch als Archäolo oge und Reiseeschriftstellerr einen Nameen machte. SSeine Mutter hatte in ihrrer Jugend un nter dem Nam men „Speranzza“ antibritissche Gedichtee und Pamphhlete verfasst, nach ihreer Heirat verw wandelte sie ihre Dublineer Wohnungg in einen liteerarischen Saalon. W nicht nur das Auussehen, son ndern auch das ungeheeure Von seiner Muttter erbte Wilde Selbstvvertrauen unnd die Veracchtung aller Konventione K en, die Lust, zu schockieeren. Er warr ein brillan nter Student, zuerst in Duublin, dann in i Oxford. U Um seinen Lebensunterha L alt zu verdiennen, war Wilde W gezwunggen, zu unterrrichten und für f Zeitschrifften zu schreiben. 1884 heiratete h er ddie Tochter eines e bekanntten Londoneer Anwalts. Er E lebte als Dandy, D wurdee in London zur stadtbekkannten Figur und sein brillllanter Geist ebnete e ihm den d Weg in diie bessere Geesellschaft. Dort D fand er eeinerseits sein n Publikum, das d ihn als gro oßartigen Reddner und amüüsanten Zeitggenossen schhätzte, andereerseits fand err auch die Voorbilder für seine zwischen 1890 und 1895 1 entstandenen Geselllschaftskomö ödien, die seeinen literariischen Ruhm m begründeteen. Solange Wilde sich an die Spielreegeln dieser G Gesellschaft hielt, erlaubtte man ihm, sich auf der Bühne über sie lustig zu machen, maan applaudierrte und entzücckte sich an dem ironischen Witz, doch man llauerte insgeh heim auf ein ne Gelegenhheit, ihm sein ne Überhebllichkeit heimzzuzahlen. So follgte wenige W Wochen nach h der Urauffü führung von „The Imporrtance of Bein ng Earnest“ im Februar 1895 Oscar Wildes sensattioneller Sturzz: er wurde wegen w Homo osexualität veerhaftet und zu zwei Jahren Zuchthauus verurteilt. Dabei D wurdee Wilde im Wahljahr 1895 zu einer Arrt Sündenbocck, auf den ssich der Hasss der viktoriianischen Öfffentlichkeit mit m einer Inttensität d, die auch heeute noch erstaunt. „Ich habe h noch keiinen Menscheen mit einem m ausgeprägteen moralischeen Urteil getro offen“, entlud schrieb b er später, „„der nicht herrzlos, grausam m, rachsüchtiig und bornieert war …“. Nach seiner Entlasssung aus dem m Gefängnis verließ Oscaar Wilde Enggland und leb bte freiwillig iim Exil in Frrankreich, wo o er am ovember 19000 arm und alls gebrocheneer Mann mit nur sechsund dvierzig Jahreen starb. 30. No Quuellen: Oscar Wild de Bunbury Reclam 8498, Nachworrt von Rainer Koh hlmayer, Reclamss Schauspielführerr, 19. Auflage Fo oto Wilde: en.wikiipedia.org Die Personen und ihrre Darsteller Jack Worthing Algernon Moncriieff Lady Bracknell Gwendolen Fairffax Cecily Cardew Pastor Chasuble Miss Prism Merriman Lane Jörg Zazworka Walther Nagler Klaudia Gollnerr Karin Huditz Sarah Kugler Peter Gollner Petra Kelz Paul Hofmann--Wellenhof Thomas Weinhappl Klavvier nenbild Bühn ht Lich Kostüme Plakkat und Liedtext Proggrammheft Gudrun Topf Karin Huditz Thomas Weinhappl Alex Gollner Renate Jagersbacher Walther Nagler Petra Kelz Regiie und Gesamtleitung Ulrike Zazworka Wir danken Dunja Linortner für die Fotos Konrad Schweigller für den Stehtisch der Gärtnerei dess Odilien Institutes für die d Topfpflanze Über uns „Theater Mariah hilf“ fühlt sich der klassischen Komödie und deer niveauvollen Unterhaaltung verpflichtet - schoon seit der Gründung 19988 durch die langjährigge künstlerische Leiterin Alice Bolterauer. Seit 2007 2 zeichnet für Regiee und Gesamtleitung Ulrike Zazworka verantw wortlich. 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