Moderne Telemedizin nach der Herzoperation

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Meine Gesundheit
Anzeigen-Sonderveröffentlichung
Freitag, 27. März 2009
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UK S-H Klinik für Herz- und thorakale Aortenchirurgie
Moderne Telemedizin
nach der Herzoperation
Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein
Campus Lübeck
Die Klinik für Herz- und thorakale
Aortenchirurgie in Lübeck ist weltweit die erste,
die ein neues Verfahren zur kontinuierlichen
Überwachung und Diagnose von
Herzrhythmusstörungen nach Herzoperation
von Zuhause aus anbietet.
H
erzrasen,
Müdigkeit
und Schwindelgefühl –
etwa 4,5 Millionen Menschen
in Europa leiden unter Vorhofflimmern. Das unregelmäßige
Zucken der Muskulatur im
Herzvorhof ist die häufigste
Form von Herzrhythmusstörung und häufig ein Ausgangspunkt von Schlaganfällen. Diese werden durch Gerinsel ausgelöst, die aus dem Herzen wandern und kleine Gefäße im Gehirn verstopfen können.
Allein betrachtet ist Vorhofflimmern nicht lebensbedrohlich. Es kann aber, insbesondere wenn es dauerhaft auftritt,
zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen.
Des Weiteren besteht ein erhöhtes Risiko, eine Herzpumpschwäche zu entwickeln. Ganz
besonders gehäuft tritt diese
permanente Form der Herzrhythmusstörung bei Patienten
auf, die sich einer Herzoperation unterziehen müssen, insbesondere bei Patienten mit einer
Erkrankung einer Herzklappe.
Die Klinik für Herz- und thorakale Aortenchirurgie der Universität zu Lübeck ist weltweit
die erste herzchirurgische Klinik, an der ein so genannter
„EKG event recorder“ zur kontinuierlichen
Überwachung
und Diagnose von Herzrhythmusstörungen nach Operation
von Vorhof - Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Mithilfe dieses Gerätes, das direkt unter die Haut implantiert wird,
kann der Erfolg der Rhythmusoperation über einen langen
Zeitraum exakt bestimmt werden. Das kleine EKG-Gerät hat
das Format eines USB-Speichersticks in der Größe eines
Kaugummistreifens und kann
bis zu drei Jahren die Herzfunktion des Patienten ständig überwachen. Es erkennt Herzrhythmusstörungen und zeichnet diese auf, sodass der Arzt nach
Auslesung der Daten immer genau über den Herzrhythmus informiert ist und Patienten effektiver behandeln kann.
Ein besonderer Vorteil des
Recorders liegt darin, dass der
Patient ihn selbst zu Hause auslesen kann, um dann diese Daten per Telefonübertragung direkt an den behandelnden Arzt
zu übermitteln. Dieses Telemedizin-System „CareLink“ ist
seit Dezember 2008 auf dem
deutschen Markt zugelassen
und wird seit Januar 2009 in
Lübeck weltweit erstmalig
auch zur Überwachung des
Operationsergebnisses nach
Rhythmusoperation angeboten.
Für diese moderne Telemedizin wird lediglich eine sogenannte „CareLink“-Box benötigt, die über einen kleinen Magneten, der über das implantierte EKG Gerät gelegt wird, Kontakt mit diesem aufnimmt. Dieser Magnet ist in der Lage, die
gespeicherte Datenmenge des
implantierten EKG-Monitors
auszulesen. Diese Daten beinhalten Informationen über die
Klinik für Herz- und
thorakale Aortenchirurgie
Direktor: Prof. Dr. med. H-H.
Sievers
Chefsekretariat Petra Lingens
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Tel.: 0451/ 500-2108
Fax.: 0451/ 500-2051
[email protected]
Mit Hilfe der „CareLink“-Box können Daten aus dem implantierten
EKG ausgelesen und telefonisch an den behandelnden Arzt übermittelt werden.
Foto: UK S-H
Art und die Dauer von Herzrhythmusstörungen, die sogenannte „Vorhofflimmer- Belastung“, über die durchschnittliche Herzfrequenz und die
durchschnittliche Patientenaktivität während möglicher
Herzrhythmusstörungen. Die
„CareLink“-Box kann mit Hilfe eines normalen Telefonkabels an das Telefon des Patienten angeschlossen werden, und
so die Daten an den behandelnden Herzchirurgen zur weiteren Auswertung übermitteln.
Somit sind die behandelnden
Herzchirurgen der Universität
zu Lübeck schnell in der Lage,
eine eventuell erforderliche medikamentöse Therapie in Absprache mit dem behandelnden
Kardiologen und Hausarzt des
Patienten abzusprechen.
Außerdem steht seit Sommer
2007 die „Rhythmus Ambulanz“ der Klinik für Herz und
thorakale Aortenchirurgie unter Leitung von Oberarzt Dr. T.
Hanke zur Verfügung, in die
die Patienten bei auffälligen Befunden kurzfristig einbestellt
werden können. Dort wird in
Zusammenarbeit mit allen vor
Ort ansässigen Spezialisten ei-
ne optimale Therapie für den
Patienten festgelegt. In einer
zukünftigen Version dieser Telemedizin wird es sogar möglich sein, dass das kleine EKG
Gerät bei Auftreten gefährlicher Herzrhythmusstörungen
automatisch über eine kleine
Antenne diese Daten an den
Arzt übersendet, ohne dass der
Patient aktiv werden muss.
Mit Hilfe dieser Technologie
ist es also möglich, dem Patienten zusätzliche Sicherheit,
Komfort und Gewissheit zu bieten sowie die Behandlung zu optimieren. Für die behandelnden Ärzte bedeutet es eine zusätzliche wichtige Information
über Operationsergebnisse.
Klinik für Herz- und
thorakale Gefäßchirurgie
Priv.-Doz. Dr. E.-G. Kraatz,
H. Sier
Tel. 0451/ 500 -2108
[email protected]
Rhythmologisch
herzchirurgische Ambulanz
Dr. med. T. Hanke
Sekretariat Kathrin Meyer
Tel.: 0451/ 500 6331
Fax.: 0451/ 500 5141
[email protected]
Bei der Telemedizin werden die Daten des Patienten mit Hilfe
der CareLink-Box über Telefon direkt an den Arzt übermittelt.
Neuartige Herzklappenoperation
Die Verengung der Aortenklappe (Stenose) ist die häufigste
Herzklappenerkrankung
in
den industrialisierten Ländern. Mit zunehmendem Alter
steigt die Häufigkeit dieses
Herzklappenfehlers. Aufgrund
der demographischen Entwicklung mit einer anhaltend wachsenden Lebenserwartung der
Bevölkerung sind zunehmend
Patienten zwischen 80 und 90
Jahren davon betroffen. Die
Therapie der Wahl ist bislang
der chirurgische Herzklappenersatz, der mit niedriger Sterblichkeitsrate von zwei bis drei
Prozent durchgeführt werden
kann. Er erfolgt unter Einsatz
der Herz-Lungen-Maschine.
Mit zunehmendem Patientenalter steigt auch die Rate an
Begleiterkrankungen wie Schä-
v.li: PD Dr. Kraatz, Patientin
Edith Frankenberger, Dr. Sier.
den an der Niere, der Lunge
oder des Herzens selbst (Herzinsuffizienz) und die Rate an
vorangegangenen Herzoperationen. Die Patienten werden
zu „Hochrisikopatienten“ und
entweder zur Operation abgelehnt oder aber – in 30 Prozent
der Fälle – gar nicht erst für eine Operation vorgeschlagen.
Die Entwicklung in der Klappentechnologie eröffnet seit
kurzem neue Aussichten, die
bei diesen Hochrisikopatienten auch einen Ersatz der Aortenklappe ohne Herz-Lungen-Maschine zulassen.
Das Grundprinzip des soge-
nannten transapikalen Aortenklappenersatzes, der seit mehr
als einem Jahr in der Klinik für
Herz- und thorakale Gefäßchirurgie in interdisziplinärer Kooperation mit der Klinik für
Kardiologie erfolgreich durchgeführt wird, ist die Einführung der Herzklappenprothese
per Ballon-Katheter durch die
Herzspitze. Die biologische
Herzklappe ist in ein Drahtgeflecht (Stent) eingenäht. Die
exakte Positionierung im Herzen wird mittels Röntgendurchleuchtung und Herzultraschall
genauestens überwacht. Die
Verankerung erfolgt durch die
Füllung des Ballon-Katheters
und damit Entfaltung des
Stents. Die alte Klappe wird
an die umgebende Wand gedrückt und der Stent mit der
neuen Klappe fixiert.
Die neue Herzklappe übernimmt sofort ihre Funktion.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Operationsverfahren mit
Durchtrennung des Brustbeins
wird ein nur wenige Zentimeter langer Schnitt unterhalb
der linken Brust benötigt. Der
Eingriff erfolgt am schlagenden Herzen, der Einsatz der
Herz-Lungen-Maschine ist dabei nicht notwendig.
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